»Supertransfers wie bei Pogba oder Bale würden nicht zu der Philosophie des Vereins passen«

Steffen Trenner 21.04.2017

Da das Interview für viel Wirbel gesorgt hat und teilweise nur sehr verkürzt aufgegriffen wurde, haben wir seine Aussagen noch einmal im Gesamtzusammenhang übersetzt.

Michael Reschke über…

.. die kleinere Zahl der Titelanwärter in der Champions League:

»Diese Entwicklung besteht nicht nur auf europäischer, sondern auch auf nationaler Ebene. Für Mannschaften wie Valencia und Sevilla war es vor zehn Jahren noch möglich, die spanische Liga zu gewinnen. Das ist praktisch vorbei. Noch unwahrscheinlicher ist es, nochmals einen Klub wie den FC Porto ganz oben auf dem Siegertreppchen der CL zu sehen. Das kann nur passieren, wenn die Topklubs nicht optimal arbeiten.

Der finanzielle Abstand ist die Basis und ein Hauptgrund. Zudem arbeiten die großen Vereine immer professioneller und verkaufen selbst bei hohen Transferangeboten Ihre besten Spieler nicht mehr. Transfers wie der von Pogba (über 100 Mio von Juve zu Manchester United) oder Higuain (von ca. 90 Millionen von Neapel zu Juve) sind Seltenheit. Warum? Weil die großen Vereine ihre Top-Spieler behalten wollen.

Fast nur noch wenn Verträge enden, wie beispielsweise bei Ibrahimovic oder Alves, finden Wechsel von einem zum anderen Topklub statt. Die meisten der besten Spieler sind bei Juve, Real, Barça, Atlético, den englischen Spitzenklubs, in Dortmund, bei PSG oder bei uns. Diese Spitzenspieler machen in den entscheidenden Spielen den Unterschied aus. Gegen diese Sammlung individueller Spitzenqualität anzukommen, ist selbst mit einer sehr gut funktionierenden Mannschaft beinah unmöglich. Wobei es natürlich Ausnahmen geben kann, wie vielleicht in dieser Saison mit dem AS Monaco. Sie haben eine sehr starkes Team mit hochinteressanten Spielern, von denen einige absolutes Top-Level erreichen werden.«

.. die Suche nach Talenten:

»Ein Beispiel: 2015 war ich in Griechenland bei der U19 Europameisterschaft. Damals habe ich José Ángel Sánchez (Generaldirektor Real Madrid) eine SMS gesandt und ihm für den Kauf von Marco Asensio von Mallorca für nur 3,5 Millionen gratuliert. Man könnte Jose dafür ein Denkmal setzen! Würde Real Madrid ihn nun für 50 Millionen gehen lassen? Ich glaube nicht. Wir haben Joshua Kimmich unter ähnlichen Umständen verpflichtet: er spielte in der zweiten Liga bei Leipzig, war noch keine 19 Jahre alt und wir haben 8,5 Millionen Euro für ihn gezahlt. Das war viel Geld in diesem Moment. Aber manchmal muss man solche Entscheidungen treffen. Kimmich hat eine fantastische Mentalität und wird für unseren Klub noch sehr wichtig werden. Wenn es sein muss, würde er durch eine Mauer rennen, um ein Spiel zu gewinnen. Er gibt immer alles für seinen Klub. Zudem verfügt er über sehr gute technische und taktische Fähigkeiten.«

.. das richtige Vorgehen auf einem gesättigten Markt:

»Ein gutes Auge allein reicht nicht. Man muss eine Struktur besitzen, die es einem erlaubt handlungsschnell Entscheidungen zu treffen. Es gilt den Markt zu kennen und über gute Kontakte zu verfügen. Ich glaube, dass alle Spitzenvereine gut beraten sind, zukünftig mit einer sportlichen Doppelspitze zu agieren.

Eine Art „Innenminister“, als wichtigster Absprechpartner für den Trainer, die Spieler, den Trainerstab, die medizinische Abteilung und alle weiteren Mitarbeiter im Teamumfeld, sowie als Bindeglied zum Präsidium und der Geschäftsführung. Gleichzeitig muss er den Klub in den Medien und somit in der Öffentlichkeit vertreten. Zudem gilt es mit der Nachwuchsabteilung und weiteren Abteilungen des Klubs vernetzt zu sein.

Zusätzlich braucht man eine Art „Außenminister“. Es gilt, in Zusammenarbeit mit der extrem wichtigen Scouting-Abteilung den nationalen und internationalen Spielermarkt, im Spitzen- und Nachwuchsbereich einschätzen zu können. Zudem muss man, so vernetzt zu sein, dass man wichtige Vertrags-Konstrukte wie Ausstiegsklauseln kennt. Selbstverständlich gilt es auch die eigenen Talente sehr gut einschätzen können. Dieser „Außenminister“ muss dann gemeinsam mit dem Trainer, der Geschäftsführung und dem „Innenminister“ eine Kaderplanungs-Strategie vorzubereiten.

Die sportliche und wirtschaftliche Bedeutung des Transfergeschäftes ist mittlerweile extrem groß. Es ist kaum noch möglich, die täglichen, wichtigen Aufgaben eines Sportdirektors zu erledigen und gleichzeitig das Transfergeschäft optimal zu lösen.

Eine Frage meinerseits: Wie hoch ist das Investment von Real Madrid bei Transfers, wenn man die Kosten für die Verpflichtung, die Provisionen und das Gehalt des Spielers für fünf Jahre berechnet?

[Einwurf des Fragestellers: Allein für Bale hat Madrid 2013 ein Paket von 200 Millionen € geschnürt.]

Real Madrids Marco Asensio
(Bild: Juan Manuel Serrano Arce / Getty Images)

Und für den einen jüngeren Spieler wie Asensio? Vielleicht 25 Millionen. Das bedeutet, dass ein großer Club für bei Neuverpflichtungen zwischen 15 und in der Spitze 200 Millionen Euro investiert. Nur für eine Verpflichtung! Ein Kader besteht natürlich aus rund 22 Spielern.

Wenn man beispielsweise einen Außenverteidiger sucht, kommen vielleicht 5-8 Spieler für eine Position in Frage. Es gilt dann Qualität, Potential und Investment im Vergleich mit den Spielern aus den eigenen Reihen zu vergleichen und dann den Entscheidungsprozess vorzubereiten. Wenn man sich gleichzeitig auch noch um alle Aufgaben des „Innenministers“ kümmern muss, ist dies aus meiner Sicht nicht möglich.

Man kann den Markt nicht vollständig kontrollieren. Unsere Scouting-Abteilung ist vergleichsweise klein, aber von hoher Kompetenz und mit großer Leidenschaft bei der Sache.«

.. statistische Analysen im Scouting:

»Wer erstellt diese Analysen? Das ist eine interessante Frage. Wer analysiert jeden Zweikampf und entscheidet, wer diesen gewonnen hat? Ist es eine Maschine, ein System oder ist es eine Person? Ich habe es bewusst, sozusagen als Selbstversuch, mit einem Spieler während eines Spiels ausprobiert. Es ist beispielsweise sehr schwierig bei jedem Zweikampf klar zu entscheiden, wer der Sieger ist.

Nehmen wir ein Beispiel: Ein Spieler führt in einem Spiel 5 Zweikämpfe, von denen er zwei klar gewinnt und zwei klar verliert. Beim fünften Zweikampf gibt es nun ein Problem: für den einen Analysten hat der Spieler das Duell gewonnen und für den anderen verloren. Abhängig von dieser Einschätzung entsteht eine gewonnene Zweikampfbilanz von 40 % oder 60 %.

Wer steckt dahinter? Wer analysiert diese Komplexität? Gott? Ich will den mathematischen Systemen nicht ihre Bedeutung absprechen, aber das Entscheidende, um den Marktwert eines Spielers zu bestimmen, sind weiterhin klare Analysen der eigenen Scouts. Die mathematischen Daten können helfen und für die Medien interessant sein. Aber Fußball ist komplexer als andere Sportarten, wie American Football, Basketball oder Eishockey, wo Statistiken aussagekräftiger sind.«

.. die Situation der englischen und spanischen Vereine:

»Ich habe großen Respekt vor den englischen Vereinen. Sie sollen ihren Weg weiter gehen. Er hat sich für Sie bewährt. Ich verfolge internationale Jugendturniere inzwischen seit fast 40 Jahren. In den letzten 20 Jahren hatte Spanien ganz oft die beste U-17, 18, 19 und U-21 Mannschaft. Wenn dem mal nicht so war, hatten Sie die zweit- oder drittbeste. Die Qualität der jungen Spieler ist fantastisch. Auch für die Zukunft. Wenn Spanien einmal eine
schwächere WM oder EM spielt, wie 2016 in Frankreich, hat, ist dies eine Momentaufnahme.«

.. Atlético Madrid:

»Dieser Klub ist außergewöhnlich. Ich verfolge ihn seit Jahren intensiv. Ein Erfolgsgeheimnis ist sicherlich dieser außergewöhnliche Trainer. Vermutlich wurde Diego Simeone geboren, um Trainer von Atlético zu sein.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist eine sehr kluge Strategie: Wer trifft diese Vielzahl intelligenter Marktentscheidungen? Filipe Luis war bei Chelsea nur ein Durchschnittsspieler. Atlético hat ihn verpflichtet und jetzt spielt er fantastisch. Sie haben immer wieder ihren Mittelstürmer ersetzen müssen und mit dem Nachfolger stets einen Volltreffer gelandet! Torres verloren und Forlán geholt, dann Agüero, dann Falcao, Diego Costa, Griezmann… Das ist eine Jahrhundertleistung. Und aufgepasst: ich mag Correa! Ich habe versucht ihn als 18jährigen nach Leverkusen zu holen.

Bei Atlético wird nichts dem Zufall überlassen. Da steckt ein klarer Plan mit intelligenten Entscheidungen dahinter. Um Säulen wie Juanfran, Godin, Gabi und Koke herum wird eine schlaue Transferpolitik betrieben. Bei Sevilla ist das ähnlich. Sie haben einige fantastische Transferentscheidung getroffen. Bei diesen Modellen wird nicht spekuliert: Hier wird nach einer klaren Strategie verfahren.«

Philipp Lahm nach dem Champions-League-Spiel gegen Real Madrid.
(Foto: Matthias Hangst / Bongarts / Getty Images)

.. die Nachfolge von Philipp Lahm:

»Mit Kimmich und Rafinha sind wir gut aufgestellt. Zudem kann es keinen Nachfolger für Lahm geben, weil er so außergewöhnlich ist. Von 100 Spielen, spielt Philipp 99 Mal gut, sehr gut oder sogar exzellent und nur eines durchschnittlich. Er zählte zehn Jahre in Folge zu den besten zehn Spielern der Welt. Wie Messi und Cristiano. Einen Spieler von dieser Qualität zu ersetzen, ist nahezu unmöglich. Der beste Rechtsverteidiger der Welt nach Lahm ist für mich übrigens Dani Carvajal. Vor seiner Verpflichtung hat die Scouting-Abteilung von Bayer 04 ihn sehr intensiv verfolgt. Ich selbst habe ihn in mehreren Spielen bei Castilla in der Segunda B beobachtet. Seine Offensivqualität und die Natürlichkeit seines Spieles haben uns beeindruckt. Zwar gab es Restzweifel an seiner Defensivqualität, da er dort wenig gefordert war, aber die Entscheidung für ihn war eindeutig. Er war eine fantastische Verpflichtung für Leverkusen. Als Spieler und als besonderer Typ. Bevor er nach Madrid zurückkehrte, hab ich in Leverkusen eine sehr emotionale Abschiedsrede gehalten. Unser gesamter Kader und der Trainerstab haben Ihn mit großem Applaus verabschiedet. Er war genial. Die Fans liebten ihn.«

.. über den Vergleich zwischen Toni Kroos und Arturo Vidal:

»Bei dieser Wahl kann man nur gewinnen. Wir konnten Toni als jungen Spieler vom FCB für Bayer 04 ausleihen und haben Vidal von Colo-Colo verpflichtet, als er noch sehr jung war. Beide sind komplett verschieden: Toni ist eiskalter Stratege, der lenkt und leitet. Vidal ist ein Vulkan, der alles für sein Team gibt und sich selbst nie schont. Beide sind Weltklasse. Wenn man von einem verlangen würde, wie der andere zu spielen, würde dies aber nicht funktionieren. Toni ist kein geborener Verteidiger, aber dank seiner strategischen Fähigkeiten und seinem Ordnungssinn, ist er auch in der Defensive sehr effektiv. Vidal ist ein Spezialist als Balleroberer.«

.. Xabi Alonso:

»In der ersten Hälfte der Spielzeit 2014/2015 war er der wichtigste Spieler für Bayern. Er hat erst zwei Tage vor dem ersten Saisonspiel gegen Schalke bei uns unterschrieben und war dann auf Schalke direkt der dominante Leader im Mittelfeld. Das Gefühl war: Der Kapitän ist zurück! In dieser Spielzeit gibt ihm Ancelotti mehr Ruhepausen: aber wenn er spielt, dann stets auf einem hohen Niveau. In meinen 38 Jahren im Profifußball gehört er für mich zu den fünf Spielern mit der besten Mentalität und Professionalität, die ich kennengelernt habe. Bei ihm mischen sich auf dem Feld Intelligenz und Natürlichkeit, Verantwortungsbewusstsein und Teamgeist. Für Xabi war es eine fantastische Geschichte bei Bayern zu spielen und für Bayern war es eine fantastische Geschichte, dass er Teil dieses Clubs war. Er ist ein Spieler, wie ihn Trainer lieben.«

.. Bayern-Coach Carlo Ancelotti:

»Er ist wie ein Schiffskapitän, der auch im größten Sturm die Ruhe behält. Er ist völlig auf das Wesentliche fokussiert. Carlo hat große Erfolge gefeiert, aber auch schmerzhafte Niederlagen erlitten und weiß, dass das Leben stets weitergeht. Das ist eine seiner großen Stärken. Im Moment des Erfolgs wird er nicht zu euphorisch und in der Niederlage lässt er sich nicht zu sehr herunterziehen. Carlo hat seine innere Balance gefunden. Unsere Spieler vertrauen ihm deshalb. In so großen Vereinen die Bayern oder Madrid herrscht immer großer Trubel, eine extreme, stimmungsabhängige Medienberichterstattung. In diesem Umfeld braucht man einen Ruhepol. Die Spieler schätzen ihn sehr.«

Die Fortsetzung. Reschke bei El Pais über Thiago, Guardiola und Real.

.. Thiago:

»Thiago ist besonders, weil er Intuition und strategische Fähigkeiten miteinander kombiniert. Er ist eben nicht nur Intuition. Wenn man ihm eine Mannschaftsstrategie vorgibt, fügt er sich in den Plan ein, schafft es, sich gleichzeitig Freiräume zu bewahren, in denen er seine individuelle Klasse ausleben kann. Manchmal ist sein Spiel so virtuos, dass es wirkt, als hätte er Hände anstelle der Füße! Es ist falsch zu denken, dass er bei Barça gescheitert wäre. Er war sehr jung und seine Konkurrenten waren Busquets, Xavi und Iniesta: Weltklassespieler. Damals war es für ihn daher schwer, einen Stammplatz zu ergattern. Ich habe Thiago 2013 bei der U-21 Europameisterschaft in Israel beobachtet. Ich wollte ihn damals leihweise nach Leverkusen holen, aber das war unmöglich. Er war nicht nur der Beste des Turniers. Er stand eine Kategorie über den anderen Spielern.«

.. Pep Guardiola:

»Niemand zuvor hat aus meiner Sicht den Fußball so verändert wie Pep Guardiola. Er hat die Denkweise über Fußball neu geordnet. Das Thema Guardiola ist von großen Teilen der deutschen Medien sehr kritisch betrachtet worden. Teilweise wohl, weil er keine Interviews gab, sondern nur Pressekonferenzen. Er war unnahbar.

Wir sind unter Pep dreimal sehr souverän Meister geworden und haben zweimal den DFB-Pokal gewonnen. Zudem haben wir drei Mal in Folge das Halbfinale der Champions League erreicht. Dies wurde wie ein Scheitern beurteilt. Das ist natürlich Unsinn. Es ist eine Leistung! Ich war während des ersten Halbfinals-Aus gegen Real Madrid noch nicht im Verein und kann deshalb wenig dazu sagen. 2015 gegen Barca hatten wir keine echte Chance.

Leistungsträger wie Alaba, Robben und Ribery fehlten verletzt. Andere Stammspieler waren gerade von Verletzungspause zurückgekehrt und sehr weit von ihrer Bestform entfernt. Auf dem Weg zum Stadion fragte mich damals ein Kollege: „Herr Reschke, wie stehen unsere Chancen?“ Meine Antwort damals: „Wir haben eine Chance von 5 % auf das Weiterkommen. Wir gewinnen, wenn Barça vieles falsch macht, wenn Neuer zweimal Super-Neuer ist, und wir unglaublich viel Glück haben.“

Zu glauben, dass wir eine Chance auf das Weiterkommen hatten, war unrealistisch. Aber für die Medien war das Ausscheiden gegen Barca ein Scheitern von Pep. Letzte Saison gegen Atlético waren wir in beiden Spielen klar die bessere Mannschaft und hatten es verdient ins Finale einzuziehen. Uns fehlte nicht das Glück, wir hatten unglaubliches Pech. Damit möchte ich den Erfolg von Atlético nicht schmälern. So ist Fußball eben.«

.. Guardiolas Bild in den Medien:

»Die Medien haben ihre Version. Aber wenn man mit Experten, wie Joachim Löw, Thomas Tuchel, Hansi Flick, nahezu allen Bundesligatrainern oder Spielern wie Philipp Lahm oder Xabi Alonso spricht, hört man von großem Respekt für Pep.

Pep vermittelt seinen Spielern Visionen und Ideen, vor allem in Bezug auf das Offensivspiel. Also auf das, was wir doch alle sehen wollen. Viele Mannschaften spielen heute anders, offensiver wegen ihm. Nicht alle Spieler mögen Guardiola persönlich, weil er manchmal ein bisschen eigen ist. Aber seine Idee vom Fußball, die Art, wie er die Spiele vorbereitet, sein Scharfblick, um die die Schwächen der Gegner auszumachen und die Fähigkeit, seinen Spielern offensive Lösungen aufzuzeigen, machen ihn zu etwas ganz Besonderem.

Pep Guardiola zur Doublefeier des FC Bayern.
(Foto: Alexander Hassenstein / Bongarts / Getty Images)

Ich habe 35 Jahre bei Bayer 04 Leverkusen gearbeitet, das war mein Verein, der mir sehr am Herzen lag. Als mich Bayern verpflichten wollte war es für mich sehr schwer Leverkusen zu verlassen. Einer der Hauptgründe, mich für den FCB zu entscheiden, war die Herausforderung, mit Guardiola zu arbeiten. Und dies ist mit das Wichtigste, was mir in meiner Fußballkarriere passiert ist. Pep ist ein Genie. Unglaublich.«

.. den Vergleich zwischen Real Madrid und Bayern in der Transferstrategie:

»Bayern investiert auch viel Geld in Spielerverpflichtungen, aber nicht in der gleichen Dimension wie Madrid. Diese Supertransfers wie bei Pogba oder Bale würden auch nicht zu der Philosophie des Vereins passen. Der größte Transfer, den der FCB bisher gemacht haben, war 2012 der von Javi Martínez für 40 Millionen Euro.

Bayern hat eine klare Philosophie und wird diesen Weg weiter beschreiten. Wenn man Real betrachtet, sieht man einen Club sehe, der eine fußballerische Weltmacht darstellt, der sportlich die höchsten Erfolge erreicht hat. Dem muss man größten Respekt zollen.«

.. das Besondere an Real Madrids Spielstil

»Sie haben viele Spieler mit einer besonderen Mentalität, die den Unterschied in wichtigen Spielen ausmachen können. Ihr Selbstvertrauen ist so groß, dass sie selbst unter den schwierigsten Umständen davon überzeugt sind, gewinnen zu können. Das gibt dem Team enorme Kraft. Und wenn nichts mehr geht, trifft Sergio Ramos.«

♥ Artikel teilen

»Eier, wir brauchen Eier!«

— Oliver Kahn

Du willst Miasanrot Supporter werden?

FC Bayern Forum

Miasanrot FC Bayern Forum

  1. “Bayern hat eine klare Philosophie und wird diesen Weg weiter beschreiten. ”

    Für mich der interessanteste Satz – nur, wer kennt diese Philosophie?

    Wieder ein FC Deutschland, so wie Uli das mag?

    Oder eine U21, wenn das neue NWZ fertig ist?

    Oder die “Passt scho”-Variante: Wie 2006 nach dem Ballack-Abschied mit “Granaten” wie Ismael, Lell, dos Santos, Karimi, Deisler etc. weitermachen?

    Gerade das manchmal vorherrschende “Passt scho” mit der Tendenz zu scheinbar “günstigen Alternativen” macht mich manchmal ratlos. :-/

    Bitte gerne um Antworten – auch von Herrn Reschke.

    Antwortsymbol5 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Die Philosophie? Kann sich noch jemand an KHR “3-Säulen”-Modell erinnen?
      1. Deutsche Nationalspieler
      2. Talente aus der eigenen Jugend
      3. vereinzelte Transfers von internationalen Hochkarätern

      Oder so ähnlich müsste es doch gewesen sein!?

      Im übrigen vielen Dank für die Übersetzung des Textes. Über Go..dings-Translator wars doch recht schwierig!

      1. Danke Marco, das war mir in der Tat entgangen.

        Klingt per se gut, wenn nicht künftig nur Rudys statt Robbens kommen…

      2. Ich glaube Kalle war etwas “bescheidener” und hat vom 2-Säulen-Modell gesprochen.
        Einmal Transfers von Spielern die die Mannschaft stärker machen sollen und zweitens die Entwicklung von eigenen Nachwuchskräften.
        Davon abgesehen hätten mich inhaltliche Ausführungen von Reschke zur Transferphilosophie auch interessiert.

        Obwohl man einige Dinge aus der Vergangenheit schon ableiten kann.

        – Wir sind ein Käufer- kein Verkäuferverein. Kein Spieler verlässt uns gegen unseren Willen.

        – Wir sind immer daran interessiert den Kern der Nationalmannschaft zu stellen und dementsprechend Nationalspieler zu verpflichten.

        – Die wesentlichen Vorgaben zu den Transfers kommen vom Verein, nicht vom Trainer.

        – Transfers gerne aus der BL- bzw. BL-erfahren.

        – Keine außereuropäischen Transfers.

        – Kein Spieler ist den Gang in die Kreditabteilung wert.

        – In der Bilanz muss mindestens eine schwarze Null erscheinen.

        Das ist wahrscheinlich keine konsistente Philosophie, die irgendwo niedergeschrieben steht, aber das sind Erfahrungswerte die das Geschehen doch ganz gut beschreiben.

      3. Ja beim Recherchieren bin ich auch nur auf das “2-Säulen”-Modell gestoßen (bei JLZ gibt es eine 3-Säulen-Philosophie). Aber wie du schreibst sind die Nationalspieler auch ein Teil der Strategie.

        Die anderen Punkte gelten soweit auch. Die Fragen die sich stellen sind:
        – wie weit ist man bereit für die Topstars zu gehen, sprich: wo ist die Schmerzgrenze? 45? 50? 60 Millionen?. Hat man nicht auch irgendwann mal gesagt, es gibt keine Schmerzgrenze, der Spieler muss es wert sein!?

        – wann und wieviel Früchte sind aus dem JLZ zu erwarten und zu ernten? Was macht man dort dann (viel) besser als bisher?

        Was für mich neben all den Transfergeschichten noch ein Punkt ist: wie wird die medizinische Abteilung langfristig aufgestellt? Wenn man immer wieder liest, was ausländische Vereine für einen Aufwand betreiben, hinken wir doch da noch deutlich hinterher – MRT an der Säbener hin oder her. Mein Eindruck ist, dass dort noch ein großer Nachholbedarf besteht. Und man kann auch sagen was man will und egal wo es her kommt: Real und Barca waren wieder mal – und das sind sie ja seit Jahren trotz der höheren Belastung und der fehlenden Winterpause – in Bestbesetzung am Start (von Bale mal abgesehen). Das kann niemals im Leben Zufall sein. Also auch da wird hoffentlich noch viel passieren.

      4. In Bezug auf das JLZ wäre es ein kluger Schritt, Trainer Marco Rose zu verpflichten. Der hat diese Saison mit der U19 des FC Salzburg in der UEFA Youth League der Reihe nach Manchester City, Paris Saint-Germain, Atletico Madrid sowie den FC Barcelona ausgeschaltet und spielt am Montag das Finale gegen Benfica Lissabon.
        Unsere U19 ist übrigens nicht über die Gruppenphase hinaus gekommen.

  2. Danke für den Text, Herr Reschke, danke für die Übersetzung Steffen.

    Die Aussagen sind klar und unmissverständlich.

    Trotzdem ist Bayern die Nr. 2 in Europa.
    Welch grandiose Leistung.
    Diese Vereinspolitik der positiven Vernunft hat nicht die Kritik einzelner Fans verdient.

    Meine Stimme hat die Philosophie des Vereins.

    Antwortsymbol4 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Kannst du die “Philosophie” des Vereins denn benennen?
      Es ist doch schlicht und ergreifend gar nicht möglich die Philosophie des Vereins zu bewerten, weder positiv noch negativ, da sie non-existent ist.

      Inwiefern ist es “Vereinspolitik der positiven Vernunft”, regelmäßig Spieler zu verpflichten, die vom Trainer nicht gewollt sind. Und dann auch noch die Unverschämtheit zu besitzen, diese als Wunschspieler zu bezeichnen. Das war einfach der Gipfel der Respektlosigkeit gegenüber Guardiola/Götze und Ancelotti/Sanches.

      Hoeneß:
      “Weil Pep einen ähnlichen Spieler [wie Neymar] haben wollte, sind wir dann auf Mario Götze gekommen”
      http://www.abendblatt.de/sport/article116623871/Hoeness-verraet-Guardiola-wollte-erst-Neymar-statt-Goetze.html

      Rummenigge:
      “Wir hatten eine klare Vorstellung, was wir für einen Spielertypen wir holen wollten. Das diskutierten wir dann gemeinsam mit Pep. Im Prinzip gab es in dieser Qualität nur zwei Spieler, von denen wir wussten, dass eine Verpflichtung möglich war: Der eine war Neymar und der andere eben Mario Götze.”
      http://sportbild.bild.de/bundesliga/vereine/mario-goetze/darum-holten-wir-goetze-statt-neymar-31205888.sport.html

      Ob Götze und Neymar damals grundsätzlich dieselbe Qualität hatten, woran ihre so unterschiedliche Entwicklung seitdem liegt und ob man aufgrund der hochkriminellen Umstände des Neymar-Transfers (Gott sei Dank stehen Hoeneß und Rummenigge für Integrität) überhaupt über diesen diskutieren sollte, darüber lässt sicher trefflich streiten.
      Eines ist allerdings klar. Sowohl Hoeneß als auch Rummenigge bezeichnen Götze explizit als vergleichbaren Spieler zu Neymar und das war damals, ist heute und wird auch in Zukunft immer falsch sein. Wer das behauptet und ernst meint, hat – und das meine ich, auch wenn ich diese Floskel generell ablehne, vollkommen ernst – nicht die geringste Ahnung von Fußball. Das ist so, als wenn sich Dieter Zetsche, Michael Müller oder Harald Krüger hinstellen und sagen, dass ein Ottomotor und ein Dieselmotor – oder noch besser, ein Verbrennungsmotor und ein Elektromotor – dasselbe seien, weil man ja beide in ein Auto einbauen kann.

      Es gibt zwei Möglichkeiten, den Götze-Transfer zu bewerten:
      1. Sie sind zu inkompetent, um zu verstehen, was ein Trainer ihnen hinsichtlich seiner Spielerwünsche mitteilt.
      2. Ihnen sind diese Spielerwünsche vollkommen egal.

      Punkt 1 würde Hoeneß und Rummenigge komplett disqualifizieren, Punkt 2 eigentlich auch, es sei denn, sie würden wenigstens dazu stehen, dass ihnen Trainerwünsche egal sind und meinen, dass sie alles besser wissen. Stattdessen wird die Schuld für ein mögliches, man könnte sagen unausweichliches, Scheitern schon bei der Transfer-Verkündigung fälschlicherweise auf den Trainer abgewälzt.
      Selbes Spiel dann später bei Sanches.

      1. wieder 100prozent Zustimmung. Das beste ist aber einem Guardiola mit hochstehender Abwehr den Sprinter Benatia zu kaufen und die Krönung : du verkaufst dem weltbesten Trainer sein Lieblingsspieler, der wie kein anderer perfekt zu seinem System passt, mit Namen Toni Kroos für ein Appel und ein Ei ,nach Madrid und bietet ihm stattdessen Zaubermaus Khedira an. Es gibt keine Philosophie, für diese Wahrheit musste Lahm ein wenig Strafe zahlen

      2. Hoffen wir, dass Philipp Lahm es besser macht, wenn er erstmal in leitender Position beim FCB ist! Es braucht eine vom JLZ bis zur ersten Mannschaft eine durchgängige Philosophie bei der Auswahl von Trainern und Spielern. Ich traue es dem Philipp zu, dass er das durchsetzt.

      3. Hoeneß Integer? der Steuerhinterzieher? Das er Leute an der Nase rumführen kann, aber trorzdem auch falsch liegt, ist wohl allseits bekannt

  3. Interessant, dass er meint 8 Mio für das Talent Kimmich seien ein großes Risiko gewesen wenn man dann sieht, dass man ein Jahr später die ungleich größere Summe von 35 Mio (plus Nachzahlungen) für ein Talent ausgegeben hat. Was für ein Risiko ist das dann erst und mit welchem Grund geht man es bei einem Spielertyp, den wir so schon im Kader haben (Vidal) und von dem ein Ballbesitzteam nicht allzu viele gebrauchen kann überhaupt ein? 35 Mio für einen Thiago-ähnlichen Spielertyp wären sicher eine bessere Wette auf die Zukunft gewesen.

    Habe mir von Reschke in Anbetracht der Vorschusslorbeeren viel versprochen und bin bislang gelinde gesagt ernüchtert. Die letzten Transferphasen waren nicht wirklich optimal, die Katastrophenentscheidung Kroos/Alonso, der Fehlgriff Benatia und zuletzt die Wahnsinnsumme für Sanches, bei dem bisher kaum zu erkennen ist was man sich da eigentlich gedacht hat. Vergleicht man das mit den Transfersommern 2012 und 2013, wo man fast durch die Bank nur Treffer gelandet hat, ging es in der Hinsicht mit Reschke abwärts, wobei man das natürlich nicht nur an ihm festmachen kann, schließlich treffen die Bayern die Transferentscheidungen kollektiv. Aber so einen echten Überraschungstransfer, für die er in Leverkusen gerühmt wurde, konnte er eben auch nicht präsentieren, außer halt Kimmich. Eingeschlagen haben hauptsächlich die Transfers, auf die wohl jeder gekommen wäre, nämlich Lewy und Hummels. Dazu braucht es keinen “Kaderplaner-Fuchs” Reschke.

    Antwortsymbol4 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Ich würde Coman schon noch dazuzählen. Das ist auch ein sehr guter Fund gewesen. Benatia ist für mich auch überhaupt kein Fehlgriff. Der kam als Nottransfer kurz vor Transferschluss. Das ist ein super Innenverteidiger, der einfach zu oft verletzt war. Bei Sanches ist es natürlich bisher enttäuschend. Andererseits hat sich nach der EM ungefähr jeder Top-Verein geärgern, dass der FCB ihn so früh für so wenig bekam. Vidal hätte man wohl auch eher nicht bekommen ohne Reschke und seine Kontakte. Allerdings hast du natürlich recht. Die Entscheidungen werden im Kollektiv mit dem Trainer oder im Zweifel auch mal an der Spitze (Kroos) getroffen.

    2. An der Stelle muss man aber auch klarstellen, dass es beim FC Bayern naturgemäß um einiges schwieriger als bei Leverkusen ist Transferüberraschungen zu tätigen. Die Erwartungshaltung und der Leistungsdruck ist in München doch sehr viel höher als bei Bayer. In Leverkusen hat man wesentlich mehr Zeit, die Spieler langsam aufzubauen und zu entwickeln. Kimmich zu holen war in jedem Fall ein großer Erfolg, der wesentlich auf die Kontakte und Erfahrungen von Reschke beruht. Auch bei Coman und Sanches besteht noch große Hoffnung, dass sie den Schritt in die Weltspitze schaffen. Benatia war natürlich ein unglücklicher Transfer, der aber wie Steffen schon beschrieben hat auch schwer antizipierbar war.

      Etwas objektiver sollte man den Alonso/Kroos Transfer betrachten. Rummenigge hat ja behauptet, dass man damit einen guten “Tausch” getätigt habe. Das ist in der Form völliger Blödsinn. Man hat es damals nicht geschafft, den Vertrag von Kroos zu verlängern. Dann hat man entschieden, ihn ein Jahr vor Vertragsende zu verkaufen, um noch etwas Geld reinzuholen. ERST dann war plötzlich Xabi Alonso ein Thema. Natürlich war dieser Vorgang unter dem Strich ein deutliches Verlustgeschäft für den FC Bayern. Aber Schuld daran hat nicht Michael Reschke, sondern jene Verantwortliche in der Führungsetage, die nicht auf die Forderungen von Toni Kroos eingegangen sind. Wie damals zu lesen war, wollte er in etwa die Bezüge eines Mario Götze erhalten. Zumindest im Nachhinein keine so unvernünftigen Ansprüche.

      Ich habe in jedem Fall weiterhin großes Vertrauen in Michael Reschke. Hoffe dass dies im nächsten Transfersommer nicht enttäuscht wird.

    3. Bernat nicht zu vergessen.

    4. Der Tausch “Kroos / Alonso” ist meiner Meinung nach ein bisschen eine Vereinfachung für die Medien. De facto war es ein Tausch Alonso statt Schweinsteiger, AUCH WENN der Fußballgott uns erst ein Jahr später verlassen hat. Die Saison 2014/2015, als beide bei Bayern spielten, konkurrierten sie um die “Spielmacherrolle”. Es stellte sich heraus, dass von diesen beiden Musterprofis der an Jahren ältere Alonso weniger verletzungsanfällig und genau so gut war wie Schweini. Da hat sich der Verein das Schweini-Gehalt gespart. Nachvollziehbar, wenn man überlegt was ein Boateng, ein Müller, ein Neuer und ein Lewandowski so bei uns verdienen.

      Toni Kroos hat man abgegeben, weil man wohl nicht 100% davon überzeugt war, dass das, was er bei anderen Vereinen verdienen konnte (nämlich “Neuer, Boateng, Müller und Lewandowski-Dimensionen), gerechtfertigt war. Heute weiß man es besser.

      Ich denke mal, dass Reschke weder für den Transfer von Alonso (oder den “Tausch” Alonso / Schweinsteiger), noch für den Verkauf von Kroos der entscheidende Mann war. Vielleicht mittelbar, indem er was dazu gesagt hat, ob es international vergleichbare Spieler wie Alonso gibt oder ob Bayern einen Toni Kroos, wenn Not am Mann ist, substituieren könnte.

      _____________

      Wenn ich das alles so Revue passieren lasse, und wenn ich mich nochmal an den Dienstag erinnere, ist es an sich Zeit, dass wir Real mal wieder einen Topstar abluchsen (so wie 1979 Paul Breitner – o.k., da war ein Jahr Braunschweig dazwischen, so wie Robben 2009 und so wie Alonso 2014). Leider ist Real momentan sehr geschickt im “verkaufen”. Wenn die Premier League schon für Spieler, die wir nicht wollen, 50 Mio. und mehr bezahlt (Özil, di Maria), was kostet dann ein James?

  4. Danke für das Bereitstellen des Interviews.

    Sehr interessant sind einige Einschätzungen von Reschke zu den genannten Spielern. Macht Spaß zu lesen.
    Interessant auch, dass auch er in den Chor derer einstimmt, die Kimmich + Rafinha mit der Lahm-Nachfolge betrauen wollen. Das überrascht mich. Ich hielt die Kommentare von KHR und Co. in dieser Richtung bisher für reine PR.

    Was mich etwas verstört, ist sein ablehnende Haltung zur Mathematik. Die Schwächen einzelner statistischer Werte zeigt er mit dem Zweikampfbeispiel eindrucksvoll auf. Dennoch ist seine Schlussfolgerung in meinen Augen die falsche: Man müsste versuchen bessere Werte zu finden statt die Stats abzulehnen. Auch die Verweise zu Basketball & Co. sind mir zu (typisch für den Fußball) arrogant. So einzigartig ist der Fußball nicht. Frag mal den Football-Receiver, der 2 Mann auf sich zieht, wie toll er es findet, damit in kein Statistik aufzutauchen. Oder im Basketball den Spielmacher 1, der zu Step Curry passt (Korb, Assist, wunderbar) und den Spielmacher 2, der den gleichen Pass zu einem schwächeren Spieler passt (Fehlwurf, kein Assist)…

    Und was die Philosophie angeht, auch das ist mir zu viel Selbstbeweihräucherung: richtig und gut, dass wir nicht die aller-allerteuersten Transfers ganz oben im Regal machen. Nachvollziehbar. Will ich gar nicht ändern.
    Falsch aber die implizite Unterstellung, dass die anderen so viel “lockerer” mit ihrem Geld umgehen würden und der FCB quasi als Underdog mithalten kann.

    Transfersaldo Real Madrid in den letzten 5 Jahren: -135 Millionen €
    Transfersaldo FC Bayern in den letzten 5 Jahren: -165 Millionen €

    Und trotzdem stehen wir jetzt mit einem alten Kader da.
    Der Grund, und das kritisiere ich seit längere: Wir verkaufen falsch. Real verkauft auch mal einen Özil oder di Maria gegen Widerstände und für gutes Geld. Und investiert das Geld klug in neue Spieler, mit denen man dann die CL (wieder) gewinnt. Das passiert bei uns zu selten.

    Antwortsymbol3 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Real ist aber auch eine Mannschaft, die sich einen “Bankspieler” di Maria leisten können. Khedira oder Sahin haben Real für weit weniger Ablöse verlassen als die von dir genannten “Edeltechniker”. Real profitiert unglaublich von der Englischen Geldschwemme. Wenn sie ihre besten Spieler nach Italien, nach Deutschland oder nach Frankreich abgeben müssten, sähe der Real-Madrid-Transfersaldo ganz anders aus.

    2. genau, wir verkaufen viel zu billig, Kroos für 30 Millionen ist auch bei nur 1 Jahr REst ein Wahnsinn gewesen , ein anderer VErein hätte 50 rausgeholt. Das lag aber vielleciht auch an dre grandiosen Unterschätzung von Kroos durhc Bayern

      1. Nicht zu vergessen – Kroos war da grad frisch gekürter Weltmeister – alleine dafür hätte man noch was rausholen können. Dann war er einer der Lieblingsspieler des Trainers Pep. Damals ist schon einiges schiefgelaufen.

  5. Dieter Thomas Heck Seite 21.04.2017 - 17:36

    Vielen Dank für das aufschlussreiche Interview (auf Deutsch). War Eike zufällig beteiligt?

  6. Ich finde, es gibt bei den Bayern-Auslandstransfers schon einen roten Faden: Bei den Techniker / Zauberern werden Spieler gesucht, die es aus welchen Gründen auch immer noch nicht zum Topstar geschafft haben. Ribery hat z.B. vor seiner Zeit beim FCB jedes Jahr den Verein gewechselt. Robben war zu viel verletzt (da hat Müller Wohlfahrt dann gesagt, den bekommt er hin), Thiago galt als zu selbstverliebt .. auch Costa und Coman waren Versprechen auf die Zukunft, Sanches ist das sowieso.

    Etablierte Stars waren vielleicht Roy Makaay, Luca Toni, irgendwie auch van Bommel, eventuell Tymosczuk und natürlich Alonso. Das sind aber alles Spieler, die nicht für das “Acrobat Schön” zuständig sind, sondern Fußballarbeiter, Fußballkämpfer. Und alle entweder über ihren Zenit hinaus oder nicht absolut im Rampenlicht.

    Ich denke, Bayern kann hochkarätigen Talenten an sich schon etwas spezielles bieten – nämlich einen Verein, der auch dann zum Spieler hält wenn der mal in einem Tief steckt. Das ist für junge Spieler wichtig, und für die, die es bei den ganz großen Clubs aus welchen Gründen auch immer nicht schaffen. Wobei die Suche schwerer werden wird, wegen des finanziellen Vorteils der PL.

    Dass Reschke diese Saison nicht so viel gemacht hat hat glaube ich den Grund, dass CA ein an sich fertiges, funktionierendes Team bekommen hat. Er wollte vielleicht selbst auch erst mal sehen, wo sich für ihn Lücken im Kader öffnen. Ich denke daher, wir werden im Sommer einige weitere Transfers sehen, wirklich einige.

    Antwortsymbol1 AntwortKommentarantworten schließen
    1. Die Verpflichtung junger Spieler wird auch deshalb schwieriger, weil man ihnen diese Saison so wenig Spielzeit schenkt.

  7. Reschke hat sich in spanischen Medien nicht dazu hinreißen lassen, den finanziellen Wahnsinn um Real auch so zu nennen. Das ist verständlich, aber auch falsch. Ich will das Fass nicht wieder aufmachen. Wir diskutieren hier meist die sportlichen Leistungen, aber die Vereinsführung von Real ist verabscheuenswert, nichts anderes. Wenn spanische Finanzbehörden so handeln würden wie die deutschen im Fall Hoeneß, würden Ronaldo & Co. nicht in Madrid spielen. Bei unseren Einkäufen kann man auch im Hinterkopf behalten, unter welchen Bedingungen wir wirtschaften. Dann wird deutlich, wie unglaublich erfolgreich der Verein geführt wird.

  8. Interessant, dass Reschke hier eine genaue Stellenbeschreibung für den vakanten Sportdirektor-Posten liefert. Darüber würde ja zuletzt immer viel gerätselt. Wenn ich ihn recht verstehe, sieht er sich selbst eher als der “Außenminister”, gesucht wird dagegen ein “Innenminister”. Bin mal gespannt, wer das am Ende wird (und ob Uli und Kalle diese Stellenbeschreibung auch so sehen).

  9. …also sorry, aber hier wird im Interview davon gesprochen und in den Kommentaren wird das quasi “bestätigt”, das der Verein wirtschaftlich arbeiten müsse, weil die monetäre Konkurrenz in den anderen Ligen so groß sei und man sich wirtschaftlich nicht überfordern wolle. Das ist Unsinn. Das erreichen des Viertefinales allein spielt knapp 70Mio€ ein. Seit Jahren steigt der Umsatz, als auch der Ertrag. Was größere Investitionen ausschließt sind eben solche Transfers wie bspw. Götze, Sanches (oder auch seinerzeit Benatia), oder Trainerverpflichtungen wie Klinsmann, den man noch jahrelang weiterbezahlt hat. Ob Benatia ein super Spieler ist, ist letztendlich egal, wenn er nicht performt. Egal was letztendlich die Gründe dafür sind. Das bindet das Geld, das man dann angeblich nicht hat. Wo soll denn das erwirtschaftete Geld hinfliessen, wenn nicht in den sportlichen Erfolg. Und der sportliche Erfolg bringt wiederum das Geld. Ich kann nicht einerseits immer sagen, das man einer der größten Vereine Europas sei und dann aber “ängstlich” sein, wenn es um Invenstments geht, die diese Stellung untermauern und erhalten. In meiner Wahrnehmung ist der Verein eben nicht auf dem Level einer Marke wie bspw. ManU, Barcelona, RMadrid. Und das kommt den internationalen Topstars eben nicht entgegen, da das wiederum weniger Plattform bietet die “Spielermarke” zu präsentieren/aufzubauen. Wenn sich sage, das das spanische und englische “Finanzgebaren”, nicht der Weg des FCB ist und dieses mit betriebswirtschaftlicher Vernunft “begründe”, muss ich auch sagen das es absolut in Ordnung ist im 1/8, oder 1/4-Finale der CL auszuscheiden und darf dann an einen in der Breite und der individuellen Qualität eben schwächeren Kader, diese “Erwartung” eines Doubles oder Triples nicht haben. Sorry, ich bleibe dabei: Geld schießt Tore und gewinnt internationale Titel! Lewy kam zwar ablösefrei, aber ich bin mir sicher, das die Gelder die direkt an ihn flossen und dem Gehalt nach zu beurteilen, das er vermutlich verdient, dieses bestätigen. Würde er wohl bei uns spielen wenn er nicht herausragend bezahlt würde? Bitte denkt nicht ich sei ein Erfolgsfan. Das ist nicht der Fall. Aber ich verstehe einfach nicht, das man immer sagt (viele) Titel sind der Anspruch, dmomant und erfolgreich will man sein – und wenn es dann am Ende nicht reicht, sind die hervorragenden TV-Gelder der anderen Ligen, das “unverantwortliche” Finanzgebaren der anderen Klubs und die überhöhten Preise schuld…und bitte gestattet mir einen ironischen, bissigen Kommentar; mit unverantwortlichem Finanzgebaren kennt sich unsere Leitungsabteilung mindestens ebenso gut aus wie die der spanischen und englischen Klubs. Besser ist Herr Rummenige und Herr Hoeneß sagen dazu eher mal so gar nix…

    Antwortsymbol4 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. “Wer billig kauft, kauft zweimal”
      Das könnte eine passende Überschrift für Hoeneß’ und Rummenigges Transferpolitik sein.
      Außer natürlich bei Innenverteidigern und dem Mittelfeldtypus aggressiver Kämpfer. Da ist immer Geld da, selbst wenn man keinen Bedarf hat.

      Selbst wirtschaftlich und finanziell gesehen, ergibt die Strategie der beiden Herren keinen Sinn. Der Fußball ist eine extrem schnell wachsende Branche, in welcher jeder Wettbewerbsvorteil sofort ausgenutzt werden sollte. Seit wann ist es dann sinnvoll, in einem solchen Umfeld chronisch zu unterinvestieren?
      Man hatte zwischen 2013 und 2015 die Chance, so billig wie sonst nie mit dem angesagtesten Trainer und auf einer Erfolgswelle reitend, verhältnismäßig billig investieren zu können.
      Allein schon weil man jetzt offensichtlich nicht mehr zu Europas absoluter Spitze gehört, werden jetzt Spieler schwieriger anzulocken sein und dementsprechend noch teuerer. Man kann, ob der Nichtleistung von Hoeneß und Rummenigge nur fassungslos den Kopf schütteln.

      1. stimme dir voll zu!! Guardiola war ein 6er im Lotto. Hätte es nutzen können um die Defizite in allen Bereichen im Vergleich zu den SPaniern aufzuholen. Hat ihn stattdessen der deutsch-patriotischen Presse zum Fraß vorgeworfen.

      2. Als Guardiola kam hatten wir keine Defizite gegenüber den spanischen Vereinen. Wir haben 2012 und 2013 nacheinander Real und Barca verdient aus der CL geworfen. Ins Hintetrtreffen sind wir erst in Peps Amtszeit geraten.

      3. Genau deshalb hätte man ja darauf aufbauen müssen und sich nicht ausruhen dürfen.
        Den Rückstand wird man nicht mehr aufholen können.

  10. letzlich kommt dre Fc Bayer nich darum herum endlich mal aufzuhören die komplette Lia mitzufinanzieren und sich dafür noch immer beleidigen zu lassen. Trotz Subvention über die Fernsehgelder der Liga kreigen wir keine ordentliche Konkurrent. Als raus aus der Zentralvermarktung .Dann stürzt di eLiga endgültig ab und wir gehen in die Superliga, sind das ganze Jahr gefordert und brechen dann nichtt plötzlich ein, wenn wir mal in Rückstand geraten und auf Widerstand stoßen. Ist jetzt unter 2 verschiedenen anerkannten Trainern in jeweils eine rentscheidenden Halbzeit (Pep gegen Madrid, Anc Hinspiel gegen MAdrid) passiert.

  11. Vielen Dank für den Artikel. Hatte gehofft, dass dazu noch etwas kommt.

    Das neue”3-Säulen”-Modell wurde doch von Miasanrot augehekt oder nicht :D Der Sammer hat mal was von dem 2-Säulen-Modell gefaselt, da ging es aber nur um den Nachwuchs und deutsche etablierte Spieler.

    Zurück zum Artikel..Ich finde es schon unglaublich, was für einen großen Einfluss ein Pep Guardiola sogar bei Mitarbeitern abseits des Platzes hatte. Dass Reschke nur wegen Guardiola gekommen ist, hätte ich nicht erwartet. Bei Spielern verstehe ich es ja, aber bei einem Mitarbeiter der den Kader plant schon sehr krass. Aber gut dass er geblieben ist, hoffe Reschke kann sich bei mehreren Transfers durchsetzen. Kann mir nicht vorestellen, dass er für den Rudy-Transfer hauptverantwortlich ist.

    Danke nochmal für den Artikel. Ihr bringt ja öfters schon mal was über die Jugendabteilung. Würde es aus eurer Sicht sinn machen, sowas wie eine Einschätzung zu treffen, was sich getan hat, seitdem der Uli da sein Zepter schwingt. Ich meine jetzt mal losgelöst vom Neubau des NLZ. Ich meine die Jugendmanschaften stehen doch schon wieder ziemlich gut da, im Gegensatz zu den letzten Jahren. Wurde da soviel junges Personal verpflichtet oder ist das jetzt alles aus dem Boden gewachsen? Da muss doch schon reichlich investiert worden sein im lezten Jahr. Und in die U-Auswahlen werden doch jetzt auch vermehrt wieder Spieler des FCB eingeladen. Da hätte ich wirklich gerne eine Einschätzung von euch!

    Vielen Dank und viele grüße aus Bonn!

    Antwortsymbol1 AntwortKommentarantworten schließen
    1. Der Bitte schließe ich mich an. Die Berichterstattung rund um den Nachwuchs beim FC Bayern ist mit der Hauptgrund, warum ich Miasanrot besuche. Es wäre wünschenswert, wenn dieses Themengebiet beibehalten oder gar ausgebaut werden könnte – gerade da die Säule der Jugendspieler in den kommenden Jahren immer wichtiger wird.

      Man findet zum Beispiel nirgendwo sonst Informationen zum tatsächlichen und theoretischen Leistungsvermögen der größten Talente, den positiven/negativen Entwicklungen, der Spielanlage der Jahrgänge..wer aus wrlcher Jugend könnte für eine offene Kaderstelle bei den Profis in Frage kommen? Oder so etwas banales wie Informationen zu den Vertragssituationen: bleiben Evina, Götze und co. überhaupt? Solche Fragen werden immens wichtig werden.

  12. Ich finde in diesem sehr langen Interview zwei angesprochene Problembereiche besonders interessant:
    Erstens, ähnlich wie @Abspann, legt er sehr genau dar, wie ein Sportdirktor/Sportvorstand in die Vereinsstruktur passen und dessen Aufgabenbereich aussehen sollte. Und es ist für mich ein klarer Appell, “Leute, holt uns so einen Mann an Bord!” Anhand seiner Einschätzung halte es auch für unerläßlich, dass es jemand wird, der sich weniger mit Scouting und Vertragsangelegenheiten beschäftigt, sondern – mit hohem Fussballsachverstand und am besten auch mit eigenen Erfahrungen als Trainer ausgestattet – eng an Cheftrainer und Mannschaft dran ist!
    Und mir scheint gerade nach der Niederlage gegen Real ein Sportdirektor wichtiger denn je seit Sammers Weggang.

    Die zweite Thematik betrifft den etwas beiläufig wirkenden Satz “…Diese Spitzenspieler machen in den entscheidenden Spielen den Unterschied aus. Gegen diese Sammlung individueller Spitzenqualität anzukommen, ist selbst mit einer sehr gut funktionierenden Mannschaft beinah unmöglich.”
    Diese beiden Sätze geben mir als Taktikfreund und Verfechter des Dominanzsystems á la Guardiola zu denken, denn sie führen mich zu der Überlegung, dass Ancelotti mit seiner Strategie, in allererster Linie auf die individuelle Klasse seiner Spieler zu vertrauen, Recht haben könnte! Gefällt mir gar nicht, der Gedanke, denn meines Erachtens hebt sich auf dem höchsten europäischen Niveau die individuelle Klasse der Spieler auf, da in einer Partie auf beiden Seiten stark vertreten. Gerade deshalb kommt es auf eine gute Taktik, auf einen Matchplan, und auch auf die individuelle Klasse von den Spielern auf der Bank an. Gerade hier sehe ich großen Handlungsbedarf bei unserem “Außenminister” Reschke.

    Insgesamt für mich ein hochinteressanter Artikel, dem ich in vielen Dingen entspreche, der mich aber auch wie gesagt ins Überlegen bringt, denn Reschke hat für mich zweifelsohne in seinem Bereich höchste Kompetenz. Vielleicht liegt er deswegen ja auch mit der fußballerischen Einschätzung des Stellenwertes der Individuellen Klasse doch nicht ganz richtig! Er ist ja schließlich kein “Innenminister” ;-)

  13. Es ist immer das Gleiche.
    Für eine leichte berührung gibt es Elfmeter für Mainz und für ein klares Foul an Lewandowski gibt es KEINEN Elfmeter für Bayern.

  14. Ohne konkrete Wertung der Aussagen bleibt doch zumindest mal festzuhalten, dass ich mich an kein Interview mit derart viel Content im Sinne von Aussagen jenseits von Fussball-Biz-Blabla in der deutschen Presse erinnern kann.

  15. […] “Supertransfers wie Pogba oder Bale würden nicht zur Philosophie des Vereins passen” | Steffen […]

Hinterlasse eine Antwort

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Mit dem Absenden deines Kommentars erklärst du dich einverstanden, unsere Community Guidelines zu beachten.