FC Schalke – Robert Lewandowski 0:3

Christopher Trenner 24.08.2019

Der FC Bayern hat einen klassischen Fehlstart verhindert. Auf Schalke setzen sich die Münchner mit 3:0 durch. Robert Lewandowski war mit drei Toren Spieler des Spiels.

Falls ihr es verpasst habt

Eine turbulente Woche liegt hinter den Münchnern. Mit Coutinho und Cuisance holten die Bayern zwei neue Spieler fürs Mittelfeld. Der unzufriedene Renato Sanches durfte den Verein verlassen.

Die Aufstellung

Niko Kovač musste kurzfristig auf Thiago verzichten, was einen Großumbau der Mannschaftsaufstellung zur Folge hatte. Lucas Hernández gab sein Pflichtspieldebüt neben Süle in der Innenverteidigung. Pavard rückte auf die Rechtsverteidiger-Position, sodass am Ende der Rochade Kimmich auf der Sechs landete. Es blieb ansonsten beim 4-3-3 der Vorwochen. Die Neuzugänge der letzten Wochen Coutinho, Cuisance und Perišić saßen zunächst alle auf der Bank. Durch die zahlreichen Ausfälle traten die Münchner mit einem 17er-Kader an. Seit Saisonbeginn sind 20 Akteure auf dem Spielberichtsbogen erlaubt.

David Wagner probierte es mit der gleichen Aufstellung, wie beim 0:0 in Gladbach. Taktisch beließ es der neue Schalke-Trainer beim 4-2-3-1. Es blieb bei gegnerischem Ballbesitz dadurch bei einem sehr engmaschigen 4-4-2.

1. Halbzeit

Durch den Ausfall von Thiago lag viel Verantwortung bei Kimmich für den Spielaufbau des FC Bayern. Die Münchner versuchten dies zu kompensieren, indem Alaba deutlich eingerückt spielte. Im Aufbau waren so Ansätze einer Dreierkette zu erahnen.

Es passierte wenig bis zur 19. Minute. Coman wurde im Strafraum, relativ isoliert, angespielt. Er überholte aus dem Stand seinen Gegenspieler Kenny, dessen Grätsche zu spät kam. Ein klarer Elfmeter, den Lewandowski eiskalt verwandelte.

Der Rest der Partie verlief ereignisarm. Bayern mit viel Kontrolle, aber ohne Spielidee im letzten Drittel. Die Abstände waren zu groß und das Tempo im Kombinationsspiel fehlte. Durch ein ordentliches Pressing von Müller, Tolisso und Kimmich konnten immerhin viele Offensivbemühungen der Schalker im Keim erstickt werden. Gänzlich fehlerfrei war das Spiel der Bayern aber nicht. Die Elf von David Wagner besetzte die Halbräume gut und umspielten das Pressing der Münchner hin und wieder. Hernández verteidigte diese Szenen sehr offensiv. Schalke kam nur zu Halbchancen.

2. Halbzeit

Zur zweiten Halbzeit gab es keine personellen Änderungen auf beiden Seiten.

Durch einen wundervollen Freistoßtreffer erhöhten die Münchner mithilfe einer Standardsituation zum 2:0. Tolisso wurde in zentraler Position gefoult. Lewandowski zirkelte den Ball über die Mauer. Nübel im Schalker Tor war chancenlos. Ein herausragender Treffer (50.).

Niko Kovač nutzte die Chance für einen Doppelwechsel. Coutinho und Perišić gaben ihr Debüt für Müller und Gnabry (57.).

Als wären die zwei Gegentore ein Weckruf für Schalke gewesen, drehten die Schalker auf. Die Münchner standen zu tief und hatten spürbar Probleme mit dem Pressing. Die Folge waren mehrere kritische Strafraumszenen. Erst ein deutlich tieferer Tolisso half die Drangphase zu überstehen.

Ein Konter in der 75. Minute brachte die Entscheidung. Über Tolisso und Coman gelang der Ball zu Lewandowski, der Sané ohne Probleme aussteigen lässt und ins kurze Eck einschieben konnte. Sein fünfter Saisontreffer im zweiten Spiel. Unglaublich.

Der FC Bayern besiegt Schalke 04 mit 3:0. Zwei Standardsituationen brachten die Münchner auf die Sieger-Straße. Ansonsten blieben die Münchner an diesem Abend vieles schuldig. Es fehlte lange Zeit an Ideen im letzten Drittel. Mitte der zweiten Halbzeit überstanden die Bayern eine Drangphase der Schalker mit Glück.

Dinge, die auffielen

1. No Thiago – No Party

Ein 4-3-3 ohne Thiago ist im jetzigen Kader des FC Bayern eigentlich nicht denkbar. Gegen Schalke 04 musste es dennoch klappen, da der Spanier unpässlich war. Kimmich rückte als Kaltstarter auf die Sechser-Position und zeigte eine ordentliche Partie. Trotz der großen Abstände der Offensivspieler behielt er in vielen Szenen die Übersicht.

Die Einbindung der Bayern-Achter Müller und Tolisso gelang ihm aber nicht, weil er selbst oft zu lang den Ball behielt. Dadurch wurde das Spiel ausrechenbar und verlagerte sich zu früh auf die Flügel. Was für das Schalker 4-4-2 leicht zu verteidigen war.

2. Hernández überzeugt

80 Millionen Euro ließen sich die Münchner die Dienste des Franzosen kosten. Mit Abstand der Rekord in Sachen Ablöse, und das für einen Verteidiger. Weshalb er so wertvoll sein kann, hat er zumindest angedeutet. Hernández spielte aufmerksam, bügelte durch aktives Verteidigen die Fehler im Pressing aus. Schalke hatte somit keinen Abschluss innerhalb des Strafraums in den ersten 60 Minuten. In der 75. Minute war Schluss. Ein gelungenes Debüt.

3. Neuzugänge brauchen noch Zeit

Trainer Niko Kovač wollte Coutinho und Perišić Spiel- und Eingewöhnungszeit geben. Das wird nötig sein. Beide bemühten sich Einfluss auf das Spiel der Bayern zu nehmen. Ihre Qualitäten, die sie zukünftig einbringen können, wurden deutlich. Gerade die Ballbehandlung von Coutinho stich heraus. Besonders auf engem Raum könnte er Lösungen kreieren. Die letzte Feinabstimmung fehlte. Die Ansätze sind da. Für mehr wird es Zeit brauchen.