Hinspiel egalisiert: Aus 1:4 wird ein 4:1

Daniel Trenner 30.01.2021

Falls Ihr es verpasst habt

Die Aufstellung 

Eine ungewohnte Woche hat der FC Bayern hinter sich. Zwischen dem vergangenen Sonntag und dem Spiel gegen Hoffenheim, lagen fünf spielfreie Tage. Eine halbe Winterpause also.

Gegen die TSG aus Hoffenheim konnte Hansi Flick dementsprechend auf Rotation weitgehend verzichten. Umbauen musste er trotzdem. Leon Goretzka und Javi Martínez hatten sich unter der Woche mit COVID-19 infiziert, für den deutschen Nationalspieler bekam somit tatsächlich Marc Roca wieder einmal relevante Spielzeit von Anbeginn einer Partie.

Davon ab, blieb die Startelf frei von weiteren Überraschungen. Der zuletzt sehr schwache Benjamin Pavard erhielt eine weitere Bewährungschance auf den Außen, Dampflok Niklas Süle musste diesmal im Bahnhof bleiben. Auch der Rest der Abwehr bestand aus den Triple-Helden des Sommers mit Boateng, Alaba und Davies. Lucas Hernández wurden unter der Woche die Weisheitszähne gezogen und verpasste so einige Trainingseinheiten. Weiter vorne gab es wie fast jede Woche, die kleine Rotation der Außenstürmer, diesmal hieß das Paar Coman und Gnabry.

Bemerkenswert war da noch die Gemengelage auf der Bank: Obwohl die Mittelfeldspieler wegbrachen, fand sich dort Tiago Dantas nicht wieder. Bei ihm reicht es derzeit offenbar weder für die Amateure, noch für die Profis.

Drittligameister Sebastian Hoeneß schickte seine Mannschaft in einem passiven 5-3-2 auf das Feld. Gerade das spielstarke Mittelfeld aus Baumgartner, dem früheren Münchener Rudy und dem besten Spieler des Hinrundenduells, Samassékou, sollte dem Pressing der Bayern begegnen und den Ball schnell zum flinken Bebou und brandgefährlichen Kramarić befördern.

1. Halbzeit

Das Spiel begann flott mit Chancen auf beiden Seiten. Noch innerhalb der ersten Viertelstunde rettete Neuer einmal im Eins-gegen-Eins gegen Bebou und Müller beförderte einen herrlich cleveren Lupfer ans Kreuzeck. Spätestens in der 26. Minute jedoch musste man von Glück reden, dass man nicht zurücklag. Erneut Bebou verpasste es gut drei Meter frei vor dem Tor einzuköpfen.

Es kam, wie es kommen musste. Will der Gegner nicht, schnappt der FC Bayern zu. Nach einer Ecke Kimmichs stieg Jérôme Boateng in die Luft und beförderte den Ball mit einem überragenden Kopfball ins Kreuzeck.

Mit einem Doppelschlag ging es am Ende in die Pause. Erst erhöhte kurzzeitig Thomas Müller mit einem präzisen, verdeckten Linksschschuss aus gut 17 Metern nach einem verzögerten Doppelpass mit Lewandowski. Dann verkürzte die TSG doch noch auf 2:1. Bebou sprintete in den Rücken von Davies, flankte präzise in die Mitte, wo Kramarić sich zwischen die Verteidiger geschlichen hatte und den Volley ins Netz setzte.

2. Halbzeit 

Ohne Wechsel kam es aus der Pause und Hoffenheim legte gleich gut los. Direkt zwei Topchancen erspielten sie sich in den ersten drei Minuten.
Auch danach blieb es flott, doch das nächste Tor erzielten trotzdem die Bayern. Coman wurde geschickt, flankte in die Mitte, wo Posch und Baumann die Situation eigentlich schon entschärft glaubten. In gemeinsamer Anstrengung, brachten sie den Ball jedoch noch zu Lewandowski, der sich das Geschenk nicht entgehen ließ und routiniert einschob (58.).
Sechs Minuten später egalisierten die Bayern das Ergebnis aus dem Hinspiel. Müller presste erfolgreich hoch zu Coman, der den perfekten Schnittpass zu Gnabry brachte. Endlich konnte der Nationalspieler seine Torflaute in der Bundesliga mit seinem ersten Tor seit dem 6. Spieltag überwinden.

Wenig später kamen Musiala und Sané für Roca und Gnabry, sowie Costa und Choupo-Moting für Coman und Müller. Beinahe gelang Sané auch der perfekte Einstand, doch er befand sich bei seinem Assist zu Pavard im Abseits.
Für die letzten vier Minuten brachte Flick noch Süle für Boateng, mehr passierte nicht mehr. Am Freitag geht es für den FC Bayern erneut in den hohen Norden ins vermutlich eiskalte Berlin.

Dinge, die auffielen

1. Roc ‘n’ Kimm

In Ermangelung von Leon Goretzka und Corentin Tolisso, sprang Hansi Flick endlich über seinen Schatten und brachte Marc Roca neben Joshua Kimmich im Mittelfeld. Betrachtet man die 70 absolvierten Minuten Rocas, mag man geneigt zu fragen, wieso das nicht schon früher passiert war.

Roca zeigte seine wohl defensiv beste Partie im Trikot des FC Bayern, stellte klug die Räume zu und war aufmerksam im Zweikampf. Bislang war gerade Rocas Spiel gegen den Ball sein Schwachpunkt und vermutlich der Hauptgrund, wieso ihn Flick so oft gewollt übersah.

Natürlich war nicht alles Gold was glänzt, hin und wieder war er trotz seiner Leistungssteigerung zu passiv, zu behäbig in den Duellen. Erneut stand er nicht unweit des Platzverweises ehe Flick ihn vor dem roten Karton retten musste.

Dennoch, gerade im Zusammenspiel mit Joshua Kimmich betrieb er Werbung für sich. Mit einem weiteren Ruhepol und präzisen Passgeber, konnte Bayern sich einige Male erfolgreich durch die Mitte kombinieren und das obwohl es mutmaßlich zu Sebastian Hoeneß’ Matchplan gehörte, den Bayern mit Rudy und Samassékou gerade dort Paroli zu bieten.

Es gibt noch Luft nach oben, doch bevor es Anfang des des letzten Jahres mit der Kombination aus Thiago und Kimmich so gut klappte, hieß es ja auch lange, die beiden wären gemeinsam zu ähnlich für das Mittelfeld. Die Präzedenz ist also da.

2. Viel Passivität ohne Ball

Die Zeiten des 90-minütigen Totalpressings scheinen anhand der Gegentorflut begraben zu sein. Soweit, so logisch, doch auch ohne dem ständigen, ultrahohen Pressing, muss man nicht derart passiv den Gegner begleiten, wie es der FC Bayern an diesem Nachmittag tat. Ging man nicht auf den Mann drauf, begleitete man nur und ließ Hoffenheim spielen. Kaum eine Flanke konnte so im Ansatz unterbunden werden, immer und immer wieder segelte die Kugel gefährlich in den Münchener Strafraum. Nur logisch, dass man wie beim Gegentor zum 1:2 nicht jede Flanke klären kann.

Gerade von den Außenspielern muss da mehr kommen, den defensiven, wie den offensiven. Davies und Pavard stellen ihre Gegenspieler nicht gut genug zu, Coman und Gnabry halfen hinten zu wenig aus. Letztere werden im Nachgang mit Recht gute Noten für ihre Offensivleistung erhalten, doch defensiv war es ziemlich dürftig.

3. Schau hin, Jogi!

Die Storyline des Spiels war bereits in den ersten Hälfte klar, kaum ist Bundestrainer Joachim Löw im Stadion, treffen seine geschassten Weltmeister.

Boatengs überzeugte neben dem großartigen Kopfball gerade in der Defensive, wo er in der Endverteidigung ein ums andere Mal in letzter Instanz klären musste. Sei es für die defensiven Patzer seiner Außenspieler, oder den liberohaften Vorstößen seines Innenverteidigerpartners. Dass er den Ball beim Gegentor nicht erfolgreich wegköpfen konnte, sollte man ihm nicht all zu sehr anhängen.

Thomas Müller wiederum zeigte erneut das ganze Repertoire seines Könnens. Ob mit einem nicht einfachen Abschluss, brillanten Steckpässen oder dem Organisieren des Pressings, der Kapitän ohne Binde überzeugte auf allen Ebenen. Gerade wie er das 4:1 im Anlaufen erzwingt, zeigt seine Wichtigkeit auf den zweiten Blick.

Nachdem Müller stark in die Saison startete, ging auch ihm im Spätherbst und Winter ein wenig die Puste aus, nun ist er wieder vollkommen da. Die starke Form des FC Bayerns nach dem Pokalaus in Kiel, ist auch eng mit der Personalie Thomas Müller verbunden.

4. #MiaSanBunt

Das fußballerische Gedenken zu den Opfern des Nationalsozialismus erstrahlt dieses Jahr ganz in Regenbogenfarben. Auch tausende von LGBTQI+ wurden in der Zeit der Nazis ermordet. Zu diesem Zweck lief auch Kapitän Manuel Neuer in den Farben der Pride-Bewegung auf, auch die Eckfahnen waren bunt.

In weiten Teilen der westlichen Industrienationen, ist dieses Zeichen mittlerweile gang und gäbe, ob ein buntes Apple- oder Adidas-Emblem, alles hat es bereits gegeben. Mittlerweile werden diese Zeichen oft mit Augenrollen begegnet, weil diese Großkonzerne eine Inklusivität vortäuschen, die sie am Arbeitsplatz gar nicht so anbieten, doch noch sind wir im Fußball nicht so weit.

Noch wüten unter Diversitätspostings mit der Regenbogenflagge wütende Mobs, gerade aus dem fremdsprachigen Raum. Der Fußball kann hier tatsächlich vielleicht seine von ihm so sehr herbeigesehnte Rolle der universellen Sprache wahrnehmen, und für bunte, tolerante Werte einstehen. Demnächst dann am besten noch ohne Qatar-Airways-Badge.

(Photo by Adam Pretty/Getty Images)

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  1. Wird man wohl eher in die Kategorie Arbeitssieg einordnen, wenn auch über die 90 Minuten letztlich ziemlich souverän.
    Vierter Sieg in Folge, 11:2 Tore, grundsätzlich läuft alles in die richtige Richtung. Um richtig gut, absolut überzeugend zu sein, fehlt es noch sowohl hinten und vorne. Die Defensive streckenweise immer noch etwas luftig, offensiv fehlen streckenweise noch die kreativen Ideen. Gut, wird man sich ohne unser Mörderpressing und mit etwas defensiverer Ausrichtung dran gewöhnen müssen.

    Spannend heute natürlich das „Debüt“ von Roca. Für mich sehr positiv verlaufen. Er hat heute nicht die Sterne vom Himmel gespielt und ich weiß nicht ob er das je tun wird. Aber um bei uns mitzuspielen, reicht alles was ich bisher gesehen habe alle mal. Verglichen mit der Konkurrenz auf seiner „Planstelle“ liegt er jedenfalls ziemlich gut im Rennen. Sehr positiv vor allem sein sauberes, gut temperiertes Passspiel, Er bringt die Bälle an den Mann und meist so, dass die was damit anfangen können.

    Offensiv auffällig vor allem Coman, der mit den Jungs auf seiner Seite immer wieder machte was er wollte.
    Müllerowski machen (natürlich) wieder ihr Zeug.
    Boateng mit einem Tor, mit einem Kopfballtor, mit einem Kopfballtor nach einer Ecke. Wow, den Tag sollte man sich merken. Ansonsten wieder ein Plädoyer für eine Vertragsverlängerung.
    Auch Gnabry endlich, endlich mit einem Tor. Ich hoffe nur der Knoten ist jetzt wieder geplatzt bei ihm.
    So ein Tor hätte auch Pavard gut zu Gesicht gestanden. Schade.
    Neuer freut sich sicher über diese Spiele. Man gewinnt und er darf trotzdem dabei auch mal glänzen. Heute natürlich wieder mit 2,3 schönen Paraden.
    Für Davies wird es allmählich etwas eng. Zu Anfang etwas hibbelig, dann wieder stabiler, um dann aber wieder ins Wackeln zu geraten.

    Und so am Rande: Hat mich etwas gewundert, dass die Quantenmechaniker des VAR bei unserem Gegentor da nicht mal genauer drauf geschaut haben. Mit ein wenig guten Willen hätte sich das eine oder andere Abseits stehende Atom vielleicht noch finden lassen.

    Und zu Punkt 3. Ich hoffe ganz egoistisch der gute Jogi hat nicht hingeschaut und bleibt auch weiter “standhaft”.

    Antwortsymbol2 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Unterschreibe ich alles!

      Beim Gegentor habe ich mich auf gewundert, dass die Prüfung des VAR auf Abseits des Flankengebers so schnell und unbemerkt ging. für mich war das eine dieser Millimeterentscheidungen, die sonst Minuten brauchen. Seltsam.

      1. Im umgekehrten Fall hätte es Minuten gebraucht.

  2. Ein guter Arbeitssieg mit ein paar sehenswerten Aktionen. Der Trend zeigt eindeutig nach oben.
    Was mir heute aber aufgefallen ist , der Jubel von Müller nach seinem Tor. Für mich war das eher ein Jubel um sich selbst und die Mannschaft weiter anzutreiben. Für mich eine Szene die zeigt wie sehr die Fans im Stadion fehlen.

  3. Ich teile Daniels insgesamt positive Einschätzung von Rocas Leistung, nur nicht folgende Aussage:
    “Erneut stand er nicht unweit des Platzverweises ehe Flick ihn vor dem roten Karton retten musste.” Das ist doch ziemlich übertrieben, die gelbe Karte war ein taktisches Foul als Roca den Ball zu weit vorlegte und er im Zweikampf danach zu spät kam, aber sonst machte er doch keine wesentlichen Fouls mehr. Die Auswechslung in der 70. Minute gegen Musiala als das Spiel schon entschieden war, hatte doch eher andere Gründe. Auf jeden Fall sollte Roca jetzt erstmal gesetzt sein, solange Goretzka ausfällt, weil Roca allemal besser ist als der Totalausfall Tolisso…

    Antwortsymbol13 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Ich finde auch, dass Roca gezeigt hat, dass er auf jeden Fall in die Mannschaft passt und dass er keineswegs so weit weg vom Niveau des FCB ist, wie man aufgrund der bisherigen Nichtberücksichtigung hatte vermuten müssen. Er hat mMn auch davon profitiert, dass er endlich einmal mit Kimmich zusammenspielen durfte. Nichts gegen die anderen Mittelfeldspieler beim FCB, aber die sind eben doch nicht auf dem Niveau von Kimmich. Je besser der Nebenmann, desto leichter die Eingewöhnung würde ich sagen. Da Kimmich ja ein paar Wochen ausfiel, gab es in der Hinrunde die Möglichkeit, diese Kombination einzusetzen, nicht so häufig. Jetzt wäre sie aufgrund der Ausfälle mMn quasi gesetzt. Wahrscheinlich wird es aber wieder auf Tolisso neben Kimmich hinauslaufen, da Flick in ihm den logischen Ersatz für Goretzka sieht. Ich persönlich fände das den falschen Weg, weil ich denke, dass Tolissos Zeit in München im Sommer zu Ende geht. Jetzt wäre die Chance, Roca aufzubauen, da die Gegner in den nächsten Spielen nicht so stark sind. Im Idealfall entwickelt sich Roca so, dass er im Laufe der weiteren Saison auch mal in Bundesligaspielen gegen weniger namhafte Gegner statt Kimmich spielen kann, damit man Kimmich ein paar Pausen ermöglicht. Ein Ersatz, der Kimmich gleichwertig vertritt, wird er nie werden, das muss er aber auch nicht. Sollte sich der Verein entscheiden, dass man so jemanden braucht, dann muss wohl tiefer in die Tasche gegriffen werden.

      1. Ein Ersatz, der Kimmich gleichwertig vertritt, wird es schon deshalb nie werden, weil seine grundsätzliche Spielanlage deutlich defensiver ausgelegt bzw. seine grundsätzliche Positionierung auf dem Spielfeld deutlich tiefer ist ist. Das haben auch die ganzen Sportreporter nie verstanden, die Dinge schrieben wie “seine Schwäche sind die Offensivbeteiligungen, in 33 La Liga Spielen gelangen ihm lediglich 4 Torvorlagen”. Er kann es Kimmich ermöglichen dadurch, dass er die Zentrale absichert (“Dicht macht” wie man so schön sagt), sich ins Offensivspiel einzuschalten und so die offensive Wucht zu verstärken. Er ist also kein Kimmich sondern einer, der mit Kimmich am besten harmoniert. Aber Fußballdeutschland, das in der Ausbildung in den letzten 10 Jahren drölfzigtausend sog “Box to box” Player ausgebildet hat, kann mit sowas natürlich weniger anfangen.

      2. Ich fand Rocas Auftritte bisher immer grundsolide bzw. auch die Auftritte der gesamten Mannschaft mit ihm im Zentrum.

        Vielleicht sollte Flick dann das ein oder andere Mal darüber nachdenken Tolisso noch ein paar Auftritte auf der 10 zu geben um auch Müller mal ein paar Pausen zu gönnen. Die Position liegt ihm mMn deutlich besser.

    2. Als Roca ausgewechselt wurde, habe ich auch gedacht: “Gut, dass er jetzt geht, sonst holt er sich evtl noch eine gelb-rote Karte ab.” Er hat halt leider immer wieder Fouls drin, die ihm unnötige Karten einbringen (die gelb-rote Karte in der CL war ja auch nicht durch zwei “nachvollziehbare” Fouls entstanden. Die gelbe Karte gestern war eigentlich auch völlig unnötig. Und solange Du bei einem Spieler immer wieder Angst haben musst, dass er dann doch wieder einen Platzverweis zieht, ist das schon ein Nachteil. Ansonsten war seine Leistung ok, aber eben auch nicht so toll, dass ich jetzt denken würde, dass man ihn ganz unbedingt bringen muss. Goretzka und Kimmich sind schon weiter vorn, Tolisso allerdings aufgrund seiner Leistungen eher nicht. Vielleicht bekommt Roca dann (schon alleine aufgrund des Ausfalls vom Goetzka und der unsagbar unendlichen Dummheit von Tolisso – wie wenig Hirn muss man eigentlich haben, um ein wirklich völlig unnötiges Konsumverhalten in diesen Tagen dennoch unbedingt befriedigen zu wollen? – in Kombination mit seinen eher dünnen sportlichen Leistungen) jetzt etwas mehr Spielzeit und lernt ein besseres Zweikampfverhalten. Aber gerade aufgrund dieser ungestümen Aktionen ist mir klar geworden, warum Flick ihn eher wenig gebracht hat, denn das gefährdet einfach jedes Spiel, wenn ein Spieler am Rande der roten Karte wandelt.

      1. Also die gelbe Karte gestern fand ich durchaus als nötig an. Taktisches Foul nach Ballverlust und hat dadurch den Umschaltmoment entschärft. Ich meine dass man in dem Moment auch nicht sonderlich gut strukturiert stand, bzw. hätte ein gefährlicher Konter daraus werden können.
        Dass gelb-rot drohte war mir jetzt aber auch nicht so bewusst.

      2. Das Foul und die gelbe Karte waren dringend nötig, unnötig war der Ballverlust durch technischen Fehler.
        Und klar besteht immer die Gefahr mit einer zweiten gelben Karte runter zu fliegen, aber deshalb kann man nicht jeden Spieler der Gelb hat auswechseln.

      3. @herrispezial: Fussballer sind auch nur Menschen. Und da hast du in der Liga oder sogar in einer Mannschaft eben auch die komplette Bandbreite an Typen. Von dem einen, der sich penibel an alle Vorschriften hält bis zum anderen, der das alles nicht so ernst nimmt. Und auch der ein oder andere Verschwörungstheoretiker wird in der Liga oder beim FC Bayern rumlaufen.
        Und am Ende ist es wie im richtigen Leben, die ein oder andere Überschreitung von Grenzen gibt es immer, man sollte sich halt nicht erwischen lassen.

      4. @wohlfarth (und @Max): Ja, die gelbe Karte war so gesehen unnötig. Aber eben Folge des unnötigen technischen Fehlers.

    3. @Max:
      Die Gelb-Rote drohte auch nicht wirklich.
      Wenn man sich mal mit den Daten des Spielers beschäftigt, erkennt man recht schnell, dass er weder übermäßig viele Karten, noch Platzverweise kassiert hat.
      Aber gibt halt Leute, die suchen krampfhaft das Haar in der Suppe, selbst wenn sie gar keine Suppe essen.

      1. Vielleicht sollte man doch einfach mal durchzählen
        – Martinez positiv getestet,
        – Goretzka positiv getestet,
        – Tolisso auch erst mal außen vor

        Da kann man doch mal darüber nachdenken, dass der Verbleibende für die Position sich nicht – und wenn es ein blöder Zufall ist – in den letzten 20Min noch eine gelbe Karte abholt.
        Man könnte ja ohne jemanden etwas unterstellen zu wollen auch mal feststellen, dass ein Hoffenheimer in der ersten Halbzeit für praktisch genau die gleiche Situation – Ball zu weit vorgelegt, Gegenspieler per Halten gestoppt- keine gelbe Karte bekommt.
        Warum also bei dem Spielstand ein Risiko eingehen. Und wenn man sich mit den Daten des Spielers beim FCB beschäftigt, In insgesamt 9 Einsätzen beim FCB und Barcelona seit September hat er sich 1x Gelb – Hoffenheim – und zweimal Gelb/Rot – Salzburg/Mallorca – abgeholt. Ergo in 9 Einsätzen 5 Karten.
        Geht man davon aus, dass Flick Roca am Freitag gegen Hertha braucht, und man in der Statistik feststellt, dass er sich seine Karten immer in der 2.Halbzeit einfängt, macht so ein Wechsel zum Schutz des Spielers durchaus einen Sinn

      2. @Anton: Genau das ist der Punkt Roca hat zuletzt und bei uns nun keine sonderlich gute Bilanz in Sachen Karten.

    4. Ich war heilfroh als Roca ausgewechselt wurde. Ich hatte tatsächlich die Befürchtung, dass das wieder mit einem Platzverweis enden könnte.
      Nicht weil sich das unbedingt aus seinem Spiel ergeben hätte, sondern aus der Gesamtsituation. Im Grunde war er eben nur noch ein Foul, einen Hemdenzupfer, oder eine angeschossene Hand von einem Platzverweis entfernt.
      In der CL haben auch “nur” zwei Fouls für Rot gereicht. Da muss man nicht in dieses Risiko gehen. Was wäre das dann für eine Geschichte geworden? Der Spieler, der jedesmal wenn er spielt einen Platzverweis kassiert, einen entscheidenden Elfer verschießt? Eine Geschichte die irgendwann wirklich sehr schwer zu verdauen wäre. Vor allem für den Spieler natürlich.
      Zumal er eben jemand ist, der keinen großen Namen, keine Lobby hat. Da sitzen die Karten auch mal lockerer.
      Wenn ich z.B. sehe, wie sich Kimmich gegenüber den Schiris benimmt, können wir mittlerweile froh sein, dass Kimmich Kimmich ist. Irgendeinem Nobody hätte man da sicher schon mal eher die Grenzen aufgezeigt.

      1. Genauso sieht es aus. Gestern in einem anderen Spiel wird der Spieler aus einem Meter Entfernung der Ball an die Hand geschossen – Ergebnis: 11m und Gelb. Und das reicht dann eben.
        Das sah auch nicht nach Absicht aus – aber der Schiedsrichter interpretiert es so.

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  5. Zu Roca:
    auffallend, wie gut er mit Kimmich harmoniert.
    Während Thiago und Jo ja beide zurecht den Anspruch haben das Spiel zu lenken und – gerade Thiago – auch den Takt des Spiels zu bestimmen, ist Roca eher einer, der das Spiel ergänzt und Impulse gibt.
    Er stand Kimmich nie im Weg und hat sich eigentlich immer sauber in den spielfluss eingefügt.
    Während Tolisso (der hoffentlich jetzt mal länger raus ist) zuletzt immer ein Fremdkörper ohne klare Position war.
    Ich kann mir Jo und Roca auch in Zukunft als Doppel 6 vorstellen, „schade“ nur dass Müller und Goretzka beide bei ihrem Impact auch immer spielen müssen und dann kein Platz für Roca ist wenn man mit 2 außen spielt. Aber vllt gegen stärkere Gegner ein Weg die Mitte besser zu schließen.
    Wie alle hier auch für mich jedenfalls unverständlich warum Roca keine Spielzeit bekommt.

  6. Also Roca hat mir wirklich richtig gut gefallen. In Ballbesitzphasen hat er wirklich klasse Spielverlagerungen gespielt, da war glaube ich nicht eine krumme Flanke dabei, immer mit genügend Druck und Tempo gespielt. Ich erwähne das deswegen, weil Tolisso bei seinen Verlagerungen oft Präzision und Druck vermissen lässt, zudem spielt er sie oft in den Rücken der Mitspieler, vor allem bei Verlagerungen nach rechts. Roca hat sich auch sehr gut ins Dreiecksspiel mit Coman und Davies einbinden lassen, hat in engen Situationen saubere Steckpässe aus der Enge raus gespielt. Wenn dann da was schiefging dann vor allem durch Davies, der wie meine Vorredner schon erwähnten, richtig schwache erste 20min gespielt hat mit glaube ich 4 Fehlpässen in der Vowärtsbewegung, dann stabiler wurde in der Vorwärtsbewegung wie im Ablaufen und dann die letzten 15min wieder Schwächen zeigte und dreimal das Loch nicht mehr zulaufen konnte. Mein taktisches Wissen reicht nicht aus, vielleicht sind die beiden Schwächephasen ja auch Gegnerbedingt, dass er in der Zeit eventuell mehr isoliert wird und der Gegner ihn zu Fehlern zwingt, vielleicht kann der Podcast das besser erklären. Pavard war auch 2-3mal zu weit weg und hat es nicht geschafft, die Flanken zu unterbinden. Aber wenn man es mit den letzten Spielen vergleicht, hat er sich wirklich gesteigert. Je länger das Spiel dauerte hat er auch gefährliche Zweikämpfe geführt, ohne zu zucken in Pressschläge rein und nach vorne hat er wieder angedribbelt, das hat er sich in all seinen Spielen vorher nicht getraut. Da hat er, sobald ein Gegner kam, gestoppt, schwache Pässe ohne Druck auf den Außenstürmer gespielt und wenn er mit Ball in die Mitte ziehen wollte, war der Ball weg. All das war dieses mal besser, er hat sich richtig in das Spiel reingearbeitet. Das wir aus dem Pokal raus sind ist traurig, aber es verschafft uns mehr Verschnaufpausen, mehr Möglichkeiten zu trainieren und ich finde das zeigt sich schon etwas.

    Antwortsymbol2 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Hmmm, wie viele Pokalspiele hätten wir gehabt seit dem Kiel-Spiel, wenn wir es gewonnen hätten…?

      1. Hoffen wir mal, dass es sich dann wirklich als Vorteil erweist, wenn die Spiele kommen. Diese Woche schadet es auch im Hinblick auf die anstehende Klub-WM nicht, dass wir vor dem Spiel am Freitag in Berlin nicht auch noch morgen das Spiel gegen Darmstadt haben. Die nächsten zwei Wochen werden auch so hart genug.
        Wichtiger sind aber auf jeden Fall die gesparten Körner vor dem Spiel gegen den BVB Anfang März und die zwei zusätzlichen Wochen im Mai, vor allem wenn wir da in der CL noch im Rennen sein sollten.

  7. Also Upamecano würde ich mal gedanklich fix einplanen, wenn sich schon Kahn so optimistisch äußert, dann geht das Ding auch durch.
    Jetzt schön Boateng verlängern (auch das wird was, dann sehen wir in der IV doch gut aus für nächste Saison.

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