FC Bayern – News: Darum sollte man Leroy Sané nicht abschreiben
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Das Thema des Tages: Leroy Sané kann immer noch Teil der Lösung sein
Jüngst kursierten erschreckende Zahlen rund um Leroy Sané. Nur einer der letzten 56 Torschüsse fand seinen Weg in das gegnerische Tor, berichtet Sport1. In der Saison 2022/23 hatte er bereits 15 seiner insgesamt 16 Großchancen vergeben. Hinzu kommen in diesem Jahr schwache Werte im Dribbling.
Die Situation rund um den Nationalspieler ist relativ klar: Zeigt er nicht bald, dass er doch zu mehr bestimmt ist, droht sein Vertrag im kommenden Sommer auszulaufen. Es wäre das Ende einer Beziehung, in der beide Seiten nie so richtig warm miteinander wurden. Sanés Zeit beim FCB gleicht einer Achterbahnfahrt. Meist ging es in der Hinrunde bergauf, um dann in der Rückrunde rasant wieder nach unten zu fahren.
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Doch die Zahlen, die da aktuell die Runde machen, haben im entsprechenden Artikel nur am Rande eine Einordnung bekommen: Gerade in diesem Jahr war der Linksfuß fast nie richtig fit. Eine langwierige Leistenverletzung ließ der 28-Jährige nie richtig verheilen. Stattdessen spielte er für den FC Bayern in den wichtigen Spielen der vergangenen Saison, traf sogar gegen Real Madrid und reiste auch zur Heim-EM im Sommer.
Erst dann ließ er seinen Körper zur Ruhe kommen. Es war eine Verletzung, die seine Leistungsfähigkeit mit Sicherheit beeinflusst hat. Die damit auch Einfluss auf seine Statistiken hatte. In dieser Saison läuft es für Sané aber auch nach seinem Comeback noch nicht. Erst vier Spiele absolvierte der Rechtsaußen von Anfang an, sonst wurde er eingewechselt. Gegen den BVB gelang ihm am vergangenen Wochenende fast nichts.
Eine Situation, die bei vielen Fans für Frustration sorgt. Sané hat schon immer einen schweren Stand beim Münchner Publikum. So wurde er auch schon mal ausgepfiffen, weil er nach Ballverlusten stehen blieb. Mangelnden Willen kann man ihm seitdem aber nicht vorwerfen. Sané hat an sich gearbeitet und engagiert sich mittlerweile auch defensiv.
Leroy Sané: An der Einstellung liegt es nicht
Ohnehin sind Einstellung und Identifikation häufig Themen, die mit der Realität beim ehemaligen Schalker nichts zu tun haben. Kaum etwas zeigt sein Commitment für den FC Bayern so sehr wie seine Einsätze unter Schmerzen in der vergangenen Rückrunde. So sehr die ganze Prozedur aus gesundheitlicher Sicht zu verurteilen ist, so sehr sollte auch dem Letzten klar geworden sein, dass es nicht um Willen, Einstellung oder Identifikation geht.
Sané hat vielleicht auch kein grundsätzliches Qualitätsproblem. Wer wie er sowohl bei Manchester City als auch beim FC Bayern viele Saisonphasen hatte, in denen er auf Weltklasseniveau agierte, der kann nicht grundlegend zu schlecht für einen Topclub sein. Wer es aber nicht konstant über eine Saison auf den Rasen bringt, dem wird dennoch zu Recht das Weltklasseniveau abgesprochen.
Und im Umkehrschluss würde das bedeuten, dass es dann doch nicht für ganz oben reicht. Es ist eben komplex mit Sané, aber die Probleme liegen bei ihm womöglich tiefer. Die Hoffnung war und ist groß, dass mit Vincent Kompany nun ein Trainer da ist, der das Beste aus ihm herausholen kann.
Im System von Julian Nagelsmann hatte man häufig das Gefühl, dass dieser den Flügelspieler in zentrale Rollen drücken möchte, die ihm nicht optimal liegen. Unter Thomas Tuchel kamen dann nach gutem Start zunehmend die körperlichen Probleme. Die Hoffnung der Münchner war, dass Sané nun unter Kompany aufblüht. In gewohnter Rolle auf dem Flügel.
Bisher sieht es nicht danach aus. Aber das bedeutet nicht, dass Sané nicht immer noch Teil der Lösung werden kann. Teil der Lösung für die Offensivprobleme. Viele haben den Flügelspieler bereits aufgegeben und für diese Menschen mag sich das wie der letzte Strohhalm lesen: Doch was, wenn es bei Sané derzeit eine Mischung aus allem ist, was ihm in diesem Jahr im Weg stand?
Leroy Sané: Vielleicht hilft ihm der Rhythmus
Verletzung, fehlender Rhythmus und damit verbunden eine Blockade im Kopf, die sich mit mehreren guten Auftritten hintereinander lösen könnte. Sané hat Qualität. Auf dem Papier hat er mit seinen Tiefenläufen und seinem unermüdlichen Zug zum Tor eine Spielweise, die genau zu den Problemen passt, die die Kompany-Bayern im Angriff aktuell haben.
Er ist jemand, der gern in die Schnittstellen läuft und Tiefe anbietet. Einer, der sich gute Abschlusssituationen erarbeitet und mit Tempo versucht, die gegnerische Abwehr ständig unter Druck zu setzen. Etwas, was aktuell zu wenig von den Bayern kommt. Viel war von alldem auch von Sané noch nicht zu sehen. Aber nach seiner Verletzung kam er auch in eine Offensive, die zunehmend Probleme hatte
Gerade der dynamische und selbstbewusste Saisonstart der Bayern hätte ihm vielleicht geholfen. Sané scheint ein Spieler zu sein, der stark davon abhängig ist, dass er im Kopf positiv bleibt und sich so auf jede Situation voll fokussieren kann. Vielleicht braucht es auch mal wieder eine Umstellung. Bei Manchester City zeigte der gebürtige Essener auf dem linken Flügel starke Leistungen. Das würde die Dynamik im System ein wenig verändern, könnte aber auch dazu beitragen, dass man für den Gegner schwerer zu greifen ist.
Schafft es Kompany, genau den Sané noch einmal in die Spur zu bringen, der die Bayern zumindest zeitweise im Angriff auf ein höheres Level hievte, hat er ein mächtiges Werkzeug für seinen Spielstil in der Hand. Bei aller Kritik sollte man das nicht unterschätzen.
Ob ihm das gelingt, darüber werden sich die Fans wohl weiterhin streiten. Abschreiben sollten aber auch die Kritiker*innen Sané noch nicht. Und wenn es eben nur der skeptische Griff zum Strohhalm ist. Wenn man eines aus seiner bisherigen Karriere mitnehmen kann, dann, dass er unberechenbar ist. Das bedeutet aber auch, dass eine weitere Leistungsexplosion nicht ausgeschlossen werden kann.
Oder, um es zum Abschluss mit Augenzwinkern und der rosaroten Bayern-Brille zu formulieren: Wer nicht jetzt noch auf den Sané-Zug aufspringt, riskiert im Jahr 2025 starke Rückenschmerzen. Denn so sehr zurückbiegen kann man sich kaum, wie es für einige nötig sein wird, wenn Sané die Bayern in der Champions League bis ins Finale Dahoam schießt.
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FC Bayern – News und Gerüchte: Der Stand bei Leroy Sané
Ob Leroy Sané beim FC Bayern München bleibt, wird sich wohl erst im kommenden Jahr entscheiden. Bei der aktuellen Tendenz gibt es im Moment aber unterschiedliche Medienberichte. So geht Sport1 davon aus, dass eine Vertragsverlängerung wahrscheinlich sei. Ran hingegen berichtet davon, dass die Zeichen auf Abschied stehen.
Auch Michael Reschke, ehemaliger technischer Direktor, ist im Interview mit ran eher pessimistisch: „Leroy hatte extrem unterschiedliche Phasen bei den Bayern und bevor die Münchner da in den Vertragsverlängerungs-Ring steigen, werden sie abwarten, wie sich seine Saison entwickelt. Und Leroy selbst wird das ähnlich sehen. Ich rechne mit einem Wechsel, weil die Bayern im Offensivbereich ja einige Optionen haben.“
FC Bayern – Gerücht: Winterwechsel von Mathys Tel wird wohl wahrscheinlicher
Ein Wechsel von Mathys Tel im Winter wird wohl wahrscheinlicher. Nachdem die Verantwortlichen des FC Bayern in den letzten Wochen darum bemüht waren, ihrem Talent den Rücken zu stärken, scheint man eine Leihe jetzt nicht mehr auszuschließen.
Schon die Aussagen von Christoph Freund deuteten jüngst darauf hin, dass man darüber nachdenke, um ihm Spielzeit zu verschaffen. „Wir diskutieren darüber“, sagte der Österreicher. Mit Lazio Rom soll laut dem Corriere della Sera nun auch ein namhafter Club aus dem Ausland mit auf der Liste der Interessenten stehen. Auch RB Leipzig, der VfB Stuttgart und Werder Bremen gelten als interessiert.
FC Bayern – News: „Er erzählt manchmal Scheiße!“ Troy Deeney verteidigt Harry Kane
Troy Deeney hat Dietmar Hamann nach dessen Kritik an Harry Kane verbal angegriffen. Angesprochen auf die Aussagen des Deutschen sagte Deeney im Gespräch mit talkSPORT: „Langweilig. Langweilig. Wenn sie nicht gewinnen und er nicht trifft, ist er kein großer Faktor. Aber wenn sie gewinnen und sie treffen, ist es nicht seine Schuld, sondern die aller. Wie funktioniert das?“
Und weiter: „Ich kenne Didi Hamann nicht, er war ein wundervoller Fußballer. Aber ich denke, dass er manchmal Scheiße erzählt. Immer wenn Harry trifft, höre ich niemanden, der sagt: ‚Oh, er ist der alleinige Grund dafür, dass sie gewinnen.‘ Es ist eher: ‚Großartige Teamleistung und Harry Kane hat es am Ende noch gekrönt.‘ Wenn sie verlieren, heißt es: ‚Oh nein, Harry Kanes Schuld.'“
„Was soll er denn tun“, fragte Deeney: „Der Junge schießt Tore und ist ein unglaublicher Fußballer.“ In dieser Saison kommt der Kapitän der Three Lions bereits auf 20 Tore in 19 Partien, darunter acht Elfmeter. Hamann kritisierte jüngst, dass Kane zwar viele Tore schieße, darunter aber einige Strafstöße wären, die die Statistik verzerren würden.
Schnelle News im Überblick
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- Toni Kroos sprang Neuer zur Seite: Auf Instagram kommentierte er einen Post des Torhüters, indem sich dieser entschuldigte. „Hör auf dich zu entschuldigen!“ Dahinter setzte er ein Ziegenemoji, das für „GOAT“ steht – Greatest of all time.
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