Vorschau: Der FC Bayern gegen Schalke 04

Christopher Trenner 02.02.2015

Personelle Situation

Es war die 85. Spielminute am Samstagnachmittag als der Hunter seinen Spitznamen eine unrühmliche Konnotation hinzufügte. Kurz vor dem Strafraum der 96er verfolgte Huntelaar Schmiedebach und foulte den Hannoveraner rustikal. Die Folge: eine glatte rote Karte und sechs Spiele Sperre. Da Huntelaar dem Schiedsrichter Sascha Stegemann noch mit einer Handbewegung ganz klar zu verstehen gegeben hat, was der Schalker vom Unparteiischen hält, fiel die Sperre umso üppiger aus. Somit vergrößern sich die Schalker Personalprobleme. Neben dem Starstürmer fehlt auch Fährmann (Kreuzbandzerrung). Er wurde am Wochenende von Giefer vertreten. Zudem fehlt mit Höger auch der Siegtorschütze vom Wochenende mit einer Oberschenkelzerrung. Weiterhin muss Schalke auf Draxler und Goretzka verzichten. Mit dabei ist hingegen der einzige Schalker Neuzugang in der Winterpause, der Serbe Nastasic, der von Manchester City kam.

Aufstellung/Umstellungen

Schalke spielte zuletzt in einem 5-3-2 System. Dieses wurde im Trainingslager einstudiert, übrigens auf dem gleichen Gelände wie der FC Bayern. Dabei spielte Kirchhoff auf der zentralen Innenverteidiger Positionen und baute das Spiel auf. Flankiert wurde er am Wochenende von Höwedes und Nastasic. Die Flügelverteidiger waren Uchida und Fuchs, wobei Fuchs stets bemüht war sich offensiv in Szene zu setzten. Seine flache Flanke bereitete das Siegestor von Höger vor. In der Mitte spielte Schalke nur mit einem Sechser, Neustädter. In den Halbräumen agierten besagter Höger und Meyer in einer deutlich offensiveren Rolle. Die Doppelspitze bildeten Huntelaar und Choupo-Moting, der in den letzten Wochen für Kamerun beim Africa Cup of Nations aufgelaufen ist und erst pünktlich zum Anpfiff der Rückrunde mit seiner Nationalmannschaft ausgeschieden ist. Boateng kam nur von der Bank und ersetzte ab der 60. Minute Choupo-Moting. Am Dienstagabend könnten sie beide gemeinsam auflaufen, da Schalke im Sturm keine wirklichen Alternativen zum Holländer hat. Eine andere Variante wäre noch Sam und ein stark Konter orientiertes Spiel – ähnlich von der Anlage wie am Freitag Wolfsburg.

Das gewisse Etwas

War in der Hinrunde das Duo Huntelaar und Choupo-Moting. Beide erzielten in der Bundesliga zusammen 16 Tore. Auf Rang drei rangiert in der Schalke internen Liste vier Spieler mit lediglich zwei Toren. Die Abhängigkeit vom Sturmduo ist eklatant. Um so mehr schmerzt die lange sechs Spiele Sperre für Huntelaar. Wobei der Ausfall des Holländers muss Schalke nicht unbedingt treffen, schließlich traf er ohnehin noch nie gegen den FC Bayern München (fünf Bundesliga-Spiele). Aber auch die Bilanz von Choupo-Moting gegen den Rekordmeister ist nicht wirklich besser. Sein letztes Tor erzielte in der Bundesligasaison 09/10 – damals noch im Trikot vom 1. FC Nürnberg.

Im Vergleich zur Hinrunde

Spielt Schalke unter dem neuen Trainer Di Matteo nicht unbedingt schöner oder erfolgreicher – aber zumindest in der Summe konstanter. Wobei sich immer noch negative Ausreißer einschleichen wie beim 0:6 gegen den Chelsea FC oder beim 1:2 gegen den 1. FC Köln. Allerdings konnte Schalke von den letzten 10 Pflichtspielen immerhin sechs Partien gewinnen und so Anschluss an die Champions League Ränge gewinnen. Jens Keller, der Schalke noch beim 1:1 im Hinspiel coachte,, konnte nie die Konstanz und Ruhe in den Verein bringen und hangelte sich vergeblich zwei Jahre von persönlichem Schicksalsspiel zu Schicksalsspiel.

Prognose

Es wird spannend zu sehen sein, wie Pep Guardiola auf die empfindliche Niederlage gegen den VfL Wolfsburg reagieren wird. Es war zugleich die höchste Pflichtspiel-Niederlage zum Start eines neuen Jahres seit Bundesliga-Zugehörigkeit. Auf der anderen Seite stellte Di Matteo auf ein 5-3-2 System um, was zumindest in der Theorie der Schalker Defensive mehr Sicherheit verleihen sollte und dem Schalker Spiel noch mehr Optionen im Konterspiel ermöglichen sollte. Eine Option ist allerdings auch ein Rückgriff auf die Wolfsburger 4-4-2 Taktik, zumal mit Huntelaar der etatmäßige Stürmer gesperrt fehlt. Die Rolle von De Bruyne könnte dabei Boateng einnehmen.

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  1. Nach dem Debakel gegen WOB bin ich sehr gespannt auf das Auftreten der Bayern und eventuelle Umstellungen von Pep. Es gibt ja div. taktische Möglichkeiten wie z.B. 3/5er-Kette und/oder den Einsatz von Badstuber.
    Bin auch gespannt ob Rode wieder spielt, wobei ich davon ausgehen würde.
    Die andere Option die sich noch bieten würde wäre Benatia.

    Offensiv würde sich eventuell Götze anbieten auf links, Robben ist rechts wohl gesetzt.

    Aufgrund der defensiven Spielweise von Schalke würde sich eventuell das 3-4-3/3-5-2 anbieten ?

    Unabhängig von der Taktik wird man wohl mit einem ähnlich indisponierten Auftreten wie gegen WOB nicht viel holen, ich hoffe auf Besserung…

  2. Wie Pep genau reagieren wird, ist natürlich Spekulation pur. Mich würde aber eure Meinung interessieren, wie würdet ihr umstellen und das Schalker 5-3-2 zu bespielen?

    Antwortsymbol3 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Da Schalke die 5-er Kette defensiv interpretiert würde sich wohl ein 3-4-3 anbieten.

      Das System hängt jedoch m.M.n an Benatia – also 3er Reihe Alaba – Boateng – Benatia.

      Dante als zentraler Verteidiger (wie in der 2ten HZ gegen WOB) ist wohl nicht optimal, da er zu begrenzt in der Spieleröffnung ist.

      Auf den ersten Blick eine gute Variante wäre Alaba – Badstuber – Boateng, wobei Badstuber in der Rolle keine Erfahrung hat.

      Aussen dann die Pärchen Bernat und gegenüber Rode – in der Mitte Alonso und Schweinsteiger.

      Im Angriff Götze – Lewa – Robben :-)

      Naja, Pep wird eh wieder alles anders machen :-)

      Problem bei gleicher Leistung wie gegen WOB ist das dir da keine Taktik mehr hilft wenn die Spieler ähnliches abrufen…

    2. Vieles hängt davon ab, wie fit Spieler wie Benatia, Badstuber, Götze und vielleicht auch Alaba sind.
      Ich würde gerne die Dreierkette mit Boateng, Benatia und Alaba sehen. So haben wir unsere besten Spiele gemacht.
      Als Flügelverteidiger hätte ich Robben und Bernat im Angebot. Schweinsteiger und Alonso in der Mitte. Halblinks Götze und halbrechts Müller, vorne Lewy.
      Also so ein 3-4-2-1.
      Mit Robben und Müller könnte man die Seite von Fuchs schön unter Druck setzen, den ich defensiv für anfällig halte.
      Lewy, Götze und Müller könnten den Schalker Aufbau über Kirchhoff und Neustädter lahmlegen. Dann dürfte nicht mehr so viel nach vorne kommen.

      Und passt auf die Standards auf! Di Matteo hat sicher noch ein paar Erinnerungen daran, Fuchs ist ein gefährlicher Schütze und Höwedes und Choupo-Moting nicht zu unterschätzen.

      1. Danke für eure Einschätzungen. 3er-Kette klingt auf jeden Fall plausibel. Die Alternative dazu wäre vielleicht eine 4er-Kette mit einrückenden AV. Aber das gibt das aktuelle Personal ohne Lahm/Rafinha m.E. nicht her.
        Robben als rechter Flügel(verteidiger) im 3-4-2-1 (oder 1-2) gefiele mir gegen Fuchs auch richtig gut.

  3. […] Auftakt in die zweite Saisonhälfte ist missglückt. Heute Abend gegen Schalke (zur Vorschau) kann es (nur) besser werden. Die Partie gegen starke Gastgeber aus Wolfsburg offenbarte bereits […]

  4. Hat jemand Kirchhoff derzeit näher im Blick? Habe Schalke leider kaum beobachtet, aber wenn er der zentrale Baustein im Spielaufbau ist – was in meiner Erinnerung nicht seine allergrößte Stärke hier in München war – sollte man sich darauf fokussieren. Schwierig wird es dann genug „Momentum“ / Spritzigkeit zu erzeugen, um durch die 5er-Reihe der Gelsenkirchener zu spielen.

  5. „Auf der anderen Seite stellte Di Matteo auf ein 5-3-2 System um, was […] dem Schalker Spiel noch mehr Optionen im Konterspiel ermöglichen sollte.“

    Warum haben sie mit dem System mehr Optionen im Konterspiel? Mit 5 klaren Verteidigern in der letzten Linie fallen Konter doch viel schwieriger, oder? Mit weniger Spielern vorne..

    Wenn wir heute unsere Angriffe wie gewohnt stabil absichern, sollte Schalke kaum einen Torschuss bekommen.. zumal Huntelaar und Draxler fehlen.

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