Fünf Aufgaben für den FC Bayern

Steffen Trenner 27.04.2017

Fakt ist: Der Trainer wird zum Trainingsauftakt 2017 Carlo Ancelotti heißen. Er wird sich bis dahin auch nicht zu einem virtuosen Taktik-Genie entwickeln, sondern weiter eine relativ simple Struktur vorgeben in der die individuelle Qualität aller Spieler zur Geltung kommen soll.

Arbeiten muss Ancelotti vor allem an der Balance zwischen Defensive und Offensive. Gerade gegen die Top-Teams der Champions League muss der FC Bayern Wege finden in bestimmten Phasen aus einer sicheren Defensive heraus zu agieren. In den Spielen gegen Real und Dortmund fing sich Bayern in guten Ausgangslagen nach Gegenstößen rote Karten und Gegentore. Hier ist spielerisch am ehesten eine Verbesserung möglich.

Es wird im Sommer keinen „Umbruch“ im klassischen Sinne geben. Neuer, Boateng, Hummels, Alaba, Thiago, Müller, Lewandowski stehen für viel Geld langfristig unter Vertrag. Hinzu kommen mit Vidal, Robben, Ribéry weitere hochklassige gestandene Spieler und mit Süle, Kimmich und Coman sehr hoffnungsvolle Talente. Das Gerüst steht für die kommenden Jahre. Darauf sollte man jede Überlegung aufbauen. Fünf Aufgaben sind jetzt zu lösen.

1. Personalfragen klären

Der FC Bayern sucht seit dem Abgang von Matthias Sammer einen Verantwortlichen für den sportlichen Bereich. Michael Reschke beschrieb im von uns übersetzten El Pais-Interview sehr genau wie das Anforderungsprofil aussieht:

»Ich glaube, dass alle Spitzenvereine gut beraten sind, zukünftig mit einer sportlichen Doppelspitze zu agieren. Eine Art „Innenminister“, als wichtigster Absprechpartner für den Trainer, die Spieler, den Trainerstab, die medizinische Abteilung und alle weiteren Mitarbeiter im Teamumfeld, sowie als Bindeglied zum Präsidium und der Geschäftsführung. Gleichzeitig muss er den Klub in den Medien und somit in der Öffentlichkeit vertreten. Zudem gilt es mit der Nachwuchsabteilung und weiteren Abteilungen des Klubs vernetzt zu sein.

Zusätzlich braucht man eine Art „Außenminister“. Es gilt, in Zusammenarbeit mit der extrem wichtigen Scouting-Abteilung den nationalen und internationalen Spielermarkt, im Spitzen- und Nachwuchsbereich einschätzen zu können. Zudem muss man, so vernetzt zu sein, dass man wichtige Vertrags-Konstrukte wie Ausstiegsklauseln kennt. Selbstverständlich gilt es auch die eigenen Talente sehr gut einschätzen können. Dieser „Außenminister“ muss dann gemeinsam mit dem Trainer, der Geschäftsführung und dem „Innenminister“ eine Kaderplanungs-Strategie vorzubereiten.«

Reschke ist in diesem Szenario der Außenminister. Gesucht wird ein Innenminister. Es braucht nicht nur eine sichtbare Stimme für die Medien (die Sammer immer war) sondern auch ein Korrektiv, dass intern auf Fehlentwicklungen einwirken kann und vor allem die übergeordnete Philosophie des Vereins durch- und umsetzt.

Mit Lahm und Eberl hat der Verein bereits zwei mehr als geeignete Kandidaten vergrault. Hansi Flick ist ein Name, der durchaus häufiger zu hören ist. Offiziell sind nach Eberls Absage aber keine weiteren Kandidaten bekannt.

Wichtig ist auch, dass Ancelotti einen Co-Trainer an die Seite gestellt bekommt. Nach dem Wechsel von Paul Clement in Richtung Swansea hat Ancelottis Sohn Davide diese Aufgabe gemeinsam mit Hermann Gerland übernommen. Clement war wichtig für die taktische Arbeit im Training. Gerland wechselt im Sommer ins Nachwuchsleistungszentrum. Ancelotti ist gut beraten einen versierten Co-Trainer dazu zu holen, der für die Mannschaft auch als außer familiärer Ansprechpartner fungieren kann. Im Zweifel muss der Vorstand das durchsetzen und einfordern.

2. Den Etablierten tief in die Augen gucken

Auch wenn viele Spieler langfristig gebunden sind, sollten die Bayern-Verantwortlichen im Sommer gezielt Gespräche mit Spielern aus diesem Gerüst suchen. (Eigentlich die ideale Aufgabe für einen Sportdirektor). Es muss um die Frage gehen, ob jeder Spieler bereit ist die nun anbrechenden Veränderungen ohne Lahm und Alonso voll mitzutragen.

Das bedeutet auch, dass sich Rollen ändern können. Ribéry und Robben können mit 34 oder 35 nicht erwarten immer noch in jedem Spiel wie selbstverständlich gesetzt zu sein. Es macht sogar Sinn mindestens einen von beiden häufiger als Joker zu nutzen.

Auch Vidal ist ein Kandidat für so ein Gespräch. Möglicherweise auch Boateng und Thomas Müller. Gleichzeitig geht es auch um eine neue Hierarchie in der Mannschaft, die sich nun nach und nach herausbilden muss. So etwas entsteht nicht unbedingt von alleine, sondern muss von Ancelotti und der sportlichen Führung mit geleitet werden.

3. Den Kader gezielt verstärken

Einen großen Umbruch wird es nicht geben. Trotzdem ist der Kader nicht perfekt. Auf Wunsch von Ancelotti war er in der laufenden Saison sogar verhältnismäßig klein. Das ist meist gut für die Stimmung im Team. Aber häufig schlecht für den durchaus wichtigen internen Konkurrenzkampf. Das ursprüngliche Ziel mit 20 Feldspielern durch die Saison zu gehen, sollte dieses Mal erfüllt werden.

Einen Star für den offensiven Flügel. Einen Backup für Lewandowski. Weitere gute, entwicklungsfähige Spieler für die Außenverteidiger-Position und die Offensive sowie ein spielstarker Torwart. So sieht der Katalog für die nächsten beiden Jahre ungefähr aus.

Mein Eindruck ist, dass die Situation am Transfermarkt noch immer völlig falsch eingeschätzt wird. Ein Beispiel: Andrea Belotti von FC Turin, der eine starke Saison mit bisher 25 Toren in der Serie A spielt, hat in seinem Vertrag eine Ausstiegsklausel von 100 Millionen Euro. Offenbar gibt es Überlegungen bei Turin ihm diese Ausstiegsklausel abzukaufen, weil sie möglicherweise zu niedrig (!) ist. Auch Kylian Mbappe ist nach einer sehr guten Saison bereits bei 100 Millionen Euro und mehr Ablösesumme zu taxieren. Sein Berater verriet unlängst, dass nur vier Vereine in der Lage sind ihn zu bezahlen. Barca, Real, City und United. Das kann man für Berater-Getöse halten. Aber so schätzen auch Verantwortliche den Markt aktuell ein. Hinzu kommt ein enormes Gehalt.

Allein diese Beispiele zeigen: Es ist verdammt schwer Stars zu bekommen. Es braucht:

1. Einen wechselwilligen Spieler.
2. Einen abgabewilligen Verein.
3. Sehr viel Geld.
4. Die klare Überzeugung, dass dieser Spieler eine Rekordsumme wert ist.

Des FC Bayern wird Real Madrid, Barcelona, Juventus oder eine Reihe von englischen Vereinen nicht finanziell ausstechen. Bei Kevin De Bruyne oder Leroy Sané war das bereits zu erkennen.

Der Blick muss deshalb geweitet werden. Dass in den nächsten zwei Jahren ein Spieler benötigt wird, der in der Lage ist ein Spiel gegen Real Madrid oder Dortmund zu entscheiden ist klar. Das wird auch im Verein so gesehen. Es gibt unterschiedliche Wege einen solchen Spieler zu bekommen. Einen Star, der unzufrieden ist (Alexis Sanchez, James) mit leichtem Rabatt. Einen gestandenen Spieler im mittleren Alter (Insigne, Carrasco, Mertens, Koulibaly) ohne Rabatt. Oder ein junges Top-Talent, das sich zügig weiter entwickeln kann. (Coman, Brandt, Gnabry, M. Dembélé).

Bayerns Kaderplaner Michael Reschke ist durch sein enormes Netzwerk und sein gutes Auge besonders geübt darin Spieler unter dem Radar oder mit sehr günstigen Vertragskonstellationen zu finden. Um einen Star zu verpflichten, würden wohl auch Hoeneß, Rummenigge und Ancelotti ihre gesamte Strahlkraft in die Waagschale werfen.

Nicht unkompliziert ist auch die Suche nach einem Backup für Lewandowski. Es ist sinnvoll einen weiteren Spezialisten im Kader zu haben. Es ist leicht einen Ersatz für Spiele gegen Augsburg oder Mainz zu finden. Aber wer kann den Polen in Spielen gegen Real Madrid oder Dortmund vertreten, wenn es hart auf hart kommt? Und wer ist in dieser Rolle besser als Thomas Müller und ist trotzdem bereit sich in 75% der Spiele auf die Bank zu setzen? Wäre Sandro Wagner eigentlich besser als Thomas Müller?

Gern wird auf das Jahr 2012/2013 verwiesen. In der Tat war das Stürmerduo Mandzukic/Gomez, dass sich je nach Gegner auf hohem Niveau abwechseln konnte ideal. Aber Gomez ging nach der Saison, weil er sich (berechtigterweise) mit der Rolle nicht zufrieden geben wollte. Hier kommen wohl nur Ü30 oder U21-Spieler infrage.

Nach den Niederlagen gegen Real Madrid und Dortmund wird rund um den FC Bayern zurecht vieles grundsätzlich diskutiert. Was der FC Bayern jetzt angehen muss:

4. Das zentrale Mittelfeld ordnen

Mit dem Karriereende von Xabi Alonso stellt sich die Frage wie das zentrale Mittelfeld in Zukunft organisiert werden soll. Ancelotti setzte in vielen wichtigen Spielen auf die Kombination Alonso, Thiago und Vidal. Nicht immer wirkte das passend. Ohne Alonso braucht es erstens keinen tief abkippenden Aufbauspieler und zweitens keine zusätzliche Hilfe in der Defensive.

Ohnehin machten die Münchner starke Spiele mit nur zwei zentralen Spielern hinter vier Offensiven davor. Thiago und Vidal+4 oder Thiago und Martinez+4. In Bundesliga-Spielen auch in Kombination mit Rudy oder Kimmich. Das klingt sehr verlockend – zumal dadurch auch eine Rolle für Thomas Müller im offensiven Mittelfeld frei würde und die spielerische Stärke der Innenverteidiger endlich zur Geltung kommen könnte. Ein Wechsel von Martinez ins Mittelfeld wo er in der Triple-Saison überragende Spiele machte, würde zudem die Einsatzchancen für Süle erhöhen,

Die Bayern-Verantwortlichen müssen mit dem Trainer zügig klären wohin die Reise im zentralen Mittelfeld gehen soll. Eine zusätzliche Neuverpflichtung könnte bei einer Umstellung auf zwei zentrale Mittelfeldspieler trotz des Alonso-Abgangs überflüssig werden.

5. Einen Plan für Kimmich, Coman, Süle und Sanches entwickeln

Es ist vertretbar, dass Carlo Ancelotti in der letzten Saison von Philipp Lahm und Xabi Alonso, die Entwicklung der jungen Spieler etwas hinten angestellt hat. Auch wenn man erwähnen muss, dass Coman häufig verletzt war und Kimmich nicht weniger gespielt hat als unter Guardiola im Jahr zuvor, war es für beide ein insgesamt eher negatives Jahr. Sanches Spiel gibt bisher Rätsel auf. Es bleibt den Bayern im nächsten Jahr aber nichts anderen übrig als herauszufinden was sie an ihren Jungspunden haben. Mit Süle kommt mindestens ein weiterer hinzu. Nicht ausgeschlossen ist, dass auch aus der eigenen Jugend noch der ein oder andere heranrückt.

Es ist eine Binsenweisheit, aber auf der Bank ist noch niemand besser geworden. Die Saison ist lang genug um allen 20 oder mehr Pflichtspiele zu ermöglichen. Insbesondere Süle, Coman und Kimmich haben angedeutet, dass sie zu höherem berufen sein könnten. Für Kimmich tut sich durch Lahms Karriereende eine riesige Chance auf. Coman ist nach seiner Verlängerung der erste Kandidat, um Ribéry und Robben Spielzeit abzunehmen.

Wenn die Jungen in zwei bis drei Jahren Schlüsselspieler sein und schon jetzt im Ernstfall helfen sollen, muss der Verein in ihre Entwicklung investieren. Dies sollte man dem Trainer als Aufgabe mitgeben. Das hat nichts mit Einmischung in die Aufstellung zu tun, sondern mit den langfristigen Zielen des Vereins. Und die müssen spätestens ab dem Sommer wieder im Fokus stehen.

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  1. Dieter Thomas Heck Seite 27.04.2017 - 19:43

    Bei Steffens Beiträgen weiß ich nie, ob ich bedauern soll, dass ein so großartiger Schreiber kein beruflicher Journalist ist, oder ob er auch deswegen so glänzen kann, weil er es leidenschaftlich in der Freizeit macht. In jedem Fall danke, ich würde mich dennoch irgendwann über das Kürzel SM in einer Sportredaktion freuen.

  2. Mein Therapie-Blog für Bayern-Niederlagen hat in den Zukunftsmodus geschaltet, das tut gut ;)

    Hier eine Frage, die ich für bedeutsam halte: Seit dem Hinspiel gg Real ist in Beiträgen hier öfter als sonst das unzureichende Defensivspiel aufgegriffen worden (zu wenig Arbeiten (vor allem der älteren Spieler) nach hinten, Stockfehler, etc.). Mir schien das Verteidigen immer wie eine ungeliebte Pflicht (zu) vieler Mittel- und Offensivspieler und die Mannschaft damit entsprechend oft anfällig. Glaubt Ihr, man kriegt das dadurch in den Griff, dass man jüngere,. laufbereite Spieler einsetzt oder den Älteren in den Hintern tritt? Oder werden wir nie kompensieren können, dass wir in der Liga zu selten defensiv gefordert werden? Und damit meine ich nicht die Rückwärtsbewegung und Konterabsicherung, sondern solides Verschieben und Verteidigen um den eigenen Strafraum bei gegnerischem Ballbesitz. Unter Pep haben wir das kaum getan, weil wir vorne gepresst haben. Jetzt habe ich den Eindruck, als würde weder konsequent gepresst noch konsequent verteidigt und in der Liga geht das auch meistens gut. Aber Erfahrung im stabilen Verteidigen können wir offenbar in der BL nicht ausreichend sammeln. Kann man das so wettkampfnah trainieren, dass man damit in der CL besteht?

    Antwortsymbol1 AntwortKommentarantworten schließen
    1. Therapieblog :D aber trifft es ganz gut. Es hilft faire objektiv kritische Analysen nach frustrierenden Ereignissen (auch natürlich nach freudigen, obwohl die leider in letzter Zeit ausgeblieben sind) zu lesen.

      Dieses – die Liga ist nicht stakt/fordernd genug – Argument hingt ein wenig. Juve schafft das auch jährlich ein Top aufgestelltes Team in alle Wettbewerbe zu schicken und führt die Liga regelmäßig mit 10 Punkten an. Im Gegensatz dazu gibt es in England eine enorme Leistungsdichte bei den 6, 7 Spitzenvereinen und trotzdem fliegen die in der CL regelmäßig aus.

      Auf der anderen Seite ist es sicher auch richtig gut, immer auf Wettkampf Niveau vollgas zu trainieren – findest nicht mit unserem ü 30 Club – da sonst die Verletztenliste zu lang wird. Aber ein erfahrener Trainer, der in Europa herumgekommen ist, sollte das doch schaffen!

  3. “Einen Star für den offensiven Flügel. Einen Backup für Lewandowski. Weitere gute, entwicklungsfähige Spieler für die Außenverteidiger-Position und die Offensive sowie ein spielstarker Torwart. So sieht der Katalog für die nächsten beiden Jahre ungefähr aus.”

    Ich verstehe nicht wie in dem ansonsten sehr guten Beitrag die mit Abstand größte Baustelle, das zentrale Mittelfeld, nicht als Problemstelle, wo dringend was getan werden muss, identifiziert wurde. Alonso hört auf und Kimmich wird allen Aussagen der Verantwortlichen zufolge der neue Rechtsverteidiger, somit verliert man zwei Spieler in diesem Mannschaftsteil, während bislang nur Rudy neu dazu kommt. Da muss also schon rein numerisch was passieren, betrachtet man die Spielrtypen im Mittelfeld genauer dann wird klar, dass da auch im Hinblick auf die Mischung dringend was getan werden muss.

    Da hilft eben auch eine von Hoeneß ins Spiel gebrachte Versetzung von Martinez ins Mittelfeld nicht weiter, da man von diesem Spielertyp “Arbeiter” schon mehr als genug hat, während es an dem Spielertyp “Stratege”, den man als Ballbesitzteam noch dringender benötigt, nur einen einzigen gibt. Es kann nicht sein, dass alles an strategischem Spielaufbau von hinten heraus und an Kreativität im Zehnerraum an Thiago hängen bleibt. Beides gleichzeitig kann er nicht leisten. Und sollte er mal ausfallen herrscht gleich komplett tote Hose, da weder Vidal noch Martinez oder Sanches Strategen bzw. Kreativspieler sind.

    Kurzum: Man muss entweder einen Top-Mann für die 6 wie Verratti holen oder einen Top-Zehner wie James oder Özil, damit Thiago auf die 6 rücken kann. Mit dem Kader so wie er jetzt feststeht müsste sich Rudy schon als Überflieger entpuppen damit man keine Bruchlandung erlebt und das ist ein Risiko, das man nicht eingehen darf.

    Antwortsymbol10 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Martínez als reinen Sechser, Vidal etwas offensiver stellen und thiago/ Müller alle Freiheiten geben. Dazu kommen Rudy und Sanches als Ersatz. Macht 6 Spieler für 3 Positionen. Das muss reichen, vor allem vor dem Hintergrund, dass Kimmich, Alaba und Hummels zentral aushelfen könnten, wenn es eng wird.

      1. Damit ist das Problem nicht gelöst, dass das Mittelfeld aus lauter Arbeitern besteht. Alaba und Hummels im Mittelfeld sind auch ein schlechter Witz. Nochmal: Aktuell hängt alles Strategische und Kreative aus dem Mittelfeld an Thiago, und das in einer Ballbesitzmannschaft, das darf nicht sein.

      2. Wo der Bastard recht hat, hat er recht. Martinez und Vidal, das geht nicht. So kannst du in den 80ern spielen, aber die sind glücklicherweise vorbei.
        Wir brauchen mehr spielerische Qualität im Mittelfeld.

      3. Wir haben mit Martinez und Schweinsteiger die beste Saison der Vereinsgeschichte gespielt.

        Martinez/Vidal und davor 4 offensive Spieler sollten wir auch nächste Saison wieder ins Repertoire aufnehmen, falls Thiago mal ausfällt.

      4. Schweinsteiger war ja auch ein hervorragender Stratege, der das Spiel aufbauen konnte. Die Triple-Saison ist übrigens ein guter Beleg für meine These, denn in den wenigen Spielen in denen Schweinsteiger da fehlte spielte die Kombination Martinez-Gustavo (zwei reine Arbeiter ohne strategische Fähigkeiten) als Doppelsechs und diese Spiele waren allesamt grausam und wurden verloren (Borissow, Leverkusen, Arsenal-Rückspiel). Ein Zufall? Wohl kaum.

      5. Tschemp, ich schätze deine Expertise sonst sehr, aber hier muss ich vehement widersprechen.
        Schweinsteiger – und das ist (war) ja das tolle an ihm – konnte vieles. Ja, auch er konnte “arbeiten”, grätschen, kämpfen, Bälle abfahgen, Zweikämpfe gewinnen. Aber er war auch ein begnadeter Stratege. Und hier einem Alonso sehr ähnlich. Beide, Schweinsteiger und Alonso kippen liebend gerne zwischen/neben die Verteidiger ab, ziehen das gegnerische Pressing auseinander und bauen das Spiel von dort auf.

        Martinez und Vidal sind zu ähnlich. Beide spielen tollen, aggressiven Powerfußball, kämpfen, fangen Bälle ab. Vidal ist dazu noch torgefährlich. Aber beide sind zu ähnlich, bewegen sich zu vertikal. Und beide haben schlicht nicht die spielerische, technische Klasse, die du auf engem Raum gegen ein Pressing von Leverkusen, Dortmund, Atletico und Real brauchst.
        Und beiden fehlt das strategische Element im Spielaufbau.

      6. Und hier sieht man mal wieder, wie sehr uns der Abgang von Toni Kroos doch wehgetan hat…

    2. Oder wir überleben die Saison mit Javi/Vidal/Thiago/Sanches/Rudy/(Kimmich,Müller) für 2/3 Positionen und schielen für 2018 auf Keita. Den eierlegenden Wollmichmittelfeldspieler.

      1. Mit Martínez auf der 6 kannst du Vidal/Thiago/ Müller viel höher stellen vor allem mit der Absicherung Alaba und Kimmich die im Zweifel einrücken, statt hinterlaufen.

        Bayern kauft keine Spieler um Augsburg statt 5:0 7:0 zu schlagen.
        Mit einem “Strategen” wird es im Mittelfeld zu luftig. Die defensivarbeit der Flügelspieler ist ja nun auch nicht unbedingt auf Anschlag.

  4. Sehr schöne Zusammenfassung. My 2 cents:

    1) Personalfragen
    Reschkes Bezeichnung Innen- und Außenminister finde ich immer wieder zum Schmunzeln, die Vergleiche passen meiner Meinung nach nicht undbedingt. In der Sache hat er aber recht. Ein neuer Sportdirektor muss her.
    Reschkes Definition des Innenministers klingt sehr nach Sammer. Und noch jemand würde perfekt auf die Stellenbeschreibung passen: Oliver Bierhoff. Mein Wunschkandidat.

    2) Schau mir in die Augen Boa
    Zustimmung zu deiner Analyse. Auf den ersten Blick überraschend, dass du Boa nennst. Aber es stimmt. Perverserweise wäre auch er ein Verkaufskandidat. Ähnlich wie Müller: eigentlich ein No-Go, aber wenn man genau etwas drüber nachdenkt…

    3) und 4) Verstärkungen …im MF?
    Die beiden Punkte überschneiden sich. Du hast sehr treffent beschrieben was geht und was nicht. Aber auch wenn es weder Mbappe noch Hazard werden, da draußen laufen schon 2-3 interessante Spieler rum.
    Ohne Verkäufe von Leistungsträgern (wovon ich nicht ausgehe, obwohl ich es für nötig halte) ist wahrscheinlich ein Hochkaräter drin, nicht mit dem Preisschild von Mbappe, Pogba oder Hazard, aber 50 Mio + könnten es schon werden.
    Stellt sich die Frage für den Vorstand und Carlo: Costa verkaufen und einen Hochkaräter für LA kaufen. Mittelfeld wie aktuell und wie von dir unter 4) beschrieben, inkl. der vielleicht verbesserten Chancen für Müller (ich bleibe skeptisch).
    Oder einen Hochkaräter fürs DM/OM kaufen und Thiago entsprechend komplementär verschieben. (“Tausch” Costa Brandt vielleicht zusätzlich)

    5) Nachwuchs
    Wenn Kimmich wirklich als RV eingeplant ist (siehe Interview Reschke – vorher glaubte ich nicht daran), hätte man einen Plan für ihn.
    Süle sehe ich entspannt. Der wird seinen Weg machen. Die Frage ist nur wie schnell und auf wessen Kosten. Eine Übergangssaison wäre für ihn okay.
    Coman wird seine Chancen bekommen, für mich nicht ganz nachvollziehbar, dass er diese Saison noch nicht mal konsequent dann spielt, wenn Arjen seine Pausen und Verletzungen hat.
    Sanches, tja, hängt viel an 3) und 4). Im Worst Case “rutscht” mit Martinez ein dritter Spielertyp a la Sanches und Vidal ins Mittelfeld, dann könnte es auch nächste Saison hässlich für ihn werden. im Best Case basteln wir uns ein 352 und funktionieren ihn als Schienenspieler für die rechte Außenbahn um. Kann der.

  5. Kann dieser Beitrag bitte in die Chefetage des FCB’s gemailt, gefaxt oder postalisch zugestellt werden?! Bitte!

  6. Zum Thema Sturm-Backup: Das wird mir jetzt auch viel zu hysterisch gesehen. Man kann keinen Stürmer holen, der sich hinter Lewy anstellt und somit selten zum Einsatz kommt, der dann aber die nötige Klasse haben soll Lewy in einem CL-KO-Spiel 1:1 zu ersetzen. Da wird ja gerne auf Real als angebliches Musterbeispiel verwiesen mit Morata als Benzema-Backup. Von dem ist nun aber zu hören, dass er Real am Saisonende verlassen will, weil er mit seinen Einsatzzeiten unzufrieden ist. Die Problematik hätten wir mit einem Lewy-Backup eben auch.

    Als beste Lösung erscheint mir da ein polyvalenter Spieler wie Alexis Sanchez. Der würde eben im Normalfall auf dem Flügel spielen und für den seltenen Fall, dass Lewy ausfällt auf die Stürmerposition wechseln. So hätte man einen Lewy-Backup mit der nötigen Klasse, der trotzdem auf seine Einsatzzeiten käme.

    Antwortsymbol9 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Dann wechselt Morata eben? So what? Aber Real hatte ihn bzw. hätte ihn gehabt falls Benz/Cristiano ausgefallen wären.
      Aber nicht nur Real hat Morata und Benz.
      Barca gönnt sich einen Paco Alcacer für die Bank.
      Juve gönnt sich Dybala, Higuain und Mandzukic.

      So ein Kaliber will ich aber gar nicht. Wie Steffen schreibt: Ü30 oder U23.
      Das ist dann halt das Talent, dass ins kalte Wasser geworfen wird. Gerade im Offensivbereich sollte so jemand leicht zu finden sein.

      Richtung Polyvalenz könnte ich mir sogar einen Gnabry für die Rolle vorstellen.

      1. Die Sturmposition ist wie gemacht dafür, die ersten Früchte der verbesserten Nachwuchssituation einzufahren.
        Mit Evina und Wintzheimer hätte man 2 Talente, die es mal wieder wert wären.

      2. Wenn das so ist: liebend gerne einen der beiden.

      3. Also dieses “so what” stört mich ja ein bisschen! Warum soll man jedes mal 30 Mio. ausgeben für einen Spieler, der nach 1 Jahr eh weg geht, weil er unzufrieden ist und der dir sportlich nicht mal richtig weitergeholfen hat.

        Weiter hinkt der Vergleich mit Barca und Juve ein bisschen. Dybale spielt bei Juve auf der 10, Higuain auf der 9 und Mandzukic ist linker Mittelfeldspieler. Auch Paco Alcacer ist nicht unbedingt ein wirklich guter Ersatz für Suarez. Das wäre so als würde Sandro Wagner zu uns kommen

      4. Also dieses “so what” stört mich ja ein bisschen! Warum soll man jedes mal 30 Mio. ausgeben für einen Spieler, der nach 1 Jahr eh weg geht, weil er unzufrieden ist und der dir sportlich nicht mal richtig weitergeholfen hat?

        Weiters hinkt der Vergleich mit Barca und Juve ein bisschen. Dybala spielt bei Juve auf der 10, Higuain auf der 9 und Mandzukic ist linker Mittelfeldspieler. Also sind alle 3 Spieler in der Startelf und keiner muss auf der Bank sitzen. Auch Paco Alcacer ist nicht unbedingt ein wirklicher 1:1 Ersatz für Suarez. Das wäre so als würde Sandro Wagner zu uns kommen.

      5. Und du meinst ernshaft Paco Alcacer könnte Suarez gegen einen Top-Gegner gleichwertig ersetzen?

        Higuain, Dybala und Mandzukic stehen alle gemeinsam in Juves Stammformation, da ist also keiner als Backup im Kader. Das ist eher eine Lösung wie ich sie mit Sanchez vorschlage, wenn Higuain ausfällt rückt Mandzukic vom Flügel in die Mitte.

      6. @Bob: Mein “so what” war vielleicht ein bisschen zu lapidar dahingeschrieben. Es muss ja nicht so kommen wie bei Morata. Auch da ist ein Abgang übrigens nicht in Stein gemeißelt. Wäre nicht der erste Spieler, der unbedingt weg will und 1-2 Jahre später ein wichtiger Leistungsträger wurde…

        Backup und später wieder weg geht auch zur Zufriedenheit aller Beteiligter, siehe Ullreich.

        @Bastard: Natürlich ist Alcacer kein gleichwertiger Ersatz. Aber es ist ein Ersatz. Und zwar ein guter. Einer dem ich durchaus zutraue, einmal ins Wasser geworfen, ordentlich abzuliefern.

        Mit einem Alcacer (oder nur Sandro Wagner) im Kader hätten wir selbigen vielleicht gegen Dortmund (Liga) ins Team rotiert und Lewy wäre gegen Real fit gewesen. Mir geht es um den grundsätzlich nicht vorhenadenen Backup- und Einwechselspieler im Sturm. Ich rede nicht von gleichwertig.

        Und Juve, Juve passt am allerbesten. Ja, jetzt spielt Juve mit allen drei. Aber anfangs der Saison spielten immer nur 2. Die drei zeigten sich aber variabel und einfach gut, so dass der Trainer letztlich eine Lösung für und mit Mandzu, Dybala und Higuain fand. Das könnet bei uns auch passieren.

    2. Alexis Sanchez wird wohl bei den Bayern derzeit so gehypt , weil er den gleichen Berater hat ,wie Vidal und nur noch ein Jahr Vertragslaufzeit bei Arsenal. Klar braucht bayern einen Sturm Backup und ich sehe da zwei Möglichkeiten , hochveranlagte Sturmspitzen die Möglichkeit geben bei einem sicheren Champions League Viertelfinalisten noch Einsatzzeiten zu bekommen Typ. Alvaro Negredo oder Niklas Bendner ( Motto Junge wir geben Dir die Chance noch mal bei den ganz Großen zu kicken , also verschussel des nicht !) oder Typ .Supertalent mit großem Potential wie moussa dembele , dollberg oder ineachacho vielleicht und die dürfen sich mal alles bei Robert Lewandowski abschauen …… Nutzt jedoch wahrscheinlich alles nix , weil Ancelotti keine Spieler entwickelt oder verscheidene Spielsysteme oder In Game Coaching praktiziert ,,..und die Vereinsführung eher auf Goal Impact Werte geht . ..

    3. “Man kann keinen Stürmer holen, der sich hinter Lewy anstellt und somit selten zum Einsatz kommt, der dann aber die nötige Klasse haben soll Lewy in einem CL-KO-Spiel 1:1 zu ersetzen.”
      “Mit einem Alcacer (oder nur Sandro Wagner) im Kader hätten wir selbigen vielleicht gegen Dortmund (Liga) ins Team rotiert und Lewy wäre gegen Real fit gewesen. Mir geht es um den grundsätzlich nicht vorhenadenen Backup- und Einwechselspieler im Sturm. Ich rede nicht von gleichwertig.”

      Die beiden Zitate aus der Diskussion geben meine Meinung wieder.
      Und die Königslösung, fast schon unanständig so gut, wäre tatsächlich Sanchez. Ich weiß nicht ob es derzeit überhaupt einen Stürmer gibt, verfügbar oder nicht, der die drei relevanten Sturmpositionen auf einem so hohen Durchschnittslevel ausfüllen könnte. Selbst wenn er, Robbery und Lewy alle immer fit wären, könnte man die mit einem wunderbaren 3 aus 4 die ganze Saison beschäftigen. Da das fast mit Sicherheit nicht eintreten wird, werden so selbst für Coman noch seine Minuten abfallen.
      Costa wäre in diesem Gedankenspiel natürlich verkauft.

  7. Man muss sich mMn von der Idee verabschieden, dass der Kader 22 Spieler braucht. Gerade bei Bayern gibt es so viele Spieler die mehrere Positionen ohne großen Qualitätsverlust bekleiden können (Kimmich, Alaba, Rudy) dass Verteidigung und Mittelfeld schon gut besetzt sind.

    Dass Costa mit keinem Wort erwähnt wird, find ich persönlich richtig gut. Der Junge MUSS weg und man wird für ihn auch ordentlich Geld bekommen.
    Brandt im nächsten Sommer für 12.5 Millionen oder was auch immer die Ausstiegsklausel ist, dann steht man mit Coman als Backup gut dar.
    Bleiben die beiden Flügel, wo es wirklich Qualität braucht in den nächsten 2-3 Jahren.
    Sanchez in diesem Sommer ist aufgrund der Vertragssituation fast schon ein Pflichtkauf, auch wenn wir hier von 50 Mio.+X reden.
    Dass Belotti Beispiel passt ganz gut, nur die dann aufgeführten Namen Carassco, Insigne gehen in die gleiche Richtung.

    Verstärkungen wird Bayern von vereinen bekommen, die eine klare Stufe dahinter stehen (Everton bspw.)

    Antwortsymbol2 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Ich kann nicht nachvollziehen, dass Costa von vielen vom Hof gejagt werden will. Ja, er hat zuletzt enttäuscht, und sein Berater gibt fragwürdige Interviews. Aber man darf Costa nicht zum Sündenbock machen.

      Wir befinden uns in den letzten Atemzügen von Robben und Ribery, haben mit Coman nur einen weiteren 1gg1 Spieler, und sollen dann ohne Not einen 26jährigen Costa auch noch ohne Not verkaufen?

      1. Sind wir auf die Ablöse nicht angewiesen
      2. Würde ich Costa nicht abschreiben, er hat diese Saison Knie-Probleme (die OP stand ja sogar im Raum, vielleicht für die Sommerpause)
      3. Können wir auch mit 5 Dribblern in die Saison gehen (man sollte gerade Ribery nur als Kaderbonus a la Endphasen-Scholl betrachten, nice to have)
      4. Bei den weiter aufheizenden Märkten können wir Costa auch später noch problemlos verkaufen, er ist quasi prädestiniert dazu in 1, 2 Jahren nach China zu gehen..

      1. Bei Costa bin ich mir auch nicht sicher. Ich sehe in ihm eigentlich einen idealen Nachfolger für unsere Flügelgötter. Aber irgendwo hakt es bei ihm. Da verlasse ich mich voll und ganz auf das trainerteam, die müssen wissen ob sie ihn hinkriegen oder wegschicken.

  8. Wie immer wunderbare Analyse, kein Vergleich zum Stammtisch welchen man heute bei den Panikmachern Sport1, Bild, Focus, Spox vorgesetzt bekam.

    Hier kann man alle 5 Punkte nur unterschreiben. Ich würde noch ergänzen wollen:

    6. Sich nicht zum Opfer des Tagesangebots machen

    Ähnlich wie bei der Entscheidung, Jupp damals für Pep zu opfern, sollten wir auch weiterhin absehbare Baustellen dann schließen, wenn die optimale Lösung vorhanden ist – auch wenn das Problem noch nicht akut ist. Sollte es eine Personalie geben, die mittelfristige Entwicklung verspricht, ist das höher zu bewerten als kurzfristiger Erfolg. Das betrifft vor allem das Traineramt. Ist zB abzusehen, dass Nagelsmann oder Tuchel wenn dann NUR in 2018 verfügbar ist, müssen wir diese Personalie eben zu diesem Zeitpunkt angehen, ganz egal was mit Ancelotti ist. Man darf nicht in die Bredouille kommen, sich plötzlich in 2019 auf dem Markt nach der dann besten Lösung umsehen zu müssen, wenn davon auszugehen ist, dass die schlechter ist als Nagelsmann.

    (Mit etwas Pech beim Bedarfs-Timing hätten wir in der Vergangenheit Trainer wie Slomka oder Weinzierl gehabt, weil die zu bestimmten Zeitpunkten zufällig mal die Bestlösung darstellten)

    Dasselbe gilt für die Bestzung des Sportvorstandes. Sollte man sich mit Lahm für 2018 einigen können, muss man auf die 1b Lösung im Sommer 2017 verzichten. Selbst bei Spielertransfers sollten wir uns von der Aktualität lösen. Gibt es Spieler auf dem Markt, die wahrscheinlich besser sind als kommende Angebote in folgenden Transferphasen, müssen wir auch mal hier und da über die Grenzen des sinnvollen Kaderbaus hinaus gehen.

  9. Hier fehlt mir als sechste Aufgabe: taktische Weiterentwicklung. Den Spielern eine relativ simple taktische Grundordnung mit auf den Weg zu geben und auf die individuelle Klasse der Spieler zu hoffen, funktioniert vielleicht in der Bundesliga, wir haben aber jetzt einmal mehr gesehen, dass Carlito keine Antwort auf die Dortmunder Umstellung in der Halbzeitpause gefunden hat und keine Impulse von außen gegeben hat

  10. Moin
    unterschreibe alles zu 100%, wie so oft hier.
    Danke
    Der Dingens

  11. Ich poste jetzt mal was zum Thema “Geld”, und nur mittelbar zu “Bayerntransfers”

    Bayern hat finanziell immer sehr langfristig gedacht und gehandelt. Das einschneidendste Ereignis der letzten Jahre war der TV-Vertrag in England. Sieben Mrd. Euro für die drei Saisons von 2016/17 bis 2018/19. Bayern wusste das schon lange vorher und hat die Verträge mit den Leistungsträgern konsequent langfristig verlängert (was auch heute wieder passiert ist, Thiago hatte noch Vertrag bis 2019). Jedes professionell geführte Unternehmen plant für mindestens drei Jahre. Sehr oft wird für fünf Jahre geplant. Ich könnte mir schon vorstellen, dass Bayern ebenfalls sehr langfristig denkt und dabei im Auge hat, was die Premier League wohl für einen Anschlussvertrag erzielen kann. Wieder sieben Mrd.? Noch mehr? Weniger wohl nicht (oder etwa doch, aufgrund drohender “Fußballübersättigung” durch Weltmeisterschaften im ungeliebten Russland, im “sonnigen” Katar oder mit 48 von 211 Fußballnationen, das EM-Format ist ja bereits beschädigt ..).

    Aktuell werden gerade die Bundesligarechte 2017/2018 bis 2020/2021 ausgeschrieben. Bayern hat sicher eine gute Vorstellung, was da am Ende für die Vereine rausspringen könnte. Auch das fließt natürlich schon jetzt in die Transferpläne ein.

    Wenn man sich das alles mal durch den Kopf gehen lässt kommt man zu dem Ergebnis, dass dieser Transfersommer doch irgendwie noch ganz gut kalkulierbar ist. Gibt man einem Spieler jetzt einen Vertrag für drei Jahre, kann man mit dem neuen deutschen TV-Vertrag sehr sicher berechnen, ob man ihn sich leisten kann. Ab nächster Saison kann es ganz anders aussehen, mit einem neuen englischen Vertrag, mit China, mit einer WM und dem damit zusammenhängendem Trainer- und Spielerkarussell könnten plötzlich Preise aufgerufen werden, die selbst die heutigen Exzesse noch einmal übertreffen. Da sich Bayern in WM-Saisons mit Transfers traditionell zurückhält (2014 nach der WM verpflichtete man Bernat, Benatia und Alonso, und 2010 bot man van Gaal Khedira an, der dankend ablehnte .. ), vielleicht gerade weil viele andere Vereine in diesen Jahren “durchdrehen”, spricht das dafür, bereits jetzt zu handeln.

    Ancelotti weiß nach jetzt einem Jahr, was seine Spieler für Stärken und Schwächen haben, er weiß wer den Verein verlässt / die Karriere beendet und er weiß, dass ein Gerüst von Leistungsträgern bleiben wird. Dieser Sommer ist doch sehr gut geeignet, im Kader deutliche Akzente zu setzen. Die nächsten Jahre können schwieriger werden.

    So gesehen ist es gut, dass sich die Baustellen jetzt aufgetan haben.

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    1. Der Logik mit dem Zurückhalten in WM Jahren kann ich nicht ganz folgen. 2014 kamen neben Alonso, Bernat und Benatia auch noch Lewandowski und Rode, welche ordentlich Handgeld gekostet haben werden. Das man 2010 fast gar nichts gemacht hat, lag vor allem an “Was soll ich mit Transfers, ich stelle einfach Amateure auf” Van Gaal.

      In 2018 laufen die Verträge von Robben, Ribery, Rafinha und Ulreich aus. Dafür wird man schon mal Ersatz holen müssen. Auch ein Abgang von Vidal und Bernat steht dann wohl an, falls man nicht verlängert, da man sie kaum ablösefrei in 2019 verlieren will.
      Stand jetzt würde ich also sagen: der Transfersommer 2018 wird noch heißer als der in 2017.

      Danach ist zwei Jahre relative Ruhe, bis uns die Mutter aller Umbrüche der heute 28/29 jährigen droht.

  12. “Aktuell werden gerade die Bundesligarechte 2017/2018 bis 2020/2021 ausgeschrieben.”

    Die wurden schon vor knapp einem Jahr vergeben, unter anderem wird Sky nicht mehr alle Spiele übertragen, sondern Eurosport 2 sitzt künftig mit im Boot. Die künftigen Einnahmen sind somit auch längst allgemein bekannt.

    Antwortsymbol3 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Der Beitrag sollte eigentlich als Antwort unter Wipf1953s Beitrag stehen.

      1. @CB und Tschemp

        Stimmt beide Male. Aber ändert sich was an der Überlegung, dass in diesem Sommer Planungssicherheit und Handlungsbedarf bestehen? Vielleicht muss man sogar mehr auf die Trainer schauen: Hat Bayern je das Wagnis unternommen, in einer Saison einen neuen Trainer zu holen und dem gleich diverse Spielerwünsche zu erfüllen? Van Gaal, Heynckes, Guardiola, als die im ersten Jahr kamen waren die Transfers meistens schon ohne sie abgewickelt (Gomez, Tymo bei van Gaal, Neuer und Boateng bei Heynckes, Götze bei Pep). Alle diese Trainer bekamen im ersten Jahr maximal einen “Wunschspieler” (Robben bei van Gaal, Thiago bei Pep).,

      2. Ähhhh Pranjic und Braafheid…?

  13. Boah, das Transferfenster könnte es echt in sich haben:

    Abgänge / Karrierenende:
    Ullreich, Badstuber (tut zwar weh), Lahm, Alonso, Costa (gern in die Premier League, hat einen guten Ruf und bekommt den Gehaltsaufschlag welchen er gerne hätte)

    Zugänge:
    Süle. Rudy, Sanchez (o.ä. – kann und muss sofort Weltklasse liefern), Verrati (o.ä.im ZM) plus TW

    Defensiv: Kimmich – IV / IV – Alaba (Rafinha, Bernat)
    Zentrale: Verrati – Thiago – Vidal (Sanches – Rudy)
    Offensive: Robben Lewandowski Sanchez (Coman. Müller, Ribery)

    19er Kader aufgefüllt mit zusätzlich 3-4 Talenten und TW, Brandt (mit Abstrichen Gnabry) im Sommer 18, je nach Entwicklung.
    Teuer ja -> aber ich bin auch der Meinung, dass im zentralen Mittelfeld eine solche Baustelle welche Alonso hinterlässt,
    kann man nicht mit eine Zahlendreher/3 auf 2 MFs umstellen/Müller auf 10 -> Buli mag teiweise so gehen, aber Topspiele/CL-Endrunden?! Kann ich mir bei unserem Trainer beim besten WIllen nicht vorstellen.

    Insigne, Carrasco, Mertens, Koulibaly –> sind Sie in der Lage neben der internationale Klasse auch Weltklasse zu liefern, sofort, ab August?!
    Die Monaco-Dribbler: –> alle ganz schnell unbezahlbar (Lemar vielleicht noch, aber nur weil er etwas im Schatten von Mbappe steht)
    Griezmann: –> eigentlich lächerlich den hier aufzuführen > ManU
    Brandt/Gnabry: –> schwer, wenn Sie sofort internationale Klasse/Weltklasse liefern müssen.
    Sane, O. Dembele. –> verpasst, ausgebootet
    James –> Hm, bin etwas zwiegespalten… assoziiere seine Spielweise immer etwas auf die 10 limitiert… Haben wir die Position noch wenn CA wieder geht und ein Tuchel/Nagelsmann/TimWalter-Schweinsteiger [nacheinander :-)] die nächsten Jahre übernehmen?!
    Sanchez –> in seiner Prime, teuer im Paket, liefert sofort, (leider) schon mittleres Alter, leider aber den gleichen Berater wie Vidal – 2 Spieler bei einem Berater, darauf hat man wohl in den letzten2-3 Jahren wohl etwas Rücksicht genommen, dass uns das Götze/Kroos-Dilemma nicht nochmal passiert

    Fragen über Fragen …

    Antwortsymbol2 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Punktuelle Reize müssen mMn gesetzt werden… kein großer Umbruch, da gebe ich allen anderen Vorrednern Recht.
      Könnte alles teuer werden in den nächsten 2 Jahren!

      1. Ok, Carrasco hätte ich aus meiner Aufzählung rausnehmen müssen…!
        Aber Vertrag bis 2022 ist auch mal ne Ansage.

  14. Sensationeller Text, vielen Dank.

  15. Wunderbar entspannter Beitrag der sich dadurch auszeichnet, dass er einige eigentlich ganz banale Selbstverständlichkeiten in den Blickwinkel rückt die im üblichen “Bayern hat verloren” Medien-Tsunami” untergehen.

    – Die Trainerdiskussion, die man in der Emotionalität nach dem Spiel vielleicht verstehen mag, ist zur Zeit völlig sinnlos. Carlo wird als Trainer in die nächste Saison gehen. Jede weitere Diskussion ist da doch müssig. Das erste mögliche Zeitfenster für eine Wechsel sehe ich ggf. 2018.

    – Die derzeit wirklich relevanten Personalien im Staff sind der Sportdirektor und der Co-Trainer. In der Reihenfolge. Tatsächlich in der nächsten Saison den Posten des Sportdirektors wieder nicht besetzten zu können wäre schlicht und einfach blamabel.
    Ein neuer Co sollte ebenfalls selbstverständlich sein, vielleicht diesmal weniger nach Familienangehörigkeit ausgesucht.

    – Es wird keinen Umbruch geben. Kommt zwar vielleicht drauf an wie man Umbruch definiert. Aber es wird nichts passieren was nach meinem Verständnis diese Bezeichnis verdient. Das gibt schon schlicht und einfach die Vertragslage nicht her.
    Nach meiner Zählung (ohne Leihspieler oder Amas) haben wir zur neuen Saison 18 Feldspieler unter Vertrag. Die einzigen bei denen derzeit denkbar erscheint, dass was in Richtung Abgang möglich wäre sind ggf. Bernat und Costa.
    Da wir schon froh sein dürfen wenn wir wieder einen Kader mit 20 Feldspielern stellen geht es also, je nach Variante, um noch 2-3 Spieler die möglicherweise noch kommen.
    Das ist für mich noch im Bereich einer normalen Kaderfluktuation und das ist auch gut so. Gefühlt sieht das vielleicht etwas heftiger aus, weil zwei absolute Topnamen mit Lahm und Alonso dabei sind.

    – Die Möglichkeiten des FCB auf dem Transfermarkt werden notorisch überschätzt.
    Vor zwei Tagen lese ich von 400 Mio. € (!!!) auf dem legendären Festgeldkonto, gestern waren in einer anderen Postille noch gerade 190, 2 (wow, da hat jemand aber gründlich recherchiert) Mio übrig. Morgen haben wir gar nix mehr?
    Lassen wir mal diese, nun ja leicht fragwürdigen, Spekulationen mal beiseite muss man feststellen, dass die Durchschlagskraft der vorhandenen Mittel durch die Umsatz- und Transferexplosion der letzten Jahre quasi weginflationiert wurde. Die vorhandenen finanziellen Möglichkeiten sind nach wie vor beachtlich und wirkmächtig, aber der Gedanken es bräuchte nur den Willen von KHR oder Hoeneß den ominösen Geldspeicher zu öffnen und sofort ständen Verpflichtungen wie Verrati und Mbappe auf der Matte geht so ziemlich an der Realität vorbei.
    Zumindest solange sich die Philosophie des Vereins in dieser Hinsicht nicht grundlegend ändert. Aber das sehe ich nicht ansatzweise und bin darüber zu großen Teilen auch froh.

  16. […] Fokus auf die Champions League. Dieses Ziel wurde aus bekannten Gründen verfehlt. Auch wir haben hier im Blog schon an dieser bzw. dieser Stelle die Ursachen angesprochen. Die Meisterschaft 2016/17 […]

  17. […] nicht beim Kern von Bayern-2021 erwähnt. Seine Rolle im Münchner Team und Spiel ist im Sommer zu bewerten. Eventuell wird es nächste Saison sogar zu einem Aufteilen seiner Minuten mit Javi Martinez […]

  18. […] kurz nach dem bitteren Aus im DFB-Pokal gegen Borussia Dortmund veröffentlichten wir im Blog fünf Aufgaben für den FC Bayern über die Sommerpause. Als erste Aufgabe an die ein Haken gesetzt werden kann, […]

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