Vorstandsknall beim FC Bayern? Die da, die da oder Diederich?
Es scheint nur eine Formalie zu sein, könnte aber ein deutliches Störfeuer auslösen: Wie der Kicker berichtet hat der FC Bayern für die Wahl zum DFL-Präsidium nicht wie ursprünglich vorgesehen Dr. Michael Diederich nominiert sondern Jan-Christian Dreesen.
FC Bayern Vorstand: Dreesen oder Diederich – wer bekommt das DFL-Amt?
Doch warum ist diese Personalie so heikel? Zum einen ist Diederich aktuell Teil des DFL-Präsidums, Dreesen nicht. Der Ostfriese legte sein Amt nach der Vertragsverlängerung als CEO bei der Liga nieder. Damals betonte Dreesen, dass „die gewachsenen Anforderungen als Vorstandsvorsitzender des FC Bayern München und die internationalen Aufgaben als stellvertretender Vorsitzender der European Club Association (ECA) (…) meine volle Aufmerksamkeit (erfordern)“.
Diederich hingegen, Dreesens Nachfolger bei der DFL, wirkt durch das Manöver nun beschädigt. Steht der Finanzvorstand des FC Bayern nach etwas mehr als zwei Jahren Amtszeit nun sogar vor dem Aus?
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Das ist zu diesem Zeitpunkt noch spekulativ. Klar ist jedoch: Der Vertrag des gebürtigen Koblenzers läuft Ende des Jahres aus, eine Verlängerung hat bis dato nicht stattgefunden (oder wurde nicht kommuniziert).
FC Bayern: Als Dreesen überraschend CEO wurde
Dreesen hingegen, im Februar 2013 als Nachfolger von Karl Hopfner als Finanzvorstand zum FC Bayern gestoßen und seit Mai 2023 als Vorstandsvorsitzender aktiv, hat seinen Vertrag beim Rekordmeister erst im letzten November bis zum 30. Juni 2027 verlängert.
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Eine Mitteilung, die damals auch durchaus überraschend kam, da Dreesen selbst vor dem Abschied stand und dieser auch bereits verkündet wurde. Damals, im September 2022, wurde Diederich, ironischerweise, als Nachfolger von Dreesen angekündigt, der wiederum nach der Trennung von Oliver Kahn einige Monate später dessen Posten als Vorstandsvorsitzenden übernahm. Eine Rochade, die damals für viel Lärm an der Säbener Straße sorgte.
Die Folge: Ein Machtvakuum, gerade im sportlichen Bereich, entstand. Denn mit Dreesen und Diederich, die beide eine Vergangenheit bei der Unicredit Bank haben, hat der FC Bayern zwei Finanzexperten im Vorstand. Max Eberl, als sportliche Instanz und dritten Kopf des bajuwarischen Kerberos, kam erst im 1. März 2024 hinzu.
Zuvor leitete der mit den alten Granden Hoeneß und Rummenigge besetzte Transferausschuss das sportliche Tagesgeschäft. Mit bekanntem Ausgang.
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Wie geht es weiter mit Dreesen und Diederich?
Ein Rückfall in alte Zeiten, der mit der Inthronisierung von Christoph Freund zum 1. September 2023 und der Vepflichtung von Eberl langsam wieder rückgängig gemacht wurde.
Die Kicker-Berichterstattung könnte nun allerdings für erneute Unruhe sorgen. Dreesen wird nun mutmaßlich ein Amt bekleiden, dass er aus Belastungsgründen einst abgab. Diederich wirkt als Finanzvorstand beschädigt. Ob Diederichs Arbeit intern kritisch gesehen wird, ist nicht ganz klar. Auf der einen Seite konnte der FC Bayern zuletzt Rekordumsätze vermelden, dem gegenüber steht der viel zitierte Sparkurs. Als Finanzvorstand beim Rekordmeister hatte man in der Vergangenheit sicherlich entspanntere Arbeistage.
Bleibt die Frage, wie Diederich auf die Entwicklungen reagiert und ob er sich zukünftig „nur“ mit einem Vorstandsposten zufriedengeben wird. Diese Frage steht auf einem anderen Papier. Vielleicht auf jenem, das dem Finanzvorstand bald zur Unterschrift unter die Nase gehalten wird.
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