FC Bayern München – VfB Stuttgart 1:4 (1:2)

Tobias Trenner 12.05.2018

Jupp Heynckes erlebte am sonnigen Samstagnachmittag sein 1.038 Bundesliga-Spiel seiner unglaublichen Karriere. 669 als Trainer und 369 als Spieler. Selbstverständlich ein Rekord – allerbeste Glückwünsche!

Bayern vs. StuttgartFC Bayern vs. VfB Stuttgart, Grundformationen

Der FC Bayern musste auf eine Vielzahl angeschlagener und verletzter Spieler verzichten. Neuer, Vidal, Boateng, Coman sind bekanntermaßen verletzt. Außerdem ging es ohne Robben, Bernat und Alaba auf den Rasen. Aus den Nachwuchsreihen nahmen deshalb Felix Götze, Jonathan Meier und Lukas Mai auf der Bank Platz.

Besonders hervorzuheben – auf Seiten der Gäste – ist selbstverständlich Holger Badstuber, der vor Anpfiff offiziell verabschiedet wurde und auch in unserer Aufstellungsgrafik eine besondere Widmung erhielt.

Stuttgart zeigte sich, wie später in den drei Dingen noch aufgegriffen, eiskalt. Bereits in der 5. Spielminute traf Ginczek, Tolisso glich nach klasse Ballbehandlung von Lewandowski in der 21. aus. Kurz vor Halbzeitpfiff erhöhte Donis auf 2:1 aus Sicht der Gäste aus Stuttgart, die dann in Minute 52 (Akolo) und der 55. (erneut Ginczek) auf den 1:4 Endstand erhöhten.

Deutscher Meister 2018!

(Foto: Alexander Hassenstein / Bongarts / Getty Images)

3 Dinge, die auffielen:

1. Defensive?

Defensiv war das Spiel eine einzige Katastrophe. Einer schläfrig-schludrigen Innenverteidigung, der von der ersten Minute an eine eigenartige Behäbigkeit anzumerken war, kam es sicherlich nicht zugute, dass sie mehrfach ziemlich alleine gelassen wurde.

Es ist nie einfach, aus dem Stand das Tempo entgegensprintender Stürmer aufnehmen zu müssen. Aber wie sich Hummels und Süle bei den Gegentreffern düpieren ließen und dann sogar aufzugeben schienen, war schon bemerkenswert.

2. Thiago

Thiago auf der 6 ist eine Augenweide. Es ist kaum zu übersehen, was für starke Impulse er zu setzen imstande ist, wenn er das Spiel vor sich hat.

Aber dann muss er auch entsprechend abgesichert werden.

Das heißt nun nicht gleich, dass er einen oder zwei Zerstörer an seiner Seite bräuchte. Vielmehr wäre ein konsequenteres Gegenpressing mit dramatisch besserer Raumaufteilung als heute nötig. Der künftige Trainer würde gut daran tun, die heutigen Lücken nicht ausschließlich auf fehlende Einsatzbereitschaft zurückzuführen.

3. Stuttgart gnadenlos effizient

Stuttgarts gnadenlose Effizienz führte einmal mehr vor Augen, dass Bayern in dieser Hinsicht Nachholbedarf hat. Lewandowski hatte in der ersten Halbzeit mehrmals einen Treffer auf dem Fuß, konnte aber keine der Torgelegenheiten nutzen. Dass Thiago ihm in der zweiten Halbzeit den Querpass zum sicheren Anschlusstreffer versagte, passte zum Spiel; es war aber definitiv nicht alleiniger Grund dafür, dass Lewandowski es in dieser Saison am Ende nicht auf 30 Bundesligatreffer gebracht hat.

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