FC Bayern München – Borussia Dortmund 6:0 (5:0)

Tobias Trenner 31.03.2018

Seit Jahren bemüht sich die DFL, die Spiele zwischen Bayern und Dortmund als eine Art „deutschen Classico“ zu vermarkten, und setzt das Rückspiel regelmäßig im April an. Jahr für Jahr wird die Hoffnung auf einen Showdown um die Meisterschaft aber dadurch zunichte gemacht, dass der Titelkampf zu diesem Zeitpunkt längst entschieden ist. Was in deser Auflage des Duells heute jedoch deutlich wurde, ist dass der BVB in diesem Jahr nicht nur über die gesamte Saison gesehen sondern auch punktuell nicht in der Lage ist, ein ernsthafter Konkurrent für den FCB zu sein.

Schon vor dem Spiel war klar, dass die größeren Prüfungen für den FCB in den nächsten Wochen dienstags und mittwochs stattfinden werden. Eigentlich hätte sich Jupp Heynckes also gegen den BVB die komfortable Möglichkeit geboten, drei Tage vor dem für den weiteren Saisonverlauf eminent wichtigen Auswärtsspiel in Sevilla einigen Spielern noch einmal eine Verschnaufpause zu verschaffen. Die in Leipzig erlittene Delle und die Länderspielpause ließen es aber ratsam erscheinen, das Spiel gegen Dortmund zu nutzen, um den Rhythmus wiederzufinden und Selbstvertrauen zu tanken.

Und so bot Heynckes – abgesehen von Kimmich, der letzte Woche mangels Alternativen in der Nationalmannschaft 2 mal über 90 Minuten ran musste – wie in der Pressekonferenz angekündigt die seiner Meinung nach bestmögliche Mannschaft auf. Da Vidal angeschlagen aus der Länderspielpause zurückkehrte, rückte Müller für ihn vom Flügel ins Zentrum. Seine Position auf der rechten Außenbahn nahm der wiedergenesene Robben ein.

Falls Ihr es verpasst habt:

Die Besetzung des Zentrums mit Javi Martinez, James & Müller ließ bereits vor dem Spiel vermuten, dass der FCB nicht vorhatte, sich den BVB geduldig mit feinem Kombinationsspiel und virtuosen Ballstafetten bereit zu legen.

FC Bayern gegen BVB, GrundformationenFC Bayern gegen BVB, Grundformationen

Und in der Tat war das Spiel von Anfang an auf eine im Vergleich zu den Jahren unter Guardiola frappierende Direktheit und Vertikalität ausgerichtet.

Sinnbildlich dafür die Entstehung der ersten Tore: Nach einem BVB-Einwurf auf Höhe der Mittellinie wird der eroberte Ball vertikal auf Müller gespielt, der seinerseits auf den durchstartenden Lewandowski durchsteckt (1:0, 5. Min.). Auch das 2:0 durch James (14. Min.), das 3:0 von Müller (23. Min.) und das 4:0 durch Lewandowski (44. Min.) gingen unmittelbar aus einer Balleroberung hervor, die in direkten und mit Tempo vorgetragenen Angriffen mündeten.

Als Ribery durch einen sehenswerten Heber eine schöne Kombination mit dem überragenden James zum 5:0 (45.+1 Min.) verwandelte, war das Spiel nicht nur längst entschieden. Es war förmlich ein Klassenunterschied zwischen beiden Teams zu sehen, und der BVB kann von Glück sprechen, dass es den Bayern in der 2. Halbzeit nur noch darum ging, im Hinblick auf das Spiel am Dienstag nicht mehr allzu viele Kräfte investieren zu müssen. Und so kam nur noch ein weiterer Treffer durch Lewandowski hinzu (87. Min.), nachdem der zur Halbzeit eingewechselte Kimmich sich im Zusammenspiel mit Müller über den rechten Flügel durchkombiniert hatte.

Dinge, die auffielen

1. Bemerkenswertes Mittelfeld

Um den Spielaufbau nicht über Javi Martinez laufen lassen zu müssen, ließ sich der umtriebige James im Ballbesitz weit zurückfallen und fungierte als Initiator eines Großteils der Angriffe. Dabei war er sichtlich bemüht, das Spiel nicht zu verschleppen und nur möglichst wenige Querpässe zu spielen. Die Mischung aus Risiko & Sicherheit stimmte. Auch die Abstimmung mit Javi funktionierte sehr gut; ließ James sich fallen, rückte Javi als vertikale Anspielstation vor und erschwerte der gegnerischen Doppel-6 so den Zugriff.

2. Thomas Müller in Top-Form

Ein Müller in dieser Form ist eine Waffe, die kein anderer Verein besitzt. Mit seinem großen, aber wohlüberlegten Laufeinsatz deckt er quasi zwei Positionen zugleich ab, schafft Überzahlsituationen im Mittelfeld und stößt als zweite Spitze in die Tiefe vor. Indem er den rechten Flügel besetzte, verhinderte er die früher vom BVB unter Klopp so effektiv praktizierte Isolation und Dopplung Robbens.

3. Gute Tempokontrolle

Die Mannschaft versteht es, das Tempo zu variieren. Ballbesitzphasen wurden immer wieder als eine Art Verschnaufpause eingestreut, blitzartig wurden Tempo und Druck mit vertikalem Spiel und aggressivem Gegenpressing erhöht. Bemerkenswert ist auch, wie es gelang, trotz der Dominanz den BVB nicht einzuschnüren und sich damit selbst die Räume zu nehmen.

4. Ribery ist in der Saison angekommen

Reicht es bei Ribery doch noch einmal für den großen Wurf? Sein Auftritt in den ersten 45 Minuten weckt Hoffnungen, die nach der Verletzung Comans bereits begraben schienen. Wie in besten Zeiten vernaschte er Piszczek vor dem 4:0, der Heber zum 5:0 war traumhaft. Unnötig wie eh und je dann aber wieder seine Aggression Weigl gegenüber in der 2. Halbzeit.

5. Die Rolle des BVB

Kritisch anzumerken ist einzig, dass das erschreckende Niveau des BVB die eigene Leistung womöglich relativiert. Defensiv taten sich im Zentrum bei den seltenen Gegenstößen mitunter große Lücken auf, die Javi Martinez alleine kaum schließen kann. Ob ein besserer Gegner diese Lücken ausgenutzt hätte, wird sich erst in der Champions League zeigen.

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FC Bayern – Borussia Dortmund
FC Bayern Ulreich – Rafinha, Boateng, Hummels, Alaba (46. Kimmich) – Martínez – Müller, James (65. Thiago) – Robben, Ribéry (69. Rudy) – Lewandowski
Bank Starke, Wagner, Süle, Tolisso
Borussia Dortmund Bürki – Piszczek, Akanji, Sokratis, Schmelzer – Castro (29. Weigl), Dahoud – Pulisic (75. Philipp), Götze (78. Sahin), Schürrle – Batshuayi
Bank Weidenfeller, Isak, Toljan, Gómez
Tore 1:0 Lewandowski (5.), 2:0 James (14.), 3:0 Müller (23.), 4:0 Lewandowski (44.), 5:0 Ribéry (45.+1), 6:0 Lewandowski (87.)
Karten Gelb: Ribery / Weigel
Schiedsrichter­ Bastian Dankert (Rostock)
Zuschauer 75.000

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  1. Na das hat aber gedauert. Hat’s euch die Sprache verschlagen? :D

    Aber gut, was soll man nach der Leistung auch groß schreiben.

    Einfach GEIL!

    Die Bienen bis auf die Knochen blamiert. Balsam für die Seele und quasi 45 Minuten Auslaufen können. Sevilla haut dagegen gerade alles gegen Barca raus. Wenn alles läuft, machen wir am Dienstag die nächste Runde in der CL klar.

    PS: LOL DORTMUND

    PPS: James <3

    PPPS: Thomas Müller Fußballgott

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    1. Ich bin mir einfach nicht so sicher, wie gut Bayern oder wie schlecht Dortmund war :-D

      Aber die Leistungen von Müller und Ribery haben mich schon sehr sehr glücklich gemacht

  2. Ein schöner Fussballabend mit Beigeschmack: Wer kann uns in der BL noch fordern? An guten Tagen evtl RB und 1899, der BVB ist momentan durch. Immerhin eine perfekte Generalprobe, der Dienstag wird eine härtere Nuss.

    Antwortsymbol2 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. *hüstel* Gladbach.

      1. Da war was…

  3. In der 1. Halbzeit wurde der BVB überrollt und an die Wand gedrückt. Da schlug das Bayernherz aber vor Freude.
    In der 2. Halbzeit war dann schon mal regenerieren angesagt. Das tut gut für Dienstag. Zu mal es sehr schwer werden wird. Sevilla hat die Passmaschine Barca mit starken Kontern 2:0 vorgeführt. Erst als die Kraft nachließ konnte Barca zum 2:2 ausgleichen.
    Es wird ein hartes Stück Arbeit.
    Mir ist unverständlich warum Heynckes zur 2. Halbzeit nicht Thiago/Tolliso/Wagner für James/Müller/Lewandofski eingewechselt hat…

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    1. Überschätz Sevilla nicht, Barca ist ohne Messi nur die Hälfte wert. Das wird immer wieder sichtbar, nicht nur in der argentinischen Nationalmannschaft. No Messi, no party. Bayern wird Sevilla am Dienstag besiegen.

  4. Wäre der neue Trainer bekannt gegeben worden, gäbe es hier Kommentare im Sekundentakt. Aber ein 6-0 gegen Dortmund lockt keinen Mangerspielspieler an die Tastatur.
    Sorry Jungs, aber diesen Seitenhieb konnte ich mir nicht verkneifen.
    Zum Spiel ist im Kommentar alles bestens gesagt.
    Ich liebe diese Mannschaft, ich liebe diesen Thomas Müller.
    Und jetzt schaun wir am Dienstag mal wo wir international stehen.

    Antwortsymbol4 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Ist doch irgendwie deutlich rübergekommen dass es auf NK hinaus läuft…(leider).

      1. Kann in meinen Augen nur eine Übergangslösung für eine Saison sein. Ich sehe Kovac nicht als den Trainer der bei Bayern die zukünftige Ausrichtung oder Spielphilosphie prägen kann.

      2. ja, passt genau ins Anforderungsprofil von UH. Stallgeruch, kein taktische Profil und Können. Ein Arbeiter, der sich komplett unterordnen wird und den Oberen ständig recht geben wird. Andererseits könnte man auch sagen mit Tuchel und Pep-Fußball ist auf Dauer international nichts zu holen da England nun viel Geld, tolle Sieler und nun auch tolle Trainer und Taktik hat und man wohl eine Außenseitertaktik braucht. Insofern könnte Kocac eine Art deutscher Simeone werden. Immer wieder den SPirit bemühen, Gras fressen, hart arbeiten, der Fahne huldigen… Problem Atletico hat von de Fans und allem her das Zeug zum underdog gegenüber REal und Barca. Bayern ist js selber die upperclass

    2. Da hast du vollkommen recht, der neue Trainer ist auch echt tausendmal interessanter, als ein 6:0 gegen eine Gurkentruppe. Außerdem hat der Artikel eigentlich alles nennenswerte beschrieben, würde ich sagen

  5. Problematisch an der eigenen Leistung waren die erwähnten Lücken im Zentrum und der schwache Gegenpressingzugriff bereits in der ersten Hälfte.
    Ansonsten war das spielerisch genial gegen einen (verzeiht mir bitte das Wort) beschissenen Gegner.
    PS: Thomas Müller Fußballgott.

  6. Normalerweise würd ich vollgepumpt mit Glückshormomen rausposaunen wie geil doch diese Mannschaft ist, die Galavorstellung als beste Spiel der Saison preisen und einen zweiten Schrein für Don Jupp bauen wenn da nicht die indiskutable Leistung des BVB wäre. Was ist bitte aus dieser Mannschaft geworden? Null Zweikampf oder Einsatzwillen , Fehlpässe die selbst in der Regionalliga seltensheitswert hätten. Bestes Beispiel Schürrle als er mit dem Aussenriss das Spiel auf die andere Seite verlagern will nur das da blöderweise überhaupt niemand steht. Oder Dahoud der vor dem eigenen 16er einen Kullerball als Querpass schiebt den sich selbst meine Oma noch geschnappt hätte. Und die Abwehr war der reinste Hühnerhaufen das man mit Bürki nur noch Mitleid haben konnte.
    Ich tu mich daher schwer die Leistung der Mannschaft richtig einzuordnen weil das Spiel ist zwar wie aus nem Bilderbuch abgelaufen aber der Gegner hat dazu eingeladen, nahezu darum gebettelt.
    Der Spielbericht bringt alles perfekt auf dem Punkt aber ehrlich gesagt bin ich nun nicht viel Schlauer was das kommende CL Spiel betrifft. Ich bin gespannt.

    Antwortsymbol4 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Mir geht’s genau so. Bin echt gespannt, wo wir international stehen. Kann das überhaupt nicht bewerten, die Bundesliga ist momentan überhaupt kein Maßstab und die bisherigen Ergebnisse in der Champions League bringen mich auch nicht weiter. Die Niederlage und der Sieg gegen Paris, das eine zu einem ungünstigen Zeitpunkt für uns, das andere als es nur noch um die ehre ging. Und Besiktas? Die Rote Karte nach wenigen Minuten macht die Analyse schwierig. Ich bin gespannt und freue mich.

      1. Würde mich nicht wundern, wenn Sevilla 3:0 abgeschossen wird und man sich immer noch wundert, was jetzt eigentlich so geht bei der Mannschaft :-D

    2. Was da wollt n Dortmund schon eigentlich die ganze Saison abgeht ist schlimm. Die haben nicht nur ein großes Qualitäts- sondern auch ein Mentalität Problem. Bei uns würden in solch einer Situation die Fetzen fliegen, in Dortmund sind sie anscheinend sprachlos, dass zeigt die Letagie die an dem Tag gelegt wird. Das beste war das Stöger Interview nach dem Spiel, der ja mal in alle Richtungen gefeuert hat. Die glücklich sein, dass dieser Mann Anstand hat und nicht gleich nach Ostern das Handtuch wirft.

      Daher hast du Recht Kurt. So geil ich dem Sieg und die Tore, von denen eines schöner als das andere war, finde, so sehr trübt die Stimmung, dass wir gerne mal solch einen Sieg gegen einen Gegner auf Augenhöhe einfahren wollen! Dienstag ist dazu die Chance. Alle Weichen sind absolut in die richtige Richtung gestellt. Alle Voraussetzungen sind nahezu perket. James spielt wie ein Junger Gott, Müller ist wieder ganz der alte, Lewi trifft, Martinez räumt aber auch wirklich alle ab, Ribery will es nachmal allen zeigen – totgesagte leben länger – und und und. Lets roll!

    3. ..was um so mehr beweist wieviel extra prozentpunkte ein tt aus ne mannschaft holt. ausserdem baut er talent ein. tt nicht zu holen ist qua fehlbescluss nur mit der nicht verpflichtung von schuster in 1980 zu vergleichen. ich war in 2009 in sao paulo und da ich etwas portugisisch spreche, damals wusste schon jeder taxifahrer dass neymar der neue pele ist und dass breno nix ist. ok neymar nicht zu kaufen war auch bloed und hat dem fcb 2 cl titel gekostet

  7. Das ist ein Sieg an den wir uns noch lange erinnern werden, ich habe den Dortmundern ja zumindest ein Tor zugetraut aber nichts da, Dortmund wie Flasche leer. Ich möchte bis zum Dienstag bitte nicht daran erinnert werden wie schwach die Bundesliga geworden ist, sondern die offizielle Degradierung Dortmunds zum Ausbildungsverein feiern. Sie werden für einige Jahre nichts mit dem Titelkampf zu tun haben, da sehe ich Leipzig mittelfristig deutlich stabiler und gefestigter. Ich bin Pep bis heute dankbar für Thiago und Carlo werde ich ebenso dankbar sein für James, was ein Kicker! Lewandowski mit einem Hattrick, Müller in überragender Form und Ribéry ist endlich wieder eine Waffe. Nach Comans Verletzung schrie ich nach einer drastischen Formsteigerung und er hat mich erhört, der Franck. Sevilla kann kommen!

    Außerhalb des Spiels fand ich es interessant, dass Rummenigge die Absage von Tuchel bestätigte, d.h. Falk hat mal wieder Recht gehabt. Dass Tuchel laut Rummenigge nicht die erste Wahl war gibt mir stark zu denken. Wer denn dann? Ich schätze Kovac wird es werden, ich hoffe es nicht, es zeichnet sich aber so langsam ab. Man versteift sich weiter auf einen deutschsprachigen Trainer, warum auch immer man sich so massiv bei der Trainerwahl einschränkt.

    Antwortsymbol1 AntwortKommentarantworten schließen
    1. KHR kann ja schlecht sagen, dass Tuchel (nach der Entscheidung von Heynckes, aufzuhören) erste Wahl war und der FCB einfach zu spät dran war … Also gibt er bekannt, dass Tuchel gar nicht erste Wahl war. Und Hoeneß bringt einen Bild-Redakteur auf die Idee zu schreiben, dass einige Spieler Tuchel ohnehin nicht wollten …
      Da sollen Ereignisse mit dem richtigen Dreh (spin) versehen werden …

  8. Man wunderte sich beim Spiel heute zeitweise wieso der HSV heute gelbe Trikots trug. Spaß beiseite. Gegen so einen BVB ist eine Standortbestimmung kaum möglich. Unerklärlich wieso die heute so schwach waren, sehe das durchaus problematisch, dass nun beispielsweise Ribery mit Performances wie heute oder gegen den HSV wieder eine ansteigende Form attestiert wird und er wieder von Beginn an spielt. Meine These: Ribs Form hat sich nicht verbessert, seine Gegner haben sich drastisch verschlechtert. Sevilla heute Barca am Rande einer Niederlage gehabt. Die bestrafen Nachlässigkeiten im Spielaufbau bzw. unnötige Ballverluste sofort mit brandgefährlichen Kontern. Ein Rib der sich bei 9 Dribbelversuchen 4 mal festdribbelt, könnte da Gift sein. Wir werden am Dienstag sehen, was dieser Sieg wert war.

  9. Was mir sehr gut gefallen hat, war das schnelle Pass-Spiel, mit dem sich die Jungs aus dem Dortmunder Pressing befreit haben. Mag sein, dass DO diesmal etwas zaghaft und wenig konzentriert zu Werke ging, doch müssen diese Pässe erstmal gespielt werden. Und dann das direkte, vertikale Spiel nach vorn, das ist schon bemerkenswert! Ich habe den Eindruck, was Ancelotti sich für unsere Mannschaft vorgestellt hatte, setzt Jupp jetzt mit den Jungs um! Dazu Tempowechsel, wenn es angebracht war, und erstaunlich wenig Schnörkel und Schönspielerei – so soll es sein!
    Ich bin allerdings etwas hin und her gerissen: Einerseits gefällt es mir gut, wie die Mannschaft sofort versucht, in die Schnittstellen der gegnerischen Formation zu spielen und Lücken zu nutzen, andererseits hat das Spiel dadurch viel von Konterspiel, was meines Erachtens nicht der Weisheit letzter Schluss ist, wenn wir ganz nach oben wollen.
    Na ja, die Spieler werden schon früh genug wieder auf einen Gegner treffen, der keinen Raum gibt, sondern wieder mit Mann und Maus verteidigt – es also wieder darauf ankommt, sich den Gegner zurecht zu legen und die Abwehrformationen auseinander zu spielen. Es ist gut zu wissen, dass die Jungs nicht nur Dominanz, sondern auch das schnelle Spiel nach vorn beherrschen. Pass-Sicherheit und Ballgewandtheit braucht es eh!

    Zur Trainerfrage: Ich habe das Interview vor dem Spiel leider nicht gesehen, aber es scheint doch jetzt eindeutig zu sein, dass Jupp tatsächlich aufhört, was sich vor Kurzem noch etwas anders anhörte. Und die Absage von Tuchel scheint ohne Wenn und Aber erfolgt zu sein, sodass der Kreis möglicher Kandidaten doch zunehmend enger wird, zumal sich Hasenhüttl und Nagelsmann ja schon dahingehend geäußert haben, dass sie bei ihren jeweiligen Vereinen bleiben werden.
    Also Kovac oder Favre, so scheint es, und dabei geht die Tendenz augenscheinlich zu Kovac.
    Wenn er es tatsächlich wird, werden wir an dieser Stelle sicherlich noch genug lesen und diskutieren können, vermutlich gibt es sogar den einen oder anderen Aspekt in dieser Personalie, die zuversichtlich stimmen könnte – im Moment bin ich bei dieser Aussicht eher bedient und versuche, mich nicht darüber zu ärgern, sondern mich an dem tollen Spiel unseres FCB zu erfreuen, dass ganz sicher ein Glanzstück war und mich optimistisch auf Dienstag schauen lässt.

    Antwortsymbol19 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Nova hat sich genauso geäußert, deswegen fürchte ich dass es Favre wird. Der hat weder Erfahrung mit Spitzenteams noch mit medialen Schmelztiegeln und wenn’s ihm zu viel wird wirft er die Brocken hin.

      Aber ein anderer deutschsprachiger Trainer fällt mir auch nicht mehr ein. Außer Rangnick…

      1. Ja, der aber genau wie die anderen genannten den Verein nicht im Sommer verlassen will/wird. Gerade da gibt es absolut keinen Grund, sich zu verändern. Er hat außerdem von allen die längste Vertragslaufzeit. Der wird nur bei einem erheblichen sportlichen Absturz gehen (müssen). Für mich im Grunde aktuell undenkbar.

      2. Hat zwar als Trainer noch nichts gerissen, aber ich wäre ja, nur weil ich den Typ mag, für Marc van Bommel.

      3. AntwortsymbolGestrandedinberlin Seite 01.04.2018 - 10:28

        Favre ist halt der einzig verbliebene deutssprachige Trainer, der seine taktischen Fertigkeiten mit Ballbesitz gezeigt hat. Zumindest hab ich Gladbach so in Erinnerung, aber so sicher bin ich mir da nicht. Es wäre halt schon schön, wenn man dieses Label einer Ballbesitzmannschaft annimmt und auch die dazugehörigen Trainer holt. Begeistert bin ich von Favre auch nicht außerdem ist da der BVB bestimmt deutlich weiter mit Verhandlungen, könnte ich mir vorstellen.

      4. Wenn es Favre werden wird, mache ich – auch wenn nur kleine – Luftsprünge, weil wir dann einen Trainer haben würden, der in seinen taktischen Ideen und seiner Vorstellung vom Fussball denen von Tuchel und Pep durchaus nahe kommt.
        Zum einen hat mir bei Gladbach unter Favre die enorm gute mannschaftliche Ordnung gefallen, vor allem aber hat mir imponiert, dass er versucht hat, mit Gladbach auch das Schnelle-Pass-Spiel quasi im One-Touch-Pass zu installieren. Die Fohlen haben in der Zeit teilweise wie Barca gespielt. Klar, das Niveau von Gladbach war damals ein anderes, und das Positionsspiel um Einiges schlechter, sonst hätten die damals alles an die Wand gespielt. Aber der grundsätzliche Ansatz, den Favre bei uns verfolgen dürfte, wäre vergleichbar – und mir um Längen lieber, als dass, was wir unter Kovac zu erwarten haben. Mit Favre jedenfalls traue ich unserer Mannschaft zu, auch in den nächsten Jahren europäisch ganz oben mitzuspielen. Aber wenn Lothar sagt, er habe gehört, es werde Kovac….

      5. Favre steht insbesondere für perfektes Verschieben im 4-4-2; Abstände halten, Abläufe einschleifen, Mittelfeldpressing. Wie das zu Bayern passen würde, kann man nur Mutmaßen. Immerhin hat in den letzten 4 Jahren kein einziger Trainer die CL gewonnen, der ein ausgewiesener „Ballbesitz-Trainer“ war.

      6. Das stimmt natürlich @JU. Allerdings darf man nicht vergessen, dass es deutlich weniger explizite Ballbesitz-Teams gibt als Teams, die eher reaktiv oder pragmatisch spielen. Wir reden hier also über bedingte Häufigkeiten.

      7. AntwortsymbolGestrandedinberlin Seite 01.04.2018 - 11:59

        @JU welche Top Mannschaft gab es denn in den letzten 4 Jahren, die Ballbesitz gespielt hat? Außer teilweise Bayern.

      8. @JU

        +1

        Ich komme allerdings auf sechs Jahre.

      9. Das hieße im Umkehrschluß, nur Kontermannschaften und Maurermeister haben die CL gewonnen???
        Das kannst Du doch nicht ernst meinen, @Ju?
        Real kann durchaus gepflegten Ballbesitz spielen und Dominanz aufbauen, wobei zu deren Stärken gerade in den letzten Jahren taktische Flexibilität zu zählen ist, weshalb die „Königlichen“ sich auch gern mal weiter hinten aufstellen und den Gegner kommen lassen, um dann auch mal selbst schnell nach vorn zu spielen.
        Diese Flexibilität wird meines Erachtens ganz allgemein in der Zukunft noch viel bedeutsamer werden.
        Und Barca? Wenn es eine Mannschaft gibt, die durch schnelles Pass-Spiel Dominanz aufbauen und sich einen Gegner herspielen kann, dann sind es die Katalanen.
        Aus den letzten 10 Jahren würde ich nur zwei Mannschaften sehen, die nicht in der Hauptsache Ballbesitz und Dominanz auf dem Feld angestrebt haben. Das wäre zum einen Inter Mailand, wobei ich deren Spielstil von damals nicht mehr so genau vor Augen habe, und jene Mannschaft, die mir zu unwürdig ist, als dass ich deren Name hier nennen mag! ^^

        Ich denke aber, wir sind uns einig, dass von allen Mannschaften keine so ein extremes Positions- und somit Dominanzspiel aufgezogen hat, wie unser FCB unter Guardiola; und ich wir sind uns sicherlich auch einig, dass dieses Extrem nicht zielführend für größte Erfolge sein dürfte, da letztlich zu wenig flexibel.
        Nichts desto weniger muss meiner Meinung nach dieses System die Grundlage bilden, auf der alles aufbaut!

      10. Diese Diskussion wurde ja schon zig Male angefangen und nie richtig zu Ende geführt, OSRIG. Ich muss endlich mal Padrone werden, vielleicht gibt es da den richtigen Artikel für mich.

        Meine paar Cent:

        – Was meinst Du mit „auf dem Positionsspiel muss alles aufbauen“? Meinst Du die 90% der Spiele in CL-Gruppenphase und Meisterschaft, die man so mit größtmöglicher Wahrscheinlichkeit gewinnt? Oder meinst Du jedes einzelne Spiel, auch CL-Ko-Runden oder gar Finals?

        – Der kalkulierbare Erfolg, den das Positionsspiel vermittelt, nämlich die größtmögliche Chance auf nationale Titel, hat leider die Konsequenz, dass der FC Bayern im Wettbewerb um die hierfür besten Spieler nur noch einer von mehreren Clubs ist – und wahrlich nicht der wirtschaftlich potenteste. Kann denn die Reaktion auf das viele englische (und arabische) Geld wirklich nur sein, so weiterzumachen wie in den Jahren 2009 bis 2011 sowie 2013-2016?

        Wenn man die ganz großen Entscheidungen unseres Clubs (die hier in MSN z.T. wüst kritisiert wurden), mal emotionsfrei wertet, gibt es doch starke Kräfte, die vom Positionsspiel wegwollen (siehe das Goretzka/Vidal/Tolisso-Thema, siehe das Trainer-Thema, wo Spielidee und Spieltaktik nur unter ferner liefen kommen). Ich könnte mir schon vorstellen, dass Kaufleute und Fußballfachleute übereinstimmend zu dem Ergebnis gekommen sind, dass sich der FC Bayern davon lösen muss, ManCity und den anderen FCB nachzuahmen, um auch in Zukunft international Erfolg zu haben.

      11. @WIPF: Du wärest als Patreon sicherlich willkommen :-) Und so wie es aussieht, gibt es dort interessante Artikel, die eine wunderbare Diskussionsgrundlage bieten, zu der du sicherlich viel beitragen könntest.

        Zum Thema:
        Positionsspiel bedeutet für mich, dass jeder Spieler zu jeder Zeit im Rahmen der Mannschaftsstruktur eine bestimmte Position auf dem entsprechend unterteilten Feld einnehmen muss. Erfolgt ein Positionswechsel, muss ein Mitspieler ebenfalls wechseln, damit die Position weiter besetzt bleibt. Innerhalb dieser Position kann sich der Spieler frei bewegen und sollte sich dafür so verschieben, dass er als Anspielpartner zur Verfügung steht. Bekommt er den Ball, sollte der Ball gleich weiterverarbeitet werden im schnellen Pass, wobei sich ihm wiederum mindestens zwei Mitspieler gleichzeitig innerhalb ihrer eigenen Positionen als Anspielpartner anbieten. Der Abspielende sollte sich mit dem Abspiel gleich wieder in Position für ein neues Anspiel anbieten. Das sind dann die berühmten Dreiecke, die gebildet werden. Mit entsprechender dynamischer Bewegung kann unter Positionseinhaltung auf diese Weise der Ball durch schnelle Pässe gespielt werden, entweder aus der eigenen Hälfte nach vorn, oder im Offensivdrittel über den Zwischenraum jeweils auf die Seiten, wodurch die Gegneabwehr auseinandergezogen werden kann und sich Lücken bilden.
        Das ist für mich Positionsspiel und unabdingbare Grundlage für erfolgreiches Agieren auf dem Platz!

        Ob man nun aus einer defensiven Positionsaufstellung den Gegner kommen lässt, oder ich ihn eng am eigenen Strafraum einschnüre, ist dabei zunächst zweitrangig. Wichtig ist, dass der Ball laufen gelassen wird durch die schnellen Pässe, nicht durch langes Ballschleppen gewissermaßen von Box zu Box, und auch nicht durch lange Schläge nach vorn. Dadurch habe ich ein höheres Risiko, die Ballkontrolle zu verlieren.
        Wichtig ist auch: Es bildet die Grundlage! Das heisst nicht, dass man nicht auch mal als Einzelspieler solch Durchmarsch versuchen darf, oder mal schnelle Konter durch Steilpässe versucht werden.
        Deswegen war mir das hohe Positionsspiel von Pep am Ende zu statisch, wenngleich die Konterabsicherung zuletzt eigentlich gut gelang!

        Jedenfalls bin ich überzeugt, dass durch ein gutes Positionsspiel mit entsprechender dynamischer Bewegung ganzer Mannschaftsteile eine höhere Wahrscheinlichkeit auf Erfolge zu erreichen ist, als durch defensives Agieren gegen den Ball und Lauern auf Kontersituationen, oder durch den Versuch, durch hohes Pressen und frühes Umschalten zum Erfolg zu kommen. In dem Falle kann ich zwar Unordnung in der gegnerischen Formation ausnutzen, riskiere aber durch die eigene Unstrukturiertheit im Moment des Umschaltens, selbst sozusagen „kalt erwischt“ zu werden und die Kontrolle über den Ball gleich wieder zu verlieren. Wobei, wie gesagt, gegen einen gelungen Konter nichts einzuwenden ist! ^^
        Übrigens kann man ein Positionsspiel und Dominanzaufbau auch dann erreichen, wenn ich nicht reihenweise Weltklassespieler in meinen Reihen habe – denn gerade da kommt es nicht nur auf Ballfertigkeiten an, sondern auch auf die mannschaftliche Geschlossenheit und Beweglichkeit.
        Natürlich macht sich das über eine Saison in der Liga stärker bemerkbar, als in den Pokalwettbewerben, trotzdem wird auch im K.O.-Spiel das System als solches entscheidend sein, wobei es da allerdings noch stärker auf die taktische Flexibilität ankommen dürfte.

        Dieses Positionsspiel sollte idealer Weise schon in den Nachwuchsmannschaften und den Amateuren gezeigt werden, und der neue Trainer dieses System ebenfalls bevorzugen.
        Jemand, der auf dem Standpunkt steht, dass hinten erst einmal alles weggegrätscht werden muss, bevor man an die Offensive denkt, wird mit Positionsspiel weniger zu tun haben und schnelle Pässe sicherlich nicht als Erstes üben lassen.

      12. AntwortsymbolGestrandedinberlin Seite 01.04.2018 - 17:11

        Es ist jetzt natürlich die Frage, was eine Ballbesitzmannschaft sein soll und aus meiner Sicht wären das bisher hauptsächlich Barca zu gewissen Zeiten und danach eine zeitlang Bayern aber ansonsten würde mir da keine Mannschaft einfallen. Klar haben viele Mannschaften den Ball, aber ja eher als Beiwerk. Guardiola hatte glaube ich auch einige Male gesagt, dass es nicht um Ballbesitz an sich geht. Aber das es ein klares Stilmittel ist, den Gegner eben darüber zu beherrschen ist glaube ich schon klar. Und Real, Juve und wie sie alle heißen eben nicht das Dominante als Ziel haben. Muss man bei Bayern auch nicht machen und man kann ja ähnlich wie Real ein ideologisches Hybridmodell spielen aber ich kann nur sagen, dass die Zeiten unter Guardiola für mich die ansehnlichesten Zeiten waren. Favre ist wohl der Einzige, der das so hinkriegen könnte. Aber es ist natürlich legitim die old school Real Variante zu vertreten, die Taktik muss sich den Starspielern unterordnen. Nur muss man dann halt sagen, wo diese Star Spieler herkommen sollen, dass man sich es leisten kann, taktisch nicht die Creme der la Creme an der Seitenlinie zu haben.

      13. @Ju
        „Immerhin hat in den letzten 4 Jahren kein einziger Trainer die CL gewonnen, der ein ausgewiesener “Ballbesitz-Trainer” war.“
        Und wie viele Trainer haben die CL mit Destruktivansätzen geholt? Die Mourinhos, Klopps und Simeones, die hier scheinbar gefordert werden…wie viele CL-Titel haben die so geholt? Real passt nicht wirklich in ein klassisches Schema, wenn ich mich entscheiden müsste wäre es aber eher ein Ballbesitzteam als eine Kontermannschaft.

        @Osrig
        „Kann denn die Reaktion auf das viele englische (und arabische) Geld wirklich nur sein, so weiterzumachen wie in den Jahren 2009 bis 2011 sowie 2013-2016?“
        Ich weiß nicht wie alt du bist…aber wenn ich mir anschau wo wir vor 2009 waren wäre mir das in der Tat bei weitem lieber.

        „Wenn man die ganz großen Entscheidungen unseres Clubs (die hier in MSN z.T. wüst kritisiert wurden), mal emotionsfrei wertet, gibt es doch starke Kräfte, die vom Positionsspiel wegwollen (siehe das Goretzka/Vidal/Tolisso-Thema, siehe das Trainer-Thema, wo Spielidee und Spieltaktik nur unter ferner liefen kommen).“
        Hm…kann man vielleicht so sehen. Wobei ich da leider mehr Planlosigkeit sehe als eine Neuorientierung. Konkret: mit unserem momentanen Kader können wir richtig laufintensiven Umschaltfußball zumindest offensiv gar nicht spielen, dafür fehlt uns die Geschwindigkeit. Coman ist der einzige schnelle Offensivspieler des FCB, Lewy, Müller, James und Wagner waren noch nie Raketen, Robbéry hat in den letzten Jahren deutlich ans Sprintstärke eingebüßt. Das sieht bei Mannschaften wie Liverpool oder Leipzig ganz anders aus, da sind fast alle Offensivspieler sehr schnell. Wollten wir auf Konterfußball umstellen bräuchten wir uns gar keine Gedanken über eine Vertragsverlägerung für Robbery machen, der Zug wäre abgefahren, auch für James gäbe es wohl keine richtige Verwendung mehr.
        Und auch Umschaltteams haben nicht haufenweise Box-to-Box Spieler im Mittelfeld. Keita ist sehr wohl auch technisch/strategisch und im Passspiel sehr stark, Klopp hatte zu seiner besten Zeit Leute wie Sahin, Gündogan, Götze oder Kagawa im Mittelfeld.

      14. Hat er nicht. Er hat gesagt „wenn nichts passiert“, womit er ja sein gesamtes Statement entwertet. Ich tippe schwer auf Kovac.

      15. @Olorin:
        Zitat WIPF: “Kann denn die Reaktion auf das viele englische (und arabische) Geld wirklich nur sein, so weiterzumachen wie in den Jahren 2009 bis 2011 sowie 2013-2016?” Zitat Ende

        Dein Kommentar: „Ich weiß nicht wie alt du bist…aber wenn ich mir anschau wo wir vor 2009 waren wäre mir das in der Tat bei weitem lieber.““

        Ich denke, da sind wir uns doch im Grunde einig, oder? ^^

      16. Wer Tuchel wollte, sollte Favre lieben.

      17. Oh man, jetzt scheint es – geht es nach den Medien – tatsächlich auf Kovac hinauszulaufen, während Favre möglicher Weise beim BVB anfängt.
        Ich will nicht schwarzsehen, aber wenn sich das Gerücht bestätigen sollte, dann kann ich mir nicht vorstellen, dass wir uns im erweiterten Kreis der europäischen Spitze halten, geschweige denn ganz oben anklopfen können.
        Was soll Kovac denn dafür qualifizieren, das zu schaffen? Die Tatsache, dass er zwei Spielzeiten bei Bayern gespielt hat und augenscheinlich gute Beziehungen zu Salihamidzic pflegt bzw. von Hoeneß geschätzt wird? Zwei Jahre Eintracht Frankfurt trainiert und die Mannschaft mit letztlich Holzhacker-Mentalität in den internationalen Fussball gebracht zu haben?
        Sicherlich, man erreicht keinen einstelligen Tabellenplatz nur durch destruktives Gebolze, aber ausser Versuchen, den Ball schnell nach vorn zu schlagen und früh zu pressen sowie den einen oder anderen Ansatz von schnellem Pass-Spiel habe ich nicht viel von Frankfurt gesehen. Nun bin ich mit den Mainstädtern auch nicht vertraut, trotzdem kann ich mir nicht vorstellen, dass Kovac entsprechende Fähigkeiten mitbringt, die unseren FCB in der notwendigen Art und Weise weiterentwickeln könnten.
        Ich werde wohl aus dem Kopfschütteln nicht mehr herauskommen.

  10. Wenn die erste Halbzeit bezeichnend für die nächsten Wochen ist, dann wird’s interessant. Ein plötzlicher Leistungsschub, den ich so nicht für möglich gehalten hätte. Ein bisschen aufpassen muss man bei der Bewertung weil der BVB total von der Rolle war. Dennoch die vermutlich beste Halbzeit unter Jupp.

    Martinez scheint rechtzeitig in CL-Form zu kommen und James ist ein Genuß. Weiß nicht, wo da Thiago seinen Platz finden soll.

    Einziges Manko ist nach wie vor Robben. Während sein Pendant auf links aufblüht bleibt er weiter blass. Scheint dass ihm vor allem im 1 gg 1 die Mittel fehlen. Dazu noch die unnötigen Schussversuche wenn zahlreiche andere Optionen vorhanden sind. Die Baustelle müsste noch geschlossen werden aber vielleicht liefert er ja wenn’s drauf ankommt.

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    1. Ich weiß schon, wo Thiago da seinen Platz finden soll: auf der Acht statt Müller, der dafür nach rechts geht. Du hast Robben ja selbst angesprochen, er hat in der momentanen Form keinerlei Berechtigung. Ribéry scheint sich nochmal gefangen zu haben, auch wenn ich die Zweifel in den Kommentaren durchaus teile. Unabhängig von der momentanen Leistungsbereitschaft der beiden wäre es aber auch generell wünschenswert, auf den Flügeln im Laufe des Spiels nochmal nachlegen zu können.

      1. Ich denke auch, das wäre dann die besten Mannschaft zur Zeit. Mit Martinez Thiago und James – Müller Lewa Ribery. Damit könnte man wohl mit etwas Glück jeden schlagen

  11. Bei den „Dingen, die auffielen“ gefiel es mir persönlich besser, als man sich noch auf 3 Punkte beschränkt hat und diese etwas ausführlicher behandelt hat. 5 Punkte und zu jedem einen kurzen Absatz hinklatschen geht nicht so in die Tiefe, wie man es sonst von diesem Blog gewohnt ist.

    Schönes Spiel. Zu Ribery teile ich eher die Einschätzung, die in den Kommentaren schon geäußert wurde. Ich glaube nicht, dass er deutlich besser spielt als zuvor, sondern dass ihn eher der indisponierte Gegner gestern so gut aussehen ließ. Den Zweikampf gegen Piszczek vor dem zweiten Lewy-Tor gewinnt er gegen einen Verteidiger mit CL-Format so niemals.

  12. Ich finde es eigenartig, wie wenig in letzter Zeit über Boateng gesprochen wird. Der ist gerade wieder dabei seine Form von 2014-16 zu finden, dass heißt dann für mich, der kompletteste Innenverteidiger der Welt zu sein. Was er in den letzten Spielen wieder zeigt, ist einfach nur überragend (auch in den Länderspielen). Gestern vor dem 1:0 spielt er aus dem Gegenpressing heraus den Ball so in Müllers lauf, dass der bei der Ballannahme schon vor den beiden IV’s steht. Den Ball konnte er nur mit exakt dieser Geschwindigkeit, no-look an Schürrles Fuß vorbei spielen, mit 0,5sek Reaktions- und Orientierungszeit… Einfach nur überragend.
    Neben dem, dass er immer irgendwo auf dem Platz rumsteht und gelangweilt Bälle abfängt, für die anderen Grätschen müssen, spielt er lange Seitenwechsel, die nur eine Handvoll Mittelfeldspieler auf dieser Welt so spielen könnten.

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    1. gebe dir absolut recht, er hat derzeit irgendwie keine Lobby, macht er z uwenig auf FB im Vergleich zu Hummels?

  13. Also in aller Konsequenz wäre ich für Scholl und Effe. Stallgeruch, ständig in den Medien präsent, Fußball wie vor 30 Jahren. Perfekt für UH neue Ausrichtung gegen KHR: raus aus dem Internationalen, zurück in die Provinz. Denn überall sind die Bösen aus dem Gefängnis. Statt Tuchel, Eberl, Kahn dann Uli, Uli, Uli, Hassan und Scheffe. Läuft…

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    1. Man kann auch echt mal die Klappe halten. Selbst nach einem 6:0 gegen Dortmund muss hier noch über Uli gemeckert werden. Was soll das? Das ist ja schon zwanghaft. Lasst euch mal untersuchen.

      Ich würd sogar Loddar nehmen, wenn Uli das wöllte.

      JEGLICHE Kritik beschränkt sich auf ein hätte, könnte, würde und hat mit der Realität nichts zu tun. Wenn ich hier sowas Bescheuertes wie „Stallgeruch“ lese. Den hatte Pep auch oder was? Und Ancelotti?

      Kommt mal echt von dem Trip runter, dass hier irgendwas falsch läuft im Verein. Die Erfolge, die Bilanz und auch die Performance auf dem Platz sprechen eine andere Sprache.

      1. Das kannst du ja gern so sehen, Kurt. Es hat aber auch jeder das Recht, das anders zu sehen.

        „Ich würd sogar Loddar nehmen, wenn Uli das wöllte.“
        Das hat für mich persönlich schon was von Personenkult…

    2. Ja das, ist natürlich richtig. „JEGLICHE Kritik“ verbietet sich eigentlich nach dem letzten Spiel. Ich hab’s nur teilweise gesehen, aber dieser Ulrich Hoeneß muss ja mindestens einen Doppelpack und zwei Vorlagen beigesteuert haben!

      Im Ernst: Das ist ein tolles Ergebnis. Aber an dem mindestens lächerlichen Verhalten bezüglich der Installation des wichtigsten Angestellten des Vereins ab Sommer 18 ändert das genau gar nichts. Auch daran nicht, dass die gestrige Startelf – abgesehen von Trainertransfer James und Heimkehrer Hummels – schon ewig im Verein ist und Hoeneß seit Jahren keinen Spieler mehr verpflichten konnte, der die Mannschaft besser gemacht hat. Und auch seine Unfähigkeit bezüglich der eigenen Nachfolgeregelgung und seine systematische Verhinderung des Erstarkens einer ihm theoretisch durch Fachkompetenz gefährlichen Person, wird dadurch kein Stück geheilt.

      1. @ JU: +1

  14. Man hätte seit Monaten Tuchel haben können. Und jetzt hat er woanders unterschrieben ohne dass man mit ihm so im Gespräch war, dass er sich meldet, falls ein anderer Verein Interesse anmeldet. Und das alles, weil UH zunächst keinen Bock auf Tuchel hatte. Was läuft da bloß schief?
    Das zeugt nicht gerade von Planungsfähigkeit. Auf dem Niveau muss ich doch viel professioneller agieren und mit den freien Topleuten in Kontakt stehen. Das ist schon erschreckend wie da agiert wird. Und am Ende holt die Notlösung Brazzo dann die Notlösung Kovac. Zwei Hängepartien auf den beiden wichtigsten sportlichen Positionen. Das muss man erstmal hinbekommen.

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    1. Interessant war da ein Aussage von Jupp. Er meinte das die Planung für die nächsten 2 Jahre schon sehr gut aussieht was mich zu der Überlegung führt das man schon mit einem Trainer verhandelt hat der für nächste Saison noch nicht zur Verfügung steht. Ein Tuchel ist kein Trainer den man sich nur für eine Saison holt, dafür ist er zu sehr ein akkribischer Arbeiter ähnlich wie Pep. Zudem finde ich es eigenartig das Tuchel als der Trainermessias gehyped und als einzig wahre Bayernlösung angesehen wird. Den für das hat er in meinen Augen noch nicht so viel vorzuweisen. Ich finde es nicht verkehrt das es sich erst mal bei einem anderen Topverein beweisen muss.

      1. Ok, ich weiss, was Du meinst:
        Tuchel geht zu PSG, gewinnt dort nächste Saison aufgrund der Scheich-Milliarden mal eben die CL, und kommt dann 2019/2020 als Erfolgstrainer zu uns! ;-)
        Die Aussagen von Jupp, man sei in der Planung ja schon 2 bis 3 Jahre weiter, würden ebenso dazu passen, wie der ausgesprochen zurückhaltende Umgang miteinander nach der Tuchel-Absage ^^

        Hmm, jetzt, wo ich das so schreibe, gefällt mir der Gedanke immer besser!
        Stellt sich nur die Frage, wer kommt für eine Saison!

  15. Wer von Euch „Alleswissern“ sitzt eigentlich regelmäßig mit UH und KHR zusammen, dass so viele Medienberichte als Tatsache angesehen werden? Woher kennt Ihr ALLE Fakten, die zu den Entscheidungen beitragen? (Nur mal als Anmerkung zu den „wissenden“ Medien: Wer wusste 2012 von Sammer? Oder 2013 von Pep bzw. Götze? 2017 von JH? Anyone?) Und genau diese Medien kennen nun alle Hintergründe zum Trainerthema? Genau die haben nun das GANZE Bild?
    Wurde von den gleichen Medien im Herbst Peter Bosz nicht als neuer Erfinder des Fussballs gepriesen?

    Wenn das alles so desaströs wäre, was in den vergangenen 6 Jahren (also seit 2012) an Personalentscheidungen getroffen wurde, woher kommen dann die Erfolge? Wieso spielt die Mannschaft unter JH so viel besser als unter CA, wo doch im letzten Herbst alles den Bach runter ging (und das hier bei einigen zu 100%) nach der Verpflichtung von JH und seinem Team und doch – außer Wagner – niemand verpflichtet wurde?
    Wieso nur treten die apokalyptischen Vorhersagen einiger Foristen immer noch nicht ein, wo die Zukunft doch so sicher war, ohne all die erforderlichen Verpflichtungen?

    Ist vielleicht am Ende des Tages doch nicht alles so vorhersehbar, wie manche es hier vortragen? Und Thomas Müller tatsächlich ein guter Fussballer? Und Dahoud vielleicht auch ein „fussballerisches“ Leichtgewicht? Und die Kaderzusammensetzung nicht so katastrophal?
    Wer hätte vor einem Jahr gedacht, dass wir fast eine komplette Saison ohne Manuel Neuer auskommen?

    Natürlich kann man Kritik an der Vereinsführung üben, aber sicher ist mal, dass wir die Einzigen sind, die mit dem ganzen Geld in Barcelona (Messi verdient in Summe über 100 Mio/a), Madrid, Paris, Manchester und Liverpool Schritt halten, ohne übernommen zu werden oder abhängig zu sein.

    Was der Punkt ist: seit dem neuen Fernsehvertrag in England und dem Auftreten des Scheichs in Paris haben sich so viele als sicher geltende Rahmenbedingungen verändert, dass die Darstellung von vereinzelten Fakten in einem Gesamtbild immer nur eine Mutmaßung sein kann. Mehr nicht. Nicht mehr nur Spieler werden umworben, selbst Scouts stehen auf der Liste der Vereine (Mislintat). Also: wenn alles so sicher wäreund nur am Personal hängt, dann bitte ich um kurze Information, wer die CL gewinnt.

    Für mich ist nur eines ganz sicher: die Zeiten, in denen der Verein sich an den Medien und den Kommentaren hinsichtlich des Personals ausgerichtet hat, sind zum Glück vorbei. Natürlich werden Fehler gemacht, wie überall. Aber die Sicherheit, mit der hier bestimmte Kommentare vorgetragen werden, die gibt es sicher nicht, zumindest was die Ergebnisse durch handelnde Personen angeht.

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    1. Katsche for President

    2. „Also: wenn alles so sicher wäreund nur am Personal hängt, dann bitte ich um kurze Information, wer die CL gewinnt.“

      Bayern. :)

    3. Diesen Beitrag sollten sich alle Dauermotzer mal an die Wand hängen.

      Danke!

    4. Etwas gesunder Menschenverstand? Nehme ich doch immer wieder gerne!

    5. Danke, Katsche!
      Zur rechten Zeit ein Plädoyer für Vernunft.

  16. Grad hat mir ein Freund die Titelseite der FußballBild vom September 2017 geappst…“BVB, Wir werden Meister-Reus spricht vom Titel“. Zugegebenermaßen sehe ich UH und KHR eher kritisch, finde die Trainerfindung etwas seltsam bis lächerlich und die Personalentscheidungen hinterfragbar.

    Und dann seh ich so ein Spiel wie gestern im Stadion und muss zugeben, dass in dieser Mannschaft alles zu stimmen scheint. Und dass zB (Thema Zukunftsplanung) Gnabry in H’heim alles herspielt und wegballert, was sich ihm in den Weg stellt. Vielleicht liegen die Bosse doch öfter richtig als wir wahrhaben wollen? Ich fühle mich da echt im Zwiespalt – einerseits möchte ich ständig rummaulen, andererseits macht mir die Mannschaft teilweise riesigen Spaß. Komme mir keiner mir „BVB soooo schlecht“ – man muss die erst mal so nerven, man muss sie erst so weit kriegen, dass sie derartige Fehler machen, die wir zu Toren nutzen.

    Insofern: danke, @Katsche! Vielleicht sollten wir uns alle mal etwas beruhigen und genießen, was zu genießen ist!?

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    1. Ich kann deinen Kumpel noch toppen.

      https://www.welt.de/sport/fussball/bundesliga/borussia-dortmund/article106302202/Dortmund-ist-der-neue-Massstab-im-deutschen-Fussball.html

      https://www.tz.de/sport/fc-bayern/hitzfeld-die-wachabloesung-vollzogen-2884303.html

      Dutzende weitere Artikel, auch 11Freunde haben sich da völlig entblödet. Was kam? Triple, Pep und die Bundesliga ist so langweilig und schlecht wie nie.

      1. herrlich, danke…2012 „epochale klatsche“ für den FCB im pokalfinale…so wie für den BVB letzten samstag?
        das schöne an dem reusschen bild-statement ist ja, dass es grad mal ein halbes jahr alt ist. was man draus lernen kann: auch im erfolg cool und demütig bleiben. AUCH WIR!

      2. Ich weiß nicht, ob das jetzt tröstlich ist. Aber der Unwille aus der Geschichte zu lernen, ist ja nicht nur im Fußball weit verbreitet.

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