Rot-Weißes Round-Up: Danijel Pranjic

Felix Trenner 02.12.2014

Pranjics Karriere verlief recht klassisch: Vom kleinen Heimatverein schaffte er, wie fast jeder gute Kroate, irgendwann den Sprung nach Zagreb zu Dynamo. Nach einem erfolgreichen Jahr in der Landeshauptstadt folgte schließlich der Wechsel zum SC Heerenveen in die Niederlande, wo er von 2005-2009 161 Spiele bestritt und 32 Tore erzielte. In der Erendevise gelangte er in das Blickfeld von Louis van Gaal, der vom Kroaten so überzeugt war, dass er, wie auch im Falle von Edson Braafheid, auf einen Wechsel bestand. Der FC Bayern machte es möglich, wie schon bei Felix Magath 2005 (Ali Karimi). Experten und Fans beäugten den Neuzugang jedoch mehr als kritisch. Die ersten Spiele bestritt der damals 27-Jährige als linker Verteidiger, konnte jedoch alles andere als überzeugen. So kam er in der gesamten Saison 09/10 nur noch auf 5 weitere Startelfeinsätze und einigen Auftritten als Joker. Besser lief es für ihn persönlich in der zweiten Saison, in der er sich eine lange Zeit einen Stammplatz erarbeiten konnte. Nach dem Abschied von Louis van Gaal änderte sich seine Situation jedoch drastisch. Unter Jupp Heynckes kam er 2011/12 auf lediglich 419 Minuten Einsatzzeit. Nach der Saison stand er letztendlich für den Abschied von einigen Altlasten und ging zu Sporting Lissabon. In Portugal spielte er ein halbes Jahr für die Grün-Weißen sowie ab Januar als Leihspieler bei Celta Vigo. Der Vertrag wurde schließich 2013 aufgelöst, Pranjic zog weiter zu Panathinaikos nach Athen. Seine Saison 2013/14 verlief in Griechenland so erfolgreich, dass er sich seinen Stammplatz in der Nationalmannschaft zurückerarbeiten konnte und bei der WM 2014 in allen Gruppenspielen auflief, auch wenn er letztendlich enttäuschend ausschied.

Im Nachhinein verkörpert Pranjic mehrere Figuren beim FCB, aus seinem Transfer lassen sich einige Lehren ziehen. Zum einen, dass man einem neuen Trainer nie blind vertrauen sollte, auch wenn er noch so überzeugt ist. Ein Spieler, der bei Heerenveen einen soliden Part spielt, wird beim FC Bayern kaum eine wichtige Rolle einnehmen können. Zum anderen war er im Nachhinein ein Beispiel für den Quantensprung, den der FC Bayern in seiner Transferpolitik gemacht hat. Von soliden Spielern aus der Erendevisie hin zu Top-Transfers aus dem Baskenland. Der Champions League Titel 2013 war die Frucht dieses gesteigerten Investitionsvolumens und der gestiegenen Ansprüche. Für den Spieler Pranjic war die Zeit in München wohl die beste seiner Karriere – nicht zuletzt die 700.000 Euro, die er dafür überwies, bezeugen das.

Miasanrot.de stellt regelmäßig am Dienstag und Freitag in einem Round-Up lesenswerte Texte und Fundstücke rund um den FC Bayern zusammen. Gewidmet wird jedes Round-Up einem ehemaligen Bayern-Spieler, der am jeweiligen Tag (oder kurz zuvor/danach) Geburtstag hat.

Presseschau

Pizarro: „Ich laufe schon wieder.“

Am Rande der Fanshop-Eröffnung des FC Bayern in Berlin am Samstag hatte Steffen die Gelegenheit mit Claudio Pizarro zu sprechen, der zur Zeit an einem Muskelbündelriss im Oberschenkel laboriert.

Pizarro über seinen Gesundheitszustand: „Es geht mir gut. Sehr gut. Ich laufe schon wieder und ich hoffe, dass ich in eineinhalb Wochen wieder mit der Mannschaft trainieren kann.“

… zu seiner Rolle beim FC Bayern: „Ich wusste, als ich zurück nach München kam, dass es sehr schwer wird immer von Anfang an zu spielen. Wir haben sehr gute Spieler in der Mannschaft. Mein Ziel ist immer meine Chance zu nutzen und da zu sein, um der Mannschaft zu helfen.“

… über die Eingewöhnung von Robert Lewandowski: „Robert ist ein sehr guter Spieler. Er hat nicht viel Zeit gebraucht, um in der Mannschaft anzukommen. Wenn ein Spieler gut ist, dann hilft er der Mannschaft sofort. Er ist sehr wichtig und wir können zusammen viel erreichen.“

… über eine mögliche Vertragsverlängerung: „Das weiß ich noch nicht. Das werden wir am Ende des Jahres sehen.“

Pepe Reina vor der Rückkehr

Auch Pepe Reina (Muskelverletzung in der Wade) äußerte sich in Berlin uns gegenüber zu seiner Rehabilitation. „I’m in the final stage of my recovery. I hope I will be back sooner than later.“ Zur veränderten Rolle des Torwarts, als 11. Feldspieler äußerte sich der Spanier übrigens wie folgt: „It was a consequence of the back pass-rule. Nowadays a goalkeeper is often described as a goalplayer and i totally agree with that. You have to be as complete as possible and that’s why Manu is up there with the best, if not the best in the world.“

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Seit heute Morgen findet ihr unter dem Titel »Dänisches Leihgut« einen Überblick zu Pierre-Emile Højbjerg, seinen Erwartungen und Möglichkeiten vor der Saison und warum er nun auf der Suche nach einem Verein ist, der ihn ausleiht. Spielzeit bzw. Spielpraxis sind die entscheidenden Faktoren für den 19-Jährigen. Beim FC Bayern sitzt er auf der Bank und kann derzeit kaum Einsatzminuten sammeln.

Benatia nur auf der Bank: Ein Fingerzeig?

Der „Kicker“ spekuliert, dass Benatias Bank-Dasein im Spiel gegen Hertha BSC Berlin bereits ein Fingerzeig in Richtung der nächsten Wochen sein könnte. Ein gewisses Vertrauen in den Marokkaner sei nach dem Platzverweis gegen ManCity verloren gegangen. Auch wir hatten in unserem Spielbericht bereits die Vergleichbarkeit zu Boateng 2012 angesprochen – ob allerdings das Spiel am Samstag hier eine wichtige Rolle gespielt hat? Unwahrscheinlich. Vielmehr wollte Guardiola dem Innenverteidiger wohl eine Pause gönnen, es ist davon auszugehen, dass er gegen Leverkusen wieder zum Zug kommen wird. Aufgrund der geringen Sperre (nur gegen ZSKA) wird Benatia im Achtelfinale nicht fehlen, er wird die Winter-Vorbereitung nützen können, um sich seinen Platz in der Kette zu sichern.

Højbjerg: Verhandlungen Ende Dezember

Højbjerg-Berater Sören Lerby sagte gegenüber der „Bild“, er habe ein gutes Gespräch mit Rummenigge und Sammer gehabt und dass man sich Ende Dezember erneut zusammensetzen werde, um eine Entscheidung über die Zukunft des Dänen zu fällen. „Goal.com“ fasst die Aussagen zusammen.
Auch wir hatten vergangenes Wochenende die Gelegenheit, mit Karl-Heinz Rummenigge über den 19-Jährigen zu sprechen. Das Interview gibt es hier zu lesen.

Hopfner über Hoeneß-Rückkehr

Im Interview mit der Süddeutschen Zeitung sprach Bayern-Präsident Karl Hopfner über Uli Hoeneß, der in naher Zukunft als Freigänger an die Säbener Straße zurückkehren wird.

Hoeneß wird Mitarbeiter im »Junior Team« des FC Bayern und erhält dafür einen Arbeitsvertrag der AG, wie auf der Jahreshauptversammlung erklärt wurde. Dies soll keine »Alibigeschichte« sein, sondern eine protokollierte Tätigkeit, damit alles seinen für die Justizbehörden »formal geregelt[en]« Gang geht. Zu einer möglichen Rückkehr von Uli Hoeneß als Bayern-Präsident hält sich Hopfner bedeckt, weißt aber darauf hin, dass er »nicht gegen Uli Hoeneß antreten« wird. Schlussendlich sei dies eine Entscheidung der Mitglieder. Auf Süddeutsche.de ist eine Zusammenfassung des Artikels aus der Freitagsausgabe der Zeitung zu finden.

Video: Südkurve in Berlin

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