MSR 201: Zurück in die Zukunft – der Flickskompensator
Hansi Flick hatte nach dem 3:2-Erfolg über Wolfsburg gesagt, dass er den Klub um Freigabe gebeten habe ab Sommer. Dieser hat sehr überrascht darauf reagiert, dass Flick dies nun öffentlich mitteilte, hatte man sich doch eigentlich darauf geeignet, das erst gemeinsam nach dem Mainz-Spiel zu tun. Es ist der vorläufige Höhepunkt eines Konflikts, der nicht nur Salihamidzic und Flick betrifft, sondern den gesamten Klub. Und es drohen schwerwiegende Folgen für die Zukunft. Wir nähern uns dem Komplex nochmal gemeinsam an.
Aus meiner Sicht läuft gerade die 6. Staffel von “Game of Thrones”.
Staffel 1 startete 20016 und hieß “Die Rückkehr des gefallenen Königs”.
Seither hat UH Leute wie Sammer und andere erfolgreich aus dem Verein gebissen, um treue Gefolgsleute wie Brazzo, Hainer und temporär Sebastian Hoeneß zu installieren. Kovac’ Berufung war den gleichen Interessenlagen geschuldet.
Sehr provokant formuliert, zugegeben. Aber auch mit mehr Milde betrachtet muss man den jüngsten Zwist im Kontext des Konflikts zweier Lager – UH und KHR – sehen. Nur meine Meinung.
Ich glaube auch, dass Flick das noch eine Saison “ausgesessen” hätte, wäre ihm nicht der goldene DFB-Rettungsanker zugeworfen worden.
Als Uli noch als Manager im Bus mitfuhr und man Karten spielte, war die Welt noch in Ordnung, “Bus of Cards” sozusagen. Seit seiner Verurteilung ist leider “House of Cards” angesagt und er hat wohl im Gefängnis zu viele Folgen genau analysiert und setzt alles seit seinem Haftende planmäßig um. Leider hat auch KHR ein Netflix-Abo.
Bzgl. Flick bin ich mir nicht so sicher. Einen Flow wie 2020 im Frühjahr/ Sommer hätte es wohl auch in der neuen Saison eher nicht gegeben, denn die Ausgangsvoraussetzungen werden mit EM und kurzer Vorbereitung für die EM-Fahrer nur unwesentlich besser sein als vor dieser Saison. Der Kader wird auch nicht stärker und wohl auch nicht breiter und die Presse hätte genüsslich jedes nicht so gute Ergebnis ausgenutzt, um den Keil zwischen Flick und Salihamidzic noch weiter hineinzutreiben. Ich denke, dass wir spätestens im Herbst die Eskalationsstufe von jetzt erreicht hätten und es zu einer Trennung gekommen wäre. So haben wir wenigstens noch etwas mehr Optionen für die Trainerauswahl und evtl. auch noch die Gelegenheit die Anzahl der offenen Stellen um eine weitere Planstelle zu erweitern.
@willy
Du solltest Dich mal fragen was die Spieler so von dem ganzen halten.
Ohne Flick wieder allein Zuhause?
Wenn Du die Planstelle meinst, die ich im Auge habe, sind wir uns einig. ;-)
Ein Kommentar von Christof Kneer heute in der SZ geht auch in diese Richtung:
„Man hat den FC Bayern zu früh gelobt. Die große Geschichte nach dem Sieg im Champions-League-Finale war ja die: Da hat ein Verein auf spektakuläre Weise einen Umbruch auf allen Hierarchie-Ebenen bewältigt. Nach dem Ende des Lahm/Schweinsteiger/Robben/Ribéry-Jahrzehnts führt die Generation Kimmich/Goretzka/Gnabry die Mannschaft mit Enthusiasmus in eine neue Ära; nach den unglücklichen Episoden mit Carlo Ancelotti und Niko Kovac ist dem FC Bayern der perfekte Trainer zugelaufen (Hansi Flick), der die Elf mit Empathie und Konsequenz führt; und selbst für die ewigen Bosse Hoeneß und Rummenigge sind die Nachfolger zumindest schon ausgedeutet (Oliver Kahn, Herbert Hainer).
Aber so ist dieser Verein einfach nicht. Man weiß es jetzt besser: Den Umbruch auf der Chefetage hat man sich nur eingebildet. Hansi Flick ist in einen hoch politischen Erbschaftsstreit hineingeraten, in dem es auch darum geht, ob mehr Hoeneß oder mehr Rummenigge im Verein verbleibt – und in diesem dauerverminten Klima hat es der FC Bayern in Rekordmeistertempo geschafft, diesen grundsätzlich auf Harmonie bedachten Trainer mürbe zu machen …“
Hoeneß meinte mal, dass der größte Fehler seines Lebens die Steuerhinterziehung war.
Ich würde eher sagen, dass der größte Fehler seine Rückkehr zum Verein nach dem Knast war!
Bayern ist damals schon gut ohne ihn dagestanden. Diese Rückkehr hat nur negative Auswirkungen gehabt.
Dieser Mann kann nicht loslassen!
Hansi und der Erfolg waren reiner Zufall die letzten 2 Jahre.
Wie ein Lottogewinn eigentlich.
Hallo Thomas,
ich denke, die operettenhafte Re-Inthronisierung 2016 hat bei Zentralregister-Uli den Realitätsverlust noch beschleunigt. Auf die fundierte Kritik eines Johannes Bachmayr bei der Mitgliederversammlung 2018 antwortete Hoeneß mit haltlosem Verschwörungsgeschwurbel: https://www.kicker.de/bachmayr_die-behauptungen-von-herrn-hoeness-veraergern-mich-757107/artikel
Auf der berüchtigten Menschenwürde-PK im gleichen Jahr wird erst salbungsvoll Artikel 1 GG zitiert, um dann gegenüber Ex-Spieler Bernat übel nachzutreten: https://www.sportbuzzer.de/artikel/uli-hoeness-juan-bernat-fc-bayern-kritik-psg-medienschelte-ausbruch/
@Mitschnacker
Ich vermisse die JHV sehr. Was da wohl los wäre?
Wenn an der Säbenerstraße die Stelle des Portiers ausgeschrieben wird gibt es sicherlich ein Anforderungsprofil. Mit Voraussetzungen, die jeder Bewerber mitbringen sollte.
Für die Stelle des Sportdirektor genügt es offensichtlich einmal bei diesem Klub gespielt zu haben. Und Liebkind von wem auch immer zu sein. Niemand hinterfragt die tatsächliche Leistung von Salihamidzic. Welche Voraussetzungen wurden und werden da erfüllt ? Hatte Salihamidzic Erfahrung für diese Tätigkeit mitgebracht ? Kann er auf ein Netzwerk bezüglich Transfers etc. zurückgreifen ? Ist er in dieser Branche bekannt und integriert ? Jeder weiß das persönlicher Kontakt hier sehr wichtig ist.
Oder hat Flick vielleicht unrecht ?
Wenn man von (ehemaligen) Mitarbeitern mal näheres erfährt, dann weiß man wie es bei Bayern bzgl. Stellenbesetzungen aussieht: Erst mal wird geschaut, ob der mögliche Bewerber ein Verwandter/Bekannter eines (ehemaligen) Spielers oder Mitarbeiters ist.
Hören Sie sich doch mal bei Bayern um, welche Leute da so alles arbeiten, in sämtlichen Bereichen.
Das mag ja einerseits nett sein, wenn aber der Verwandtschaftsgrad wichtiger als das Abschlusszeugnis oder die bisherige Vita ist, dann wirds auch irgendwie gefährlich.
So ist es beim Sportdirektor gewesen und so ist es auch beim Hausmeister oder in der Personalabteilung.
Danke für diesen Podcast, ich frage mich allerdings ob die aktuelle Situation besser ist als Flick einfach eine gewisse Macht (Stichwort Veto Recht) einzuräumen. Wenn jetzt die nächsten Schritte nicht sitzen, bin ich überzeugt das gerade hinsichtlich der Verlängerungen unserer ersten Elf ein echter Schaden für unseren Verein mittelfristig entstehen kann.
Daher ist meine Forderung nach einem Neuanfang unter Kahn mit neuem Sport Direktor der ihm klar unterstellt ist. HS in den Vorstand zu heben ist in meinen Augen einer der Kardinalfehler der letzten Jahre.
Das teile ich. Ein Neustart ist unausweichlich. Aber mit mit Stil und ohne das vorher Lothar M bereits auf Sky preisgibt was passieren wird. Das Theater in München ist peinlich. Ich frage mich aber auch mittlerweile was Flick hier treibt, sollte (??) es die Absprachen zur Veröffentlichung erst nach dem Mainzspiel gegeben haben.
Welcher Trainer fängt denn unter den jetzt handelnden Personen als Trainer an? Und welcher Spieler?
Die Reaktion des Vereins zeigt uns zumindest, dass es noch keine Absprache und auch keinen Plan gibt. Man spielt erst mal auf Zeit. Durch die Frist die man sich selbst gesetzt hat, hat man allerdings nur eine Woche gewonnen. Danach werden Ergebnisse abgefragt werden.
Wobei Ergebnisse bei einer sich gerade derart dysfunktional gebärdenden Organisation gar nicht so leicht zu erreichen sein werden. Wer spricht denn für den Verein, wer will mitreden? Es werden vermutlich einige gehört werden müssen. KHR, Brazzo, Kahn, Hainer, Hoeneß, mit Sicherheit. Bis sich da alle Beteiligten auf eine Strategie festgelegt haben? Da ist eine Woche recht wenig.
Was bleibt? Eine Alternative, eine sofortige Freistellung Flicks, scheint gar nicht denkbar. Also wird man versuchen die Saison mit ihm, mit dem erhofften Gewinn der Meisterschaft abzuschließen. Danach ist eine weitere Fortführung seines Traineramtes hier undenkbar.
Was geschieht dann, oder bis dahin? Ich sehe die Verhandlungsposition des Vereins da gar nicht so stark. Flick hat seine Karte ausgespielt, er kann und wird nur warten. Kommt man seinem Wunsch nach, dann er ist er frei und für den DFB oder wen auch immer verfügbar. Kommt man ihm nicht nach bleibt im Grunde nur eine Freistellung irgendwann nach der Saison. Das ist zwar erstmal reine Symbolik, aber für die weitere Strategie wahrscheinlich zwingend erforderlich. Denn wie wollte man mit anderen Trainerkandidaten verhandeln, wenn man weiterhin auf einer Vertragserfüllung von Flick beharrt.
Dann sitzen wir mit einem Flick im Wartestand da und was wollen wir mit ihm machen? Nehmen wir mal an es ist tatsächlich so, dass Flick und der DFB beidseitig zueinander kommen wollen. In dem Fall sitzt der DFB zumindest für die nächsten Monate am längeren Hebel. Die brauchen einen Trainer erst wieder für die Spiele nach der EM. Dass der Nachfolger erst nach der EM benannt werden soll, ist glaube ich auch schon kommuniziert. Man kann sich sogar weiterhin bequem auf die Aussage zurückziehen, mit gebundenen Trainern nicht zu verhandeln. Also bitte FC Bayern wenn ihr wollt, dass wir euch euer Flick-Problem abnehmen, dann müsst ihr erst den Vertrag mit ihm auflösen. Und wenn ihr das tut, ist doch auch selbstverständlich keine Ablöse fällig.
Hat was von einem Chicken Game an sich, wer sich zuerst bewegt hat verloren. Nur dass wir die nächsten Monate dabei auf der heißen Herdplatte sitzen und dieses zermürbende Spiel der letzten Wochen unentwegt fortgesetzt wird.
Die Initiative gewinnen wir nur mit der Konstellation zurück, Flick zu beurlauben, den Nachfolger (z.B. Nagelsmann) zu verpflichten, was auch immer das dann kosten möge. Damit könnten wir zumindest einen Teil des Drucks auf den DFB zurückverlagern. Das Risiko wäre dann “nur” ggf. Flick das nächste Jahresgehalt zahlen zu müssen.
Ob der DFB dann reagieren würde? Möglich, man sollte aber nicht vergessen, die haben immer noch die Alternative Kuntz im eigenen Haus in der Hinterhand, den man m.E. auch sehr gut der Öffentlichkeit verkaufen könnte.
Wer wird sich da zuerst bewegen?
Ich denke man wird sich einigen. Und wenn man sich einigt, wird das auf einem wesentlich niedrigeren finanziellen Niveau tun, als man es sich vielleicht erhoffen würde. Vielleicht sogar im eher symbolischen Bereich.
Um das Thema zu beenden, Handlungsfähigkeit zu demonstrieren und zumindest die eine oder andere Million zu retten.
Wenn Kahn wirklich Rummeniges Nachfolger werden will, dann hätte er die jetzige Eskalation verhindern müssen.
Sehe ich anders. Noch sitzt KHR am Steuer. Kahn kann nur beraten und unterstützen. Außerdem reicht es, das H.S. und H.F. verbrannt sind.
Kahn tut gut daran, sich jetzt nicht ins Kreuzfeuer zu stellen. Da kann er nichts gewinnen. Das sieht man doch schon an den Diskussionen hier im Forum. Es gibt für viele nur noch schwarz oder weiß.
Laut DoPa gestern gab es nach Paris ein Gespräche mit Flick, KHR und Kahn. KHR soll sehr bemüht gewesen sein, Flick zum Bleiben zu bewegen. Die Reaktion von Kahn wahr wohl eher zurückhaltend. Da kann man als Trainer natürlich schon mal in Frage stellen, ob man in Zukunft noch erwünscht ist. Mag ja sein, dass Kahn formell noch nicht das Sagen hat, aber in so einer Situation muss er sich deutlich positionieren. Aber vielleicht hat er das auch.
Bei Kahn sehe ich zwei Punkte:
1. Auch ich hätte mir gewünscht, dass er sich deutlicher positioniert.
2. Es gibt für ihn hier eigentlich nichts zu gewinnen. Er hat noch keine Macht, um t a t s ä c h l i c h etwas zu bewirken. Stellt er sich auf die Seite Flicks, hat er selbst einen schweren Stand und wir haben die nächste Machtprobe vor der Brust. Stellt er sich auf die Seite Brazzos, geht er mit ihm unter. Nimmt er eine vermittelnde Position ein, muss er Sorge haben, dass ihm womöglich beides passiert. Taktisch ist es aus seiner Sicht also ggf. nicht dumm, sich aus dieser Sache, die schon ‘vor ihm’ entstanden ist, einfach rauszuhalten.
Eventuell reibt er sich auch die Hände, nach dem Motto: Der Brazzo hätte ohnehin weggemusst und gute Trainer gibt es auch woanders. Bringt euch doch gegenseitig um, mir soll’s recht sein.
Wer hat eigentlich der Presse gesteckt, dass Flick vom “reservierten Kahn” enttäuscht gewesen ist?? Der verhasste Brazzo war nicht dabei. Kahn wird es auch nicht gewesen sein… da bleiben nicht mehr viele.
Meine These (oder eher wilde Hoffnung) ist, Kahn und Hainer ist es schon lange klar, dass es mit Brazzo so nicht weitergehen kann.
Aber von der Erkenntnis zur Umsetzung ist es hier ein weiter Weg. Denn wie ihn loswerden? Der Versuch würde vermutlich in einer Zerreißprobe mit völlig ungewissem Ausgang enden. Diese ultimative Machtprobe wollen die beiden “Frischlinge”, aus ihrer Sicht gut nachvollziehbar, wohl noch vermeiden.
Also schaut man erstmal zu, wie er sich weiter selbst zerlegt und muss derweil auf den Moment warten, in dem sportlicher Misserfolg ein Zuschlagen möglich macht.
Für den Verein sind das natürlich alles andere als gute Aussichten.
@Jo:
Ich bin mir nicht sicher, ob Brazzo intern so negativ bewertet wird.
Ich kenn den “Insider” nicht, aber fand das zumindest interessant. Flick der “Verwalter” und Brazzo der “Umbrecher”.
https://www.watson.de/sport/analyse/152957456-fc-bayern-experte-keiner-wie-guardiola-so-gut-ist-hansi-flick-wirklich
Sicher bin ich mir auch nicht. Daher These bzw. Spekulation
Und ich sehe das auch losgelöst von Flick vs. Brazzo. Wenn dies das einzige Thema wäre, wäre die Angelegenheit mit der Flick-Demission ja gelöst. Trotzdem wird die ganze Affäre natürlich in die Bewertung von Brazzo mit einfließen.
Und “Brazzo der Umbrecher” hört sich für mich eher nach einer Drohung als einer Verheißung an.
@Tobi13
Oh je, was ist das denn für ein Schinken. Wo gräbst du sowas denn aus?
“Aus in der 2. Runde des DFB-Pokals gegen Holstein Kiel. Aus im Viertelfinale der Champions League gegen Paris Saint-Germain. Und das nach sechs Titelgewinnen im vergangenen Jahr. Nach all den Pokalgewinnen und Rekorden erlebt Bayern-Trainer Hansi Flick in den letzten Wochen eine echte Talfahrt mit dem FC Bayern München.” – Völlig richtig – grausam. Irre ich mich, aber haben die Jubelperser den guten Kovac nicht nach “nur Meisterschaft” und Achtelfinal-Aus in der CL in den Himmel gelobt?!
“Ich traue ihm so einen Umbruch beim FC Bayern auch nicht zu. Er ist ziemlich dickköpfig und stur bei manchen Themen”, sagt auch Bayern-Insider Vjeko Keskic vom Blog “FCBInside”.
Wer zum Henker ist denn Vjeko Keskic?! Ist man neuerdings ‘Insider’, weil man einen Blog betreibt? Nichts leichter als das, ich werde mir gleich mal eine Domain sichern. Jemanden, der an der Säbener arbeitet, kenne ich auch noch. Spitzenmäßig, meine Infos aus erster Hand – die natürlich immer stimmen, sind ja Insiderinfos – habe ich also auch. Kann losgehen.
Werd mir heute wohl mal wieder nen Kicker kaufen.
“Des Weiteren berichtet der kicker, dass es wegen Alleingängen Flicks bei der Kontaktierung von Wunschspielern interne Kritik am 56-Jährigen gegeben haben soll. Auch der zaghafte Einbau von Talenten, der Umgang mit dem Campus und Ärger mit der U23 oder die offene Defensive in dieser Saison wurde von Klub-Verantwortlichen offenbar immer wieder bemängelt.”
Wenn Flick, ohne Absprache mit dem Verein, an Spieler anderer Vereine rangetreten ist, macht mich das echt fassungslos.
Gab es schon mal Vergleichbares?
Zunächtst mal bin auch ich auf die Erklärung des Wortes “Alleingänge” gespannt. Ob es da wirklich um Spieler geht, von denen der Rest des Vereins überhaupt nichts wusste, oder ob es da um Jungs geht, die vielleicht zur Disposition standen und Flick (weil er sie ggf. kannte, z.B. Götze) mal die Lage checken wollte. Dass Trainer mit Kandidaten telefonieren oder sich treffen, ist meines Wissens völlig normal. (wenn es drei Tage vor Transferschluss ist und mir noch mehrere Spieler fehlen, würde ich übrigens auch über Eigeninitiative nachdenken. “BRAZZO! Ich ruf jeden an den ich kenne, hauptsache ich bekomme hier noch Spieler”)
“Gab es schon mal Vergleichbares?”
Jep, genau so bin ich zu meinem Job gekommen. Ein Bekannter von mir wollte mich in seinem Team haben und hat mir die Sache schmackhaft gemacht. Erst als ich geäußert hatte, dass ich mir das vorstellen könnte, hat er die Sache mit seinem Vorgesetzten, der für die Einstellungen verantwortlich ist, besprochen. Und dann bin ich da eben mal hinflaniert. War für alle Beteiligten kein Problem.
@Ju:
Bei welchem Verein arbeitest du denn?
Sollte der Bericht stimmen, scheint es mit Flicks Qualitäten als Teamplayer nicht weit her zu sein.
Ich arbeite genauso wie Flick und Brazzo nicht bei einem Verein, sondern einer AG.
W e l c h e r Bericht denn? Stützt du mal wieder eine steile These auf eine nicht vorhandene Prämisse?
Aktuell ist hier noch kein Bericht als Quelle verlinkt. Geäußert ist lediglich, dass der Kicker i r g e n d e t w a s über Telefongespräche Flicks schreiben wird, für die es ANGEBLICH i r g e n d w e l c h e Kritik gab.
@Ju: “Irre ich mich, aber haben die Jubelperser den guten Kovac nicht nach “nur Meisterschaft” und Achtelfinal-Aus in der CL in den Himmel gelobt?!”
Der Verein hat mit Kovac das Double geholt. Und ich denke, dass die sogenannten ‘Jubelperser’ sich einfach über die Titel gefreut haben und nur nicht verstanden haben, wie bestimmte Leute trotz Double und einem Achtelfinal-Ausscheiden gegen den späteren Sieger so durchdrehen können.
“Der Verein hat mit Kovac das Double geholt.”
Völlig richtig, danke dir.
“Und ich denke, dass die sogenannten ‘Jubelperser’ sich einfach über die Titel gefreut haben und nur nicht verstanden haben, wie bestimmte Leute trotz Double und einem Achtelfinal-Ausscheiden gegen den späteren Sieger so durchdrehen können.”
Also, über die Titel hab ich mich damals auch gefreut. An ein vermehrtes Durchdrehen zu diesem Zeitpunkt kann ich mich nicht erinnern. Eher in den Monaten nach seiner Ernennung und vor seiner Entlassung. Aber darum soll es jetzt nicht gehen. Danke für die Korrektur.
@Ju:
Ich stütze mich auf Informationen des Kickers und habe bewusst im Konjunktiv formuliert, also entspann dich wieder.
“Ich stütze mich auf Informationen des Kickers und habe bewusst im Konjunktiv formuliert, also entspann dich wieder.”
Naja. Du hast eine Aussage (Flick, Teamplayer) an die Richtigkeit eines Berichts geknüpft, dessen genauer Inhalt dir noch überhaupt nicht bekannt ist. Das ist wie, wenn ich sage: “Heute beim Einkaufen gehe ich mit verbundenen Augen durch die Getränkeabteilung, greife mir blindlings eine Flasche und trinke diese abends aus. Sollte ich Wodka erwischt habe, dann werde ich danach besoffen sein”. Da kannste dir den Konjunktiv auch klemmen.
@Ju:
Der Inhalt ist mir durchaus bekannt. Internet, you know?
Viel präziser wird der Bericht aber nicht.
Flick soll eigenmächtig mit Wunschspielern telefoniert haben und das kam bei den Verantwortlichen überhaupt nicht gut an.
Da bleib ich bei meiner Einschätzung.
Stimmt das, hat Flick ein absolutes No-Go abgezogen.
“An ein vermehrtes Durchdrehen zu diesem Zeitpunkt kann ich mich nicht erinnern.”
Da täuscht dich deine Erinnerung. Der Mob war nicht mal durch Titel zu beruhigen :-)
Vor Allem wurde Kovac nicht hochgejubelt für das Double. Sondern gegen die unsäglichen Angriffe verteidigt.
Gut dass Kovac jetzt endlich Klartext gesprochen hat.
@BM: Du bist mit Abstand der Beste.
Zu Tobis Beitrag:
Ich kenn den “Insider” nicht, aber fand das zumindest interessant. Flick der “Verwalter” und Brazzo der “Umbrecher”.
https://www.watson.de/sport/analyse/152957456-fc-bayern-experte-keiner-wie-guardiola-so-gut-ist-hansi-flick-wirklich
Dieser Beitrag bezieht sich auf “fcb inside”, der u. a. titelt:
“https://fcbinside.de/2021/04/19/bericht-flick-darf-die-bayern-im-sommer-verlassen-nagelsmann-soll-die-nachfolge-antreten/”
Ich habe mittlerweile einige von deren Beiträgen gelesen und finde sie wenig vertrauenerweckend. Im einen Beitrag stellt man es so hin, dass Nagelsmann so gut wie zugesagt hat, im nächsten muss man zugeben, dass Nagelsmann gesagt hat, dass noch keine Gespräche oder Kontakte in dieser Hinsicht stattgefunden haben. Dann kommt wieder ein Beitrag “Nagelsmann soll die Nachfolge antreten” …
Oha. Laut Kicker hat Flick schon vor sechs Wochen seinen Anwalt informiert dass er nächste Saison nicht mehr Bayern Trainer sein will.
Erhärtet meinen Eindruck dass Flick seit Wochen dabei ist Brazzo zu beschädigen um sich als “Opfer” verabschieden zu können. Ganz mieser Stil.
Quelle?
https://twitter.com/iMiaSanMia/status/1383878234417156107
Bist Du es, Hasan?
Wie auch immer, Du schießt ja schon seit Monaten gegen Flick. Immer linientreu…
Und das soll eine “Quelle” sein? Ach, was rede ich.
Hab ich auch gesehen, aber gar nix beim kicker gefunden… Daher warte ich erstmal auf ne Bestätigung von seriöser Seite
„Vor sechs Wochen war Flick klar, dass er nicht weitermacht“ ist die Zwischenüberschrift im Artikel auf Seite 18. Auf Seite 19 steht das auf Twitter verbreitete Statement.
„ Erhärtet meinen Eindruck dass Flick seit Wochen dabei ist Brazzo zu beschädigen um sich als “Opfer” verabschieden zu können.“
Wenn nur die Hälfte von dem stimmt, was zuletzt so über unseren Frühstücksdiktator berichtet wurde, dann schafft der das auch allein ganz gut, sich selbst zu beschädigen. Braucht es Flick gar nicht für.
Dann wohlen Gerland und Klose auch nur gehen, um Brazzo zu beschädigen? Wird ja auch auf dem Twitter-Account vermeldet.
“wollen” natürlich (nicht wohlen)
Und wieder eine grundgesetzkonforme Würdigung der Sachlage!
Vorausgesetzt es stimmt, dass er seinem Anwalt es wirklich gesagt haben sollte, wie kommst du dann zu dem Schluss, dass sie seitdem nur daran arbeiten H.S. fertig zu machen?
Also diese Schlussfolgerung erschließt sich mir nicht.
Dass man wichtige Schritte, bezüglich Arbeitsrecht etc. in vorhinein mit einem Experten des Fachs bespricht, klingt für mich logisch und normal.
Alles andere ist reine Spekulation.
Ist es das? Wenn für Flick seit sechs Wochen feststand, dass er nicht weiter macht sind seine Äußerungen in diesem Zeitraum schon in einem anderem Licht zu sehen.
Wahrscheinlich hätte Flick seinen Anwalt schon viel früher konsultieren sollen. Mobbing ist eine ernste Sache.
@Stiftl Du hattest aber doch eine gänzlich andere These, wenn ich mich recht erinnere. Deine These war doch, Flicks Verhalten diene nur dazu seinen Wechsel zum DFB zu provozieren und der Konflikt mit Brazzo hätte wenig damit zu tun. (zeitliche koinzidenz zur Löw Meldung) Korrigiere mich, wenn ich falsch liege. Ich habe nicht nochmal nachgeschaut und dich jetzt hoffentlich nicht mit tobi13 verwechselt. Wenn HF aber schon so lange diesen Entschluß mit sich trägt, einen Anwalt kontaktiert man ja auch nicht sofort, dann ist die “er wollte ja nur den DFB Job” These bzw. “Geflickt eingeschädelt” nicht mehr haltbar.
Sind Havertz und Werner wirklich so unmöglich gewesen? Havertz wäre unter Flick zur Allround-Allzweck-Waffe im Mittelfeld gereift. Hätte man mit Leih-Geschäften und kreativen Lösungen nicht zumindest härter dran arbeiten können? Vielleicht den ein oder anderen Spieler dafür frühzeitig abgeben, den man am Ende ohnehin nicht verlängert hat (Boa, Tollisso, Martínez, Alaba). Auch ein Timo Werner hätte unter Flick‘s System zu etwas werden können.
Wenn ein Brazzo sagt, ein Spieler würde nicht ins System passen, dann ist das für mich kein Kriterium. Das Management hat sich lang genug den Rumpelfußball von Kovac angeschaut, wo war da denn das „System“? Dann kommt ein Trainer, implementiert einmaligen Offensivfußball in Rekordzeit und dann weiß man es immer noch besser? Warum nicht einfach diesem Mann vertrauen und alles daran setzten, seine Philosophie umzusetzen? Einen Upa mit fixer Ablöse als Ersatz für Alaba zu feiern, ist keine große Leistung.
PS wenn es mit Nahelsmann klappt, bin ich mal gespannt, wie Brazzo dann mit dem Trainer „klar kommt“ und kommuniziert. Denn dessen Vorstellungen von Fußball, Taktik und System sind noch mal um einiges konkreter und sein Auftritt nochmal forscher.
Wahnsinn, das mit der Super League ist offenbar mehr oder weniger fix! Nach einem Bericht der Gazzetta dello Sport ist Andrea Agnelli als Präsident der ECA zurückgetreten und gibt sein Amt im UEFA-Exekutivkomittee auf. Juventus tritt außerdem aus der ECA aus.
Bisher sind 12 Clubs (3 spanische, 3 italienische, 6 englische) bei der Super League dabei, drei weitere Clubs sollen dazustoßen. Da schielt man offenbar auf Bayern, Dortmund und PSG. Die 15 wären die Fixstarter, dazu sollen offenbar 5 weitere Clubs pro Saison kommen.
Bin gespannt, was Bayern da jetzt macht. Ohne die 12 Super League-Clubs wäre die Champions League mehr oder weniger wertlos …
Gestern habe ich bei der ersten Meldung noch gedacht, das ganze wäre nur ein weiteres Druckmittel, um die Reform der CL noch zu ihren Gunsten zu ändern und war noch einigermaßen “beruhigt” wegen der Drohung der UEFA, die Spieler dieser Klubs von UEFA u. FIFA Wettbewerben zu sperren. So zielgerichtet wie diese Klubs, die alle von knallharten Geschäftsleuten geführt werden und nicht wie die UEFA größtenteils von gewählten Funktionären, vorgehen, gehe ich davon aus, dass es für diese Drohung keine rechtliche Grundlage gibt. Evtl. gehen sie auch davon aus, dass die UEFA bzw. FIFA das ein einziges Mal so durchzieht und dann mit der WM in Katar, auf die viele Spiele wohl eh wenig Lust haben dürften, absoluten Schiffbruch erleidet, worauf man reumütig zu Kreuze kriecht und die Sperre aufhebt.
Die Absichtserklärung klingt erst einmal gar nicht so elitär:
https://www.kicker.de/zwoelf-topklubs-bestaetigen-teilnahme-an-super-league-und-geben-details-bekannt-802598/artikel
Ich glaube die sind clever genug um sich rechtlich abzusichern. Und ehrlich gesagt finde ich eine Champions League ohne die 12 ganz spannend! Reisende soll man nicht aufhalten.
Warum gibt es da eigentlich keinen Aufstand “der kleinen” Vereine? Oder haben die, täten sie sich zusammen, überhaupt keine Macht?
Aus der BuLi müssten doch Vereine wie Gladbach, Eintracht, Leverkusen, Wolfsburg usw. ein ganz starkes Interesse daran haben, dass Sie mehr vom Kuchen abbekommen und international wettbewerbsfähiger werden.
So sehr ich möchte, dass der FCB Meister wird. Aber wenn man ehrlich ist, wäre alles andere als eine Meisterschaft – und die zehnte, elfte usw. – eine Enttäuschung. In dieser BuLi musst du ja mit unserem Kader Meister werden. Zumindest in neuneinhalb von zehn Jahren.
In Deutschland müsste es eigentlich auch im Intessere unseres Vereins sein, dass die BuLi ausgeglichener ist.
Reicht es den Spaniern, wenn es immer mal wieder ein Dreikampf wird. Klar, in England ist es spannend, weil halt vier, fünf, sechs Investoren-Klubs Meister werden können.
Bin ich als normaler Fan zu sehr “Romantiker”, wenn ich mir auch mal spannende Spiele gegen Ajax, Porto, Moskau usw. wünschen würde?
Denn im Grunde ist es ja aktuell so: Die ganze Saison wartet man auf die wirklich spannenden Spiele. Davon hatten wir nun drei Stück: Gegen Leipzig gewonnen, Meisterschaft quasi eingetütet. Dazu im VF gegen Paris zwei tolle Spiele, halt rausgeflogen– und das war jetzt die Saison 20/21!
Champions League-Vorrunde und die Lazio-Spiele, sowie fast alle Buli-Spiele haben ja kaum noch Spannung. Also Spannung im Sinne von, wir könnten rausfliegen oder entscheidende Punkte im Kampf um die Meisterschaft verlieren.
Jetzt heißt es wieder warten auf den März/April 22, um wirklich spannende Bayern-Spiele zu sehen…
Langer Podcast, mehr Zusammenfassung von schon Geschriebenem/Gesagtem (als es wieder um die Transfers ging, hätte ich fast schon ausgemacht) und mit wenig Kontroverse (manchmal hat man das Gefühl, dass ihr genau das macht, was bei Bayern fehlt: intern diskutieren, um dann mit einer Stimme zu sprechen. Mir ist es manchmal ein bisschen zuviel eine Stimme). Das Thema Flick ist bei mir fast schon durch (ich glaube die Ereignisse sind letztlich Konsequenz von Flicks und Salihamidzics Persönlichkeiten). Die interessante Frage ist jetzt, ob Salihamidzic bleiben sollte, denn ich glaube, dass sein Führungsstil ein gemeinsamer Nenner vieler Querelen der jüngeren Vergangenheit ist. Bei Justin höre ich wieder etwas grössere Fragezeichen (ungenügente Kommunikationsfähigkeiten, Zweifel an Bayerntauglichkeit), bei Chris höre ich… hmm, ich glaube nichts.
Danke für den Kommentare. Ja, die Idee war so viel wie möglich auf den Tisch zu legen — und jedem die Möglichkeit zu geben, sich eine Meinung zu bilden. Ich wollte, dass wir den Graubereich abbilden.
Zum letzten Punkt – ich habe mir hier selbst noch keine abschließende Meinung gebildet. Wenn man sich jetzt auch von ihm trennt, sendet man definitiv die falschen Signale. Zudem ist die Kaderplanung für die neue Saison in Gefahr, woran er ja hoffentlich arbeitet. ,-)
Sehe ich genauso. Er muss jetzt zeigen, das er es kann(oder nicht). D.h. Vertragsverlängerungen, neuer Trainer und Kaderplanung. (RV, ZM und ein neuer Winger).
Bin echt gespannt, wer alles für den Trainerjob auf den Markt kommt. Finde ETH, Bielsa und Nagelsmann sehr interessant.
“Zum letzten Punkt – ich habe mir hier selbst noch keine abschließende Meinung gebildet.”
Mir geht es genauso. Mich nervt dieser ganze Zirkus dermaßen, wer welchen Anteil an dieser traurigen Vorführung hat ist für mich, im Gegensatz zu vielen anderen hier, völlig unklar.
Im Moment würde ich sagen, beide weg. Anders bekommst du keine Ruhe mehr rein.
Erstmal vielen Dank für das Bemühen hier nicht einseitig auf eine Partei im Konflikt drauf zu hauen, sondern sich einmal nüchtern mit diesem hochemotionalen Thema auseinander zu setzen.
Mir greift lediglich die Fixierung auf einen Machtgewinn im Verein bzw. der Bundestrainerposten bei Flicks Intentionen etwas zu kurz.
Ich habe Flick immer als einen Trainer erlebt, der sich zum Einen bedingslos vor seine Spieler stellt und zum Anderen sich nicht an Geklüngel oder taktischen Spielchen beteiligt, sondern immer sagt, was er denkt.
Hauptgrund für seinen Wunsch den Verein zu verlassen dürfte daher (meiner Meinung nach) weniger der Wechsel zum DFB sein, sondern vielmehr der Umgang des FCB mit einigen Spielern. Insbesondere der Umgang mit Boateng (Hoeneß bei RTL, Brazzo vor dem Parisspiel bei sky…) wird ihn nachhaltig schockiert haben. Und dann sagt Brazzo auch noch, dass alles einstimmig entschieden wurde, was Flick ja dann auch nicht bestätigen wollte. Kloses Aussagen gestern abend gehen ja auch in diese Richtung.
Des Weiteren kann man ihn auch nur bedingt für Transferwünsche wie Havertz kritisiern, wenn er gleichzeitig tatsächlich mit Götze eine preiswertere Alternative nennen kann, mit der er als Trainer vielleicht besser arbeiten könnte als z. B. mit einem Costa.
Und sollte ihm der DFB Posten tatsächlich so wichtig sein, hätte er sich dann nicht eher eine Ausstiegsklausel zusichern lassen? Dass Löw nicht mehr ewig Bundestrainer sein wird war ja bei Vertragsverlängerung schon absehbar.
Meiner Meinung nach ist Flick tatsächlich einer der letzten Aufrechten in dem Business, der dann lieber aufhören möchte, als sich durchzuwurschteln oder vor der Presse falsche Aussagen treffen zu müssen. Er kann zwar vieles, aber sich Verstellen gehört nicht dazu ;-).
Das soll übrigens nicht heißen, dass er schuldlos an der Eskalation ist. Ich würde ihm hier nur kein Kalkül unterstellen, dass er das aus Karrieregründen macht. Ich denke eher, er konnte einfach nicht aus seiner Haut und gute Miene zum vermeintlich bösen Spiel machen. Und dass er dann für sich die Konsequenzen zieht muss man wohl leider akzeptieren. Und auch, dass er es offensiv kommuniziert wohl auch, denn der Eiertanz der letzten Woche hat ihn deutlich Kraft gekostet.
Man kann euch gar nicht genug danken und verehren für euren Podcast.
Mit der Uninformiertheit des durchschnittlichen Zeitungslesers schafft ihr es den Fußball-Kaffeekränzchen-Klatsch als beredtes Nichtwissen zu einer Kunstform zu erheben, die ohne Übertreibung als das akustische Erbe der französischen Nouvelle Vague bezeichnet werden kann.
Es ist die feine Ironie greller Absurdität dem gutbürgerlichen Mittelstand vor der Folie der Münchner Bourgeoisie, den finsteren Ränken um Geld und Macht, Intrigen, Dekadenz und Geilheit, am Abarbeiten der selbstgesetzten und fremdbestimmten Wünsche und Ansprüche zuzusehen, während das Selbstbild bröckelt und Obsession und Lähmung sich ausbreitet.
Besonders Christopher beeindruckt mich immer wieder zutiefst in seiner Rolle als Belle de Jour, als Catherine Deneuve de MSR, die mit der rhetorisch wohlfeilen Zurückhaltung ihrer geisterhaften Mondstimme und fast transluzenter inhaltlicher Blässe nach den Abenteuern des Nachmittags an der Säbener Straße, wo sie regelmäßig in einem Edelbordell ihre intimen Wünsche und unterdrückten Phantasien heimlich auslebt, am Abend dann wieder als die perfekte, strahlend reine Hausfrau stickend neben ihrem Mann sitzt und auf die Frage Justins, woran sie gerade denke, säuselt: an dich.
Bravo! Das ist großes Kino!
…und tagsüber an der Säbener, wenn Christopher intime Einblicke in Brazzos Kaderplanung wünscht, dann öffnet Brazzo sein geheimes Zettelkästchen, nur sichtbar für Christopher und seine Mitkommentatoren. Während sich alle anderen entsetzt von dieser Offenbarung abwenden, ist lediglich Christopher selbst vom Inhalt dieses Kästchens hochgradig fasziniert und erregt…
Welch wunderbares Bild, Alain!
Was du uns eigentlich sagen willst: Du bist A. Delon, nicht Sutter!
Deine Posts lassen mich immer wieder etwas ratlos und zwiegespalten zurück. Einerseits fasziniert und amüsiert ob deiner Gedankengänge und ja, durchaus auch der Eloquenz. Andererseits erschaudernd ob des so offen und fast schon vulgär penetrant zur Schau gestellten intellektuellen Narzissmus.
Und deine mit feiner, ironischer Klinge und hochfeilen Worten vorgebrachte Kritik bezüglich der Inhaltsleere der Aussagen im Podcast führt mich zu einer weiteren Frage, die sich mir bei Diskussionen in Kommentarspalten des Öfteren aufdrängt: Habt ihr denn nichts besseres zu tun, als sich Dinge durchzulesen/anzuhören, die ihr nichtssagend, inhaltsleer, belanglos, uninteressant findet? (bewusst im Plural formuliert, da ich es eher in die Weiten des Netzes hinausrufe als mich konkret an dich zu wenden). Ich gehe solchen Sachen – natürlich erst, wenn ich einmal die Erfahrung gemacht habe, vorher weiß ich es ja nicht – konsequent aus dem Weg. Andere scheinen sie geradezu zu suchen, um sich dann in offenbar fast schon liebgewonnener Routine über die immergleichen Dinge zu echauffieren. Ein ermüdendes Spiel. Wobei ich damit nicht sagen will, dass ich deine Posts ermüdend finde, siehe oben.
@JOP: Ich teile generell Dein Erstaunen oder vielleicht auch Amüsement über die in Foren aller Art verbreitete Gewohnheit, anderen Foristen die Nichtigkeit der sie interessierenden Themen vorzuhalten. Eine für mein Empfinden hochgradig alberne Angewohnheit.
Da muss ich jetzt aber Alain ein wenig in Schutz nehmen. Seine Beiträge sind einzigartig in ihrer Mischung aus absoluter Ernsthaftigkeit, abenteuerlich anmutenden Bildern, mit klassischer Bildung angereicherter Romantik, Eitelkeit, Selbstkritik, heftiger Provokation und ausgesuchter Höflichkeit. Um einen hier öfter zu lesenden Satz zu zitieren: “Kannste dir nicht ausdenken.”
Insofern nehme ich an, dass der durchaus verdienstvolle Christoph diese Invektive durchaus als das werten kann, was sie eben auch ist: eine besondere Form der Anerkennung. Bei all dem verzweifelten Ringen um Eindeutigkeit in der Parteinahme pro oder contra HF/HS ist so viel schillernde Ambivalenz doch die pure Erholung.
Auch wieder wahr!
Gibt es denn von Alain einen eigenen Blog, oder andere Veröffentlichungen, zu welchem Thema auch immer? Wäre ja vergeudet, wenn er seine Sprachgewalt nur hier anbrächte, beim niederen Fußballvolk. Fände ich wahrscheinlich sehr lesens- und kommentierenswert.
Mir nicht bekannt. Highlights sind sicher die Diskussionen zu diversen Artikeln von Alexander.
Hallo @JOP, bleiben wir bei Sutter, das ist das einzig Authentische an mir.
Ich kann deine Gefühle, deine Zweifel und deinen Ekel sehr gut nachvollziehen, schließlich muss ich dieses Schmierentheater den ganzen Tag aushalten.
In einem Punkt aber täuschst du dich scheinbar: „Habt ihr denn nichts besseres zu tun, als sich Dinge durchzulesen/anzuhören, die ihr nichtssagend, inhaltsleer, belanglos, uninteressant findet?“
Ich beschäftige mich ausschließlich mit solchen Dingen, die ich hochgradig interessant, bedeutungsvoll und symptomatisch finde und deren Urheber mir sympathisch sind.
Da ich die „liebgewonnene Routine“, das „ermüdende Spiel“ sich ständig „über die immergleichen Dinge zu echauffieren“ vermeiden möchte, versuche ich meine Gedanken möglichst bunt und abwechslungsreich zu formulieren und da auch ich ein Opfer der allgegenwärtigen Uninformiertheit bin, sie in einem strukturell widersprüchlichen Kontext von persönlichem und allgemeinem, momentanem und geschichtlichem, alltagsweltlichem und metaphysischem Interesse zusammenzuweben, was notgedrungen zu einer sehr künstlichen, überladenen Sprache und langen Sätzen führt.
Aber wenn ich mir die Lage des Fußballs momentan anschaue, mit der Niederlage in Paris, dem Sieg gegen Wolfsburg, dem Konflikt in der Führung des Vereins und den Umstrukturierungen im Weltfußball, die allesamt mehr oder weniger gleichzeitig, neben- und übereinander, ineinander verschlungen und unabhängig voneinander geschehen, bin ich als Beobachter, der versucht sich ein möglichst umfassendes und persönliches Bild von der Lage zu machen, geneigt solche Gedankenknäuel zu flechten, weil sie mir in ihrer nach Klarheit strebender Verworrenheit noch am ehesten die unverständliche Realität abbilden.
Dass das nicht jedem gefällt, ist mir klar; ebenso, dass ich sehr offensiv formuliere und meistens schamlos agiere. Ich wünsche mir auch des Öfteren, ich würde über die Zurückhaltung, Disziplin und Freundlichkeit Christophers verfügen, könnte mich zusammenreißen und manchmal in Luft auflösen, aber das gelingt mir nicht zufriedenstellend, weil ich Alain Sutter bin.
Ich war und bin fasziniert von Friedrich Nietzsche, ich habe seine Art zu denken, zu schreiben, zu kämpfen und niederzugehen immer als wesensverwandt empfunden, habe seine Art zu zersetzen, zu beleidigen, zu befehden und niederzugehen immer als abstoßend wesensverwandt empfunden, habe seine Art sich zu verfehlen immer auch als mein Schicksal empfunden.
So wurde aus mir ein Hosentaschen-Nietzsche.
An der Brücke stand
jüngst ich in brauner Nacht.
Fernher kam Gesang:
goldener Tropfen quoll´s
über die zitternde Fläche weg.
Gondeln, Lichter, Musik –
trunken schwamm´s in die Dämmerung hinaus.
Meine Seele, mein Saitenspiel,
sang sich, unsichtbar berührt,
heimlich ein Gondellied dazu,
zitternd vor bunter Seligkeit.
– Hörte jemand ihr zu?…
Friedrich Nietzsche
Mir stellt sich nebenbei die Frage, ob Flicks unabgesprochener Vorstoß dem Verein selbst letztlich zum Vorteil gereicht. Denn jetzt, mit the cat out of the sack, ist der Vorstand gezwungen, sich relativ zügig Gedanken zu machen in Bezug auf die sportliche Planung der nächsten Saison. Denn die Tendenz, auf den letzten Drücker zu handeln, ist relativ offensichtlich in den letzten Jahren.
2018 wird, obwohl klar ist, daß Heynckes aufhört, sehr spät die “Notlösung” Kovac für den Trainerstuhl gefunden – ein Trainer, der vom Konzept her letztlich nicht gut zum Kader und den Ansprüchen des Vereins paßt.
Sommer 2019 wird die Causa Sané so lange verschleppt, bis er sich verletzt, der Kader wird erst nach Beginn der Saison mit Coutinho/Perisic komplettiert (was im Nachhinein natürlich optimal war, das war aber wohl kaum so geplant).
Sommer 2020 läßt man in Bezug auf die kritischen Kaderpositionen RV und Thiago-Ersatz entweder Gelegenheiten verstreichen (Baku, Dest) oder tut im Wesentlichen nichts (Thiago), bis man am allerletzten Tag zwei Ergänzungen präsentiert, die – zumindest aus Sicht des Trainers – die Anforderungen nicht erfüllen.
Im Fall Alaba geht man ins letzte Vertragsjahr, und schwächt damit die eigene Verhandlungsposition. Ähnliches droht offenbar bzgl Kimmich und Goretzka jetzt. Das könnte natürlich auch Methode haben, wie im Fall Boateng – wenn man einen sehr teuren Spieler von der Gehaltsliste bekommen will, ist es normal, nicht zu verlängern. Ob es sportlich langfristig sinnvoll ist, ständig Stammspieler ablösefrei oder mit vergleichsweise geringer Ablöse (Thiago) zu verlieren, ist sicher debatabel.
Wenn man den Gerüchten glaubt, wurde im Fall Klose ebenso agiert. Das kann nicht richtig sein: entweder ist man mit Kloses Arbeit zufrieden, dann muß man rechtzeitig verlängern, oder man ist es nicht – dann sollte aber längst ein Nachfolger feststehen, und auch schon genannt sein.
In eigentlich allen Bereichen (Besetzung der Nachwuchstrainer, Planung von Neuzugängen, Verwaltung des bestehenden Kaders) macht der Club im Moment den Eindruck, als ob nur dann etwas passiert, wenn es bereits 5 vor 12 ist. In dieser Hinsicht könnte Flicks Vorpreschen schlicht als ein letzter Dienst am Verein auswirken: jetzt muß man handeln, und zwar bevor zur neuen Saison der Co-Trainer der zweiten Mannschaft einen CL-Teilnehmer kommissarisch übernimmt…
Sehr gute Zusammenfassung.
Ich möchte noch ergänzen dass die feste Verpflichtung von Coman auch sehr sehr lange gedauert hat. Genau wie James hat man das Thema so lange wie möglich rausgezögert. Scheint Methode zu haben.
Bei Heynckes damals hat man (UH) seine Ansagen zum Thema endgültiges Ende einfach monatelang nicht ernst genommen und ist dann in Zugzwang geraten und hat Kovac verpflichten (müssen). Tuchel hat man aufgrund der langen Wartezeit letztendlich Paris in die Arme getrieben. Zieht sich durch…
Dem kann man nur zustimmen. In bestimmten Abständen treffen die Führungspersonen des FC Bayern sehr absonderliche Entscheidungen, angefangen bei der Skurriltät in der Person des Jürgen Klinsmann. Ich frag mich bis heute, warum die Nationalspieler wie Lahm und Schweinsteiger damals nicht gewarnt haben. Dann jagt UH monatelang einem alten Mann nach und meint, die Erneuerung des Vereins gelingt dann, wenn Jupp Heynckes sich gnädigerweise nochmal zu einem weiteren Jahr überreden lässt. Schließlich muss man mit Niko Kovać vorlieb nehmen, der für manche Mannschaften bestimmt ein guter Trainer ist, was er ja schon bewiesen hat, aber eben zum FC Bayern nicht passt. Über die Merkwürdigkeiten rund um Verpflichtungen bzw. Vertragsverlängerungen bei den Spielern wurde ja oben schon alles umfassend gesagt. Manchmal ist es fast deprimierend.
Man braucht keinen Salihamidzic für die Kaderplanung.
Die macht sowieso der neue technische Direktor Neppe.
Und als Entscheider auch nicht denn das können auch KHR Kahn Hainer und UH.
Man tut ja so der Club wäre ohne Salihamidzic handlungsunfähig- das ist Unsinn.
Klarer Schnitt.
Salihamidzic raus und Flick mit Nagelsmann ersetzen.
Wer ist denn “man”?
Ich “man” tut hier eher so, als wäre HS the root of all evil. Also zumindest Schuld an allen wesentlichen Fehlentscheidungen, während die guten Dinge immer ohne sein Zutun passieren.
Der FC Bayern erinnert mich stark an ein typisches familiengeführtes Unternehmen, bei dem der Übergang von einer zur nächsten Generation Schwierigkeiten bereitet.
Wir haben hier in Uli H. einen jahrzehntelangen Erfolgsmanager, der aus dem Verein das gemacht hat, was er heute ist. Manche mögen es Hybris nennen, andere als normal erachten – Fakt ist, dass ihm das loslassen sehr schwerfällt.
Die Installation einer Handpuppe wie Brazzo, die man durch Beförderung in den Vorstand vor Konsequenzen durch Kalle R. und Oli K. schützt, passt da sehr gut ins Bild.
Ich kann mir vorstellen, dass die Kommunikation mit Brazzo schwierig ist, da er ja ohne ein genaues Briefing durch UH nicht recht weiß, was zu machen und wie zu reagieren ist. Als Resultat können wir teilweise komikhafte Äußerungen und teilweise regelrecht bockige Reaktionen beobachten.
Flick ist hier weder Täter noch Opfer – genauso wie in meinen Augen Brazzo weder Täter noch Opfer ist. Der erste Kommentar mit Game of Thrones-Vergleichen passt hier meiner Meinung nach schon sehr gut.
Wir beobachten hier das politische Spiel eines erfahrenen Funktionärs, der auch weiterhin aus dem Hintergrund die Geschicke des Vereins steuern will. Nur hat er die Reaktion von Flick und dessen Unwilligkeit an diesem Spiel teilzunehmen in diesem Falle falsch eingeschätzt.
Die Welt ist im Wandel – alles was sich in der Vergangenheit über Jahre veränderte wird heute innerhalb viel kürzerer Zeiträume einem Wandel unterzogen. Das ist manchmal gut und manchmal schlecht – Fakt ist jedoch, dass es einfach so ist. Man kann sich jetzt an Strukturen festklammern und sich versuchen dagegen zu stemmen, oder aber man akzeptiert es und spielt das Spiel mit den neuen Rahmenbedingungen mit.
Vielleicht findet der FC Bayern einen neuen Trainer, der sich darüber im Klaren ist, dass in München die Uhren noch anders gehen und damit vollkommen einverstanden ist. Vielleicht ist dieser Trainer dann erfolgreich und der Erfolg gibt dem Verein dann Recht.
Vielleicht kommt es aber auch ganz anders…
Als Fan bin ich traurig darüber, dass man – wie 2013 – aus einer starken Ausgangssituation zu wenig macht. Da wäre mehr drin gewesen.
Ob das ganze dem FC Bayern für die Zukunft sehr schadet mag ich nicht zu prognostizieren. Wenn so viel Geld im Spiel ist, dann ist das kollektive Gedächtnis meist nicht besonders gut…
Es ist so der Klassiker. Der Alte kann nicht loslassen. Versucht sein Unternehmen nach den Regeln der letzten Jahrzehnte zu führen und ein Nachfolger nach dem andern wird verbrannt.
Trotz aller wichtigen Personalfragen scheint die derzeit alles entscheidende Frage für die Zukunft zu sein, wie man sich bezüglich der Super League positioniert. Es ist für mich eine Frage des reinen Eigennutzes. Schließt man sich der moralisch bedenklichen Geldscheffelei der ausländischen Großklubs an oder folgt man weiter der moralisch mindestens ebenso degenerierten UEFA, die momentan allen Ernstes verbindliche Garantien für Zuschauer bei der EM im Juni fordert, wenn Städte Schulen schließen und immer mehr Kranke behandeln müssen und in ihrem Gebahren damit buchstäblich über Leichen geht? Da beide Seiten rein finanzbasiert arbeiten, tendiere ich persönlich sogar Richtung Super League, da ich mir hier im Zweifelsfall mehr Expertise erwarte als bei der UEFA. Ich bin aber eindeutig noch in der Entscheidungsfindungsphase und daher froh über jedes Argument. Dass es hier nicht die gute UEFA und die bösen Klubs lauten kann, ist mir ziemlich klar.
Da ich die UEFA wegen vieler Dinge sehr kritisch sehe, muss man sich schon überlegen, ob wir uns den Grundsatz “der Feind meines Feindes ist mein Freund” nicht zu Eigen machen sollten und quasi den Teufel mit dem Beelzebub austreiben wollen. Einen Krieg wird es wohl geben und somit Opfer. Wichtig wäre es, am Ende auf der Seite der Sieger zu stehen.
Seh ich komplett anders. Der Reiz des Sports liegt im Wettbewerb und genau der ist in einer Liga mit fixen Teilnehmern ohne Abstieg nicht mehr gegeben. Kein Wunder, dass mit Arsenal, ManU und Milan die Vereine mit dem schlechtesten Budget/Leistungsverhältnis der letzten Jahre dafür sind. Da kann man dann beliebig lang weiterwurschteln und hat trotzdem ein fixiertes Monopol. Diese Superleague ist eine Entartung sowohl des Sports als auch des Kapitalismusses. Für mich ist das ein rotes Tuch, ich werde weder ein Spiel dieser Liga schauen noch sie sonst in irgendeiner Form verfolgen. Auch nicht, wenn Bayern daran teilnimmt.
Alles, was Olorin sagt.
Also außer, daß dies eine Entartung des Kapitalismus wäre. Ich denke, daß das im Gegenteil Kapitalismus in Perfektion, quasi in seiner reinsten Form wäre :)
In einem funktionierenden Kapitalismus gibt es keine fixierten Monopole (bzw Oligopole), indem 15 Unternehmen per Definition immer drin bleiben. Genau das wäre hier aber der Fall. Kurz gesagt: wenn VW ab morgen nur noch schlechte Autos baut werden sie irgendwann nicht mehr zu den führenden Autobauern gehören. Die Entsprechung der Superleague wäre, wenn Autokunden gesetzlich verpflichtet werden, dass VW immer zu den meistverkauftesten Autos gehören muss, egal was sie bauen.. Deshalb halte ich es auch für eine Perversion des Kapitalismus
Die Abgeschlossenheit ist wirklich ein gewichtiges Argument und aus unserem Blickwinkel und unser sportlichen Sozialissation heraus absolut verständlich. Die Attraktivität der abgeschlossenen US-Profiligen ist allerdings auch nicht von der Hand zu weisen und da sehe ich persönlich schon die Gefahr, dass wir zwar als Nichtmitglieder der Super League einen spannenden Wettbewerb in der Liga und auch im restlichen Europacup haben könnten, aber eben auf einem niedrigeren sportlichen Level, weil die Topspieler eben woanders unter Vertrag sind. Wir hätten dann Verhältnisse wie im Basketball, wo wir ja auch eine interessante nationale Liga haben und einen spannenden Europacup, aber eben nicht annähernd auf dem Niveau der NBA. Im Fußball wäre es halt blöderweise so, dass wir jahrzehntelang gewohnt waren, die besten Spieler der Welt entweder selbst im Kader zu haben oder zumindest jedes Jahr als Gegner unseres Teams sehen durften. Fällt das irgendwann weg, ist es sicherlich gerade am Anfang für viele schwer zu verkraften.
Grundsätzlich gebe ich dir recht, aber die amerikanischen Ligen funktionieren auch ohne Auf- und Abstieg bzw. Qualifikation.
Wenn die 12 das mit der Super League wirklich durchziehen (und danach sieht es aus), wird es auf Dauer schwierig, daran vorbeizukommen. Denn der Gewinn der BuLi hat für Bayern schon jetzt sportlich nur mehr einen relativen Wert. Und auch die Champions League (über die man sich bisher definiert hat), würde rapide an sportlichem Wert verlieren. Dazu kommt der Faktor Geld: Es ist kaum vorstellbar, dass die besten Spieler der Welt nicht in der Super League spielen …
Ganz schwierige Situation für Bayern!
Bei den amerikanischen Ligen gibt es ja auch keinen Unterbau dieser Art – die beziehen ihren “Nachwuchs entweder aus dem Ausland oder per Draft aus dem College-Sport.
Dass dort der Sport an den Hochschulen einen ganz anderen Stellenwert hat als hier, steht auf einem anderen Blatt.
Ansonsten kann ich Olorin nur zustimmen – man stelle sich anhand der aktuellen Tabelle mal vor, die deutschen Spitzenvereine sagen alle nein und S04 geht mit seiner Truppe als deutscher Vertreter in diese Liga, bekommt regelmäßig zwar die Hucke voll aber kann nicht absteigen.
Die Amerikaner machen es anders – dadurch dass sich beim Draft immer die Schlechtesten zuerst bedienen dürfen, versucht man eine Ausgeglichenheit hinzubekommen. Sowas funktioniert aber nur national.
Ich halte es Stand jetzt, auch für falsch, da es die Macht hat viele kleinere Vereine in den Ruin zu stürzen, die Schere noch größer werden zu lassen.
In den USA funktioniert es, da es sehr lange schon so ist, und es viel weniger Klubs, etc. gibt, bei uns mit unseren Vereinen/Ligen wäre es verheerend für sehr viele Vereine.
Das ist zumindest Stand jetzt meine Meinung, und ich finde die Fifa und Uefa auch schrecklich.
Muss man mal abwarten was, wie, wann, vom wem dann tatsächlich passiert.
Sollten die Drohungen der UEFA und der Verbände sich umsetzen lassen, wäre das ein sehr scharfes Schwert. Aber damit würden sich ggf. Gerichte über Jahre zu beschäftigen haben.
Mal spekuliert: Wie würde sich ein Lewandowski entscheiden, wenn ein Wechsel zu Real bedeuten würde, nie mehr polnisches Nationalteam? Wie würde sich der polnische Verband verhalten, wenn man ihm erklärt, dass Lewy ab sofort nicht mehr für sie spielen dürfte?
Vielleicht entstehen am Ende tatsächlich getrennte Fußballwelten. Vielleicht analog zum Boxen, wo sich jede kommerziell interessierte Interessengruppe ihren eigenen Weltverband hält. Das hätte natürlich sofort wieder den Charme gesteigerter Vermarktungsmöglichkeiten. Wenn ich nur an den kommenden großen Vereinigungskampf zwischen CL-Sieger und Super League-Sieger denke. Let’s get ready to rumble!
Für den FCB wirklich eine besch… Situation. Ich finde es spontan positiv, dass sie gemeinsam mit dem BVB nicht auf der Liste der 12 stehen. Aber kannst du das wirklich durchhalten??
Achtung, zynische Dystopie: Die UEFA sieht sich gezwungen, die CL Pläne anzupassen, um einen Kompromiss zu finden. Die “12” spielen jedes Jahr ihre Liga innerhalb der Marke CL aus, parallel dazu gibt es die “Best-of-the-Rest”- CL. Die 6 besten der “12” und die beiden besten des Rests bilden dann das Viertelfinale (oder die Endrunde, jeder gegen jeden, um es noch perverser zu machen). Die “12” bekommen in Summe 80% der Gesamterträge, egal, wie die einzelnen Vereine sportlich abschneiden.
OMG – Mou ist bei Tottenham entlassen worden. Eigentlich hat er vor Jahren gesagt, dass er nie die Bayern trainieren würde, weil er die Sprache nicht spricht, aber HS könnte jetzt auf Ideen kommen. Microsoft hat ja bei MS-Teams den Live-Translator integriert, das müsste auch per Micro funktionieren. Please, dear Fußballgott, don’t play games with us!
Naja, Kloppo ist doch ein erklärter Gegner einer Superliga. Da kann er ja authentisch bleiben, seinen Vertrag bei Liverpool auflösen und bei uns anfangen ;-)
seitdem er Weißbier verscherbelt…ähh am Wochenende trinkt … ähh dafür wirbt, hat er doch eh jegliche “Street Credibility” eingebüßt! Und sich gleichzeitig bei uns beworben! :-)
Du bist nicht auf dem neuesten Stand (der auch nicht mehr neu ist :))
https://www.sportbuzzer.de/artikel/jose-mourinho-deutsch-stunden-lernen-bundesliga-wechsel-trainer-reaktion/#:~:text=Jos%C3%A9%20Mourinho%20ist%20einer%20der,verriet%2C%20lernt%20er%20gerade%20Deutsch.
Falls er fleißig weitergeübt hat, sollte er es jetzt halbwegs beherrschen …
Mourinho und Salihamidzic? Nur Katastrophentouristen könnten sich daran erfreuen.
Danke für den sehr sachlichen, durchdachten und interessanten Podcast. Ihr habt euch wirklich sehr viel Mühe gegeben, den aktuellen Zustand des FCB zu analysieren, von mehreren Seiten zu durchleuchten und dadurch von Schnellschüssen und zu kurz gedachten Schuldzuweisungen wegzubleiben. Kompliment.
Ein par Anmerkungen:
1.) Schon ziemlich am Anfang erwähnt ihr, dass die Personalie Kovac auch erst nach längerem internem Streit entschieden wurde. Für mich ein wichtiger Punkt, den ihr vielleicht noch ein wenig mehr hättet ausleuchten können. Nicht in Bezug auf Kovac, sondern in Bezug darauf, wie beim FCB seit längerem Entscheidungen getroffen werden. Ich fand die Zeit von KHR und Sammer sehr gut. Es gab für mich (!) eine klare Kommunikation nach innen und außen.
Davor gab es als Beispiel die Nummer mit Jupp Heynckes. Der war im Winter 2012/2013 nämlich noch nicht der Triple Trainer, sondern der Vize-Triple-Trainer des Vorjahres, der nun gefühlt (!) aus der Presse erfuhr, dass Pep sein Nachfolger wird UND dass er, Jupp Heynckes seine Karriere beendet. Seine Reaktion war entsprechend.
In der KHR/Sammer Zeit gab es solche Dinge meines Wissens nicht mehr. Die beiden mögen gelegentlich knallhart (“Killer-Kalle”) rüberkommen, aber ich fand die Kommunikation immer fair, zwischen allen Beteiligten.
Das hat sich m.E. mit der Rückkehr von UH geändert. KHR und UH schien es immer schwerer zu fallen, Kompromisse zu finden, bei Personalentscheidungen landete man plötzlich beim kleinsten gemeinsamen Nenner und die “legendäre Menschenrechtspressekonferenz”, mit kurz darauf folgendem Nachtreten gegen Juan Bernat, zeigten, dass hier gerade etwas gewaltig schief läuft.
Auf was ich heraus will, die Geschichte Flick – HS hat ein Vorspiel.
2.) Der FCB hat ein Macht und Kommunikationsproblem. Genau so, wie ihr es absolut korrekt herausgearbeitet habt. Ihr habt dies gut an den beiden Personen HS und HF herausgearbeitet. Die Seifenoper können die beiden aber nur geben, weil es eine Etage darüber (ja ich weiß, HS ist Vorstand) nicht passt. Hainer und auch HS haben das Problem, als Marionetten von UH zu gelten. KHR könnte (und wollte vielleicht auch) ein Machtwort sprechen, aber was ihn immer auszeichnete, er war zu dem FCB und damit auch zu UH immer solidarisch. Oliver Kahn steht für – tja, für was eigentlich?
In Firmen solcher Größe wird im Normalfall der Krieg zweier leitender Angestellter nicht hingenommen. Immerhin reden wir hier von einer nicht ganz kleinen AG. Es erfolgt eine Mediation, und wenn das nicht fruchtet, stehen beide (!) dem Arbeitsmarkt zur Verfügung. Völlig egal wer angefangen hat. Wer sich aufführt wie bei GOT ist für keine Firma tragbar. Den Beweis hat man ja aktuell angetreten.
Da aber offenbar in der Etage über HF und HS kein Einvernehmen existiert, wie man mit der Situation und den Streithähnen umgeht, konnte sich das so aufschaukeln, dass nun tatsächlich der zukünftige Erfolg des ganzen Vereins gefährdet wird.
3.) HF ist zum Saisonende weg, ein neuer Trainer wird kommen. Alleine auf den Entscheidungsprozess hierfür bin ich extrem gespannt. Man wird sehen ob der Vorstand und der Aufsichtsrat etwas gelernt haben.
Aber erst dann wird es richtig spannend! Wie ihr im Podcast schön deutlich macht.
Was sagen die Spieler zu der ganzen aktuellen Aktion? Wann gibt es einen neuen Trainer und was denken die Spieler über diesen? Diese Mannschaft hat immerhin schon zwei Trainer deutlich wissen lassen, dass sie auf ihn keinen Bock haben (CA und NK) und das konsequent durchgezogen.
Was passiert, wenn der Verein dem neuen Trainer klar macht, dass Nübel nicht ausgeliehen wird, sondern dass er ihm die (angeblich) zugesagten 10 – 15 Spiele geben muss. Das Musiala mehr spielen muss, auch wenn dann Müller auf der Bank sitzt? Oder der Trainer alleine auf diese Ideen kommt? Aus Vereinssicht langfristig gedacht sicher nachvollziehbar.
Was passiert wenn der Erfolg ausbleibt, der notwendige Sparzwang dazu führt, dass man die BuLi beherrscht, aber in der CL früh rausfliegt? Der Kader im Sommer wieder erst auf den allerletzten Drücker zusammengestellt wird?
Und Verträge mit nicht wenigen Spielern müssen (dringend) verlängert werden. Diese wollen Perspektiven sehen, neben mehr Geld.
Hier liegt ein echtes Risiko, geht die Nummer diesen Sommer schief, dann wird es übel. Das Festgeldkonto ist endlich und durch Corona kann jetzt ein Fehlverhalten den Verein auf Jahrzehnte schädigen. Die Fehler, die den Untergang bedeuten, macht man im Erfolg ….
4.) ein letztes, hat keinen direkten Bezug zum aktuellen Podcast, und irgendwie dann doch wieder – Stichwort Kommunikation nämlich.
Es begab sich aber zu der Zeit, als der Berater von Lewa bei UH einen Termin haben wollte. UH hat ja mehrmals genüßlich erzählt, wie er die Sache damals gehandelt hat. Ob das in allen Details so stimmt, mag ich nicht beurteilen. Das eine ist nun, dass man so hinter verschlossenen Türen handelt. Das andere ist, dass man Zahavi öffentlich gewaltig vorführt.
An den Spruch, man sieht sich immer zweimal im Leben musste ich denken, als Alaba mit eben diesem Zahavi beim FCB aufschlug, um den neuen Vertrag zu verhandeln. Eigentlich hätte da jedem klar sein müssen, dass es entweder brutal teuer wird (quasi Schmerzensgeld für Zahavi :-) oder die Verhandlungen an die Wand knallen. Ein Berater auf diesem Niveau läßt sich so nicht vorführen, wie UH das tat.
Lewa sagen, ich rede mit deinem Berater erst nach Ablauf der Transferperiode, weil ich will, dass Du bleibst und dies dann auch begründe – das ist ok. Vor allem, wenn es intern bleibt. Aber so wie geschehen? Nö …
“Eigentlich hätte da jedem klar sein müssen, dass es entweder brutal teuer wird (quasi Schmerzensgeld für Zahavi :-) oder die Verhandlungen an die Wand knallen.”
Warten wir mal ab, ob mit dem, was dabei ‘rauskommt, Alabas Wünsche in Erfüllung gehen.” Bisher habe ich noch nichts Konkretes gehört.
Für Lewy ist alles super gelaufen: Er wollte Weltfußballer werden und die CL gewinnen – damals hat er nicht daran geglaubt, dass er es mit Bayern tun wird. Nachdem er eine Absage bekommen hat, hat er beschlossen, dass er alles tun wird, um es mit dem FCB zu schaffen. Und dann kam Flick – und er hat es geschafft.
Flick soll also einerseits sein Selbstbewusstsein, die sich in Form von Forderungen (“Sport 1 Liste”) äußern aus seiner vergangenen als Sportdirektor ziehen, andererseits aber kein Verständnis für die Zwänge eines Sportdirektors haben?
Abgesehen davon, dass ich es höchstproboematisch finde irgendwelche medial lancierten Spielerwunschlisten als (quasi) Fakt zu behandeln, macht es für mich keinen Sinn einmal mit seiner Sportdirektorvergangenheit zu argumentieren und diese dann im anderen Fall auszublenden.
Oder?
Das gleiche gilt für das Kernargument, dass Flick in der Binnenkommunikation problematisch sei (starrsinnig, selbstüberzeugt, egozentrisch, unflexibel).
Wie passt das zu seiner erfolgreichen Tätigkeit als Co-Trainer?
Seht ihr da keinen logischen Widerspruch in sich?
Naja, vielleicht ist er ja als Cheftrainer genauso überfordert (mit den genannten Dingen, nicht im Umgang mit der Mannschaft!!) wie es HS in seiner Rolle vorgeworfen wird. Als Cheftrainer stehst du ganz anders im Fokus, wirst viel stärker zur Verantwortung gezogen etc, das kann sich schonmal in veränderten Verhaltensweisen entladen. Vielleicht hat er das unterschätzt. Aus dem lustigen “Bürschchen” Brazzo ist ja, der vorherrschenden Meinung hier, auch ein egoistischer, eitler, eifersüchtiger Ellbogenmensch geworden.
Interessant finde ich folgende Aufzählung (Spox zitiert den Kicker), keine Ahnung ob das wirklich Vorwürfe waren oder jemand nur spekuliert. Nachvollziehbar klingt es:
“Des Weiteren berichtet der kicker, dass es wegen Alleingängen Flicks bei der Kontaktierung von Wunschspielern interne Kritik am 56-Jährigen gegeben haben soll. Auch der zaghafte Einbau von Talenten, der Umgang mit dem Campus und Ärger mit der U23 oder die offene Defensive in dieser Saison wurde von Klub-Verantwortlichen offenbar immer wieder bemängelt.”
Vor allem der erste Punkt ist/wäre natürlich Wahnsinn. Kann ja sein, dass ich die Autorität meines Vorgesetzten nicht anerkenne, aber mich so eindeutig in Dinge einzumischen, die nicht in mein Aufgabengebiet fallen? Puh.
Bezüglich dem Faktor Druck bzw exogenem Stress lenkst du mMn den Blick auf etwas sehr Wichtiges.
Auch, dass du HS diesbezüglich ansprichst finde ich richtig. Unter der These, dass vieles – gerade auch Interviews – von HS Verhalten sich als stark durch Stress beeinflusst geschieht erscheint vieles logischer.
Das Gegenbeispiel wäre Müller, der ja bekanntermaßen sehr locker wirkt – gerade in der Außendarstellung und entsprechend als sympathisch wahrgenommen wird.
Das ist sozialpsychologisch schon schlüssig.
Spannende Frage – kann natürlich sein, dass er vor allem mit Löw lange auf einer Wellenlinie lag und sich menschlich/beruflich weiterentwickelt hat und zu den von dir beschriebenen Eigenschaften gefunden hat…
Dass er sich in seiner Co-Trainer-Zeit quasi fachlich verbessert und menschlich verschlechtert hat?
Interessanter Punkt. Würde mich aber unter dem Aspekt wundern, dass ihm aktuell Kovac zur Seite gesprungen ist, was ja auch auf ein gutes Verhältnis schließen lässt und er bei der Mannschaft ja auch menschlich gut anzukommen scheint.
Auch in diesen Beziehungen treffen/trafen Erwartungshaltungen beider Parteien aufeinander – und es hat zwischenmenschlich funktioniert.
Zu Kovac Einlassung und nun dem Vorwurf, Flick hätte im Alleingang Wunschspieler angesprochen: Kann schon sein, dass letzteres Verzweiflungstaten waren (“Wenn die das nicht hinkriegen, nehme ich das selber in die Hand”/”Wenn ich das mit dem Spieler kläre, können die anderen gar nicht mehr nein sagen”). Aber das wäre halt in etwa so, wie wenn die Verantwortlichen wegen der Verzweiflung wegen der Gegentorflut kurz vorm Spiel in die Kabine gehen und der Mannschaft die defensive Aufstellung und Ausrichtung vorgeben. Das würde sich auch kein Trainer gefallen lassen.
Dass Flick unter Druck und Dampf und Anspannung stand, ist glaube ich unstrittig. Und dass alles, was er getan und gesagt hat dem Zweck diente, diese Anspannung zu reduzieren, auch. Am Ende halt Befreiungsschläge, auf die der Verein leider gar nicht wirklich anders reagieren konnte. Wirklich schade, dass man es überhaupt so weit hat kommen lassen. Denn ich bin fest davon überzeugt, dass das nie Flicks Ziel oder Agenda war, so zu agieren. Es gibt in der Psychologie tatsächlich ein Modell/einen Ansatz, der davon ausgeht, dass man unter mildem Stress mehr der sehr gewohnten und geübten und deshalb auch “souveränen” Verhaltensweisen zeigt – also das, was einen bisher erfolgreich gemacht hat, was man gut kann, was “man ist”. Bei Flick wäre das Empathie, Harmoniebedürftigkeit. Hilft das aber nicht, den Stress/Druck abzubauen, fällt man in Verhaltensweisen, die genau das Gegenteil sind. Der Detailverliebte wird plötzlich global galaktisch (und zum Schwarzmaler – “Alles Scheiße”), der Zurückhaltende wird pampig und aggressiv…einfach, weil unsere Psyche sich schützen will, alles schon versucht hat und deshalb das Gegenteil als letztes Mittel versucht, um den Stress loszuwerden. Das Dumme ist nur: Das Gegenteil dessen, was unsere Persönlichkeit ausmacht, ist “untrainiert”, unreif…und so wirkt das unter starkem Stress gezeigte Verhalten dann auch. Kann jedem nur empfehlen, sich mal selbst in dieser sogenannten “Stressfalle” zu beobachten! Immer wenn Leute sagen “Ich war außer mir”/”Das war doch nicht ich/Das warst doch nicht du, so kenne ich dich gar nicht”…
Erstens sollten wir uns doch klar sein dass das Imperium zurückschlagen würde. Und das beginnt dann natürlich mit den üblichen lancierten Artikeln.
Zweitens ist z.B. der Kontakt zwischen Flick und Götze gar kein Geheimnis. Es wurde vor der Saison ausführlich darüber berichtet wie die beiden aus alter Verbundenheit immer wieder telefonieren. Kann man jetzt natürlich perfide ummünzen.
Flick soll übrigens auch mit Sane und Upamecano telefoniert haben. Hat er sie geworben, verjagt, musste er die Arbeit des Spovo machen? Oder das ist das vielleicht normaler Geschäftsgang?
Ach komm schon BM, jetzt stell dich nicht so an: Du kennst den Unterschied zwischen dem normalen Geschäftsgang, in dem man sich abstimmt und bespricht, wer wann wen kontaktiert und mit wem telefoniert, um zu sondieren oder weichzukochen – und “Alleingängen”. Wirklich krass, wie du verzweifelt versuchst, alles so hinzudrehen, wie es in dein Weltbild passt. Ich sage ja gar nicht, dass es diese Alleingänge gegeben hat. Aber wenn es diesen Vorwurf gibt, wird es wohl kaum um das gegangen sein, was du gerade beschreibst.
@JOP
Warum diese völlige überzogene Reaktion? Gerade von dir hätte ich etwas Sachlicheres erwartet.
Hallooo ihr zwei?!? Ich höre Euch ja eigentlich ganz gern, aber hört Ihr Euch eigentlich auch zu bei dieser Folge? Wir hören Euch ja (auch) zu weil ihr meint, Euch über alles Bayern bezogene eine Meinung haben zu dürfen (so weit, so gut) Die Art und Weise, wie Ihr über Flick spricht ist schon der Hammer. Flick regt sich ja nicht nur darüber auf, wer verpflichtet wurde, sondern auch (mehr noch) darüber, wer nicht verlängert wurde (Alaba, Boateng, Martínez ). Und Ihr denkt doch auch, ihr könnt Euch eine Meinung bilden, wer zur Mannschaft passt, und wer nicht. Zwischenfrage: wer seit Ihr nochmal genau? Flick hat eine „gescheiterte“ Mannschaft übernommen und sie zur Superlative gebracht. Sollte er dann nicht Ansprüche stellen dürfen? Vielleicht ein klein wenig berechtigter als Ihr beide oder ein Brazzo, ein Kahn oder sogar ein Kalle, der selbst noch keine höchsten Ehren gewonnen hat. Brazzo habe „genauso“ zum Erfolg beigetragen wie Flick höre ich gerade [WAS?!???]. Klar müsst ihr reden für einen Podcast, aber die Art wie ihr Flick in diesem Fall massregelt finde ich bodenlos (hört es Euch noch mal nüchtern an…). Es gibt so viele Punkte in diesem Podcast, die ich total furchtbar finde. Was könnt Ihr Euch sonnen im Rückblick darauf, dass ihr shortcomings schon im Erfolg gesehen habt. Flick hat es ja auch gesehen und ist auf taube Ohren gestossen und ihr kritisiert ihm für alles mögliche. Dass Flick z.B. sein Ok zu D. Costas, B. Sarr oder Nübel gegeben hat, kann ich mir nicht vorstellen (keine Ahnung was da Deine / Eure Quellen sind).
Eine echt traurige Leistung von Euch beiden.
Gut, dass wir uns gestern erst wieder über Fingerspitzengefühl bei Kritik unterhalten haben.
Da beim FCB immer etwas durchsickert wegen der vielen undichten Stellen hätte ich mich an Flicks Stelle auch direkt an die Öffentlichkeit gewendet bevor es wieder jemand anderes preisgibt. Oder bevor der Brazzo mal wieder was raushaut wie bei Boateng.
Und der FCB hatte 2020 die beste Mannschaft der Welt und hat seitdem bewusst und unnötigerweise seinen Kader ggü 2021 verschlechtert. Und wird ihn mit den unnötigen Abgängen zum Ende der Sasion noch weiter verschlechtert. Da wäre ich natürlich auch angepisst. Gerade so einen Erfolgscoach wie Flick hätte man mehr Kompetenz geben müssen und seine Meinung nicht so mit Füßen treten.
Ich finde es einfach schade, dass die Vertragslaufzeit der Trainer so kurz ist. Wenn ich jetzt schon weiß, dass der nächste Trainer nach drei Jahren schon wieder weg ist, ist bei mir die Vorfreude auf einen neuen Trainer schon viel geringer.