Miasanrot-Awards: Spieler der Saison 2018/19

Justin Trenner 10.06.2019

Um den Bayern-Angreifer wurde in den letzten Monaten und Jahren sehr angeregt diskutiert. Er treffe in wichtigen Spielen zu selten, seine Chancenverwertung sei allgemein ausbaufähig und ohnehin tue er so, als wäre er auf einem Level mit Messi und Ronaldo. Vor allem seine Körpersprache, wenn ein Mitspieler den Ball nicht zu ihm brachte, regte viele Fans auf.

Doch das ist nur ein Teil der Dinge, die dafür sorgen, dass Lewandowski zwar oft respektiert, aber nur selten richtig geliebt wird. Vor der Saison kursierten abermals Gerüchte, dass seine Berater einen Wechsel nach Madrid forcieren würden. Um die lange Geschichte abzukürzen: Lewandowski tauschte seinen Berater Cezary Kucharski aus. Sein Ersatz: Pini Zahavi – einer der wichtigsten Akteure beim Neymar-Wechsel zu Paris.

Was zunächst beunruhigend klang, brachte letztendlich nur kurzfristig neuen Wind in die Gerüchte. Lewandowski blieb und zeigte erneut, dass er zu den wichtigsten Spielern des Kaders zählt. Doch es ist nicht die rein sportliche Perspektive, die uns dazu bewegt, den mittlerweile 30-Jährigen nach seinem Spieler-des-Jahres-Award 2016 nun zum Spieler der Saison 2018/19 zu küren.

(Fotos v.l.n.r.: Adam Pretty / Bongarts / Getty Images | Christof Stache / AFP / Getty Images | Patrik Stollarz / AFP / Getty Images)

Lewandowskis besondere Entwicklung

Robert Lewandowski ist bekannt geworden als ein Spieler, der sich nicht viel aus emotionalen Beziehungen zu seinen Klubs macht. Ihn zieht es dort hin, wo er sportlich und finanziell möglichst gute Perspektiven hat. Sein Abschied aus Dortmund war damals auch deutlich weniger schlimm für die meisten BVB-Fans als der von Hummels oder Götze.

In München entstand über die Jahre ein ähnliches Arbeitsverhältnis. Vom Großteil der Fans wird er respektiert und für seine Tore wertgeschätzt. Fragt man nach den Lieblingsspielern, dürfte er in einer Rangliste aber eher weniger Chancen auf die Top-Platzierungen haben.

Lewandowski liebäugelte im Sommer 2018 nicht zum ersten Mal mit einem Wechsel. Doch die Bayern blieben hart und auch Niko Kovač hatte mit seinen persönlichen Gesprächen Anteil daran, dass der Pole in München blieb. Seine Wertschätzung schien dem Angreifer zu imponieren.

Statistiken zeigen: Lewandowski war so stark wie lange nicht mehr!

In 47 Pflichtspielen gelangen Lewandowski 40 Tore. Ein Treffer weniger als im Vorjahr (bei einem Spiel weniger) und sein schwächster Gesamtwert seit der Saison 2014/15 (25 Tore in 49 Pflichtspielen). Dafür stehen 13 Assists auf seinem Konto – persönlicher Höchstwert gemeinsam mit den Spielzeiten 2014/15, 2013/14 und 2012/13 (allerdings in allen drei Jahren mit deutlich weniger eigenen Treffern).

Die 53 Torbeteiligungen konnte er nur in der Saison 2016/17 erreichen (damals 43 Tore und 10 Assists). Im Schnitt war Lewandowski in dieser Saison alle 78,84 Minuten direkt an einem Treffer der Bayern beteiligt. Das ist ein Top-Wert, den er bisher nur in der besagten Saison 2016/17 (alle 75,86 Minuten) unterbieten konnte. Auch im europäischen Vergleich steht er damit gut da: Nur Mbappé (PSG, alle 62,5 Minuten), Tadić (Ajax, alle 77,3 Minuten), Dabbur (RB Salzburg, alle 69,13 Minuten) waren unter den Menschen besser und Messi (Barcelona, alle 55,1 Minuten) kommt sowieso von einem anderen Planeten. Damit ließ Lewandowski aber Spieler wie Ronaldo, Agüero, Suárez, Salah, Benzema oder Sterling hinter sich.

4 Tore erzielte der Stürmer in 2 Spielen gegen Borussia Dortmund, 2 in 2 Spielen gegen Champions-League-Halbfinalist Ajax und auch im DFB-Pokal glänzte er mit 7 Toren (2 im Finale gegen RB Leipzig, 2 im Halbfinale gegen Bremen) und 3 Assists (2 im engen Duell mit Hertha BSC). Er hatte also in den wichtigen Momenten durchaus seinen Finger im Spiel. Dass er gegen Liverpool in 2 Spielen nur 2 ungefährliche Abschlüsse hatte, kann man ihm zum Vorwurf machen, doch dann verklärt man, dass der Einfluss eines Stürmers insbesondere dann stark begrenzt ist, wenn die eigene Mannschaft kaum nach vorn kommt.

Vom eitlen Star zum Führungsspieler

Hier liegt vermutlich auch der Hauptgrund dafür, dass nicht wenige Fans eher zwiegespalten sind, wenn sie Lewandowskis Saison bewerten müssen. Für einen Stürmer ist es extrem schwer, in einem System zu agieren, das offensichtliche Probleme in der Gestaltung der Offensive hat. Die Münchner waren oft von zufälligen oder individuell überragenden Aktionen abhängig.

Lewandowski gab dennoch alles, um sich dem anzupassen. Seine abkippenden und ausweichenden Bewegungen führten einerseits zu Entlastungsphasen im offensiven Mittelfeld und andererseits zu Räumen, die beispielsweise Gnabry, Coman oder Müller für sich nutzen konnten. Dass Bayerns Nummer 9 auch als etwas abkippender Spielmacher beziehungsweise sogar als Falsche 9 glänzen kann, ist gewiss nicht neu.

Neu waren allerdings die Konsequenz und die Körpersprache, mit der Lewandowski voran ging. Dass er zwischenzeitlich Kapitän war, ist kein Zufall. Er hat sich als Mensch und als Führungsspieler in diesem Jahr weiterentwickelt. Nebensächlichkeiten spielten keine übergeordnete Rolle mehr. Lewandowski fokussierte sich darauf, wie er dem Team am meisten helfen kann, ohne sich in Eitelkeiten zu verrennen.

Robert Lewandowski muss sich in der abgelaufenen Saison wegen des wenig nachhaltigen Offensivkonzepts oft allein gefühlt haben. Abgetaucht ist er deshalb nicht.
(Foto: Alex Grimm/Bongarts/Getty Images)

Lewandowski übernimmt Verantwortung

Vielleicht ist Lewandowski auch der Spieler, auf den Niko Kovač in dieser Saison den positivsten Einfluss hatte. Seine Arbeitsrate auf dem Platz ist enorm und er ist sich in keiner Pressingsituation zu schade, den Gegner zu jagen. Dass er hin und wieder auch mal abwinkt oder unzufrieden damit ist, wenn ein Mitspieler den Ball nicht zu ihm bringt, gehört einfach zur Mentalität eines Top-Stürmers dazu.

Wie Lewandowski aber auch Tore von seinen Mitspielern feierte und selbst zum Vorlagengeber wurde, ist bemerkenswert. Mehrfach gab es zudem Szenen, in denen der Top-Torjäger der Bundesliga seinen Kollegen nach misslungenen Aktionen applaudierend Mut zusprach.

Man muss aus Robert Lewandowski jetzt keine Identifikationsfigur machen, die er nie zu 100% sein wird. Aber als Mensch und als Spieler ist er in diesem Jahr gewachsen. Er übernimmt Verantwortung auf und neben dem Platz und hat gezeigt, dass er zu den besten Stürmern der Welt gehört.

Der nächste Schritt

Mit 30 Jahren wird Lewandowski nun in die Schlussphase seiner Karriere einlenken. Was ihm noch fehlt: Ein großer internationaler Titel. Obwohl der FC Bayern gerade nicht den Eindruck macht, als würde er in den nächsten 1-2 Jahren wieder zu den Top-Favoriten auf den Henkelpott zählen, scheint er sich aber für die Münchner entschieden zu haben.

Gerüchte machen die Runde, dass sogar eine weitere Vertragsverlängerung winken könnte. Sicher zählt auch das zur Entwicklung des Robert Lewandowski dazu. In der abgelaufenen Saison war er an so vielen Toren beteiligt wie lange nicht mehr. Er dürfte zudem zu den wichtigsten Spielern des Kaders zählen, wenn es um die Struktur der Mannschaft auf dem Platz geht. Wie gut ist dieser Mann erst, wenn sich das Offensivkonzept der Bayern verbessert und er selbst noch mehr aus seinen Chancen macht?

Denn Fakt ist auch: Die Seite understat berechnet alleine für seine Bundesliga-Saison 33,14 Expected Goals. Mit 22 Toren hat er hier trotz aller Schwankungen des Modells sehr wahrscheinlich unterperformt. Bei 53 Torbeteiligungen in 47 Pflichtspielen dürfte das ein Kritikpunkt sein, den man nur bei den ganz Großen festmachen kann. Und obwohl er bei weitem nicht perfekt ist, zählt er in diese Kategorie.

Die Redaktion gratuliert Robert Lewandowski jedenfalls zum wichtigsten Titel des Jahres: Dem Miasanrot-Award für den Spieler der Saison 2018/19!



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  1. Meiner Meinung nach eine sehr gute Wahl.
    Ja, Lewandowski ist nicht der beste Abschlussspieler, was man sowohl an der Statistik als auch (leider) immer wieder im Spiel sieht. Aber einen solch kompletten Stürmer, der Bälle halten und selbst verteilen kann, der sich in körperlichen Duellen und auch mit Ball am Fuß durchsetzen kann und der trotzdem für das Team arbeitet, gibt es wohl kein zweites Mal aktuell (am ehesten erreicht das vielleicht noch Benzema).
    Hoffentlich bleibt die Gerüchteküche dieses Jahr ruhig was seinen Namen angeht!!

  2. Die 33 zu 22 Quote ist schon ziemlich traurig. Kein Spieler in Europa braucht mehr Torchancen, um zu treffen und bekommt mehr Torchancen auf dem Tablett serviert. Zumal Lewa ja auch keiner ist, der sich diese Möglichkeiten in irgend einer Weise selber kreieren kann. Die fahrlässige Chancenvergabe – nicht nur von ihm auch im Kollektiv – war für mich einer der Gründe für die ergebnistechnische Talfahrt im Herbst. Auch dass er von “was interssieren mich meine Mitspieler” zu “ich fange mal an mitzujubeln” einen Orden bekommt, lasse ich jetzt mal so stehen. Für mich ein sehr überraschender Titel.

    Nichtsdestotrotz ist seine physische Robustheit und Professioanlität nach wie vor vorbildlich und er hat er sich zweifellos zu einem mannschaftsdienlicherem Spieler entwickelt. Viel wett gemacht hat er in meinen Augen mit dem 2:0 im Rückspiel gegen Dortmund: Das war ein Tor des Willens, ein echter Game-Winner und gefühlt der situative Wendepunkt der Saison zum Titel. Im nächsten Jahr gerne mehr von dieser Sorte.

    Antwortsymbol1 AntwortKommentarantworten schließen
    1. Gerade bei der Chancenverwertung haben doch Stürmer ihre guten und schlechten Phasen. Dafür, dass er in diesem Bereich eigentlich eine doch sehr unterdurchschnittliche Zeit hatte, hat er das insgesamt doch sehr gut wettgemacht. Und nein – auch wenn man nicht der Dribbelkönig ist, kommt man nicht ohne eigenes Zutun zu derartig guten Chancen – es hat dann doch auch sehr mit dem eigenen taktischen Verhalten etc. zu tun…

      M.E. hat Lewy sich in dieser Saison endlich eingelebt und ist nicht mehr auf dem Sprung. Im Grunde ist das nicht nur eine Entwicklung auf dem Platz, sondern auch neben dem Platz, wo er und seine Frau sich immer häufiger auch privat mit Mitspielern und deren Familien treffen.

  3. Freut mich für Lewa, dass er den wichtigsten Preis der Sportwelt gewinnen konnte. Wer will da noch den Ballon d’ or? :-)

    In einer insgesamt nicht atemberaubenden Saison der Bayern kann man die Wahl sicher vertreten. Allerdings sind 22 Saisontore in der BL ein für ihn mäßiger Wert.

    Persönlich hätte ich eher Kimmich gewählt, nachdem es seine erste volle Saison als Leistungsträger war. Und natürlich Gnabry als Newcomer. Ist aber Geschmackssache.

  4. *Hus* Thiago *Hust*….

  5. MMn gibt es überhaupt nur 3 Spieler die infrage kommen.
    Thiago Lewa Kimmich.
    Zu Lewa habt ihr alles gesagt und gut begruendet.
    Lewa lebt wie kaum ein anderer von sauberen Vorlagen egal in welcher Form und ist, normalerweise, ein sehr guter Chancenverwerter.
    Viel haengt also zukuenftig von den Aussenstuermern ab bzw den Ausguehrungen bei Standards.
    Coman Gnabry und hoffentlich Sane sowie Alaba Kimmich/Pavard muessen sich im finalen Passpiel verbessern.
    Lewa kann mMn noch 4-5 Jahre auf hoechstem Level spielen wenn er verletzungsfrei bleibt.

    Deshalb ist es mMn wichtiger das Geld fuer Werner zu sparen und besser in Sane und Havertz angelegt.
    Besonders von einem spielintelligenten Havertz wuerde Lewa auf Dauer sogar noch mehr profitieren als von TM.

    Ein Wort zu Thiago.
    Ohne seine Spielintelligenz ist unser Spiel nichts. Wenn er in top Spielen die noetige Unterstuetzung bekommt spielen wir alles an die Wand.
    Goretzka hat aus meiner Sicht die Chance nicht richtig ergriffen weil er zu oft zu offensiv bzw risikoreich gespielt hat.
    Ob Rodri wirklich notwendig ist weiss ich nicht denn Kimmich kann die kreative 6 auch spielen.

  6. Bayern gewinnt das Double, obwohl mit Ausnahme von Lewandowski (der auch weniger oft getroffen hat als in den Vorjahren), Thiago und Kimmich die anderen 22 Mitglieder des Bayernkaders eine maximal durchschnittliche Saison gezeigt haben. Das Double muss wohl am Trainer liegen ..

    Antwortsymbol4 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Eigentlich ist alles ganz einfach: Wir brauchen nur unser Offensivkonzept verbessern, damit wir nicht mehr von zufälligen und individuell überragenden Aktionen abhängig sind, schon ist die 40-Tore-Marke von Gerd Müller pulverisiert. Sollte hinzukriegen sein.

    2. Ich habe mich bei meiner Stimme für den Spieler des Jahres diese Saison schwerer getan als in den Jahren zuvor. Weil individuell war das von vielen ziemlich gut. Wenn der Schliff nach vorn käme und es mannschaftlich noch besser würde, wäre das schön.

      Die Titel sind mir da erstmal zweitrangig. Du kannst sportlich eine tolle Saison mit keinem Titel spielen und du kannst sportlich eine katastrophale Saison spielen und 2-3 Titel holen. Bayern lag in dieser Saison irgendwo dazwischen.

      1. Mir fallen mehr Spieler ein, die eine eher schwache Saison hatten – bei Rafinha und James lags daran, dass sie mit Kovac nicht können, andere sind einfach über ihren Zenit, wieder andere immer noch vor dem Durchbruch. Wie soll man die Saisonleistung von Martinez, Hummels, Goretzka bewerten? Wie die von Ribery und Robben? Sanches?

      2. Sanches – wie willst du die Saison eines Spielers bewerten, der in den ersten 16 Spielen der Rückrunde ganze 5 10-min-Einsätze hat?

  7. Naechste Saison wird mMn noch schwerer und da sind bei diesem unerfahrenen konzeptionell beschränktem Trainer alle Fuehrungsspieler gefragt noch mehr gefragt als letzte.
    Nicht nur top zu spielen sondern auch zu fuehren.
    Neuer Thiago Mueller Lewa.
    Hummels wenn er spielen sollte.
    Kimmich als Sprecher der jungen Spieler.
    Goretzka und Tolisso muessen auf Thiago hoeren.
    Interessant wird es zu sehen wer in der IV/AV den Ton angeben wird.

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    1. Warum muss ich beim Begriff beschränkt nicht an Niko Kovac denken, sondern an einen 3-Zahlen User dieses Blogs. Wo bleibt meine Ignore-Funktion :-)

    2. Wenn ich mir ansehe, wie man die Wende hinbekommen hat, nachdem die Gespräche mit den oben genannten Führungskräften und Ribery stattfinden, habe ich nicht das Gefühl, dass es da Probleme bei der Führung der Mannschaft gibt.

  8. Dass die Wahl auf Lewandowski fiel, hat mich im ersten Moment überrascht, nach Abwägung aller Argumente kann ich aber zustimmen. Kein anderer Spieler hat sich über die Saison gesehen mehr aufgedrängt.
    Im Frühjahr hätte ich ihn noch erwürgen können, als er zahlreiche 100%ige liegen ließ, was uns beinahe zum Verhängnis geworden wäre. Dann wurde er aber immer besser und wertvoller und vor allem der Sieg im Pokalfinale ist stark mit seinem Namen verbunden. Scheint eine Bayern-Stürmerkrankheit zu sein, schon bei Giovanne Elber und Roy Maakay hieß es, sie machen nur die schweren und die leichten versemmeln sie :-)

  9. Wenn es stimmt, dass PSG letzten Sommer für Boateng ein Angebot unterbreitet hatte und der Spieler weg wollte, und man statt dessen lieber Bernat verschleudert hat (an PSG), hat man transfertechnisch auch letztes Jahr leider überhaupt nichts richtig gemacht.

    Angeblich ist Boateng ja wegen eines Vetos von Kovac geblieben. Ich glaube aber nicht an das Veto (schon weil auch Alaba und Martinez Innenverteidiger spielen können). Eher kann ich mir vorstellen, dass Kovac sehr darauf gedrängt hat, den Kader nicht noch weiter zu verkleinern, dass er betont hat, wie wenige Abwehrspieler er hat, und dass den Bossen die von PSG gebotene Ablöse (angeblich 40 Mio, heute würde man ein Drittel mit Kusshand annehmen), nicht hoch genug war.

    Mit einer wirklich soliden Ablöse für Boateng hätte man dem VfB vielleicht obszöne 70 Mio. für Pavard bieten können, die der VfB dann vielleicht sogar angenommen hätte, dann hätte man in Summe gegenüber dem Stand heute gar nix verloren, u.a. weil auch das Monstergehalt von Boateng eingespart worden wäre. Allerdings hätte man Pavard schon letzte Saison gehabt und man wäre Boateng schon letzte Saison sicher losgewesen.

    Boateng hat, wenn man der Sportbild glauben darf, angeblich Salihamidzic vorgeworfen, dass er ihn schon letzten Sommer verkaufen wollte. Warum hacken eigentlich immer alle auf den guten Brazzo so ein? Der Typ hat sehr, sehr oft schlicht und ergreifend recht.

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    1. “Am 28. August 2018 gab es ein Angebot von PSG, das wir akzeptieren wollten. Der Trainer hat sein Veto eingelegt”, sagte Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge der SportBild

      1. So stehts in der Sportbild.

        Ich lese das so: Dass wir immer noch dieses Monstergehalt an Boateng zahlen müssen, obwohl wir ihn bekanntlich letzte Saison hätten loswerden können, lastete der bekanntlich ihm gegenüber sehr kritische Rummenigge nun Kovac an.

        Und Kovac kann als Angestellter das noch nicht mal öffentlich dementieren. ..

    2. Ich kann mir das mit Kovac Veto schon vorstellen und erklären. Er wollte drei standardmäßige IV zum Rotieren haben, mit Alaba/Martinez als Notfalloptionen. Bernat war eher “verzichtbar”, da ja Rafa als Backup zur Verfügung stand.

      1. Und ich kann es mir schlicht überhaupt nicht vorstellen, dass der Angestellte Kovac ein echtes Veto-Recht bzgl. eines Spielertransfers haben sollte.

        Kein Trainer ist begeistert, wenn ihm Spieler wegverkauft werden (mit Ausnahme von van Gaal vielleicht, weil der dann sofort neue Youngsters hochzieht ..).

  10. Ich kann mir schon vorstellen, dass es da Veto gab. Kann mich an eine PK von Kovac erinnern, in der er gesagt hat das Boa bleibt und noch sehr wichtig wein wird (oder so ähnlich). Wenn Martinez im MF eingeplant war hätte man nur noch Süle und Hummels gehabt was in der Tat knapp gewesen wäre – auch unter dem Aspekt von Martinez’ Krankenakte und den WM-Nachwirkungen.

    Nun, gleiches hat man ja auch von Sanches gesagt (“wird noch benötigt; viele Spiele” etc) und dann hat er glaub 2 mal gespielt. Also Paris hätte uns im zurückliegend Jahr sehr weitergeholfen aber man hat sie warum auch immer nicht gelassen. Möglicherweise hat man Tuchel dort deswegen eingeschleust aber nicht mit der Renitenz von Kovac gerechnet…

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    1. Sehe das ähnlich. Wenn die Story von KHR so stimmt, dürfte das Wasser auf die Mühlen der Kovac-Kritiker sein.

      Auf einen Spieler zu bestehen, der mental eigentlich schon (handelseinig) weg war und als Folge eine Null-Bock-Saison abliefert ist schon ziemlich töricht. Vom entgangenen finanziellen Aspekt einmal abgesehen (wer will jetzt noch einen Boateng) hat man später den Kader ja doch verkleinert und ist mit nur einem AV-Ersatz und ohne alternativen Stürmer ins Rennen gegangen. Recht inkonsequent.

      1. Wenn du das – konsequent – zu Ende denkst, Turbo, müsstest du dich meiner Meinung annähern, dass nicht immer alles so gemeint ist wie es in der Presse gesagt wird.

        Ich bleibe dabei: Das Kernproblem des FC Bayern seit (ca.) 2015 ist die Transferpolitik. Und nicht die beiden Trainer Ancelotti und Kovac, die nun zwar vielleicht nicht die beiden weltbesten Trainer sind (wer das ist kann ich, anders als der Forums-Mainstream, eh nicht beurteilen), aber immer noch viel besser als die, die die Ein- und Verkäufe und die Vertragsverlängerungen verantworten. Kimmich, Coman, Gnabry, ca. 20-jährige Youngsters für vergleichsweise niedrige Ablösen und überschaubare Gehälter waren top. Die Hausnummern darüber waren Flop.

        Und @Marco, ich kann es mir wie gesagt nicht vorstellen, dass ein Bayerntrainer die Befugnis zu einem echten Veto in Transferfragen hat. Der Trainer stellt die Mannschaft auf, und der Sportdirektor und das Präsidium stellen ihm die Mannschaft hin.

      2. Gerade in dem Fall kann ich es mir gut vorstellen – erinnere dich einmal etwas zurück. Und das können auch die Bosse.
        Da braucht man eigentlich als Stichwort nur noch “Zwergenabwehr” zu sagen!
        Drei Innenverteidiger und plötzlich waren in der Liga gegen den BVB und in der CL von drei Innenverteidigern drei nicht mehr einsetzbar. 2 verletzt und einer gesperrt. IV dann Alaba und Kimmich! Die Riesen schlechthin!
        Und die Presse hat sich einen Spaß aus der Viererkette gemacht-Rafinha-Alaba-Kimmich-Lahm = die Zwergenabwehr des FCB. Fand man auch nicht so lustig – und seitdem gibt es immer 3 IV + Ersatz
        Insofern verständlich nicht mit 2 IV und einem “Ersatzmann” in drei Wettbewerbe gehen zu wollen.

      3. @WIPF “…ich kann es mir wie gesagt nicht vorstellen, dass ein Bayerntrainer die Befugnis zu einem echten Veto in Transferfragen hat.”

        Ein Veto mit Beschlusskraft hat Kovac sicherlich nicht, er ist Angestellter des Vereins und kein Entscheider im Rahmen des Vorstandes respektive Aufsichtsrates.
        Aber ich bin recht sicher, dass Rummenigge und Salihamidzic sich mit Kovac abstimmen werden, was Transfers betrifft!
        Denn trotz aller Einflussnahme ist Kovac als Cheftrainer derjenige, der die Aufstellung vornimmt und verantwortet. Und da soll und darf ihm niemand hineinreden.
        Wenn also irgendein Spieler gekauft wird, ohne dass Kovac mit einbezogen wurde, könnte Kovac diesen Neuen schlicht auf der Bank “verhungern” lassen! Knatsch und Medienrummel inklusive wird man ein solches Szenario tunlichst vermeiden wollen und daher auf die Wünsche des Trainers Rücksicht nehmen, auch wenn sie nicht alle erfüllt werden (können). Insofern hat Kovac meiner Ansicht nach schon eine Möglichkeit, ein “Veto” einzulegen.

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