O’zapft is! Lewandowski und Coutinho ersaufen Köln
Falls Ihr es verpasst habt:
Die Aufstellung
Im Vergleich zum Champions-League-Auftakt beorderte Niko Kovač Joshua Kimmich wieder zurück ins Mittelfeld, Thiago bekam dafür eine Ruhepause. Für ihn rutschte Jérôme Boateng in die Verteidigungskette. Ivan Perišić blieb weiterhin in der Mannschaft, um Coman eine Verschnaufpause zu geben.
Achim Beierlorzer schickte dieses Mal sein Team im 4-2-3-1 ins Feld.
1. Halbzeit
Das Spiel begann nach drei Minuten mit einem frühen Treffer der Münchner: Kölns Zugriff schlug fehl und so fand sich Kimmich tief in der gegnerischen Hälfte mit erstaunlich viel Platz wieder. Dieser steckte vertikal auf Lewandowski, der wiederum einmal mehr traf.
Bayern blieb auch weiterhin am Drücker und setzte in der 14. Minute das nächste große Ausrufezeichen mit einem Freistoß: Coutinho schnitt den Ball mit ganz viel Gefühl aus halblinker Position über die Mauer und scheiterte nur am linken Pfosten.
Das Spiel verflachte nun komplett. Bayern erspielte sich kaum mehr Chancen, während sich Köln ins Spiel kämpfte. Ballverluste bestimmten die chancenarme Partie.
Dennoch schlug Lewandowski in der Nachspielzeit beinahe doch noch einmal zu: Coutinho konnte den Polen mit dem Außenrist schicken, dieser umkurvte Horn, blieb stehen und lupfte den Ball aus sehr spitzem Winkel nur von oben auf das Tor.
2. Halbzeit
Kovač verzichtete zu Beginn der 2. Hälfte den Gelb-Rot gefährdeten Boateng auszuwechseln.
Nach einer Ecke von Kimmich erhöhte Lewandowski wieder drei Minuten nach Halbzeitbeginn zum 2:0.
In der 58. Minute kam Martínez für Boateng, 30 Sekunden später war die Partie entschieden: Ehizibue brachte Coutinho vor dem Torschuss zu Fall, Schiedsrichter Ittrich pfiff Elfmeter und schickte den Kölner runter. Lewandowski überließ dem Brasilianer den Strafstoß, der souverän auch nach einer Wiederholung verwandeln konnte.
In der 71. Minute nahm Kovač die oft spielenden Kimmich und Lewandowski runter und brachte Cuisance und Thomas Müller. Zwei Minuten später schickte Coutinho in bester Zehner-Manier Ivan Perišić, der aus halblinker Position den Ball überlegt rechts unten einschoss.
Das Spiel verflachte endgültig und wachte erst auf, als Rafael Czichos Manuel Neuer Sekunden vor Schluss zu einer Weltklasse-Parade zwang.
Dinge, die auffielen:
1. Konstanz?
Wie gegen Leipzig begannen die Münchner furios. Wie gegen Leipzig trafen sie früh. Und wie gegen Leipzig wurde es dann schwächer. Diesmal bereits nach 15 Minuten. Nach anfänglichem Power-Play verflachte die Partie zunehmend zu einem Mittelfeldgeplänkel. Ballverluste und -gewinne wechselten sich in hoher Frequenz ab. Dazu viele Fouls, die bei Boateng sogar beinahe zur Gelb-Roten Karte führten.
Wenig souverän, aber für Köln reichte es recht mühelos. Doch Köln ist nicht der Gradmesser für diese Saison, noch immer wartet man auf eine 90 Minuten lange konstant gute Leistung. Hier wirkte der Sieg lange Zeit ungefährdet, weil man im Gegensatz zu den Spielen gegen Leipzig und Belgrad noch rechtzeitig traf. Trotzdem kam der Eindruck auf, dass das Spiel noch viel früher hätte zugemacht werden können, hätte man die Leistung aus den ersten 15. Minuten länger bestätigt. Gerade diese Inkonstanz rächte sich gegen Leipzig noch eine Woche zuvor.
2. Lewandowski-Festspielwochen
Die Lewandowski-Wochen gehen auch im September weiter. Der Spieler des Monats August erledigte auch Köln fast im Alleingang. Das erste und zweite Tor machte er selbst, zwischenzeitlich scheiterte er nur denkbar knapp bei seinem Lupfer auf das leere Tor vor der Halbzeit und dann zeigte er auch noch Qualitäten eines echten Kapitäns, als er freiwillig auf seinen Hattrick verzichtete, um Coutinho so wirklich beim FC Bayern willkommen zu heißen. Der Pole ist mittlerweile so prägend für das Spiel und die Ergebnisse Bayerns, dass man sich fast vor der Zeit fürchten muss, in der Lewandowski nicht mehr in dieser Überform ist.
3. Olá Coutinho!
Auch wenn Philippe Coutinho bereits gegen Mainz und Belgrad von Beginn an spielen durfte, kam er so richtig erst am Beginn des Oktoberfests an. Sieben Torschussvorlagen standen am Ende der Partie bei ihm zu Buche. Eine davon reichte Perišić auch für den Treffer zum 4:0, während gerade seine Vorlage für Lewandowskis Chance kurz vor der Pause im Gedächtnis blieb.
Dazu gleich fünf Schüsse und ein herausgeholter Elfmeter. Dank Lewandowskis Geschenk konnte er sich sogar in die Torschützenliste eintragen.
Der Brasilianer zeigte, dass Niko Kovač zu seiner Gunst mit Recht sein das 4-3-3 zum 4-2-3-1 umfunktionierte.