Es hat Peng gemacht: FC Bayern besiegt Bremen

Florian Trenner 22.04.2024

Am 19. Spieltag der Frauen-Bundesliga konnten die FC Bayern Frauen einen 3:0-Heimsieg gegen den SV Werder Bremen einfahren und stehen nun, drei Spieltage vor Schluss, unmittelbar vor der erfolgreichen Titelverteidigung.

Drei Spieltage vor Schluss beträgt der Vorsprung der FCB-Frauen vor dem VfL Wolfsburg nun sieben Punkte. Schon am nächsten Spieltag (4. Mai, 12.00 Uhr) in Leverkusen kann die Straus-Elf die sechste Meisterschaft in der Klubgeschichte klar machen.

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Im Vergleich zum 5:1-Auswärtssieg in Duisburg nahm Alexander Straus zwei Änderungen vor: Tuva Hansen rückte auf die Position der Linksverteidigerin, Magdalena Eriksson übernahm den Platz von Linda Sembrant, die vorerst auf der Bank Platz nahm, und rückte in die Innenverteidigung.

In der Offensive erhielt Jovana Damjanovic den Vorzug vor Linda Dallmann. Für Sarah Zadrazil kam ein Startelf-Einsatz noch zu früh, für die Österreicherin spielte erneut Sam Kerr auf der Doppel-Sechs neben Georgia Stanway.

FC Bayern Frauen: Guter Start aber keine Tore gegen Bremen

In einer intensiv geführten Partie hatte Lea Schüller die erste Großchance für die Münchnerinnen, als sie nach einem klugen Zuspiel von Damjanovic frei auf Livia Peng zusteuerte und an der Schweizer Nationaltorhüterin scheiterte. Die Bayern, gewohnt variabel im Offensivspiel, taten sich in der Folge jedoch schwer, weitere Torchancen zu erspielen.

Bremen war bissig in den Zweikämpfen und machte die Räume dementsprechend eng. Auf der anderen Seite waren das Fehlen von Zadrazil und einige Ungenauigkeiten im Spielaufbau auffällig. Insbesondere Sam Kerr leistete sich einige einfache Ballverluste.

Und die Bremerinnen? Die Norddeutschen bauten ruhig auf und bezogen dabei immer wieder Peng mit in den Spielaufbau, die sich sehr hoch positionierte. Trotz einiger guter Balleroberungen konnten sich die Grün-Weißen jedoch keine große Tormöglichkeit erarbeiten.

Zum Ende der ersten Halbzeit blitzte die individuelle Klasse der FCB-Spielerinnen auf. Nina Lührßen klärte nach 34 Minuten einen Kopfball von Glodis Viggosdottir von der Linie, zehn Minuten später verpasste Jovana Damnjanovic eine Harder-Hereingabe nur knapp. Folgerichtig ging es mit 0:0 in die Pause.

Bayern Frauen starten furios in die zweite Halbzeit

Doch die Partie sollte nicht lange torlos bleiben. Die Münchnerinnen änderten ihren Plan im Spielaufbau und gingen bewusst etwas mehr Risiko ein. Straus forderte die Spielerinnen in der Halbzeitpause auf, die Spielverlagerungen herauszuzögern um so die erste Pressinglinie der Bremer überspielen zu können.

Der erste Bayern-Angriff resultierte in einem Eckball, den Magdalena Eriksson zur 1:0-Führung einköpfen konnte. Mit diesem frühen Tor war die Moral der Bremerinnen für das erste gebrochen.

So dauerte es auch nicht lange bis zur vermeintlichen Entscheidung zu Gunsten der Münchnerinnen. Nach einem Fehlpass von Lührßen kam Jovana Damjanovic an den Ball, die sich kurz orientierte und aus gut 45 Metern über die hochstehende Livia Peng zum 2:0 ins Tor lupfte. Ein Treffer der Marke „Tor des Monats“.

Bayern verteilen Geschenke und Bremen nimmt sie nicht an

Doch wer jetzt weitere, ruhige 30 Minuten erwartete, sah sich getäuscht. Im Wissen um den sicheren Sieg leisteten sich die Münchnerinnen einige Ballverluste und ließen die nötige Souveränität vermissen. So auch in der 70. Minute, als ein Fehlpass im Aufbau zu einem Foulelfmeter für Bremen resultierte. Sophie Weidauer scheiterte aber an Mala Grohs, die ihren Fehler somit wieder wettmachen konnte.

Apropos Fehler: Auch Bremen verteilte weiterhin fleißig Gastgeschenke. Nach einem schlechten Rückpass von Brandenburg lief Harder frei auf das verwaiste Tor zu und traf aus kurzer Distanz lediglich den Pfosten.

Eine Kopie des 2:0 gelang in der Schlussminute dann Georgia Stanway, die Peng ebenfalls aus großer Entfernung überwinden konnte. Am Ende steht ein 3:0-Erfolg, der sich in der ersten Halbzeit so keineswegs andeutete.

Bremen spielte eine erste sehr couragierte erste Hälfte, wie man es selten von Gästeteams in München sehen konnte. Die taktische Idee, Peng als Anspielstation im Aufbau zu nutzen, ging anfangs voll auf da man durch diesen Kniff eine Überzahl erzeugen konnte. Mit dem frühen Standard-Tor in der zweiten Halbzeit kippte das Spiel jedoch Seiten der Gastgeberinnen.

„Ich habe großen Respekt vor Peng und die Art des Spielaufbaus von Bremen. Aber wenn man den Ball verliert, ist es ein großes Risiko. Das wussten wir.“
Alexander Straus streckt den linken Arm aus. Auf der rechten Bildhälfte sind Pfeile "X" und "O" wie mit Kreide eingezeichnet. Sie stellen eine taktische Abbildung dar.

Alexander Straus

nach dem Spiel über die Weitschusstore zum 2:0 und 3:0

Zur Verteidigung der Torhüterin muss man nun sagen, dass nicht sie die Fehler vor den Weitschuss-Toren beging. Peng war Leidtragende der taktischen Idee und der, zugegeben, sehr guten Ausführung von Damjanovic und Stanway.

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