Vorschau: Der FC Bayern gegen Schalke 04
Personelle Situation
Es war die 85. Spielminute am Samstagnachmittag als der Hunter seinen Spitznamen eine unrühmliche Konnotation hinzufügte. Kurz vor dem Strafraum der 96er verfolgte Huntelaar Schmiedebach und foulte den Hannoveraner rustikal. Die Folge: eine glatte rote Karte und sechs Spiele Sperre. Da Huntelaar dem Schiedsrichter Sascha Stegemann noch mit einer Handbewegung ganz klar zu verstehen gegeben hat, was der Schalker vom Unparteiischen hält, fiel die Sperre umso üppiger aus. Somit vergrößern sich die Schalker Personalprobleme. Neben dem Starstürmer fehlt auch Fährmann (Kreuzbandzerrung). Er wurde am Wochenende von Giefer vertreten. Zudem fehlt mit Höger auch der Siegtorschütze vom Wochenende mit einer Oberschenkelzerrung. Weiterhin muss Schalke auf Draxler und Goretzka verzichten. Mit dabei ist hingegen der einzige Schalker Neuzugang in der Winterpause, der Serbe Nastasic, der von Manchester City kam.
Aufstellung/Umstellungen
Schalke spielte zuletzt in einem 5-3-2 System. Dieses wurde im Trainingslager einstudiert, übrigens auf dem gleichen Gelände wie der FC Bayern. Dabei spielte Kirchhoff auf der zentralen Innenverteidiger Positionen und baute das Spiel auf. Flankiert wurde er am Wochenende von Höwedes und Nastasic. Die Flügelverteidiger waren Uchida und Fuchs, wobei Fuchs stets bemüht war sich offensiv in Szene zu setzten. Seine flache Flanke bereitete das Siegestor von Höger vor. In der Mitte spielte Schalke nur mit einem Sechser, Neustädter. In den Halbräumen agierten besagter Höger und Meyer in einer deutlich offensiveren Rolle. Die Doppelspitze bildeten Huntelaar und Choupo-Moting, der in den letzten Wochen für Kamerun beim Africa Cup of Nations aufgelaufen ist und erst pünktlich zum Anpfiff der Rückrunde mit seiner Nationalmannschaft ausgeschieden ist. Boateng kam nur von der Bank und ersetzte ab der 60. Minute Choupo-Moting. Am Dienstagabend könnten sie beide gemeinsam auflaufen, da Schalke im Sturm keine wirklichen Alternativen zum Holländer hat. Eine andere Variante wäre noch Sam und ein stark Konter orientiertes Spiel – ähnlich von der Anlage wie am Freitag Wolfsburg.
Das gewisse Etwas
War in der Hinrunde das Duo Huntelaar und Choupo-Moting. Beide erzielten in der Bundesliga zusammen 16 Tore. Auf Rang drei rangiert in der Schalke internen Liste vier Spieler mit lediglich zwei Toren. Die Abhängigkeit vom Sturmduo ist eklatant. Um so mehr schmerzt die lange sechs Spiele Sperre für Huntelaar. Wobei der Ausfall des Holländers muss Schalke nicht unbedingt treffen, schließlich traf er ohnehin noch nie gegen den FC Bayern München (fünf Bundesliga-Spiele). Aber auch die Bilanz von Choupo-Moting gegen den Rekordmeister ist nicht wirklich besser. Sein letztes Tor erzielte in der Bundesligasaison 09/10 – damals noch im Trikot vom 1. FC Nürnberg.
Im Vergleich zur Hinrunde
Spielt Schalke unter dem neuen Trainer Di Matteo nicht unbedingt schöner oder erfolgreicher – aber zumindest in der Summe konstanter. Wobei sich immer noch negative Ausreißer einschleichen wie beim 0:6 gegen den Chelsea FC oder beim 1:2 gegen den 1. FC Köln. Allerdings konnte Schalke von den letzten 10 Pflichtspielen immerhin sechs Partien gewinnen und so Anschluss an die Champions League Ränge gewinnen. Jens Keller, der Schalke noch beim 1:1 im Hinspiel coachte,, konnte nie die Konstanz und Ruhe in den Verein bringen und hangelte sich vergeblich zwei Jahre von persönlichem Schicksalsspiel zu Schicksalsspiel.
Prognose
Es wird spannend zu sehen sein, wie Pep Guardiola auf die empfindliche Niederlage gegen den VfL Wolfsburg reagieren wird. Es war zugleich die höchste Pflichtspiel-Niederlage zum Start eines neuen Jahres seit Bundesliga-Zugehörigkeit. Auf der anderen Seite stellte Di Matteo auf ein 5-3-2 System um, was zumindest in der Theorie der Schalker Defensive mehr Sicherheit verleihen sollte und dem Schalker Spiel noch mehr Optionen im Konterspiel ermöglichen sollte. Eine Option ist allerdings auch ein Rückgriff auf die Wolfsburger 4-4-2 Taktik, zumal mit Huntelaar der etatmäßige Stürmer gesperrt fehlt. Die Rolle von De Bruyne könnte dabei Boateng einnehmen.