Unentschieden im Spitzenspiel.
Die Länderspielpause ist überstanden und der Spieltag eröffnete direkt mit einem Topspiel.
Falls ihr es verpasst habt:
Die Aufstellungen
Niko Kovač wechselte im Vergleich zum 6:1-Sieg gegen Mainz auf drei Positionen. Müller spielte auf der 10er-Position für Coutinho. Der Brasilianer kehrte erst am Donnerstag aus LA zurück, wo die brasilianische Nationalmannschaft ein Testspiel bestritt. Die zweite Änderung erfolgte auf den Flügelpositionen. Gnabry spielte von Beginn an. Für ihn musste Perišić weichen. Kurzfristig musste David Alaba passen. Dieser hat sich beim Aufwärmen verletzt. Für ihn spielte Jérôme Boateng. Lucas Hernández rückte nach Außen.
Taktisch blieb es beim 4-2-3-1-System mit der Doppelsechs Kimmich und Thiago. Pavard blieb weiter als rechter Verteidiger gesetzt. Niko Kovač betonte gegenüber Sky, das besagte Spieler diese Positionen auch erfolgreich in ihren jeweiligen Nationalmannschaften begleitet haben.
Auf der Gegenseite überzeugte Julian Nagelsmann mit einer 3-5-2/4-4-2-Formation. Lediglich ein Wechsel nahm der Leipzig Trainer vor. Mukielé spielte für den verletzten Kampl, der neben Orban und Konaté die Dreierkette bildete.
1. Halbzeit
Die Münchner waren von Beginn an hellwach. Leipzig versuchte hoch zu pressen und waren hoch aufgerückt. Dadurch ergab sich ein 50:50-Zweikampf zwischen Müller und Klostermann. Der Münchner bleibt Sieger und schickte sofort Lewandowski steil. Der Pole guckte Gulácsi zum 1:0 aus (3.)
Das frühe Tor gab den Münchnern Sicherheit. Gnabry und Coman rückten sehr stark ins Zentrum und boten sich als Anspielstationen in der Zone 14 an. Das brachte Variabilität ins Aufbauspiel der Bayern und konterte das Pressing von Leipzig aus.
Vor allem wenn die Münchner ihr Tempo auf der Außenbahn einsetzen konnten, wurde es gefährlich. Gnabry und Lewandowski vergaben so gute Möglichkeiten.
In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit brachten sich die Münchner um den Lohn. Thiago verliert den Ball im Mittelfeld. Werner spielte einen vertikalen Ball auf Poulsen, ist einen Tick vor Hernández am Ball und wird vom Franzosen gefoult. Forsberg verwandelte sicher zum 1:1 (45+2.). Neuer hatte die Ecke, war aber chancenlos.
2. Halbzeit
Julian Nagelsmann stellte zur Halbzeit um. Er tauschte das 3-5-2 gegen ein klares 4-2-2-2, um mehr Druck im Mittelfeld ausüben zu können. Dieser Schachzug wurde belohnt. Leipzig erspielte sich die ersten Chancen aus dem Spiel heraus. Es entwickelte sich ein ähnlicher Schlagabtausch wie im DFB-Pokalfinale. Werner auf der einen Seite und Coman auf der anderen Seite vergaben beste Möglichkeiten.
Niko Kovač reagierte in der 61. Minute mit einem Doppelwechsel. Für Gnabry und Müller kamen Davies und Tolisso. Das brachte mehr Sicherheit im Zentrum, da Kimmich sich deutlich tiefer positionierte im Aufbau. Chancen gab es aus Münchner Sicht aber nur durch Flanken, wenn vorher Coman durch einen Diagonalpass freigespielt wurde.
In den Schlussminuten kam Coutinho für Thiago. Werner hatte gegen Neuer abermals die Führung auf den Fuß, doch der Torhüter des FC Bayern entschied das direkte Duell für sich.
In der Nachspielzeit hätte es für die Bayern dann doch fast für den Sieg gereicht. Nach einer Freistoßflanke von Kimmich, setzte sich Süle durch, scheiterte aber an Gulácsi und dem Außenpfosten.
Am Ende trennen sich beide Mannschaften mit einem gerechten Unentschieden. Die Münchner verpassten es in den ersten 40 Minuten die Führung höher zu gestalten. Können sich aber auf der anderen Seite nicht beschweren, da Leipzig viele Chancen nach der Pause ausgelassen hat
Dinge, die auffielen
1. Kovač clever (1. Halbzeit)
Der FC Bayern behielt zwar sein taktisches System bei, hatte aber einige Variationen in seinem Spiel. Wie schon im DFB-Pokal-Finale tauschten Gnabry und Coman die Seiten. Kovač ließ beide aber bewusst stark einrücken, um so eine numerische Überlegenheit im Mittelfeld zu haben. Das Pressing der Leipziger konnte so gut ausgehebelt werden. Kimmich und Thiago konnten die Bälle im Mittelfeld klug verteilen. Eine Ballbesitzquote von 76% und eine Passquote von 91% in der ersten Halbzeit, ist der statistische Ausdruck dessen. Eine Steigerung von 13% im Passspiel und 18% im Besitz. Nur das Ergebnis vermochte dies nicht ausdrücken.
2. Nagelsmann cleverer? (2. Halbzeit)
In der Halbzeit stellte der Coach von Leipzig um. Das 3-5-2 offenbarte zu viele Lücken (siehe Punkt 1). Das nun vorgetragene 4-2-2-2 gab mehr Zugriff im Zentrum. Die Bayern wurden früh auf die Flügel gedrängt, wodurch sich ein völlig anderes Spiel entwickelte. Hernández und Pavard waren zum Teil sehr isoliert im Aufbau und wurden in Fehler getrieben. Leipzig kam so in den ersten 15 Minuten nach der Pause zu fünf Abschlüssen.
Erst durch die Einwechslung von Tolisso und Davies bekamen die Münchner die nötige Sicherheit. Allerdings bekamen die Münchner nie die gleiche Sicherheit ins Spiel, welche sie in der ersten Halbzeit hatten.