Spieler des Monats März: Robert Lewandowski

Georg Trenner 31.03.2021

Erneut in Topform verteidigt Lewandowski den Titel als Spieler des Monats. Um den Spieler Lewandowski zu verstehen, empfiehlt sich Louisas Würdigung zu seiner Wahl als Spieler des Monats Februar

Lewandowskis März in Zahlen

Lewandowski stand in allen vier Spielen des FC Bayern in der Startelf und trug maßgeblich zu den vier Siegen bei, die das Team in eine hervorragende Ausgangsposition für die finalen zwei Monate der Saison brachten. 

Quelle: Lewandowski (Imago/Photographer: Peter Schatz) Gerd Müller: (Imago)

Acht Tore in vier Spielen, darunter Dreierpacks gegen Dortmund und Stuttgart, sprechen eine deutliche Sprache. Im Schnitt traf er im März alle 39 Minuten.

Ein kicker-Notenschnitt von 1,75 und eine Whoscored-Bewertung von 9,2 (Weltklasse) zeugen von der Wertschätzung seiner Leistung. 

Das Rennen um den Rekord geht auf die Zielgerade 

Mit nun insgesamt 35 Toren in der Bundesliga liegt Lewandowski weiterhin auf Kurs, Gerd Müllers Rekord von 40 Toren aus der Saison 1971/72 einzustellen oder zu brechen. 

“Das Rennen zur 40-Tore-Schallmauer”.
Robert Lewandowski hat die ersten 35 Tore schneller erzielt als Gerd Müller. Unten im Bild die Tore pro Spieltag.

Einen Strich durch die Rechnung könnte ihm seine Verletztungspause machen. Lewandowski kommt mit einer Bänderrdehnung von der Länderspielreise zurück und wird vermutlich vier Wochen ausfallen. Lewandowski bleiben vielleicht nur noch drei Spiele, um fünf oder mehr Tore zu erzielen. In seiner aktuellen Form und anhand seiner Trefferquote klingt das ambitioniert, aber machbar.

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Das Stand heute noch enge Bundesligarennen und Flicks offensiver Spielstil könnten ihm helfen, die nötigen Tore zu erzielen.

Robert Lewandowski vs. Expected Goals

Lewandowski trifft derzeit wie er will. Für seine jüngsten drei Tore gegen den VfB Stuttgart brauchte er nur vier Abschlüsse, die Statsbomb mit kumulierten 1,2 xG bewertete, wobei er die vermutlich statistisch größte Chance in der zweiten Halbzeit sogar liegen ließ. Ein statistischer Durchschnittsstürmer hätte in diesem Spiel also nur ein, vielleicht zwei Tore erzielt. 

Ähnlich läuft es für den polnischen Stürmer bereits seit Beginn der Saison 2020/21: Seine 35 Bundesligatore erzielten er aus nur 24 xG. Elf Tore mehr zu erzielen als die Qualität seiner Chancen es hergab, ist eine beeindruckende positive Abweichung vom statistischen Mittel.

Lauf oder Können? 

Ein Blick auf andere Bundesligaspieler hilft beim Einordnen von Lewandowskis außergewöhnlichen Zahlen. Auf den “Overperformance”-Plätzen folgen hinter Lewandowski Sasa Kalajdzic mit 5,7, Thomas Müller mit 4,5 und Erling Haaland mit 4,4 Toren mehr als es ihr jeweiliger xG-Wert prognostiziert hätte (Quelle für alle xG-Daten: Statsbomb via fbref.com)

Schlusslicht in der Tabelle “Tore vs. xG” ist der Dortmunder Marco Reus, der also die Gruppe der glücklosen Stürmer anführt. Aus Chancen für 6,4 xG erzielte er nur drei und liegt damit also 3,4 Tore unter dem erwarteten Wert. 

Es ist in der Analytics-Community strittig, ob Weltklassestürmer deshalb so oft treffen, weil sie ihre Chancen besser verwerten, oder weil sie öfter in aussichtsreiche Abschlusssituationen kommen (ein Funken Egoismus vor dem Tor dürfte ebenfalls helfen). Die Diskussion hierüber wird noch eine Weile anhalten. 

So beeindruckend Robert Lewandowski diese Saison die xG-Werte schlägt, langfristig scheinen auch für für ihn die Gesetze der Regression zu gelten. In den drei Saisons von 2017 bis 2020 traf er in der Bundesliga 85 mal, während das Statsbomb xG-Modell seine Chancen mit 85,8 xG bewertete: eine frappierend genaue Übereinstimmung. 

Langfristig sollten sich Bayern-Fans also nicht darauf verlassen, dass Lewandowski seine Chancen deutlich besser verwertet als der Durchschnitt. Doch solange Hansi Flick offensiv denkender Bayerntrainer bleibt, dürfte der Pole hinreichend viele Torchancen erhalten, um zahlreiche weitere Tore zu erzielen, selbst wenn er nur auf xG-Level trifft.