Rot-Weißes Round-Up, Spieltage 6-10: Ein Kolumbianer für den FC Bayern?

Felix Trenner 22.06.2014

In Gruppe A konnte einer besonders überzeugen, den wir beim FC Bayern, salopp formuliert, vom Hof jagen. Mario Mandzukic schoss die Kroaten zu einem in allen Belangen überzeugenden 4:0 (2 Tore von ihm) gegen Kamerun und erarbeitete sich damit alle Chancen auf ein Weiterkommen in der Gruppe. Dante verbrachte bei Brasilien erneut 90 Minuten auf der Bank. Für die Spanier war es die wohl bitterste Weltmeisterschaft seit langem – für „unsere“ Spieler eröffnen sie jedoch neue Chancen. Denn sowohl Javi Martinez, bei der Niederlage gegen Chile mit einer ordentlichen Leistung, als auch Thiago Alcantara stehen für die Zukunft der „Furia roja“. Länderspielreisen können sich ab sofort also wieder lohnen. Weiterer positiver Nebeneffekt: Javi Martinez kann seit 2 Jahren endlich wieder einmal eine komplette Vorbereitung absolvieren. Die Holländer mit Anführer Robben taten sich gegen Australien schwer, am Ende setzten sie sich jedoch, nicht zuletzt wegen unserem Flügelflitzer, mit 3:2 durch. Im Spiel gegen Chile geht es morgen um Platz eins. Eine bittere Erfahrung musste auch Xherdan Shaqiri machen. Mit seinen Schweizern ging der Kraftwürfel mit 2:5 unter – trotzdem bestehen noch alle Chancen auf ein weiterkommen, wenn man gegen Honduras gewinnt.

Am Samstagabend ging es weiter für die deutsche Nationalmannschaft – und im verflixten zweiten Spiel wurde die Mannschaft wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Am Ende sprang ein gerechtes 2:2 heraus, weshalb auch im letzten Spiel gegen Klinsmanns US-Boys ein Sieg her muss, um sich als Gruppenerster zu qualifizieren. Blicken wir kurz auf die Bayern im Einzelnen: Manuel Neuer wurde gefordert und war zu 100 Prozent da. Immer wieder prüften die Ghanaer den Welttorhüter aus der Distanz, hatten aber im Endeffekt keine Chance auf ein Tor. Bei den zwei Gegentoren war Neuer machtlos. Zudem konnte der 28-Jährige mit einer der besten Slapstick-Aktionen überzeugen, die eine Weltmeisterschaft je gesehen hat. Zu sehen hier!

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Jerome Boateng stand medial wieder mal im Fokus, schließlich stand ein erneutes Bruderduell gegen Kevin-Prince an. Sieger? Der Zweikampfstatistik nach Jerome, der Spielzeit nach Kevin-Prince. Denn wegen einer Muskelverhärtung musste der Rechtsverteidiger zur Halbzeit raus, was der deutschen Defensive wahrlich nicht gut tat. Sein Einsatz gegen die USA ist in Gefahr. Philipp Lahm lieferte eines seiner schlechtesten Spiele im Nationaltrikot ab. Wie auch Bundestrainer Löw feststellte, waren 2,3 unnötige Ballverluste des Kapitäns zu sehen. Einer davon führte zum 1:2. Toni Kroos und Mario Götze schafften es erneut in die erste Elf und lieferten gute Leistungen ab, wenn sie auch nicht an ihre Form aus dem Portugal-Spiel herankommen konnten. Götze erzielte immerhin das 1:0 in klassischer Müller-Marnier (Gerd oder Thomas, trifft auf beide zu) und gab so den falschen klassischen Neuner. Etwas unauffällig agierte Thomas Müller – viele Laufwege waren gekrönt von viel Armgewackele und Gefluche, nicht von Torjubel. Es wird wieder Spiele geben, die ihm besser liegen. Zum Abschluss noch ein Sonderlob: Bastian Schweinsteiger schaffte es, das Spiel nach seiner Einwechslung wieder in deutsche Hände zu geben. In dieser Form wird kein Weg an ihm vorbeiführen, vor allem was die Spiele nach der Gruppenphase angeht.

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Player to watch: Für mehr Südamerika in München!

Seit einigen Tagen kursieren Gerüchte über einen möglichen Wechsel von Juan Cuadrado zum FC Bayern. Die harten Fakten: Der 26-Jährige Kolumbianer spielt seit 2013 beim AC Florenz und war davor unter anderem für Udinese Calcio und US Lecce aktiv – die Vertragslaufzeit (bis 2017) erklärt auch die von italienischen Medien kolportierte Ablösesumme von 40 Millionen. Wie viel dran ist, bleibt abzuwarten, jedoch steht fest: Arjen Robben wird nicht jünger und Cuadrado hat vor allem in Punkto Schnelligkeit das Zeug dazu, den Holländer zu beerben.