Fall Hoeneß – zeitliche Abfolge & ihre Quellen (Update 22)
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- 16.01.2013
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STERN: Spitzenvertreter der Bundesliga bunkerte halbe Milliarde
Im Januar berichtet der Stern vom »Vermögen in dreistelliger Millionenhöhe, versteckt auf einem Schweizer Nummernkonto« eines »Spitzenvertreter[s] der Bundesliga«. In diesem Zusammenhang fällt erstmals der Name der Schweizer Privatbank Vontobel mit der auch Uli Hoeneß zusammenarbeitet.
Besonders zu Beginn der Steueraffäre wird spekuliert ob hier ein Zusammenhang besteht. Dies wird später dementiert. Eine solche Summe kann nicht aus den Umsätzen der HoWe Wurstwaren KG kommen, welche im Jahr bei etwa »55 Millionen Euro« liegen.Mit Spekulation werden andere Namen ins Spiel gebracht. Stichhaltige Informationen gibt es dazu nicht.
Hoeneß ist erfolgreich, ja. Aber never eine halbe Milliarde schwer. Dies kann eigentlich nur auf einen Fußballfunktionär zutreffen: Hopp.
— Rafael Buschmann (@Rafanelli) 21. April 2013
- 22.04.2013 – Selbstanzeige
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FOCUS: Bayern-Präsident Hoeneß und das Schweizer Konto
Der Focus bringt die »Steueraffäre« um Uli Hoeneß mit einer exklusiven Geschichte ins Rollen. Die Staatsanwaltschaft München II ermittelt wegen Verdacht auf Steuerhinterziehung. Hoeneß soll eine Zahlung in Höhe von 6 Millionen Euro geleistet haben. Die Süddeutsche Zeitung spricht von einer »Größenordnung 10 – 15 Millionen Euro«. Der Bayernpräsident wollte seine Steuerprobleme über das im Bundesrat gescheiterte Deutsch-Schweizer Steuerabkommen regeln.
- 23.03.2013 – Haftbefehl
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SÜDDEUTSCHE: Richter erließ Haftbefehl gegen Hoeneß
In der Süddeutschen Zeitung wird von der Festnahme von Uli Hoeneß am 20. März berichtet. Ein Münchner Richter erließ Haftbefehl, der Bayernpräsident wurde vorläufig festgenommen und später gegen eine Kaution von 5 Millionen Euro wieder auf freien Fuß gesetzt. Weiterhin wird die Verhaftung mit der Selbstanzeige in Kontext gesetzt und von der Zahlung an sein zuständiges Finanzamt berichtet.
Die vorläufige Festnahme ist ein ernster Hinweis, dass eine Selbstanzeige von Hoeneß wegen unversteuerter Spekulationsgewinne möglicherweise nicht strafbefreiend sein wird. […] hat die Selbstanzeige Mitte Januar beim Finanzamt Miesbach eingereicht […] soll er mindestens 3,2 Millionen Euro Steuern samt Aufschlägen an den Fiskus gezahlt haben
- 23.04.2013
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SPORT BILD: SPORT BILD exklusiv: Hoeneß „will reinen Tisch machen“
Hoeneß meldet sich in der Mittwochsausgabe der Sport Bild zu Wort. Er gibt seinen Fehler zu und will nun zur Aufklärung beitragen und die Probleme beseitigen. Er wird wie folgt zitiert:
Ich will reinen Tisch machen. Das Gesetz bietet ja diese Möglichkeit
- 23.04.2013 – Adidas Deal
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ZEIT: Adidas bestreitet Verwicklung in private Geschäfte mit Hoeneß
Adidas dementiert einen Zusammenhang zwischen dem Sponsoring des Unternehmens beim FC Bayern und der Privatverbindung zwischen Dreyfus und Hoeneß. Der ehemalige Geschäftsführer war nicht mehr im operativen Geschäft oder den Deal verwickelt:
Bereits zum 1. Januar 2000 hatte Louis-Dreyfus das operative Geschäft an Herbert Hainer als stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden übertragen
- 24.04.2013
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ABENDZEITUNG: Hoeneß: „Ihre Quelle liegt falsch“
Die Abendzeitung berichtete über »mehrere Hundert Millionen Euro« die Hoeneß auf einem Schweizer Konto haben soll. Er widerspricht dem mit »Ihre Quelle liegt falsch«.
- 25.04.2013 – Verein & Partner
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SÜDDEUTSCHE: FC Bayern München: Das Schweigen der Räte
Während der sich der Verein hinter seinen Präsidenten stellt – Karl-Heinz Rummenigge spricht vom »Freund Hoeneß«, die Spieler widmeten ihm sogar den Sieg gegen Barcelona – gehen Unternehmenspartner des FC Bayern durchaus auf Distanz bzw. kommentieren das Geschehen nicht. Im Artikel der Süddeutschen Zeitung werden drei Unternehmen mit Verbindung an die Säbener Straße zitiert:
»Bitte haben Sie Verständnis, dass wir mit Blick auf ein laufendes Ermittlungsverfahren keinen Kommentar zu diesem Sachverhalt abgeben können« (Audi)
»Wir bitten um Verständnis, dass wir diese Fragen überhaupt nicht kommentieren« (Adidas)
»Von diesem Sachverhalt getrennt sehen wir unser Sponsoring-Engagement« (Telekom)
- 26.04.2013
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ABENDZEITUNG: Büro von Uli Hoeneß durchsucht
Steuerfahnder durchsuchten bereits im März das Privathaus von Hoeneß am Tegernsee und sein Büro an der Säbener Straße.
- 28.04.2013 – Steuer-CD
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FOCUS: Steuer-CD aus NRW brachte Justiz auf die Spur von Hoeneß
Der Focus schreibt, dass eine Steuer-CD aus Nordrhein-Westfalen die Ermittler erst auf die Spur zu Uli Hoeneß gebracht haben.
Später wird diese Aussage auf Anfrage der DPA in Bochum dementiert. Es fand sich kein Hinweis auf Aktivitäten von Hoeneß auf der CD. Die Staatsanwaltschaft München sagt dazu:
Es trifft nicht zu, dass die Staatsanwaltschaften in München im Sommer 2012 eine Steuer-CD mit den Daten von Herrn Hoeneß erhalten haben. Die Staatsanwaltschaft München II wurde erst im Januar 2013 von der Selbstanzeige ´Hoeneß´ unterrichtet.
- 29.04.2013
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SÜDDEUTSCHE: Hoeneß stellt Strafanzeige wegen Bekanntwerden seiner Steuersünde
Uli Hoeneß hat gegen Beamte der Münchner Staatsanwaltschaft Strafanzeige gestellt, da seine (geheime) Selbstanzeige an die Öffentlichkeit geraten ist.
- 29.04.2013 – Anzeige der Kanzlei
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FOCUS, B5: Nicht Hoeneß selbst hat die Anzeige gestellt, sondern seine Kanzlei handelte ohne Mandat. Die Anwälte wurden nicht von Hoeneß beauftragt, wie die DPA gemeldet hatte. Sie handelten aus eigenem Interesse.
+++ Bayern-Präsident Uli #Hoeneß hat nicht selbst Anzeige erstattet. Die Kanzlei, die Anzeige erstattet hat, handelte ohne Mandat. +++
— B5_Rundschau (@B5_Rundschau) 29. April 2013
- 30.04.2013 – Dreyfus & Adidas
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SPIEGEL (Print): Im Strafraum – 18/2013
In der aktuellen Printausgabe des Spiegel (S. 116ff) wird die Steuerthematik in mehreren Artikel betrachtet. Folgende Punkte erscheinen (neu und) wichtig: Hoeneß Freundschaft zu Robert Louis-Dreyfus (ehemals Adidas Chef) erhält wieder Schwung im Zusammenhang mit Gerüchten. Dreyfus hat Hoeneß im Jahr 2000 5 Millionen Mark überlassen und bei der Schweizer Bank Vontobel für weiter 15 Millionen gebürgt. Der Spiegel bezeichnet es »als Spielgeld« in der Zeit der New Economy. Die Welt hat sich mit der Person Dreyfus beschäftigt.
Des Weiteren hat die Bank Vontobel Anfang Januar beim Bayernpräsident angerufen (Stern-Redakteure recherchierten), woraufhin die Selbstanzeige am 12. Januar beim Finanzamt Miesbach einging. Formuliert wurde sie vom »Hoeneß-Freund und Steuerberater« Günter Ache. Das schreibt der Spiegel und weißt neben den falsch als Negativ-Saldo berechneten Verlusten auf saldierte Gewinne aus Aktien- und Devisengeschäften hin, was ebenfalls ein unerlaubter Schachzug ist.
Unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft wurde eine Steuerschuld von 3.2 Millionen Euro errechnet. Hoeneß hat diese bereits beglichen. Offene Fragen beschäftigen sich mit 20 Millionen Euro aus einem auslaufenden Devisengeschäft. Im Magazin wird außerdem das gereizte Verhältnis zwischen Hoeneß und der Münchner Staatsanwaltschaft beschrieben und auf seine zwei Gesichter – Mahner & Wohltäter vs. Zocker und Kapitalist – eingegangen.
- 01.05.2013 – 1. Hoeneß Interview
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ZEIT: Uli Hoeneß: „Da begann die Hölle für mich“
In der am Donnerstag (02. Mai) erscheinenden Printausgabe der ZEIT wird sich Uli Hoeneß erstmals zu den Vorwürfen in einem Interview ausführlich äußern.
Ich habe eine große Torheit begangen, einen Riesenfehler, den ich so gut wie möglich korrigieren will.
Hoeneß ist bis zum 20. März (Hausdurchsuchung) davon ausgegangen keine Strafverfolgung erleben zu müssen. Das »Spielgeld« stammt vom ehemaligen Adidas-Chefs Robert-Louis Dreyfus und wurde von 2002 bis 2006 zum »exzessiv[en]« spekulieren an der Börse verwendet. Mit der Finanzkrise 2008 wurden seine Verluste größer und er stieg aus dem Aktienhandel aus. Eine Beschreibung seiner Aktivitäten wird sich im Interview finden. Hoeneß meint er handelte exzessiv, aber war nicht süchtig nach dem Kick aus den Geldgeschäften.
- 02.05.2013 – ZEIT Interview
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ZEIT (Print): Titel: »Ich gehöre nicht mehr dazu«
Der Bayernpräsident wählt für sein erste ausführliches Interview die Hamburger Wochenzeitung »Die Zeit« und traf sich dafür mit Redakteuren in einem Münchner Restaurant. Sein Sohn Florian Hoeneß war ebenfalls anwesend. Neue Erkenntnisse finden sich nicht. Vielmehr bestätigen sich Zusammenhänge. Das Geld (5 + 15 Millionen Euro) stammte von Dreyfus, Hoeneß war von 2002 bis 2006 regelrecht besessen von Börsenspekulationen, wird aber nicht den Versuch starten sich mit einer geistigen Erkrankung aus der Affäre zu ziehen. Uli Hoeneß glaubt an die Wirksamkeit seiner Selbstanzeige. Er beschreibt seine Spekulationen als Handeln mit »Spielgeld« und betont seine wohltätigen Aktivitäten, welche nun als krasser Gegensatz zu den Vorwürfen stehen.
Ich fühlte mich in diesen Tagen auf die an- dere Seite der Gesellschaft katapultiert, ich gehöre nicht mehr dazu. Ich mache mir natürlich riesige Vorwürfe. Ich habe Riesenmist gebaut, aber ich bin kein schlechter Mensch.
Hoeneß denkt aktuell nicht an einen Rücktritt von seinen Ämtern beim FC Bayern und möchte eine solche Entscheidung vor dem Champions League Finale auch nicht bedenken. Dem großen medialen Druck stellt er sich, obwohl es ihn sehr belastet und er nun die Ergebnisse der Ermittlungen der Münchner Staatsanwaltschaft abwarten muss.
Ich denke Tag und Nacht an meinen Fehler und an das, was ich meiner Familie angetan habe.
Update: Inzwischen ist das Interview auf der Internetseite der ZEIT zu finden.
- 05.05.2013 – Bewährungsstrafe
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BILD am Sonntag (Print): Kann Hoeneß eine Haftstrafe abwenden?
Die BILD berichtet davon, dass Hoeneß Anwälte versuchen einen Deal mit der Staatsanwaltschaft auszuhandeln »um ihrem Mandanten eine Hauptverhandlung und eine drohende Gefägnisstrafe zu ersparen«. Die StA 2 zeigt sich vom Interview in der ZEIT unbeeindruckt und möchte sich auf die Fakten konzentrieren.
- 06.05.2013 – Hoeneß bleibt im Amt
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FC Bayern: Presseerklärung der FC Bayern München AG
Der Aufsichtsrat der FC Bayern München AG hat sich heute in seiner Sitzung neben anderen Theman auch mit dem Steuer-Fall von Uli Hoeneß beschäftigt. Der Bayernpräsident wird auch in Zukunft seine Ämter begleiten, während das Gremium weiter das Thema beobachtet und sich bei neuen Erkenntnissen damit befassen will. Hoeneß hat sich entschuldigt und seinen Rücktritt angeboten. Er wurde in seiner Funktion bestätigt.
Uli Hoeneß hat dem Aufsichtsrat angeboten, das Amt des Aufsichtsratsvorsitzenden ruhen zu lassen, bis die zuständigen Behörden über die strafbefreiende Wirkung seiner Selbstanzeige entschieden haben. […] nach intensiver Diskussion einvernehmlich entschieden, dass Uli Hoeneß das Amt des Aufsichtsratsvorsitzenden der FC Bayern München AG weiter ausüben soll.
- 07.05.2013 – Bestätigung durch den Verein
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FC Bayern: Erklärung von Präsidium und Verwaltungsbeirat
Einen Tag nach dem Aufsichtsrat der Aktiengesellschaft bestätigt auch das Präsidiums des Vereins und der Verwaltungsbeirat die Entscheidung Uli Hoeneß weiterhin im Amt zu unterstützen. Namentlich genannt werden Karl Hopfner, Rudolf Schels und Edmund Stoiber.
Das Präsidium des FC Bayern München e.V. […] sowie der Verwaltungsbeirat des Klubs […] begrüßen die Entscheidung des Aufsichtsrates der FC Bayern München AG vom gestrigen Abend und stimmen dieser vollinhaltlich zu.
- 13.05.2013
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SÜDDEUTSCHE: Wegen Verletzung des Steuergeheimnisses: Staatsanwaltschaft bestätigt Hoeneß‘ Strafanzeige
Nachdem eine Kanzlei bereits eine Anzeige gegen Unbekannt gestellt hat, ist nun auch Uli Hoeneß selbst involviert und stellte ebenfalls Stafanzeige. Damit möchte er sich gegen das Publik werden seiner Selbstanzeige aus dem Umkreis der Münchner Steuerbehörden wehren, welche eigentlich unter das Steuergeheimnis fällt.
- 19.05.2013
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BILD: Hier kommt Hoeneß mal wieder aus einer Schweizer Bank
Neben der eher unwichtigeren Meldung, dass Uli Hoeneß in der Schweiz war um einen Termin bei einer Bank wahrzunehmen, will die Zeitung aus »Münchner Justizkreisen« etwas über die Art der Bankspekulation erfahren haben aus der Gelder nicht richtig versteuert worden sind. Es soll um Papiere der Deutschen Telekom gehen.
Tausende Kleinanleger verloren viel Geld. Dem Spekulanten Hoeneß erging es nicht besser. Er soll sogar Millionenverluste erlitten haben, weil er nach dem Jahr 2001 erfolglos auf steigende Kurse setzte.
- 23.06.2013
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BILD am Sonntag: Wochen der Wahrheit für Uli Hoeneß
Die BILD am Sonntag berichtet unter Berufung auf Münchner Justizkreise, dass die Staatsanwaltschaft im Juli darüber entscheiden wird, ob es zu einer Anklageerhebung gegen Uli Hoeneß kommt. Derzeit wird die Selbstanzeige geprüft. Sollte sich diese als unvollständig oder lückenhaft erweisen, erlischt die Möglichkeit der Strafverfolgung zu entgehen. Es könnte zum Prozess wegen Steuerhinterziehung kommen.
»Er hatte wie jeder andere Steuerhinterzieher nur einen Schuss frei«, heißt es in Justizkreisen.
- 09.07.2013
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Der Zeitpunkt der Anklageerhebung gegen Uli Hoeneß rückt anscheinend näher. Wie die „BILD“ berichtet, hat sich die Staatsanwaltschaft München für eine Anklage wegen des Verdachts auf Steuerhinterziehung entschieden.
Des Weiteren wird von einer Summe von 3.2 Millionen Euro und dem möglichen Richter Rupert Heindl berichtet.
- 13.07.2013
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SPIEGEL: Anklage in Steueraffäre: Hoeneß kann auf Bewährung hoffen
Uli Hoeneß könnte mit einer zweijährigen Haftstrafe auf Bewährung aus den Ermittlungen und der Anklage wegen Steuerhinterziehung kommen. Laut Informationen des Spiegel könnte die Verhandlung im September beginnen.
Von den 3,2 Millionen Euro Steuerschuld seien 2,3 Millionen Euro bereits verjährt, sodass es nur noch um eine Summe von 900.000 Euro geht. In diesem Bereich ist eine Bewährungsstrafe möglich. Bei Steuerhinterziehung über einer Million Euro gibt es diese Variante nicht mehr. Zusätzlich zu der Bewährungsstrafe soll Hoeneß 720 Tagessätze zahlen.
Verhandlungsort wird nach derzeitigem Informationsstand des Spiegels Hoeneß‘ Wohnsitz in Miesbach bzw. das dort ansässige Amtsgericht sein.
- 30.07.2013 – Staatsanwaltschaft erhebt Anklage
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FOCUS: Staatsanwaltschaft München erhebt Anklage gegen Bayern-Präsident Uli Hoeneß
Wie soeben per Eilmeldung bekannt geworden ist: Die Staatsanwaltschaft München erhebt Anklage gegen Uli Hoeneß wegen Verdacht der Steuerhinterziehung. Dies, so der Fokus, teilte das Oberlandesgericht München am Dienstag mit. Nun muss die Wirtschaftsstrafkammer über Anklage und Eröffnung des Verfahrens entscheiden. Mit einem Prozessbeginn ist nicht vor Oktober zu rechnen.
- 30.07.2013 – Pressemitteilung OLG
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JUSTIZ.BAYERN.DE: Strafverfahren gegen Ulrich H. wegen Steuerhinterziehung
In einer Pressemitteilung gibt das Oberlandesgericht die Zustellung der Anklage gegen Uli Hoeneß durch die Staatsanwaltschaft bekannt. Zuvor war dies von der Presse als Eilmeldung bekannt gegeben worden. Nun entscheidet die »5. Strafkammer (Wirtschaftsstrafkammer) des Landgerichts München II« über Zulassung und Eröffnung des Hauptverfahrens. Durch den Umfang der Ermittlungen »ist mit einer Entscheidung des Gerichts über die Eröffnung voraussichtlich nicht vor Ende September 2013 zu rechnen«, so das OLG.
- 04.08.2013
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FOCUS: Summe etwa doch höher? – Uli Hoeneß soll fünf Millionen Euro hinterzogen haben
Der Focus versucht noch einmal für Klarheit bei der Höhe der Steuerschuld zu sorgen. Glaubt man dem Artikel und Informationen des Blattes beträgt die Steuerschuld 5 Millionen Euro. Hoeneß Anwälte berechneten eine nicht verjährte Summe von 950.000 Euro, womit der Präsident des FC Bayern unter die kritische Grenze von 1 Million Euro fallen würde. Im Gegensatz zu den Verteidigern beharrt der Focus weiterhin auf einem relevanten Betrag von 3,2 Millionen Euro.
- 07.08.2013 – Informant
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STERN: Hinweis im Fall Hoeneß – Hunderte Millionen in der Schweiz?
Der Stern berichtet von einem Informaten, der sich bei der Münchner Staatsanwaltschaft gemeldet und Hinweise auf drei weitere Nummernkonten bei Schweizer Banken gegeben hat. Außerdem wurden Informationen zu Aktiengeschäften weitergegeben. Die Vertretung des Informanten übernimmt die Mainzer Kanzlei von Volker Hoffmann und er bestätigt den Artikel:
Ich habe die Angaben in einem Vermerk an die Ermittlungsbehörden weitergeleitet.
Es soll um die Depotkonten des Stern Artikels »Spitzenvertreter der Bundesliga bunkert halbe Milliarde« vom Januar 2013 gehen. Die anderen Schweizer Banken sind die Credit Suisse, Züricher Kantonalbank und das Bankhaus Julius Bär.
Die Staatsanwaltschaft prüft derzeit alle Informationen.
- 08.08.2013
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FOCUS: Hoeneß geht gegen neue Spekulationen vor
Laut BILD prüfen Hoeneß Anwälte die Möglichkeit juristisch gegen den im Stern veröffentlichten Bericht und die damit verbundenen Spekulationen vorzugehen.
Ein Sprecher der Telekom wies einen Zusammenhang zwischen Sponsoringaktivitäten und Depotbeständen (Telekom Aktie) entschieden zurück.
Wir weisen die Spekulationen des ‚Stern‘ entschieden zurück.
Gegenüber Sport1 äußerte sich Uli Hoeneß konkret zu den Vorwürfen. Im Artikel wird er wie folgt zitiert:
Absurde Unwahrheiten werden nicht wahrer, wenn man sie ständig wiederholt […] Ich habe meinen Anwalt gebeten, gegen diesen Wahnsinn vorzugehen. Er wird alle juristischen Wege einleiten […] Ich habe manchmal das Gefühl, dass jeder meint, mich verfolgen zu können
- 11.08.2013
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FOCUS: Staatsanwalt entlastet Hoeneß in der 350-Millionen-Frage
Die Informationen des Informanten über einen Kontostand von 350 Millionen Euro in der Schweiz sind nicht stichhaltig. Für die Münchner Staatsanwaltschaft werden die anonymen Vorwürfe zu keiner Veränderung des eingeleiteten Verfahrens führen, was sie gegenüber dem Focus bestätigte:
Es gibt kein neues Ermittlungsverfahren. Das Verfahren gegen Uli Hoeneß ist für die Staatsanwaltschaft München II mit der Klageerhebung abgeschlossen.
- 20.10.2013
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FOCUS: Hoeneß-Anwälte beantragen Nichtzulassung der Anklage
Nach Informationen des FOCUS möchten die Anwälte von Uli Hoeneß »überraschend« die Nichtzulassung der Anklage beantragen. Bei Zustimmung würde es nicht zu einer Hauptverhandlung vor Gericht kommen. Sie begründen diesen Schritt damit, dass die Selbstanzeige »wirke strafbefreiend, da sie allenfalls in „Teilen“ unvollständig sei«. Gegenüber FOCUS bestätigt die Justizsprecherin Andrea Titz den Eingang der Stellungnahme. Weitere Kommentare dazu gab es weder von ihr, der Münchner Staatsanwaltschaft noch von den Anwälten des Bayernpräsidenten.
- 04.11.2013
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SÜDDEUTSCHE: Anklage gegen Hoeneß zugelassen
Die 5. Strafkammer des Landgerichts München II hat nun die Anklage gegen Uli Hoeneß zugelassen. Prozessbeginn im Steuerhinterziehungsfall ist wohl März 2014. Gegenstandswert sind 3.2 Millionen Euro und die eventuell unwirksame Selbstanzeige.
- 04.11.2013
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@SKYSPORTNEWSHD: Offizielle Stellungnahme des FC Bayern zur Steueranklage
Der Aufsichtsrat des FC Bayern stärkt Uli Hoeneß einvernehmlich den Rücken. Auf Basis eines Rechtsgutachtens wird der Bayernpräsident weiterhin das Amt des Aufsichtsratsvorsitzenden ausüben. Das Gutachten wurde von Gerd Krieger (Kanzlei Hengeler Müller, Düsseldorf) und Dr. Sven Thomas (Kanzlei TDWE Düsseldorf) erstellt.
Offizielle Stellungnahme des FC Bayern zur Steueranklage gegen Uli#Hoeness #fcb #FCBayern #ssnhd pic.twitter.com/BkOYLM6BsR
— Sky Sport News HD (@SkySportNewsHD) November 4, 2013
- 04.11.2013
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@SKYSPORTNEWSHD: Uli Hoeneß äußert sich zur Anklageerhebung
SkySportNewsHD fasst Uli Hoeneß Aussagen nach bekanntwerden der Anklageerhebung auf Twitter zusammen.
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- 13.11.2013
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JAHRESHAUPTVERSAMMLUNG: Vertrauensfrage auf außerordentlicher Hauptversammlung
Bayernpräsident Uli Hoeneß hat sich auch auf der Jahreshauptversammlung zu der – ihn als Privatperson betreffenden – Anklage und dem im nächsten Jahr stattfindenden Prozess geäußert. Nach dem Prozess soll eine außerordentliche Hauptversammlung der Bayernmitglieder einberufen werden, um über sein Präsidentenamt zu befinden. Bei der Abstimmung wird er sich der Entscheidung der Mehrheit beugen.
- 06.12.2013
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SÜDDEUTSCHE: Wechsel im Verteidiger-Team
Im Verteidiger-Team von Uli Hoeneß gab es einen Wechsel. Der FC Bayern wird von Werner Leitner in strafrechtlichen Fragen beraten und vertrat bisher auch Hoeneß. Dieser legt nun sein Mandat nieder, um das »private Steuerverfahren strikt von der Tätigkeit als Präsident des FC Bayern München e.V. und Aufsichtsratschef« zu trennen. An seine Stelle rückt der Frankfurter Hanns W. Feigen, der zum Beispiel bereits Jürgen Fitschen (Deutsche Bank) und Wendelin Wiedeking (Porsche) betreute. Wie die Süddeutsche Zeitung schreibt, besteht das Verteidiger-Team nun aus folgenden drei Personen:
- Werner Gotzens
- Dieter Lehner
- Hanns W. Feigen
Empfehlungen zu weiteren Quellen und Berichten gern in den Kommentaren. Der Artikel beleuchtet mit Absicht die zeitliche Abfolge der Meldungen in der Presse und versucht nicht einen Tathergang darzustellen. Erst am Ende und mit allen Fakten wird das eventuell möglich. Bis dahin liegt der Fokus klar auf einer neutralen Darstellung der Vorkommnisse um Uli Hoeneß.
Update 1 (30.04.2013 – 13:30 Uhr): Spiegel 18/2013, Artikel ab Seite 116
Update 2 (01.05.2013 – 12:00 Uhr): ZEIT Online, Vorschau auf den Printartikel am Donnerstag
Update 3 (02.05.2013 – 18:00 Uhr): ZEIT Print, Dossier Seiten 13-16
Update 4 (05.05.2013): BILD am Sonntag, Seite 2
Update 5 (06.05.2013 – 17:45 Uhr): Presseerklärung der FC Bayern München AG
Update 6 (07.05.2013 – 11:30 Uhr): Erklärung von Präsidium und Verwaltungsbeirat
Update 7 (13.05.2013 – 12:00 Uhr): Anzeige wegen Verletzung des Steuergeheimnisses
Update 8 (19.05.2013 – 19:30 Uhr): Handel mit Telekom Aktien
Update 9 (23.06.2013): Staatsanwaltschaft entscheidet im Juli über Anklage
Update 10 (09.07.2013): Staatsanwaltschaft soll sich für Anklage entschieden haben
Update 11 (13.07.2013): Spiegel, Bewährungsstrafe möglich
Update 12 (30.07.2013): Focus, Staatsanwaltschaft München erhebt Anklage
Update 13 (04.08.2013): Pressemitteilung OLG, Steuerschuld Focus
Update 14 (07.08.2013): Stern, Informant
Update 15 (08.08.2013): Focus & Sport1, Hoeneß widerspricht
Update 16 (11.08.2013): Focus, Informant: Vorwürfe nicht stichhaltig
Update 17 (20.10.2013): Focus, Anwälte beantragen Nichtzulassung der Anklage
Update 18 (04.11.2013): Süddeutsche, Anklage wird erhoben
Update 19 (04.11.2013): SSNHD & FC Bayern, Aufsichtsrat bestätigt Hoeneß im Amt
Update 20 (04.11.2013): SSNHD, Aussagen Uli Hoeneß
Update 21 (13.11.2013): Jahreshauptversammlung, Vertrauensfrage
Update 22 (06.12.2013): Süddeutsche, Wechsel im Verteidiger-Team