Generalprobe für Real Madrid geglückt: Bayern schlägt Eintracht Frankfurt mit 2:1
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Der Spielverlauf
Der FC Bayern war von Beginn voll da im Spiel, die eigentliche Bedeutungslosigkeit des Spiels fiel überhaupt nicht auf. Die Mannschaft war offenbar erpicht darauf die Form der letzten Wochen einzuhalten.
So überrannte Laimer in der neunten Spielminute schlicht Götze, als Pacho mehr schlecht als Recht zurückgab. Laimer war auf und davon, schob am Ende zum mitgelaufenen Kane, schon stand es 1:0.
In der Folge nahm die Intensität beim FCB etwas ab, ein wenig aus dem Nichts kam Eintracht Frankfurt dann auch zum Ausgleich. Zentral vor dem Tor angespielt, erkannte Ekitiké den nach innen freiwerdenden Raum, drehte sich zum Tor und zog auf den langen Pfosten, Neuer streckte sich vergeblich (23.).
Kurz vor Halbzeitpfiff kam Guerreiro noch zu einer Großchance in Folge einer Hereingabe Müllers, doch beim Gang in die Kabine blieb es beim 1:1.
In der zweiten Hälfte plätscherte das Spiel ersteinmal vor sich hin, rund um einen Elfmeterpfiff für Bayern um der 60. Minute nahm die Partie allerdings wieder Tempo auf.
Robin Koch schlug Müller den Ellenbogen ins Gesicht. Nach VAR-Intervenierung war die Frage nach dem Elfmeter unstrittig, nur die Farbe der Karte sorgte noch für Diskussionen. Schlager beließ es bei dunkelgelb. Mehr Tore kamen nicht dazu, der FC Bayern schlägt Eintracht Frankfurt mit 2:1, am Dienstag empfängt man Real Madrid in der Champions League.
FC Bayern: Drei Dinge, die auffielen
1. Im Schatten von Real
Sagen wir, wie’s ist: Dieses Spiel war völlig schnurz. Schon morgen wird die halbe Fangemeinde sich fragen, wie viel Tore man nochmal geschossen hatte und spätestens übermorgen wird schon die bloße Existenz dieses Spiels zum Mythos verkommen sein.
Eintracht Frankfurt und den Bundesliga-Kampf um die europäischen Plätze in allen Ehren, auch heute war nur eins wichtig: Real Madrid.
Einen Tag weniger Erholung als sein kommender Gegner, wählte Thomas Tuchel eine andere Herangehensweise als Carlo Ancelotti. Ancelotti nahm sich die Möglichkeit der Totalrotation, schonte jeden und alles, der am Dienstag verfügbar sein wird, bis hin zum Torwart. Tuchel verzichtete auf Davies, Sané und trotz entgegener Aussagen am Vortag auch auf Musiala. Allein die verschiedenen Startaufstellungen sprechen Bände:
Bayerns Startelf gegen Frankfurt:
Neuer – Kimmich, de Ligt, Dier, Mazraoui – Laimer, Goretzka, Müller, Guerreiro, Choupo-Moting – Kane
Real Madrids Startelf gegen Real San Sebastian:
Kepa – Carvajal, Eder Militao, Nacho, Fran Garcia – Tchouaméni, Modrić, Güler, Brahim Diaz, Ceballos – Joselu
Von diesen Spielern sind allenfalls Tchouaméni und Nacho Kandidaten für die Startelf, bei Bayern sieht die Sache ganz anders aus. Nur bei Choupo-Moting, wahrscheinlich aber auch bei Müller, kann man sich über ihren Bankplatz wirklich sicher sein. Während Carlo Ancelotti den Modus “Schongang” einschlug, wählte Tuchel die Variante “Einspielen”.
Insbesondere die Zusammenstellung der linken Seite, überraschte. Weder Mazraoui, noch Guerreiro sind bekannt dafür, viele Spiele hintereinander machen zu können, ausgerechnet sie nicht zu schonen, war da durchaus bemerkenswert. Hier ist noch nicht absehbar, ob Tuchel Davies schonte, oder er Marokkaner dem Kanadier nach Arsenal den Rang abgelaufen hatte.
2. Noice-Cancellation in der Arena
Thomas Tuchel gluckste am Vortag in diesen Tagen seine Hörer auf den Noice-Cancellation-Modus setzen zu müssen, da hatte er vom Interview des Patriarchen noch nicht gehört.
Ob Hoeneß oder Rangnick, es ist merkwürdig, wie der FC Bayern es zugelassen hat, gerade jetzt keine ganze Woche vor Real Madrid und der echten Chance auf den großen Champions-League-Titel, den Diskurs rund um den FC Bayern komplett vom sportlichen abzulenken. Hier muss man betonen, dass es auch wirklich der FC Bayern selbst ist, der das Buhlen um Rangnick genau jetzt auch öffentlich forciert und das wirklich niemand Uli Hoeneß Interviews aufzwingt.
Auf dem Platz bemerkt man von all dem indes wenig. Mitte der 1. und am Anfang der 2. Spielhälfte schlief der FC Bayern ein wenig ein beim Verwalten, doch davon ab, spürte man absolut, dass für den FC Bayern die Saison noch nicht zu Ende ist. Hätte man die Bundesliga öfter mit dieser Intensität angenommen, wären es mal mindestens keine 14 Punkte Rückstand auf den neuen deutschen Meister Bayer 04 Leverkusen. Womöglich entsteht in diesen Wochen tatsächlich eine regelrechte Wagenburg-Mentalität beim noch amtierenden deutschen Meister.
Fast 4 xGoals sammelte sich der FC Bayern am Ende zusammen, ein wirklich guter Wert gegen eine Mannschaft, die in der Hinrunde noch über München hinwegwälzte.
Gerade Guerreiro überzeugte einmal mehr in offensiverer Rolle. Sein Stammplatz gegen Real scheint gesichert zu sein, hoffentlich wird es auch seine körperliche Verfassung sein im Saison-Endspurt.
Müller war dynamisch wie eh und je unterwegs, auch wenn er heute wohl an einigen Stellen zu selbstlos den Assist, statt das Tor, suchte.
Bemerkenswert war zudem Choupo-Moting. Seine Zeit als Stammspieler scheint viel mehr als ein Jahr her zu sein, in dieser Saison hatte er noch kaum eigene Momente, sein Abgang scheint zudem allgemein erwartet, doch heute überzeugte auch er mit Dynamik und Kampfeslust. Gegen Real wird er zweifelsohne nicht beginnen, doch gut möglich, dass Tuchel eine längere Joker-Rolle für ihn vorgesehen hat.
3. Protest gegen Red & Gold
Vor dem Spiel hat die Fangruppierung Munich’s Red Pride (MRP) gegen das Multi-Club-Ownership-Projekt Red & Gold protestiert. “Original Rot-Weiß, statt Red-Bull-getränktes Red & Gold” hieß es auf der Tribüne.
Bei wem nun Fragezeichen über dem Kopf schwirren, haben wir bereits Hilfe parat. Mehr zu Red & Gold und dem FCB erfahrt Ihr hier: Multi-Club-Ownership? Das bedeutet das Engagement in Uruguay
Die Daten zum Spiel:
Tore: 1:0 Kane (9.), 1:1 Ekitiké (23.), 2:1 Kane (FE 61.)
Gelbe Karten: Koch (60.), Skhiri & Götze (62.)
Aufstellung FC Bayern München: Neuer – Kimmich (69. Tel), de Ligt (46. Kim), Dier, Mazraoui (69. Davies) – Laimer (28. Pavlović), Goretzka, Müller, Guerreiro (81. Zvonarek), Choupo-Moting – Kane
Aufstellung Eintracht Frankfurt: Trapp – Buta, Tuta, R. Koch, Pacho – Götze, Skhiri (88. Chandler), Knauff, Marmoush, Dina Ebimbe – Ekitiké
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