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Das war am Dienstag-Abend in der Tat eine ziemliche Überraschung. Wie der FC Bayern inzwischen bestätigte verlängern Philipp Lahm (bis 2018) und Thomas Müller (bis 2019) ihre Verträge beim Rekordmeister vorzeitig. Vor allem die Verlängerung von Müller kommt ein wenig überraschend, wurde doch noch in der Vorwoche über Wechsel-Gedanken des besten Münchener Torschützen der vergangenen zwei Jahre diskutiert. Müllers Verlängerung bis 2019 ist absolut zu begrüßen. Müller ist zum Ende seiner Vertragslaufzeit 30. Er wird damit zum Gesicht des Übergangs zwischen der großen Ära um Ribéry, Robben, Schweinsteiger und Lahm und dem was daran anschließt.
Ein wenig nachdenklich stimmt mich die vorzeitige Verlängerung von Philipp Lahm. Der Kapitän gehört schon jetzt zu den außergewöhnlichsten Spielerpersönlichkeiten in der Geschichte des FC Bayern. Er wird in jeder Jahrhundertelf dieses Vereins stehen. Natürlich ist es gerade Lahm, der seit über 8 Jahren quasi verletzungsfrei spielt und dessen Stil wesentlich weniger physisch ist, als der von Ribéry oder Robben zuzutrauen bis zu seinem 34 oder 35. Lebensjahr regelmäßig Weltklasse Leistungen zu zeigen. Nichts weniger kann der Maßstab sein. Es ist eine wunderbare Vorstellung, dass Lahm seine große Karriere bei seinem Verein ausklingen lassen wird. Identifikationsfiguren wie ihn, Schweinsteiger, Müller oder Badstuber gibt es ohnehin nur alle paar Jahrzehnte. Dennoch überrascht mich der Zeitpunkt ein wenig. Hätte es nicht ausgereicht 2015 oder gar 2016 über Lahms sportliche Perspektive zu entscheiden? Warum kehrt der FC Bayern nach Ribéry, Robben oder Dante erneut von seiner bewährten Strategie ab, Ü30-Spielern faire, aber kurzfristige Verträge in Aussicht zu stellen? Vielleicht ist es gerade bei Lahm mit dessen besonderer Stellung für den Verein zu begründen.
Fakt ist jedenfalls: Durch die Verlängerung von Lahm bis 2018 stehen mindestens bis zum Jahr 2017 mit Lahm (33), Ribéry (34), Robben (33) und Dante (33) hochverdiente, aber auch hochbepreiste Spieler weit jenseits der 30 unter Vertrag. Mit Schweinsteiger könnte ein Weiterer hinzukommen. Der FC Bayern nimmt sich damit ein Stück Handlungsspieraum für die Zukunft. Auch der Moderationsbedarf für den Trainer und die sportliche Führung steigt bis dahin weiter. Es bleibt die Hoffnung, dass das Kalkül aufgeht und alle Genannten bis zum Ende Ihrer Vertragslaufzeit Leistungsträger bleiben können. Lahm ist dies auf Grund seiner Konstitution und Spielweise wohl am ehesten zuzutrauen. Allein die Entscheidung darüber hätte ich an Stelle des FC Bayern wie schon bei Robben und Ribéry ein wenig später gefällt.
Unabhängig von diesen Bedenken: Die sportliche Führung des FCB beweist nach der Verpflichtung von Michael Reschke in der Vorwoche erneut Handlungsfähigkeit und schafft trotz der medialen Unruhe der vergangenen Tage Fakten. Gut so.