FC Bayern München – Atlético Madrid 2:1 (1:0)
Nach einer großen Leistung endete die Reise der Münchner erneut. Die Mannschaft von Pep Guardiola schied aufgrund der Auswärtstorregel aus. Eine Vielzahl von Chancen, unter anderem ein Elfmeter, wurden nicht genutzt. Zwar hielt Manuel Neuer die Münchner durch einen gehalten Elfmeter noch im Spiel, doch ein 3:1 für die Münchner wollte nicht mehr fallen.
3 Dinge die auffielen:
1. Xabi Alonso
Xabi Alonso bleibt der Spieler für die wichtigen Tore im Dress des FC Bayern.
In der 31. Minute zahlte sich der Bayerndruck der ersten halben Stunde aus und mündete in einem Freistoß aus 18 Metern. Alonso schießt und Giménez fälscht den Ball unglücklich bzw. glücklich ab. Die wichtige Führung für den FC Bayern.
Alonso zeigt, wie er mit 34 Jahren noch der Motor einer europäischen Spitzenmannschaft sein kann. Zwölf von 16 langen Bällen kamen an. Alonso verhinderte durch konsequent offensive Pässe die „U-Bildung“, die den Spielaufbau der letzten Wochen zuletzt so oft behindert haben. Alonso versuchte, das Spiel sehr vertikal zu gestalten. Überdies zeigte er sich defensiv stets auf der Höhe. Atlético kam durch die Mittelfelddominanz der Münchner nie wirklich zur Entfaltung. Beim Gegentor wählte er bzw. Boateng aber die falsche Entscheidung. Beide gingen auf den Gegnerspieler, das Pressing griff nicht. Der Rest ist Geschichte.
Alonso saß nach Spielende alleine auf dem Rasen. Ihm war wohl bewusst, welch große Chance die Münchner an diesem Abend haben liegen lassen. Alonso hatte ein großartiges Spiel und rechtfertigte seinen Vorzug in der Startaufstellung gegenüber Thiago.
2. Jérôme Boateng
Es war das große Fragezeichen vor dem Spiel. Ist Jérôme Boateng rechtzeitig fit für das Spiel gegen Atlético? Die gute Nachricht: Er war es. Seine Schlüsselrolle beim FC Bayern war über die gesamte Partie zu sehen. Neun von 14 Spieleröffnungen kamen an. Der Freistoß zum 1:0 wurde durch einen langen Ball von Boateng eingeleitet. Wer Sorgen hatte, Boateng könnte wohlmöglich aufgrund der fehlenden Fitness von Torres und Griezmann in Tempoduelle gezwungen werden, wurde eines Besseren belehrt. Kein Laufduell hat er an diesem Abend verloren. Boateng gewann 100% seiner Zweikämpfe.
Den entscheiden Zweikampf vor dem Gegentor hat er allerdings nicht geführt. Zu spät ging Boateng nach einem langen Fehlpass ins Gegenpressing. Die bessere Bewegung wäre die Rückwärtsbewegung und die Hoffnung auf ein taktisches Foul gewesen. Atlético bekam so die eine Chance.
Dennoch bleibt die Hoffnung, dass Boateng in den nächsten Jahren noch immer eine tragende Rolle für diese Mannschaft spielen kann.
3. Gegenpressing
Keine 45 Sekunden nach Anpfiff hat der FC Bayern den ersten Zweikampf gewonnen. Es folgten viele weitere direkte, aber auch indirekte Balleroberungen. Atlético konnte sich zu keiner Zeit befreien. Das gute Pressing hielt Atlético bei 57% Passquote und 28% Ballbesitz. Die spanische Kontermannschaft konnte bis zur 75. Minute keinen Torschuss innerhalb des 16-Meter-Raums abgeben. Ein unfassbarer Wert. Alonso, Vidal, aber auch Lahm und Alaba kamen immer wieder zu schnellen Ballgewinnen. Selbst Lewandowski, aber auch Ribery und Costa hatten gute Ballgewinne. Immer wieder konnten so gute Gegenangriffe gegen ein schlecht gestaffeltes Atlético initiiert werden. Schusschancen, gute Passoptionen und Flanken setzten dem spanischen Team immer wieder zu.
Eigentlich auch Hin- und Rückspiel kombiniert. Die Mannschaft von Diego Simeone kam auf insgesamt nur 18 Schüsse. Die Münchner hatten 53 Schüsse. Das war der Unterschied.
FC BAYERN – ATLÉTICO MADRID 2:1 (1:0) | |
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FC Bayern | Neuer – Lahm, Boateng, Martínez, Alaba – Alonso – Costa (73. Coman), Müller, Vidal, Ribéry – Lewandowski |
Bank | Ulreich – Tasci, Thiago, Rafinha, Götze, Kimmich |
Atlético Madrid | Oblak – Juanfran, Godin, Giménez, Filipe Luis – Saúl, Gabi, Augusto (46. Carrasco), Koke (90.+3 Savic) – Torres, Griezmann (82. Partey) |
Tore | 1:0 Alonso (31.), 1:1 Griezmann (54.), 2:1 Lewandowski (74.) |
Karten | Gelb: Vidal / Giménez |
Schiedsrichter | Cüneyt Cakir (Türkei) |
Zuschauer | 70.000 (ausverkauft) |