Vorschau: Alle Neune in Mainz?

Justin Trenner 23.04.2021

„Emotionen“ dürfte einer der ersten Begriffe sein, der vielen Fußballfans einfällt, wenn sie darüber philosophieren, was sie an ihren Sport bindet. Besondere Geschichten, enge Duelle mit Rivalen, dramatische Entscheidungen im letzten Augenblick. Eben wie 2001, als die Bayern mit ihrer allerletzten Aktion Deutscher Meister wurden. Als Patrik Andersson für Ekstase bei sich, seiner Mannschaft und den Fans sorgte. Freude und Leid – im Fußball sind sie oft ganz nah beieinander und so waren es eben die Schalker, die an diesem Tag nur vier Minuten lang in den Genuss kamen, mal wieder Deutscher Meister zu sein. Andersson machte ihnen diesen Traum zunichte.

Nicht nur aus neutraler Sicht ist das ein ganz besonderes Erlebnis gewesen. Je nach Fangeneration wird die Meisterschaft 2001 auch bei vielen Bayern-Fans großartige Erinnerungen hervorrufen. Heute scheint eine derartige Emotionalität in Verbindung mit einem Meistertitel kaum noch möglich zu sein. Zumindest bei mir. Und an dieser Stelle möchte ich ausnahmsweise in die Ich-Perspektive rücken. Ich kann es mir nicht erlauben, für die Vielzahl an Bayern-Fans zu sprechen. Zu unterschiedlich sind die Meinungen, was das angeht.

Aber ich nehme diese neunte Meisterschaft in Serie nur noch zur Kenntnis. Die Coronapandemie mag ihren Anteil daran haben. Andere Themen sind in den Fokus meines Alltags gerückt, die leeren Stadien versprühen bei mir nach anfänglicher Neugier, wie sich alles entwickeln würde und was die Spieler so sagen, keinen Charme mehr. Aber das ist es nicht allein. Schon die siebte Meisterschaft in Serie war für mich eine ganz seltsame. Einerseits war alles angerichtet: Die Bayern hatten einen Neun-Punkte-Rückstand auf Dortmund vor allem mit einer grandiosen Rückrunde aufgeholt. Dennoch war am letzten Spieltag noch nichts entschieden.

Trotz Anerkennung: Es packt mich längst nicht mehr

Eigentlich eine Situation, wie ich sie mir schon länger mal wieder gewünscht hatte. Meisterschaften sind auch dann schön, wenn sie dominant und deutlich errungen werden. Für die Titel unter Heynckes und Guardiola hatte ich mich sehr begeistern können. Jedes Spiel im Bundesligaalltag wirkte trotz mitunter deutlicher Siege wie ein Kunstwerk für sich. Vielleicht verkläre ich das rückblickend auch ein wenig, aber so fühlte ich damals noch.

Ich kann nicht genau sagen, wann die Sattheit bei mir genau eingesetzt hat. Schon unter Ancelotti ging meine Begeisterung für die Bundesliga-Spiele wohl ein Stück weit verloren. Die siebte Meisterschaft in Folge ist aber jene, die mir eindrucksvoll vor Augen geführt hat, dass es so eigentlich nicht weitergehen kann. Obwohl Robben und Ribéry einen traumhaften Abschied hatten, den man sich so nicht mal hätte ausdenken können, obwohl Bayern im allerletzten Spiel unter Druck stand und Dortmund seine Hausaufgaben zumindest im Parallelspiel erfüllt hatte und obwohl Frankfurt die Kiste zwischenzeitlich nochmal für ein paar Sekunden heiß gemacht hatte: So richtig emotional wurde ich nicht. Es war durchaus Freude in mir, die aber eher wegen des tollen Abschieds der beiden Legenden entstand (und auch Rafinha).

Siebenmal Meister in Folge? Achtmal? Neunmal? Wie ich bereits schrieb: Ich nehme das zur Kenntnis. Nicht, weil es mir nicht mehr genügt. Ich habe nichts als große Anerkennung für die Spieler und den ganzen Staff übrig. Aus sportlicher Sicht bin ich sehr angetan von der Einstellung, mit der insbesondere die Spieler, die von Anfang an dabei sind, Jahr für Jahr alles geben, um diesen Titel zu holen. Auch aus historischer Perspektive weiß ich den Lauf wertzuschätzen.

Die Reichen werden immer reicher

Das war es dann aber auch. Ich kann nicht ignorieren, dass das „System Fußball“, wie es neuerlich durch eine weitere UEFA-Reform und den fast schon dreisten Versuch, eine Super League an ihr vorbei zu gründen, bewiesen hat, eines ist, das die Reichen immer reicher werden lässt und die Schere in den nationalen Wettbewerben auseinander klaffen lässt. Selbst die Attacke der 12 Klubs wird nicht zu Konsequenzen führen. Zu bedeutend sind sie für die UEFA. „Money League“ wäre wohl treffender – und das ist nicht mal despektierlich gemeint.

Ich will mich in diesem Artikel ehrlich gesagt auch gar nicht darum bemühen, alternative Lösungen zu finden. Das ist außerhalb meines Kompetenzbereiches, wenngleich diese Diskussion sehr spannend sein kann. Was ich aber sagen will: So kann es für mich als Fan nicht weiter gehen. Klar, als Autor und Blogger profitiere ich sogar von der starken Kommerzialisierung des Fußballs in den letzten Jahrzehnten. Aber es gibt ja mehr als diese zwei Perspektiven und es gibt auch Positionen dazwischen.

Ich will den FC Bayern auch gar nicht (haupt-)verantwortlich für die Situation machen. Es gab und gibt in den letzten 40, 50 Jahren genug Argumente dafür, dass diese Vormachtstellung einfach verdient ist. Zur Wahrheit zählt auch, dass Klubs wie Borussia Dortmund es aus verschiedenen Gründen nicht geschafft haben, die Lücke zu verkleinern. Oder historisch gesehen andere große Teams nicht diese Entwicklung mitgehen konnten. Aber das bringt uns heute auch nicht weiter.

Um aber kurz beim Konkurrenten der letzten Jahre zu bleiben: Neben vielen Dingen, die sie kaum beeinflussen konnten, zählen eben auch die lange Suche nach einem Nachfolger für Jürgen Klopp und eine nicht immer optimale Transferpolitik dazu – beides ließe sich zumindest kontrovers diskutieren. Doch auch da komme ich zu dem Punkt, dass Bayern der einzige Klub ist, dem Fehler verziehen werden – weil es ihnen der Vorsprung erlaubt. Nicht mal Leipzig kann es sich mit starkem Geldgeber im Rücken erlauben, auch nur einen größeren Fehler zu machen. Eine Saison, in der Niko Kovač scharf für teils schwache Leistungen kritisiert wird, endet eben immer noch mit der Meisterschale. Eine Saison, in der Spielplan, interne Zerwürfnisse, eine fehlende Sommervorbereitung und lange Zeit kaum funktionierende Neuzugänge eigentlich ausreichend Steine in den Weg legen, endet sogar deutlich mit der Meisterschale. Einen Klub wie Dortmund werfen ähnliche Probleme richtig zurück. Und im Gegenteil brauchen sie nicht nur eine perfekte Saison, um selbst mal wieder Meister zu werden.

Und dann? Dann gehen die Top-Spieler zu einem Klub, der eine Stufe höher anzusiedeln ist. Der normale Karriereweg. Aber eben auch Teil des Problems. Bayern hatte sicherlich auch mal den einen oder anderen Abgang zu vermelden, aber die haben den Klub nur in den seltensten Fällen so hart getroffen wie große Wechsel bei der Konkurrenz. Die Ursachenforschung ist hier sicher divers und nicht immer liegt alles am „System Profifußball“, aber das Resultat ist eben eine unter diesen Umständen nicht mehr angreifbare Machtposition des FC Bayern in Deutschland.

Neunmal Meister? Check.

Nochmal: Ich weiß die sportliche Leistung der Bayern zu schätzen. Aber Emotionen verspüre ich nicht mehr. Im Gegenteil noch führt es dazu, dass ich mich als Fan langsam Stück für Stück entferne. Und der Ausblick stimmt mich auch nicht positiv. Selbst wenn RaBa Leipzig oder Borussia Dortmund mal Meister werden sollten: Mindestens acht der kommenden zehn Titel gehen an die Bayern, wenn sich nicht grundlegend irgendetwas verändert. Und das ist aus neutraler Sicht noch optimistisch.

Stattdessen wird man sich in den kommenden Jahren aber wohl weiterhin an Reformen des internationalen Fußballs versuchen, die den Superklubs die Taschen voll machen und die nationalen Ligen schwächen. Eine Lösung, um diese zu stärken, sehe ich jedenfalls nicht mehr kommen. Es würde mich zumindest sehr überraschen. Zu sehr hat sich der Fokus immer mehr vom Sport weg verschoben. Nicht erst seit heute oder zehn Jahren. Schon in den Siebzigern und Achtzigern ging das los. Wir erleben nur einen Höhepunkt (oder Tiefpunkt, je nach Perspektive) nach dem anderen. Und ich bin auch hier ehrlich: Die Champions-League-Duelle mit den anderen Superklubs, sie packen mich nach wie vor. Toller Fußball ist trotz der ganzen dreckigen Geschäfte nach wie vor toll. Aber würden sie mich auch packen, wenn ich sie jede Woche erlebe? Ich kann es nicht abschließend beantworten. Zumal ich nach wie vor an meinen persönlichen Bundesliga-Erlebnissen hänge und es bedauern würde, wenn die Bayern dem noch mehr entwachsen als ohnehin schon.

Bevor die Pläne einer Super League aber wieder konkreter werden, werden die Bayern aber erstmal ihren neunten Meistertitel in Serie holen. Am Wochenende haben sie dafür nochmal eine harte Nuss zu knacken. Mainz hat sich unter Bo Svensson zu einem unangenehmen Gegner entwickelt, der die Räume eng machen und schnell in die Offensive umschalten kann. Sie zählen zu den formstärksten Teams der Rückrunde und haben sich so in eine gute Ausgangslage für den Klassenerhalt gebracht. Doch läuft alles normal, werden die Bayern nach dem Spiel als Meister feststehen. Ein zweifelsohne beeindruckender Erfolg, der insbesondere in dieser harten Coronasaison nicht selbstverständlich ist und für den ich alle Hüte ziehe, die ich finde – wie auch das Beispiel Juventus in Italien zeigt, ist eine Vormachtstellung allein nicht alles. Sollte es schon am Wochenende klappen, werde ich es jedenfalls respektvoll zur Kenntnis nehmen.



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  1. Im miasanrot-podcast spricht Justin davon, dass ihn der Bundesliga-Alltag, angesichts der x-ten Meisterschaft in
    Folge, inzwischen anödet. Eigentlich schon seit der „Nach“-Guardiola-Zeit…

    Geht mir gar nicht so. Klar, die Schale am letzten Spieltag oder mit dem letzten Torschuss, wie 2000 und 2001, zu holen, ist emotionaler. Aber, wenn ich die Wahl habe zwischen extrem spannendem Meisterkampf mit ungewissem Ausgang und einem Einfahren der Schale relativ relaxt am 31. oder 32. Spieltag wähle ich lieber Option 2

    Und die Triumphe 2019 & 2020 fand ich auch geil, nachdem man 9 und 7 Punkte zurück lag. War mir Spannung genug!!!

    Ich freu mich auch nach wie vor über jeden einzelnen Sieg und jedes Tor.
    Von demher können wir auch 15 oder 20x in Folge die Schale holen… Zum Einen, weil ich immer möchte, dass mein Verein den maximalen Erfolg hat. Zum Anderen bedeutet jede Meisterschaft des FCB einen 2. Platz (maximal) der Dosen oder Bienen ;-)

    Wie seht ihr das?

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    1. Sehe ich absolut genauso.
      Sehr seltsam das in einem Blog von Bayernfans für Bayernfans zu lesen. Der Beitrag wäre besser bei den 11Feinden aufgehoben.

      1. Ähm… das sollte jetzt nicht als Kritik an Justin ausgelegt werden. Es gibt sicher jede Menge andere Fans, die die Buli ebenfalls langweilig finden, weil sie sich Spannung und Dramatik wünschen.

        Mir geht’s da halt anders. Ich freue mich über tolle Spielzüge, Grätschen von Hernandez, Sprints von Phonzy und Dreierpacks von Lewa.
        Und wenn wir am Ende alle 34 Spiele gewinnen würden, hätte es zwar wenig Spannung gegeben, aber ich hätte mich 34x gefreut wie als 5jähriger an Weihnachten ;-)

      2. Seh ich auch wie Tom.
        Mir geht’s dann vielleicht nochmehr um das Spiel selber, also um die Entwicklungen der Spieler, die Taktik, die einzelnen Spielzüge, etc..

    2. Ich hatte bereits an anderer Stelle erwähnt, dass ich es ähnlich wie Justin sehe. Ich bin schon froh, dass zumindest mal jmd. anderes den Pokal gewinnt.
      Ich denke mittlerweile wirklich, dass man über Playoffs für die Top 4 oder ähnliches nachdenken sollte, das hätte zumindest nochmal Spannung.

      Wichtig ist es aber auch zu erwähnen, dass die Bayerische „Konkurrenz“ einfach so schwach ist. Dies sieht man ja auch in den internationalen Vergleichen aller deutschen Mannschaften.
      Wenn man dann mal vergleicht was zweitplazierte in anderen Ländern an Punkten haben merkt man einfach, dass die Buli Teams irgendwie ein Problem mit ihrer Mentalität und Qualität haben.

    3. Das ist ja wohl das Allerschärfste, dass einen die Meisterschaft des eigenen Clubs anödet. Von mir aus können noch 10 dazukommen. Wenn die Saison beginnt, welches Ziel soll sich die Mannschaft, der Verein setzen? Vielleicht Vizemeister oder zur Abwechslung Sechster oder mal ganz smart absteigen, damit nur ja die ganz besonderen Fans nicht gelangweilt werden? Ich fass es nicht.

  2. Tja, lieber Justin, deine ideologischen Probleme mit dem kapitalistischen Produkt namens Profifußball kann dir niemand abnehmen und niemand lösen außer dir selbst. Wenn dein sozialistisches Herz das Erzielen von Gewinn und die Ungerechtigkeit gegenüber Arminia Bielefeld, die nicht Meister werden kann, so sehr auf der Seele brennt, dann starte am besten einen Annalena-Baerbock-Fanblog.

    Dann sind Kopf und Herz wieder eins und vielleicht findest du genügend Jünger, die dich anhimmeln und deine Karriere voran bringen.

    Dort sind auch die Themen Rassismus und Klima leichter unterzubringen als bei schnöden Fußballfans, die Bier trinken und Politik verabscheuen.

    Ich wünsche dir Erfolg auf deinem Lebensweg und wünsche dir von Herzen, daß du deinen Leidensdruck überwinden kannst!

    Freundliche Grüße,
    Thomas. :-)

    Antwortsymbol21 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Phantastisch formuliert.
      Eigentlich ist er beim falschen Club.
      Hatte ja mal leise angefragt wie er sich den FCB vorstellte wenn er ihn sich backen könne, aber nie was gehört.

      Der FCB ist der geilste Club, jedes Spiel, jedes Tor , jedes Abgrätschen ist geil.
      Wie kann man davon genug haben?
      Insbesondere wo man jetzt diesen Fußball spielt nach Kahren Kovac Schmakost

      1. Naja. Selbst ein verblendeter Geldsack sollte heute Defizite gesehen haben. Vielleicht löst ja unser neuer Trainer die Defensivprobleme, die der Vertragsbrecher nie in den Griff bekommen hat.

    2. Ich denke jeder Mensch, egal ob Fan, Beobachter oder wie auch immer hat das Recht den Fußball und den FC Bayern zu sehen, wie er es empfindet.

      Ich finde dies ist zu respektieren und ich sehe auch hier in Justins Beitrag nichts schlechtes.

      1. Man muss das respektieren. Und genauso kann man seine eigene Meinung dazu haben und mitteilen.

    3. Wie unnötig und selbstherrlich kann ein Kommentar sein?

    4. Sehr zynischer Kommentar. Ich stimme sicherlich nicht in allem mit Justin überein, aber ich finde es sehr unverschämt jemandem, der so viel Zeit und Herzblut in dieses Projekt steckt, so ungeniert ans Bein zu pinkeln. Da wird einem UMSONST sehr hochwertiger Inhalt angeboten und dann kommen solche Kommentare. Habe ich überhaupt kein Verständnis.

      1. Ich nehme mir die Freiheit, so unverblümt zu sprechen, wie ich mag. Und auf ein Sakrileg antworte ich mit einem Schwerthieb ;-) Ich bin die politische Indoktrination leid und ich liebe meinen Verein und wer ihn mies macht, wie ein gewisser Justin Kraft, den verlache ich. Mein gutes Recht. Punkt.

    5. Hallo Thomas,
      Frau Baerbock ist weniger „sozialistisch“, sondern eher der Darling der Wirtschaftselite: https://www.deutschlandfunk.de/bundestagswahl-umfrage-wirtschaftselite-favorisiert.1939.de.html?drn:news_id=1251257
      Zum Rest Deines Kommentars nur soviel: Si tacuisses, philosophus mansisses!

    6. An der zunehmenden Politisierung durch den Betreiber ist schon breitnigge.de zugrunde gegangen. Es gibt Dinge, die man auch und gerade in einem Fußballblog ansprechen kann, z.B. Internationalisierung oder Kommerzialisierung. Tagespolitische Themen möchte ich lieber woanders lesen.

      1. Ja, politische Themen sollten lieber draussen bleiben. Wenn aber was in der Richtung kommt (mir ist ehrlich gesagt schon länger nichts aufgefallen), dann lese ich halt darüber hinweg oder argumentiere inhaltlich (fällt für mich unter Hausrecht, dass wenn sich jemand engagiert er im gewissen Rahmen auch Gestaltungsfreiheit in Anspruch nehmen darf). Was ich nicht verstehen kann ist, wie man Leuten wie Justin, die sich den Arsch für den Verein aufreissen (durch die ehrenamtliche Arbeit auf dieser Fan-Seite) ersthaft unterstellt, den Verein mies zu machen, nur weil er so ehrlich ist zu sagen, dass die grosse Emotion bei Meisterschaften weg ist. Miasanrot ist für mich der wichtigste Kanal um mein Fan-sein auszuleben (ich lebe im Ausland), darum bin ich allen sehr dankbar, die daran mitarbeiten.

    7. @Thomas „Ich nehme mir die Freiheit, so unverblümt zu sprechen, wie ich mag“ – ja, mach das! Nur gehst Du dabei leider mit keinem Wort auf den Artikel ein, sondern zielst ausschließlich persönlich gegen Justin. Und der hat diese Freiheit auch. Diskutier‘ in der Sache, gerne auch hart und kritisch, aber lass bitte das Diffamierende weg.

      In meinen Augen ein mutiger Artikel, der gerade von einem Bayern-Fan aber endlich auch mal geschrieben werden musste. Andere Fans diskutieren das ja schon seit Jahren. Mir geht es bisweilen wie Justin. Dass am Ende die Bayern gewinnen, wollen glaube ich alle hier. Nur ein bisschen spannender dürfte es dabei gerne zugehen. Und das fehlt leider immer öfter. Das ist ja, richtig verstanden, auch kein Vorwurf an die Bayern. Im Gegenteil muss sich der ein oder andere Bundesligist schon die Frage gefallen lassen, warum er nicht mehr aus sich macht und zumindest in „schlechten“ Bayern-Jahren zur Stelle ist (und auch international gegen zweitklassige Gegner ausscheidet – die deutsche UEFA-Pokalbilanz ist ja seit Ewigkeiten ein Grauen, das ist meines Erachtens schon ein Beleg für selbstverschuldete Versäumnisse der anderen). Nur muss man umgekehrt – mit Justin – halt auch sehen, dass die aktuellen Rahmenbedingungen die Guten immer noch besser machen und damit die Wahrscheinlichkeit auf eine spannende Liga immer mehr sinkt. Und davon hat am Ende niemand was, auch nicht wir…

      1. @la bestia negra
        +1

      2. Ich finde den Beitrag von Justin nicht mutig, sondern unsäglich. Mit diesem Beitrag bestätigt Justin Kraft sämtliche negative Vorurteile gegenüber Bayernfans, die es gibt und die kultiviert werden, damit die Neidischen es leichter haben, Leistung und Erfolg zu diffamieren.
        Ich bin kein Erfolgsfan, ich bin kein Mitläufer, der dort mitgrölt, wo es den meisten und größten Erfolg gibt. Und ich brauche auch keine Selbstaufwertung über den Umweg FC Bayern München. Mein Leben ist ausgefüllt und voller Probleme und die Fahne des FC Bayern brauche ich nicht, um von irgendetwas abzulenken. Ich weiß, was ich kann und ich kenne meine Schwächen. Ich brauche keinen Fußballverein, um mich besser zu fühlen.

        Möglicherweise ist dies bei Justin anders, denn er empfindet keine Freude, wenn wir heute Meister werden.

        Ich leide bei jedem schlechten Spiel und ich hasse nichts mehr als die fröhliche Frage von meinen Kollegen am Montag: „Was war denn mit Bayern los??“

        2012, nach dem Tiefschlägen unter Jupp Heynckes, wurde ich vom Sympathisanten zum Fan. Ich habe bis heute nicht begreifen können, wie wir 2012 verlieren konnten, es war unfaßbar. Damals traf ich auf Stefan Meyer und den Bayern Blog und ich bin bis heute geblieben.

        In den letzten Jahren ist mir die Treue sehr schwer gefallen. Zwe alte Recken, die hier schon lange nicht mehr kommentieren, nannten diesen Blog einen Witz. Beide und unabhängig voneinander.

        Denn zum einen ist da die manische Ausrichtung auf das berufliche Fortkommen von Justin Kraft. Von Kollektiv und gemeinsamer Arbeit und gemeinsamer Leitung von MSR spüre ich nichts. Hauptsache, Justin kann sich profilieren.

        Zum anderen ist da das Gendersternchen und andere linke Folklore, die ich persönlich ablehne. Ich möchte nicht belehrt werden und ich möchte in meiner Freizeit nicht indoktriniert werden:
        https://miasanrot.de/klimaschutz-deutscher-fussball-teil-1/
        https://miasanrot.de/fanrun-fcbayern-fragezeichen/

        Ich will den FC Bayern München genießen und über seine Spiele diskutieren und die Sicht von Gleichgesinnten hören. Die platten Argumente einiger Bayernhasser möchte ich nicht von den Eigenen lesen. Die neunte Meisterschaft in Folge ist genauso erkämpft und erspielt wie die erste. Und Thomas Müller hat 2020 genauso hart dafür geschuftet wie 2012!

        Freundliche Grüße,
        Thomas

      3. @Thomas

        Ich finde diesen Kommentar wesentlich gewichtiger und akzeptabler als deinen ersten, weil du dich mitteilst und nicht nur anklagst.
        Einiges von dem, was du sagst, finde auch ich überaus diskussionswürdig, was ich allerdings nicht verstehe, ist die Annahme, dass MSR kein gemeinsamer Ort für dich, Justin und mich sein kann.

        Auch der FC Bayern als Verein ist sehr heterogen, von Spannungen in der Verwaltung und in der Mannschaft geprägt – warum sollte das bei uns Fans anders sein?
        Und zeichnet es uns Bayern-Anhänger nicht irgendwie immer schon aus, das wir wie ganz selbstverständlich mit solchen Konflikten leben können?

      4. Lieber @Thomas, selbstverständlich sind auch Hardcore-Fans des FC Bayern wie du hier bei uns im Forum hochwillkommen. Genau wie jeder andere die seine, hast auch du deine ganz eigene Sicht auf den Verein und du darfst und sollst sie hier natürlich wie jeder andere auch offen kundtun können. Darüber freuen wir uns, denn nur aus einer Vielfalt von Ansichten und Meinungen entsteht in einem Forum Diskussion und Lebendigkeit.

        Nur würde ich dich gerne darum bitten, mit deinen Kommentaren nicht den Boden eines höflichen und gütlichen Miteinanders zu verlassen. Kontrovers in der Sache ja, auch gerne hart, aber ohne persönliche Schmähungen und Angriffe.

        Dieser Blog bietet doch genügend Platz für eine Vielzahl von Ansichten und Meinungen. Ich wüsste nicht, dass die Anzahl der Artikel, die wir veröffentlichen können, an einem Mangel an Speicherplatz im Internet scheitern würde. Kein Artikel erscheint auf Kosten eines anderen, keiner nimmt einem anderen etwas weg. Wenn es Artikel gibt, die dich politisch oder ideologisch stören, dann ignorier sie doch einfach. Wer zwingt dich dazu, einen Artikel hier bei MSR über Nachhaltigkeit oder Geschlechtergerechtigkeit zu lesen, wenn dir die Themen schon zehn Meter gegen den Wind stinken?

        Auf der anderen Seite mag es vielleicht genauso gut Leute geben, die deinen Geschmack nicht teilen. Leute, die vielleicht eher etwas über ökologische Nachhaltigkeit im Fußball oder den Einsatz des FC Bayern gegen Rassismus lesen möchten. Oder die vielleicht einen nachdenklichen Artikel über die wirtschaftliche und sportliche Überlegenheit der Bayern in der Bundesliga lesen möchten, weil sie diese Entwicklung auch kritisch sehen. Die aber andererseits Artikel, die die Bayern abfeiern und hochleben lassen, langweilig und eines echten FC-Bayern-Blogs unwürdig finden.

        Was würdest du sagen, wenn diese Leute sich so äußern würden wie du und sagen würden: „Was der Thomas und seine Gefolgsleute da wollen, das ist wirklich das allerletzte. Diese ganze „Wir sind die Besten“-Haltung ist so affirmativ unkritisch, das will ich hier einfach nicht lesen, das stinkt mir zum Himmel. Ich bin nicht Bayern-Fan geworden, weil ich wie ein doofes Lamm alles abnicken möchte, was der Verein macht, sondern weil ich mich mit ihm kritisch auseinandersetzen möchte. Ich brauche keine Blogs, die jeden einzelnen Furz des FCB jubilierend hochleben lassen. Sowas kann mir gestohlen bleiben.“

        Wäre diese Ansicht dann mehr oder weniger berechtigt als deine? Hätten diese Leute einen höheren oder geringeren Anspruch auf den „richtigen“ Inhalt hier im Blog als du? Würden nicht alle Seiten am meisten davon profitieren, wenn beide Arten Artikel nebeneinander existieren können? Die Artikel, die dir gefallen und die Artikel, die anderen gefallen?

        Und nun zu Justin: Was du da über ihn schreibst ist mal ganz abgesehen davon, dass es faktisch nicht stimmt (Justin schreibt für diesen Blog aus Begeisterung für den Fußball und Liebe zum FC Bayern und nicht für irgendwelche egoistischen Karriereziele), auf der persönlichen Ebene ziemlich anmaßend und unverschämt. Woher willst du das eigentlich mit der Karriere so genau wissen? Kannst du in Justins Kopf gucken? Weißt du denn so sicher, was genau es ist, das ihn antreibt und motiviert? Nehmen wir an, du wärst Maler und du würdest bei euch im Malereibetrieb immer die Aufträge für die Hausfassaden bekommen, die man schon von weitem sehen kann sind und nicht für die, die zum Garten hin liegen und die keiner sehen kann. Nehmen wir an, du bist Maler geworden aus echter Leidenschaft und Liebe zum geschwungenen Pinsel. Nichts macht dir mehr Spaß als das Anstreichen von Häuserfassaden und die unendlichen künstlerischen Freiheiten, die dir das bietet.

        Was würdest du nun sagen, wenn Justin immer an den Häusern, die du bemalst, vorbeikommen würde und dann bei euch im Malerforum posten würde, dass du dich ganz bewusst bei deinem Chef immer nur für die Aufträge über die am weithin sichtbarsten Fassaden einträgst, weil du nur deine Karriere im Blick hättest. Das Malen an sich und die Kunst des Pinselns interessierten dich eigentlich gar nicht wirklich, Hauptsache die Leute sehen deine Fassaden und es kommt vielleicht mal jemand vorbei, der deine Arbeit beeindruckend findet und dich mit einem dicken Gehaltscheck in der Tasche abwirbt.

        Würdest du das toll finden? Immerhin könnte man ja aufgrund deines Malverhaltens annehmen, dass du dich nur für deine Karriere interessierst. Aber du selber weißt, dass das nicht so ist, sondern dass es dir um die Kunst geht.

        Es ist immer total einfach, von außen anderen Leuten irgendwas zu unterstellen, was zum eigenen Weltbild passt, aber mit der Wirklichkeit möglicherweise nicht viel zu tun hat. Und es ist immer total einfach, andere auf der persönlichen Ebene anzugreifen, wenn man eigentlich mit ihrer Arbeit unzufrieden ist. Du würdest nicht wollen, dass Justin dies dir gegenüber täte, genauso wenig wie Justin es toll findet, dass du es ihm gegenüber tust. Lass doch die persönlichen Angriffe und Unterstellungen auf Basis irgendwelcher vermuteten Tatsachen, die vor allen Dingen in deinem Kopf existieren, in Zukunft bitte einfach sein, einverstanden? Dann ist die Diskussion für uns alle hier im Forum angenehmer. Danke!

      5. @Alexander: +1!

      6. @Alexander: +1

      7. @Thomas:
        In einigen Sequenzen stimme ich dir zu, in anderen gar nicht.
        Auf jeden Fall hältst du mit deiner Meinung nicht hinter dem Berg und das gefällt mir. Lass dich nicht abschrecken, Heuchler und Speichellecker gibt es hier schon genug.
        Und vielleicht kannst du den Kommentar von Alexander sogar als Kompliment auffassen. In den letzten Wochen waren hier einige Kommentare nicht gerade Justin-freundlich. So eine ausgiebige Antwort hat sich aber keiner der anderen Kommentatoren verdient :-)

      8. @wohlfarth: „Lass dich nicht abschrecken, Heuchler und Speichellecker gibt es hier schon genug.“

        Ich glaube, das ist exakt der respektvolle Ton, für den @Alexander plädiert. Naja, es muss sich ja niemand angesprochen fühlen, und für gute Laune ist ebenfalls gesorgt.

        „Und vielleicht kannst du den Kommentar von Alexander sogar als Kompliment auffassen. In den letzten Wochen waren hier einige Kommentare nicht gerade Justin-freundlich. So eine ausgiebige Antwort hat sich aber keiner der anderen Kommentatoren verdient :-)“

        Eine in meinen Augen gewagte Lesart. Meine lautet hingegen: anhand eines besonders exponierten Beispiels erfolgte eine Botschaft an alle bzw. diverse.

  3. „I gfrei mi wei d’sau“
    Über jeden Sieg und noch mehr über jede Meisterschaft und jeden anderen Titel. Und jede Niederlage verhagelt mir das Wochenende. Und das seit 1979.
    Und ich hoffe, dass es noch lange so bleibt. Also Siege und Titel für Bayern und meine Freude daran.
    Und übrigens, in der unsäglichen Saison 18/19 hatten wir nach 30 Spielen 70 Punkte, der Verfolger BVB 69 Punkte.
    Jetzt haben wir 71, Leipzig 61.
    So schlecht kann das damals nicht gewesen sein.
    Und 2001 wurden wir mit supertollen 63 Punkten Meister.

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    1. 》》Und jede Niederlage verhagelt mir das Wochenend《《

      Same here. Und das trotz Frau & Kind und anderer „Hobbies“ jenseits des Fußball. Aber ich liebe diesen Verein einfach viel zu sehr, so dass jede Niederlage schmerzt. Klar, wenn ein Titel safe ist, erträgt meine Fanseele eine Pleite schon eher.
      Manchmal wünschte ich, ich wäre da entspannter, will aber nicht klappen ;-)
      Aber genau diese Leidenschaft versüßt mir jeden Sieg und jeden Titel umso mehr…

    2. Mann, ich hasse es sogar wenn wir beim Intertoto-Cup oder wie die Dinger auch immer heißen verlieren.
      Nicht zu vergessen, wenn wir verlieren gewinnen die Anderen.
      Und allein die Vorstellung wie Watzke und Reus mit unserer Schale jubelnd um den Borsigplatz ziehen verursacht mir fast schon körperliche Schmerzen.

      1. ich hätte es nicht besser sagen können, danke .. und nein, ich freu mich niemals wenn jemand anderer Meister wird – Spannung ist was für den 2. Plazierten.

      2. Jep, jede Niederlage verhagelt mindestens mal den Rest des Tages – und abhängig vom Tabellenstand sogar den Rest des Wochenendes. Gestern war er vergleichsweise erträglich, weil die Meisterschaft quasi durch ist. Aber dennoch habe ich wieder bis zum Ende mitgefiebert und gehofft, dass es dennoch irgendwie klappt mit einem Punkt oder gar einem Sieg.

    3. Geht mir ähnlich. Mich wurmt jede Niederlage. Von mir aus können wir jedes Spiel gewinnen. Gern auch im Flickstil wenn wir das durchhalten.

  4. Ich empfinde diese Sattheit bei mir noch nicht.

    Für mich haben die Bundesligaspiele nach wie vor einen hohen Reiz.
    Über die Saison ergeben sich immer wieder andere/neue Konstellationen. Mal spielst du gegen richtige Underdogs, dazwischen ein Spitzenspiel, dann hast du selbst mal Probleme, dann wieder eine souveräne Phase, plötzlich wieder Verletzte, Länderspielpausen und ihre Folgen, CL Phasen mit Rotationen, usw.

    Nebenbei „fiebert“ man mit manchen Spielern mehr mit als mit anderen. Für mich also in Summe noch immer viele Berührungspunkte, auch emotional.

  5. Schwieriges Thema…
    ich kann Justin verstehen. Jedenfalls bis zu dem Punkt, an dem mir auch eine Last Minute Meisterschaft besser gefallen würde als die letzten errungenen Meistertitel. Aber um es mit Kalle Rummenigges Worten auszudrücken, wir sollte alle wieder etwas „back to earth“ kommen. Die Deutsche Meisterschaft (auch in der Anzahl) ist immer noch ein sportlicher Wettkampf, in dem die Spieler Woche für Woche Topleistungen abrufen müssen, um „am Ende des Tages“ oben zu stehen. Und so kann ich mich als Fan des Vereins trotzdem noch freuen. Ich freue mich einfach für die Jungs.

    Es wird der Tag kommen, an dem es keine Bundesliga in der Form geben wird. So genieße ich halt den Moment. Das Hier und Jetzt.
    Natürlich bereitet mir der Kommerz, die wachsende Globalisierung Sorge und irgendwann wird es eine globale Super Liga geben, aber noch ist die Deutsche Meisterschaft der „ehrlichste“ Titel. Gewonnen durch die, ohne Frage, Extraklasse unser Mannschaft, aber auch durch die Unfähigkeit der Anderen. Ich behaupte, dass dieses Jahr für Dortmund, Leipzig und Gladbach mehr drin gewesen wäre. Und dazu müsste nicht mal 50+1 fallen, weil ich rein von der Spielerqualität schon jetzt großes Potenzial gesehen hätte, um uns vom Thron zu stoßen! Aber oft sind dann auch hausgemachte Probleme vorhanden, wo sich die Titelanwärter oft selbst ein Bein stellen (u.a. Dortmund zu späte Trennung von Favre, Gladbach zu frühe Bekanntgabe von Roses Abgang etc…)

  6. Finde es gut, wie ehrlich Justin seine Sicht schildert. Es ist Quatsch, ihm einen Vereinswechsel zu empfehlen.
    Auch in der Vergangenheit gab es schon Meisterschaften mit einem bittersüßen Beigeschmack: 1987 (Wien!), 1999 (Barcelona!), 2003 (gar das Double, aber CL-Blamage), 2008 (auch Double, aber herbes 0:4 gegen Zenit).
    Geilomat-Meisterschaften waren 1986, 2000 und 2001 – Herzschlagfinale und kleines bzw. großes Double, wobei man am Ende auch mit leeren Händen hätte dastehen können. Gucke da oft die Saisonrückblicke.

  7. Ich kam einst als gewöhnlicher Bayern-Fan zu diesem Blog, habe mich auch häufig ganz sachlich über kommende Gegner und interne Vorgänge informiert. Aber neben einigen wunderbaren Treffen mit anderen Kommentatoren und Autoren war dieser Blog für mich zunehmend auch und vor allem die Coming-of-age Geschichte Justins.
    Bei aller Begeisterung und Ernüchterung für und durch den Fußball sind es vor allem Menschen, die mich interessieren und wirklich tiefe Emotionen hervorrufen.
    Danke, Justin.

  8. Ich habe das auch nicht (mehr). War deutlich schlimmer zur Guardiola Zeit. Da habe ich die Lust daran verloren, Bundesliga Spiele zu schauen, weil die meinem Empfinden nach vorher schon entschieden waren. Inzwischen ist da wieder deutlich mehr Spannung drin, auch wenn das Ergebnis bislang immer dasselbe war. ;)

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    1. Ich muss auch zugeben, dass mit Guardiolas Amtsantritt, die Meisterschaft für mich komplett an Wert verloren hatte. Natürlich hat der FC Bayern wunderschönen Fußball gespielt, aber er war mE. den restlichen Teams in der Bundesliga einfach unendlich weit voraus. Das Spannendste war, ob der FCB die Meisterschaft am 27. Spieltag oder erst am 29. Spieltag holt.
      Tatsächlich kam für mich die Emotionalität mit genau 2 Ereignissen wieder zurück. Die schwache erste Hinrunde unter Niko Kovac und das Auffinden dieses Blogs.
      Das erste Ereignis lässt sich für mich erklären, da die Bayern zwar immer noch, grade in der Rückrunde, die Spiele gewannen, aber nicht unangreifbar wirkten und jedes Spiel sich für mich wie ein Endspiel angefühlt hat. Natürlich spielte auch der „Feind“ BVB eine Rolle, dem ich die Meisterschaft in keiner Welt gegönnt hätte.
      Und wie mir der Blog wieder mehr Spaß an dem FC Bayern geben konnte? Er hat mir gezeigt, dass eine möglichst sachliche Betrachtung von Ereignissen nicht im Gegensatz zum mitfiebern und vor allem zum Fan sein steht.
      Also in dem Sinne hoffen wir für das nächste Jahr auf einen guten ( nur nicht zu guten) BVB und ein weiteres Jahr voller guter Beiträge.

  9. Kleiner (nicht ganz ernst gemeinter Tipp:-)
    Versucht es mal mit Feindbildern: Das klappt bei mir eigentlich ganz gut. Feindbild Nummer 1 ist immer noch der BVB und da (nach dem Abgang von Klopp) vor allem Watzke. Alleine der Gedanke, dass der die Meisterschale in Händen hält, ist für mich eine Qual und nur um das zu verhindern, fiebere ich in der Bundesliga schon mit. Das mag mich dann in gewisser Hinsicht zu einer Ausnahme machen, aber für mich war das 2:5 im Pokal 2012 wesentlich schwerer zu verdauen als das verlorenen CL-Finale gegen Chelsea eine Woche später. Das Ausscheiden gegen Barca in der CL 2015 oder gegen Real 2017 (trotz der unglücklichen Schiedsrichterentscheidungen) war weniger schlimm als die beiden Halbfinaleniederlagen gegen den BVB jeweils im Halbfinale. Der CL-Sieg 2013 war für mich auch deshalb so emotional, weil es gegen den BVB ging. Ansonsten muss ich sagen, dass ich mich über die Meisterschaft 2018 am letzten Spieltag sogar mehr gefreut habe, als über den CL-Sieg 2020.
    Ich freue mich natürlich über jeden Erfolg in der CL, habe mir da aber wohl über die Jahre einen Schutzschild aufgebaut und der bewirkt, dass ich mich nicht ärgere, wenn wir gegen Klubs ausscheiden, die es in meinen Augen eigentlich gar nicht verdient haben, mit den Spielern, die sie haben, auflaufen zu dürfen. Real ist für mich der Klub, der nur durch faschischistische Protektion so groß werden konnte und dann auch mehrmals vom spanischen Staat und somit indirekt auch mit unseren Steuergeldern gerettet wurde. Barca habe ich mal bewundert, aber diese Zeit ist längst vorbei und für die gilt was die Finanzierung betrifft mittlerweile das Gleiche. Über die Scheich-Klubs oder Chelsea brauchen wir gar nicht zu reden. CL ist Kür und Bundesliga ist Pflicht. Und seine Pflicht regelmäßig gewissenhaft zu erledigen ist für mich bewundernswerter. Von daher werde ich bei dieser Meisterschaft wohl nicht so ausflippen wie 2001 aber mich sicherlich sehr darüber freuen.
    Ich kann aber auch jede andere Meinung dazu verstehen. Mir ist gestern ein ziemlich lustiger Gedanke gekommen. Geht man einmal davon aus, dass sich Kinder bzw. Jugendliche an Ereignisse, die vor ihrem 5. Geburtstag passiert sind im Regelfall nicht mehr so gut erinnern, dann gibt es in Deutschlands Fußballvereinen wohl erst ab der B-Jugend Kinder, die überhaupt wissen, dass jemand anderer als Bayern auch mal Deutscher Meister wurde.

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    1. Ich meine natürlich die Meisterschaft 2019. Dieser Tag war in den 2010er Jahren auf jeden Fall weit vorne bei mir.

    2. Hate-Watching funktioniert in der Tat und der BVB ist dafür der absolut geeignete Kandidat mit seiner Doppelmoral und den offen zur Schau gestellten Attacken seitens Klopp/Watzke in den Jahren vor 2013.

      Leider erwische ich mich dann, dass solche Entscheidungen wie die letzten beiden Spieltage (2 Schwalben von Reus für Elfmeter – der BVB ist wieder auf CL-Kurs) so aufregen, dass ich an der Fairness im Fußball zweifle. Ich bin mir z.B. ziemlich sicher, dass die Liga ein Interesse hat, die CL-Teilnahme des zweitwichtigsten Vereins durchzudrücken und dass bis zum letzten Spieltag im Zweifelsfall pro entschieden wird. Dass der BVB-Anhang die seit Jahren mehr oder weniger institutionalisierte Begünstigung in wichtigen Partien kommentarlos mitnimmt (siehe auch die zahlreichen Pokalspiele) aber stets als erster nach Luft japst, wenn unser Verein mal einen knappen Abseitspfiff „pro“ bekommt, rundet das Bild ab.

      Die pseudo-Objektivität der Schiedsrichterentscheidungen und des VAR sowie die Schauspielerei und permanente Reklamation auf dem Platz sind aktuell für mich Gründe, mich vom Fußball abzuwenden. Vor 20 Jahren haben die Spieler ohne High-End medizinische Abteilung zum einem Bruchteil des Gehaltes Ihre Knochen hingehalten und mussten sich von den Zuschauern die übelsten Beschimpfungen und Erniedrigungen anhören (weiß noch jemand die Bananen für Oliver Kahn?).
      Heute verdienen die Jungs pro Sekunde Tausende von Euro, es wird 90 Minuten gejammert und geflennt und danach auf Social Media gezeigt wie cool man feiern kann. Und wenn ein Kommentar nicht passt, ist man sofort empört. Damit kann ich mich – als immer noch vergleichsweise junger Fan – wenig identifizieren.
      Hinzu kommt, dass der Fußball verstärkt als politische Plattform genutzt wird. Das möchte ich gar nicht bewerten, glaube aber dass es langfristig einen entfremdenden Effekt auf die Anhängerschaft haben wird, denn für die meisten ist der Sport ein „Escape“ von tausenden Dingen, die jeden Tag auf sie einprasseln.

      Zum Thema Langeweile FCB: ich glaube durch Corona sind viele Menschen gerade in einer gewissen Sinnkrise und erfahren eine Müdigkeit gegenüber Etablierten. Das muss nicht ausschließlich FC Bayern begründet sein, der in diesen Zeiten eigentlich so etwas wie eine Feel-Good-Story ist. Dass unsere Spieler im Gegensatz zum o.g. Konkurrenten wirklich Ehrgeiz haben und sich für Trainer und Verein reinhauen, genieße ich persönlich sehr.
      Darüber hinaus ist der Fußball unter Flick einfach wunderbar anzuschauen. Fast besser, als unter Pep, der teilweise extrem hochgezüchtet war (und mach wichtiges Spiel ging auch verloren…)

      Bis auf die CL-Halbfinale läuft der Fußball insgesamt (aus o.g. Gründen) durchaus in ein Motivations- und Ermüdungsproblem. Den FC Bayern sehe ich hier konträr als kleiner Leuchtturm und bereicherndes Element, selbst nach dem 10. Titel.

    3. @willy
      für kinder kann eine klare orientierung inmitten der unsicherheiten der welt (corona, klima und überhaupt) auch von vorteil sein, immerhin ist damit schon klar, wer deutscher meitser wird. mein kleiner sohn ist 11, kennt nur den FCB als deutschen meister und kann sich zum glück gar nicht mehr an die guten bvb-jahre 2011-12 erinnern, welch gnade der natur…

    4. WTG, auch wenn du den Tipp nicht ganz ernstmeinst: Mein erster Gedanke bezüglich fehlender Emotionen war auch: Ja, an die vielen Meisterschaften hab ich mich gewöhnt (was neuropsychologisch auch leicht zu erklären und völlig normal ist) – aber der Gedanke, dass ein anderer – RB oder der BVB (auch mein Feindbild) – das Ding gewinnt, ist so abschreckend, dass die eigene Meisterschaft wieder emotional aufgewertet wird. Ich empfinde da schon noch Freude – neben dem unglaublichen Respekt vor der „Dauerleistung“ der Mannschaft und der Freude für alle die Spieler, die das erste Mal Meister werden oder das erste Mal einen richtigen Beitrag geleistet haben.

      Insgesamt empfinde ich das zwiegespalten: Schon eine größere Distanz, weniger Emotionalität – aber wenn ein Spiel läuft reg ich mich auf wie eh und je, geht mein Puls hoch – und wenn ich nur die Schlußphase von RB-Hoffenheim am Kicker Ticker verfolge. Bei Bayern sowieso. Und beim BVB jetzt beim Kampf um den CL Einzug (also dort im Sinne: Ich fiebere mit, dass sie scheitern). Also: Akut ist – vielleicht aus „Angst“ vorm Mißerfolg oder Mißgunst, durchaus Emotionalität da. Aber mit etwas zeitlichem Abstand deutlich weniger als noch vor 10-15 Jahren. Das kann aber auch dem Alter geschuldet sein.

      2012 habe ich anders empfunden als du. Da dachte ich eher nach der Pokalniederlage: Ja, brutal Scheiße – aber wenn wir die CL gewinnen eh wurscht und wenn wir gegen Chelsea verlieren ist das auch schlimmer als ein Pokalfinale. Das wird schnell verblassen.

      Zum anderen Diskussionsstrang: Die Reaktionen, Vergleiche und Empfehlung anderer Kommentatoren in Richtung Justin lassen schon wieder tief blicken.

  10. ich diagnostiziere bei justin einen ernstzunehmenden FCB burnout! vielleicht sind sogar manche kommentare hier mitschuld…
    als therapie schlage ich wie willy vor, regelmäßig unsere schlimmsten niederlagen anzuschauen, also mindestens 1x/woche das desaster 99 in barcelona (die mutter aller niederlagen) und das finale dahoam zu genießen, ähnlich wie rummenigge das jährlich in seinem urlaub macht. danach wird es auch wieder spass bringen, eine FCB-meisterschaft zu feiern inmitten der goldenen phase unseres vereins! ich war bei diesen beiden CL-niederlagen live dabei und werde diesen schmerz noch bis zum ende spüren…

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    1. Vielleicht sollten die mal eine Serie starten mit den schmerzlichsten Niederlagen in der Geschichte des FCB. Oder ein Buch über Niederlagen schreiben denn über Erfolge.
      Es soll ja Kinder geben die die nicht kennen obwohl die letzte garnicht so lange her war .

      Jeder HSV Werder BVB Fan würde über so eine Überheblichkeit kotzen. Wie kann man vom FCB genug haben, im Erfolg oder Misserfolg. Leute die so reden haben zu wenig FCB im Blut

    2. 99: Die Fassungslosigkeit in der Kurve. Der Schweigemarsch zurück zu den Bussen (hatte „Tagesflieger“ gebucht). Kein Wort. Nur ab und zu ein „Scheiße“ oder „das gibts doch nicht“ zu hören. Bei hunderten Menschen. Applaus von den Balkons (ja, gab’s damals echt, wobei ich nicht weiß, ob die Barcelonesen (?) das ernst oder hämisch gemeint haben). Bei mir Tränen in der S-Bahn in München. Spiel auf VHS aufgenommen und (w)irren Gedanken – vielleicht ist es in echt anders ausgegangen, ich muss das nochmal anschauen…bis ich daheim war kam mir dieser Gedanke aber so wirr vor, wie er war – und die Vorstellung, das JETZT anzuschauen zu schmerzhaft.

      Ja, die Idee mit dem Buch – „Die großen Niederlagen des FCB“ ist sehr gut! Das schöne: Wir können es zur Re-Emotionalisierung nutzen UND kommerziellen Erfolg hätte es , weil es DIE Geschenkidee für alle Bayernhasser wäre!

      Ich hätte dann nur (ohne Ironie) die Vorstellung, dass Alain Sutter auch an mehreren Stellen seine Sichtweise zur jeweiligen Ära zum Spiel oder auch einfach: Zum Leben, zur Gesellschaft, beiträgt. Wäre zwar für viele verstörend, aber würde den Lesewert deutlich erhöhen.

    3. Der Gedanke mit einer Serie unserer schlimmsten Niederlagen ist gar nicht schlecht. Könnte ein schönes Thema für MSR sein.
      Schön, weil wir privilegierten Bayenfans natürlich mit wohligem Grusel diverser Niederlagen gedenken können, mit dem Wissen was immer wieder daraus entstanden ist.

      Führt mich zu dem Thema „Langeweile-Meister“. Für mich persönlich könnte nichts weiter entfernt sein, als eine solche Befindlichkeit.
      Nach meinen Beobachtungen ist das oft ein Generationsthema. Je älter die Bayernfans, desto weniger können sie mit solchen Zuschreibungen was anfangen.

      Eine für mich zumindest halbwegs plausible Theorie:
      Wer keine bitteren Zeiten, oder Niederlagen erlebt hat, tut sich schwer damit die Siege der Gegenwart entsprechend zu würdigen. Hier ist es ja schon angesprochen worden, dass es bis zur B-Jugend schon niemanden mehr gibt, der sich an einen anderen Meister erinnern kann. Und da kann man noch sicher ein, vielleicht zwei Jahrzehnte drauflegen, in denen die Stellung des Vereins zumindest in seinen Grundfesten nicht mehr zu erschüttern war.
      Für jemanden unter 30 z.B. ist Barcelona 1999 entweder gar nicht, oder nur sehr verschwommen präsent. Und wenn, ist es wie ein Märchen, an das man sich mit dem oben beschriebenen wohligen Grusel erinnert, da man weiß, dass am Schluss alle glücklich und zufrieden bis zu ihrem Ende leben.
      Jemand der das bewusst mit erlebt hat, erinnert sich noch daran, dass es damals höchst unsicher war, ob man so etwas noch einmal zu seinen Lebzeiten mitmachen würde können.
      Hat was von den berühmten „First Word Problems“ an sich. Heute ist (natürlich) auch keiner mehr sonderlich dankbar für fließendes Wasser, elektrischen Strom oder eine warme Wohnung. Diejenigen die sich erinnern können, werden immer weniger. In den Fall sicher Gott sei Dank.

      1. @Jo

        Aber die Weisheit des Alters sollte nicht davon abhalten die zunehmend grotesken Verzerrungen des Marktes in die emotionale Kalkulation miteinzubeziehen. Es ist ziemlich ‚old world‘ auch heute noch von einem sportlichen Wettkampf auszugehen.

      2. @Jo

        „(…) The defence of competition and sporting integrity falls to Europe’s finest, such as Bayern Munich, those strangers to entrenched power, who this weekend can clinch just their ninth Bundesliga title in a row.“ (FT, Janan Ganesh, 23.04.21)

        Nicht jeder hat die Gnade der frühen Geburt; wenn du in einem absurden Umfeld aufwächst, kann dich dein Bewusstsein jederzeit erschüttern.

  11. Lieber Justin,
    du sprichst mir da ganz aus der Seele. Ja, ich werde mich auch über die neunte Meisterschaft in Serie freuen und die sportliche Leistung anerkennen. Aber auch ich bin mittlerweile etwas satt, weil zu Beginn jeder Saison eh schon klar ist, dass unsere Bayern Meister werden. Aktuell finde ich es aber spannender, ob Lewa den Rekord knackt, wovon ich ausgehe und worüber ich mich vermutlich mehr freuen werde, als über die Meisterschaft. Ich würde mir mal wieder eine Meisterschaft wie 2001 wünschen, da diese Meisterschaft die geilste war, die ich erleben durfte. Da wäre es mir sogar egal, die wievielte es in Folge wäre. So aber ist die Luft irgendwann draußen und unsere Bayern stehen mal wieder als vorzeitiger Meister fest.
    Ich muss aber auch sagen, dass ich unserer „Konkurrenz“ maßlos enttäuscht bin, da es ihnen entweder an Klasse, Konstanz oder beidem fehlt. Das ist nicht immer ihre Schuld, aber es kann und darf eigentlich nicht sein, dass sie regelmäßig deutliche Vorsprünge verspielen. Und natürlich würde es mir weh tun, Watzke und Konsorten jubelnd mit der Meisterschale zu sehen, aber wenn man überlegt, was passiert als zuletzt mal der BVB Meister wurde und wie danach gespielt wurde, dann wäre das für Fans und Liga meiner Meinung nach nicht so schlecht, wenn etwas vergleichbares passieren würde. Fußball lebt halt von Rivalität und Emotionen und Eintönigkeit kann dafür Gift sein.

  12. Lese den Bericht. Und dann einige Kommentare. Und denke mir: bin ich hier richtig? Bin dann sehr froh, dass Justin augenblicklich nicht mitliest.

    Er hat sehr deutlich gesagt, das dies seine persönliche Ansicht ist. Nicht, dass er diese für alle anderen voraussetzt. Wer weiterhin die gleichen Emotionen beim Titelgewinn hat: Prima, das ist doch schön. Wer diese Emotionen nicht mehr aufbringen kann: Schade, aber WHAT THE FUCK fällt einigen hier ein, Justin einen Vereinswechsel nahe zu legen? Sind das dann die ersten, die sich brüsten, dass der FCB ja seit und wegen Landauer so ein weltoffener Verein ist?

    Und ja: ich habe 2001 anders gejubelt, als 2019. Wenn Du das 10. Mal in Folge ein schönes Schnitzel (sorry, Justin) isst, schmeckt es immer noch lecker, aber Du kennst es halt.

    Trotzdem freue ich mich über jeden Sieg und jeden Titel. Erkenne die Leistung der Spieler an. Hab Kimmich fast schon auf einer Stufe wie BS31. Aber das gleiche ist es – FÜR MICH – nicht. Das mit dem Feindbild a là WTG funktioniert ganz gut und hilft. Aber 2001 oder 2013 CL war eben die Amplitude ganz oben, Jetzt ist sie auch noch hoch, aber eben ein Stück weit drunter. Warum muss man sich dafür verteidigen? Als Bayern-Fan will ich jeden Sieg. Als Fußball-Fan denke ich, es wäre mal ganz gut, wenn ein anderer die Bundesliga gewinnt – gut, jetzt nicht BVB oder RB – ein anderer halt.

    Es gibt nicht nur schwarz und weiß – oder besser rot und weiß. Ihr müsst ja nicht die Meinung teilen, aber die Reaktionen von einigen erschrecken dann doch.

  13. Das ist halt das Schöne am „Fan-Sein“… mir bereitet der zunehmende Kommerz auch Sorge. Nur ich bin trotz allem nicht so sozial eingestellt, dass ich traurig bin, dass Vereine wie Bielefeld und Co. nie die Chance haben werden, Meister zu werden!

    Letztendlich ist die Bundesliga ein sportlicher Wettkampf. Und unsere Jungs gewinnen diesen auch nicht so im Vorbeigehen. Es ist der ehrlichste Titel (ja Phrase, I know). Aber für die Unfähigkeit der Konkurrenz kann keiner was.
    I

  14. Zu dem Thema:

    Ich liebe Torte – mir schmeckt aber auch ein Brot mit Marmelade. Fasten mag ich gar nicht.

    So geht es mir auch im Bezug auf den FC Bayern.

  15. Lewy wieder in der Startelf.
    Mir reicht schon die Spannung wer bei uns jeden Spieltag einsatzfähig ist oder nicht.

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    1. lol… ist auch eine Art von Spannung bzw. Anspannung ;-)

  16. Und täglich grüßt das Murmeltier…

  17. Werden wir grad hergespielt, einerseits Respekt an Mainz für den bisherigen Auftritt aber von uns aus ist das durch die Bank auch einfach Arbeitsverweigerung. Na hoffen wir Mal das sie sich wie so oft noch zusammenreißen…

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    1. Pomadig ohne Ende :(

      Diese hohen Pässe in die Spitze bzw. Flanken in den 16er, egal ob Kimmich, Sane oder Pavard, die hab ich in der Jugend besser gespielt. Gibts doch nicht…
      Selbst ohne Gegnerdruck – das muss man doch präziser spielen können!!

      Hätte nicht gedacht, dass wir diese Saison nochmal so ne schwache Leistung bringen würden.

      1. Vielleicht spielt die Mannschaft auch gegen den Sportdirektor…(Sarkasmus Off)

  18. Vielleicht bekommt der eine oder andere hier ja doch noch seine gewünschte Spannung im Meisterschaftskampf…
    Mit DER Leistung holen wir in den letzten 3 Spielen nämlich keinen einzigen Punkt mehr.
    Neben der inzwischen schon hanebüchenen Anfälligkeit in der Defensive, wirkt unsere Offensive auch völlig überspielt und ideenlos!

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    1. Noch passender wäre es wenn es RB dann morgen fertig bringt ebenfalls zu vergeigen, Meisterschaft auf der Couch statt im leeren Stadion würde zu der emotionalen Leere nach den Entwicklungen der Letzten Wochen einfach perfekt passen, einfach Briefkopf ändern fertig. Nicht falsch verstehen werde mich auch freuen wenn’s so käme würde eben meiner Meinung nach gut zur allgemeinen Stimmung passen.

      1. Sogar recht realistisches Szenario. Denke der VfB wird sehr unangenehm für die Dosen.

  19. ….Goretzka sollte sofort ausgewechselt werden. Sonst wechselt der Schiri in aus.

  20. Diese Leistung ist nur so zu erklären: Der Trainer und die Mannschaft haben entschieden, dass sie lieber zuhause in München Meister werden wollen. Nur dem Vorstand leider hat keiner Bescheid gesagt – so wie die gucken…

  21. Diese Halbzeit ist der mit Abstand schlimmste Auftritt dieser Saison.

    Wir können mit einem Sieg Meister werden – und alle lungern auf dem Platz rum, als würde sie die ganze Angelegenheit nichts angehen

    Ein unfassbarer Auftritt, dazu noch Gelb-Rot für Goretzka nicht gegeben – wir können froh sein, mit 0-2 in die HZ zu gehen…

    Antwortsymbol1 AntwortKommentarantworten schließen
    1. Oh Boy,
      volle Zustimmung.

  22. Sportskamerad Alaba ist defensiv aber auch wie öfter mal ausbaufähig…

  23. Spannung wird überschätzt.

  24. …und Wolff Fuss feiert schon wieder. Verdammt noch mal, was sind wir heute schlecht. Goretzka raus und dann wird zurückgefightet.
    Da geht noch was.

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    1. Bei Wolf Fuss ist sowieso alles zu spät, seine Berichterstattung tendenziös zu nennen ist die Untertreibung des Jahrhunderts, gerade eben die hundert mal Konjunktiv damit auch jeder versteht dass er schon glaubt das Lewa das absichtlich gemacht hat.

  25. Die für Flick nominell stärkste Elf ist derzeit sicherlich nicht die bestmögliche Elf. Musiala und Choupo-Moting sind derzeit auf einem anderen Level als Sane und Coman. Hernandez fehlt leider, aber hätte möglicherweise eh nicht gespielt, weil Boateng und Alaba ja so schöne Pässe spielen können. Martinez fürs zentrale Mittelfeld ist scheinbar gar keine Option mehr für Flick.

  26. Eine der verdientesten Niederlagen seit sehr langer Zeit, Mainz hat es auch wirklich für ihre Verhältnisse sehr stark gemacht und der FCB heute vor allem in Halbzeit eins nicht mal ein Schatten seiner selbst, danach zwar besser aber ohne Ideen und Spritzigkeit somit vollkommen verdiente Niederlage bei der wir wenn man ehrlich ist schlicht zu keinem Zeitpunkt in der Lage waren das Spiel zu gewinnen. Es bleibt zu hoffen das wenigstens in einem der verbleibenden Spiele die Grundeinstellung eine andere sein wird, wobei solche Spiele wirds wohl bei jeder Mannschaft immer mal wieder geben , oder der Gegner nicht so gut eingestellt und motiviert ist. Hinfallen aufstehen weitermachen

  27. Wenigstens noch den Torrekord ausgebaut: in jedem Spiel mindestens 1x getroffen

  28. Hauptsache Lewa hat getroffen, über den Rest kann man den Mantel des Schweigens hüllen. Jetzt hat die Mannschaft ja zwei Wochen Pause um sich auf den Saisonendspurt einzustellen und Lewa beim Eintüten des Rekords zu helfen.

  29. Ich finde Justins Artikel gut, weil er authentisch ist. Es ist interessant, wie unterschiedlich Menschen empfinden, und auch wenn man die Gefühle nicht teilt, sollte man sie respektieren.

    Die Idee mit den herben Niederlagen finde ich ganz witzig; vor einiger Zeit hatte ich mal solch einen Buchtitel entdeckt. Hab ihn jetzt mal bei Amazon gesucht und mit etwas Mühe auch gefunden. Ist im November 2019 erschienen. Gelesen habe ich das Buch nicht, aber es scheint einen Nerv zu treffen.

    https://www.amazon.de/dp/396423026X/ref=cm_sw_r_cp_apa_glt_i_0N92BS4T5MKRN861YEB0

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    1. Also fürs Buch reicht es dann doch nicht aber eine Reihe hier?

      Kurzbeschreibung
      „Was ein Bayern-Fan überhaupt nicht brauchen kann, ist Spannung“, hat Paul Breitner einst festgestellt. Was aber braucht er dann? Wirklich 15 Punkte Vorsprung bis zur Winterpause? Damit er Planungssicherheit hat und sich ganz auf die Champions League konzentrieren kann?
      Schon möglich, dass manche das brauchen. Wer sich als Bayern-Fan jedoch schon einmal die Frage stellte, ob zum Fußball nicht auch das Verlieren gehört, braucht vor allem dieses Buch. Es erzählt von Niederlagen seines Lieblingsklubs, von denen er vielleicht noch nie gehört hat und die so garantiert auch nie wiederkehren. Bücher über die Triumphe des Rekordmeisters füllen mittlerweile ganze Regalmeter. Aber auf ein Nachschlagwerk mit den deftigsten Packungen musste der Anhang bis heute warten. Und dabei geht es nicht um Niederlagen gegen das Tafelsilber des europäischen Fußballs, also gegen Real Madrid oder den FC Barcelona, Manchester United oder den FC Liverpool. Gegen die kann schließlich jeder verlieren. Aber ein 0:6 bei den Offenbacher Kickers, ein 1:6 in Saarbrücken oder gar ein 1:7 in Düsseldorf – das sind viel zu wenig gerühmte Tiefpunkte in der glorreichen Vereinshistorie von Deutschlands erfolgreichstem Fußballklub. Diese und andere Spiele erfahren jetzt ihre längst fällige Würdigung.
      Und das Beste: Man muss weder Bayern-Fan noch Bayern-Hasser sein, um sich an diesen Geschichten mit zahlreichen Zeitzeugen zu erfreuen.
      Ein Buch für Fußball-Nostalgiker und alle, die den Fußball lieben, weil sie nicht wissen, wie es ausgeht und er die schönsten Geschichten schreibt.

      1. Es mag blasphemisch klingen, aber ich mag die eine oder andere Niederlage nicht missen. Bestes Beispiel die Saison 1973/74. Bayern als Topfavorit nach 11-Punkte-Vorsprung in der Vorsaison und mit sechs Europameistern sowie 9:1Punkten (2-Punkte-System) gestartet. Dann Niederlagen beim späteren Absteiger Hannover (1:3), in Köln (3:4). Remis auf Schalke (5:5 nach 3-Tore-Rückstand), gegen Frankfurt und ein schwaches Bremen (jeweils 2:2). Und dann in Kaiserslautern nach 4:1-Führung nach einer Stunde das legendäre 4:7. Im Europapokal um ein Haar am kleinen Atvidaberg gescheitert (im 11-m-Schießen durch UH gerettet).

        Gleich nach diesem Negativlauf dann die unvergesslichen Duelle mit den extrem selbstbewussten Dresdnern, die zuvor Juve ausgeschaltet hatten. Mit Glück und Geschick setzten die Bayern sich hauchdünn durch (4:3, 3:3). Und starteten eine grandiose Serie, die mit dem Gewinn der Meisterschaft vor bärenstarken Gladbachern und dem erstmaligen Gewinn des Meisterpokals endete nach denkwürdigen Finalspielen gegen Atletico (1:1 n.V., Schwarzenbeck in der 120.! und 4:0). Und dem Gewinn der Weltmeisterschaft mit wiederum sechs Bayern-Spielern.

        Warum kann ich das, ohne nachzuschlagen, repitieren? Weil es ein so eindrucksvoller Kontrast war zwischen dem ersten fast komplett missglückten Saisondrittel und dem phantastischen Turnaround, der darauf folgte. Was für eine tolle Story! Kurz bevor die seit einem Jahrzehnt von Erfolg zu Erfolg eilenden Topstars (Maier, Beckenbauer, Müller) ihren Zenit erreichten, drohten sie spektakulär abzustürzen, um dann umso glanzvoller – auch spielerisch ansehnlich – die Ernte einzufahren. Dramaturgisch kaum zu toppen. Ohne die genannten Niederlagen nur halb so eindrucksvoll.

      2. Und noch etwas: auch im eigenen Leben – so jedenfalls meine Erfahrung – passieren die spannendsten oder auch berührendsten Dinge nicht selten gerade dann, wenn der gewünschte, vielleicht auch gewohnte Erfolg einmal ausbleibt: z.B. die Dankbarkeit von Mitarbeitern für ein Engagement auch da, wo die eigenen Fähigkeiten absehbar eine im Einzelfall miserable Ausgangslage einmal nicht würden kompensieren können. Für das sichere Gefühl, alles versucht zu haben. Nicht nur die Erfolge, sondern auch die Niederlagen gemeinsam erlebt zu haben. Auch die privaten Katastrophen beachtet zu haben, bei voller Fokussierung auf ein möglichst erfolgreiches Agieren im Job. Erfahrungen, die permanenter und ausschließlicher Erfolg gar nicht ermöglichen würde.

      3. @Jep:
        Was für Erinnerungen. Und nicht die schönsten.
        Vielen Dank, dass du sie hier mit uns teilst. An das, im Nachhinein legendäre, 5:5 auf Schalke konnte ich mich gar nicht mehr erinnern.
        Umso mehr dafür an das, leider ebenfalls, legendäre 4:7 in Kaiserslautern. Im Rückblick auch nur eine von vielen Niederlagen, in vielen Jahrzehnten. Das damalige Gefühl der Wut, der Enttäuschung, ja der Demütigung ist mir allerdings heute, nach so vielen Jahren immer noch völlig präsent.
        Da mag man vielleicht anschließen an die hier angestoßene „Langeweile-Diskussion“. Mit solchen Erfahrungen schaust du da wahrscheinlich ganz anders darauf.

      4. @Jo: Ja und nein. Ja, man schaut anders darauf. Und nein: wenn man viele Erfolge gemeinsam gefeiert hat, stellt man fest, dass im gemeinsamen Rückblick diese nicht die Essenz sind. Sondern der Umgang mit dem, was schwierig oder traurig war. Was aber zum Leben nun einmal dazugehört. Es geht nicht immer nur bergauf. Und wenn das dann letztlich positive Erfahrungen bzw. Erinnerungen sind, dann zählt das mehr als alle Erfolge – auch wenn man dafür gearbeitet hat. Die sind nur die Basis für das, was wirklich wichtig ist.

        Es ist übrigens eine Stärke von UH, dass er oft als erster mitbekommen und gehandelt hat, wenn es nötig war. Frag nach bei Hans Blickensdörfer, Sepp Maier, Gerd Müller und manch anderem.

      5. Nicht zu vergessen 1982 Heimniederlage gegen den HSV:

        Der größte Sieg: Im „Endspiel“ um die Deutsche Meisterschaft muss der HSV am 24. April 1982 nach München. Die Bayern führen 20 Minuten vor Schluss mit 3:1. Dann das Wunder: Innerhalb von zwölf Minuten drehen die Hamburger das Spiel. Schlüsselspieler damals: Kopfballungeheuer Horst Hrubesch. In der 90. Minute erzielte er das 4:3 per Kopf. Der Sieg am 29. Spieltag gilt als Schlüsselspiel zum Gewinn der zweiten Meisterschaft.

      6. Und hinterher die Pleite gegen Porto

      7. @918: Das war 5 Jahre später. 1982 war Aston Villa der Peiniger.

      8. Und damit blieb der Ära Breitnigge der große internationale Erfolg vorenthalten – den der HSV im folgenden Jahr dank Magaths Treffer gegen Juventus erreichte. Tempi passati.

      9. Ja klar. Sonntag Morgens ….

      10. @918

        Ich stelle es mir wunderbar vor, dass bei dir ständig „Sonntag Morgens“ ist.

      11. Dem Glücklichen schlägt keine Stunde.

      12. @jep

        O! der ist aus dem Himmel schon gefallen

      13. @Alain: … der an der Stunden Wechsel denken muss …

      14. @jep

        Wobei man @918 zugutehalten muss, dass er sich eigentlich nie verspätet – mit seinen Warnungen bezüglich Thiagos Abgang beispielsweise.

      15. @Alain: Ja? War das so? Dann hat er dafür meinen Respekt; ich erinnere das nicht so genau.

        Oder meinst Du sein ständiges „ceterum censeo“ der vergangenen acht Monate? Lustig, dieses – verständliche, aber alle (außer ihm selbst) ermüdende – Klagelied als Warnung zu bezeichnen. Aber Dir würde ich es zutrauen. ;-)

  30. Die werden sich schon wieder zusammenreißen.
    Irgendwie find ich es auch geiler im 18.30-Spiel gegen Gladbach Meister zu werden, als gegen Mainz.

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    1. Schön temperierter, unaufgeregter Kommentar, gefällt mir.

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