Jovana Damnjanovic im schwarzen Champions-League-Trikot des FC Bayern. Verzieht die Mundwinkel nach unten.

FC Bayern Frauen – News vom Campus: Jovana Damnjanović fällt wochenlang aus

Justin Trenner 18.11.2022

In einem regelmäßigen Newsformat wollen wir euch auf den aktuellen Stand rund um die Frauen des FC Bayern München bringen.

FC Bayern München: Jovana Damnjanović fällt wochenlang aus

Alexander Straus muss in den kommenden Wochen auf Jovana Damnjanović verzichten. Die 27-Jährige hat sich beim serbischen Nationalteam einen Muskelfaserriss zugezogen und wird nach Angaben des FC Bayern München bis Ende des Jahres fehlen. „Voraussichtlich im Januar zur Wintervorbereitung“ wird mit einer Rückkehr der Stürmerin ins Teamtraining gerechnet, heißt es in der entsprechenden Pressemitteilung.

Damit reiht sie sich ein in eine lange Liste von Spielerinnen, die aktuell ausfallen oder in dieser Spielzeit bereits ausgefallen sind. Hanna Glas und Giulia Gwinn erlitten jeweils einen Kreuzbandriss und werden lange fehlen. Auch Sydney Lohmann fehlt derzeit mit Kniebeschwerden. Lea Schüller, die ihren Vertrag kürzlich bis 2026 verlängerte, nutzte die Länderspielpause nach Angaben des FC Bayern für weitere Untersuchungen, um ihre Knieprobleme in den Griff zu bekommen. Auf der Ausfallliste des Klubs steht sie derzeit jedenfalls nicht.

Eine Rückkehr von Karólina Vilhjálmsdóttir könnte wiederum bald ein Thema sein. Die 21-Jährige befindet sich nach einer Muskelverletzung in der Reha. Straus sprach im Interview mit Miasanrot.de ebenfalls darüber, dass der Start mit den vielen Verletzungen für ihn nicht leicht gewesen sei. „Wir suchen keine Ausreden“, ergänzte der Trainer allerdings: „Wir haben einen großartigen Kader, den wir weiterentwickeln wollen.“ Das komplette Interview lest ihr ab Sonntag auf unserer Seite.

Verletzungen im Fußball der Frauen: Herausforderungen der Zukunft

Verletzungen stellen im Fußball der Frauen nochmal eine ganz andere Herausforderung dar als im Fußball der Männer. Nicht nur, weil es anatomische Unterschiede gibt, sondern auch, weil sich der Sport gerade rasant verändert. Er wird schneller, fordernder und die Spielpläne sind enger getaktet. Die Klubs und Verbände müssen darauf reagieren, Spielerinnen häufiger schonen und die Kader entsprechend aufstellen, um in allen Wettbewerben eine Rolle spielen zu können.

Die Journalistin Tamara Keller hat in einem Beitrag für die Badische Zeitung 2018 erklärt, warum Frauen häufiger Kreuzbandrisse erleiden (hier ohne Abo lesbar). Demnach reißen sich Frauen fünfmal häufiger das Kreuzband im Vergleich zu Männern. Vor allem Sportarten mit schnellen Richtungswechseln und vielen Sprüngen sind betroffen. Die X-Stellung der Beinachse sei ein anatomischer Grund dafür, die Struktur der Knochen ein weiterer.

Frauen haben zudem weniger Muskelmasse als Männer und eine steifere Körperhaltung, wenn sie beispielsweise nach einem Sprung landen. Es gibt Präventionsmaßnahmen, aber es gibt auch noch viel Nachholbedarf bei den Themen Behandlung und Prävention. Auch die Professionalisierung muss hier weiter ansetzen. Das betrifft die Qualität der Behandlungen und des Reha-Verlaufs, aber auch die Trainingsbedingungen. Profispielerinnen, die nebenher arbeiten müssen, haben laut Expert:innen eine nachweisbar höhere Belastung als Profis aus dem Männerbereich.

Im oben zitierten Artikel kritisierte der Chirurg und Orthopäde Henning Ott zudem das Gesundheitssystem, das die OP des Kreuzbandes zwar bezahle, aber nicht die deutlich günstigere Prävention. Ein weiterer Ansatz liegt im Material und den weiteren äußeren Faktoren. Beispielsweise geht es da um Platzbedingungen, aber auch um Kleidung. Der Journalist Tim Jones hat für Sky aufgeschrieben, warum es problematisch sein könnte, dass Frauen oft kein für sie angepasstes Equipment nutzen. Er beruft sich dabei auf eine Studie.

Zwei besonders interessante Faktoren: Schuhe, die auf die Füße von Männern ausgelegt sind, und sehr kurze Hosen (oft sogar in weiß), die die Frauen psychologisch beeinflussen könnten. Menstruation, aber auch Sexualisierung der Spielerinnen würden dabei eine Rolle spielen. Das Thema Verletzungen wird den Fußball der Frauen mit steigender Popularität begleiten. Desto wichtiger ist es, all diese und noch viel mehr Bereiche weiter zu erforschen und dementsprechend zu reagieren.

FC Bayern München: Mindestens 10.000 Fans gegen FC Barcelona in der Champions League

Der Ticketverkauf für das Champions-League-Duell mit dem FC Barcelona in der Allianz Arena ist gut angelaufen. Schon jetzt wurden über 10.000 Karten verkauft, wie der FC Bayern schrieb. Die Münchnerinnen empfangen die Finalistinnen des Vorjahres am 7. Dezember um 21 Uhr in München. Es wird das zweite Mal in der Geschichte der Frauenabteilung sein, dass sie in der großen Arena spielen.

Bereits im März dieses Jahres feierten sie gegen Paris Saint-Germain ihr Debüt. Damals kamen rund 13.000 Zuschauer:innen in die Arena. Diese Marke soll diesmal übertroffen werden. Ermäßigte Tickets gibt es für 5 €, Vollzahler:innen bezahlen je nach Kategorie zwischen 10 und 15 €.

Fans des FC Bayern. In der Mitte eine rot-weiße Fahne mit FCB-Logo.
Schon gegen Paris Saint-Germain gab es ein spürbares Interesse an den Frauen des FC Bayern.
(Foto: Christian Kaspar-Bartke/Getty Images)

FC Bayern München: Laura Gloning als Eliteschülerin des Jahres 2022 ausgezeichnet

Die Nachwuchsspielerin Laura Gloning wurde vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) als Eliteschülerin des Jahres für den Standort München ausgezeichnet. Die Trainer:innen der Schule und Vertreter:innen des Olympiastützpunktes wählten die 17-Jährige aus einer Liste mit zahlreichen Athlet:innen.

Gloning wechselte im Sommer 2021 vom SC Freiburg zum FC Bayern und absolvierte 24 Partien für die Zweitvertretung, in denen sie drei Treffer erzielte. Mit der U17 des DFB wurde sie Europameisterin und erreichte das Halbfinale der U17-WM im Oktober in Indien.

FC Bayern München: Kooperation mit der SpVgg Greuther Fürth

Der FC Bayern kooperiert im Frauen- und Mädchenfußball mit der SpVgg Greuther Fürth. Die Zusammenarbeit ist bereits gestartet. Im Fokus der Partnerschaft soll die „Ausbildung, Entwicklung und Förderung junger Nachwuchsspielerinnen“ stehen, wie der Klub erklärte. Vor allem die geografische Nähe habe dabei eine große Rolle gespielt.

„Im Vordergrund der erstmaligen Kooperation des FC Bayern im Frauenfußball steht die individuelle, heimatnahe Förderung junger Spielerinnen“, sagte Nathalie Bischof. Die Koordinatorin für Talentförderung freue sich darauf, „etwas zur Entwicklung der Talentförderung beitragen“ zu können.

FC Bayern München: Pokal in Duisburg als Auftakt in schwere Wochen

Am Samstag (14.30 Uhr, Sky) spielt der FC Bayern um den Einzug in das Viertelfinale des DFB-Pokal. Beim MSV Duisburg will das Team von Alexander Straus die nächste Runde erreichen. Die Außenseiterinnen erhoffen sich dabei trotz der 0:4-Niederlage in der Liga eine Überraschung.

Für MSV-Torhüterin Ena Mahmutovic sei es entscheidend, „dass wir so lange wie möglich hinten die Null halten“. Das sagte sie dem DFB im Interview: „Wenn uns das gelingt, dann wird auch ein Topteam wie Bayern von Minute zu Minute nervöser. Das könnten wir dann vielleicht ausnutzen.“

FCB-Cheftrainer Straus warnt dementsprechend. „Das letzte Mal als wir gegen Duisburg gespielt haben, haben wir frühzeitig getroffen und schnell 2:0 geführt“, wird der Norweger von den Klubmedien zitiert: „Wir müssen vorbereitet sein, dass wir dieses Mal mehr Geduld brauchen.“

Für den FC Bayern geht es in den kommenden Tagen intensiv weiter. Schon am Donnerstag (18.45 Uhr, DAZN) treten sie in der Champions League beim FC Barcelona an. Im Camp Nou werden abermals mehrere tausend Menschen erwartet. Es folgen schwere Bundesliga-Spiele gegen die SGS Essen und bei der TSG Hoffenheim, ehe es am 7. Dezember dann in der Allianz Arena erneut gegen Barça um Punkte in der Königinnenklasse geht.



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