Das war das Bayern-Wochenende: Meisterschaft schon durch?
Die Meisterschaft ist durch, so mancher Leihspieler performt ebenso wie die Legende Thomas Müller in den USA und auch ein müder Kick gegen die Red Eagles Austria wird am Ende siegreich bestritten. Gut, bei den Amateuren war etwas Sand im Offensivgetriebe, aber letztlich steht ein erfolgreiches Wochenende in den Büchern.
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Zumal auch die Frauen des FC Bayern siegreich waren. Gut, streng genommen nicht am Wochenende, aber wenn Bundeskanzlerin Merz bald die Dreitagewoche einführt, dann zählt der Donnerstag doch auch zum Wochenende.
Aber gut, schauen wir doch mal kompakt zurück auf das, was rund um den Stern des Südens in den vergangenen Tagen so passiert ist. Ein Überblick.
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FC Bayern Frauen spielen Real Madrid her
An besagtem Donnerstag gab es einen ersten Eindruck davon, wie der Fußball unter José Barcala aussehen könnte. Spoiler: So viel muss er gar nicht anpassen und wird er auch gar nicht anpassen. Gerade in Bezug auf Spielkontrolle sind die Bayern immer noch in ihrem unter Alexander Straus bekannten Flow.
Auch höheres Pressing von Real Madrid führte kaum zum Erfolg. Die Bayern waren abgeklärt und ballsicher. Was jedoch auffiel, ist ein etwas direkteres Spiel in die Spitze. Die Münchnerinnen suchten schneller das Tempo und die Vertikalität. Ein Balanceakt, der sich dann bezahlt machen kann, wenn man die Angreiferinnen besser in Szene gesetzt bekommt als in den Vorjahren.
Natürlich ist das Kritik auf hohem Niveau, aber wenn es unter Straus etwas zu verbessern gab, dann wohl die letzten ein, zwei Aktionen im Offensivspiel. Besonders Freude gemacht hat mal wieder Momoko Tanikawa. Die Japanerin dribbelte die Abwehr von Real Madrid teilweise schwindelig, als hätten die gerade mit dem Fußballspielen begonnen. Eigentlich sieht die Mittelfeldspielerin so lieb aus, aber dann spielt sie ihren Gegenspielerinnen einen Knoten nach dem anderen in die Beine.
Es ist wohl keine steile These, dass sie den Bayern noch viel Freude bereiten wird. Hier geht es zum Spielbericht.
Bayern Amateure stolpern über sich selbst
Etwas weniger erfolgreich waren die Bayern Amateure. Gegen die SpVgg Bayreuth war man lange das dominante, bessere und zielstrebigere Team. Nur nutzten sie ihre Chancen nicht. Nach einem Patzer von Leon Klanac gingen dann die Gäste in Führung. Bayern blieb auf dem Gaspedal, ging mit seinen Chancen aber weiterhin verschwenderisch um.
Bis dann in der 71. Minute der Ausgleich durch den eingewechselten und stark aufspielenden Wisdom Mike fiel. Doch wieder traf Bayreuth. Und wieder war es gegen den Spielverlauf. Nach 79 Minuten stand es plötzlich wieder 1:2. Immerhin hatten die Münchner aber noch eine letzte Antwort: David Heindl traf spät zum 2:2.
Dennoch ein bemerkenswert starker Auftritt der Zweitvertretung. Neben dem Fehler von Klanac fiel jedoch Jonah Kusi-Asare abermals ab. Der Stürmer, der derzeit im Dunstkreis der Profis verweilt, bekam nicht wirklich einen Fuß in die Partie.
FC Bayern Männer: Auftakt nach Maß
Was die Amateure an Chancen haben liegen lassen, haben die Profis bei den Männern eiskalt versenkt. Aus nur 1,6 Expected Goals machten sie gegen Leipzig sechs Tore. Und das ist dann eigentlich auch schon die Geschichte des Spiels. Wer mehr lesen will:
- Hier geht es zum Spielbericht
- Hier geht es zur Analyse, was trotz Kantersieg noch besser laufen kann
Leihspieler der Woche: João Palhinha
Und auch für einen Leihspieler lief es am Wochenende super. João Palhinha feierte mit Tottenham einen 2:0-Sieg bei Manchester City. Die Leistung des Portugiesen wurde in Deutschland danach etwas zu hoch gehangen, so ehrlich muss man bei Ansicht des Spiels sein.
Insgesamt war es vor allem gegen den Ball eine gute Leistung des Sechsers. Palhinha gewann sechs seiner zehn Bodenzweikämpfe, war viel unterwegs und machte den „Skyblues“ das Leben gehörig schwer. Damit stellte der Nationalspieler zur Schau, wo seine großen Stärken liegen: Im Schließen von Lücken einer kompakten Abwehrformation.
Weniger gut war er auch am Wochenende darin, mit den Ballgewinnen schnell etwas anzufangen. Eine Seitenverlagerung verunglückte komplett, obwohl sie für einen Spieler seines Niveaus nicht sehr anspruchsvoll sein sollte. Wäre der Ball angekommen, hätten die Spurs den Sack schon früher zumachen können. So musste auch Palhinha noch etwas länger ackern.
Auch bei einem Ballverlust im eigenen Strafraum hatte er Glück, dass City etwas zu forsch vorging. Umso schöner war es aber für ihn, dass ihm der Ball im gegnerischen Strafraum einmal auf dem Silbertablett von der Guardiola-Elf serviert wurde. So traf er zum 2:0. Ein nettes Geschenk von City, die auch in dieser Saison wenig Interesse an Titeln zu haben scheinen.
Insgesamt dennoch eine gute Leistung. Wenn er dieses Niveau hält, wird Tottenham wohl großes Interesse daran haben, ihn zu behalten. Gut für den FC Bayern, der dieses Profil in seinem Team nicht braucht.
Legende der Woche: Thomas Müller
Im Dunstkreis des FC Bayern gab es noch eine weitere bemerkenswerte Einzelleistung: Thomas Müller schoss sein Debüttor für den Vancouver Whitecaps FC. Und zwar in der 104. Minute – also der 14. Minute der Nachspielzeit. Per Elfmeter. Die Kirsche auf dieser Torte: Es war der 3:2-Siegtreffer für Vancouver gegen St. Louis. Müller trug zudem die Kapitänsbinde. Läuft!
Meisterschaft schon fast durch!
Doch abschließend nochmal zurück zu den Männern des FC Bayern. Während Lothar Matthäus schon fast zur Meisterschaft gratuliert hat, sind sich auch andere Expert*innen einig: Dieser Titel ist den Münchnern schon jetzt kaum noch zu nehmen.
Beim Blick auf die Konkurrenz dürfte man an der Säbener Straße zumindest nicht ehrfürchtig werden. Bayer Leverkusen erwischte den erwartbaren Stolperstart nach großem Umbruch, verlor mit 1:2 gegen Hoffenheim. Auch Borussia Dortmund tat wieder das, was den BVB in den letzten Jahren so unterhaltsam macht: Gegen St. Pauli gaben sie eine 3:1-Führung aus der Hand und spielten am Ende Remis. Stuttgart verlor bei Union Berlin mit 1:2 und was mit dem einzigen Teilnehmer aus Österreich passiert ist, wissen die Bayern am besten.
Nur Eintracht Frankfurt wurde seiner Rolle als Mitfavorit gerecht. Gegen Werder Bremen zeigte das Team von Dino Toppmöller eine sehr ansprechende Leistung. Mit der SGE ist dieses Jahr durchaus zu rechnen – mal sehen, ob auch aus Bayern-Sicht. Ansonsten ist „Konkurrenz“ aber schon nach dem ersten Spieltag ein großes Wort.
Wobei ja da die Sache mit dem Hochmut ist. Schon am nächsten Spieltag geht es für das Kompany-Team nach Augsburg. In fünf der letzten acht Spiele dort kassierte man mindestens zwei Gegentore. Dazu trainiert ein gewisser Sandro Wagner nun den FCA. Das Debüt in Freiburg war schon mal … interessant. Ein sehr offenes Spiel, das die Augsburger aber mit 3:1 für sich entscheiden konnten.
Wer weiß. Aktuell ist die Meisterschaft durch, aber vielleicht ist sie ja schon in einer Woche wieder so spannend wie noch nie! In Deutschland geht das ja doch immer relativ schnell.
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