SV Werder Bremen – FC Bayern München 0:2 (0:0)

Christopher Trenner 26.08.2017

Vor dem Anpfiff setzte “Sportdirektor” Hasan Salihamidžić das erste Ausrufezeichen. Renato Sanches hat wohl mehrere Angebote und wird den Verein verlassen. Unklar ist bis dato nur, ob er verkauft oder verliehen wird.

Falls Ihr es verpasst habt:

Carlo Ancelotti veränderte seine Mannschaft im Vergleich zum Bundesligaauftakt gegen Leverkusen auf drei Positionen. Manuel Neuer stand zum ersten Mal seit seinem Fußbruch im Frühjahr wieder im Tor. Darüber hinaus nahmen Thomas Müller und etwas überraschend Sebastian Rudy auf der Bank platz. Für sie spielten Thiago und Arjen Robben.

SV Werder Bremen gegen Bayern München, AufstellungWerder Bremen gegen Bayern München, 26.08.2017, Grundformationen.

Taktisch blieb es weitestgehend bei der 4-2-3-1 Grundformation. Arturo Vidal besetzte den halblinken und Corentin Tolisso den halbrechten Sechserraum. Thiago davor auf der Zehnerposition.

Bremens Alexander Nouri nahm eine Veränderung im Vergleich zur Vorwoche vor. Mit Gondorf statt Kainz setzte der Trainer auf die defensivere Variante. Taktisch ergab sich gegen den Ball ein 5-3-2, wobei die Mittelfeld- und Angriffskette sehr variabel agierten und mit Kruse und Bartels das Mittelfeld zum Teil noch weiter verdichtet wurde. Die taktische Marschrichtung war klar: stabil stehen und über Konter Nadelstiche setzen.

Die Münchner hatten in den ersten 20 Minuten zunächst viel Ballbesitz und konnten sich oft im Angriffsdrittel festsetzen. Allerdings ohne sich aus dem Spiel heraus Torchancen zu erarbeiten. Die größte Möglichkeit hatte Tolisso nach einem Eckball, als er über Umwege an den Ball kam, doch mit seinem Schuss nur die Latte traf (7.).

Werder Bremen war zunächst sehr passiv und konnte die einfachen Ballverluste der Münchner nicht in Kontersituationen ummünzen. Kein Wunder, da die Passquote von Werder anfänglich deutlich unter 70% lag.

Mitte der ersten Halbzeit stand Bremen deutlich besser, die Münchner besetzten den Zehnerraum, namentlich durch Thiago, nicht konsequent genug. Dadurch ergaben sich große Abstände zwischen der Offensivreihe und den drei Mittelfeldspieler. Allgemein fand das Trio Vidal, Tolisso und Thiago nur selten eine Staffelung, die hilfreich im Aufbau war.

Alle drei kamen nur selten in die Dreiecksbildung, wodurch sich die Münchner selbst der Anspielstationen beraubten und folglich auch nur selten Tempo in die Partie brachten.

Wenn die Münchner aber Tempo aufnehmen konnten, kamen sie auch zu Chancen. Wie etwa beim Kopfball von Robben (38.) und Riberys Aktion im Strafraum, dessen Pass gerade noch abgeblockt wird (40.).

Mehr war es dann allerdings auch nicht auf Seiten des FC Bayern. So ging die Partie mit einem 0:0 in die Pause. Die Münchner waren spielerisch überlegen, hatten 71% Ballbesitz, 88% Passquote und neun Schüsse, aber wirklich zwingend wurden sie nur selten.

Etwas überraschend verzichte Carlo Ancelotti zu Beginn der zweiten Halbzeit auf Anpassungen. So lief diese zunächst an, wie die erste aufhörte. Mit viel Ballbesitz für die Bayern, allerdings in Zonen, in denen es für das Bremer Tor nicht gefährlich wurde.

Wenn es gefährlich wurde, maximal nach Standardsituationen, von denen es aber nicht viele gab, weil Bremen es fast ohne Foulspiel löste. Bis zur 70 Minute stand der SVW bei gerade einmal sechs Fouls.

Es half wie so oft eine Einzelaktion. Vidal schlägt aus dem Halbfeld einen Ball auf Coman, der seinen Gegenspieler mit Tempo aus der Partie nimmt und scharf nach innen passte. Lewandowski hält die Hacke hin und überwindet damit Pavlenka (72.).

Drei Minuten später erhöhte Lewandowski auf 2:0. Der Pole läuft mit Tempo auf die Bremer Abwehr und der eingewechselte Müller zieht mit seinem Lauf Sane weg vom Ball. Lewandowski verstolperte sich fast, doch blieb in Ballbesitz und zog aus 16 Metern ab. Durch die Beine von Bauer und Pavlenka erzielte Lewandowski seinen dritten Saisontreffer (75.).

Mit diesem Treffer war die Partie entschieden. Der FC Bayern schlägt am Ende nicht unverdient Werder Bremen mit 2:0, weil er sich abermals auf die individuelle Qualität seiner Akteure verlassen konnte. Nach einer zweiwöchigen Länderspielpause, steht für den FC Bayern eine Reise zur TSG Hoffenheim an.

Drei Dinge, die auffielen:

1. Schlechte Staffelung im Mittelfeld

Die Münchner hatten in der ersten Halbzeit, aber auch danach, Probleme das Mittelfeld richtig zu besetzen. Zu oft, wurde der Zehnerraum vernachlässigt. Dadurch ließ man sich von Werders 5-3-2 Formation recht schnell auf die Flügel drängen, wo Robben oder Ribery meist in Unterzahl agieren mussten.

Zugleich verloren die Bayern dadurch auch viel Tempo, da die beiden Flügelflitzer meist aus dem Stand versuchten etwas zu initiieren. Über weite Strecken der Partie war dadurch das Angriffsspiel der Mannschaft von Carlo Ancelotti äußerst eindimensional.

Gerade gegen tief stehende Gegner, die fast über die gesamte Partie auf das Pressing verzichten, ist die Spielkontrolle durch bzw. über das Mittelfeld essentiell.

Hier wirkt der FC Bayern in der Saison 2017/18 bisher noch nicht auf Augenhöhe.

2. Noch nicht auf der Höhe

Überraschend verzichte Ancelotti auf Rudy vor dem Beginn der Partie. Das war insofern bemerkenswert, da er bisher einiger der wenigen Konstanten im Bayernspiel war. Zu viele Verletzte bzw. nicht 100% fitte Spieler zählt der Kader aktuell.

Umso überraschender, dass der Bayern-Trainer Thiago direkt von Beginn an brachte. Dieser hatte bisher viele Teile der Vorbereitung verpasst. Ein ähnliches Urteil lässt sich über Arjen Robben treffen. Er wurde ebenfalls Müller vorgezogen. Beiden merkte man die fehlende Spielpraxis an.

Hinzu kommen Vidal und Ribery, die zur Zeit nicht über 90 Minuten gehen können. Dies war eindeutig an der steigenden Fehleranzahl ab der 60 Minute spürbar. Folgerichtig war daher der Wechsel von Müller für Ribery und später auch Rudy für Vidal, sowie Coman für Robben. Das Coman und Müller an beiden Toren mitbeteiligt waren, wirft die Frage auf, warum diese nicht beginnen durften.

Einen perfekten Zeitpunkt nach einer Verletzung kann es zwar nicht geben, dennoch riskierte Carlo Ancelotti so kurz vor einer zweiwöchigen Länderspielpause viel, indem er auf eine beachtliche Anzahl an Spielern setzte, die einen großteil der Vorbereitung verpasst haben.

(Foto: PATRIK STOLLARZ / AFP / Getty Images)

3. Mats Hummels

Schon gegen Leverkusen war deutlich, wie sehr der FC Bayern aktuell auf Mats Hummels angewiesen ist. Nach seiner Auswechslung ging es spürbar bergab. Die Bayern konnten sich nicht mehr über den Spielaufbau befreien.

Auch gegen Bremen überzeugte Hummels vor allem durch seine defensiven Aktionen. Bremen kam nicht oft vors Tor, aber wenn, dann war Hummels da. Wie zum Beispiel in der 29. Minute, als er sich in einen Schuss von Delaney warf.

Insgesamt gewann er 80% seiner Zweikämpfe. Vier Tackles zählte am Ende die Statistik. Hinzu kamen drei abgefangene Bälle. Somit gibt Hummels der Defensive aktuell viel Stabilität, die aufgrund des nicht perfekten eigenen Pressings dringend benötigt wird.

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SV Werder Bremen – FC Bayern 0:2 (0:0)
SV Werder Bremen Pavlenka – Bauer, Sané, Veljkovic – Gebre Selassie, Gondorf (76. Kainz), M. Eggestein (75. Bargfrede), Delaney, Augustinsson – Bartels (84. J. Eggestein), Kruse
Bank Zetterer, Caldirola, Johannsson, Garcia
FC Bayern München Neuer – Kimmich, Süle, Hummels, Alaba – Tolisso, Vidal (85. Rudy) – Robben (64. Coman), Thiago, Ribéry (73. Müller) – Lewandowski
Bank Ulreich, Rafinha, Martínez, Friedl
Tore 0:1 Lewandowski (72.), 0:2 Lewandowski (75.)
Karten Gelb: M. Eggestein / Vidal
Schiedsrichter Bastian Dankert (Rostock)
Zuschauer 42.100 (ausverkauft)

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  1. Erst als Bremen müde gespielt war und Bayern für wenige Minuten schnell und direkt spielte, war der Sieg sicher.

  2. Danke, dass ihr schonungslos darauf hinweist, wie viel Risiko Ancelotti in dieser frühen Phase der Saison mit den Verletzten direkt vor der Länderspielpause eingeht. Guardiola wäre dafür direkt geköpft worden.

  3. Mal wieder ein schönes Beispiel, welchen Faktor das (Abschluss)Glück spielt: so um die 74. Minute chippt Tolisso glaub ich den Ball butterweich in den Strafraum und Müller donnert das Teil in vollem Lauf aufs Tor. Der Bremer Torwart kommt aber irgendwie noch dran. Kein Tor.
    Eine Minute später rennt sich Lewa eigentlich schon fest, ballert aber trotzdem mal irgendwie drauf und schießt eigentlich zwei Mann zentral an… nur dass beide im richtigen Moment die Hosenträger aufmachen… Tor. Unglaublich.

  4. Vidal war Man of the Match, is klar. Mit Rudy oder einem tieferen Thiago, wie im Text beschrieben, hätte man viel einfacher die Bremer hinten reindrücken können. Ribery hat eigentlich stark begonnen, doch dann hat er wie so häufig rapide abgebaut. Bei Hummels war das ganze andersherum. Zum Anfang hatte er ein paar Wackler drin, doch dann hat er jeden Zweikampf gewonnen und immer wieder clever die Lücken geschlossen.
    Ich hoffe Carlo nimmt ein paar Erkenntnisse aus diesem Spiel mit, nämlich Thiago tiefer auflaufen zu lassen und dafür einen stark verbesserten Müller als Butler von Lewandowski in die zentrale Rolle zu stellen und das er der bank mehr vertrauen kann.
    Ebenfalls gut gefallen haben mir heute Tolisso und Kimmich. Beide mit ganzen seltenen Ballverlusten, einer starken Laufleistung, körperlich auf der Höhe und einem soliden offensiven Output. Generell war die rechte Seite um Süle, Kimmich und Tolisso sehr stabil. Ich hab mich auch gewundert, warum jeder Torwartball der Bremer auf die rechte Seite geschlagen wurde. Süle hat schon im stehen jedes Kopfballduell gewonnen. Es gab wie gesagt Defizite, jedoch hat man gegen das stärkste Bremen seit vielen Jahren gespielt und eine deutliche Leistungssteigerung hat stattgefunden.
    Zu Renato, ich glaube dieser Schritt ist für alle Parteien sinnvoll. Ich bin mal gespannt wo er hin verliehen wird.

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    1. Stimme dir in allen Punkten zu, nur wie tief sollte Thiago noch stehen? Der Spanier spielte ja schon fast Libero in der zweiten Hälfte.

    2. Phasenweise hat Thiago da gespielt, wo er am besten ist und das Spiel aufbauen kann. Er muss sich im Normalfall nicht so tief fallen lassen, wie z.B. Alonso. Zusammen mit Rudy oder Tolisso kann er eine Doppelsechs bilden und davor spielen Müller und James. Ich glaube mit so einer Formation könnte man viele Probleme lösen, die Bayern zur Zeit hat.
      Mit James und Müller hat man vorne zwei Spieler, die die einzelnen Mannschaftsteile gut miteinander verbinden können. Zudem hätte man eine enorme Präsenz in dem 10er Raum. Robben der auf Rechts die Breite gibt und Alaba links können so eine Offensive bilden, die enorm vielseitig ist. Mit Müller hat man ein zweiten Zielspieler für lange Bälle und Flanken. In Kombination mit Lewandowski bildet er ein sehr gutes Pressingdou. Grade nach der Vorbereitung muss Müller eine Chance bekommen. Ich verstehe auch nicht warum Ancelotti so stur an seinen drei Mittelfeldspieler festhält. Mit Müller und zwei Mittelfeldspielern muss man nicht mehr Gefahr laufen, zu viele Gegentore zu kassieren. Grade mit Thiago und Rudy hat man sehr intelligente Spieler, die vieles antizipieren können und Tolisso ist ein richtiger Arbeiter. James dürfte auch besser als Ribery, Verbindungen zum Mittelfeld kreieren und die Ball Verlustquote wird auch niedriger sein. Ich hoffe, dass wir diese Formation mal sehen werden. Für mich irrelevanter ist zu Zeit wer in der IV spielt, als LV oder wer den Flügel besetzt. Am aller wichtigsten wird für Bayern sein eine Kombination im Mittelfeld zu finden, die Müller und Thiago am besten einbindet. Da sehe ich Vidal nur noch als Störfaktor. Als Aufbauspieler ist er nicht geeignet, sowohl von seinem Passspiel, wie auch von seiner Passsicherheit. Und weiter vorne, damit Thiago oder Rudy das Spiel aufbauen, würde er mir besser gefallen, aber auch nur weil damit ein besserer Aufbauspieler hinten stehen würde. Meiner Meinung nach muss Ancelotti ganz klar die Personalien Vidal und Ribery in Frage stellen bzw. angreifbar machen, damit er Stabilität in sein System bekommt.

      Persönlich hoffe ich, dass man mit Vidal dieses Jahr nicht verlängert und noch eine ordentliche Ablösesumme bekommt. Einen interessanten Spieler in der Bundesliga, könnte man dann auch direkt mit diesem Geld kaufen. Aber der Kader ist so wie er ist. Und ich will nicht jetzt schon mit einem neuen Transfers ankommen.

  5. Schon bei der Aufstellung muss man lächeln. In der Richtung liefert Carlo konstant.
    Für mich etwas erstaunlich, dass Neuer, Thiago und Robben nach den teilweise längeren Ausfällen und mit ein paar Tagen Training in den Beinen sofort starten. Den letzten beiden hat man es zumindest angemerkt.

    Die Defensive stand diesmal natürlich viel besser, freundlich unterstützt durch die extrem passiven Bremer. Aber auch so erfreulich. Was man zugelassen hat tendiert im Grunde gegen Null. Ein paar leichtsinnige Bälle im Aufbau, aber sonst sehr konzentriert.
    Dafür war es diesmal sehr schwierig sich Torchancen zu erarbeiten. Aber auswärts, gegen diese massive Verteidigung? Schon schwer.
    Insgesamt kann man das Spiel ganz zufrieden abhaken. Vier Pflichtspielsiege zum Auftakt, Soll erfüllt und jetzt auf die Länderspielpause und den individuellen Formaufbau hoffen.

    Sehr schön die geniale Torvorbereitung von Coman. Das sind genau die Dinger die er regelmäßig bringen muss, damit das was bei uns wird. Wie hat er bei seiner Verpflichtung versprochen? Er wäre der Spieler der immer den Unterschied machen könne. War mal wieder Zeit das zu beweisen.
    Wobei ich im in der Szene kurz vor Schluss auch noch einen Elfer zugesprochen hätte. Aber der Videoschiri wird offensichtlich auch nur dann für uns entscheiden wenn es 1000% sicher ist.

    Müller? Kann noch lustig werden.

    Sanches? Zeit, diese Farce zu Ende zu bringen.

    Antwortsymbol10 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Ja da ist er zuverlässig, komische Aufstellungen und keine taktischen Anpassungen, einfach ein super Trainer. Wenn ich dann Hoffenheim gegen Liverpool sehe, mit so ner Mannschaft wie der TSG würde Carlo Probleme in der 2. haben

      1. Geeenau, weil Hoffenheim gegen Liverpool ja nicht maßlos untergegangen ist mit dem Messias Nagelsmann?

      2. stimmt vom Kader und Marktwert sind beide clubs auch als gleichwertig einzuschätzen.

      3. @Dakury Nagelsmann hat letzte Saison mehrfach bewiesen, dass er mit Topclubs wie Bayern oder Dortmund mithalten kann. Dass er dann gegen einen auf dem Papier nicht derart starken Gegner wie Liverpool vorgeführt wird, muss auch er sich anhängen lassen. Wenn sich der 4. der Buli nicht mehr länger mit dem 4. der PL vergleichen lässt, wo leben wir dann?

      4. Was Niederlagen gegen Liverpool angeht sollten wir uns als Bayernfans nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Beim Aufeinandertreffen in der Allianz Arena vor wenigen Wochen war Bayern daheim mindestens so unterlegen wie Hoffenheim auswärts und bei weitem unterlegener als Hoffenheim daheim.

        „Wenn sich der 4. der Buli nicht mehr länger mit dem 4. der PL vergleichen lässt, wo leben wir dann?“
        Wenn du dich ein wenig mit den finanziellen Unterschieden zwischen Buli und PL beschäftigst weißt du, dass sich das tatsächlich kaum vergleichen lässt. Die fünf bis sechs besten PL-Vereine haben für die Verhältnisse aller Buli-Vereine mit Ausnahme Bayerns nahezu unbegrenzte Geldberge zur Verfügung. Laut transfermarkt.de (keine perfekte Quelle, aber zumindest eine halbwegs seriöse Einschätzung) hat der Kader der Hoffenheimer einen Wert von 120 Mio, der Liverpools 457 Mio, also fast das Vierfache. Liverpool haut beinahe jedes Jahr einen Transfer um die 40 Mio raus (Rekord-Ablöse 46,5 Mio für Benteke), Hoffenheim hat erst einmal in seiner Geschichte überhaupt 10 Mio Ablöse gezahlt (letzte Saison für Kramaric). Finanziell ist das, als ob im Pokal ein Erstligist auf einen Zweit- oder Drittligisten trifft, da wird dann im Pokal nicht selten Sechserkette gespielt. Wenn dann der stinkreiche Favorit auch noch zwei abgefälschte Duseltore schießt, dann stößt auch der beste Trainer irgendwann an Grenzen.

      5. Okay, erstmal ganz langsam. Ich glaube wenige von euch verfolgen die Premier League Wochenende für Wochenende. Ich seit etwa drei Jahren schon. Liverpool ist stark in dieser Saison, ein Vorbereitungsspiel gegen Bayern dafür jedoch als Vergleich zu nehmen ist unpassend. Hört auf ähnlichplatzierte Clubs in ähnlich niveaustarken Ligen auf Marktwertbasis (ich vermute mal auf Basis der underscaled Plattform transfermarkt.de) zu vergleichen. Hoffenheims erste Halbzeit im Hinspiel war in Ordnung, danach waren sie unterlegen. Hast du das Rückspiel gesehen? Die Tore waren alles, aber keine abgefälschten „Glücksdinger“. Sorry das sagen zu müssen, aber Nagelsmann hat sich schlichtweg total vercoached in den beiden Spielen. Ich finde ja auch, dass er ein guter Trainer ist, aber ihn stetig als Messias abzufeiern, gibt mir die gleichen Bedenken wie bei Pep. Ein Lucien Favre wurde schließlich auch nicht als Wundertrainer betrachtet, obwohl er Wundertaten vollbracht hat.

      6. Die Marktwerte auf transfermarkt sind natürlich höchst fragwürdig, sicher ist Liverpools Kader nicht das Vierfache wert. Aber über die Grundaussage, dass Liverpool auf beinahe allen Positionen individuell besser ist, müssen wir doch nicht reden, oder? Oder willst du bspw. Wagner, Kramaric und Gnabry allen Ernstes auf eine Stufe mit Mané, Firmino und Salah stellen?

        „Hoffenheims erste Halbzeit im Hinspiel war in Ordnung, danach waren sie unterlegen. Hast du das Rückspiel gesehen? Die Tore waren alles, aber keine abgefälschten “Glücksdinger”. “
        Hab die beiden Spiele komplett gesehen. Ich fand Hoffenheim 155 Minuten (nahezu) gleichwertig. Dass Liverpool überhaupt mit einem Vorsprung ins Rückspiel ging war schon sehr glücklich. Ein verschossener Elfer und einige andere gute Chancen, auf der anderen Seite ein Wunderfreistoß aus 30 Metern-den Arnold so wohl nur alle drei Jahre trifft-und eine abgefälschte, eigentlich völlig harmlose Flanke (die streng genommen aus einem irregulär ausgeführten Freistoß resultierte).
        In Anfield wurde Hoffenheim dann die ersten 25 Minuten überrannt, keine Frage. Hier griff Klopp mal wieder auf seine Standardtaktik zurück, dem noch kalten Gegner in der Anfangsphase mit brutalem Pressing zuzusetzen. Als Bayernfan kennt man das, als er noch bei Dortmund war hatte damit auch unsere (individuell deutlich bessere) Mannschaft schon so manches Mal ihre liebe Müh. Die Tore waren toll rausgespielt, aber dennoch hätte Baumann Cans 1:0 gehabt, wenn der nicht unglücklich abgefälscht wird. Wenig später prallt der Ball vom Pfosten praktischerweise haargenau vor die Füße des einschussbereiten Salah. Die ersten vier von sechs Liverpool-Toren wären nicht gefallen, wenn der Abschluss zwei Millimeter weiter links oder rechts gewesen wäre. Der guten Leistung Liverpools zum Trotz: da hatte Fortuna schon ihre Finger mit drin. Dennoch ist Liverpool verdient (wenn auch zu hoch) weitergekommen. Alles andere wäre aufgrund der finanziellen und individuellen Kluft zwischen beiden Teams aber auch mächtig peinlich für Kloppo gewesen. Dass Hoffenheim seine beiden individuell besten Spieler Süle und Rudy diesen Sommer an uns abgeben musste hat die Sache auch nicht einfacher gemacht. Wo sich Nagelsmann vercoached haben soll ist mir da ein Rätsel.

        „Ich finde ja auch, dass er ein guter Trainer ist, aber ihn stetig als Messias abzufeiern, gibt mir die gleichen Bedenken wie bei Pep. Ein Lucien Favre wurde schließlich auch nicht als Wundertrainer betrachtet, obwohl er Wundertaten vollbracht hat.“
        Welche Bedenken hattest du denn bei Pep, die sich als berechtigt herausgestellt haben? Dass er den FCB in die fußballerisch beste Phase seiner Geschichte führen könnte? Lucien Favre halte ich übrigens auch für einen verdammt starken Trainer. Was ein Wundertrainer oder ein Messias ist, wer von Pep, Nagelsmann und Favre einer ist und ob es diese überhaupt gibt überlass ich dir. Ich hab keine dieser Vokabeln je verwendet.

      7. Auch wenn Salah gerade das 3:0 gemacht hat, würde ich ihn nicht auf eine Stufe der Erstgenannten setzen. Was Kramaric letzte Saison gespielt hat, war oftmals Man of the Match Like. Mich stört es nicht, dass Nagelsmann mit Hoffenheim gegen Liverpool ausgeschieden ist. Das war im Bereich des Möglichen und ist absolut hinnehmbar, die Art und Weise speziell im Rückspiel allerdings nicht.
        Also bei der Betrachtung des Spiels gehe ich einfach nicht mir dir konform. Wie gesagt, im Hinspiel in der ersten Halbzeit hat Hoffenheim das noch gut gemacht, hatte auch die Spielkontrolle, blieb jedoch massiv ungefährlich, dass man dann 0:1 durch den Freistoß zurückliegt ist in gewisser Weise Pech. In der zweiten Halbzeit hat sich Liverpool diesen Vorsprung allerdings verdient und ebenso verdienterweise ausgebaut. Hoffenheim kann sehr glücklich sein, dass sie momentan einen der besten deutschen Striker in ihren Reihen haben, der ähnlich wie z.B. ein Modeste momentan aus ner halben Chance zwei Buden macht. ;) Und im Rückspiel irgendwas von Glück zu faseln, der verkennt die Realität. Du formulierst es so, als hätte Liverpool nur diese Chancen gehabt. Dem war nicht so und in beiden Spielen war der beste Hoffenheimer nicht ohne Grund ein gewisser Baumann.
        Naja und fußballerisch war das 2012/13 von Heynckes in meinen Augen, vom reinen Tripleerfolg mal abgesehen, das Beste was ich von einer Bayernmannschaft je gesehen habe. Sie haben schlicht den perfekten Fußball geboten und das mit einem Team, welches rein aus, und da sind wir wieder bei den Marktwerten, individuellen Qualitäten zu den Top 3 der Welt gehörte.
        Wahrscheinlich bist du auch einer derjenigen, die immer noch die Arbeit eines van Gaals so sehr wertschätzen und ihn als Grund für den danach aufstrebenden FCB sehen.

      8. Ich hab nirgendwo gesagt, dass der LFC nur diese Chancen hatte. Hoffenheim hatte aber auch einige. Im Grunde hätte das auch 10:10 ausgehen können. Ist aber auch egal, wir sind uns halt nicht einig.

        Witzig dass du jetzt Heynckes Triplemannschaft erwähnst. Die erste Halbzeit des CL-Finals gegen den BVB war im Grunde das Abziehbild von Liverpool Hoffenheim. Nur hatten wir damals Gott sei Dank in der Anfangsphase jenes Glück, das Hoffenheim in Anfield nicht hatte.

        „Wahrscheinlich bist du auch einer derjenigen, die immer noch die Arbeit eines van Gaals so sehr wertschätzen und ihn als Grund für den danach aufstrebenden FCB sehen.“
        Ja. Allerdings

      9. Da ich jedes Liverpool Spiel sehe dem ich habhaft werden kann, würde ich mich hier gern kurz einklinken und folgende Einschätzung loswerden: Es war von vornherein klar, dass Hoffenheim als spielerisch etwas limitierte Ballbesitzmannschaft Probleme bekommen würde. Für ein Weiterkommen hätte alles passen müssen und mit etwas Pech war auch eine Klatsche abzusehen. Deshalb ist weder Liverpool stark in allen Lebenslagen, noch hat sich Nagelsmann sonderlich vercoacht, zumindest nicht taktisch. Was hätte er denn anders machen sollen, ohne von der eigenen Spielidee abzudecken?

  6. Habe das Spiel nicht sehen können. Wie lief es mit Rudy und Thiago?

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    1. Gar nicht. Die waren nur 5 Minuten gemeinsam auf dem Platz.

      1. Mist, ich befürchte das wird häufiger so sein. Ich fände es total spannend wie die beiden sich ergänzen

  7. Das Erfreuliche zuerst:
    Lewandowski seit Ewigkeiten endlich mal wieder auch aus dem Spiel heraus sehr stark vor dem Tor. Das war seit seiner Verletzung gegen Dortmund fast nie der Fall
    Comans Assist.
    Müller auf der Bank.

    Ansonsten war das mal wieder zum Abgewöhnen:
    Warum spielt Thiago denn schon wieder als rechter offensiver Mittelfeldspieler? Das war schon letzte Saison purer Schwachsinn und daran hat sich überhaupt nichts geändert. Das ist das einhundertprozentige Gegenteil, geradezu die Punktspiegelung seiner Idealposition im Mittelfeld.
    Der Kader passt einfach nicht. Zu wenig Tempo, zu wenig Spielstärke, zu wenig Abschlussstärke. Nur zwei Spieler sind verlässliche Spielmacher und nur zwei verlässliche Abschlussspieler. Man muss also nur die zustellen und man hat die gesamte Mannschaft kaltgestellt.
    Welchen Mehrwert bringt beispielsweise ein Tolisso? Das heißt ausdrücklich nicht, dass er explizit schlecht spielt, aber ich sehe einfach überhaupt nicht, wie er uns weiterbringen soll. Für solche Spieler über 40 Millionen auszugeben ist so viel mehr „Wahnsinn“ als es beispielsweise damals die Ablöse von De Bruyne war.

    Letztes Spiel habe ich noch den VAR gelobt, am zweiten Spieltag erfolgt jedoch schon die Desillusionierung. Die DFL wird weiterhing wo es geht dem FC Bayern Elfmeter verweigern, um künstlich Spannung um Meisterschaft und Torjägerkanone herbeizuführen.

  8. Das dürfte das schlechteste Spiel von Robbery bei uns gewesen sein, seit sie da sind und gemeinsam auf dem Platz waren. Hatte einer der beiden eine gute Szene? Früher haben sie den Unterschied in solchen Spielen gemacht – zum Glück hat Coman diesen Job heute in Jokerrolle übernommen.
    Unser kreatives, dribbelstarkes und torgefährliches Offensiv-Mittelfeld ist meiner Meinung(siehe oben) nach zu dünn besetzt. Keinen Nachfolger für Costa zu holen wird sich noch rächen. Was aus dem ZM für Impulse gegen tief stehende Gegner (nicht) kommt, haben wir ja nun oft genug gesehen.
    Guardiola hätte mit Thiago als defensivstem Mittelfeldspieler gegen so ein Werder gespielt, Ancelotti setzt noch zwei weitere Mittelfeldspieler hinter Thiago ein. Völlig unerklärlich gegen eine 5er und eine 3,5er Kette.

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    1. AntwortsymbolGestrandedinberlin Seite 26.08.2017 - 18:39

      Ich glaube Ancelotti macht einfach ein Experiment, wieweit man heutzutage auf Taktik verzichten kann. Momentan läuft es ja von den Ergebnissen nicht schlecht.
      Teil des Experiments ist es glaube ich auch, ob Talente (Coman) auch dann durchstarten, wenn man andere Spieler eher spielen lässt, die gefühlt alle 2 Minuten einen Fehlpass spielen und einen Konter der Gegner einleiten (Ribery – an dieser Stelle muss man natürlich auf den ersten Teil des Experiments hinweisen, da schlechte Pässe und fehlende Bewegungen ja oft Resultat einer mangelnden Taktik sind).
      Besonders witzig fand ich das Experiment des Tages: was passiert wenn man keine Taktik hat, in den vergangenen Spielen oftmals auf Standards angewiesen ist, aber die Person, die die besten Standards schießt, gar nicht spielen lässt (Rudy).
      Ja, macht schon ganz schön wenig Spaß das derzeit mit anzusehen.

      Ps. Diese Interviews mit Brazzo ertrage ich nicht.

    2. Habe zwar nur die „Highlights“ auf FC-Bayern-TV gesehen, aber da war Robben an allen aus der ersten Halbzeit gezeigten Halbchance beteiligt.

  9. Der Sieg war wichtig und das war es dann aber auch. Sorry, Leute aber ich kann dem ganzen, den Ancelotti-Fussball, nichts Positives abgewinnen. Spielerisch war das eine magere Kost. Langweilig und eindimensional!
    Es tut mir leid, aber ich sehe keinen Fortschritt in der Spielweise, die Ancelotti da aufbietet. Mir kommt es so vor als laute der Leitsatz: „macht nur Jungs! Das wird irgendwie gutgehen – Hauptsache gewinnen.“ – laut Ancelotti. Aufstellungen und Auswechslungen die niemand versteht. Das ganze passt iwie nicht. Ausreden wie es waren Turniere im Sommer, kurze Trainigseinheiten für die Verletzten oder die müssen sich noch einspielen… etc. lasse ich ehrlich gesagt nicht gelten, da das ganze Konzept von Ancelotti unstimmig ist.

    Nach einem Jahr kann ich, doch etwas mehr erwarten oder nicht?

    Antwortsymbol1 AntwortKommentarantworten schließen
    1. 100% Zustimmung.

  10. Ich habe nur die zweite HZ gesehen.

    1. Robben und Lewandowski ergaben mal wieder ein Spiel, das man kennt seit Lewandowski zu uns gewechselt ist. Robben nimmt Lewandowki den Platz. Als Coman kam und (zunächst) rechts spielte, war das Spiel breiter. Prompt fiel das Tor.

    2. Tolisso hat mir gut gefallen. Diese langen, erfolgreichen Pässe gab es bisher nicht.

    3. Das Vakuum im Zehnerraum könnte vielleicht James lösen. Ich denke aber, dass dieses Problem einfach zwangsläufig besteht, so lange man mit Robben spielt. Darum ist der RAV im Bayernspiel ja so wichtig. Ich bin nach wie vor nicht davon überzeugt, dass Kimmich diese Aufgabe jetzt schon lösen kann.

  11. Was soll das eigentlich mit „Sportdirektor“ in Anführungszeichen zu schreiben.
    Das ist Polemik und die bin ich von euch nicht gewohnt.
    Zum Spiel, wann sollen eigentlich die Rekonvaleszenten Spielpraxis bekommen? In der Champions league?

  12. Meint der Autor das wirklich ernst? „Schon gegen Leverkusen war deutlich, wie sehr der FC Bayern aktuell auf Mats Hummels angewiesen ist.“ Zwar stimmt der nachfolgende Satz, das hatte aber wenig mit Mats zu tun, der gegen Leverkusen absolut underperformte, wofür ihm aufgrund der körperlichen Beeinträchtigen eher wenig Schuld zu trifft. Sonst stimme ich ja überein, gegen Bremen klar formverbessert. Selbiges gilt für mich aber auch für die coole Socke Süle, vielleicht der Beste heute, schade, dass so etwas nie Erwähnung findet, sondern ein gewisser Irrglaube (s.o.) fälschlicherweise verbreitet wird. Unverständlich, da ich sonst mit dem Geschriebenem konform gehe.
    Gerade dieses gewaltige Loch im Mittelfeld in der zweiten Halbzeit war erschreckend. Entweder es war die Anweisung Ancelottis oder Thiago’s, nennen wir es mal „Stellungsspiel“, aber auch der anderen Spieler, die daran Schuld tragen. In der ersten Halbzeit wurde das teilweise durch ein einkippen von Robben verhindert, auch wenn man sich damit vielleicht seiner größten Stärke beraubt hatte.

  13. Für mich wird einiges zu negativ dargestellt. Klar über die Aufstellung kann man immer diskutieren, oft spielt dabei eine gewisse Sympathie für den einen oder anderen Spieler eine Rolle. Ich persönlich, hätte heute auch anders aufgestellt aber ich sehe die Spieler nicht jeden Tag im Training und kann beurteilen, wer wirklich zu 100 % fit ist. Man könnte ja auch mal das Pferd von hinten Aufzäumen und sagen, wie wäre die Beurteilung ausgefallen, wenn Müller und Rudy gestartet wären und man hätte eventuell nur 0:0 gespielt. Dann wäe sicher Sprüch wie: „Warum spielte nicht Thiago und Robben“ gekommen. Fakt ist, man hat das Tor gegen einen sehr destruktiven Gegner gemacht und ein Spiel dauert eben 90 Minuten.
    Es war weiß Gott nicht unser bestes Spiel aber auch nicht unser schlechtestes Spiel. Die Verletzten müssen wieder rangeführt werden und da Frage ich mich wann passt es besser als bei Spielen gegen nicht so starke Gegner. Ein Müller hat glaube ich alle Spiele seit dem Telekomcup gemacht, daher war eine Pause doch nur konsequent.

    Antwortsymbol2 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Da stimme ich zu, es ist extrem nervig geworden, dass schon zur Aufstellung einzelne Spieler kritisiert werden, bzw. Spieler die nicht spielen, gefordert.

      Spielt X diese Woche mal nicht, weil dieses Mal Y spielt, wird gemeckert. Würde X jedoch spielen, meckern andere, warum Y wiederholt draußen sitzt.. Ein sinnloses Thema. Wir haben einen Kader, in dem nach der zu erwartenden Sanches-Leihe jeder genug Spiele bekommt.

      Nicht die Besetzung der Positionen ist unser vorrangiges Problem, sondern die Positionen an sich. Es braucht zB keine 3 zentralen Mittelfeldspieler in der Bundesliga.

      1. Es heißt ja auch nicht umsonst. Als Trainer des FCB ist es eher die Kunst, alle Spieler bei Laune zu halten und das heißt dann eben auch in aller Konsequenz, dass ab und an einer auf der Bank sitzt, der es vielleicht nicht erwartet. Völlig normal und auch richtig.

  14. Ich habe auch nicht verstanden warum man a) Thiago von Beginn an und b) mit Tolisso (obwohl wieder stark) und Vidal zwei eher defensive 6er gegen extrem tief stehende Bremer aufstellt. Zumal Rudy wirklich in Form und kreativ ist. Vorne fehlte für Lewandwoski wieder die Bindung, er stang meilenweit allein da vorn in der Mitte und wirde dann auch wenigstens schlecht bis nicht angespielt. Das gleiche „Elend“ wie im letzten Jahr. In Summe fürchte ich, dass Ancelotti das ganze Jahr wieder nicht groß rotieren wird und wenn möglich immer seine „Top11“ aufstellt. Das dürfte aber nicht noch ein Jahr toleriert werden…

    So leid es mit tut, aber Robbery tun unserem Spiel nicht mehr gut bzw. machen es langweilig, ausrechenbar und konteranfällig.
    Ribery, bei allem Einsatz verliert zuviel Bälle die oft in gefährlichen Kontersituationen enden. Robben hält die Bälle vieeel zu lang und spielt dann aus der Not heraus ab, ohne das je eine gefährliche Situation entsteht weil er IMMER den richtigen Zeitpunkt verpasst. Die Jungs haben unseren Verein geprägt, sie brennen immer noch, aber es ist Zeit zu erkennen, dass sie dem Spiel mehr schaden als nützen. Sorry.

    Einen Punkt kopiere ich mal aus dem Vorschau-Thread:
    Die Flanken kommen wieder mit einer irrwitzigen Konstanz _nicht_ zum Mitspieler. Unfassbar. In Halbzeit 1 kam eine (EINE) Flanke (Ribery auf Robben, Kopfball). Der Rest ging…irgendwo hin. Es musste Coman eingewechselt werden, der dann in 10 Minuten mehr Bälle zum Mitspieler gebracht hat als Alaba im gesamten Kalenderjahr. Ich begreife diese unfassbare Ungenauigkeit nicht. Möglicherweise hängt viel mit dem Zuschnitt auf Robbery zusammen, das muss sich in meinen AUgen dringend ändern.

    Auch: Der Höhepunkt der 1. HZ für mich Alabas 60m-Sprint die Außenlinie entlang. Richtung eigenes Tor…Sowas hab ich selten bis noch nie gesehen. Ein Kuriosum sondergleichen.

    Was sich ändern muss:
    -Balance im Mittelfeld; Kreativität vs. „Abräumer“.
    -MEHR Leute in der roten Zone. mit Lewy alleine gegen 5-6 Gegner im Strafraum wird das nichts werden, mit Glück dann gegen Ende wie heute.
    -Mehr Überraschungsmoment vorne. Siehe Zeit unter Heynckes. Da sollen auch mal Seiten gewechselt, rochiert werden. Jeder mal hier mal da, nicht mehr die sturen Dogma: Ribery spielt auf Alaba, Robben zieht in die Mitte. Das weiß doch inzwischen fast jeder Mannschaft zu verteidigen.
    -Mehr frisches Blut (wird möglicherweise mit der Genesung von James ohnehin erfolgen). Hier sehe ich neben dem fehlenden Plan das größte Defizit von Ancelotti, der es anscheinend nicht versteht effizient zu rotieren und stattdem immer nach Schema F aufstellt. Da muss mehr Flexibilität rein, der Kader gibt es her.
    -Hummels bitte gegen Verletzungen beim lieben Gott versichern…

  15. Wenn ich die Kommentare hier so lese, könnte man denken, wir habe Punkte liegen lassen oder nur mit Glück gewonnen.
    Natürlich war das Spiel gegen Werden keine Gala, und noch immer war manche Aktion holperig. Ist ja auch nicht anders zu erwarten, wenn gerade mal der 2. Spieltag läuft – und wenn man meckern will, findet man immer etwas, worüber man sich auslassen kann. Aber schauen wir doch auf die positiven Aspekte:

    Bremen hat die typische Taktik gegen uns versucht: Mannschaftsbus vor dem eigenen Tor, und nach vorn durch Konter zum Erfolg kommen. Die Werderaner haben extrem im Zentrum verdichtet, aber auch auf den Außen immer wieder gedoppelt oder sogar eine dreifach Bewachung aufgeboten. Nach der letzten Saison war es klar, dass die Bremer ein Bollwerk aufbauen würden, auch wenn ich mir mehr Zug nach vorn von ihnen erwartet hatte. Wir sind gegen dieses Bollwerk geduldig geblieben, haben alle Positionen besetzt gehalten und den Ball laufen lassen, dabei variabel mal steil, oftmals mit dem langen Diagnonalpass agiert. Hinten hat unsere Abwehr diesmal eine konzentrierte Arbeit abgeliefert. Weder Süle noch Hummels haben Probleme bekommen, wobei Mats für mich auch eine herausragende Leistung abgeliefert hat. Carlo scheint bemüht zu sein, selbst das Zentrum dicht zu halten, und tunlichst zu vermeiden, in Konter zu laufen. Auf jeden Fall sah es deutlich besser aus, als noch gegen Leverkusen.

    Was mir gefehlt hat, war das Tempo in den Aktionen unserer Spieler, die Jungs wirkten nicht so gedankenschnell, wie erforderlich, um ein Bollwerk zu knacken, das schnelle Pass-Spiel kam nur selten in Gang. Weshalb der 10er Raum zwar besetzt war, aber weder Thiago, noch Ribery oder Vidal diese Position gut ausgefüllt hatten. Sowohl Thiago als auch unser Krieger waren stärker, wenn sie aus einer weiter nach rückwärts orientierten Position agieren konnten, der Pass von Vidal auf Coman vor dem erlösenden 0:1 durch Lewa ist dafür ein gutes Beispiel.
    Ohne Beweglichkeit und angemessene Besetzung des 10er Raumes ist Ballbesitz allein sinnlos gegen kompakt stehende Gegner, wobei ich mich tatsächlich etwas wundere, dass Thiago diese Aufgabe nicht bewältigen konnte. Er lies sich gern zurückfallen, und war sicherlich auch noch nicht in bester Verfassung.
    Insgesamt war unser Spiel aber gut strukturiert, und wenn „mehr Dampf“ da ist, wird es nach vorn auch wieder mehr Szenen aus dem Spiel heraus geben als bisher.
    Über die Aufstellung von Ancelotti habe ich mich allerdings auch gewundert, der Mister ist wohl von einer sehr offensiven Werder-Mannschaft ausgegangen, gegen die schnelle Tempo-Vorstöße durch Robben und Ribery ein Mittel gewesen wären.
    Gegen stur in der Defensive stehende Gegner scheinen mir beide Außen mittlerweile zu uninspiriert und wenig durchschlagskräftig zu sein, obwohl das Zusammenspiel insgesamt wie schon geschildert noch ausbaufähig ist. Trotzdem scheinen mir beide als Joker mittlerweile besser geeignet zu sein.

    Nun haben wir erstmal Länderspielpause und Zeit, weiter an den Abläufen zu arbeiten. James wird dann eingreifen können, und die Fitness der Jungs weiter verbessert sein. Hoffenheim ist zwar alles andere als ein leichter Gegner, aber auch noch längst nicht in Form und zuhause möglicherweise zu offensiv, was der neuen Spielweise unseres FCB entgegen kommen könnte.

  16. Frage an alle:

    Wie seht Ihr die Kombination Tolisso-Rudy-Thiago im Mittelfeld, interessant oder zu offensiv, weil kein echter Abräumer?
    Davor neben Lewa noch Coman und James oder Müller.

    Zu offensiv? Ich suche einfach nach Offensivoptionen, weil unsere Außenzange ersichtlich stumpf geworden ist.

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    1. Das wäre nicht zu offensiv, das wäre ein Versuch, an Guardiolas Spielweise anzuknüpfen. Rudy und Tolisso könnten mit der Verhinderung von Kontern betraut werden.
      Wenn Thiago dann James mit Pässen versorgen kann, wird die gegnerische Mannschaft genug beschäftigt, so daß es nicht zu Kontern kommt.

      Offenbar hat es für ancelotti derzeit Priorität, unseren Lieblingsfranzosen bei Laune zu halten.

    2. Was das Thema „Abräumer“ betrifft, so sieht es bei unserer Mannschaft gar nicht so schlecht aus. Tolisso präsentiert sich im Moment als einer, der bereit ist, die Ärmel hoch zu krempeln, in die Zweikämpfe geht und nicht zurück zieht. Noch nicht so kompromisslos wie Vidal, aber sicherlich so, dass es als Abräumen bezeichnet werden kann. Thiago ist keiner, der die Grätsche auspackt, aber – und das wurde hier ja schon mehrfach auch in den Artikeln betont – einer der eine enorm gute Quote für abgefangene Bälle hat. Diese „Interceptions“ halte ich sogar noch für wichtiger, weil aus ihnen heraus der eigene Angriff gestartet werden kann. Dazu ist unsere Nr. 6 geradezu prädestiniert, weswegen ich ihn am liebsten auf der 6 oder im Zentrum sehe. Rudy wiederum ist unter Druck stark, aber eher kein Abräumer, seine „Interceptions“ habe ich noch nicht so im Blick, aber im Zusammenspiel mit Thiago und Tolisso würde es sicherlich passen. Und da Carlo ja durchaus auch drei Sechser aufbieten würde, könnten auch alle drei zusammen auflaufen, ohne dass das Gleichgewicht im Mittelfeld durcheinander gerät.
      Vidal hat mittlerweile auch die langen, öffnenden Pässe drauf, und wenn es darum geht, ein Zeichen zu setzen, ist er unerreicht. Aber er wandelt immer irgendwie an der Grenze zur roten Karte, hinsichtlich des schnellen Pass-Spiels kann er aber den anderen drei nicht ganz das Wasser reichen, womit er offensiv etwas weniger tauglich wird.

      Mir würde ein 4-3-2-1- mit Thiago, Rudy und Tolisso im defensiven Mittelfeld, James und Müller offensiv und Lewa im Sturm ganz gut gefallen, da sowohl Müller als auch James in der Lage sind, auch über Aussen Gefahr zu erzeugen, aber auch direkt hinter Lewa als 10er agieren können. Wenn ein schneller Sprinter gebraucht wird, könnte Carlo einen aus der Sechser-Reihe herausnehmen und dann Coman oder Ribery bzw. Robben bringen, die ich als Joker mittlerweile wie schon geschrieben für wertvoller halte.

  17. Meine Wunschvorstellung, wie oben schon beschrieben.
    Neuer
    Kimmich. BOA. Hummels. Alaba
    Rudy/Coco. Thiago
    Robben/Coman Müller. James
    Lewi

    Dabei spielt James den einrückenden Part, Alaba und Robben die breite.
    + James und Müller besetzen den 10er Raum
    + Müller kann Lewi perfekt unterstützen und mit Robben/ Kimmich auf Rechts kombinieren
    + James kann Verbindungen zum Mittelfeld kreieren, weniger Ballverluste als Ribery
    +alle vier haben Torgefahr
    +Müller/Lewi sehr gutes Pressung und Zielspieler

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    1. Hab grade gesehen, dass nach der Länderspiel Pause der erste Härtetest auf die Bayern zu kommt. Man hat 7 Spiele hintereinander und mit Hoffenheim, Schalke und PSG drei schwierige Gegner.

      Bisher hatten wir nur drei Spiele, deswegen ist es schwer zu sagen, wie die potenzielle erste Elf unter Ancelotti aussehen wird und wie er gedenkt zu rotieren. Der Oktober dürfte über diese Sachen erstmals Aufschluss geben. Bin gespannt, ob wir Änderungen sehen werden.

      1. „…wie die potenzielle erste Elf unter Ancelotti aussehen wird und wie er gedenkt zu rotieren.“

        Basierend auf den Erkenntnissen der bisherigen Zeit unter Ancelotti: die erste Elf setzt sich aus den 11 renommiertesten Spielern zusammen (Neuer, Alaba, Hummels, Boateng, Kimmich, Thiago, James, Vidal, Ribery, Robben, Lewandowski), die einen Freifahrtschein bekommen und ohne taktische Anweisungen halt irgendwas machen sollen. Rotiert wird planmäßig gar nicht, wodurch Spieler wie Ribery und Robben ohnehin bald wieder verletzt sind. Junge Spieler wie Coman bekommen trotz guter Leistungen in ihren Jokereinsätzen keine Chance und werden somit gezielt außer Form gebracht, damit sie auch keine zu guten Leistungen zeigen, wenn sie für die Verletzten einspringen müssen.

      2. Ist auch meine Vermutung. Wunschvorstellung wäre eine Elf wie oben beschrieben, mehr Rotation (2000min für junge Spieler als unter Grenze), Müller einbinden und die Personalien Vidal/ Ribery zu hinterfragen.

  18. War es nicht einfach ein typisches Robbenspiel, wenn der Gegner etwas Gegenwehr brachte und Robben ohne Lahm und Müller in einem Spiel mit 3 Mittelfeldspielern spielte? Da gibt es doch schon ein seit Jahren funktionierendes System mit vielen Varianten, weil diese 3 sich oft blind verstanden. Heute war einfach nur auffällig wie oft Robben den Rückpass spielte bzw. versuchte nach innen zu gehen dabei aber meist fast an der Mittellinie landete…

    Die Chemie wie mit Lahm kann es mit Kimmich gar nicht geben. Und damals unter van Gaal hat Jonker oftmals mit Müller, Lahm und Robben deren Wege einstudiert – irgendwie kann ich mir das heute unter Ancelotti nicht so denken.

    Thiago hat mich im letzten Jahre offensiv seine besten Spiele gemacht, wenn er aus der 8er Position mal in den 10er Raum dringen konnte und wir vorne mit 4 Offensiven spielten und genug Bewegung hatten. Mir fehlt er eher auf der 8er Position – insbesondere damit Ribery eben außer Alaba einen weiteren Anspielpartner hat.

  19. Da muss ich dann doch etwas lachen, dass es überraschend gewesen sein soll, dass Rudy nicht in der Startelf stand. Ernsthaft? Wegen der Flanke zum 1:0 gegen Leverkusen? Und den Rest ignorieren wir? Er hat gegen Bayer keinen Zugriff auf die Partie bekommen, wirkte fahrig und Tolisso musste für ihn mitlaufen und mitdenken.

    Wer sowas nicht sieht, disqualifiziert sich als selbsternannter Analytiker von selbst.

  20. Konnte das Spiel nicht sehen, aber wenn ich jetzt lese, dass Müller wieder nur auf der Bank war, dann bröckelt langsam mein Verständnis für Ancelotti.

    „Müller spielt immer“ gehört zu den elementarsten Fußballweisheiten wie zb „der Ball ist rund und das Spiel dauert 90 Minuten“.

    Das hat schon Pep einsehen müssen. Carlo take note.

    Aber mal was anderes: Ich hab zwar das Spiel nicht gesehen, aber sehe ja hier in den Kommentaren auf was es hinauslief.. Was ich mich schon kurz nach Ancelottis Amtsantritt gefragt habe, wie kann es sein, dass ein Trainer so massiv auf die Mannschaft wirkt?

    Unter Pep hatten wir (mit Abstrichen im letzten halben Jahr) 3 Jahre lang Fußball von einem anderen Stern. Jetzt bekommen die übertrieben gesagt, nicht mal jeden zweiten Ball an den Mann.

    Ich find es ja schon schlimm, wenn wir keine 99% Ballbesitz mehr haben und man das Pressing auch mal sein lässt, aber diese gefühlten Fehlpassorgien, gehen mir dann zu weit.

    Meine Frage ist, kann man sowas denn verlernen? Wird das nicht mehr trainiert? Gibt es ne Ansage vom Trainer auf Risiko zu gehen? Irgendwie muss man ja das riesen Loch im Mittelfeld überspielen und deshalb Vertikalpässe. *kotz*

    Querpasstoni hat übrigens letzte Woche mit Real Geschichte geschrieben.
    https://pbs.twimg.com/media/DHs4IuWW0AQbzx1.jpg

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    1. Was heißt Müller „wieder“ nur auf der Bank?
      Müller hat die komplette Vorbereitung gespielt. Müller hat im Supercup gespielt. Müller hat im Pokal gespielt. Müller hat am 1. Spieltag gespielt. Jetzt kam er eben mal von der Bank..und nächstes Mal spielt er wieder.

      Wo soll da ein Thema sein?

      Bis auf fitte Neuer, Hummels, Thiago und Lewy wird sich jeder ab und zu auf der Bank vorfinden.

      1. „Wo soll da ein Thema sein?“

        Für Müller ist es offenbar ein Thema. Ich fand das letztes Jahr durchaus respektabel, dass er seine ganz offensichtliche Degradierung geschluckt hat ohne nach außen Zeichen abzusetzen.
        Jetzt hält er wohl die Zeit für gekommen um seine Lobby für sich mobil zu machen. Und die Truppen marschieren auch schon. Für den Vizekapitän und einen Führungsspieler ein fatales Zeichen nach außen und nach innen.
        Aber man sieht die Anzeichen ja schon seit letzter Saison. Ich kann mich an wenige Jahre erinnern wo mehr öffentliches Gemecker und Unzufriedenheit in Wort und Tat seitens der Mannschaft bekundet wurde. Wenn man dann natürlich im Mannschaftskreis sieht, dass das funktioniert?
        Zugespitzt sieht man wie ein Kimmich in einer konzertierten Aktion in die Mannschaft gedrückt wurde, Robbery per präsidialem Diktum für sakrosankt erklärt werden.
        Klar, dass dann ein Müller denken mag, wer sich nicht wehrt lebt verkehrt. Der nächste in dieser Runde könnte dann Boateng sein.

        Ich habe so den Eindruck die Mannschaft ist der Führungsebene in der letzten Saison etwas entglitten.
        Das mag auch zu den Dingen zählen an denen man die lange, lange Abwesenheit eines Sportdirektors ablesen kann. Wenn man dann einen Trainer hat, der nicht in diese Bresche springen kann oder mag?
        Da könnte sich einiges an Explosivstoff für diese Saison anhäufen.
        Ironisch gesagt, könnte sich das wieder bayernlike auflösen und man braucht nur auf die entsprechenden
        Verletzungen zu warten.

      2. AntwortsymbolGestrandedinberlin Seite 27.08.2017 - 18:43

        Also die Aussage von Müller nach dem Spiel, dass er nicht wisse welche Qualitäten der Trainer sehen will, sind schon recht krass wie ich finde. Wenn es nun Ancelottis beste Eigenschaft sein soll, eine Startruppe bei Laune zu halten, dann funktioniert das auch gerade mäßig.
        Ich bin generell ein Skeptiker, also liegt es bestimmt auch daran, aber für die Zukunft sehe ich den FCB gerade echt nicht so gut aufgestellt. Das Robben und Ribery keine Champions League Halbfinals mehr im quasi Alleingang gewinnen, durfte unbestritten sein. Eigentlich wäre jetzt n Trainer gefragt, der mannschaftstaktisch gut arbeiten, oder zumindest Talente gut ausbilden kann. Aber richtig schlimm wird das dann erst nächste Saison. Und Dortmund hat gerade fast 100 Mio für die Kader Verstärkung oder die Sprengung ihres Gehtaltsetats.

    2. “Müller spielt immer” gehört zu den elementarsten Fußballweisheiten wie zb “der Ball ist rund und das Spiel dauert 90 Minuten”.

      Du hast diesen Spruch offensichtlich nie richtig verstanden. Die Kernaussage war nie, dass explizit Müller immer spielt, sondern dass der Beste und Geeignetste (damals in der Tat Müller) anstelle desjenigen mit dem größten Namen, größten Gehaltszettel und der höchsten Ablöse spielt.
      Dass Müller auf der Bank sitzt, ist somit folgerichtig. Wie hätte sich den Müller damals durchsetzen sollen, wenn andere Spieler so unantastbar gewesen wären?

    3. Mach dir nichts draus lieber KURT – spätestens am 06.11.2017 haben wir einen neuen Trainer. Wer wettet dagegen?

  21. die mediale Treibjagd ist eröffnet und das nur, weil Bayerns Antrag mit 12 Spieler gleichzeitig auf dem Platz zu stehen, von FIFA, UEVA und DFL abgelehnt wurde.
    Dabei ist die Saison noch so lang.
    Spieler werden verletzt, Rekonvaleszenten bzw. außer Form sein.
    Selbst die vielzitierte Taktik, sinnvolle Pausen und Einbau der Nachwuchsspieler, werden den Einsatz von ca. 20 Spilern auf 10 Feldpositionen bestimmen.
    Also laßt Euch von den Medien nicht verrückt machen oder sollte Bayern lieber nur 11 Spieler verpflichten?

  22. …ich weiß, aber es ist noch früh – UEFA….

  23. Das Spiel war eine klare Ansage von Carlo an Rudy und Müller: Ihr seid Ersatz. Wenn Thiago, Vidal, Robben und Co. halbwegs fit sind, spielen die. Ende.
    Let’s face it, Carlo hat 8 klare Stammspieler: Neuer, Kimmich, Hummels, Alaba, Vidal, Thiago, Ribery, Robben, Lewy.
    Einzig ein IV-Platz ist vakant (wird spannend wenn alle fit sind) und zwei Plätze im Mittelfeld/Sturm. Um diese beiden Plätze streiten sich in Tolisso, Ribery, und demnächst James. Erst dahinter haben Müller, Rudy, Coman Einsatzchancen.

    Das finde ich schade, das finden viele andere Kommentatoren hier schade, sowohl was die Personalien als auch die damit verbundene spielerische Auslegung angeht. Daher auch die negative Stimmung hier, verständlich.

    Aber es ist legitim von Carlo. (Und übrigens SEHR ähnlich wie das was ein gewisser Zidane im Südwesten des Fußballkontinents macht…)

    Antwortsymbol2 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Denke der Hauptgrund ist der Spielpraxis und kommenden Länderspielpause geschuldet warum die gestern auf dem Feld stehen durften. Im September beginnt die saison mit alle 3 Tage ein Spiel und da wollte er Thiago, Robben und Co wieder Bundesligaluft schnuppern lassen.

    2. Es ist legitim, aber nicht clever. Und mit Zidane hat das gar nichts zu tun. Dieser hat auch eine Stammelf, rotiert aber erstens mehr (siehe Spielzeit Asensio, Kovacic, Varane) und hat auch schon den ein oder anderen großen Namen abgesägt. So wurd Isco vor James und Bale geschoben, selbts Asensio und Vazquez haben zum Ende mehr Vertrauen gehabt. Wenn Carlo es nicht schafft mit einer Elf aus meinetwegen 7 Stammspielern und 4 Talenten gegen einen durchschnittlichen Bundesligisten was zu holen, dann frag ich mich wozu wir diesen Trainer brauchen. Um immer wieder die Elf besten Leute auf den Platz zu schicken und den Kuchen an diese zu verteilen, während die anderen sich um die Krümmel kloppen können, kann man auch seinem Sohn den Trainerposten geben. Grade diese Saison wurde von Vereinsseite kommuniziert, dass der Umbruch an erster Stelle steht. Mich würde mal interessieren, was andere Trainer zu diesem enormen Problem von Ancelotti sagen würden, einen Rudy, Müller, Coman, Bernat oder Süle auflaufen zu lassen.

  24. Ancelotti bevorzugt Spieler mit Erfahrung, dass ist vor dem Hintergrund nachvollziehbar, immer gewinnen zu müssen und in den Pokalwettbewerben mindestens bis ins Endspiel zu kommen – nebenbei bemerkt m. E. für die CL eine Forderung, die hanebüchen ist.
    Ancelotti braucht eine eingespielte Stammformation von 7 bis 8 Spielern, die sich im Moment noch finden muss, und für diese Stammformation gibt es noch etwa 5 oder 6 weitere Spieler, die in diese Stammformation hinein rotieren, sie ergänzen. Durchaus kann es im Verlauf der Saison sein, dass von diesen Ergänzungsspielern sich jemand im Stammkader fest spielt, also „unrotierbar“ wird.

    Den Ansatz, möglichst früh eine klare Formation aus erfahrenen Spielern zu haben, die sich miteinander eingespielt haben, sowie eine Gruppe von letztlich gleichwertigen Spielern, die je nach Lage und Gegner in diese Formation mit hineingenommen werden, finde ich richtig. Allerdings kommt es dabei sehr auf die Trainingssteuerung an, denn die Stammspieler werden viele Spiele leisten müssen, wobei Carlo ganz ohne Rotation sicher nicht auskommen wird.

    Ob nun unsere „alternden Helden“ Ribery und Robben in diese Stammformation gehören, darüber kann man streiten. Beide haben enorme Erfahrungen, die Kraft für eine ganze Saison auf Top-Niveau haben sie sicherlich nicht mehr. Daher bin ich sicher, dass sie häufiger Pausen bekommen werden, was die Möglichkeiten für Müller, Coman und James sicherlich verbessert. Auch Rudy wird seine Möglichkeiten bekommen, sich zu zeigen und sich weiter einzuspielen.
    Ohne Frage ist die Notwendigkeit zu Wechseln, zu Rotationen, im Mittelfeld am höchsten, weswegen sich beim FCB dort aber auch die meisten Spieler finden. Im Mittelfeld entscheidet sich ja auch die Taktik, mit der gegen bestimmte Gegner vorgegangen wird.

    Ich sehe als Stamm folgende Spieler: Neuer – Kimmich, Hummels, Alaba – Thiago, Vidal – Lewa. Die Ergänzungsreihe bilden dann Süle und Martinez sowie im Mittelfeld Tolisso, Müller, Coman, James, Robben und Ribery. Dabei dürfte James einen Ancelotti-Bonus haben, Müller und RibRob eine Bayern-Bonus, der aber wohl weniger zählt, als der Ancelotti-Bonus
    Ersatzspieler mit weniger Aussicht, öfters in die Stammformation zu kommen, sind dann Bernat und Rafinha, beide werden aber in Verletzungsfällen oder „kartentechnische Zwangspausen“ sicher auf ihre Spielminuten kommen. Unsere Jungen werden sich gedulden müssen und sich über die wenige Spielzeit empfehlen, die sie bekommen, wenn ein Spiel schon entschieden ist.

    Letztlich werden alle namhaften Spieler ihre Zeiten bekommen. Viel wichtiger finde ich die Frage, welche Rolle die Taktik spielen wird, ob die sich abzeichnende Variante mit weiter defensiv ausgerichteter Position und dem Ziel, mehr Gelegenheiten für schnelle Gegenstöße zu bekommen, noch mehr Raum einnehmen wird, oder ob – angesichts der Erfahrung mit Werder – doch wieder stärkerer Fokus auf Spielkontrolle im letzten Drittel gelegt werden wird. Beides benötigt unterschiedliche Spieler, sodass sich je nach Schwerpunkt die Spielzeiten für Müller, Robben und Ribery, aber auch Coman und Tolisso ändern werden.
    Wir werden es sehen, vermutlich schon in den nächsten Spielen, die es in sich haben.

    Antwortsymbol3 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. „Ancelotti bevorzugt Spieler mit Erfahrung, dass ist vor dem Hintergrund nachvollziehbar, immer gewinnen zu müssen und in den Pokalwettbewerben mindestens bis ins Endspiel zu kommen – nebenbei bemerkt m. E. für die CL eine Forderung, die hanebüchen ist.“
      Diese Aussage wird auch nicht wahrer, nur weil man sie dauernd wiederholt. Ich kenne niemanden-weder hier im Forum noch offline-der den Einzug ins CL-Finale voraussetzt. Die Kritik, die viele hier (darunter auch ich) an der Amtszeit von Carlo üben, bezieht sich nicht auf die Ergebnisse (die absolut in Ordnung waren), sondern auf die Spielweise und das Kadermanagement. Der Vorwurf, dass die Kritiker das Triple voraussetzen würden, dient doch einfach nur dazu, Leute mit anderer Meinung als weltfremde Spinner dazustellen. Der beste Bayerntrainer zu meinen Lebzeiten war für mich eindeutig Guardiola, und der hat das CL-Finale in allen drei Jahren nicht erreicht. Das dazu.

      1. Du hast eindeutig recht. Ich würde noch ergänzen, dass mir auch das öffentlich sichtbare Engagement Carlos zu lasch ist. Auch wenn man Pep für sein Spektakel am Spielfeldrand häufig kritisierte – es hat doch was gebracht. Die Spieler sind doch größtenteils noch Kinder und die muss man halt laut dirigieren. Schaut auch mal auf ein klassisches Orchester, auch hier agieren viele Dirigenten mit einer eindeutig übertriebenen Körpersprache – aber das wirkt einfach.

      2. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob sich deine Kritik, @Olorin, auch gegen mich richtet, deshalb erlaube ich mir eine Klarstellung:
        Mein ergänzender Hinweis, dass ich die Forderung, mindestens bis in CL-Finale zu kommen, als hanebüchen, also als völlig überzogen und unangemessen, bezeichne, zielt genau auf jene, welche diese Forderungen stellen. Ich teile sie nicht, vielmehr richtet sich meine Kritik gegen die Medienvertreter, die offen oder zumindest angedeutet, diese Forderung immer wieder aufführen, in der Absicht, damit Druck aufzubauen.
        Deswegen bin ich auch der Meinung, dass die Liga-Meisterschaft der wichtigste Titel ist, er dokumentiert, das die Mannschaft gute Arbeit leistet; und das ist die Grundlage für Erfolge in den K.O.-Spielen.

        Auf Carlo bezogen geht meine Kritik ebenso wie deine auf die von ihm entwickelte Spielidee, die sich von meinen Vorstellungen eines Systems zunehmend entfernt. Meine Vorstellung geht auch Richtung Guradiola, da es sich durch kluge Bewegung aller Mannschaftsteile und schnelles Pass-Spiel auszeichnet, um dadurch selbst solche Abwehrbollwerke wie das von Bremen auszuspielen; weswegen dadurch natürlich möglichst viele Spieler im letzten Drittel benötigt werden.

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