Vorschau: Der FC Bayern gegen den VfB Stuttgart
Personelle Situation
Der VfB Stuttgart muss am Wochenende wohl auf Didavi (Kniereizung), Rüdiger (im Aufbautraining) und Gruezo (Muskelfaseriss) verzichten. Hinzu kommt der Langzeitausfall von Abdellaoue, der mit einem Knorpelschaden im Knie noch immer keine Option ist.
Beim 0:0 in Köln setzte Huub Stevens auf ein 4-1-4-1 Grundsystem mit Hlousek, Niedermeier, Baumgartl und Schwaab. Einziger Sechser war Romeu. Davor spielten mit Sararer, Gentner, Leitner und Klein größtenteils Spieler, die auch eher für ihre Defensivfähigkeiten bekannt sind. Die Sturmspitze bildete Harnik, obwohl Ibisevic wieder fit ist. Überraschenderweise saß Kostic nur auf der Tribüne. Der für sechs Millionen Euro vor der Saison verpflichtete Offensivsspieler wurde von Stevens für seine Eigensinnigkeit und mangelnde Defensivarbeit auf die Tribüne verbannt. Auch der Neuzugang Dié, der für 500.000€ aus Basel gekommen war, wird am Wochenende noch fehlen.
Aufstellung / Umstellungen
Wie bereits erwähnt setzte Stevens zuletzt auf ein 4-1-4-1 System, sowohl gegen Köln auch als beim Heimspiel gegen Gladbach. In beiden Spielen gelang es dem Stevens-Team aber nicht ansatzweise Druck zu entwickeln. War Stuttgart gegen die Borussia zumindest nach Standardsituationen gefährlich, so konnten sie gegen Köln keinerlei Gefahr auf das gegnerische Tor entwickeln. Die wenigen Chancen, die sich die Schwaben erspielten, wurden leichtfertig vergeben. Ein Grundproblem in dieser Saison. Harnik ist mit fünf Toren bester Torschütze, Werner schoss bisher drei Tore und (immerhin) acht Spieler haben zwei oder ein Tor erzielt. Der richtige Torjäger fehlt dem Team von Stevens aber. 20 Tore aus 19 Spielen sind eine magere Ausbeute. Nur der BVB, Köln und der HSV sind noch schlechter. Hinzu kommen schon 33 Gegentore. Somit hat der VfB nach Hertha die schlechteste Tordifferenz.
Gerade die Heimbilanz ist erschreckend. Bisher gelang den Schwaben noch kein Tor vor der Pause. Zudem blieben die Stuttgarter die letzten fünf Spiele zu Hause komplett ohne eigenen Torerfolg. Ein Sieg (1:0 gegen Hannover im September), zwei Unentschieden und sechs Niederlagen spiegeln sich im letzten Tabellenplatz der Heimtabelle wieder. Es spricht viel dafür, dass Stevens sein Grundsystem auch am Wochenende beibehält und sogar auf die gleiche Aufstellung vom Mittwochabend setzt.
Das gewisse Etwas
Nachdem Achim Veh nach dem 12. Spieltag und einer 0:1 Pleite gegen den FC Augsburg das Traineramt freiwillig aufgegeben hatte, liegt der Fokus unter (Neu-)Trainer Huub Stevens wieder vermehrt auf Defensivarbeit. In den sieben Spielen unter dem Holländer gab es nur sieben Gegentore (vorher schon 26 in 12 Spielen). Auch am Wochenende werden die Suttgarter kein Offensivfeuerwerk abbrennen, sondern versuchen aus einer gut gestaffelten Defensive heraus Konterfußball zu zelebrieren.
Im Vergleich zur Hinrunde
Bezahlt der VfB seine Defensive Stabilität mit offensiver Harmlosigkeit. In den besagten Spielen unter Stevens erzielten die Schwaben nur sechs Tore. Davon alleine vier in Freiburg, beim ersten Spiel unter Stevens. Das reichte allerdings immerhin um neun Punkte zu holen. Genauso viele wie Armin Veh. Dieser benötigte aber fünf Spiele mehr. Gleichwohl ging es in der Tabelle nur zwei Plätze nach vorne. Und mit 18 Punkten ist der VfB nur zwei Punkte vor dem Tabellenletzten aus Dortmund. Der Fokus der Stuttgarter liegt nach wie vor auf dem Abstiegskampf – dies hat sich im Vergleich zur Hinrunde nicht verändert.
Prognose
Der FC Bayern muss nach dem Fehlstart gegen die Topteams Wolfsburg (2. in der Tabelle) und Schalke (4. in der Tabelle) in der Rückrunde nun gegen Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte antreten. Zunächst gegen die hier beschrieben Stuttgarter, dann folgt der HSV und anschließend die Partie gegen Paderborn. Dabei wird Pep das Augenmerk auf den bisher nicht gefunden Spielrhythmus legen müssen. Eine spannende Aufgabe, schließlich ist sowohl der VfB als auch der HSV defensiv relativ stabil. De facto wird es aber auch darauf ankommen die eigene defensive Grundordnung besser hinzubekommen. Bezieht man die Testspiele (gegen unterklassige Teams) mit ein, so hat der FC Bayern im Jahr 2015 in 5 Spielen schon 9 Gegentore bekommen.