Eilzug! Bayern schlägt Lok Moskau 2:0
Hansi Flick nutzte die entschiedene Gruppenphase und rotierte auf einigen Positionen. Lewandowski und Alaba wurden geschont und standen gar nicht im Kader. Ein Comeback feierte nach langer Pause Alphonso Davies.
Dinge, die auffielen
1. Roca
Die fehlende Spielpraxis ist Roca nicht anzumerken. Wie schon vor zwei Wochen in der Champions League gegen Salzburg präsentierte sich Roca als Alternative im Mittelfeld mit einer sehr hohen Sicherheit am Ball und sehr präzisem Passspiel. Natürlich ist sein Spiel noch weit entfernt von perfekt. Dafür versteckt er sich noch zu häufig im Deckungsschatten bzw. im toten Raum. Auch sein Zweikampfverhalten ist im Pressing noch zu ungestüm. Dennoch ein solider Auftritt des Spaniers.
2. Davies Comeback
Hansi Flick durfte sich vorzeitig bescheren. Knapp sieben Wochen nach seiner Verletzung gegen Eintracht Frankfurt kehrte Alphonso Davies auf den Rasen zurück. Davies könnte ein Puzzlestück sein, um die Defensive in Umschaltsituationen zu stabilisieren. Seine Schnelligkeit kann taktische Fehler kompensieren. Wie das aussehen kann, war bereits in den ersten 15 Spielminuten zu sehen. Moskau hatte zwei gute Konterchancen, die Davies problemlos ablaufen konnte. In der Offensive hilft das Tempo von Davies, ebenfalls Chancen zu erspielen. Alleine in der ersten Halbzeit gewann Davies fünf Dribblings. Am Ende waren es 11(!).
3. Lok’erer Aufgalopp
Natürlich war nach dem vierten Spieltag die Spannung raus. Drei Bundesliga-Spiele stehen für die Akteure von Hansi Flick noch im Terminkalender. Den Spielern ist die fehlende Leichtigkeit und das fehlende Training in den letzten Wochen und Monaten anzumerken. Die Automatismen greifen nicht. Hinzu kommen viele personelle Wechsel von Spiel zu Spiel, um die Belastung in Grenzen zu halten. Diese Gemengelage erklärt, warum es auf dem Rasen aussieht, wie es aussieht. Es gibt wenige Kombinationen und viele Situationen werden aus dem Stand kreiert. So ist es fast zwangsläufig, dass der Führungstreffer aus dem Stand fällt. Nach einer Standardsituation. Das reicht, um die Spiele zu gewinnen, aber lange in Erinnerung bleiben sie nicht.
4. Choupo-Moting
Choupo-Moting hatte es schwer an diesem Abend. Erst in der zweiten Halbzeit kam er zu Abschluss-Situationen. Sein Versuch per Hacke war sehenswert, aber leider kein Tor. Kurz vor Ende traf Choupo-Moting dann doch. Ein Tor, welches Robert Lewandowski auch nicht jede Woche erzielt hätte.
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— FC Bayern München (@FCBayern) December 10, 2020
Viel wichtiger war sein Torjubel. Choupo-Moting ging auf die Knie. Der Rassismus-Vorfall in Paris überschattete diesen Champions-League-Spieltag. Eine wichtige Geste.