Auswertung der zehn Saison-Thesen

Justin Trenner 11.06.2018

Steffen, der sonst für die Vorhersagen verantwortlich war, hatte seine Thesen in seiner damals neuen Bayern-Kolumne für web.de formuliert. Im Gegenzug formulierte ich hier im Blog teilweise Gegenthesen, teilweise aber auch komplett neue Behauptungen. Wie nah ich der Wahrheit kam, werden wir jetzt These für These prüfen.

1. Der FC Bayern wird in der Bundesliga auf jeden Fall Meister. Allerdings mit weniger Punkten als in der vergangenen Saison.

Knappe Sache. Damals ging ich tatsächlich davon aus, dass Ancelotti mindestens bis Winter Trainer bleibt. In diesem Fall wäre die These wohl aufgegangen. Dank Retter Heynckes gehe ich hier aber leer aus. Bayern holte 84 Punkte und somit zwei mehr als im Vorjahr. Chapeau, Jupp!

2. Müller war immer Müller und das wird er zeigen.

Müller wird immer seine Kritiker haben. In dieser Saison hat er aber ohne Frage bewiesen, wie einzigartig er ist. Gemeinsam mit James war er der wichtigste Offensivspieler. 33 Torbeteiligungen in 45 Einsätzen sind nur eine Zahl. Zwar eine beeindruckende, aber eine, die nur im Ansatz zeigt, wie stark Müller wieder mal war. Rechtzeitig zur Weltmeisterschaft ist er wieder in Form und beschert mir meinen ersten Punkt!

3. Rudy wird alle überraschen – sogar Steffen.

Zu Beginn sah es gut für mich aus. Rudy überzeugt und schien wichtig für die Bayern zu werden. Nachdem Thiago sich verletzte und Heynckes übernahm, kam Rudy aber immer seltener in für ihn günstigen Konstellationen zum Einsatz. Meist blieb der Spielaufbau einzig und allein an ihm hängen. Dazu war er schlicht nicht bereit. Sein sinkendes Selbstbewusstsein führte zu einer Formschwäche, aus der er sich nicht mehr befreien konnte. Rudy bleibt dennoch eine spannende Option für die Zukunft. Mein Vertrauen in seine Qualität hat nicht gelitten, den Punkt für die These kann ich mir leider trotzdem nicht geben. Schade!

4. In der Champions League wird nur Real Madrid einen Triumph verhindern.

Nochmal schade! Zweiter Punkt.

5. Joshua Kimmich wird auf mindestens 12 Assists kommen.

Ich hätte tatsächlich noch mutiger sein können. Unser Spieler der Saison 2017/18 bereitete allein in der Bundesliga die von mir geschätzten 12 Tore vor. Drei in der Champions League und eine Vorlage im DFB-Pokal komplettieren einen unglaublichen Wert! Dritter Punkt.

6. Franck Ribéry wird erneut nicht mehr als 2200 Minuten in dieser Saison absolvieren.

Ich hatte die Rolle von Ribéry nicht unterschätzt. Er ist weiterhin wichtig, aber nicht mehr in der Lage über die lange Distanz zu gehen. Am Ende sind es mit Supercup 2211 Minuten. Da der Supercup damals schon gespielt war, und der Stellenwert nicht überragend ist, gebe ich mir einen halben Punkt. Theoretisch könnte ich mir auch den Ganzen geben, doch ich will damit auch wertschätzen, dass Ribéry ein deutlich stärkeres Saison-Finale hatte, als ich es ihm zugetraut hätte. 3,5 von 6 möglichen Punkten bis jetzt!

7. Carlo Ancelottis Ende wird im Laufe der Saison bekannt gegeben.

Mit der Option, die der FC Bayern nicht ablehnen kann, hatte ich nicht Heynckes oder Kovac im Sinn. Auch war mein vermuteter Zeitpunkt nicht korrekt. Meine Kernthese war – auch wenn Ancelottis Ende etwas früher kam – streng genommen dennoch richtig. 4,5 Punkte!

8. Die Bayern werden mehr Tore in der Liga schießen, dafür aber auch mehr kassieren.

Die These war durchaus gewagt, aber komplett richtig! 92 Tore und 28 Gegentore sind jeweils ein höherer Wert als in der Vorsaison. 5,5 Punkte!

9. Robert Lewandowski wird mit über 30 Toren Torschützenkönig.

Tja. Diesmal hat der Pole die 30 nicht geknackt. Damals war aber auch nicht absehbar, dass Wagner zum FC Bayern kommt. Da hat der Klub ganz klar gegen mich gearbeitet!

10. Die Bayern holen mindestens das Double.

Rebitch!

Fazit

Dafür, dass ich auf Twitter regelmäßig Spielverläufe jinxe, sind 5,5 Punkte ein ordentliches Debüt-Ergebnis. Wie der FC Bayern selbst blieb ich zwar unter meinen Erwartungen, doch es hätte schlechter laufen können. Wirklich deutlich daneben lag ich nur bei Rudy.