Round-Up: Zehn Jahre ein König

Maurice Trenner 07.06.2017

Am Ende der Saison 2006/07 war die Stimmung in München sehr gedrückt. Unter Trainer Felix Magath hatte man in den Vorjahren beide Male das Double gewonnen. Doch als man zur Winterpause aus dem DFB-Pokal ausgeschieden war und auch die Qualifikation zur Champions League zu verpassen drohte, wurde „Quälix“ entlassen und durch seinen Vorgänger Ottmar Hitzfeld ersetzt.

Allerdings scheiterte auch der Trainer des Teams, das 2001 die Champions League gewann, daran, den Rekordmeister auf einen Qualifikationsplatz für die Königsklasse zu führen. Damit verpasste man zum ersten Mal seit der Saison 1994/95 ein Ticket für Europas höchste Klasse.

Abgesang auf den Rekordmeister

In der deutschen Medienlandschaft wurde der FC Bayern damals angezählt und ein vermeintliches Ende der Vorherrschaft der Roten über den nationalen Fußball herbei geschrieben. Zwischen den Zeilen konnte man in einigen Schlagzeilen die Häme herauslesen. Auch als die Münchner einige ihrer vermeintlichen Wunschspieler nicht verpflichten konnten.

„Keiner will zum FC Bayern“ titelte zum Beispiel n-tv, als Wesley Sneijder und ein gewisser Franck Ribéry, die beide „monatelang auf der Wunschliste“ der Bayern standen, dem Rekordmeister absagten.

Entgegen der quasi täglichen Wasserstandsmeldungen der Presse, startete der Rekordmeister dennoch eine für damalige Zeiten ungewöhnliche Transferoffensive. Insgesamt kamen mit Marcell Jansen, José Ernesto Sosa, Jan Schlaudraff, Hamit Altintop, Rückkehrer Zé Roberto, Miroslav Klose, Toni und Ribéry, den die Münchner schließlich doch bekommen sollten, insgesamt acht Spieler für rund 70 Millionen Euro in die bayerische Landeshauptstadt. Doch keiner sollte den Verein so prägen wie der Franzose.

Ein typischer Hoeneß-Transfer

An dem jungen Mittelfeldspieler, der für Olympique Marseille unter Vertrag stand, waren alle europäischen Spitzenvereine interessiert, nachdem dieser unter anderem bei der Weltmeisterschaft 2006 überzeugen konnte.

Bayern hat wieder einen König: Franck Ribéry.
(Foto: Alexander Hassenstein / Bongarts / Getty Images)
Bayern-Manager Uli Hoeneß schaffte es durch engen Kontakt mit Marseille-Präsident Papa Diouf, den Münchnern einen Vorteil in der Verhandlungsposition zu kreieren. Damals erklärte er selbstsicher, dass wenn Marseille Ribéry verkauft, sie „auch mit uns sprechen werden“. Solche kleinen persönlichen Absprachen mit internationalen Vereinsbossen gehörten zum Steckenpferd des heutigen Bayern-Präsidenten.

Als man dann am 7. Juni 2007 den quirligen französischen Außenstürmer mit der Trikotnummer 7, die erst durch das Karriereende von Mehmet Scholl im Mai freigeworden war, präsentieren konnte, war Hoeneß „stolz, […] zwei Weltstars nach München zu holen“. Doch darüber hinaus war es Bayern erstmals gelungen, einen international begehrten jungen Spieler zu verpflichten. Hierbei war auch der als nicht einfach zu beschreibende Charakter von Ribéry sicherlich förderlich.

Ein königlicher Transfer

Ribérys Transfer war gleich aus zwei Gründen der vielleicht wichtigste Transfer in der Bayern-Historie. Zum einen war er auf einem Niveau, das die Bundesliga in den vorherigen Jahren so noch nicht gesehen hatte.

Nach weitläufiger Meinung spielten die von Thomas Schaaf betreuten Bremer um Spielmacher Diego den schönsten Fußball der Liga. Der Brasilianer hatte in der Vorsaison 27 Scorer-Punkte erzielt und somit erheblichen Anteil am dritten Platz von Werder.

Eben jene Bremer waren bereits am zweiten Spieltag Gastgeber für den verstärkten Rekordmeister, der im Sommer auch Deutschlands Fußballer des Jahres 2007 – Miroslav Klose – von der Weser an die Isar gelockt hatte.

Im Ligapokal vor der Saison hatte die Hitzfeld-Elf ihren Konkurrenten bereits mit 4:1 geschlagen. Ein überragender Ribéry erzielte dabei zwei Tore und bereitete ein weiters Tor vor. Dementsprechend wollten die Bremer im heimischen Weserstadion Revanche nehmen, war dieses Mal doch auch Regisseur Diego mit von der Partie. Der Brasilianer hatte im Ligapokal noch verletzungsbedingt gefehlt.

Doch die Werderaner wurden vom Rekordmeister gnadenlos überrollt. Vor allem der Neuzugang aus Marseille hinterließ einen bleibenden Eindruck. Den Eindruck, dass er eine Klasse besser als jeder Spieler der Bundesliga war. In der 31. Minute spielte er Toni links im Strafraum frei, wobei der Italiener von Pasanen zu Fall gebracht wurde. Ribéry trat zum Elfmeter an und verwandelte diesen frech per Panenka in die Mitte, vorbei am in die Ecke hechtenden Tim Wiese.

Franck Ribery düpiert Tim Wiese im Bremer Tor am 2. Spieltag per Panenka-Elfmeter
(Foto Alexander Hassenstein / Bongarts / Getty Images)
Sein Meisterstück sollte jedoch in der Entstehung zum 3:0 folgen. Nach einer Ecke der Bremer kommt der Ball etwa zwanzig Meter vorm eigenen Tor zum Franzosen. Dieser nimmt den Ball mit der Brust an und jongliert ihn anschließend mit dem rechten Fuß am verdutzten Schulz vorbei. Nach kurzem Lauf sieht er Toni, dieser spielt weiter auf Altintop, der das 3:0 erzielt. Nicht unerwähnt soll das schöne 4:0 per Volleyschuss von Andreas Ottl bleiben.
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Glücksfall für Bayerns Offensive

Bereits kurz nach dem Spiel nannte Präsident Franz Beckenbauer Ribéry einen „Glücksfall für den FC Bayern“. Zu dem Zeitpunkt wusste er noch nicht, wie recht er damit haben sollte. In seiner ersten Saison kam der Flügelspieler wettbewerbsübergreifend auf 39 Torbeteiligungen in 46 Spielen.

Damit hob er die Bayern auf ein neues Level. Auch wenn im UEFA-Pokal das Halbfinale gegen Zenit St. Petersburg die Endstation war, so konnte man durch den Gewinn des Doubles am Ende eine sehr erfolgreiche Saison feiern. Der Abgesang auf die Münchner war einmal mehr zu früh gesungen worden.

Die wichtigsten Fähigkeiten, die Ribéry mitbrachte, waren seine Kreativität und die Dribbelstärke. Diese beiden offensiven Merkmale hatten dem Team in den tristen Vorjahren häufig gefehlt. Scholl war in die Jahre gekommen und auch andere waren nicht in der Lage, auf diesem Level zu überzeugen. Der Transfer des Franzosen sollte der Beginn auf einem Weg sein, auf dem die Bayern auch gegen Top-Teams wieder konkurrenzfähiger wurden.

Ein weiterer Effekt war, dass neuer Wirbel um den FC Bayern und München entstand. So hängte zum Beispiel sein persönlicher Ausrüster Nike ein überdimensionales Plakat von Ribéry im Dress von Bayerns König Ludwig II. an der Theatinerkirche am Münchner Odeonsplatz auf. Der Neuzugang war in München angekommen und München freute sich, einen Star von internationalem Format in seinen Reihen zu haben.

Ribéry als Schlüssel zu Robben

Der Transfer von Ribéry stellte sich zudem als eine Art Brückentransfer für weitere Spielerverpflichtungen wie Arjen Robben dar. Ohne die Spielweise und Qualität des Franzosen, der Bayern wieder auf den Radar der internationalen Bühne brachte, wäre der Rekordmeister für europaweit begehrte Spieler wohl nicht interessant gewesen.

Legten den Grundstein für Bayerns erfolgreichste Jahre: Arjen Robben und Franck Ribéry
(Foto: Christof Stache / AFP / Getty Images)
So wie Ribéry half Robben nach München zu holen, so half Robben jedoch auch Ribéry in seiner Entfaltung. Nachdem der Franzose in der ersten Saison die Liga quasi nach Belieben dominierte, konnten sich die gegnerischen Defensivreihen in den folgenden Jahren immer besser auf seine Spielweise einstellen. Bereits in der nächsten Saison sah er sich zwei oder gar drei gegnerischen Bewachern gegenüber.

Durch den Transfer von Robben wurde dieses taktische Konzept hinfällig. Wenn sich der Gegner weiterhin nur auf die Seite von Ribéry konzentrierte, wurde er gnadenlos vom Holländer auf der anderen Seite bestraft. Somit war für beide Spieler mehr Handlungsspielraum gegeben.

Die Top-Klubs lockten den Franzosen

War der Ribéry-Transfer schon enorm wichtig, so war seine Vertragsverlängerung bei Bayern 2010 für fünf weitere Jahre ein Zeichen an die internationale Konkurrenz. Bereits nach seiner ersten überragenden Saison im rot-weißen Dress wurde der Mittelfeldmann von allen europäischen Topklubs gejagt. Er selbst gab in mehreren Interviews zu, dass er sich den Verein aussuchen könne. „2008 oder 2009 wollten mich alle großen Klubs haben, Juventus, Inter, Milan, Barca, Real, Chelsea, Manchester. Natürlich habe ich über einen Wechsel nachgedacht“, sollte Ribéry später zu Protokoll geben.

Doch am Ende blieb er bei Bayern und verfestigte somit deren Stand als Verein, der keinen Spieler mehr verkaufen muss. Dies war gerade nach dem schmerzhaften Abgang von Michael Ballack 2006 ein großer Wendepunkt. Auch war man auf das Geld der großen Vereine nicht weiter angewiesen. Der Status eines Ausbildungsvereins auf hohem Niveau, mit dem zum Beispiel Borussia Dortmund heute noch zu kämpfen hat, war endgültig abgelegt.

Sicherlich kam den Münchnern hierbei auch das enge Verhältnis von Ribéry und Hoeneß zugute. Ein Verhältnis, das auch Krisen, wie Ribérys Affäre mit einer minderjährigen Prostituierten, überlebte. Die Rückendeckung, die der Franzose für seine Eskapaden abseits des Platzes erhielt, spielte hier eine entscheidende Rolle.

Der weitere Verlauf ist uns allen bekannt. Mit Franck Ribéry gewann Bayern insgesamt sieben deutsche Meistertitel, davon fünf seit 2013. Das Jahr 2013 war dabei sicherlich das erfolgreichste. Neben dem Triple mit dem Verein, gewann Ribéry die Auszeichnung Europas Fußballer des Jahres. Der erste individuelle Titel für einen Bayern-Spieler seit Stefan Effenberg 2001, der einen Vorläufer der gleichen Trophäe holte.

Nächstes Jahr geht Ribéry nun in seine elfte Saison für die Münchner und ist somit dienstältester Spieler des Profikaders. Mit dem anstehenden Ende seiner Vertragslaufzeit könnte es auch seine letzte Saison werden.

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  1. Schöne Reminiszenz, die natürlich auch noch weitere Facetten hat. Ich fand die Zeit damals mit Luca Toni auch schon genial. Auch wenn es (noch) nicht zu einem Dauerabo in der CL-Spitze reichte, waren wirklich geile Momente dabei (Hoffenheim, Getafe!!!).

    An das Spiel gegen Bremen und die Szene vor dem 3:0 erinnere ich mich noch als wäre es gestern gewesen. Da war ich tagelang vom Glück beseelt, sowas hatte man noch nicht gesehen.

    Neben dem Wechseltheater damals ist mir vor allem der Disput mit Robben in Erinnerung geblieben. Umso bemerkenswerter, dass sich die beiden Heißsporne dann im Sinne eines gemeinsamen Ziels zusammengerauft haben (O-Ton Robben auf die Frage wie es denn nun mit Ribery nach einer kolportierten Aussprache weitergehen sollte: „Wir gehen weiter und wir gehen weiter zusammen“) und es dann tatsächlich erreichten. Fast wie gemalt, dass ausgerechnet die beiden für das Siegtor verantwortlich waren.

    Jedenfalls hat er die letzten 10 Jahre den Verein geprägt wie nur Philipp Lahm sonst und ich hoffe, dass seine Zeit ordentlich zu Ende geht und er noch im letzten Jahr von Verletzungen (und Eskapaden) verschont bleibt.

    Vive le Roi!

    Antwortsymbol1 AntwortKommentarantworten schließen
    1. Verhältnis „Robbery“: Ich denke, dass man die beiden nach gewissen „Anlaufschwierigkeiten“ heute als echte Kumpels bezeichnen kann – das geht schon über ein (professionelles) „Zusammenraufen“ hinaus. Gefällt mir ;-)

  2. Es ist gut an alle die Positivas der vergangenen Jahre auf erinnern, ehe der allgemeine Abgesang von Ribery weitergeht.
    Das Fußballvolk vergießt, im Gegensatz zu den Bayern und hier ist speziell Uli Hoeneß zu erwähnen, zu schnell die Meriden der Vergangenheit.
    Möge uns Ribery als Spieler noch länger gesund erhalten bleiben, um sich dann später den Bayern Nachwuchs Mannschaften mit Rat und Tat zu widmen.

    Antwortsymbol1 AntwortKommentarantworten schließen
    1. Wenn es am wichtigsten ist, dass man die „Meriden [sic]“ der Vergangenheit nicht „vergießt [sic]“, dann sollten wir doch in der nächsten Saison deine unfehlbaren Götter Hoeneß und Rummenigge als neue Offensivstars präsentieren. Aktuelles Leistungsvermögen scheint ja nicht relevant zu sein.

  3. Sehr schöner Artikel zu einem der wichtigsten Spieler in der Vereinsgeschichte.
    Ob er der wichtigste Transfer überhaupt war, darüber lässt sich sicher trefflich streiten. Müller, Rummenigge, die Breitnerrückkehr und das erste Mal Matthäus sind Transfers, ohne die der FC Bayern wohl noch schlechter dastehen würde.

    Nichtsdestotrotz ist Ribéry ein Spieler, dem man gar nicht genug Bedeutung zubemessen kann. Ich habe Ähnliches schon beim Lahmabschied geschrieben, aber ironischerweise sind es ja insbesondere auch die Pitvonbonns dieser Welt, also die uneingeschränkten Hochjubler und Verklärer, welche den spielerischen Einfluss Ribéry nicht genügend würdigen.
    Nur weil er hier über Jahre von außen den Spielaufbau mitübernommen hat, konnte die desaströse Mittelfeldtransferpolitik von Hoeneß und Rummenigge verkraftet werden. Dementsprechend sah es dann auch immer aus, wenn er leider viel zu oft verletzt gefehlt hat.
    Jeder einzelne, der sich ein Martínez im Mittelfeld zurückwünscht, weil man ja so das Triple geholt hat, sollte sich bewusst werden, dass das nur wegen Ribéry (und Lahm) geklappt hat, weil jene das Spiel von außen aufgebaut haben.

    Antwortsymbol2 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Du willst die „Transfers“ der Jugendspieler / Juniorenspieler KHR 1974 / Gerd Müller 1964 aus Lippstadt/Nördlingen mit dem Ribéry-Transfer vergleichen? Franck war für mich DER Star der WM 2006. Habe das HF Frankreich – Portugal live in der Arena gesehen: Da hat er die Fußballgötter Zidane und Figo und den Pfau CR7 aber gewaltig in den Schatten gestellt!

      Hmmm – waren dann nicht eigentlich auch die „Transfers“ vom Kaiser vom SC 1906 (jetzt SpVgg 1906 Haidhausen) und Lahm von FT Gern „Königstransfers“? ;-)

    2. hm, das wäre dann wohl die erste Mannschaft die mit nur 2 Spielern ein Triple geholt hat.

  4. Sehr schöner Beitrag über König Froonck mit absolut adäquater Würdigung seiner Bedeutung und seiner Leistungen für den FC Bayern – Danke!

    2 kleine Anmerkungen:
    1) Als Münchner muss ich gegen die „Stephanskirche am Münchner Odeonsplatz“ protestieren ;-) – das ist die Theatinerkirche https://de.wikipedia.org/wiki/Theatinerkirche_(M%C3%BCnchen)

    2) Zuletzt haben sich die Bayern nach der Saison 1995/96 nicht für die CL qualifiziert. 2017 hätte man sich als Meisterschaftszweiter und UEFA-Cup- bzw. Europa League Sieger zwar doppelt für die CL qualifiziert, aber eben 1996 leider nicht – diese kleine Anmerkung schmälert aber nicht die Qualität des schönen Artikels!

  5. Der Wechsel vor 10 Jahren ist das runde Datum, an das man heute denken muss. Mindestens ebenso wichtig war aber die Vertragsverlängerung 2010 („Isch abe gemacht fünf Jahre mehr“). Nach der roten Karte im CL-Halbfinale, bei nicht optimalem Verhältnis zum Trainer (van Gaal), Stress mit den Medien (und eventuell auch mit seiner Frau) hätten ihm viele, die immer alles besser wissen, wohl keine Träne nachgeweint („Robben ist eh besser ..“). Die hervorstechende Eigenschaft von Hoeness ist es, gerade in solchen Situationen zum eigenen Spieler zu stehen und ihn wieder aufzubauen (was er nur zwei Jahre später gleich wieder tun musste, damals dann bei Robben).

    Als Ribery damals zu Bayern wechselte, galt er als „schwieriger“ Charakter. Bei seinen vorherigen Stationen hatte er es immer nur maximal ein Jahr ausgehalten (wobei ihm Galatasaray, wo er Stammspieler war, aus welchen Gründen auch immer, einfach kein Gehalt mehr bezahlt hat). Um so beeindruckender, dass gerade der FC Bayern dann „sein Verein“ geworden ist.

  6. Wenn man von seinem „schwierigen Charakter“ spricht darf man aber nicht vergessen, wo er herkommt, unter welchen Bedingungen er aufgewachsen ist, wie sein (fast unglaublicher) Werdegang war, dass er mit knapper Not als Kind dem Tod von der Schippe gesprungen ist uswusf.

    Gibt auch einen sehr schönen Artikel (auf sueddeutsche.dings) der auch eine absolut unbekannte, herzerwärmende Story enthält – googlen nach „Weltklasse Straßenkicker“. Da bekommt man nochmal eine ganz andere Sichtweise auf ihn…

  7. Froonck war auf alle Fälle (auch) 2010 (schon) der absolute Publikumsliebling in der AA – die Anzahl der Fans, die wegen eines Weggangs auf die Barrikaden gegangen wären, hätte auf alle Fälle die Anzahl seiner Kritiker bei Weitem übertroffen!

  8. Wie wäre es mit den Titel „Alle 10 Jahre ein König (?)“ ? ;)
    Angeblich möchte man ja „Granaten“ verpflichten ;)

  9. Ich wollte nicht sagen, dass Froonck einen schwierigen Charakter hat. Das wurde – von der deutschen „Qualitäts“sportpresse – nur behauptet.

    Interessant wäre es, die Hintergründe der Galatassaray-Geschichte zu kennen. Die hatten immerhin 5 Mio. Ablöse für ihn bezahlt, und als er nach knapp 14 Ligaspielen kein Gehalt mehr bekommen hat, konnte er ablösefrei nach Marseille wechseln.

    Ich wüsste auch gerne, warum Marseille in 2007 einen frisch gekürten Vize-Weltmeister gleich wieder verkauft hat.

    Antwortsymbol7 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. „Ich wüsste auch gerne, warum Marseille in 2007 einen frisch gekürten Vize-Weltmeister gleich wieder verkauft hat.“

      Die Affäre Dreyfus ((-;
      Sprich die mittlerweile schon legendäre Freundschaft zwischen Hoeneß und Louis-Dreyfus, dem OM-Besitzer, dürfte da sicher eine nicht geringe Rolle gespielt haben.

      1. Klar, der „direkte Draht“ zu OM wurde ja schon im Artikel angesprochen. Aber dass das ausreicht dass ein Verein so einen Top-Spieler verkauft ..

        übrigens, @miasanrot, ist mir grad durch googeln aufgefallen: Der Präsident hieß Pape Diouf. Der Papa ist ein Fußballspieler ..

      2. Und so entstehen BILD-Headlines ;-) ;-)

      3. Die Verbindung Hoeneß-Dreyfus ging wohl deutlich über einen direkten Draht hinaus.
        Dazu kam noch die Querverbindung zu Adidas.

        Und letztlich war es OM auch völlig klar, dass sie Ribery auf Dauer nicht würden halten können. Dazu waren sie damals eine viel zu kleine Nummer. Es gab ja schon ein Jahr vorher beträchtlichen Wirbel um einen möglichen Wechsel zu Lyon.
        Da stellte sich im Endeffekt vermutlich nur noch die Frage, an wen verkaufen und zu welchem Preis. Real soll angeblich (?) wegen der Höhe der aufgerufenen Summe abgesprungen sein.
        Ribery wollte wiederum schlussendlich angeblich (?) nur zu Bayern, da sie sich am meisten um ihn bemüht hätten

      4. Das mit Adidas hab ich natürlich auch gleich nachgesehen. Interessanter Weise hat Ribery aber immer Nike als Schuhsponsor gehabt ..

        Unabhängig davon liest man sehr oft, dass der Bezug von Bayern zu Adidas in vielen Transfers eine große Rolle gespielt hat.

      5. Ja die Verbindung mit Adidas und den anderen Partnern in der Hinsicht ist interessant. Leider gibt es dazu keine belastbaren Informationen.
        Perarnau hat dem in seinem ersten Buch auch einen spannenden Absatz gewidmet. Nach der Darstellung sind die Partner (wohl im Sinne von Teilhabern gemeint) ein wesentlicher Bestandteil bei größeren Investitionen. Die Formulierung lautet ungefähr so, dass der Verein sich für ein Investment entscheidet, es den Partnern vorstellt und die dann die nötigen Mittel auftreiben.
        In dieser Verkürzung und Absolutheit ist das wohl kaum wahrscheinlich. Aber der reale Kern dahinter wäre sicher ein spannendes Thema.

      6. Diese Vertragskonstrukte bei Transfers interessieren mich auch brennend. Ich habe es insgesamt viermal in der Presse bestätigt gesehen, dass letztlich der Sponsor eine ganz gewaltige Rolle spielt:

        – die Passage bei Perarnau
        – die Berichterstattung, als Klinsmann 1995 von Tottenham zu Bayern gewechselt ist
        – die Berichte über den (ersten) Wechsel von Claudio Pizarro von Werder Bremen zum FC Bayern (2001)
        – die Stellungnahmen von Adidas, als sie sich an der FC Bayern KGaA beteiligt haben.

        Erstmals beim Klinsmann-Transfer wurde berichtet, dass er bei Bayern neben dem Arbeitsvertrag auch diverse Sponsorenverträge abgeschlossen hatte und dass das Gesamtpaket so attraktiv war, dass er Tottenham dafür verlassen wollte. Ähnlich war es bei Pizarro – da hat wohl eine beleidgte Noch-/Ex-Frau eines Agenten der Presse (und sicher auch dem Scheidungsrichter) mal aufgedeckt, was bei Transfers so alles für Summen fließt – leider gibt es den damaligen Spiegel-Artikel nicht online (wenn jemand eine Quelle hat, her damit bitte).

        Und schließlich hatte Adidas, als sie sich damals am FC Bayern beteiligt haben, dies ausdrücklich damit gerechtfertigt, dass man so einen direkten Kontakt zu Stars habe, wenn sie wechseln – offenbar werden weltweit die Fußballschuhe danach gekauft was für ein Name drauf steht.

        Übrigens: Auch die Telekom (und wohl auch die Allianz) haben für ihre FC-Bayern-Aktien nicht nur die ca. 100 Mio. bezahlt, die für die Aktien über auf den Tisch zu legen waren. Die Telekom hat nach Presseberichten daneben nochmal für ca. 100 Mio. Sponsorenverträge abgeschlossen. Sicher ist das mit ein Grund, warum Bayern seit Jahren die guten Spieler halten kann – auch und gerade Ribery.

        Was Bayern insgesamt an Gehältern bezahlt, kann man der KGaA-Bilanz entnehmen (und francefootball, die wohl gut informiert sind). Wenn man sich dann überlegt, dass es daneben noch enorme Sponsorenverträge gibt, haben wir irgendwie alle den falschen Beruf …. (aber bei mir reicht es halt definitiv auch weder zum Spieler noch zum Agenten ..).

  10. Merci Froonck!

    Maurice, du schreibst: „Doch am Ende blieb er bei Bayern und verfestigte somit deren Stand als Verein, der keinen Spieler mehr verkaufen muss. Dies war gerade nach dem schmerzhaften Abgang von Michael Ballack 2006 ein großer Wendepunkt. Auch war man auf das Geld der großen Vereine nicht weiter angewiesen. Der Status eines Ausbildungsvereins auf hohem Niveau, mit dem zum Beispiel Borussia Dortmund heute noch zu kämpfen hat, war endgültig abgelegt.“

    Es ist doch nicht so, als seien wir vor Ribery ein solcher Verein gewesen, der Spieler verkaufen muss. Bei welchem Spieler soll das jemals der Fall gewesen sein? Einzig die kurze Phase Ende der 80er, Anfang der 90er mit einigen schmerzhaften Abgängen nach Italien würde mir hier einfallen.

    Noch schlimmer: Diese Attidüde, nämlich Hoeneß „Wir sind kein Verkäuferverein“, hindert uns seit 10 Jahren am sinnvollen Verkaufen des ein oder anderen Spielers. Meiner Meinung nach unsere größte strategische Schwäche der letzten Jahre. Aber ich schweife ab…

    Antwortsymbol12 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Ein spannender Punkt. Bitte, schweif doch etwas ab!

    2. Also, da möchte ich mal – aus der Hüfte geschossen – widersprechen.

      Wenn man zwei Listen macht, einmal die Vertragsverlängerungen der letzten 10 Jahre, und dann die Neuverpflichtungen, und sich dann einfach mal anschaut wer wie viele Spiele gemacht hat, wird das eindeutig pro Vertragsverlängerungen ausgehen.

      Und als Argument oben drauf: Der Verkauf / die unterbliebene Vertragsverlängerung mit Toni Kroos schmerzt uns massiv. Auch, weil man ihn an einen direkten CL-Konkurrenten verkauft hat.

    3. „Bei welchem Spieler soll das jemals der Fall gewesen sein? Einzig die kurze Phase Ende der 80er, Anfang der 90er mit einigen schmerzhaften Abgängen nach Italien würde mir hier einfallen.“
      Zum Beispiel Breitner, Beckenbauer und Rummenigge. Dazu kommt noch, dass uns speziell in den 70-ern, auch noch in den 80-ern die damaligen restriktiven Regelungen bezüglich des Ausländereinsatzes in allen anderen Ligen geschützt haben.

      Zu dem Punkt mit dem Verkäuferverein: Das liest man jetzt leider oft. Nachdem man in den letzten Jahren/Jahrzehnt immer damit konfrontiert wurde, man müsse nur alles genau so machen wie Barca, der Vorzeigeverein schlechthin, hat sich nun spürbar der Wind gedreht. Nach dem dritten CL-Titel für Real scheint das Muster Barca nicht mehr zu taugen. Nun kommt man mehr und mehr zu der Überzeugung man müsse alles nur genauso machen wie Real, dann wäre der Erfolg doch garantiert. Und als das Wesentliche was Real offensichtlich anders macht oder was es ausmacht hat man, vielleicht etwas überraschend, entdeckt dass Real auch Spieler für gutes Geld verkauft.
      Insofern waren die meisten Beobachter wohl erleichtert dass Real die CL gewonnen hat. Da tut man sich mit dem zu identifizierenden Muster etwas leichter. Was hätte man denn bei Juve im Gegensatz entdecken können? Schwierig.

      Aber letztlich ist das auch nur interessant wenn man das Konstrukt „Kein Verkäuferverein“ missversteht oder missverstehen will. Das besagt doch nicht keine Spieler zu verkaufen, sondern nur man verkauft keine Spieler die man nicht verkaufen will. Und genau das tun doch sowohl Real als auch Bayern (seit einigen Jahren). Real hat für Spieler wie Özil oder Di Maria natürlich gutes Geld bekommen. Aber der ausschlaggebende Punkt war doch, dass Real die Spieler verkaufen wollte und nicht umgekehrt.
      Spieler die man nicht mehr halten wollte hat auch der FCB in rauen Mengen verkauft. Warum es im Gegensatz ein strategischer Vorteil sein sollte Spieler zu verkaufen von denen man sich etwas erwartet, die für die Mannschaft wichtig sind, erschließt sich mir nicht wirklich. Und warum? Um dafür Spieler zu kaufen die vielleicht mit etwas Glück für die Mannschaft ebenfalls wichtig werden? Oder vielleicht auch besser? Das wäre bei der Klasse die unser Kader in diesem Jahrzehnt hatte bestenfalls ein Vabanque-Spiel gewesen.

      1. „Da tut man sich mit dem zu identifizierenden Muster etwas leichter. Was hätte man denn bei Juve im Gegensatz entdecken können? Schwierig.“

        Abgesehen davon, dass dein Scheinargument mit den Spielerverkäufen für teures Geld im Angesicht der Verkäufe von Pogba und Vidal eher noch mehr auf Juve als auf Real zutrifft, kann ich dir auch eine ernsthafte Anwort geben.

        Das Wesentliche ist, dass man einen klaren spielerischen Plan verfolgt und dann nur Spieler verpflichtet, die dazu passen. Das macht Juve, das macht Real und das hat auch Barca gemacht, bis sie Fußball-Legastheniker wie Arda Turan und André Gomes verpflichtet haben. Komischerweise funktioniert es bei Barca genau seit dem nicht mehr.

        Nun ist die große Quizfrage:
        Wer kauft einfach wild irgendwelche Spieler zusammen, ohne einen Plan zu verfolgen und teilweise gegen den Wunsch des Trainers – nur weil gerade ein relativ großer Name relativ günstig zu haben ist? Und wundert sich dann, dass gegen die Spanier (Atlético kauft auch nach Plan) nichts geht?

      2. Das hast du wohl was falsch aufgefasst.
        Es ist nicht mein Scheinargument, sondern ein Scheinargument (sehe ich genauso) das ich hier etwas ironisch beschreibe. Genauso wie den Part über Juve. Kommt wohl nicht so rüber, die Ironie.

        Als Scheinargument stellt sich allerdings auch i.d.R. das Vermuten eines großen Masterplanes im Fußball heraus. Das funktioniert vielleicht in der ex post-Betrachtung als Welterklärung, wenn sich wundersamerweise die Puzzlestücke zusammenfinden.

        Wenn jemand vor 2,3 Jahren Real als Beispiel für planvolles Handeln auf dem Transfermarkt bezeichnet hätte wäre das Gelächter groß gewesen. Heute haben sie nach vielen Jahren auf einmal den Schlüssel gefunden? Während dessen hat Barca, über viele Jahre das leuchtende Vorbild, unerklärlicherweise (warum eigentlich??) seinen Plan verloren oder vergessen?

        In 3,4 Jahre reden wir vielleicht über eines der beiden Manchester, die dann den heiligen Gral entdeckt haben. Sollten wir uns dann gleich mal zum Vorbild nehmen.

      3. Deine Intention habe ich durchaus verstanden und bin entsprechend darauf eingegangen.
        Insbesondere, dass du dich nur spaßeshalbes mit der Frage beschäftigen willst, warum denn nun Real und Juve erfolgreicher als wir waren, zeigt doch wo das Problem liegt. Dementsprechend halte ich es dann auch durchaus für angebracht, dir eine ernste Antwort darauf zu geben. Denn genau das ist die Frage, anhand derer sich klären wird, wo der FC Bayern in Zukunft international stehen wird – nicht daran, ob man nun ein Verkäufer- oder Käuferverein ist oder ob Spieler XY zu früh, zu spät oder wie auch immer verkauft wurde.

        Wenn du nicht erkennst, dass Real seit (zugegebenen) wenigen Jahren einen klaren Plan verfolgt, dann kann ich dir auch nicht helfen. Insbesondere ein Blick auf die Transferbilanz (geringer Ausgaben als Bayern) und die geringen Aktivitäten im letzten Sommer entgegen dem Galacticos-Habitus vergangener Tage sollte doch Beweis genug sein.
        Man hat mit Casemiro einen Abräumer geholt (= Kaufoption der Leihe abgekauft), weil Kroos zwingend einen Babysitter benötigt. Ansonsten hat man im Mittelfeld nur Leute, die etwas mit einem Ball anfangen können: Modric, Kroos, Isco, Asensio, Kovacic und James.
        Gleichzeitig wird dem Trainer erlaubt, James komplett auszusparen, weil er nicht mehr ins System passt (James war der letzte ungeplante Real-Transfer). Man vergleiche das mit Müller unter Guardiola und Ancelotti. Und nächste Saison ersetzt nicht unwahrscheinlich Llorente Casemiro, dann kannst du nochmal einen in die Liste setzen.
        Im Vergleich dazu Bayerns Mittelfeldspieler nächste Saison, die uneingeschränkt für Ballbesitzfußball geeignet sind: Thiago und Rudy, mit viel gutem Willen noch Kimmich, der aber eh auf RV eingeplant wird.
        Nur ist Rudy qualitativ schlechter als jeder einzelne Real-Mittelfeldspieler.

        Dann schauen wir uns Barca an. Die hat ihren Erfolg mit ihrem Positionsspiel und starken Mittelfeldspielern. Rakitic, Turan und Gomes sind hierfür weder fußballerisch ausgebildet noch qualitativ geeignet und sie können prompt ihren Erfolg nicht aufrechterhalten. Weil sie sich nicht mehr an ihre Philosophie halten. Man hat doch deutlich gemerkt, dass das Mittelfeld Barcas Problem ist.

        Zuletzt Juve. Die setzen auf andere Prinzipien, sprich sie sind nicht derart auf kreative Mittelfeldspieler angewiesen wie Bayern, Real und Barca. Dennoch verfolgen sie offensichtlich einen klaren Plan. Einen starken Aufbauspieler (Pirlo, Marchisio, Pjanic), einen B2B, der das Mittelfeld umwühlt (Vidal, Khedira), offensivstarke Wingbacks, die in systembedingter Ermangelung von Wingern (welche aber bewusst gewählt wird!) für Breite sorgen (Sandro, Alves, Cuadrado) und abschlussstarke Offensivspieler, die sich vom Spielertyp her komplementieren und nicht substituieren (Müller/Lewandowski vs. Dybala/Higuain).
        Spieler werden nach Bedarf gekauft und nicht danach, wer grad verfügbar ist. Dann werden insbesondere punktuiert (Higuain) auch mal hohe Beträge ausgegeben, während man bei Bayern kumuliert mehr ausgibt, aber für unpassende und/oder mittelmäßige Spieler 30-40 Millionen ausgibt. Hauptsache kein Transfer ist teurer als ~ 40 Millionen – das wäre ja schließlich der Wahnsinn, den man nicht mitmachen will.

        Bei Bayern weiß dagegen kein Mensch, wie überhaupt gespielt werden soll. Fragt man hier 10 Leute, wie man unseren derzeitigen Kader aufstellen sollte, bekommst du 10 verschiedene Antworten. Weil Hoeneß und Rummenigge nicht ansatzweise dazu im Stande sind, eine Philosophie und einen Plan zu entwickeln.

      4. Es ist wie immer etwas mehr als die pure Transferaktivität. Wenn man sich Real in den letzten 4 Jahren anschaut, wird man feststellen, dass die im Grunde mit der immer gleichen Truppe spielen (+/-). Von Cassilas abgesehen wurden nur die Maria und Khedira ausgetauscht durch Kroos und Casemeiro. Der Rest ist im Grunde geblieben.

        Dazu kommen viele knappe Dinge wie die zwei Endspielsiege gegen Atletico (93. Minute und Verlängerung sowie 11er-Schießen).

        Bei Barca war es damals ähnlich. Xavi, Iniesta und Messi in einer Truppe zu haben war ein paar Jahre quasi der Garant. Bei Real hätte es schon ohne Ronaldo ein ganz anderes Bild gegeben. Aber aktuell haben sie halt über Jahre diese Truppe aufgebaut und ernten jetzt die Lorbeeren.

        Die hätten wir im Übrigen auch geerntet, hätten wir etwas mehr „Final-Gen“. Dann wäre Real vermutlich nicht die erste Mannschaft, die den CL-Titel verteidigt. Die Kunst ist, nach solch einer Ära die Durststrecke so kurz wie möglich zu halten (Wo war Real zwischen 2001 und 2014?). Und da bin ich gespannt wie wir das hinbekommen. Es geht nur mit einem vernünftigen Plan. Ich hoffe den haben wir in petto.

      5. „Insbesondere, dass du dich nur spaßeshalbes mit der Frage beschäftigen willst, warum denn nun Real und Juve erfolgreicher als wir waren, zeigt doch wo das Problem liegt.“

        Bei mir?? Wow, danke für die Wertschätzung. Aber vielleicht überschätzt du meinen Einfluss doch ein wenig.

      6. Also mal meine Punkte zu ein paar Einwürfen: Jeder denkt sich irgendwas bei seiner Kaderzusammenstellung. Man kann sich nur über die Qualität streiten, deshalb sollten persönliche Unterstellungen an Vereinsoffizielle unterbleiben. (Und sei es nur Vermarktung. Es ist schon paradox, dass Real neuerdings das Paradebeispiel für eine gelungene Kaderplanung ist. Die haben sicherlich exzellente Scouts – aber die hatten auch wahnsinniges Glück; immerhin hat man Modric nicht als Achter verpflichtet und Casemiro dafür schon – wohl dem, der sich auf diese Weise verkalkuliert. Man muss es sich ja auch erstmal leisten können, Planungsleichen wie James, Bale, Danilo; Kovacic und Coentrao zu produzieren.)
        Jedenfalls hängt es dann auch wesentlich davon ab, was für einen Trainer man bekommt, denn der Markt ist dünn. Die Kader von Juve, Manchester und Chelsea galten als komplett verplant – jetzt zittert zumindest vor Chelsea mittlerweile ganz Europa und Mourinho hat in Manchester auch etwas geschnitzt, was funktioniert. Bei Juve hieß es vor der Saison noch, dass die da alle etwas tief ins Weinglas geschaut hätten.

        Den Kader von Bayern halte ich für so gut zusammengestellt, dass einige Justierungen ausreichen würden, um ihn als sehr gut zu bezeichnen. Das ginge schonmal viel schlechter. Wo ich aber zustimmen muss, ist, dass bei Bayern Spieler spielen – da denke ich insbesondere an Vidal – die gerne zugunsten eines passenderen Spielertyps gehen dürfen, obwohl man sich offenbar überlegt hat, in den nächsten 100 Jahren nie wieder einen Stammspieler zu verkaufen.

        Im übrigen ist Bayern das einzige europäische Spitzenteam, was nicht massiv spekuliert und ein Heer an Leihspielern oder Spielern mit Rückkaufoption hat. Das verstehe ich schon die ganze Zeit nicht – auch wenn es sympathisch ist. Es müsste ja nicht gleich ein Farmteam sein. ( Wobei: Es gäbe ja zum Beispiel im Moment die Möglichkeit, einem ambitionierten lokalen Viertligisten auf die Beine zu helfen und eine langfristige Kooperation anzustreben ;) )

      7. Kann ich nur zustimmen.

        Speziell der Punkt mit den Leihen bzw. RKO wundert mich auch etwas. Vielleicht ist man da auch etwas konservativ, weil die Erfahrungen der letzten Jahre nicht besonders gut waren.

        Ein Farmteam, wie auch immer man das organisieren wollte, hätte zumindest den Vorteil die Restriktionen bei der zweiten Mannschaft zu umgehen. Ich denke dabei z.B. auch lokal, aber nicht an einen jetzigen, sondern einen ehemaligen Viertligisten. Unterhaching könnte für mich eine interessante Lösung sein.
        Dann kann der Manni Schwabl das bißchen Sportdirektor bei uns auch gleich mitmachen.

      8. Was für ein wahnsinniger Hype um Real.
        Bei korrekter Schiedsrichterleistung bzw. verwandeltem Elfer wäre Real im Viertelfinale ausgeschieden.
        Dann hätte wohl Bayern alles richtig gemacht?
        Wäre dann auch noch Zidanns Kopf gefordert worden?

    4. Dass Ribérys Nicht-Wechsel der Wendepunkt war, da würde ich dem Artikel ganz klar zustimmen. Insbesonder den Hargreaves-Wechsel 2007 bezeichne ich gerne als den letzten Abgang, bei dem es uns unmöglich war, den Spieler zu halten.
      Bei Ribéry sah es dann ganz anders aus, da man ihn trotz bestätigter Riesenangebote von Real und Chelsea halten konnte/zum Bleiben zwang. Zugegebenermaßen spielte dabei aber sein damaliges Privatleben in Form unserer Unterstützung bei gleichzeitig deswegen nachlassendem Interesse aus dem Ausland eine nicht zu unterschätzende Rolle.

      Zum Verkäuferverein sehe ich es so, dass man eigentlich Hauptsächlich die Spieler früher verkaufen sollte, die man eigentlich gar nicht erst hätte holen sollen (Gustavo, Gómez, Götze, Vidal, Benatia). Da spielt viel falscher Stolz bei Hoeneß und Rummenigge mit, da alle genannten Spieler gegen den Willen des Trainers verpflichtet wurden und ein früherer Verkauf ein Eingeständnis des eigenen Fehlers wäre. Allerdings scheint jetzt hier ein positives Umdenken stattzufinden, da man ja einem Costa- und Sanches-Abgang nicht abgeneigt zu sein scheint.
      Ansonsten wäre ein noch ein Shaqiri als zu später Verkauf zu nennen, den ich aber nicht in voriger Kategorie sehe, da er nur zu schlecht, nicht aber der grundsätzlich falsche Spielertyp war.
      Außerdem der Müllers Nichtverkauf. Auch wenn ich sportlich keine große Zukunft mehr für ihn sehe, wäre ein Müller-Transfer 2015 sicher katastrophal für den Verein gewesen.
      Die einzigen grundsätzlich geeigneten Spieler, bei denen man eventuell über einen Verkauf nachdenken könnte, sind entweder Boateng oder Martínez. Beide zusammen sind etwas zu verletzungsanfällig, weshalb man hier mit Hummels, Boateng o d e r Martínez, Süle, Götze/Friedl plus Alaba und Kimmich als Notlösung planen könnte. Ist aber auch nicht so, dass ich das jetzt empfehlen würde, nur wenn ein Topangebot eintrudeln sollte, könnte man darüber nachdenken.

      Jetzt fällt mir grad noch Schweinsteiger ein. Das ist ein ganz kompliziertes Thema, aber eigentlich hätte man den vor ungefähr 10 Jahren tatsächlich verkaufen müssen. Wäre aus heutiger Sicht natürlich falsch gewesen, aber mit damaligem Wissenstand ohne die van Gaal’sche Umschulung war Schweinsteiger stellenweise sportlich nicht wirklich tragbar.

  11. Stephanskirche am Odeonsplatz?? Wohl eher die Theatinerkirche

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