FC Bayern München, News und Gerüchte: Ist Ralf Rangnick die erste Alternative nach der Alonso-Absage?
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Alonso bleibt in Leverkusen
Die Trainersuche beim FC Bayern läuft. Xabi Alonso galt lange als Wunschkandidat Nummer 1. Genau dieses Gefühl wollten die Münchner Bosse dem Spanier auch vermitteln. Sie gaben ihm Zeit, setzten ihn keineswegs unter Druck. „Wir starten in den April, es wäre schön, wenn wir es im April hinbekämen, ohne dass ich mir jetzt sage, das ist der ultimative Tag“, sagte Sportvorstand Max Eberl im Sky-Interview: „Wenn es eben ein bisschen länger dauert, dauert es ein bisschen länger.“ Die Entscheidung solle aber „so schnell wie möglich, aber auch so gut wie möglich“ getroffen werden: „Wir wollen die beste Entscheidung treffen.“
Die Hoffnung, dass der 42-Jährige in diesem Sommer den Schritt weg von Bayer Leverkusen und hin zum Deutschen Rekordmeister geht, ist unterdessen geplatzt. Ehrenpräsident Uli Hoeneß hatte eine Verpflichtung des Spaniers im BR24Sport-Gespräch als „sehr schwierig, um nicht zu sagen wahrscheinlich unmöglich“ bezeichnet. Hoeneß Vermutung hat sich bestätigt. Xabi Alonso hat sich dazu entschieden, in Leverkusen zu bleiben. Dies verkündete der Trainer auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen die TSG Hoffenheim. Er habe die Länderspielpause genutzt, um sich Gedanken zu seiner Zukunft zu machen. Bayer Leverkusen sei der richtige Ort für ihn.
Trainer-Alternativen werden diskutiert
„Wir sind an mehreren Trainern dran“, sagte Eberl nun, „wir loten aus, wir schauen, was wirklich machbar ist. Wir versuchen, den passenden Trainer zu finden“, sagte der 50-Jährige und führte mit Blick auf den Kandidaten aus: „Es gibt Rahmenbedingungen, die man auch erfüllen muss. Vielleicht ist es ein Trainer, der perfekt passen würde, aber die Rahmenbedingungen sind so exorbitant, dass wir sagen, okay, das passt vielleicht gar nicht.“
Roberto de Zerbi, Cheftrainer von Brighton & Hove Albion, gilt als eine Option. Vor allem von Eberl. Allerdings gibt es in der Vereinsführung des FC Bayern Bedenken wegen der sprachlichen Komponente. Denn der 44-jährige Italiener spricht kein Deutsch und nur begrenzt Englisch. Deutsch sei zwar kein Muss für den neuen Bayern-Trainer, aber wünschenswert, heißt es in der Führungsetage.
Ebenfalls diskutiert wurde an der Säbener Straße der Name Hansi Flick, der sich eine Rückkehr zum FC Bayern grundsätzlich vorstellen könnte. Antonio Conte und José Mourinho hingegen haben die Münchner Verantwortlichen als mögliche Nachfolger von Thomas Tuchel bereits ausgeschlossen. Auch Zinedine Zidane war und ist nicht wirklich Thema beim FC Bayern. Genauso wenig wie Julian Nagelsmann.
Ralf Rangnick nun als erste Alternative
Deshalb rückt ein neuer Name in den Fokus: Ralf Rangnick. Der derzeitige österreichische Nationaltrainer ist nach Informationen von kicker und SZ nun die erste Alternative, sollte sich Xabi Alonso gegen ein Engagement in München entscheiden. Der 65-Jährige war schon 2019 ein heißes Thema beim FC Bayern, hätte Niko Kovac damals nicht – gegen Rangnicks Leipziger – den DFB-Pokal gewonnen (3:0).
Rangnick würde auf viele alte Bekannte treffen
Vor allem aber hält die aktuelle sportliche Führung große Stücke auf den 65-Jährigen, mit dem der damalige Gladbacher Sportchef Eberl vor drei Jahren über einen Job bei den „Fohlen“ verhandelte. Zudem hat Rangnick ein herausragendes Verhältnis zu Sportdirektor Christoph Freund und Campus-Chef Jochen Sauer, die er beide aus erfolgreichen Zeiten im Red-Bull-Kosmos kennt und schätzt. Als Rangnick vor mehr als zehn Jahren Sportdirektor in Salzburg war, arbeitete Sauer dort als Geschäftsführer und Freund als Sportkoordinator.
Die Lösung mit Ralf Rangnick könnte sowohl als kurzfristige Überbrückung bis zu einer möglichen Verpflichtung von Klopp oder Alonso dienen, als auch als langfristiger Einstieg in ein neues und spannendes Projekt. In jedem Fall würde eine Verpflichtung Rangnicks eine sehr interessante und spannende Weiterentwicklung des Bayern-Fußballs bedeuten.
Kimmich wartet auf Trainerentscheidung
Es wäre auch für Joshua Kimmich nicht das erste Zusammentreffen mit Rangnick. Als Sportdirektor von RB holte dieser ihn 2013 nach Leipzig. Ob Rangnick oder ein anderer Kandidat – Kimmich möchte in jedem Fall wissen, wer nächste Saison Bayerntrainer ist, bevor er eine Entscheidung über seine Zukunft trifft.
Auf einen möglichen Kimmich-Wechsel angesprochen, verriet Sport-Vorstand Max Eberl Sky: „Josh sagt ganz klar: ‚Max, ich möchte wissen, wer neuer Trainer ist.‘ Dann werden sich diese Fragen auch ergeben. Ob er es dann möchte, ob wir es möchten, das entscheidet am langen Ende auch Joshua. Aber die erste Frage ist die Trainerfrage.“
Dabei könnte auch wichtig sein, für welche Rolle Kimmich in seiner 10. Saison beim FC Bayern vorgesehen wäre. Der langjährige Spielmacher der Münchner verlor zuletzt seinen Platz im Mittelfeld und wird, wie zu Beginn seiner Bayern-Karriere, als Rechtsverteidiger aufgeboten.
Kimmich selbst hält sich dazu bedeckt, jedoch ist es nicht unwahrscheinlich, dass er sich selbst als Mittelfeldspieler sieht. Nach dem Positionswechsel und zum Teil heftiger Kritik an seinen Leistungen kamen auch erstmals Gerüchte auf, der deutsche Nationalspieler könnte sich einen Abschied vor Vertragsende 2025 vorstellen.
Wird Onana die Holding Six?
Im vergangenen Sommer versuchte der FC Bayern mit João Palhinha einen defensiv orientierten Mittelfeldspieler zu verpflichten und scheiterte auf der Zielgeraden. Der Portugiese ist wohl kein Thema mehr an der Säbener Straße, sein Profil scheint gleichwohl weiterhin gefragt.
Der englische Telegraph berichtet von einem Münchner Interesse an Amadou Onana vom FC Everton. Der Belgier gilt in der Premier League als “Tackling Machine” und bringt mit einer Größe von 1,95 m, einer enormen Robustheit und einer hohen Geschwindigkeit auch körperlich alles mit für die Abräumerposition.
Der technisch versierte 22-Jährige hat lediglich in der Positionierung und der taktischen Disziplin noch Schwächen. Sein offensichtliches Talent führt allerdings auch dazu, dass als potentielle Ablöse für den Mittelfeldspieler 70 Millionen Euro gehandelt werden. Das ist sogar nochmal etwas mehr als die 65 Millionen Euro, die Palhinha kosten sollte.
Everton zahlte 2022 bereits 35 Millionen für den belgischen Nationalspieler. Zuvor spielte Onana eine Saison beim Hamburger SV und wurde drei Jahre in der Jugend der TSG Hoffenheim ausgebildet. Aus dieser Zeit stammen auch Onanas hervorragende Deutschkenntnisse.
Kane fit für den Klassiker
Harry Kane kehrte am Donnerstag ins Mannschaftstraining des FC Bayern zurück und scheint gerade rechtzeitig für das Topspiel gegen Borussia Dortmund am Samstag wieder fit zu sein. Der Stürmerstar hatte sich am letzten Bundesligaspieltag gegen den SV Darmstadt eine Sprunggelenksverletzung zugezogen.
Der Engländer war trotz der Verletzung zu seinem Nationalteam gereist, konnte jedoch bei keiner der beiden für seine Mannschaft angesetzten Partien mitwirken. Nach seiner Rückkehr trainierte der Torjäger individuell und wurde Mittwoch bereits wieder zum Teil ins Mannschaftstraining integriert.
Schlechter sieht es bei Manuel Neuer, Aleksandar Pavlović und Raphaël Guerreiro aus. Die drei arbeiteten individuell und wackeln für den Klassiker. Neuer und Guerreiro laborieren an Muskelfaserrissen im linken Adduktor bzw. im linken, vorderen Oberschenkel, während Pavlović mit den Ausläufern einer Mandelentzündung kämpft.
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