FC Bayern München, News und Gerüchte: Wer wird Tuchel-Nachfolger beim FCB?
- FC Bayern: Was spricht für und was gegen Tuchel
- Thomas Tuchel: Entlassung eher Chance oder Risiko?
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News: Kein Investor! Fans erringen Sieg gegen die DFL
Die deutschen Fanszenen haben im Streit mit der DFL einen beachtlichen Sieg errungen. Wie die Vereinigung der 36 Profi-Clubs der ersten und zweiten Bundesliga bekanntgab, ist ein möglicher Investorendeal vom Tisch. “Auch wenn es eine große Mehrheit für die unternehmerische Notwendigkeit der strategischen Partnerschaft gibt: Der deutsche Profifußball steht inmitten einer Zerreißprobe”, erklärte Hans-Joachim Watzke als Sprecher des DFL-Präsidiums.
Das Vorhaben hätte nicht nur bei den Fans, sondern auch innerhalb der Clubs “zwischen Profis, Trainern, Clubverantwortlichen, Aufsichtsgremien und Mitgliederversammlungen (…) für große Auseinandersetzungen” gesorgt. Das wiederum habe “die Integrität des Wettbewerbs” gefährdet, weil Spielverläufe und der Spielbetrieb beeinflusst wurden. Somit könne die Tragfähigkeit eines erfolgreichen Vertragsabschlusses nicht mehr sichergestellt werden.
Zuletzt hatte ein Großteil der Fanszenen während der Partien in den beiden Bundesligen für Spielunterbrechungen gesorgt. Tennisbälle, Schokotaler und auch ferngesteuerte Autos wurden beispielsweise auf das Spielfeld geworfen. Der Protest blieb dabei jederzeit friedlich. Vor diesem Hintergrund ist der Erfolg nochmal beachtlicher.
Mehr zu den Ursachen und Gründen des Protests bei der Sportschau (Stand: 12. Februar 2024).
Gerüchte: Wer wird Nachfolger von Thomas Tuchel beim FC Bayern?
Der FC Bayern München wird sich im Sommer von Thomas Tuchel trennen. Bereits vor Bekanntgabe dieser Entscheidung kursierten medial Gerüchte über mögliche Nachfolger. Wie so oft fallen dabei zahlreiche Namen – ungeachtet dessen, wie viel Substanz wirklich hinter dem Gerücht steckt.Miasanrot hat sich die in irgendeiner Form logisch erscheinenden Kandidaten genauer angesehen. Eine Übersicht.
Xabi Alonso (Bayer Leverkusen)
Das Gerücht: Um zu erahnen, dass Xabi Alonso ganz weit oben auf der Liste des FC Bayern steht, braucht es wohl keine fünf Telefone und ein großes Netzwerk. Dennoch sei erwähnt, dass derzeit zahlreiche deutsche Medien davon schreiben, dass der ehemalige FCB-Profi der große Wunschkandidat sei.
Das spricht für Alonso: Der Spanier ist nicht nur mit Bayer Leverkusen aktuell sehr erfolgreich und lässt dort attraktiven Fußball spielen, er kennt auch den Club bestens. Alonso wirkt derzeit wie das perfekte Match für den FCB, bringt er doch genau die Spielidee mit, für die man in München eigentlich immer stehen wollte, die man aber seit vielen Jahren nicht mehr auf den Rasen bekommt: Dominant, ballsicher, strukturiert – aber in entscheidenden Momenten auch flexibel und dynamisch.
Das spricht gegen Alonso: Gegen ihn spricht eigentlich nur, dass er schwer zu haben ist. Nicht nur gilt Leverkusen als einer der härtesten Verhandlungspartner der Bundesliga, auch ist es ein Problem für den FCB, dass Jürgen Klopp beim FC Liverpool seinen Rückzug angekündigt hat. Mehrfach wurde in der Vergangenheit berichtet, dass Alonso gern bei einem seiner drei Ex-Clubs arbeiten würde. Liverpool könnte womöglich verlockender für ihn sein.
Zinédine Zidane (vereinslos)
Das Gerücht: Sport1 will von einem “engen Vertrauten” des Franzosen erfahren haben, dass er sich durchaus vorstellen könne, beim FC Bayern anzuheuern. Neben der französischen Nationalmannschaft und Juventus Turin sei der FCB die dritte realistische Option.
Das spricht für Zidane: “Zizou” hat eine besondere Ausstrahlung. Geht man davon aus, dass der Mythos der “untrainierbaren Kabine” beim FC Bayern tatsächlich ein Problem ist, könnte Zidane mit seiner Art genau der richtige Mann sein. Ähnlich wie Carlo Ancelotti gilt der Weltmeister von 1998 als Menschenfänger. Seine Erfolge mit Real Madrid sprechen für sich. Eine derartige Ansammlung an Stars in ein funktionierendes Gebilde einzufügen, ist eine der schwersten Aufgaben im Weltfußball.
Das spricht gegen Zidane: Ein großer Nachteil wären die Sprachprobleme. Zidane spricht Französisch, Italienisch und Spanisch – Englisch nur teilweise. “Ich verstehe Englisch, aber ich beherrsche die Sprache nicht komplett. Ich weiß, dass es Trainer gibt, die zu Clubs gehen, ohne die Sprache zu sprechen. Aber ich arbeite anders”, sagte er 2022 im Interview mit der L’Équipe. Abseits dieser Barriere ist es auch fraglich, ob der FC Bayern für den Neuanfang nicht einen Trainer bräuchte, der konzeptioneller und strukturierter im taktischen Bereich arbeitet. Zidane ist sehr pragmatisch und orientiert sich meist an kurzfristigen Entwicklungen. Das allerdings auf hohem Niveau.
Sebastian Hoeneß
Das Gerücht: Noch gibt es abseits der einen oder anderen beiläufigen Nennung keine seriösen Berichte über ein Interesse des FC Bayern München an Sebastian Hoeneß. Doch auch dieser Gedanke liegt deutlich näher, als so manches, das aktuell berichtet wird.
Das spricht für Hoeneß: Auch er kennt den Club aus seiner Zeit bei den Amateuren des FC Bayern, mit denen er immerhin Meister in der 3. Liga wurde. Der VfB Stuttgart spielt aktuell zudem sehr attraktiven und auch erfolgreichen Fußball. Was Hoeneß dort in kurzer Zeit geleistet hat, verdient Beachtung und Anerkennung.
Das spricht gegen Hoeneß: Der 41-Jährige hat noch weniger Erfahrung als einst Julian Nagelsmann, der damals immerhin schon in der Champions League aktiv war und sein Niveau bei zwei Stationen nachweisen konnte. Hoeneß hatte eine unerfolgreiche Zeit bei der TSG Hoffenheim und nun sein erstes richtig erfolgreiches Jahr. Der Schritt zum FCB könnte zu früh sein. Interessant ist zudem, dass der Spielstil des VfB bei den Amateuren und auch bei der TSG so überhaupt nicht erkennbar war. Die Gründe dafür könnten vielfältig sein, doch es gibt einige Unsicherheiten bei Hoeneß. Vielleicht zu viele.
„Er kennt den Club“
Weitere Kandidaten: Hansi Flick und Jürgen Klopp
Hansi Flick und Jürgen Klopp sind weitere Kandidaten, für die es gute Argumente gäbe, warum der FC Bayern an ihnen interessiert sein könnte. Gerüchte gibt es zu beiden. Jedoch scheinen beide Optionen unwahrscheinlich zu sein.
Bayerns Erfahrungen mit Flick sind trotz der vielen Titel ambivalent. Es wäre überraschend, würde er auf der Liste des FCB weit oben stehen. Gegen Klopp wiederum spräche deutlich weniger – wenn da nicht seine eigene Entscheidung wäre, eine Pause einzulegen. Sein Berater Marc Kosicke bekräftigte das nun bei Sky: „Jürgen Klopp wird nach der jetzigen Saison für ein Jahr weder einen Club noch eine Nationalmannschaft trainieren. Dabei bleibt es.“
Gerücht: Max Eberl übernimmt FC Bayern wohl nach Leipzig-Spiel
Max Eberl soll beim FC Bayern München nach dem Spiel gegen RB Leipzig in der Bundesliga am kommenden Wochenende übernehmen. Das berichtet der kicker. Demnach werde es am Montag eine Aufsichtsratssitzung geben, in der seine Anstellung als Sportvorstand in die Wege geleitet werde. Es könne sein, dass der ehemalige FCB-Spieler bereits gegen den SC Freiburg auf der Tribüne sitzt.
Dementsprechend wird Eberl auch an der Suche nach einem neuen Trainer beteiligt sein. Der 50-Jährige hatte zuletzt in Leipzig gearbeitet und wurde dort Ende 2023 freigestellt. Das Konstrukt begründete diese Entscheidung mit einem mangelnden Bekenntnis Eberls.
Lesens- und Hörenswert
Rasenfunk: Pajors Show & Bundesliga-Reform
Der Rasenfunk bespricht in dieser Folge nicht nur den vergangenen Spieltag der Bundesliga, sondern auch die anstehende Reform durch den DFB. Darunter eine schrittweise Aufstockung der Liga. Kompetent und hörenswert.
Spox: Kommentar zur Trainerentlassung – die richtige Entscheidung
Nino Duit kommentiert die Trainerentlassung von Tuchel beim FC Bayern und kommt zu dem Fazit: Richtige Entscheidung. Auch wegen des Titelkampfes!
The Athletic: Darum hat der FCB diese Entscheidung getroffen (€)
Raphael Honigstein sieht die Gründe für die Trainerentlassung vor allem auf Spielerseite. Einerseits würde man intern den Hunger des Teams kritisieren, andererseits habe nahezu jeder Schlüsselspieler an Form verloren, was ein schlechtes Bild auf Tuchel werfe.
Martin Rafelt: Langer Gedanke über Bayern
Der Trainer mit interessanten Ausführungen zum Thema Geduld vs. mentaler Druck mit Bezug auf den FC Bayern und was „Siegermentalität“ eigentlich bedeutet.
FC Bayern München: Die nächsten Spiele des FCB
Datum (Uhrzeit) | Wettbewerb | Gegner |
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24.2.2024 (18:30 Uhr) | Bundesliga | RB Leipzig (H) |
1.3.2024 (20:30 Uhr) | Bundesliga | SC Freiburg (A) |
5.3.2024 (21:00 Uhr) | Champions League | Lazio Rom (H) |
9.3.2024 (15:30 Uhr) | Bundesliga | FSV Mainz 05 (H) |
16.3.2024 (15:30 Uhr) | Bundesliga | SV Darmstadt 98 (A) |