Scouting-Report: Das ist Tiago Dantas
Nach vier Transfers für die Profis hören wir Uli Hoeneß irgendwo ganz deutlich sagen: “Das war’s noch nicht!” Am Dienstagmorgen stellen die Bayern einen weiteren Spieler vor: Vom ES Troyes AC kommt Rémy Vita (Linksverteidiger, 19 Jahre alt). Er hat einen Vertrag über drei Jahre unterzeichnet und wird die Bayern Amateure verstärken. Über Vitas Vita können wir an der Stelle wenig berichten, weil wir den Spieler nicht kennen.
Aber die Bayern sind in diesen Stunden dabei, noch einen weiteren Deal abzuschließen, der nochmal interessanter ist: Tiago Filipe Oliveira Dantas, kurz einfach Tiago Dantas. Der ebenfalls 19-Jährige (Jahrgang 2000) soll von Benfica zunächst auf Leihbasis kommen, berichten mehrere voneinander unabhängige Medien – allerdings sollen die Bayern eine Kaufoption haben, die sich bei um die 8 Millionen Euro befinden soll.
Dantas wäre ein typischer Transfer für den FC Bayern, seit Hasan Salihamidžić Sportdirektor respektive Sportvorstand ist: Ein junges Talent, das klar in das vorgegebene Spielerprofil einer Position passt, wie sich im Laufe der Analyse zeigen wird. Außerdem besteht kein finanzielles Risiko. Entwickelt sich Dantas nicht den Erwartungen entsprechend, geht er eben zurück nach Lissabon. Sind die Bayern zufrieden, ist die kolportierte Klausel kein großes Problem für den Klub.
Tiago Dantas: Die Eckdaten
Doch erstmal alles auf Anfang: Was für ein Spieler ist das überhaupt? Dantas ist im zentralen Mittelfeld zu Hause. Auf der halbrechten Acht absolviert er seine meisten Partien. Dantas durchlief von der U16 bis zur U20 alle Teams der portugiesischen Nationalmannschaft. In Benficas Jugendakademie konnte er besonders in der UEFA Youth League 2019/20 auf sich aufmerksam machen. In acht Partien erzielte er vier Tore und bereitete zwei weitere vor – im Finale scheiterte Benfica nur knapp an Real Madrid (2:3).
Dantas sammelte sogar schon Erfahrungswerte als Mannschaftskapitän, was ihm dabei helfen sollte, Verantwortung zu übernehmen und sich dementsprechend auf dem Platz zu verhalten. Für die Profis von Benfica spielte er noch keine große Rolle.
Beim FC Bayern soll er perspektivisch in den Profikader aufrücken, schreibt beispielsweise der Kicker. Dantas soll zunächst die Bayern Amateure verstärken, dort zugleich aber als Alternative für die Männer aufgebaut werden. Im Prinzip wäre er damit der direkte Cuisance-Ersatz, wenngleich der Portugiese erstmal erheblich mehr Zeit mit den Amateuren verbringen würde als sein Vorgänger zuletzt.
Ist Tiago der neue Thiago?
Nicht nur wegen seines Namens wird hin und wieder gern der Vergleich zu Thiago Alcántara gezogen. Dantas ist ein hochbegabtes Talent, das gut in ein Spielerprofil passt, das der FC Bayern unter Salihamidžić zwar definiert hat, das dem Kader aber abgeht.
Dantas hat seine Stärken vor allem in Phasen des Ballbesitzes. Durch seine technischen Fähigkeiten und seine Beweglichkeit ist er in der Lage, Gegenspieler auf dem Bierdeckel alt aussehen zu lassen. Auf engem Raum trifft er häufig gute Entscheidungen und schafft es so, das Pressing des Gegners ins Leere laufen zu lassen. Dabei helfen ihm seine Antizipation und sein Positionsspiel. Dantas fordert Bälle, bietet sich aktiv an und besetzt dabei klug die richtigen Räume.
Er ist im Spielaufbau eine Art Entlastung für den Sechser, weil er zwischen den Ketten des Gegners immer wieder Verbindungen zu seinen Mitspielern knüpft. Bekommt er den Ball, ist er in seinen Aktionen sehr variabel. Diagonale Dribblings zwischen die Linien und messerscharfe Pässe (flach, aber auch mal Chipbälle hinter die Abwehr) zeichnen ihn aus. Es macht geradezu Spaß, ihn mit dem Ball am Fuß zu sehen.
Durch seinen Zug zum Tor ist er auch an vielen Treffern direkt oder indirekt beteiligt. Dantas übernimmt gern die Initiative und leitet viele Angriffe ein oder veredelt sie. Was ihm dabei sehr hilft, ist sein Tempo – physisch, aber auch im Kopf. Er trifft nicht nur schnelle, sondern oft auch richtige Entscheidungen. Kann er sich im Dribbling Räume erarbeiten, ist er kaum zu stoppen.
Das sind seine Schwächen
Will man sich einen Weltklassespieler als Richtlinie suchen, geht die Tendenz aber eher zu Luka Modrić als zu Thiago. Insbesondere mit seiner Diagonalität im Spiel und dem Zug zum Tor erinnert Dantas an den Real-Star.
Doch Vorsicht ist bei so jungen Spielern immer geboten: Die Erinnerung an einen Top-Star alleine reicht nicht aus. Der Weg ist für Dantas nach wie vor sehr weit. Mit 1,70 Meter Körpergröße muss er vor allem an seiner Physis arbeiten. Die fehlende Körperlichkeit beeinträchtigt ihn sowohl in Zweikämpfen gegen als auch mit dem Ball.
Gerade in der 3. Liga müsste er sich deshalb in vielen Situationen umstellen. In Deutschland ist das Spiel geprägt durch viele Zweikämpfe und aggressives Pressing. Das würde für Dantas ein großer Unterschied sein.
Im Spiel gegen den Ball wirkte der 19-Jährige schon in Portugal nicht wirklich stabil. So gut sein Positionsspiel in Ballbesitz ist, so nachlässig war sein Stellungsspiel oftmals ohne Ball. Darüber hinaus zeigte er klare Schwächen im Timing seiner Zweikämpfe. Positiv herausstellen lässt sich, dass er viel fürs Team arbeiten will und sich dementsprechend auch ohne Ball reinhängt. An seiner Zweikampfführung und dem Stellungsspiel wird aber zu arbeiten sein.
Seine Rolle beim FC Bayern
Für die Amateure kann er dennoch ein sehr wertvoller Spieler sein. Vieles hängt dort im Mittelfeld von Angelo Stiller ab, auf den sich die Gegner zunehmend einstellen können. Mit Tiago Dantas hätten die Amateure einen guten Sportfreund für Stiller, der ihn entlasten könnte. Seine Qualitäten im Dribbling und mit dem Ball allgemein wären wertvoll für einen zuletzt recht unstrukturiert und zäh wirkenden Ballvortrag.
Dantas könnte sich in der 3. Liga perfekt an das fußballerische Klima in Deutschland gewöhnen und wichtige Erfahrungen auf Profiniveau sammeln, um sich auf seine eigentlich geplante Aufgabe bei der ersten Mannschaft vorzubereiten.
Sollte er tatsächlich kommen, wird vieles damit stehen und fallen, wie schnell sich Dantas an den Fußball in Deutschland anpassen und sich selbst in Sachen Körperlichkeit und Zweikampfverhalten weiterentwickeln kann. Ohne Frage wäre der Portugiese aber isoliert betrachtet ein großartiger Transfer für den FC Bayern. In seiner Altersklasse zählt Dantas zu den vielversprechendsten Spielern auf der Achterposition. Noch ist er ein Versprechen an die Zukunft. Aber selbst wenn er dieses nicht einhalten könnte, wäre das Risiko für die Bayern überschaubar.
Kritik: Blockieren die Bayern ihre eigenen Talente?
Wobei. Ein nennenswertes Risiko gäbe es schon. Es gibt nämlich einen Spieler, der in seiner Altersklasse ebenfalls zu den besten gehört und vom Profil her gar nicht so unähnlich zu Tiago Dantas ist. Torben Rhein ist einer dieser Spieler am Campus, in den die Bayern große Hoffnungen legen. Er soll zukünftig wieder jemand sein, der den dauerhaften Sprung zur Profimannschaft packt und dort die Generation der Spieler aus der eigenen Jugend beerbt.
Auch für ihn ist der Weg noch selbstredend sehr weit, aber seine Chancen auf einen Durchbruch werden sicher nicht größer, wenn man mit Dantas einen Spieler für seine Position verpflichtet, der ihm die Entwicklung nicht einfacher macht.
Nun geht es auch nicht darum, den Jugendspielern immer nur den roten Teppich auszurollen. Konkurrenzkampf spielt eine wesentliche Rolle auf dem Weg nach ganz oben. Man könnte also argumentieren, dass Spieler wie Rhein ihren Weg gehen werden, wenn sie die Qualität haben.
Rheins Vertrag läuft aus
Doch wer selbst mal in einem Fußballklub (fast schon egal auf welchem Niveau) tätig war, der weiß, dass es Unterschiede in der Behandlung zwischen externen Zugängen und Jugendspielern gibt – auf nahezu allen Ebenen. Und auch wenn Rhein selbst 2017 aus Berlin kam, so hat er ähnlich wie Alaba damals dennoch den Status eines Bayern-Jugendspielers, weil er entscheidende Entwicklungsschritte in München vollzog.
Rheins Vertrag läuft im nächsten Sommer aus. Allein in der Bundesliga dürften nahezu alle Klubs sehr daran interessiert sein, einen solchen Spieler unter Vertrag zu nehmen. Es liegt an den Bayern, ihm jetzt eine Perspektive zu eröffnen, die trotz eines möglichen Dantas-Transfers überzeugend ist. Andernfalls könnte die Geschichte auch unschöne Folgen für den Klub haben.
Sowohl Salihamidžić als auch Oliver Kahn haben mehrfach betont, dass es das große Ziel sei, den nächsten Thomas Müller zu finden – eine Identifikationsfigur aus dem eigenen Jugendbereich. Gerade bei den Amateuren und den oberen U-Mannschaften besetzen aber häufig Spieler die Positionen, die mit Müller nicht viel gemeinsam haben, weil sie erst spät über Scouting dazu geholt wurden. Dantas wäre da nur eines von vielen Beispielen.
Scouting ist sicher ein wesentlicher Bestandteil der Jugendarbeit. Wenn dadurch aber Talenten wie Rhein der Weg blockiert wird, wäre das exakt das Gegenteil von dem, wofür der Campus eigentlich stehen soll. Man darf dementsprechend gespannt sein, wie sich die Lage im konkreten Fall um Rhein und Dantas entwickeln wird.
Seit Sauer den Campus verantwortet flutscht es – ein super Talent Nachbeben anderen.
Dantas ist ein super Techniker der aber physisch schwach auf der Brust ist. Gilt eigentlich für die gesamte U19 Benficas.
Habe das CL Finale gegen Real gesehen – die Portugiesen wurden physisch dominiert . Nur Dantas und Joca konnten aufgrund der überragenden Technik dageghalten.
Empfehle jedem der sich für Dantas interessiert sich das Spiel anzusehen denn es zeigt schonungslos Stärken und Schwächen.
Er hat auch ziemlich schwach einen 11 er zum 3:3 vergeben…….
Hervorragender Transfer
Sportfreund von Stiller…Ausgezeichnet.
Danke für die Einschätzung und auch danke, dass Ihr eingesteht, Vita nicht zu kennen. Spricht für Euch. Man kann einfach nicht alle kennen.
Musste bei Tiago auch meine Kontakte bemühen. Ich selbst habe ihn in ca. 4-5 Spielen gesehen und daraufhin Notizen angefertigt, weil er so ein spannender Spieler ist (noch weit vor den Wechselgerüchten). Auf die habe ich zurückgegriffen und mich bei 3 Kontakten abgesichert, die den Spieler regelmäßig gesehen haben und teils auch beruflich mit Scouting zu tun haben. Deshalb habe ich mir diesen Artikel zugetraut.
Vielversprechend.
Technik und Spielverständnis kann man keinem beibringen, Zweikämpfe jedem Holzhacker.
Das heißt: ein paar Leberkassemmeln für den Bub, dass er dagegenhalten kann und er kann 1. spielen!
Off topic: Mario Götze scheint ja immer noch keinen Verein zu haben, obwohl er ablösefrei ist. Vermutlich scheitern viele Engagements an seinen Gehaltsforderungen. Was ist mit dem Kerl los?
seine Alte braucht Geld für ihre instareisen
Wenn er tatsächlich bei Eindhoven unterschreibt, dann hat er sich entweder extrem verzockt, oder es lag ihm nicht am Gehalt. In Holland haben die Klubs alle strikte Gehaltsobergrenzen, und meines Wissens sind Ajax die einzigen, die mehr als 1 Million zahlen. Da hatte ihm sicher der BVB trotz einer Kürzung deutlich mehr geboten, und bei Hertha hätte er das auch gekriegt.
Also, wenn er wirklich zu Eindhoven geht, hat er meinen Respekt. Vielleicht will er es wirklich noch mal wissen.
Der Wechsel ist schon fix.
“Dantas könnte sich in der 3. Liga perfekt an das fußballerische Klima in Deutschland gewöhnen (..)” – oder auch nicht.
Ich bedaure diese jungen Kerle immer ein bisschen, denn bei allen Chancen, die sich ihnen bieten, ist das ein (auch und gerade fußballerischer) Kulturschock; daran kann man auch zerbrechen.
Das soll keine Kritik an dem Artikel sein, nur ein bisschen Mitgefühl für den Jungen, denn neben all den großen Namen, die sich durchgesetzt haben, gibt es eine ellenlange Liste mit hoffnungsfrohen Talenten, die nach einem solchen für sie großen Schritt in der Versenkung verschwunden sind. Aber: no risk, no fun.
Gut, aber wenn wir ehrlich sind, brauchst du für das hohe Niveau diese physischen Fähigkeiten einfach. Ob nun hier oder in Spanien. Wenn er das nicht packt, ist es halt so.
Wobei ich nicht ausschließlich an die ‘physischen Fähigkeiten’ denke, eher an das Gesamtpaket aus sprachlichen und kulturellen Hürden, physischer Härte, extremem Konkurrenzkampf, Einsamkeit, Heimweh usw.
Aber es ist natürlich seine eigene Entscheidung und er scheint es sich ja auch zuzutrauen.
Aber es schmerzt schon zu sehen, welchem Risiko er sich aussetzt, in dem Wissen, was für ein tolle Ausbildungsstätte sein Heimatverein seit ewigen Zeiten ist. Früher hätte er sich wahrscheinlich noch 4 oder 5 Jahre in seinem gewohnten und scheinbar zukömmlichen Umfeld entwickeln können und anschließend mit etwas mehr Erfahrung, mehr Masse, mehr fußballerischen Klasse und einer dickeren Haut in die weite Welt ziehen können.
Aber das lässt die heutige Marktlogik kaum noch zu…
Tja, frag nach bei Renato Sanches.
Dort scheint auch schon die kulturelle Integration schwierig verlaufen zu sein. Vielleicht kann man daraus lernen.
Finde es schwierig, Sanches mit ihm zu vergleichen, nur weil er auch Portugiese ist. Letztendlich ist jeder Mensch verschieden und Tiago kommt unter ganz anderen Voraussetzungen. Niemand schreibt ihm fälschlicherweise zum Jahrhundertjuwel. Aus Sanches sollte eher so mancher Fan und so manches Medium lernen als der FC Bayern selbst, finde ich. Beispielhaft ist auch die Bewertung von Richards neulich. Was aus dem schon wieder gemacht wurde, obwohl seine Leistung allenfalls durchschnittlich war … Erwartungsmanagement ist die halbe Miete. Bei Sanches tat die Ablöse ihr Übriges. Vielleicht ist er aber einfach nur ein talentierter, guter Fußballer und nicht der kommende Star, der aus ihm gemacht wurde.
Der Vergleich mit Sanches ist nicht auf seine Nationalität bezogen, obwohl das dies zumindest nahelegt.
Es bezieht sich auf die Ausführungen von Bendix zu Spielern, die vielleicht besser noch das eine oder andere Jahr in ihrem gewohnten Umfeld zur weiteren Entwicklung geblieben wären.
Sanches hat das ja mittlerweile auch eingeräumt, das sein Wechsel wohl das eine oder andere Jahr zu früh war.
Das muss natürlich nichts für Tiago heißen, aber wie gesagt, es ist ein Beispiel für Bendixens These.
@Justin: Fand jetzt nicht, dass Richards Leistung nach dem Hertha-Spiel hier so euphorisch kommentiert worden wäre, sondern doch vorwiegend (über-)kritisch (worin sich auch eine Erwartungshaltung spiegelt), was mich überrascht hat. Die lobenden Aussagen, die ich mitbekommen habe, hatten doch eher die Amplitude von “ordentlich”.
Interessanter Spieler.
Erinnert mich an Singh in seinen Stärken und Schwächen. Von daher könnte er gut als sein Ersatz für die Amas durchgehen. Wobei die 3.Liga auch von der Körperlichkeit ein erster nicht zu unterschätzender Prüfstein für ihn sein wird.
Dieses Schicksal könnte er sich mit Rhein teilen. Der wurde letztes Jahr dort auch mal kurz eingewechselt. Kurz nach seiner Einwechslung kam er neben der Kante Wriedt zu stehen. Und ehrlich, ich musste lachen. Das sah aus wie das klassische Bild nach Schlusspfiff mancher Spiele: Oh, süß, Otschi hat seinen kleinen Buben mitgebracht.
Die Physis wird bei beiden eine große Herausforderung sein. Thiago könnte in der Hinsicht tatsächlich ein Vorbild sein. Der ist wahrlich nicht der Größte und Breiteste, aber körperlich ein Biest.
Eine deutlich kritischere – aber faire – Einschätzung zu unseren Transfers hier:
https://www.fussballtransfers.com/a2536361903358522868-bayerns-verrueckter-transfer-endspurt-masse-statt-klasse
Ich sehe auch nur Roca als echte Verstärkung. Bei ECM kann man von einem lange überfälligen 2 Mann hinter Lewy sprechen – passt.
Sarr und Costa sind für mich klassische Verlegenheitslösungen. Da hätte man lieber beizeiten 10 Millionen mehr für Dest locker machen sollen.
Naja. Haben wir uns qualitativ verschlechtert, weil Coutinho nicht mehr da ist? Der spielte doch so gut wie keine Rolle. Ja, mit Thiago haben wir an Qualität verloren, aber Choupo-Mouting sehe ich auf ähnlichem Niveau wie Perisic – und das deutlich günstiger.
Und für mich macht sogar Costa irgendwie mehr Sinn als Hudson-Odoi. Der wäre ja wohl nur Nummer vier auf den Flügeln hinter Sane, Gnabry und Coman gewesen – es sei denn man hätte im Gegenzug dann Coman Richtung Manchester ziehen lassen.
Mir wird nach wie vor zu negativ gesehen, wie die Transferperiode für uns gelaufen ist. Immerhin weiß hier niemand, was die Gründe waren, die vier Transfers erst kurz vor knapp einzutüten. Ob es – wie von Einigen hingestellt – eher planlose Panik war oder man doch einen Plan verfolgt hat. Da das niemand von uns (und auch die Sportjournalisten) nicht einschätzen kann, es sei denn es äußert sich noch im Rückblick einer der Verantwortlichen dazu, zählt mMn in allererster Linie das Ergebnis. Und das kann sich sehen lassen.
Irgendwie wird mir auch zu sehr übersehen, dass wir unseren “Königstransfer” beizeiten eingetütet hatten und daneben noch zwei weitere Transfers früh in trockenen Tüchern waren.
Ich würde mich freuen, wenn insbesondere die, welche zuletzt die offenen Transfers schon wieder nutzten um Brazzo in Frage zu stellen, die Transfers erst mal würdigen könnten anstatt sie von vornherein schlecht zu reden. Letzten Endes sind wir vermutlich ohnehin erst in ein paar Monaten in der Lage ein Urteil zu fällen, ob es nun Verstärkungen sind oder nicht.
Die Befürchtungen, Flick müsste diese Saison mit einem Rumpfteam bestreiten, haben sich erstmal nicht erfüllt. Ich bin froh, dass wir noch zwei erfahrene Offensiv-Backups bekommen haben und bin gespannt, wie sich die Neuen schlagen werden.
Choupo-Moting auf ähnlichem Niveau wie Perisic? Das muss man doch mal bitte mit Fakten belegen, bevor man so etwas behauptet. Was hat denn Choupo-Moting zerrissen im Vergleich zu einem Perisic (CL Sieger, WM Finalist, Stammspieler bei Inter, etc…)?
Man sollte natürlich abwarten, was die Neuen leisten werden, trotzdem darf man vor lauter Vereinsliebe hier bitte nicht Spieler wie Perisic und Couthino auf das gleiche Niveau herabstellen wie Choupo-Moting, Costa etc… Nur weil sie keine Stammspieler bei Flick waren.
Medial werden die letzten Transfers von den meisten kritisch betrachtet. Das ist allerdings schon mal grundsätzlich normal. Negative News über Bayern klicken offensichtlich besser.
Was allgemein anerkannt wird und auch schwer zu leugnen ist, dass diese Transfers die Kaderbreite verbessern.
Aber bei allem was darüber hinaus geht, wird die Beurteilung schon schwieriger. Cuisance hat letztes Jahr auch die Kaderbreite verbessert und war letztlich ohne Belang.
Deshalb habe ich im anderen Beitrag auch vom Wundertütencharakter dieser Transfers geschrieben.
Performt Costa wie in seinem legendären 1 Hj., oder verbringt er den Großteil der Zeit im Krankenlager und trotzt in der übrigen Zeit?
Wird Sarr ein solider, zuverlässiger Spieler auf RV, oder macht er den Odriozola?
Ist Roca das Talent als das er von manchen gepriesen wird, oder ist er einer von den vielen denen die Schuhe hier dann doch zu groß waren?
Überzeugt ECM als Lewy-Ersatz mit Wühlbüffelqualität und feiner Technik, oder gibt er wieder den Chancentod?
Ich halte jede Variante für möglich. Im Extremfall fällt der Würfel viermal auf die gute Seite, dann war es natürlich eine gute Transferperiode. Fällt er viermal auf die böse Seite, müssen wir vom Gegenteil sprechen.
Am Schluss wird es langweiligerweise wahrscheinlich irgendwas in der Mitte und jeder sucht sich raus was er braucht, oder meint zu brauchen.
Was vor allem schön ist aus Fan-Sicht: Die Spieler passen allesamt besser ins System. Unabhängig von der Qualitätsfrage, die man bei den Neuzugängen jetzt noch gar nicht beantworten kann, passen sie als Spielertypen gut in die Ausrichtung von Flick. Das sah ich zuletzt nicht. Kovac hatte eine ganz andere Idee von Fußball, aber theoretisch hätte da fast der ganze Kader ausgetauscht werden müssen. Coutinho und Perisic waren gute Lösungen, aber so richtig reingepasst haben sie sportlich nicht. In diesem Sommer, finde ich, machen die Transfers, auch wenn sie teilweise nur „Plan B“ sind (immerhin gibt es einen) oder dem Übergang dienen, durchaus Sinn mit Blick auf die Ausrichtung.
Genau so (irgendwas in der Mitte, jeder sucht sich raus, was er braucht) wird’s kommen! :-)
Stimme auch sonst mit einer kleinen Einschränkung zu: Wenn der Würfel viermal auf die von dir beschriebene gute Seite fällt (und Sane sich so positiv entwickelt, wie es seinem “Königstransferstatus” angemessen wäre, das ist nach den ersten Eindrücken für mich genau so fraglich wie bei den anderen 4) dann war es für mich eine SEHR gute Transferperiode.
Wir ham ’nen Lauf, natürlich fallen die Würfel auf die richtige Seite. :)
Etwas Vertrauen bitte. Macht alles leichter. Find die Zugänge sinnvoll und sauber eingetütet.
Ok….alle diese Einwände, so berechtigt sie sein mögen, gelten z.T. auch für Dest und CHO.
– wie reagiert ein CHO, wenn Gnabry, Coman und Sané ihm auf den Flügeln vorgezogen werden? (…und Müller auf der 10)
Weiß man das bei Chelsea, das CHO bei Bayern evt. die Bank droht und befürchtet ein Szenario wie bei James und Coutinho, und pocht deshalb auf eine Kaufpflicht?
– ist ein Dest wirklich so toll? Oder die holländische Liga einfach schlechter? (..bei der Vorstellung in Barcelona spielten die Nerven auch ein bisschen verrückt. (Vor einigen Jahren hat Barca uns auch Semedo (der mit dem Phonzie tanzt ;) ) weggegkauft.
Und dann würden HS die hohen Ablösesummen etc. um die Ohren fliegen. In diesen Zeiten ist es ratsam kein hohes fiinazielles Risiko zu gehen. Bei Perisic und Coutinho war letztes Jahr auch viel Skepsis zu beobachten. Wir werden sehen wie die Würfel fallen. Die Wünsche
unseres Trainers wurden berücksichtigt und mit Roca, Nianzou und Dantas einige tolle Zukunftswetten platziert. Ich bin mit der Kadersituation zufrieden und freue mich auf diese Spielzeit.
Obwohl diese Transferperiode mir auch einige Nerven gekostet hat, finde ich dass dieser Kader jetzt vernünftig verstärkt wurde. Die Transfers machen, wie ich finde, auch alle Sinn.
Ich kann nur wiederholen “Ich bin mit der Kadersituation zufrieden und freue mich auf diese Spielzeit.” :)
Guter Punkt… the grass is always greener on the other side… die, die gekommen sind werden sehr kritisch beurteilt, bei denen, die nicht gekommen sind geht die Tendenz dahin “DAS wären Kracher bzw. die notwendigen Verstärkungen gewesen”. Wobei bei CHO hier (beim Querlesen) schon die überwiegende Meinung ist, dass die kolportierten 77 Mio als “Zwangspreis” nächstes Jahr viel zu hoch gewesen wären. Die Formulierung mit den Zukunftswetten gefällt mir!
@JOP”… the grass is always greener on the other side…“
+1 genauso ist es. Haben wir schon sooft erlebt.
…Hernandez zu teuer.
…Pavard zu unerfahren.
Dortmund holt 5 junge Spieler. Davon werden 4 wieder verkauft……einer ist top (Dembélé/Sancho) super Scouting.
Bayern holt Talente. Wir blockieren den Nachwuchs. Alles eine reine Auslegung.( Siehe..the grass)Unsere Mannschaft 2 hat m.M.n. letztes Jahr gezeigt, das wir auf dem richtigen Weg sind. Und wenn der nächste Step für den Nachwuchs dann eine Leihe zu einem Erstligisten ist, passt das allemal. Den Schritt Direkt nach oben schaffen nur absolute Ausnahmetalente. Musiala könnte m.M.n. der nächste sein.
Götze zu PSV. Puh.
Prima. Da hören endlich die Spekulationen und Forderungen wegen einem Wechsel zu uns auf ;-)
Die CL wird er da wohl eher nicht gewinnen. Aber nachdem dort auch Fein gelandet ist, lohnt es sich vielleicht, den PSV etwas genauer zu verfolgen.
Servus,
ich melde mich auch mal wieder und werde vom stillen Leser mal zum Kommentarabgeber :D
Adrian Fein wechselt nun nach Holland, zu PSV für ein Jahr auf Leihbasis. Laut Kicker hat PSV eine Kaufoption.
Ich würde mir wünschen, dass Fein dort nochmal einen großen Schritt nach vorne macht und finde es schade, dass er sich nicht einmal zeigen durfte. Hätte gerne gesehen, evtl. wie weit er ist. Eine Kaufoption hat jetzt der FCB nicht bestätigt. Angesichts des dünnen Mittelfeldes darf sich nun schon wieder keiner mehr verletzen ;)
Wie findet ihr den Deal ?
Weil ein Forist letztens gefragt hatte, warum Arp nun bei den Amas spielt. Ich versuche die Frage aus meiner Sicht zu beantworten.
Arp war letztes Jahr immer wieder verletzt und auch die Vorbereitung konnte er nicht komplett mitmachen. Daher finde ich es, als den richtigen Schritt, dass er sich bei den Amas stabilisieren möchte und dort auch weiter an sich arbeiten wird.
Alles andere wäre eine Illusion aus meiner Sicht und wenn er nicht spielt und nur auf der Bank sitzt, bringt es ihm auch nichts.
Ich hatte auch das Vergnügen, Cuisance fast bei allen Spielen, die er bei den Amas bestritten hat, zusehen zu dürfen.
Das er das Talent hat, haben hier schon Jo und Ju glaube ich angemerkt, aber er hat so eine Art Druck, wenn er in eine Abschlusssituation kommt, es immer perfekt machen zu wollen. Jedenfalls ist das mein Eindruck. Auch dadurch war er für das Spiel der Amas oftmals ein Fremdkörper, der leider auch die Zweikämpfe nicht angenommen hat, wie man es sollte.
Wie findet ihr die Leihe und was erhofft ihr euch von dieser ?
Meine Hoffnung ist, dass er sich im gewohnten Umfeld mit ausreichender Spielpraxis entsprechend entwickelt. Heißt geradliniges Spiel und auch ein besseres Zweikampfverhalten.
Verfolgt jemand auch die anderen Leihen ?
Fein hätte ja sowieso keine Rolle gespielt.
Kimmich – Roca
Goretzka – Tolisso
Müller – Choupo / Musiala
+ Martínez
+ Tiago
Das reicht doch dicke aus.
@Justin
Danke für deinen Kommentar, aber ob Tiago schon zu den Profis gezählt werden kann, würde ich eher nicht so sehen.
Mein Satz war auch mit einem Augenzwinkern zu sehen, aber lasst uns überraschen.
Was mich interessiert ist, was Fein genau fehlt.
“Das reicht doch dicke aus” ist nur auf den Aspekt, dass die Personaldecke zu dünn ist, bezogen. Die andere Frage, warum Roca und Tiago geholt werden, ohne dass man Fein überhaupt einmal “ausprobiert” hat, bleibt dadurch unbeantwortet. Feins Pech war bestimmt, dass es keine “normale” Vorbereitung mit x Testspielen war. Und aus dem Training scheint Flick den Eindruck bekommen zu haben, dass er aktuell nicht so weit ist. Finde die Frage berechtigt, was genau ihm fehlt, was Roca schon hat (außer Erstliga Erfahrung).
Ich möchte noch einen weiteren Aspekt verstärken: Ihr (MSR) macht hier so super FCB Round ups etc. Vielleicht wäre es in der Saison auch interessant, alle paar Monate ind den Round ups mal ein Schlaglicht auf den Verlauf der ganzen Leihen zu werfen. Wie schlagen sich die Jungen? Bekommen sie Spielpraxis? Sind sie erfolgreich?
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was Leute erwarten, die das Mittelfeld als zu dünn empfinden? Wenn ich mir andere Klubs ansehe, ist es dort auch nicht anders. Bayern ist auf jeder Position mindestens doppelt besetzt, das reicht völlig aus. Wenn die doppelte Besetzung in der Realität nicht mehr ausreicht, muss nahezu jeder Klub auf der Welt improvisieren. Hab das Gefühl, manche Bayern-Fans leben da ein bisschen in einem Traum, wo man für jede Position 3 Spieler auf Profiniveau hat.
Was Fein anbelangt, muss man sich nur mal seine Rückrunde beim HSV ansehen. Körperlich und vom Stellungsspiel gegen den Ball her war das mau. Unter Druck hat er zudem viele Fehler gemacht und schlechte Pässe gespielt. Er war ein Unsicherheitsfaktor. Flick hat ihn jetzt über Wochen gesehen und hat offensichtlich entschieden, dass er nicht mit ihm plant. Das ist nachvollziehbar.
Was Tiago anbelangt: Man sagt ja ganz offen, dass man eher früher als später mit ihm bei den Profis plant. Auch hier wird die Körperlichkeit entscheidend sein. Selbst wenn man ihn nicht dazu zählt, ist der Kader aber ausreichend breit, was die Personalien angeht. Qualitativ wird man erst nächstes Jahr sagen können, ob das so ist.
“Die andere Frage, warum Roca und Tiago geholt werden, ohne dass man Fein überhaupt einmal “ausprobiert” hat, bleibt dadurch unbeantwortet.”
Diese Frage ist zweifellos legitim, jedoch im Moment unmöglich zu beantworten. Gegebenenfalls macht uns die Retroperspektive irgendwann schlauer.
Warum Fein bei den wenigen Gelegenheiten keine Chance erhalten hat, kann man zumindest grob erraten. Gegen den Ball haben die Mittelfeldspieler in Flicks System ziemlich weiträumige Rollen zu erfüllen. Ihre absichernde Aufgabe im Gegenpressing, aus der sie bei überspielter erster Welle teilweise extrem aggressiv herausrücken müssen, erfordert sowohl Athletik als auch Timing. Fein müsste sich enger am Geschehen positionieren als bspw. Kimmich, um im Fall der Fälle eingreifen zu können, würde dadurch jedoch höher stehen und wäre daher leichter zu überspielen. Inwiefern Roca da besser ist, wird sich zeigen. Ich gehe davon aus, dass er enorm gründlich gescoutet wurde, solange wie diese Geschichte am köcheln war. Allein von den Zahlen her führt er mehr Zweikämpfe als Fein, während die übrigen Werte weitgehend gleich sind. Da er augenscheinlich nicht athletischer ist, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder sein Timing im Zugriff ist den entscheidenden Zacken besser, oder es lag am Spielstil von Espanyol und Flick bekommt einen Fein 2.0 – lediglich teurer sowie bekannter. Warten wir’s mal ab.
Ich finde ja spannend, dass es mit Arne Maier in Berlin eine ähnliche Situation gibt. Der galt jahrelang als sehr großes Talent, war sogar schon Stammspieler, U21 Kapitän und bekommt nun seit einem Jahr Spieler um Spieler vor die Nase gesetzt, die sich allesamt dadurch auszeichnen, dass sie athletischer sind – wenn auch weniger spielstark. Maier hat ein ähnliches Profil wie Fein und Roca, bekam aber von Labbadia eigentlich keine Chance. Ich hatte Maier ja für uns im Auge und fühle mich durch die Verpflichtung von Roca auch bestätigt – immerhin ist Maier ja auch nochmal zwei Jahre jünger. Mir war jedoch auch klar, dass die Verpflichtung eines Ergänzungsspielers eines anderen Bundesligisten nicht zur gewünschten Außendarstellung und zum Selbstverständis passt. Sieht man ja auch an Sarr. Hätte man beispielsweise Weiser aus Leverkusen geholt, wären die Fragezeichen in der Medienlandschaft groß gewesen. Bei Sarr sind alle ganz angetan von dem Neuen aus dem Ausland. Dabei hat Sarr, wenn man sich die vergangenen Jahre mal anschaut, nicht wirklich mehr Minuten gespielt, als Weiser – und CL-Einsätze sucht man vergeblich. Dass er – obwohl er ja auch von sich selbst als insbesondere Offensivstark angekündigt wird – jedoch auf wesentlich weniger Torbeteiligungen bekommt, als z.B. ebenjener Weiser, macht das nochmal deutlicher. Bitte nicht an der Person aufhängen, das war nur ein Beispiel, könnte man noch andere Namen einsetzen. Hat für mich jedenfalls was von 90er Jahre.
Infos am Rande: Laut Sarr hatte Flick (spätestens) nach dem Testspiel gegen Marseille ein Auge auf ihn geworfen. Bei Costa soll es die Mannschaft gewesen sein, die seinen Namen schon im Januar ins Spiel gebracht hat.
Ich hoffe noch auf Interviews der Verantwortlichen zum diesjährigen Transfergeschehen.
@Justin
Zum Mittelfeldproblem:
Du hast ja inzwischen eine sehr professionelle, abgeklärte Sichtweise, das unterscheidet dich von uns Träumern; dennoch meine ich, dass unsere Sorgen nicht ganz unbegründet sind.
Unser Kader ist inzwischen personell und funktional doppelt besetzt, das muss reichen, wie du sagst. Aber selbst wenn jede Position dreifach besetzt wäre, hätte wir wohl ein Problem in der Mitte: In dem Sinne, dass uns metaphorisch die ’Mitte’ zwischen aggressivem Pressing und stabiler, abgeklärter Abwehrarbeit fehlt und daraus resultierend in Phasen nachlassender Konzentration oder Intensität auch ganz konkret die ’Mitte’ verlorengeht, indem unser Mittelfeld dann ziemlich einfach durch- und überspielt wird.
In diesem Zusammenhang haben viele ein Mangelgefühl, insbesondere nach dem Abgang Thiagos, der auch in heikelsten Situationen den Überblick und die Fäden in der Hand behielt.
Natürlich ist es Irrsinn zu glauben, dass man mit einem aufgeblähten Kader die drei oder vier Positionen im Mittelfeld tatsächlich besser besetzen könnte. Aber bei aller aktuellen Leistungsstärke und allen aktuellen Erfolgen hat unser Mittelfeld manchmal eine Leicht(fert)igkeit und Tendenz zur Auflösung, die einen ratlos zurücklässt.
Batista Meier spielt in Holland meist von Anfang an und wird so um die 70.te Minute ausgewechselt. Ein Tor hat er auch schon geschossen. Singh und Früchtel sitzen bei den Franken meist auf der Bank. So hätten sie bei unserer Ersten keine Chance.
Die Leihe von Fein ist angesichts der Lage folgerichtig. Hier hätte er sowieso kaum Einsätze gehabt. Er ist sicher auch leidtragender der Situation ohne Vorbereitung und Testspiele. In den Tests hätte er sicher mal vorspielen können, aber für einen Test unter Echtbedingungen (also Punktspiele) hatte Flick offensichtlich zu wenig Zutrauen in ihn. Man sagt ja auch, dass Gerland sehr wenig von ihm überzeugt war. Das könnte auch eine Rolle gespielt haben.
Was das mit dem Spielstil und dem Spielertyp zu tun haben könnte, hat Ju schon erläutert. Würde ich ähnlich sehen.
Was mich an der Leihe nur verwundern würde, wäre wenn es tatsächlich eine Kaufoption gäbe. Warum lassen wir uns die Dinge so aus der Hand nehmen? Womöglich haben wir da das Pokerspiel mit PSV verloren. Wir wollten ihn unbedingt von der Payroll, PSV sagt nur unter dieser Bedingung zu, der Transfermarkt macht zu?
Was mich ebenfalls noch verwundert ist der Name des Trainers. Dass Roger Schmidt nach all dem Gesagten auf die Idee käme, einen Adrian Fein zu verpflichten hätte ich auch nicht vermutet. Obwohl man sagt, er wäre jetzt auch allmählich etwas von dem typischen Schmidt-Pressing abgekommen. Man wird sehen.
Zu den übrigen Leihen:
OBM hatte bei Heerenveen in allen Spielen Startelfeinsätze und 3 Scorer in diesen 4 Spielen. Hört sich nicht schlecht an. Nach Einschätzungen von Leuten die die Spiele gesehen haben, waren die Leistungen abgesehen von diesen Scorern aber eher übersichtlich. Wie schon in der 3.Liga neigt er dazu über weite Strecken des Spiels völlig abzutauchen.
Früchtl hat beim Club den Kampf mit Mathenia um die Nummer 1 verloren und sitzt auf der Bank. Da Mathenia anfangs übel patzte, sahen viele schon die Chance für Früchtl. Der Trainer baut aber weiterhin auf Mathenia und es ist möglich, dass Früchtl ein Jahr auf der Nürnberger Bank verbringt.
Singh hat einige gute Chancen sich zu zeigen, blieb dabei aber relativ unauffällig. Er scheint gerade aus der Stammelf zu rutschen.
Mai hat bei Darmstadt alle Spiele gemacht. Auf seiner Position scheint es dort aktuell nicht allzu viel Konkurrenz zu geben. Seine Aussichten könnten also mit die besten sein.
Was mir etwas negativ auffällt. dass er, ohne direkt grobe Fehler zu machen, bei vielen Gegentoren immer Aktien im Spiel hat. Wie bei uns z.B. hat er immer noch seine Probleme sich zu orientieren, wenn er mit dem Gesicht zum Tor verteidigen muss. Auch wirkt er weiterhin spielerisch “schüchtern”, vor allem offensiv traut er sich zu wenig zu. Er braucht offensichtlich viel Zuspruch vom Trainer, viel Sicherheit, ein geeignetes spielerisches Umfeld, was auch immer, damit er mal auftaut. Im Pokal gegen Magdeburg hat er eine kleine Kostprobe gegeben, als er in der 2.HZ ein halbes Dutzend Traumpässe rausfeuerte.
Momentan betrachte ich, aus den Erfahrungen der Vergangenheit, das Leihthema ziemlich illusionslos.
In den letzte Jahren kam da im Grunde nichts rüber. Wir konnten dabei keine Spieler für unsere erste Mannschaft entwickeln. Gut, ist natürlich auch schwer.
Was mich etwas verwundert ist, dass es nicht einmal gelingt Spieler dahingehend weiter zu bringen, dass sie wenigstens eine ordentliche Ablösesumme generieren. Das wäre ja eine Möglichkeit zumindest unsere immens teure Jugendarbeit gegen zu finanzieren. Aber die diesbezüglichen Erträge sind bisher mehr als überschaubar.
Ich glaube, man muss das auch illusionslos sehen – es ist schwer genug, als Nachwuchsspieler in ein Bundesligateam zu kommen und sich dort zu etablieren. Solange man sich fertige Spieler “kaufen” kann, musst du als junges Talent von Anfang an besser sein als der Durchschnitt in deinem etablierten Team; sonst bist du ganz schnell wieder auf der Bank. Und es wird noch ein bis zwei Kategorien schwieriger, das beim Triplesieger zu schaffen.
Es ist insofern nur konsequent, den meisten Talenten die Chance zu geben, durch eine Leihe Erfahrung und Selbstbewusstsein zu sammeln, um dann die hohe Hürde in 2 oder 3 Schritten zu nehmen. Nur in Ausnahmefällen wird eien direkt in der ersten Mannschaft Fuß fassen können. Und man darf Hansi Flick, Hermann Gerland und Miro Klose schon zutrauen, dass sie diejenigen Talente, die das eventuell schaffen können, erkennen und ihnen auch die Chance geben.
Danke euch für die ersten Einschätzungen – wird spannend, wie das mit den verliehenen Jungs weitergeht.
Das mit Fein ist natürlich schon …hmm… kompliziert: Nach der Hinrunde hochgelobt und offensichtlich als gut genug befunden, eine Chance zubekommen. Dann ein Tief, das in dem Alter wohl normal ist. Jetzt die Leihe mit Kaufoption (?). Wenn das so wäre, wird er ja nach aller Logik nie für uns spielen: Wenn es bei PSV läuft, kaufen die ihn. Wenn es nicht läuft, wird er ja nicht plötzlich für uns eine echte Alternative – außer für die Amateure, die hoffentlich die Klasse halten.
[…] considered to be a great hope for the future, according to a scouting report from the Bayern blog Miasan red through attributes such as agility, positional and passing play as well as technical […]
Ich habe den Beitrag gemeldet, finde es nämlich ziemlich unverschämt hier Links zu ausländischen Publikationen zu platzieren!
[…] Scouting-Report: Das ist Tiago Dantas | Miasanrot […]