Blickpunkt Amateure: Generationswechsel in der Innenverteidigung – Jetzt!

Jan Trenner 06.03.2014

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Es war vielleicht ein unnötiger Wechsel in der 87. Minute. Nach einer durchwachsenen Vorstellung verließ Mitchell Weiser das Feld und wurde durch Stefan Buck ersetzt, der sich sofort in die Innenverteidigung orientierte. Der Plan war offensichtlich – die Abwehr stabilisieren, dass Ergebnis über die Zeit retten. Ob Buck allerdings der nötige Stabilisator ist, bleibt fraglich. Schließlich war er kurz vor dem Winter ein Unsichterheitsfaktor. Dies konnte er leider nicht in der langen Pause abstellen. Was vielleicht daran lag, dass er nur ein Testspiel bestritten hat.

Vrzogic, der die Hinrunde nach einem Knorpelschaden verpasste, ist in meinen Augen derzeit ein Platzhalter, den man nach der Verletzung wieder heranführen und testen muss bzw. seine Position für den neuverpflichteten, aber derzeit eventuell verletzten, Matthias Strohmaier (19) räumen könnte. Daniel Wein spielt nach Verletzung seit September 2013 ruhig und abgeklärt. Genau das, was wir von unseren Innenverteidigern erwarten. Auf der Position hat man auch noch Lukas Grill (21) und Edwin Schwarz (19) zur Verfügung.

Wieso sollte man nun also auf die jüngere Generation setzen? Weil es wichtig ist auf die Talente und Jugendspieler zu bauen. Stefan Buck profitiert in der Regionalliga Bayern von seiner Erfahrung, seiner Größe und dem Positionsspiel. Er ist leider nicht schnell im Antritt, verlagert lange Bälle häufig unsicher und kann nicht im schnellen Kombinationsspiel nach vorn agieren. So kommt es häufig dazu, dass die Ballbehandlung zu lange braucht und der Sechser inzwischen von den Gegenspielern gut zugestellt oder gar attackiert ist. Die Folge ist ein unsicherer Spielaufbau, der gegnerische Chancen provozieren kann. Wenn wir weiterhin mit so hoch stehenden Außenverteidigern agieren möchten, muss die zentrale auf Topniveau Bälle behaupten und sich mit kurzen Pässen freispielen können. Also alle Positionen vom Mittelstürmer bis zu den zentralen Verteidigern. Derzeit haben wir eine gute Tabellenposition und eine Kaderstärke, die es uns erlaubt junge Spieler aufzubauen und zu integrieren. Zum Beispiel mit wechselnden Partnern neben Buck bzw. einer “Installation” von Strohmaier als Führungsspieler. In den letzten Wochen wurde intensiv und mit verschiedensten Aufstellungen getestet. Die Erkenntnisse daraus sollte man anwenden – ich würde mich über größere Einsatzchancen und -zeiten der Jugend freuen.

Natürlich sollten wir keine überhasteten Streichungen aus dem Kader vornehmen, denn die Jugend profitiert von der Erfahrung, aber auch ein Tobias Schweinsteiger findet sich inzwischen in der Rolle des Ersatzmanns, denn Kevin Friesenbichler, der 12 Jahre jünger ist, hat ihm den Rang abgelaufen. Profitiert haben sie sicher beide voneinander. Erfahrung trifft Ehrgeiz. Erik ten Hag sollte intensiv auf die jungen Spieler bauen, die mit ihm einen Leistungssprung in der 3. Liga machen könnten.

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