Auslosung: Bayern in der Champions League gegen Atlético, Salzburg und Moskau

Justin Trenner 01.10.2020

Wegen der Pandemie wurden die Kugeln für die Gruppenphase der Champions League dieses Jahr in Genf und ohne Publikum gezogen. Außerdem gab es einige Awards zu vergeben für die vergangene Saison. Der FC Bayern München wurde gleich als erstes in Gruppe A gelost. Es folgten die Lose Atlético Madrid, Salzburg und Lokomotive Moskau.

Die Gegner in Gruppe A

Atlético Madrid

Mit der Mannschaft von Diego Simeone ist international immer zu rechnen. Seit Jahren mischt Atlético Madrid immer bei den Top-Teams Europas mit, stand 2014 und 2016 selbst sogar zweimal im Finale. Auch die jüngere Bilanz zwischen den Bayern und Atlético ist recht ausgeglichen: In Madrid gewannen zweimal die Spanier, in München hatten die Bayern zweimal die Nase vorn. Allerdings waren es die Rojiblanco, die sich im Halbfinale 2016 gegen Pep Guardiolas Bayern durchsetzten. Historisch gesehen gab es sonst nur die beiden Finalspiele der beiden Teams im Jahr 1974: Im Wiederholungsspiel setzten sich die Bayern deutlich mit 4:0 durch.

Die Aktualität ist aber deutlich spannender. Atlético, und das werden wir in unserer Vorschau auf die Gruppenspiele analysieren, hat sich verändert. Das Narrativ, dass die Mannschaft nur verteidigen würde und auf Umschaltmomente setzt, trifft allenfalls teilweise zu. Gerade im Spiel mit dem Ball hat Simeones Team zuletzt große Fortschritte gemacht. Atlético ist längst mehr als die Pressingmaschine, die jedem Gegner durch eine unangenehme Spielweise das Leben schwer macht. Simeone arbeitet stark an einer spielerischen Komponente, die sich in der letzten Saison häufig zeigte. Mit Luis Suárez haben sie einen spannenden Neuzugang für den Sturm erhalten, Joāo Felíx konnte zudem bereits zeigen, dass er ein zukünftiger Unterschiedspieler sein kann. Es werden definitiv zwei packende Spiele, auf die sich alle Fans freuen können. Und für den FC Bayern ist es definitiv eine Herausforderung, zählt Atlético doch zweifelsohne zu den besten Teams der Welt.

Salzburg

Als nächstes wurde den Bayern zumindest eine kurze Reise gelost. Rund 115 Kilometer liegen zwischen Salzburg und München. Gegen das Marketingprojekt des Brauseherstellers wird es auch auf sportlicher Ebene interessant. Salzburg steht seit jeher für einen recht modernen und offensiven Fußball. Es kann durchaus damit gerechnet werden, dass die Salzburger die Bayern unter Druck setzen wollen.

Nach vielen Jahren des Scheiterns in der Qualifikationsphase gelang es Salzburg in dieser Saison zum zweiten Mal, sich für die Königsklasse zu qualifizieren. Fans dürfen sich hier auf eine junge Mannschaft freuen, die gespickt ist mit jungen Talenten, die Salzburg als Sprungbrett für die großen Ligen nutzen wollen – oder für RaBa Leipzig. Mehr dazu dann in unserer Vorschau.

Lokomotive Moskau

Fast schon obligatorisch kommt für die Bayern noch eine längere Reise hinzu. Rein sportlich dürfte sie mit Moskau keine große Überraschung erwarten. Die Russen werden versuchen, ihre Aufgabe über unangenehmen Defensiv- und Umschaltfußball zu lösen.

Problematisch ist für die Bayern hier vielleicht das Drumherum. Eine lange Reise, ein mit viel Laufarbeit zu knackendes Defensivbollwerk und der enge Spielplan könnten rund um die Duelle oder gar beim Spiel gegen Moskau selbst für Probleme sorgen. Trotzdem muss es der Anspruch der Bayern sein, beide Spiele zu gewinnen.

Einschätzung

Die Gruppe ist durchaus interessant. Gerade das Duell mit Atlético Madrid sticht natürlich heraus. Ein Gegner, der so viel Intensität vom Gegner abverlangt wie die Spanier, dürfte nicht auf dem Wunschzettel der ohnehin schon durch den Spielplan gebeutelten Bayern gestanden haben. Trotzdem hat das Aufeinandertreffen einen großen Reiz. Flicks Pressing- und Offensivfußball gegen ein sich wandelndes, aber nach wie vor defensivstarkes Simeone-Atlético. Die beiden Teams dürften Platz 1 unter sich ausmachen.

Salzburg ist ebenfalls ein recht unangenehmer Gegner, gerade auf individueller Ebene jedoch klar unterlegen. Im Normalfall sind beide Spiele Pflichtsiege für den FC Bayern, doch wer weiß, was in dieser Saison schon normal ist? Als Stolperstein taugt der Marketingklub allemal. Für Moskau gilt das ebenfalls, wenngleich sie ein großer Außenseiter in der Gruppe sind. Sie werden sich aller Wahrscheinlichkeit nach mit Salzburg um den Einzug in die Europa League streiten. Die Frage ist, ob es ihnen irgendwie gelingt, die Top-Teams in den direkten Duellen zu ärgern. Ein Durchmarsch der Bayern, wie in der letzten Saison, ist eher nicht zu erwarten. Doch ein Weiterkommen ist angesichts der Gegner Pflicht.

Robert Lewandowski ist Europas Spieler der Saison

Für viel Aufmerksamkeit sorgten auch die individuellen Awards. Noch bevor die Kugeln gezogen wurden, wurde Manuel Neuer zum Torwart der vergangenen Champions-League-Saison ernannt. Zwischen den verschiedenen Auslosungsinstanzen gewannen Joshua Kimmich (Verteidiger der Saison), Kevin de Bruyne (Mittelfeldspieler der Saison) und Robert Lewandowski (Stürmer der Saison) weitere Awards. Letzterer durfte sich dann gleich nochmal freuen. Mit 15 Toren und 6 Torvorlagen in 10 Champions-League-Spielen verdiente er sich den Preis für Europas Fußballer des Jahres. Trainer der Saison ist standesgemäß Hansi Flick, der sich gegen Julian Nagelsmann und den englischen Meister Jürgen Klopp durchsetzen konnte.

Bei den Frauen räumten Sarah Bouhaddi (Torhüterin der Saison), Wendie Renard (Verteidigerin der Saison), Dzsenifer Marozsán (Mittelfeldspielerin der Saison) und Pernille Harder (Stürmerin der Saison) ab. Bis auf Harder (ehemals VfL Wolfsburg, jetzt FC Chelsea) alles Spielerinnen von Olympique Lyon. Auch Lyons Trainer Jean-Luc Vasseur gewann den Award für den Coach der Saison. Allerdings war es Harder, die zu Europas Fußballerin des Jahres gewählt wurde.



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  1. easy peasy, das Halbfinale ist Pflicht!

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    1. Man kann die Pflichten nicht früh genug definieren, damit gar nicht erst Unklarheiten aufkommen können. ;-)

      P.S.: Real im AF und Liverpool im VF hauen wir sowieso weg. ;-)

  2. Außerdem: Glückwunsch, Lewa und Flick!!!! Absolut verdient.

    Antwortsymbol3 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Neuer und Kimmich nicht oder was? ^^

      1. Klar doch, :-) (Hatte ich aber noch nicht mitbekommen, als ich das schrieb). MfG.

      2. Thiago fehlen nur zwei Pünktchen auf de Bruyne. Ein starker zweiter Platz also.

  3. Champs-Elysees, Lewy – hochverdient, und endlich guckt mal jemand über den Messi-Ronaldo-Tellerrand.

  4. Puh. Unsere müden Spieler amüsieren sich einen Tag nach und drei Tage vor einem Spiel bei einer show-Veranstaltung. Sie haben es verdient, aber ich will am Sonntag nix von Stress oder Müdigkeit hören.

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    1. Wat? Was sollen die denn sonst machen? Saune und Zen-Garten?

      1. Oder vielleicht einen kovac‘schen Spinning-Marathon absolvieren?!

        Lasse sie doch ihre verdienten, internationalen Meriten empfangen. Das dient dem Gemüt und deren Gesamtzustand weit mehr, als sich auf die heimische Couch zu verziehen, damit Klaus auch ja nichts zu meckern hat.

  5. Gute Auslosung. Natürlich machbar, aber interessante Gegner.
    Madrid, klar immer eine Herausforderung. Aber wenn es Brazzo gelingt ihnen noch rechtzeitig Lemar abzuluchsen, sollten sie schon geschlagen sein.
    Salzburg hat immer spannende Spieler aufzubieten, von daher gerne. Komischerweise fällt mir natürlich dazu immer unser Vorbereitungsdebakel in der Winterpause ein, als Pep glaube ich mit der Dreierkette experimentierte. Wir haben also was gut zu machen :-)

    Ansonsten Glückwünsche an alle die heute so reichhaltig mit den diversen Awards bedient wurden. Ihr habt es euch natürlich redlich verdient!

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    1. Das kann am Ende schon wirklich eng werden wenn es schief läuft. Liverpool hatte doch auch mächtig Struggle in das Achtelfinale einzuziehen als es gegen Ancelottis Neapel und Salzburg ging.

      Aber ich schätze einfach mal, dass die Bayern in der CL einfach noch eine Spur mehr abliefern wollen als sie es eh schon tun.

  6. Das sind richtig coole Gruppen.

    Ich glaube, einige der Begegnungen gab es so noch nie.

  7. Cuisance Deal geplatzt !

    Vielleicht der richtiger Dämpfer für den jungen Spritzer,damit der Kerl endlich mal vernünftig wird !
    Es wäre der richtige Zeitpunkt,sich endlich mal auf seinen Job zu konzentrieren und nicht irgendwelchen Traumschlössern hinterher zu laufen.
    Der soll nicht laufen,sondern für seinen Verein rennen und brennen !
    Dafür wird Er bezahlt.
    Das ist die Realität !

    Antwortsymbol1 AntwortKommentarantworten schließen
    1. Wenn er sich bei der Untersuchung in Leeds so verhalten hat, wie:

      In Gladbach…
      Bei unseren Amas…
      Bei unserer Ersten…

      haben die schnell einen Schnupfen gefunden um ihn nicht nehmen zu müssen.

      Der wird nix mehr, meine Meinung. Sein Ego ist einfach zu groß für seine Position in unserm Verein.

  8. “Großes Losglück” (kicker), kann ich hier nicht erkennen. Klar muss man weiterkommen, aber selbst wenn Du bei Athletico gewinnst kommst Du mit mindestens 3 verletzten Spielern zurück und in München können die sich immer ein 0:0 ermauern und dann steht vorne immer noch Suarez…Salzburg, siehe Liverpool.

    Ein Wort noch zu Dest:
    Dest zum Wechsel nach Barcelona: “Dort ist ein niederländischer Trainer und ihr Rechtsverteidiger (Nélson Semedo) ist gerade gegangen, darum dachte ich, dass ich dort mehr Einsatzzeiten bekomme“, sagte Dest.
    Ich habe einfach die Vor- und Nachteile von beiden Klubs abgewogen und ich dachte, dass ich bei Barcelona eine bessere Chance hätte als bei Bayern München“ https://sportbild.bild.de/fussball/primera-division/primera-division/barcelona-sergino-dest-wechsel-gruende-bayern-muenchen-73207878.sport.html

    => also klarer Fehler Brazzo, er hätte Pavard und Kimmich verkaufen müssen, damit Dest mehr Einsatzzeiten garantiert gehabt hätte. Und für alle, die jede Postion gleich stark doppelt besetzt haben wollen….

    Antwortsymbol11 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Word!

      Ich finde es sowieso albern Spielern hinterherzuweinen, wenn die zu einem anderen Verein wechseln. Who the f is Dest? Schlimm sind Transfers, die platzen, obwohl sich alle Seiten einig waren.

    2. Soweit es in den Medien korrekt berichtet wurde, waren Bayern und Dest ja schon einig. es ging um die Ablöse. Hätte man sich dort geeinigt, wäre das Ding durch gewesen. Dies kann man durchaus kritisch betrachten, denn Dest wäre ein guter Mann gewesen, der auch durchaus – ähnlich wie Davis – auch offensiv einsetzbar gewesen wäre.

      Zum aktuellen Zeitpunkt hat Dest dann eine für ihn richtige Entscheidung getroffen. Stammplatz ist quasi safe bei Barca.

    3. Ob Salihamidzic persönlich den Fehler gemacht hat, kann man von außen nicht unbedingt beurteilen. Daß es ein klarer Fehler der sportlichen Leitung war, ist aufgrund Dests Aussage offensichtlich: “Dort ist ein niederländischer Trainer…[etc]” Der ist dort aber noch nicht besonders lang. Die Notwendigkeit eines Backups für die RV-Position war länger bekannt, deshalb ja auch das Odriozola-Leihgeschäft. Mithin: der Transfer hätte schon längst in trockenen Tüchern sein müssen, bevor Koeman auch nur in der Nähe der Barca-Trainerbank zu sehen war. Und wenn man sich mit Ajax & Dest nicht frühzeitig einigen konnte, dann wäre ein Plan B für diese Position mal ein Kennzeichen einer vorausschauenden Planung gewesen, und sei es nur, daß man den RV der Rückrunden-Amateure auf einen Profivertrag hin anspricht, anstatt ihn zu verkaufen (wie ich kürzlich hier im Forum gelernt habe). Das wäre wohl schwerlich am Geld gescheitert.

      Ich kann’s nicht ändern – ich war letzten Sommer in Bezug auf Vorgehen und Ergebnis der Kaderplanung nur bedingt überzeugt, und bin es nach dieser Transferperiode noch weniger. Ich halte Salihamidzic unabhängig davon, ob am Wochenende noch Last-Minute-Reparaturen am Kader gelingen, mehr denn je für keine gute Besetzung.

      1. @JP: +1

      2. +1, denke Brazzo hat schon gelernt und wird weiterlernen, er kann auch noch gar nicht die ganzen Kontakte etc. haben. Seine Fehler sind also verständlich und die Fehler desjenigen der ihn ausgewählt hat. Das wird schon noch

    4. Sehe das ähnlich wie JP und Fänger. Ich schrieb es ja diese Woche schonmal: Man hat auf fallende Preise gewettet und ist im Moment dabei, zu verlieren. Wenn man den Medien glauben kann, wären wir bereit gewesen, einen ähnlichen Preis wie Barca zu zahlen und hätten es spätestens jetzt, wo wir geradezu händeringend Spieler suchen, mit Sicherheit auch getan. Diesen Deal hätte man aber schon vor Monaten festzurren können, das Thema zieht sich ja seit Weihnachten. Ich will nicht sagen, dass Brazzo einen Fehler gemacht hat – am Ende macht macht der Dest den Dalot und wir freuen uns, dass dieser Kelch an uns vorbei gegangen ist. Fakt ist aber: Man wollte den Spieler haben und hätte ihn auch haben können. Jetzt spielt er aber anderswo. Brazzo stand eben so lange am Rand der Tanzfläche, bis sich ein anderer das Mädchen geschnappt hat. Pech – wollen wir hoffen, dass er schon eine andere an der Angel hat, dieser alte Schlawiner.

      1. “Man hat auf fallende Preise gewettet und ist im Moment dabei, zu verlieren.”

        Könnte sein, aber so ist es nun mal bei einer Wette, man kann auch mal verlieren.
        Ich hätte auch auf fallende Preise gewettet und dass viele Vereine versuchen werden um jeden Preis Spieler von der Gehaltsliste zu bringen.
        Tja, dann haben wir diese Wette halt verloren, aber noch ist nicht aller Tage Abend.

      2. Und vor Allem würde diese verlorene Wette nicht den Untergang des FC Bayern bedeuten ;-)

      3. “Ich hätte auch auf fallende Preise gewettet und dass viele Vereine versuchen werden um jeden Preis Spieler von der Gehaltsliste zu bringen.”

        Ich hab ja die Tage schon geschrieben, dass ich das auch für legitim halte. Zumindest nicht für so falsch, dass man deswegen einem Verantwortlichen den Kopf abschlagen müsste. Der Gedankengang, dass auf der einen Seite diverse Vereine in die Überschuldung rutschen, deswegen dringend Liquidität bräuchten, welche aber kaum ein Akteur am Markt bieten kann, war ja durchaus logisch. Ich sehe jedoch zwei aber’s:

        a) Bereits zu dem Zeitpunkt, als klar war, dass durch den massiven Gehaltsverzicht der Spieler und die Auszahlung der Fernsehgelder in Verbindung mit der fast flächendeckenden Durchführung der Spiele ausreichend Geld im System ist, um es zu erhalten, erwies sich die Ursprungsannahme als falsch. Spätestens jedoch, als im August deutlich wurde, dass abgesehen von den ausbleibenden Superstar-Transfers die Preise einigermaßen unverändert sind und stattdessen einfach weniger Transfers stattfinden (was, da das Transfersystem ja ein Kreislauf ist, auch nicht gut ist, wenn man Masse möchte), hätte man sich den Fehler eingestehen müssen. Vielleicht hat man das damals schon getan, einen Plan B hatte man jedoch offensichtlich nicht.

        b) Rächt sich wie bei allen Unternehmen auch im Fussball, wenn man vor Corona auf Pump gelebt hat. Der Kader war ohnehin zu klein und bestand dann auch noch zum Teil aus Leihspielern (immerhin ein Fünftel des Kernkaders der Feldspieler). Es liegt in der Natur der Sache von Leihen, dass man ein Problem bekommt, wenn die Leihen auslaufen, man jedoch keinen Nachschub bekommt. Sei es, weil kein Geld da ist, oder weil einem keiner mehr was leiht. (dass Bayern die Spieler “mal ausprobiert” und dann keine Kaufoptionen zieht, spricht sich ja auch irgendwann rum.) Mit der Leihpolitik hat man sich also ein weiteres mal verpokert. Auch hierfür muss man aufgrund der Umstände niemandem den Kopf abschlagen. Dennoch bleibt es dabei, dass es jetzt kein Problem gäbe, wenn man nur auf eine der beiden Wetten verzichtet hätte.

      4. zu a) Ich sehe nicht, dass ausreichend Geld im System ist. Ich glaube, dass einige Vereine an der Klippe stehen und beim kleinsten Husterer runterfallen. Da herrscht viel das Prinzip Hoffnung: Corona-Zahlen gehen runter, wieder Zuschauer im Stadion undundund.
        Kann mich auch täuschen, warten wir mal ab.
        zu b) ich hab eigentlich schon Gefallen an den Leihgeschäften gefunden. Wir hätten James oder Coutinho auch gleich kaufen und nicht leihen können, dass sie zwar gute Spieler sind, aber weder eine exorbitante Ablösesumme, noch ein Wahnsinnsgehalt wert sind, haben wir gesehen, weil wir sie “mal ausprobiert” haben. Hätten beide die Leistung gebracht, die wir erwartet hätten und für die sie auch bezahlt werden, dann hätten wir sie schon verpflichtet. Es lag am Ende nur an den Spielern selbst. Wegen mir können wir jetzt auch wieder ein paar Spieler leihen und “erst mal ausprobieren”

      5. @wohlfarth
        Im Prinzip macht der BVB ja nichts anderes, nur nennt man es bei denen nicht ‘leihen’, sondern ‘für 2 Jahre kaufen’.
        Ein uns nicht ganz unbekannter älterer Herr mit Vereinsnähe hat vor Kurzem relativ publikumswirksam gemeint, dass wegen der fehlenden Identität solcher ‘Leihspieler’ mit dem Verein dieses Verfahren nicht zielführend sei.

  9. Ich würde von den Verantwortlichen gerne mal eine grundsätzliche Aussage zur Kader-Idee hören, nicht nur Floskeln wie “Corona”, “verrückter Markt” usw.

    Ist es wirklich eine langfristige, bewusste Strategie, den Kader klein zu halten?
    Oder hat man intern klare Absprachen, was maximale Gehaltssummen angeht?
    Gibt es weitere Kriterien / Überlegungen, die wir Fans uns nicht vor Augen führen?

    Damit verbunden dann auch gerne ein Fazit: Was lief in den letzten 5 Jahren gut und was nicht.

    Dieser permanente Ritt auf der Rasierklinge muss doch einfach Gründe haben, oder?

    Antwortsymbol9 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Du wünschst dir aber ganz schön viel :-)

      Du wirst aber nicht ernsthaft verlangen, dass unsere Verantwortlichen dies in der Öffentlichkeit kundtun, oder?

      Welche andere Vereine breiten ihre Strategie, Absprachen über maximale Gehaltssummen, Kriterien/Überlegungen öffentlich aus und veröffentlichen am Jahresende ein ehrliches Fazit?

      Bin bei anderen Vereinen nicht so drin, aber ich bin auf Beispiele gespannt.

      1. Du hast natürlich Recht, was die Details betrifft.

        Was ich mir wünschen würde, wären Aussagen wie etwa
        “Wir wollen den Nachwuchs stärker einbinden.”
        “Unserer Meinung nach ergibt ein Kader über xx Spielern keinen Mehrwert, bzw. führt zu Frustrationen.”
        “Wir haben klare Obergrenzen bei den Gesamtpaketen.”
        “Verschuldungen sind auch im kleinen Massstab kein Thema, weil…” Etc.

        Ich will einfach nur verstehen, warum man sich seit Jahren dieses Last Minute Hin und Her antut.
        Und dann die ständigen Leihen… man muss schon Glück haben, damit sich Leihspieler voll reinhängen.

      2. Das hört sich schon besser an, solche Sätze wären vielleicht wirklich mal nicht schlecht.

        Ich gebs an Brazzo weiter ;-)

    2. “Dieser permanente Ritt auf der Rasierklinge muss doch einfach Gründe haben, oder?”

      Marketing? Unterhaltung?
      Der Spannungsbogen den der Verein jedenfalls aufbaut ist grandios. Tag für Tag, Stunde für Stunde vergeht, nichts geschieht. Die Spannung steigt in ähnliche Sphären wie die Nervosität der weltweiten Bayernfangemeinde, die angespannt irgendwo in die Weiten des Internets starrt, in der Hoffnung auf erlösende Botschaft.

      Und noch ist, 3 Tage vor Ultimo, alles drin.
      Wird Brazzo, der wie ein angeschlagene Boxer gerade blutend aus seiner Ecke kommt, doch noch ein grandioses Comeback hinlegen? Oder wird er in dieser Runde krachend und endgültig auf die Bretter und in den Ringstaub geschickt?

      To be continued…??

      1. Der Thrilla in Manila :-))

      2. Eher : Rumble in the Jungle auf dem Transfermarkt :)

    3. @Mehmet68
      ja die Infos würden mich auch interessieren.
      Zusätzlich noch die, wo jetzt eigentlich dieser Umbruch ist, der seit 2 Jahren propagiert wird und für den irgendwann mal 200 Mio ausgelobt wurden und wir infolge dessen schon “alles sicher hatten”. Ich hab nicht nachgerechnet aber die dürften noch nicht aufgebraucht sein, vielleicht mit Sané. Aber war das schon der Umbruch? Meines Erachtens fehlt da noch etwas aber mit einer kummunizierten Strategie würde ich mich auch erstmal zufrieden geben. Aktuell lautet die Strategie “abwarten und nur die größten Lücken stopfen für möglichst wenig Geld”

    4. Natürlich hat das Gründe. KHR will unbedingt, bevor er an Kahn übergibt, eine schwarze Null auf der JHV präsentieren dürfen. Diesem Fetisch wird alles untergeordnet. Vertragsverlängerungen, Einkäufe. Ich will ja nicht, dass wir Schulden anhäufen wie die Spanier (Barca) aber dieser Fetisch der schwarze Zahlen unter allen Umständen ist bei der Kadergröße und dem Spielplan mehr als kontraproduktiv. Bislang kassierten wir nachdem was man so liest bei allen Targets Absagen mit der Begründung, platt ausgedrückt, wir bieten zu wenig.

      1. Ich dachte mir auch schon dass die schwarze Null die heilige Kuh für KHR darstellt.
        Auf der anderen Seite könnte man in so einer Situation durch das Festgeldkonto auch investieren, und durch die tolle Arbeit der letzten Jahre dadurch auch auf dem Transfermarkt profitieren.
        Aber man wartet da anscheinend wieder lieber bis die anderen Vereine auch wieder groß mitbieten können…
        Ich verstehe die Strategie auch nicht, ich meine ich will auch keine riesen Transfers, aber dass man nicht mal “normale” Transfers fest machen kann ist schon seltsam. Auch dass man anscheinend die von Hoeneß kritisierte Strategie bei Dest angewandt hat, also kein Wunder dass Ajax dann die Schnauze voll hatte.
        Es scheint als wären wir das andere Extrem am Transfermarkt.
        Und ich hätte auch mal gerne vom Sportvorstand eine Kaderstrategie gehört. Teilweise frage ich mich schon warum man den Sportvorstand überhaupt noch interviewt, denn sagen tut er eigentlich nie was substanzielles… finde ich persönlich nervig. Als hätte man Angst öffentlich über die Ziele zu sprechen.

  10. Mal eine allgemeine Frage: sind hier Firmeninhaber/Geschäftsführer unterwegs und wenn ja: wie haltet Ihr es aktuell mit Investitionen und sonstigen Ausgaben. Bussiness as usual?

    Antwortsymbol3 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. So eine Allgemeinfrage ist so nicht einfach zu beantworten.
      Es kommt ja auch darauf an,in welcher Branche man tätig ist.
      Vergleiche doch lieber die Ausgaben andere Vereine mit Unseren.
      Dann wird schnell klar,das Wir ausser Sane,kaum investiert haben !
      Das Geld ist da,nur der FCB traut sich anscheinend nicht,oder will nicht weiter investieren.
      Dest hätte man locker eintüten können.
      Auch hier hat man sich mal wieder nicht getraut,ein paar Millionen drauf zu legen !
      Dafür hätte man wahrscheinlich das 3-5 fache an Leistung zurück bekommen,siehe Davies.
      Es muss doch klar sein,das man mit einem so kleinen Kader,bei der Belastung,niemals erfolgreich Fussball spielen kann !
      Zumindestens nicht langfristig,bei der hohen 3fach Belastung !!!
      Alle sehen das,und trotzdem ist bis jetzt kaum etwas passiert :(
      Und jetzt ist man in einer sehr schwachen Verhandlungsposition und kann froh sein,überhaupt noch jemanden zu bekommen.
      Es ist eigentlich schon 5 nach zwölf !
      Und jetzt hat man mehrere Baustellen,die man schon vorher kannte.
      Na,ich bin mal gespannt……

    2. Du schiesst schon gern mal aus Prinzip dagegen, stimmts? :-)

      Ich denke, dass der Sturm der Enttäuschung ohne Corona deutlich größer wäre. Die Meisten hier verstehen schon, dass man nicht einfach 3-4 dicke Transfers tätigen kann.

      Wenn aber der zweite Mittelfeld-Anzug aus Fein, Cuisance und, wie am Mittwoch, Martinez besteht, dann entstehen zwangsläufig Fragen.

    3. @Stiftl
      Deine Frage impliziert, dass durch die Corona Krise sämtliche Branchen gleich betroffen sind. Es ist ein großer Unterschied, ob ich AD von einem durch die neue Situation benachteiligten Unternehmen bin oder sogar von der gestiegen Nachfage nach meinen Produkten profitiere.
      Auch hier gibt es kein blosses schwarz/weiss sondern eine ganze Menge grau in der Mitte.
      Die neue Lage birgt natürlich eine Menge Risiken, aber ein guter Chef versucht natürlich auch die Chancen zu sehen und seine Politik auf diese auszurichten.
      Ganz sicher erfordert die Lage ein mehr an Phantasie und Mut zu neuen Ufern als das bei dem bisherigen Geschäftsverlauf notwendig war.
      Es empfiehlt sich daher die Branche Profivereine zu betrachten und was ein Geschäftsführer in dieser Branche wohl tun sollte.

  11. Hm – meiner Meinung nach ist es kein Entgegenschießen wenn ich versuche Aspekte in die Diskussion einzubringen, die zu etwas mehr Verständnis der Situation beitragen können.

  12. Um mal ein paar Aspekte in die Diskussion einzubringen, die zu etwas mehr Verständnis der Situation beitragen können: Weder kann sich Bayern erlauben, seine Spieler durch Überbeanspruchung zu verheizen, damit möglicherweise auch den Wert des Kaders im Verletzungsfall zu mindern, noch angesichts der Neuers, Lewandowskis, Kimmichs usw. die Saisonziele so herunterzuschrauben, dass sie deren Ansprüchen auf eine gewisse internationale Konkurrenzfähigkeit und Selbstverständnis nicht gerecht werden. (was wiederum nicht, bedeutet, dass man jetzt auch gleich wieder das Triple einfordert – dies als Zusatz für Leute, die nur in Extremen denken mögen). Und drittens müsste es gerade in der augenblicklichen Situation unsicherer Einnahmen absolute Priorität haben, alles zu tun, damit man in der CL möglichst weit kommt. Das bedeutet ja nicht gleich Monstertransfers, aber gezielte Verpflichtungen zur Stabilisierung des Kaders sollten schon drin sein. Auch die Forderung nach “vorausschauender Planung”, wie oben erwähnt, ist keineswegs weltfremde Utopie oder vermessen. “Bussis as usual” ;-)

    Antwortsymbol28 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. +1, wie schon dein ähnlich lautender Beitrag gestern → 01.10.20 – 14:01 / https://miasanrot.de/muede-bayern-holen-auch-den-deutschen-supercup/#comment-235433

      1. Danke. Ich entschuldige mich für die Redundanz, da sich die Diskussion aber wieder in die gleiche Richtung entwickelt hat wie schon vorher, sei mir auch diese Wiederholung erlaubt. In ein paar Tagen sind wir alle schlauer…

    2. Vollste Zustimmung!

      Last not least würde bei sportlichen Misserfolgen unweigerlich auch der Trainer wieder hinterfragt werden. “Die Gesetzmäßigkeiten der Branche…”

      Dann könnte sich Uli ggf. in 10 Jahren für den zweitgrößten Fehler (nach Jupp H.) , den er je gemacht hat, entschuldigen. ;-)

    3. @ Mehmet68:

      Du setzt also voraus, dass er immer noch das letzte Wort hat. Es bleibt folglich spannend und auf jeden Fall unterhaltsam.

    4. Wenn es tatsächlich finanzielle Bedenken gibt, könnte man ja auch sagen: wir halten uns im Augenblick zurück und sehen, wie weit wir mit dem jetzigen Bestand kommen. Im Winter gibt es wieder ein Transferfenster, eventuell sehen wir dann klarer, was möglich ist. Wäre eine klare Positionierung. Aber das ist ja gar nicht der Fall, sondern Spieler wurden abgegeben (und damit meine ich nicht Thiago), und es drang durch, und vor allem Flick kommunizierte das, dass andere kommen sollen. Dass dann beim Anhang etwas Nervösität aufkommt, wenn die Zeit immer knapper wird, gerade wenn man verfolgt hat, dass eine gewisse Müdigkeit in den letzten Spielen nicht zu leugnen war, scheint mir nicht unverständlich. Da braucht es keine Belehrungen vom hohen Ross herab.

      1. (…)Im Winter gibt es wieder ein Transferfenster, eventuell sehen wir dann klarer, was möglich ist. Wäre eine klare Positionierung. Aber das ist ja gar nicht der Fall (…)

        Das immerhin hat der sellv. AR-Vorsitzende Hoeneß im seinem jüngsten “Doppelpass“-Auftritt durchaus als Option genannt: “Wenn wir im Winter am Kader noch einmal nachlegen müssen, werden wir das tun.”
        Sollte dann freilich nicht Odriozola-like ablaufen (wobei der Spieler selbst nix dafür kann).

      2. @T.W.: Danke dir für den Hinweis. “Doppelpass” spare ich mir meistens, wieder was dazugelernt. Nur scheint mir diese Position nicht ganz mit derselben Amplitude kommuniziert zu werden, wie jene, dass noch Spieler kommen sollen, welche doch eher die öffentlich-mediale Erwartungshaltung prägt (auch meine!).

      3. Wintertransferfenster?
        Wem fällt da nicht sofort Serdar Tasci ein. Der ist übrigens vereinslos, wäre ablösefrei, ist deutscher Nationalspieler und kennt den Verein.
        Wenn wir bei dem Profil nicht zuschlagen wollen, weiß ich auch nicht mehr auf was wir noch warten!?

    5. “Verständnis für die Situation” aufzubringen ist wirklich schwierig, da es im Moment ja nur so vor schwarzen Schwänen wimmelt, die kein Mensch wirklich auf der Rechnung hatte.

      Aber darüber hinaus meine ich, dass wir zur Zeit nur die Zuspitzung einer Entwicklung erleben, die bereits mit dem Eintritt Guardiolas begonnen hat. Der Verein war damals auf einem sportlichen und institutionellen Höhepunkt nach Jahren harter, mühsamer und letztlich erfolgreicher Arbeit. Man hatte es geschafft sich neu zu definieren und gleichzeitig dieses Wesen zur vermeintlich höchsten Vollendung zu führen.

      Mit der Verpflichtung Guardiolas, diesem coup de chance, schien das Glück unzweifelhaft, dauerhaft und sicher. Als Konsequenz erlahmte der innere Antrieb der Vereinsführung, während man die Dynamik auf dem Feld weiterhin einigermaßen aufrecht erhalten konnte.
      Dass und Guardiola uns dann nach relativ kurzer Zeit wieder verließ, lag auch daran, dass er von unserem Vorstand sozusagen verraten wurde – anstatt ihn bei einer abermaligen Wiedergeburt der Mannschaft im taktischen wie im personellen Sinn zu unterstützen, wurde er zum Bestandsverwalter einer (was die innere Sehnsucht angeht) saturierten Mannschaft degradiert.

      Alles war auf Besitzstandwahrung und Nutzung des Vorhandenen abgestellt. Thiago war sicherlich ein Zugeständnis an den Trainer, aber im Großen und Ganzen begann damals die Zeit der Flickschusterei, der Reparaturen, des Festhaltens am längst Überholten. Die einzige Vision war der Ruhm, das Pflücken der reifen, tief hängenden Früchte.

      Wir sehen heute den vorläufigen Endpunkt dieser langen Entwicklung, einer Niedergangs. Auch etablierte Spieler scheinen das ähnlich zu sehen, sie flüchten oder sind nur gegen sehr hohes Schmerzensgeld zu halten.

      Einst hatten wir verkappte Spielmacher auf den Außenbahnen, ein majestätisches Mittelfeld großer Fußballdenker mit Lahm, Xabi, Thiago, Kroos, eine spielerisch starke Abwehr mit Boateng, Hummels und Alaba, dazu Ausnahmegestalten wie Müller und Lewandowski und all die vielen anderen.
      Heute haben wir einen Haufen Roadrunner auf außen, das Mittelfeld wird von Kimmich, Tolisso und Goretzka bearbeitet, aus der Abwehr sollen Hernández und Süle herausspielen.

      Ja, scheinbar kann man mit unserem aktuellen Kader alle nur erdenklichen Wettbewerbe auf dieser Welt gewinnen – aber ich trauere dem Glanz der alter Zeit nach, vor allem dem Impuls und dem Streben nach höheren Weihen, das seinerzeit weit über den Platz hinaus den Verein geeint hat.

      Sicherlich, man braucht auch viel Glück und günstige Umstände um einen funktionierenden, zukunftsträchtigen Kader zusammenzustellen, den kauft man sich nicht für eine kleine Summe in einem Transferfenster zusammen. Aber genau deshalb wäre es so wichtig gewesen, dass wir bereits die letzten 5 Jahre kontinuierlich an der Verjüngung und substanziellen Verbreiterung der Mannschaft kleinschrittig und kontinuierlich gearbeitet hätten, anstatt die vorhandene bis über das Ende hinaus zusammenzuhalten, um anschließend auf große Umbrüche zu vertrauen.

      1. “aber ich trauere dem Glanz der alter Zeit nach, vor allem dem Impuls und dem Streben nach höheren Weihen, das seinerzeit weit über den Platz hinaus den Verein geeint hat.”

        War das so? Ich kann es nicht beurteilen, es ist also eine offene Frage. Daran anknüpfend: woran hat sich das “weit über den Platz hinaus” festgemacht?

      2. @savona
        Für mich war der Verein im spirituellen Sinn in der jüngeren Vergangenheit ein ideologischer Kampf zwischen Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge: altbackener, bodenständiger ‘Heldenfußball’ gegen modernen, künstlerischeren ‘Mehrwertfußball’.

        Mit dem van Gaalschen Paradigmenwechsel schien Rummenigge tatsächlich die Entscheidungshoheit für sich gewonnen zu haben – auch wenn er natürlich in der Folgezeit wiederholt Zugeständnisse an Uli Hoeneß machen musste. Aber davon ungeachtet, arbeitete der Verein endlich wirklich an einer eigenständigen fußballerischen Identität, die über den rein erfolgsorientierten, pragmatischen Stil der älteren Vergangenheit hinausging.
        Davon sprach ich. Dieses Streben war nicht nur ein rein fußballerisches Phänomen, sondern von der entsprechenden Ausrichtung des kompletten Vereins getragen: Man konnte die Stoßrichtung bei Transfers, bei der ‘vereinsinternen’ Beurteilung einzelner Spiele und der grundsätzlichen Entwicklung, bei der Verpflichtung neuer Trainer und bei den Verlautbarungen zu den eigenen Zielsetzungen nachvollziehen.

      3. Du machst da ein ziemlich großes Fass auf – Respekt dafür!

        Ich hatte mitunter auch den Eindruck, das vor allem UH die Marktentwicklung sehr missfiel und er daher eben bockig reagiert hat – “wir machen da nicht mit.”

        Und diese Anzeichen von Zufriedenheit waren in der Tat zu spüren, als man sich mit der Ablösung von Robbery alle Zeit der Welt gelassen hat und auch bei Lahm einfach mal geguckt hat.

        Auch mir fehlen insofern Mut und Voraussicht bei der Kaderplanung. Es herrscht eher kein “weiter, immer weiter”, sondern ein “passt scho”. Da hilft es natürlich, dass wir wohl auch mit 9 Feldspielern Meister werden würden.

        Es wäre toll, hierzu mal einen kritischen Artikel zu lesen, aber das ist womöglich zu riskant, weil man es sich mit dem FCB ja nicht verscherzen will – mein ehrlich gemeintes und vollstes Verständnis hierfür.

      4. @ Bendix Grünlich:

        Danke für die Aufklärung! Ja, wenn ich es rekapituliere, konnte man auch aus der Ferne einen derartigen Eindruck gewinnen – ohne die Möglichkeit, es im Detail nachzuvollziehen.

        Andererseits hat in der Vergangenheit UH – durchaus im Gegensatz zu KHR – in der fernen Provinz viel für das Ansehen des Vereins getan.

      5. Also wenn das gerade das Ende des Niedergangs ist – das erfolgreichste Jahr aller Zeiten! – dann wünsche ich mir in anderen Lebensbereichen auch solche Niedergänge.
        Ich finde, Bendix verbrämt die Vergangenheit unglaublich. Kroos z.B. war doch nicht nur bei der Vereinsführung umstritten. Hummels/Boateng standen oft in der Kritik. Mit Alonso sind wir in der CL auch nie ins Finale gekommen etc. Fast könnte man meinen, du meinst es ironisch. Bedenke. “If you glorify the past, the future dries up.”

        Unser aktueller Kader mag dünn sein, aber so vogelwild, wie du ihn beschreibst, ist er nun wirklich nicht. Und diese Meinung habe ich nicht “exklusiv”, um mal KHR zu zitieren, sondern teile ich mit vielen, vielen “Experten” und Berichterstattern. Wir haben doch die letzten 5 Jahren kontinuierlich an der Verjüngung gearbeitet. Auch sehe ich den Trend nicht, dass die Etablierten alle fliehen. Aber gut, jeder hat seine eigene Wirklichkeit.

      6. @Mehmet68
        Ich hoffe mein Beitrag wirkt nicht wie eine Kampfschrift, ich möchte wirklich niemanden verunglimpfen. Ich versuche nur die aktuelle Situation ein bisschen besser zu verstehen…

        @savona
        Ich bin ein großer Bewunderer Uli Hoeneß’, auch wenn das speziell bei dieser Stellungnahme nicht besonders deutlich wurde;)
        Uli Hoeneß ist ein vielschichtiges, widersprüchliches Phänomen, der mich sehr stark an meinen Onkel erinnert – allein deswegen würde ich nie mit ihm brechen. Aber auch Karl-Heinz Rummenigge ist alles andere als eindeutig und ‘einfach’.
        Es handelt sich eben um Menschen; wir sollten ihnen den gleichen Entfaltungs- und Verfehlungsraum zugestehen wie uns selbst.

      7. @JOP
        Einverstanden, aber eben weil “viele, viele ‘Experten’ und Berichterstatter” die Situation wesentlich versöhnlicher und positiver beurteilen, habe ich versucht meine Einsichten möglichst ‘exklusiv’ zu formulieren. Es geht nicht darum recht zu haben, sondern darum einer komplexen Wirklichkeit durch möglichst viele Perspektiven und Beobachtungen möglichst nahe zu kommen.

        Zudem möchte ich mich bewusst von der faktischen Tagesaktualität ein wenig abkoppeln, um den Blick auf weniger leicht wahrnehmbare, weniger leicht zu entschlüsselnde Dynamiken und Einflüsse im Hintergrund zu richten.
        Ein jeder hat eine ganz eigene Perspektive und einen individuellen Zugang, aber uns alle eint doch eine ähnliche Zuneigung.

      8. Ich kann dir in vielen Punkten folgen. Allerdings sei auch angemerkt, dass wir in den von dir hochgelobten Jahren zu viele große Fußballdenker und zu wenige Roadrunner und Kämpfer im Kader bzw. in der Startelf hatten. Außer Vidal gab es in der Guardiola-Zeit doch kaum Kämpfertypen bzw. Spieler, die mehr von der Physis als von der Technik lebten. Viel zu oft wurde versucht, alles mit spielerischer Leichtigkeit zu lösen, anstatt einen Gegner auch mal niederzukämpfen. 2013 pflügte Javi noch das Mittelfeld um, aber der war für Pep wenn dann nur in der Innenverteidigung zu gebrauchen. Nur mit spielerischen Mittel kann man die Bundesliga einigermaßen dominieren, aber in den (ich zitiere Louis van Gaal) “Tod oder Gladiolen” – Spielen stößt man damit immer wieder an seine Grenzen, wie man leidvoll in dieser Phase feststellen musste und wie Pep seitdem auch immer wieder leidvoll mit ManCity feststellen muss. Neben aller Fußballästethik wird die Pep-Phase deshalb auch immer ein bisschen als unvollendete Phase in die Geschichte des Vereins eingehen, weil man eben trotz Traumfußball kein Finale in der CL erreichen konnte. Die Pep-Zeit war so kurz übrigens nicht, denn er war nach Hitzfeld der einzige Trainer, der in diesem Jahrtausend 3 Jahre am Stück bei uns auf der Bank saß. Und HItzfeld war eigentlich eine Ausnahme. Ich bin seit den 80ern Bayern-Fan und da waren 3 Jahre am Stück definitiv eher die Ausnahme als die Regel für einen Trainer.

      9. @willythegreat
        Ich kann dir sogar in allen Punkten folgen.

        Ich bin selbst ein Kämpfer-Typ, deswegen sind mir solche Fußballer absolut nicht unsympathisch. Mir geht es um das Problem, dass wir zur Zeit keine Ruhe und Stabilität in unser Spiel bekommen. In diesem Zusammenhang fehlen mir die ‘Denker’ mit ihrer Ruhe am Ball und ihrer umfassenden Vision auf dem Platz – und zwar nicht nur auf ein, zwei Positionen im Mittelfeld, sondern über den ganzen Platz verteilt. Zur Zeit scheint sich unsere Mannschaft personell in eine andere Richtung zu bewegen; aber Dynamik allein erzeugt noch keine Dominanz, zumal diese Spielweise einen außerordentlichen Kräfteverschleiß mit sich bringt.

        Noch wichtiger ist mir aber ein anderer Aspekt: Die Passivität mit der der Verein die eigene Entwicklung in den letzten Jahren begleitet hat. Natürlich gibt es löbliche Ausnahmen, gezielte Verjüngungen, gute Verpflichtungen, keine Frage. Aber all das eher aus Notwenigkeit heraus, auf ein Minimum beschränkt, um den Spielbetrieb aufrecht zu erhalten. Von Aufbruch, Zukunftsvision und perspektivischer Weiterentwicklung konnte aber nicht wirklich die Rede sein, eher von einer Zementierung des Status quo auf hohem Niveau.

        Dabei sind wir in eine Situation hineingeschlittert, in der der offiziell beste Verein Europas kaum noch Anziehungskraft besitzt und das Heft des Handelns komplett an die Spieler übertragen hat.
        Fremde Spieler wollen sich uns nicht wirklich gerne (zu normalen Konditionen) anschließen und auch für unsere eigenen, alt gedienten, allseits geschätzten scheint es nicht mehr besonders erstrebenswert zu sein hier ihre Karriere fortzusetzen.
        Scheinbar war man von Vereinsseite aus in der Vergangenheit viel zu loyal, hat sie mit großzügigen und lang laufenden Verträgen in ihrer Position gestärkt, gleichzeitig den Kader (wahrscheinlich auch deshalb notwendigerweise) reduziert und findet sich jetzt in einer Situation wieder, in der die Spieler dem Verein die Bedingungen diktieren.

        Ja, ich weiß, das ist ein globales Problem, das es nicht nur bei uns gibt. Ja, auch ich finde, dass die Spieler einen gerechten Anteil von den Einnahmen des Vereins abbekommen sollen. Aber nein, ich finde nicht, dass die Spieler auch in Zukunft die Vereins- und Kaderpolitik bestimmen sollten: MiaSanMia und nicht DiaSanMia, wobei mit Dia die Spieler und ihre Berater gemeint sind.

        Viel besser fände ich es sich wieder an einem Fußballideal zu orientieren (das etwas nachhaltiger und stabiler wäre als der aktuelle Stil) und dieses mit dafür geeignetem und willigem Personal zu verwirklichen. Die Mannschaft sollte breiter aufgestellt sein, damit es auch intern einen reellen Konkurrenzkampf gibt und Einzelne nicht unersetzlich werden (wie wir es zur Zeit haben.) Auch wenn ein gewisser Stamm an Spielern natürlich unersetzlich ist, sollte eine regelmäßige Fluktuation eingeplant werden.
        Das muss und kann man nicht schlagartig umsetzen, keiner braucht eine Revolution, aber ich hoffe, dass die momentane konstitutionelle Krise einen solchen Weg für die Zukunft öffnet.

        Mir geht es darum, dass der Verein sich wieder auf seine Herkunft und sein Wesen besinnt und mehr ist als eine Selbstvermarktungsplattform für Spieler, denen die Selbstvermarktung über alles geht.

      10. @Bendix:
        Deine Kommentare sind wunderschön zu lesen, sprachlich sehr gewandt. Respekt.
        Inhaltlich bewegst du dich aber in meinen Augen sehr oft in einer Parallelwelt, deine Ausführungen sind dermaßen extrem und abstrus, dass ich mich echt schwer tue diese ernst zu nehmen.
        Aber gut, interessant zu lesen sind sie allemal :-)

      11. @ Bendix Grünlich:

        Dein Idealismus ehrt Dich und ist auch wirklich sympathisch. Ob sich Deine Vorstellungen realisieren lassen, weiß ich nicht. Das Bosman-Urteil hat nun mal die Kräfteverhältnisse nachhaltig verändert. Da ist Pragmatismus gefordert. Immerhin ist der FC Bayern – wenn ich da nicht etwas übersehe – noch nicht in dem Maße erpresst worden wie der BVB 2017 von Ousmane Dembélé oder wie Liverpool von Coutinho.

        Auf der anderen Seite ist zur Durchsetzung von Idealen nun mal Glaubwürdigkeit unabdingbar. Auch wenn die Mitglieder ihn “amnestiert” haben, so hat UH dem Verein mit seinen unglaublichen Fehlleistungen (um es mal wohlwollend zu formulieren) womöglich einen größeren Bärendienst erwiesen als man sich zum Zeitpunkt seiner Rückkehr vorstellen mochte. Sowie das Motiv “Zurückhaltung bei Forderungen” angespielt wird, denkt der Angesprochene sich doch mit guter Chance: ja rede du nur. Das hat man hier ja auch bei der Alaba-Debatte gesehen. Da herrschte u.a. wegen dieser Glaubwürdigkeitslücke recht wenig Verständnis für Ulis Dopa-Philippika Richtung Berater und Vater.

        Dann noch der scheinheilige Kampf für die Grundrechte; so macht man es sich selbst unnötig schwer, klar, entschieden und überzeugend maßlose Forderungen zurückzuweisen. Aber das heißt ja nun keineswegs, dass alles schlecht wäre, was der Vorstand macht. Ganz im Gegenteil. Ich wollte lediglich äußere, aber auch hausgemachte Grenzen benennen, die einem noch stringenteren Gesamtauftritt der Vereinsleitung in meinen Augen entgegenstehen.

      12. Nur mal so am Rande: es ist auch Aufgabe des Trainers, der Mannschaft ein Konzept an die Hand zu geben mit dem sie Ruhe und Stabilität ins Spiel bringt.

        Und für “alt gediente, allseits geschätzte (Spieler) scheint es nicht mehr besonders erstrebenswert zu sein hier ihre Karriere fortzusetzen”? Vor zwei Jahren wurde der Verein heftigst dafür kritisiert, dass die in die Jahre gekommene Flügelzange noch mal Verträge bekam. Die wären gern noch ein weiteres Jahr geblieben. Neuer und Müller wurden dieses Jahr verlängert. Thiago hatte letzte Saison nicht mal einen Stammplatz und hätte ihn nach Kimmichs Wechsel ins Mittelfeld wohl auch diese Saison nicht gehabt. An seinem Wechsel machst Du das fest? Und welcher Spieler von uns diktiert dem Verein seine Bedingungen? Soweit ich das mitbekomme, scheitert Alabas Verlängerung doch genau daran, dass sich der Verein eben nichts diktieren lässt.

        “Viel besser fände ich es sich wieder an einem Fußballideal zu orientieren (das etwas nachhaltiger und stabiler wäre als der aktuelle Stil) und dieses mit dafür geeignetem und willigem Personal zu verwirklichen. Die Mannschaft sollte breiter aufgestellt sein, damit es auch intern einen reellen Konkurrenzkampf gibt und Einzelne nicht unersetzlich werden.”

        Schöner Wunsch. Würde aber bedeuten, dass wir uns dann von unseren Weltklassespielern verabschieden müssten. Weil Du für echten Konkurrenzkampf dann auch Weltklasse für die Bank holen musst. Wovon willst Du die bezahlen?

        Zum Thema williges Personal: Hast Du in der Ära Flick ein einziges Mal das Gefühl gehabt, die Spieler der Stammelf würden nicht wollen? Ich nicht.

      13. @wohlfarth
        Zum sentimentalen Teil meiner Replik: Ich lese deine Kommentare sehr gerne, sie sind auch ein Grund für mich immer wieder hierherzukommen: Sie strahlen vernünftige Bodenständigkeit und positive Gemütsruhe aus, gepaart mit feinem und spöttischem Humor.
        Ich kann mich nicht erinnern, dass ich dir jemals innerlich grundsätzlich widersprochen hätte.
        Aber das hält mich natürlich nicht davon ab eine etwas andere Agenda zu verfolgen.

        Mir ist vollkommen klar, dass man mit Statements wie „Der langjährige Niedergang des Vereins gipfelte kürzlich im Gewinn des Triples” oder „Auf dem Höhepunkt des sportlichen Erfolgs stehen wir womöglich unmittelbar vor einer Katastrophe, die den Klub in seinen Grundfesten erschüttern könnte” in einem Fanforum nicht uneingeschränkte Zustimmung erwarten kann.

        Allerdings schreibe ich solche Dinge nicht aus der Lust an der Provokation – ich meine es durchaus ernst, wenn auch in einer sozusagen bewusst experimentellen Gestimmtheit. Ich sehe mich nicht in Konkurrenz zum Sport-Informations-Dienst, der DFB-Akademie, der Springer-Presse oder des hiesigen Taktik-Blogs; ich möchte viel mehr eine Homerische Geschichte erzählen über den Verein, mich, unser Land, unsere Zeit. Eine Geschichte von Kämpfen und Siegen, von Abenteuern und Irrungen, von Heimweh und Hoffnung. Ich möchte die Wahrheit hinter dem Fröttmaninger Schattenspiel, das Allianz Arena-Gleichnis, deuten und die Fußball-Wirklichkeit mit uns, unserem Land und unserer Zeit verweben.

        All das muss natürlich abstrus und extrem wirken, schließlich ist heutzutage allein der Versuch eines solchen Ansatzes zum Scheitern verurteilt. Aber ich gehe trotzdem davon aus, dass diese gleichnishafte Parallelwelt ein wenig dabei helfen kann, unsere allzu fragmentarische Lebenswirklichkeit ein wenig zu strukturieren und vielleicht auch ein bisschen zu versöhnen.

        Der Historiker Herodot hätte diesen Ansatz wahrscheinlich noch als selbstverständlich empfunden und selbst pragmatische Rationalisten wie Thukydides hätten zumindest noch nachempfinden können aus welcher Quelle sich solch ein Bedürfnis speist. Warum sollte uns das heute grundsätzlich verwehrt sein?

        Hier, an der Theke unserer MSR-Kneipe, sollte jeder seine je eigene Geschichte erzählen – Wahrheit werden wir daraus nicht schürfen können; aber vielleicht führt der freie Austausch der Meinungen uns nähere an die Quelle der Phänomene als es das ewige Widerkäuen ähnlicher, publizistisch vorgestanzter Meinungsjetons mit denen wir von früh bis spät gefüttert werden.

      14. @ Bendix Grünlich:

        Sehr schöner Beitrag von Dir, Respekt! Ein solcher quasi literarischer Ansatz, die Dinge zu betrachten, hat etwas Kreatives, das, wenn man ein Faible dafür hat, spannender sein kann als die Frage nach der Aufstellung fürs nächste BL-Spiel, leicht vereinfacht gesagt. Allerdings hat diese Sichtweise weitreichende Konsequenzen: in einer solchen Erzählung haben auch Niederlagen und Fehlentwicklungen ihre Schönheit, ihren eigenen Platz. Das mag man als Fan oder leidenschaftlicher Anhänger im Rückblick vielleicht noch erkennen; Justins Buch ist ein gutes Beispiel dafür, wie in der Rückschau sich manches zunächst schreckliche Drama in eine Zwischenstation verwandelt, die sinnvoll und vielleicht unverzichtbar war. Aber in der Gegenwart? Wer das, was ihm/ihr (oder eben auch dem “eigenen” Verein) gerade jetzt widerfährt, mit so viel Distanz
        und Verzicht auf vorschnelle Wertungen betrachten kann – ist so jemand überhaupt noch in der Lage bzw. hat so jemand noch das Bedürfnis, sich für den Verein/das Team der eigenen Wahl zu enthusiasmieren?

        Das Interessante an Deinem Beitrag ist der Versuch, beide Ebenen miteinander zu verbinden – im vollen Bewusstsein, dass der Beifall dafür zwangsläufig arg limitiert ausfallen wird. Ich stehe auf der Seite, die den Fan-Status längst hinter sich hat und sich aber aus alter Verbundenheit über eine so schöne Entwicklung wie die der letzten 11 Monate freut. Wäre es anders gekommen, hätte es meinen Seelenfrieden nicht mal im Nanobereich beeinträchtigt. In meinen paar Beiträgen versuche ich, die weit überwiegende Mehrzahl derjenigen, die genau auf der anderen Seite stehen, nicht zu nerven mit Statements, die meinem ganz andersartigen Status geschuldet wären.

        Du hast jetzt den Mut und das Bedürfnis, beide Ebenen zu verbinden oder zu versöhnen, wie Du schreibst. Schwierig, schwierig, wenn Du mich fragst. Aber den Versuch wert ist es. Meine Sympathie hast Du dafür.

      15. @Bendix: Deine Beiträge sind wie gesagt interessant zu lesen, etwas abgedreht und verworren, aber mal was anderes als die unzähligen “der-Kader-ist-zu-klein-alle-Verantwortlichen-sind-unfähig”-Kommentare.
        Wegen mir gerne mehr.

      16. @savona
        Ich könnte dir nicht mehr zustimmen in deinem Kommentar zu Uli Hoeneß und begrüße auch die von dir ungewohnte Schärfe im Ausdruck.
        Einige gewichtige aktuelle Probleme des Vereins scheinen tatsächlich auf diesen Widersprüchlichkeiten, Unsachlichkeiten, Anmaßungen und Ungerechtigkeiten zu basieren.

        Gleichzeitig aber steht Uli Hoeneß persönlich auch für die strukturelle und wesentliche Widersprüchlichkeit der Situation an sich: den Kampf zwischen Identität und Markt, zwischen Fußball und Geschäft, zwischen Autonomie und Fremdbestimmung.
        In dieser Widersprüchlichkeit ist er ein unzeitgemäßer oder – da er ja nicht immer so war – ein aus der Zeit gefallener Charakter, ein Mensch, der in unserer Zeit nun ständig aneckt, aber beispielsweise in Homers Odyssee die Freiheit hätte sich mit seinem komplexen Wesen ganz zu entfalten.
        Wäre Odysseus jemals mit seinem Schiff an den Ufern des Tegernsees gestrandet und auf Uli Hoeneß getroffen – ich bin mir ziemlich sicher, dass Homer ihrem Treffen ein Buch in seinem Reisebericht gewidmet hätte.

        Uli Hoeneß hätte von seinen Irrfahrten erzählt, von seinen Kämpfen, Siegen und Niederlagen, den Gefahren, die er durchlitten habe, seinem Lebensweg, der bei allen Widerständen und Unwägbarkeiten immer nur nach oben zu führen schien, von seiner langen Zeit als unumstrittener Herrscher auf seinem Thron an der Säbener Straße und von einer Wirklichkeit, die ihn mit zunehmendem Alter immer häufiger bedrängte, ihn immer mehr unter Druck setzte, ihn immer stärker infrage stellte, bis sie seinem Zugriff schließlich gänzlich entglitt.
        Dass er nun dort am Ufer des Tegernsees sitze und nachdem er lange Zeit geglaubt habe bereits angekommen zu sein, plötzlich feststellen müsse, dass er wie Odysseus selbst noch immer unterwegs sei, sich noch immer in Fragwürdigkeit bewege, noch immer nicht zur Ruhe gekommen sei – ihm aber die vielen Türen, durch die er einst frei ein- und ausging, inzwischen versperrt seien.

        Ein Leben in Höhen und Tiefen, voller Glanz und Elend, ein ewiges Streben nach Autonomie und Selbstbehauptung. Ein Leben, das unvollendet bleiben muss, weil auch er zu Lebzeiten nur ein Reisender ist.

        Uli Hoeneß also als tragische Figur der antiken Mythologie – ich glaube damit können wir ihm und seinen Fehlern am ehesten gerecht werden. Und gerecht werden möchte zumindest ich ihm, denn ich bin fest davon überzeugt, dass er trotz all seiner Verfehlungen von einer Art Güte motiviert war und ist.

        Was alles nicht davon ablenken soll, dass er sich inzwischen gegenüber dem Verein wirklich äußerst geschäftsschädigend verhält.

      17. @savona
        Deine Frage nach dem Enthusiasmus führt in medias res, eigentlich ist nichts anderes von Belang.
        Es ist die gleiche Herausforderung wie sich im Bewusstsein der eigenen Sterblichkeit die kindliche, naive Lust am Leben zu erhalten.

        Ich glaube, es handelt sich um eine Charakterfrage, die jeder für sich selbst beantworten muss. Wer mit der Doppelbödigkeit und Verhältnislosigkeit dieser Fragen nicht irgendwie umgehen kann, wird sich auch nicht damit beschäftigen, weil es für ihn ein höchst frustrierendes und womöglich ungesundes Unterfangen wäre.

        Für mich aber gilt: „Der Mensch ist nur da ganz Mensch, wo er spielt”.
        Aber Friedrich Schillers Gedanken zur „ästhetischen Erziehung des Menschen” führen uns dann wieder unverzüglich zu Thomas Mann und so fort. Darauf wollen wir jetzt getrost verzichten.

      18. @ Bendix Grünlich:

        Danke für beide Beiträge, denen ich bedenkenlos zustimmen kann. Das Spielerische ist es ja auch, was mich immer noch oder wieder am Fußball fasziniert. Aber um es mal an einem konkreten Beispiel zu veranschaulichen: als ich mir das inzwischen legendäre 1:5 in Frankfurt im TV anschaute, habe ich zwar schon die Bayern etwas bedauert; in dem Wissen, dass auch für sie noch nicht aller Tage Abend ist bzw. war. Mehr noch habe ich mich über das intelligente und engagierte Spiel der Frankfurter gefreut; dass sie die sich bietende Chance nutzen konnten. Als Fan hätte ich das nicht gekonnt. Jetzt wiederum nehme ich die Schwierigkeiten mit der Kaderbildung wahr und wünsche den Bayern, dass sie die meistern können. Aufregen kann ich nicht mich darüber nicht. So oder so ist es ein unterhaltsames, von mir mit Sympathie beobachtete Schauspiel. In dem Hoeneß wie Du richtig sagst, mit Sicherheit die mit Abstand interessanteste, weil vielschichtigste Figur ist. Auch als Spieler schon. Am Ende seiner besten Saison will er das WM-Finale nicht versäumen und verschweigt, dass er in der Nacht davor gefiebert hat (sehr verantwortungsbewusst; da konnte er froh sein, dass es noch keine sozialen Medien gab). Und dann verursacht er in der 1. Minute den Foulelfmeter, möglicherweise zwar vor der Straufraumgrenze, und den Rückstand. Das muss man auch erstmal bringen. ;-)

      19. @savona
        Mein konkretes ‘Mitfiebern’ beim Fußball gibt mir Gelegenheit mich etwas von meinem augenscheinlichen Idealismus zu distanzieren und mich als pragmatischen, an der Grenze zum Zynismus agierenden Realo zu outen.

        Ich schaue mir bei Weitem nicht jedes Spiel an, nur ausgewählte Partien die mich interessieren und für dich ich Zeit habe. Wenn ich das Spiel dann verfolge, bin ich sehr wohl emotional involviert – aber eher auf objektive Weise: Ich drücke grundsätzlich der besseren Mannschaft die Daumen, wünsche mir aber gleichzeitig nichts mehr, als dass meine Mannschaft gewinnt, nicht zuletzt deshalb, weil ich meiner Loyalität gerecht werden will.

        Vielleicht ist dieser etwas verquere Ansatz meines Fan-Daseins der Grund dafür, dass ich etwas früher und etwas gereizter auf vermeintliche Fehlentwicklungen reagiere. Natürlich geht es mir bei meiner Kritik dann um den FC Bayern, aber auch um mich, um mein Seelenheil, schließlich möchte ich mir nicht selbst untreu werden…

  13. https://www.sport.de/news/ne4190820/bvb-angeblich-an-inter-star-interessiert—spektakulaerer-last-minute-deal-mit-christian-eriksen/

    Hoffentlich nur ein Gerücht. Hätte den gerne bei uns gesehen… Würde dem BVB nochmal mehr Qualität verleihen, auch wenn er auf der Reus-Position spielt.

  14. Naja…..wir sollten alle mal tief durchatmen. Die erste Elf + 3-4 Spieler ist super. Der Kader ist aufgrund des Spielplanes und der Abgänge zu dünn. Die Verletzung von Sane zeigt deutlich, das die Aussenbahnen mit vier Wingern besetzt werden müssen. Müller ist keine Lösung. Zudem fehlt dann wiederum eine Alternative auf der Zehn. Pavard darf sich im Augenblick nicht verletzen, da dort der Backup fehlt und Kimmich wieder zurück auf die AV Position muss. Was durch den Abgang von Thiago unserem Mittelfeld sehr viel Kreativität berauben würde.
    ……aber ich kann es mir nicht vorstellen, das wir auf diese Situation nicht reagieren. Deshalb gehe ich (so langsam mit Bauchschmerzen) immer noch davon aus, das Lösungen kommen.
    Wenn CHO und Aarons kommen sieht die Welt wieder besser aus. Dazu zwei vereinslose Spieler wie Mandzukic und Götze und schon passt das. (Oder Draxler , Kehrer und Choupo Moteng) es gibt immer noch viele Lösungen.
    Und wie bereits geschrieben, wäre alles andere als nachzulegen m.M.n. grob fahrlässig und würde viele Verletzungen und auch sportlichen Misserfolg herausfordern.

    1. Hudson-Odoi soll fix sein und angeblich wollen wir Kramaric und er will zu uns.
      Würde das stimmen, dann wären wir offensiv sehr gut aufgestellt.

      Fehlt dann noch der RAV und jemand Kreatives fürs Mittelfeld.

      1. Da ändern sich anscheinend stündlich die Wasserstandsmeldungen…RV und Sechser/Achter hielte ich für dringlich (wie ja allgemein oft thematisiert), wobei, wenn Cuisance bleiben sollte und Alaba vorgezogen wird, da zumindest im (defensiven) Mittelfeld etwas Entlastung wäre. Wie sich Richards machen würde, wenn denn kein anderer RV mehr kommt, kann ich schlecht einschätzen. Aber gut, wenn sich was bewegt. Hoffen wir mal das Beste.

      2. Da das Ende des Transferfensters naht und wir größeren Handlungsbedarf haben, gehe ich noch von einigen Wasserstandsmeldungen aus ;-)

  15. Wie ist denn der Stand ?

    Es fehlen 3 starke Spieler !

    Das ist Fakt
    Ich kann die Fakten nur nennen,aber nicht verändern.
    Und Wir Alle wissen,das ich richtig liege.
    Wie so oft:)

  16. Dest Transfer verkackt !!!
    Ne glatte 6 für diesen Hasan…irgendwass.und das wird auch ein Ende sein !
    Hasan mach mal den Erdogan,das wäre es für Dich !
    HASAN hat verkackt !!!
    Hau ab Hasan !!!!!

    Antwortsymbol2 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Lieber Sascha,

      Inzwischen sind eine ganze Reihe deiner Kommentare bei uns in der Moderationsschleife gelandet und du fragst Dich, warum.

      Ich habe mal exemplarisch den Kommentar oben von dir freigeschaltet, um dir das zu erklären. Ganz prinzipiell gesehen ist dieser Kommentar alleine in einem technischen Sinne nicht einmal problematisch. Inhaltlich willst du ja lediglich sagen, dass Salihamidzic in diesem Transferfenster einen schlechten Job gemacht hat und vielleicht besser gehen sollte. Du nutzt dafür deftige Worte und eine seltsame Anspielung an Erdogan, die ich nicht einmal verstehe, aber daran würde eine Veröffentlichung nicht scheitern, denn mein Verständnis ist nicht der Maßstab, nach dem wir hier Kommentare freischalten. Wir haben nichts dagegen, wenn du auch mit deutlichen Worten und kryptischen Anspielungen die Verantwortlichen beim FC Bayern kritisierst.

      Allerdings sind deine anderen Kommentare, die bei uns gerade noch in der Moderationsschleife warten, sprachlich ähnlich gestaltet und teilweise noch mit persönlichen Beleidigungen gegen uns auf Schimpfwort-Ebene versehen.

      Bei uns funktioniert das so. Leute, über die sich in der Vergangenheit hinreichend oft andere User beschwert haben oder die einem unserer Moderatoren über die Zeit mit ihren Kommentaren immer wieder auffallen, setzen wir erst einmal auf manuelle Freischaltung. Dann erscheinen ihre Kommentare nicht umgehend, sondern müssen erst von uns freigeschaltet werden (logisch, oder?).

      Bei dir ist offensichtlich genau das eingetreten. Einer meiner Kollegen hat dich auf manuelle Freischaltung gesetzt. Wenn ich mir deinen obigen Kommentar ansehe und die anderen, die gerade noch bei uns in der Moderationsschleife sind, glaube ich, dass der Grund irgendwann einfach die Häufung solcher Kommentare gewesen ist. Das ist ähnlich wie bei einer gelben Karte für ein an sich nicht gelbwürdiges Foul, wenn der Spieler sich vorher schon vier oder fünf andere, ähnliche kleine Fouls erlaubt hat und immer gerade noch so ohne Karte davon gekommen ist. Irgendwann ist eine Grenze erreicht.

      Wir möchten jedem User ermöglichen, selbst die totgetrampelsten Themen (Stichwort Kovač vs. Flick) von uns aus zum tausendsten Mal aufs neue zu diskutieren, auch wenn der jeweilige Erkenntnisgewinn extrem überschaubar und das Ergebnis extrem vorhersehbar sind und die immergleichen Teilnehmer sich mit den immergleichen Argumenten und Vorwürfen gegenseitig beharken. Auch da ist der Ton nicht immer nett, ja teilweise sogar beleidigend, aber wir rollen mit den Augen und lassen es geschehen, weil wir an einer offenen Diskussion mit so wenig Eingriffen wie möglich interessiert sind und an die Selbstverantwortung des Menschen glauben. Wer sich nicht der Gefahr aussetzen möchte, dass seine Position – manchmal auch deftig – angegriffen wird, muss ja nicht mitmachen.

      Nichtsdestotrotz passiert es immer wieder, dass, ähnlich wie bei dir, einzelne User von unseren Moderatoren auf manuelle Freischaltung gesetzt werden, weil sich andere User dann doch einmal zu häufig über sie beklagt haben oder weil das Verhältnis von Inhalt zu Invektiven in vielen ihrer Kommentare Anlass zur Sorge gibt, dass ihre Kommentare irgendwann in einen sprachlichen Graubereich abdriften könnten, der dann vielleicht sogar rechtlich fragwürdig wäre. In solchen Fällen schalten wir lieber frei. Für uns, zur Sicherheit, aber auch als Signal an die betreffenden Personen. Mäßigt euch doch bitte ein wenig! Jede Diskussion ist auf Dauer ergiebiger, wenn alle Teilnehmer sich an ein Mindestmaß an Zivilität halten.

      Ich weiß nicht, wer dich bei uns auf manuelle Freischaltung gesetzt hat, aber ich bin mir sicher, dass, wenn du dich zukünftig bemühen würdest, dich etwas gewählter – vielleicht mit mehr ganzen Sätzen – und mit weniger persönlichen Beleidigungen zu artikulieren, du aus dieser Moderationschleife auch ganz schnell wieder herauskommst. Wir freuen uns über jeden Diskussionsteilnehmer, auch dich.

      Grüße nach Hamburg!

    2. Nur Interesse halber: was ist mit “mach mal den Erdogan” gemeint? Kurios!

  17. Tolisso und Cuisance als Tausch gegen Aouar oder Partey. Das hätte was .
    Dazu Lemar oder Carrasco ausleihen.

    Beide werden in diesem Team keinen Fuß auf den Boden bekommen. Da ist das Ende genauso absehbar wie bei Vidal Sanches Perisic und Coutinho.

    Der Fehler war eben Thiago überhaupt abgegeben zu haben. Der Sportvorstand hat es verschlafen die Verträge mit Alaba und Thiago rechtzeitig zu verlängern. Die Konsequenzen wurden hier schon letzten Sommer diskutiert.

    Antwortsymbol3 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Sehr richtig der Kommentar zu Thiago (im Gegensatz zu Vidal).

      Allerdings würde ich Tolisso und Cuisance nicht tauschen gegen 2 Neulinge. Nicht gut für das Gefüge.

      Sollte im DM keiner mehr kommen, werden beide Spielzeit bekommen. Für Tolisso die besten Umstände, den nächsten Schritt zu tun. Verwirrend in dem Zusammenhang ist nur, warum der Verein Cuisance abgeben wollte, wenn klar ist, dass er fester Teil der Rotation sein wird, also zweiter Mann hinter Goretzka (wenn Tolisso für Kimmich spielt).

    2. *sigh*

      Woher nimmst Du die Gewissheit, dass die Beiden überhaupt bereit gewesen wären, früher ihre Verträge zu verlängern?

    3. Von Leeds Seite wird kolportiert, dass Cuisance den Medizincheck nicht bestanden habe, er soll eine Verletzung haben, wegen der er wochenlang ausfällt.
      In dieser Transferperiode wird er nicht mehr verkauft werden können. Zum anderen werden wir ihn, wenn´s blöd läuft mit Verletzungen und Sperren und nicht endlich mal was passiert auf dem Transfermarkt (Wer spielt denn DM, sollten sich Kimmich und Goretzka mal gleichzeitig verletzen?) noch brauchen können. Dann spielen wir halt im CL Achtelfinale mit Fein und Cuisance im DM

  18. @bendix
    Du hast da ein bisschen überzogen aber im Kern schon recht- die Schlussfolgerung ist mMn dennoch nicht richtig denn mit der Korrektur letzten Herbst sind rosarote Zeiten angebrochen. Und das trotz anhaltender Versäumnisse durch den damaligen Berufsanfänger und heutigen Sportvorstand.
    UH gibt sich mal wieder sehr Mühe gegen den Strom zu schwimmen- wir brauchen keinen- nachdem unisono Hainer KHR Kahn Salihamidzic und Flick gesagt haben man braucht neue Spieler mit Qualität und Kaderbreite.
    Und natürlich ist der anhaltende schwelende Konflikt in der Tat gewisser Weise ein Konflikt der Paradigmen. Der von beiden UH und KHR beschlossene Paradigmenwechsel und LVG zu installieren ( von Lahm und Basti angestoßen), wurde von KHR bis heute durchgängig getragen und unterstützt ( auch wenn er sich mit Anc vertan hatte). UH hat dagegen einen für ihn typischen Zickzackkurs hingelegt der in der Berufung von Salihamidzic und Kovac in die sportliche Führung ihren vorläufigen Höhepunkt fand ( bei aller Kritik an UH muss man ihm zu Gute halten das er aber LVG Pep und jetzt Flick unterstützt und deren Arbeit anerkannt hat). UH ist aber als Manager ein nervöser Flipper dessen Hang zu KurzschlussReaktionen oft von KHR aufgefangen wurden. Das diese Art des Handelns heute nicht sehr erfolgreich sein kann hat er in gewisser Weise wohl eingesehen- but sometimes he can’t help himself.

    Unser Kadermanagement ist prinzipiell dennoch nicht schlecht. Es fällt aber auf das in den Bereichen in denen Salihamidzic Gespräche führt es mit Gesprächspartnern öfter Missverständnisse und Probleme gibt.
    Für die Berufung von Salihamidzic und Kovac sind UH und KHR verantwortlich- niemand sonst. Management Fehler passieren aber sie müssen korrigiert werden. Kovac wurde korrigiert, Salihamidzic noch nicht. Jetzt als Vorstand ist er für alles im Bereich Sport verantwortlich, für die Nichtverlängerungen Alaba und Thiago (MMn ursächlich bedingtbdurch Kovac), die leaks mit den unnötigen schlammschlachten mit Neuer und Alaba, das Rassismus Desaster am Campus aber vor allem die offenen Positionen im Kader insbesondere den RAV Backup und die Kompensation für Thiago.
    Der RAV Backup ist seit langer Zeit ein Thema und ein Armutszeugnis für Salihamidzic und co keinen Spieler bis heute verpflichtet zu haben.
    Bei Thiago hätte er sich quer legen müssen nachdem ja schon im Sommer die finanzielle Situation klar war.
    MMn total nachvollziehbar das man nach Sane Nianzou und Nübel nicht mehrfachen will/kann ( bis auf einen RAV Backup). Aber dann muss man den Kader zusammenhalten und außer den Leihspielern auch niemanden abgeben.

    Und genau an dem Punkt hast Du recht. Da werden nach 2001 und 2013 wiederum die gleichen Fehler gemacht, man sonnt sich im Erfolg, man geht die Probleme nicht konsequent an, man lässt es schleifen. Pep hat 3 Jahre die Konzentration am Maximum gehalten, und ja man hätte zumindest einmal ins CL Finale kommen und gewinnen müssen.
    Ein Großteil der Versäumnisse im Kadermanagement 2013-16 geht aber auf Sammers Kappe. Die schwerwiegenden Versäumnisse 2016-19 aber auf UH und KHR Kappe. Leider muss man Stand jetzt konzedieren das man leider nicht alle Lehren daraus gezogen hat- MMn auch der Tatsache geschuldet das UH den AR immer noch dominiert. Der Kampf der Paradigmen bzw der Büffel UH und KHR wird leider erst 2022 vorbei sein. Zumindest hält man jetzt Kurs und damit an der Spielphilosophie des dominanten Ballbesitzfussball weiterhin fest.

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    1. @918
      Danke für die Rückmeldung. Manchmal ist auch mir all das, was ich hier schreibe, so suspekt, dass ein positives Feedback ermutigend wirkt.
      Bei den Zukunftsvisionen gehen unsere Einschätzungen aber wirklich auseinander: Meiner Meinung nach bauen sich im Verein seit einiger Zeit im personellen, sportlichen, finanziellen und konstitutionellen Bereich Zentrifugalkräfte auf, die den ganzen Laden auseinanderreißen können. Eigentlich haben wir in all diesen Bereichen sehr gute, gesunde Voraussetzungen – und dennoch scheint mir im Moment alles so überreizt und überspannt, dass ich nicht sicher bin, dass auch dieses Mal wieder alles gut gehen wird.

      1. Finanzen und Struktur
        1. Sponsoren/ Anteilseigner
        Der FCB macht einen hervorragenden Job international neue und weitere Sponsoren an Land zu ziehen. Ein Riesenproblem ist heute die Tatsache das die AAA Anteilseigner und Sponsoren gleichzeitig sind. Besonders der Deal mit Adidas ist inzwischen sehr unter Markt. Im Bereich Sponsoring waren wir immer führend sind aber inzwischen von einigen Clubs überholt worden.
        2. Unnötige Liquiditätsabflüsse durch Steuern und Dividenden
        Aus irgend welchen unerfindlichen Gründen handelt der FCB wie ein DAX Unternehmen um Dividenden zu zahlen. Nicht nur dem eV sondern eben auch den AAA. Dividenden werden natürlich nach einem versteuerten Gewinn gezahlt. Evtl sind auch die Erfolgszahlungen an die Vorstände an die Zahlungen von Dividenden gekoppelt.
        Egal für einen Fußballverein sind es total unsinnige Liquiditätsabflüsse gerade wenn man in einem Umbruch Spieler kaufen muss die man dann linear abschreiben und damit einen zu versteuernden Gewinn reduzieren könnte.

        Sportliche Zielsetzung und Spielphilosophie
        Das hat sich MMn jetzt so ziemlich eingespielt.
        Salihamidzic wird auch irgendwann nicht mehr die Anfängerfehler machen. Wir habennjetzt ein Team das weitestgehend 3-5 Jahre zusammenbleibt.

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