Bayern Munich's French midfielder Franck Ribery (L) is greeted by midfielder Arjen Robben (R) after scoring the seventh goal for his team during the German first division Bundesliga football match FC Bayern Munich vs TSG 1899 Hoffenheim in Munich southern Germany on March10, 2012. AFP PHOTO / GUENTER SCHIFFMANN

Darum bleibt “Robbery” unersetzlich

Justin Trenner 08.03.2016

Wir wollten wissen ob dieser Eindruck auch mit Statistiken belegbar ist, oder ob es beispielsweise die starke Rückkehr von Franck Ribéry ist, die beide etwas in den Hintergrund rücken lässt. Dafür blicken wir zunächst auf die starke Hinrunde zurück, um dann auf veränderte Strukturen im Bayern-Spiel und eventuelle Formschwankungen anhand von Statistiken zu blicken.

Als Douglas Costa im Sommer für rund 35 Millionen Euro von Shakhtar Donezk verpflichtet wurde, gab es große Skepsis, ob er der hohen Erwartungshaltung gerecht werden kann. Spätestens nach der mittelfristigen Verletzung von Arjen Robben in der Hinrunde hat der Brasilianer aber auch seine letzten Kritiker verstummen lassen. Von der Notwendigkeit eines Franck Ribérys war kaum noch die Rede, weil sowohl Costa, als auch Kingsley Coman, seine bzw. ihre Abwesenheit größtenteils vergessen machten. Auch der 19-Jährige Franzose kam vor der Saison zum deutschen Rekordmeister. Die Erwartungen an ihn waren jedoch sehr viel geringer, weil er ein sehr junger Spieler ist und natürlich aufgrund des Leihgeschäfts, bei dem keine Kaufverpflichtung besteht.

Die beiden entwickelten sich im Laufe der Saison nicht nur zu Backups von „Robbery“, sondern zu ernsthaften Konkurrenten und mittelfristigen Stammspielern. Costa absolvierte bisher 2.448 Minuten für die Bayern und Coman kommt auf beachtliche 1.691 Minuten. Mit beiden Spielern veränderte sich aber auch das Spiel der Münchner erheblich. Als sowohl Robben, als auch Ribéry in der Schlussphase der letzten Saison ausfielen, musste Pep Guardiola von seinem Flügelfokus abweichen. Der Katalane entwickelte Ideen, um Thomas Müller und Robert Lewandowski noch mehr in Szene zu setzen und so verschob sich der Fokus eher auf das Zentrum. Mit Kingsley Coman und Douglas Costa ist das nicht mehr notwendig, aber dennoch liegt der Schwerpunkt im Bayern-Spiel sehr auf den beiden zentralen Angreifern. Die Rolle von Müller und Lewandowski verändert sich speziell dann sehr stark, wenn Arjen Robben auf dem Platz steht.

Der Niederländer ist bekannt für seine ständigen Strafraumdurchbrüche von außen in das Zentrum. Ist er in guter Position für einen Abschluss, vergisst er auch gerne seine Mitspieler und sucht selbst den Torabschluss. Die Aufgabe von Müller und Lewandowski ist es dann, ihm die Möglichkeit zum Doppelpass zu geben oder Räume zu öffnen, die Robben anschließend nutzen kann. Seit der Flügeldribbler wieder fit ist, rückt er von Spiel zu Spiel mehr in den Fokus. Gegen Dortmund hatte er die meisten Abschlüsse (5) und damit genauso viele wie Müller (4) und Lewandowski (1) zusammen. Bei der Niederlage gegen Mainz waren es vier Abschlüsse, während Müller (1) und Lewandowski (2) nur auf insgesamt drei kamen. Diese Veränderung könnte auch eine Erklärung für die deutlich schwächere Chancenverwertung in den letzten Spielen sein. Arjen Robben sorgt zwar für viele Abschlüsse, kann dabei aber noch zu selten das Tor erzielen. Die Form aus der Hinrunde 2014/2015 konnte er bisher noch nicht abrufen.

Stehen Coman und Costa auf dem Platz, verändert sich das Spiel in der Offensive vor allem in der Breite. Beide sind dafür bekannt, dass sie über ihr Tempo die Außenbahn bespielen, während Robben und zum Teil auch Ribéry stark den Weg nach innen suchen. Sind die beiden dann in der Nähe der Grundlinie, folgt entweder eine Flanke, oder eine flache Rückgabe in den gefährlichen Rückraum, was dazu führt, dass Müller und Lewandowski mehr Abschlüsse haben. Speziell Douglas Costa wirkt im Endprodukt dabei noch zu oft zu harmlos. Seine Dribblings und Strafraumdurchbrüche sind auf allerhöchstem Niveau, aber die letzte Aktion ist dann oftmals zu ungenau. Zwar schlägt er 1,8 erfolgreiche Flanken pro 90 Minuten in der Liga und hält damit den Bestwert aller Bayern-Spieler, doch finden im Schnitt auch 5,5 Flanken nicht ihr Ziel, was ebenfalls Höchstwert bei den Münchnern ist. Kingsley Coman ist lediglich in der Dosierung seiner ebenfalls schwachen Flanken besser. Der Franzose schlägt vier Flanken pro Spiel, von denen jedoch nur 0,9 ankommen. Arjen Robben bringt 0,7 von 1,8 Flanken pro Spiel an einen Mitspieler und Ribéry 1,4 von 5,6. Bei Costa fällt die Quote jedoch viel mehr auf, weil er mit 7,3 Flanken pro 90 Minuten den Ball so oft in den Strafraum bringen will, wie kein anderer Bayern-Spieler.

Ribéry ist der “Vorlagen-König”

Die Aktionen von Douglas Costa wirken häufig strukturlos und als ob er mit dem Kopf durch die Wand wolle. Nicht selten dribbelt er sich fest und verliert den Ball in sehr unpassenden Situationen. Darüber hinaus schafft er wenige Verbindungen zu seinen Mitspielern. Wenn Alaba hinter ihm spielt mag das nicht so auffallen, da der Österreicher auch in Tornähe genau weiß was er zu tun hat. Zuletzt war allerdings Bernat auf dieser Position gesetzt. Durch die ständigen Dribblings von Costa, bei denen er den Flügel konsequent besetzt, muss Bernat Läufe in das Zentrum machen, wo er zuletzt sehr oft hilflos wirkte. Man hat das Gefühl, dass der Spanier nicht weiß was er dort zu tun hat, was wiederum zu einem ungefährlichen Abschluss, oder gar einem Rückpass führt. Diese fehlende Harmonie ist neben den vielen harmlosen Flanken einer der Gründe, warum derzeit sehr wenig Gefahr von Douglas Costas Seite ausgeht. Auch das Passspiel des Brasilianers wirkt manchmal etwas zu lässig. Speziell in den letzten Wochen hat er mehrmals Konter des Gegners durch einfache Abspielfehler eingeleitet. Das alles sind Defizite, die Costa schon von Anfang an mitbringt, doch die erst seit der Rückkehr von Franck Ribéry viel stärker auffallen, da der Franzose diese Fähigkeiten besitzt. Ribéry ist ein Spieler, der Verbindungen auf dem Feld kreiert und durch seine clevere Positionierung immer eine Option für den Mitspieler ist. Hat er dann den Ball, sucht er schnell vertikale Lösungen und bezieht auch da seine Mitspieler ein. Während Costa also über sein Tempo und die Durchschlagskraft in das vordere Drittel marschiert, kombiniert sich Ribéry mit seiner Technik und seinen Mitspielern nach vorn.

Douglas Costa und Kingsley Coman zusammen mit Arturo Vidal Douglas Costa und Kingsley Coman zusammen mit Arturo Vidal. (Bild: Daniel Roland / AFP / Getty Images)

Auch Coman macht beispielsweise den deutlich spielintelligenteren Eindruck im Vergleich zu Costa. Er gibt dem Flügelspiel auf seiner Seite Struktur, bewegt sich clever und bezieht seine Mitspieler mit ein. Sein Spiel ist häufig unauffälliger als das von Costa aber bisweilen effektiver und durchdachter. Seine Formkurve ist in dieser Saison auf einem konstant hohen Level. Mit 4,3 erfolgreichen Dribblings pro 90 Minuten ist er einer der stärksten Dribbler der Liga. Bei 7,4 Versuchen entspricht das einer sehenswerten Quote von 58,1%. Unter allen Flügelspielern des FC Bayern ist er damit zusammen mit Costa der Spieler mit der besten Erfolgsquote. Costa kommt in der Liga bemerkenswerter Weise auf dieselben Werte wie Coman. Franck Ribéry hat erst 193 Minuten in der Bundesliga gespielt, weshalb seine Werte noch nicht aussagekräftig genug sind. 5,1 erfolgreiche Dribblings von 10,7 Versuchen pro 90 Minuten entsprechen aber ebenfalls einem sehr guten Wert. Arjen Robben hingegen dribbelt im Schnitt nicht so häufig wie die anderen drei, dafür aber genauso effektiv. 2,2 von 4,3 Dribblingversuchen des Niederländers sind erfolgreich.

Vergleicht man die Werte aber in der Champions League, wird es interessanter. Kingsley Coman setzt in seinen bisherigen Auftritten in der Königsklasse nur 4,7 Mal pro Spiel zu einem Dribbling an, wovon allerdings drei erfolgreich sind, was einer Quote von 63,83% entspricht. Auch Arjen Robben kann seine Quote aus der Bundesliga auf höchstem Niveau noch mal steigern. Von vier Versuchen sind 2,8 erfolgreich, was wiederum mit 70% die beste Quote im direkten Vergleich der vier ist. Douglas Costa kann sein Niveau international in etwa halten. 60,65% erfolgreiche Dribblings sind leicht besser als sein Wert in der Bundesliga. Franck Ribéry hat in der Champions League erst 52 Minuten gespielt, weshalb seine zwei gescheiterten Dribblings keine Aussagekraft haben.

Ein weiteres wichtiges Indiz für Offensiv-Spieler sind die Torschussvorlagen. In der Bundesliga liegt Franck Ribéry mit einem Schnitt von unglaublichen 5,6 pro 90 Minuten deutlich vor allen anderen Bayern-Spielern, wobei man auch hier wieder die kurze Spielzeit von insgesamt 193 Minuten beachten muss. Douglas Costa kommt auf 2,6, Arjen Robben auf 2,2 und Coman legt im Schnitt 1,9 Torschüsse vor. In der Champions League verändert sich die Reihenfolge etwas. Während Costa (2,6) und Robben (2,3) ihr Niveau in etwa halten, ist Kingsley Coman (3,4) nach Thiago Alcantara (3,8) der Spieler mit den meisten Torschussvorlagen pro 90 Minuten, wenn man nur Bayern-Spieler mit mindestens 150 Spielminuten betrachtet.

Weiter oben haben wir bereits festgestellt, dass Arjen Robben im Schnitt 4,3 Mal pro Spiel abschließt. Costa (3), Coman (1,9) und auch Ribéry (0,9) strahlen hier deutlich weniger Gefahr aus, als der Siegtorschütze im Champions-League-Finale 2013. Vor allem die Qualität der Abschlüsse ist aber interessant. 34,8% von Robbens Schüssen gehen in der Bundesliga auf das Tor des Gegners. Costa (36,67%) und Coman (31,58%) sind da nicht wesentlich besser oder schlechter. Lewandowski (48,27%) und Müller (47,37%) sind hingegen deutlich treffsicherer. Noch größer wird der Unterschied in der Chancenverwertung deutlich. Lewandowski (17,69%) und Müller (21,52%) liegen beide über dem Durchschnitt des Teams. Comans Wert von 14,81% ist zumindest noch akzeptabel, aber Robben (7,69%) und vor allem Costa (3,7%) ziehen den Durchschnittswert der Mannschaft nach unten. Ribéry hat derzeit ein Tor aus zwei Schussversuchen gemacht und ist daher mit seinen 50% natürlich nur ein „Funfact“ in dieser Statistik. Unterstrichen wird der Gesamteindruck, dass der FC Bayern derzeit nur zwei richtig torgefährliche Spieler im Kader hat, durch die Anzahl der Minuten pro Tor in allen Wettbewerben. Lewandowski (alle 91,18 Minuten) und Müller (alle 109,84 Minuten) treffen am häufigsten. Arjen Robben trifft derzeit alle 214 Minuten, Coman alle 338,2 Minuten und Costa braucht sogar 489,6 Minuten für ein einziges Tor. Mario Götze (153,75 Minuten pro Tor) und Franck Ribéry, der in seinen 242 Minuten ein Mal traf komplettieren die Liste der torgefährlichsten Spieler. Diese Statistik zeigt zum einen, dass drei der vier Flügelspieler extrem mannschaftsdienlich spielen und eher den Weg zu den beiden Stürmern suchen, als selbst abzuschließen, aber zum anderen auch die fehlende Gefahr bei eigenen Abschlüssen. Arjen Robben zählte in der Vergangenheit noch zu den gefährlichsten Spielern des FC Bayern, aber auch er vergibt zurzeit viele Chancen.

Auf der zweiten Seite folgt ein Vergleich der Flügelspieler, der die aktuellen Form-Kurven der Spieler aufzeigen soll.

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  1. Sehr gute Analyse zwar, jedoch kommt mir Costa hier viel zu schlecht weg (auch wenn es vielleicht nicht die Intention war).

    Man darf bei ihm nicht vergessen, dass er erst ein halbes Jahr hier ist und vorher nicht auf so einem Niveau gespielt hat. Insofern war womöglich eher die Hinrunde (bis zu seiner Verletzung) der Ausreißer und aktuell spielt er eher auf “normalem” Level.

    Außerdem hatte er 6 (?) Jahre in Donezk um diese Zeit eine lange Winetrpause. Sicher ist da die Umstellung auch nicht ganz einfach. Zumal er im Sommer quasi direkt von der Copa America fast ohne Urlaub ankam und dann am Jahresende lange nicht gespielt hat. Sicher trifft er nicht immer die richtige Entscheidung, allerdings bindet er auch Minimum zwei Gegenspieler und arbeitet auch viel nach hinten. Das er noch nicht das (konstante) Niveau von Ribery hat sollte klar sein.

    In Summe ist das Thema “ungenaue Zuspiele” im letzten Viertel aber ziemlich nervenaufreibend und nicht erst seit Costaman so. Auch die Werte für Ribery sind im Grunde zu schlecht und Robben versuchts erst gar nicht oft. Das Problem hatten wir auch schon lange bei Heynckes. Ich bin mir nicht sicher woran es liegt, jedenfalls dürften diese Werte (im Verhältnis zu den Versuchen) unterer Bundesligadurchschnitt sein. Es mag die fehlende Konzentration sein vor dem Tor. Die fehlende Abstimmung kann es nicht mehr sein, seitdem Müller und Lewandowski durchgehend spielen. Fakt ist, es ist viel zu viel Ausschuß dabei. Gegen Dortmund war es deutlich besser, was auch für die höhere Konzentration spricht. Bezieht man die AVs noch mit ein, würde der Wert wohl nochmal eine Ecke schlechter, denn von da kommt geschätzt nur jeder 10. Ball an den Mann.

    In Summe bin ich sehr dankbar für die zwei Transfers. Unter Berücksichtigung des Alters und der Akklimatisierung bin ich voll zufrieden mit beiden.

    Antwortsymbol3 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Es war ja auch bewusst kritisch geschrieben. Dass wir froh sein können die beiden zu haben steht außer Frage, aber gerade seit Ribéry zurück ist, merkt man halt was Costa noch fehlt. Sein Formtief ist auch absolut normal (ich denke nicht dass das aktuell sein “normales” Level ist). Die Analyse sollte lediglich dazu dienen die aktuelle Form der Spieler herauszufinden und zu schauen, ob denn der subjektive Eindruck korrekt ist.

      Zum Thema Flanken: Ja, auch Ribéry verschwendet viele Flanken, aber er hatte auch noch nicht so viel Einsatzzeit, weshalb ich darauf nicht so eingegangen bin wie bei Costa. Dass Robben es nicht so oft versucht ist sogar super, denn Flanken sind statistisch kein gutes Mittel für Erfolg. Weniger Flanken, dafür mehr Kombinationen oder gezielte Zuspiele.

      Wie in meinem Fazit beschrieben: Wir können uns glücklich schätzen zwei sehr gute Flügelspieler zu haben, die sich entwickeln können und zwei weitere, die bereits absolute Weltklasse sind. Nicht mehr und nicht weniger.

    2. Gut, es trifft natürlich Costas Formtief auf Riberys Rückkehr-Euphorie. Bleibt die Frage ob es bei Franck weiter so gut läuft (BVB war schon eher ernüchternd, wobei das nur 10 Minuten waren).

      Ich meine nicht nur die Flanken sondern auch (bzw. insbesondere) die flachen Hereingaben, die 1:1 genauso katastrophal sind. Flanken sind per se kein gutes Mittel, das stimmt. Allerdings ist es oft auch so, dass die Flanken nichtmal in die Nähe des Mitspielers kommen. In der Vorwärtsbewegung haben Lewy und Müller schon die Fähigkeiten sich freizulaufen bzw. gut zu positionieren, aber die Flanken kommen meist auf irgendwelche Spieler die nicht auf dem Platz stehen. Bei den Hereingaben ähnlich. Entweder parallel zur Grundlinie oder in den Rücken der Abwehr. in 9 von 10 Fällen allerdings – egal wie – nicht zum Mitspieler.

      Bei Robben kommt noch dazu, dass er (zu) oft selbst den Abschluß sucht. Das war gegen den BVB schon besser aber er übersieht zu häufig besser postierte Mitspieler. Was in der Phase in der seine Abschlüsse noch zu ungenau sind umso ärgerlicher ist. Die Torquote von Lewy und vor allem Müller “leidet” darunter und in Summe auch das Torverhältnis. Gegen Turin werden wir nicht so viele Chancen bekommen. Wäre gut, wenn wir dann schon effizienter und genauer wären.

      1. Stimme ich dir in allen Punkten zu. Gerade bei Robben wird man halt sehen, ob er seine Torgefährlichkeit zurück erlangt. Das wäre besonders deshalb wichtig, weil er eben oft dafür sorgt, dass Lewy und Müller nachweislich weniger Abschlüsse haben.

  2. Die Thematik Robben und die “Torkrise” die ja auch im Podcast so angesprochen wird kann man grundsätzlich mal so sehen.
    Ganz würde ich das auch nicht von der Hand weisen.
    Allerdings sprechen die Daten hier teilweise wohl eine andere Sprache. So hat diese Torkrise (wenn man das hilfsweise mal so nennen will) ja nicht mit Robbens Comeback angefangen, sondern schon gegen Ende der Hinrunde. Mit ausgelöst wohl durch die zunehmenden Verletzungen (Costa, Thiago) kann man das spätestes seit der Niederlage in Gladbach im Dezember konstatieren.
    Wenn man die Torbilanz seit diesem Spiel bis Robbens Comeback und danach vergleicht, dürfte das Ergebnis mit Robben sogar etwas besser ausfallen.
    Das lässt mich an einen anderen “Schuldigen” denken. Wenn man wieder das Gladbachspiel als Ausgangspunkt nimmt wird man feststellen wie vor allem die Werte von Thomas Müller ab diesem Zeitpunkt einbrechen. Wie viele Tore in wie vielen Pflichtspielen? Ich hab da mal kurz drübergeschaut und wenn ich mich richtig erinnere, hat er in ca. 15 Spielen nur in vielleicht drei davon geknipst. Wenn man seine Werte vorher anschaut dürfte der Wert bei fast einem Tor je Spiel im Mittel liegen.
    Woran das jetzt immer liegen mag, für mich ist die akute “Torkrise” vor allem eine “Müllertorkrise”. Im Vergleich fehlt uns da einfach sein Input.
    Tröstlich daran, Müller hat über die Jahre bewiesen hat, dass er es kann. Positiv betrachtet sollte es also eine Frage der Zeit sein wann Müller wieder sein Schußglück findet. Vielleicht und hoffentlich dann genau zum richtigen Zeitpunk der Saison.

    Antwortsymbol1 AntwortKommentarantworten schließen
    1. Sowohl als auch. Mit Robben gehen die Schussversuche von Lewy und Müller eben oft runter. Dass Müller trotz deiner angesprochenen “Krise” immer noch im Schnitt Ca. 21% seiner Chancen macht ist bemerkenswert. Robben hingegen versemmelt zur Zeit deutlich mehr.

      Beide haben im Abschluss nicht ihre Galaform und tragen zur Situation bei.

  3. Als Groninger freut es mich natürlich, dass der Groninger Robben so gut wegkommt. Was allerdings auffällt, ist sein momentaner Mangel an Explosivität – zumal wenn man sich noch mal sein Maradona-Messi-Gedächtnistor gegen Schalke im DFB-Pokal 2010 in Erinnerung ruft (https://www.youtube.com/watch?v=XlzLUjHU_NI). Das mag dem Alter und seinen Verletzungen geschuldet sein, aber die Sprints am Gegner vorbei versucht er meist gar nicht mehr.

    Das bringt mich zu einer prinzipiellen Frage über die Schnelligkeit der Bayern-Spieler: Habt Ihr über den Blog Zugang zu verlässlichen Daten, die zeigen, wer die schnellsten Spieler der Mannschaft (und der Liga) sind? Vor einiger Zeit bin ich irgendwo auf eine Statistik gestoßen, die gezeigt hat, dass Coman der schnellste Spieler der Vorrunde war – noch vor Aubameyang. Allerdings sagt mir die simple Anschauung das Gegenteil: Aubameyang wirkt für mich deutlich schneller.

    Die mir bekannten neueren Statistiken zielen oft auf die Höchstgeschwindigkeit ab, die aber in einem langen Sprint – siehe Aubameyang gegen Kimmich – gar nicht entscheidend sein muss. Vereinfacht gesagt: Hier scheint es eine nicht getroffene Unterscheidung zwischen 50-Meter- und 100-Meter-Sprintern zu geben. Täuscht mich das? Und wo lägen Costa, Ribery und Robben in diesen Statistiken (oder auch André Hahn, Leroy Sané und andere Calle Del’Haye/Stefan Reuter-Nachfolger)?

    Antwortsymbol1 AntwortKommentarantworten schließen
    1. Ich selbst habe leider keinen Zugriff auf diese Daten und wüsste auch nicht wo man die herbekommt. Die Daten die du meinst stammen von Opta und geben Auskunft über die Höchstgeschwindigkeit. Da hatte Coman bis vor einiger Zeit noch den Höchstwert (aus dem Hamburg-Spiel). Ob das immer noch so ist weiß ich nicht, aber auch das Kimmich/Auba-Duell hat ja gezeigt, dass Auba zwar extrem schnell ist, aber auch nicht so viel schneller sein kann als Alaba, Coman oder Costa.

  4. […] vergangene Woche haben wir an dieser Stelle einen Vergleich der vier Flügelspieler im Kader des FC Bayern aufgemacht. Den großen Unterschied zwischen Kingsley Coman und Arjen Robben […]

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