Frankfurt tritt, Lewandowski trifft

Justin Trenner 12.08.2018

Experimentierfreudig zeigte sich Kovač dieser Tage nicht. Die Vorbereitung war eher langweilig. Strategisch hatte sich an der Säbener Straße bisher wenig verändert. Viererkette, Halbraumüberladungen – selbst die Mittelfeldbesetzung ähnelte der von Jupp Heynckes. Ein Abräumer, ein Taktgeber, ein vertikal ausgerichteter Spieler.

Gegen seinen alten Arbeitgeber musste der Trainer auf James, Gnabry, Boateng, Sanches und Tolisso verzichten.

Falls Ihr es verpasst habt:

Aus strategischer Sicht blieb erneut alles beim Alten.

Eintracht Frankfurt vs. FC Bayern München, Supercup, GrundformationenGrundformationen: Frankfurt-Bayern

Kovač setzte in der Viererkette auf Kimmich, Süle, Hummels und Alaba.

Davor gaben Martínez den Abräumer, Thiago den Taktgeber und Müller den vertikalen Spieler. Vorne verzichtete der Trainer auf Kingsley Coman. Es spielten also Ribéry und Robben. Zwischen ihnen durfte Lewandowski ran.

Auf der anderen Seite versuchte Adi Hütter, die Bayern-Offensive mit einer Dreier- bzw. Fünferkette zu stoppen. Das kompakte Zentrum sollte die Münchner so früh wie möglich auf die Außen lenken, wo die Flügelverteidiger vom Mittelfeld unterstützt wurden. Pokalheld Rebić saß zunächst auf der Bank.

Der Start der Bayern war zunächst behäbig. Im Spielaufbau fanden sie keine Lösungen und einige leichte Ballverluste führten zu guten Kontergelegenheiten der Frankfurter. In den ersten 20 Minuten gab es keine gefährliche Aktion des Rekordmeisters.

Dann sollte aber eine altbewährte Variante direkt zum ersten Tor der Saison führen. Kimmich streichelte den Ball von der rechten Außenbahn ins Zentrum, wo die Bayern Lewandowski durch eine kluge Strafraumbesetzung Platz verschafften. Der Pole nutzte seine Chance eiskalt per Kopf (21.).

Nur fünf Minuten später sollte der Angreifer schon wieder jubeln. Im Vorfeld einer Ecke bekam Lewandowski noch eine leichte Ohrfeige von Abraham, die allerdings nicht geahndet wurde. Wenige Sekunden später gab er mit seinem zweiten Kopfball-Tor die richtige Antwort (26.). Zwei Chancen, zwei Tore – so geht Effektivität.

Die Frankfurter hingegen hatten zweimal richtig Glück. Neben der nicht bestraften Ohrfeige Abrahams hätten die Bayern in der 29. Minute auch einen Elfmeter bekommen können, als Lewandowski von Fabían zu Fall gebracht wurde.

Bis zur Halbzeit gab es keine nennenswerten Großchancen mehr. Letztendlich reichten zwei Kopfbälle, um mit einer 2:0-Führung in die Kabine zu gehen. Wenig überzeugend, dafür aber effektiv und aufgrund der hohen Spielanteile auch verdient.

Im zweiten Durchgang ging die Partie genauso weiter. Bayern kontrollierte die Partie, ging aber nicht ins letzte Risiko. Es gab ja auch keinen Anlass dazu.

Auch die Effektivität nahmen die Münchner mit in die zweite Hälfte. In der 55. Minute war es wieder Lewandowski, der nach Ballgewinn seiner Mannschaft und Vorarbeit von Müller das 3:0 erzielte – diesmal mit dem Fuß. Lustigerweise wurde der Angreifer kurz zuvor erneut von Abraham provoziert. Auch dieser Stoß des Verteidigers wurde nicht geahndet.

Nach gut einer Stunde brachte Kovač Coman für Robben. Der Franzose hatte wenig später auch seine erste gute Szene. Nach einer flachen Hereingabe Alabas war er schnell genug, um den Ball am langen Pfosten einzuschieben (63.). Damit machten die Münchner mit ihrer vierten Großchance ihr viertes Tor.

Goretzka kam direkt im Anschluss für Müller, womit Kovač seiner Mittelfeld-Aufteilung treu blieb. Ein vertikal ausgerichteter Spielertyp für einen ähnlichen Spieler.

Nachdem Lewandowski erneut einen Ellenbogenschlag von Abraham abbekam, wechselte Kovač ihn aus und brachte Wagner. Vielleicht, weil er ihn schonen wollte. Vielleicht aber auch, weil er die Eintracht schonen wollte. Denn der Pole hätte sicherlich wieder innerhalb von Sekunden getroffen. Frankfurt trat, Lewandowski traf.

Die Bayern ließen nicht nach und die Intensität blieb hoch. Je länger das Spiel dauerte, umso müder wurden die Frankfurter. Beim Rekordmeister war allerdings keine Müdigkeit zu spüren. Und das, obwohl Alaba verletzt runter musste und Kovač nicht mehr wechseln konnte.

In der 85. Minute setzte sich Coman mit dem ersten wirklich sehenswerten Dribbling des Spiels durch. Der Franzose bediente Thiago, der wiederum das 5:0 erzielte. Kurz vor Schluss hatte Wagner sogar noch die Gelegenheit, auf sechs zu erhöhen, doch er verpasste aus zwei Metern.

Der Supercup ging mit dieser Leistung verdient nach München. Einzig Alabas Verletzung kurz vor Schluss bremste die Stimmung aus. Eine Diagnose steht noch aus.

3 Dinge, die auffielen:

1. Ohne Tempo und Kreativität, mit Effektivität

Wer sich am Nachmittag die Spiele von Liverpool und Manchester City angesehen hat, der dürfte bei der Partie der Bayern etwas enttäuscht gewesen sein. Klopps und Guardiolas Mannschaften überzeugten mit Tempo, Dynamik und Offensivfußball. Sie spielten sich fast im Minutentakt Chancen heraus.

Kovač scheint in seiner Anfangsphase bei den Bayern auf andere Werte zu setzen. Das Ballbesitzspiel der Bayern gegen Frankfurt war durch wenig Risiko geprägt. Gerade in der Offensive gab es lange Zeit zu wenig Bewegung, um wirklich mal für Überraschungen zu sorgen.

Die Achter standen meist relativ breit, um den Spielaufbau in die Halbräume zu lenken. Dort gab es dann die typischen Überladungen zu beobachten, die die Münchner schon unter Heynckes praktizierten.

Wenn es mal durch die Mitte ging, dann nur durch ein Abkippen Lewandowskis, dessen Bewegung vom einrückenden Robben aufgefangen wurde. Die meiste Zeit war der Zehner-Raum aber unbesetzt und viele Ansätze für aus dem Zentrum initiierte Angriffe gab es nicht. Spannend war hier höchstens, dass es oft Müller war, der für Breite im Spiel sorgte, wenn Robben in die Mitte zog und nicht Kimmich.

Der Außenverteidiger stand durchschnittlich tiefer als noch in der letzten Saison, beteiligten sich aber trotzdem an fast jedem Angriff. Kovač hat mit seinem Ansatz in diesem Spiel durchaus Recht bekommen. Zwei Tore aus den ersten beiden Möglichkeiten reichten, um den Sack früh zuzumachen.

Es war eine gnadenlose Effektivität der Bayern, die das Duell früh entschied. Natürlich ist es wünschenswert, dass die Mannschaft diese Chancenverwertung über die gesamte Saison zeigen kann. Doch wahrscheinlich ist das nicht.

Gerade deshalb muss das fehlende Tempo in der Offensive in den nächsten Wochen thematisiert werden. Ribéry und Robben schafften es nicht, mit Dribblings für Durchbrüche zu sorgen. Einerseits, weil sie bekanntermaßen an Geschwindigkeit verloren haben. Andererseits, weil sie auch zu selten gut freigespielt wurden.

Es fehlte dem Bayern-Spiel an Verlagerungen und an Kreativität. Von der Verteidigung ging der Ball meist schon in Richtung Außenbahn, von da zu Ribéry oder Robben. Frankfurt hatte jeweils genügend Zeit, um das zu verteidigen. Erst am Ende des Spiels, als die herausragende Fitness der Bayern den Unterschied machte, veränderte sich die Situation.

2. Kingsley Coman wird gebraucht

Anfang der zweiten Halbzeit konnten sich die Bayern sehenswert aus dem Druck der Eintracht befreien. Fast hätten die Frankfurter Alaba den Ball abgenommen, aber der Österreicher legte sich die Kugel clever in den Lauf und hatte schließlich freie Bahn.

Eigentlich eine Szene für einen Bilderbuch-Konter. Wie 2013. Damals rannten Alaba und Ribéry den Spielern des FC Barcelona auf und davon.

Im Jahr 2018 fehlte dem Österreicher aber der Ribéry von damals. Der Franzose versuchte zwar, dem Außenverteidiger zu folgen, doch er schaffte es einfach nicht. Und so liefen die beiden Kumpels gut 30 Meter auf einer Höhe in dieselbe Richtung, ohne sich irgendwelche Räume zum Tor zu erarbeiten.

Es war eine ebenso lustige wie bezeichnende Szene. Ribéry – und das gilt gleichermaßen für Robben – schafft es nicht mehr, sich mit Tempovorstößen vom Gegner abzusetzen. Dieser entscheidende Vorteil fehlte den Bayern auch im Saisonfinale der abgelaufenen Spielzeit.

Mit Kingsley Coman und Serge Gnabry stehen in dieser Saison wieder zwei Spieler im Kader, die mehr Tempo und Dynamik mitbringen. Schon im letzten Jahr zeigte Coman, dass er mehr Vorwärtsdrang und Gefahr ausstrahlt als die beiden Bayern-Legenden.

Auch gegen Frankfurt brachte der 22-Jährige direkt einen Mehrwert. Ein Tor und eine Vorlage steuerte er nach seiner Einwechslung bei.

Kovač hat es selbst in der Hand, die Spielzeit zwischen den vier Spielern so aufzuteilen, dass alle in eine gute Form kommen. Schaut man beispielsweise auf die Duelle mit Real Madrid zurück, so kann kein Zweifel daran bestehen, dass Coman den Bayern dort sehr gut zu Gesicht gestanden hätte.

3. Starkes Pressing

Ob 4-1-4-1, 4-4-2, 4-2-3-1 oder 4-3-3 – das Pressing der Bayern war bereits auf sehr gutem Niveau. In höheren Zonen erzwangen sie durch ihr strukturiertes Angriffspressing mehrfach Ballverluste der Eintracht.

Physis, Fitness und Zweikampfverhalten waren immerhin auch Schwerpunkte in der Vorbereitung des Trainerteams. Umso auffälliger war dieser Vorteil im direkten Duell mit einer Mannschaft, die sich genau über diese Werte definiert.

Viele gute Chancen hatten die Frankfurter nicht. Sicherlich ließen die Bayern hier und da auch mal Lücken, aber es gab zu keiner Zeit das Gefühl einer Instabilität. Schaffen es die Münchner in den nächsten Wochen und Monaten, etwas mehr Risiko in das eigene Spiel zu bringen, und diese Stabilität zu behalten, hat Kovač bereits viel gewonnen. Gegen Frankfurt brannte seine Mannschaft kein Feuerwerk ab, doch die Kontrolle war jederzeit gegeben.

Eintracht Frankfurt – FC Bayern München 0:5 (0:2)
Eintracht Frankfurt Rönnow – Abraham, Hasebe, Salcedo – da Costa (64. Blum), Torro, de Guzman (64. Rebic), Willems – Gacinovic, Fabian – Haller (76. Jovic)
Bank Wiedwald, Tawatha, Russ, G. Fernandes
FC Bayern München Neuer – Kimmich, Süle, Hummels, Alaba – Martinez, Thiago, Müller (64. Goretzka) – Robben (58. Coman), Lewandowski (72. Wagner), Ribery
Bank Ulreich – Rafinha, Bernat, Rudy
Tore 0:1 Lewandowski (21.), 0:2 Lewandowski (26.), 0:3 Lewandowski (54.), 0:4 Coman (64.), 0:5 Thiago (85.)
Gelbe Karten Abraham – Hummels
Schiedsrichter­ Marco Fritz
Zuschauer 50000
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  1. 1 Torschütze: Lewandowski CHECK
    2 Freie These: Platzverweis für Rebic NOPE
    3 Über/Unter 2,5: Über CHECK
    4 Aufstellung: CHECK bis auf Robben statt Coman

    Bin zufrieden. Hoffe Alaba ist nicht verletzt.

    Ich glaube ja Robben hat angefangen, weil er immer noch ein bisschen besser ist, wenn es ums Kombinieren und Raum finden geht. Coman hat dann den Platz nutzen können und natürlich ein mega Spiel gemacht.

    Müller nicht schlecht, aber war klar, dass er Goretzka für ihn bringt. Bin natürlich weiterhin von ihm überzeugt.

    Ich hätte ja lieber Bernat für Ribery, statt Wagner für Lewy gesehen, aber wer weiß, mit Abraham auf dem Feld, war das vielleicht ganz okay so.

    Antwortsymbol2 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Und denke dran, für den Egomanen war wieder alles schlecht! Das war sowieso ein ganz bescheidenes Wochenende – die Amateure gewinnen – auch ohne Tobi Schweinsteiger , die U19 gewinnt trotz Hoeneß; die U17 trotz Klose und die Profis trotz Müller .
      Aber Scherz beiseite – denkt man an das Pokalfinale, dann ist ein 5:0 eigentlich ein Ergebnis, wo man sich fragt, was ist denn da im Mai eigentlich passiert.

      Und ich denke, das war auch das erste Ziel von Kovac – zeigen, dass das Pokalfinale eigentlich nur ein Versehen war. Also Safety first, nicht zuviel Risiko, kein frühes Gegentor – und das ist aufgegangen.
      Ziel erreicht – nicht den Supercup, der sowieso keinen interessiert – nein Frankfurt klar geschlagen und praktisch nichts zugelassen.

      Ob das künftig mit RibRob oder mit Coman/Gnabry laufen wird, mit Boateng oder ohne, mit Thiago oder ohne, mit Müller, mit Goretzka oder was auch immer – lassen wir uns überraschen! Der Anfang war jedenfalls schon mal erfreulich – außer für einen. Aber für den ist ja sowieso alles schlecht!

      1. Jo, man hat auch etwas gemerkt im Spiel. Am Anfang, die ersten 15 Minuten war Frankfurt besser, haben gut gepresst und man hat gemerkt, die dachten noch “heute geht was”. Genau das, was in den letzten Spielzeiten viel zu viele Gegner auch dachten.

        Mainz, Augsburg, Frankfurt,…auf einmal haben die Gegner mit Mut gespielt.

        Hier hoffe ich, wird durch Kovac wieder die Bissigkeit zurückkehren und der Anspruch, auf ein Feld zu gehen, auf dem der Gegner sich schon vor dem Spiel aufgegeben hat.

  2. 1. Wer ist denn auf die grandiose Idee gekommen, den Supercup auf den letzten Tag der Leichtathletik-EM zu legen? Schon faszinierend, wie der deutsche Fußball das Marketing verkackt. Man muss schon harter Bayern- oder Frankfurtfan sein, um heute lieber dieses Spiel zu sehen. Abgesehen natürlich auch scheiße für die Leichtathleten, die nur einmal im Jahr nennenswerte Öffentlichkeit erfahren, dass man ihnen dann schon wieder ein Fußballspiel als Konkurrenz auftischt. Und natürlich auch blöd für die öffentlich-rechtlichen Sender, die ja doch stark von solchen Sportereignissen leben.

    2. Frankfurt für mich-nach dem Spiel noch mehr als davor-Topfavorit auf den Abstieg. Stilistisch wie individuell durchschnittlicher Bundesligist, der sehr stark von der Physis lebt, spielt eine tolle Saison über seine Verhältnisse, wird dann massiv geschwächt und muss zu allem Übel auch noch in die Europa League. Klingt wie Köln, nur dass bei denen der Ausverkauf nicht annähernd so krass war, die haben ja eigentlich nur Modeste verloren, wohingegen Frankfurt jetzt ausgenommen wurde wie eine Weihnachtsgans (inklusive Trainer). Der athletische Vorteil, den Frankfurt in der letzten Saison hatte, wird durch die Dreifachbelastung zum Nachteil. Bis auf Torro und Rönnow waren alle Spieler schon letzte Saison da…das ist die Mannschaft der Vorsaison, nur halt um die wirklich guten Spieler und Trainer erleichtert. Das relativiert leider auch ziemlich Punkt 3 aus Justins Spielanalyse…wir sind Frankfurt so krass überlegen dass sich auf den gegenwertigen Stand der Physis aus diesem Spiel kaum schließen lässt. Rönnow wirkt auf mich auch mehrere Klassen schwächer als Hradecky, der wohl beste Keeper der letzten beiden Jahre in der BL. Österreichische Freunde von mir sprechen in den höchsten Tönen von Hütter, aber es würde mich Stand jetzt sehr wundern, wenn er Weihnachten noch in Frankfurt ist. Einen schlechteren Zeitpunkt und Ort, um Bundesligaluft zu schnuppern, kann man kaum finden.

    3. Ein Spielsystem unter Kovac kann ich nach wie vor nicht erkennen. Was ich bisher in der Vorbereitung gesehen hab war das Heynckes-System in schlechter. Hoffentlich kommt Peter Hermann schnell zurück. Aber durch die generelle Krise der Buli wird es fürchte ich wieder zu einer letztlich ungefährdeten Meisterschaft reichen. Das Fehlen eines ernsthaften Gegners ist der größte Gegner des FCB…irgendwie paradox.

    4. Auch Justins zweiten Punkt kann ich leider nur unterstreichen. Wenn man die romantischen Erinnerungen weglässt sind Robben und Ribéry leider neben Rafinha, Bernat und Wagner die schwächsten Feldspieler im Kader, der Niveauunterschied zu Gnabry und vor allem Coman ist inzwischen massiv. Ganz übel ist, dass Kovac wohl mehr auf das Umschaltspiel setzen will…nur gute Umschaltspieler gibts in der Bayernoffensive halt leider nur zwei.

    Antwortsymbol4 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Es war Leichtathletik-EM? ;)

    2. Ich glaube nach wie vor , Ziel war es, allen zu zeigen, dass das Pokalspiel ein unglücklicher Zufall war.
      Also nicht zuviel Risiko, alles unter Kontrolle halten, nur kein frühes Tor kassieren. Erst mal alles absichern – und das ist aufgegangen!

      Man stelle sich vor, ein neuer Trainer, der Frankfurt genau kennt – und man verliert schon wieder gegen Frankfurt!
      Das durfte keinesfalls passiere. Also Safety first.
      Die Bundesliga startet mit einem Heimspiel, das ist wieder was anderes.

      Also in zwei Wochen wissen wir mehr.
      Und wenn es bei Kovac nach dem Leistungsprinzip geht, dann führt an Coman und Gnabry auf den Außenpositionen kein weg vorbei.
      Blöd war nur die Verletzung von Alaba, denn Goretzka war sicher nicht für die Alaba-Position geplant.

      Letztlich bleibt uns sowieso nur das Abwarten.

      1. “Man stelle sich vor, ein neuer Trainer, der Frankfurt genau kennt – und man verliert schon wieder gegen Frankfurt!”
        Na und? Dann wärs halt so. Den DFB-Pokal kriegen wir so trotzdem nicht, obwohl wir deutlich gewonnen ham. Wen interessiert denn der Supercup…in fünf Monaten weiß kein Mensch mehr, ob wir das Spiel gewonnen oder verloren ham. Dieser Sieg relativiert die Niederlage im Pokalfinale ebenso wenig, wie eine Niederlage sie verschlimmert hätte.

        “Ich glaube nach wie vor , Ziel war es, allen zu zeigen, dass das Pokalspiel ein unglücklicher Zufall war.”
        Das konnten wir hier aber leider nicht zeigen. Das Pokalspiel ging verloren gegen eine Mannschaft um Hradecky, Mascarell, Wolf, Boateng und Rebic. Die ersten vier sind weg, der fünfte wurde heute beim Stand von 0:4 eingewechselt.
        In der letzten Saison wurden wir Erster und Frankfurt Achter und wir haben beide Spiele gegen die Eintracht gewonnen (einmal mit der halben A-Jugend). Das zeigt viel besser auf, wie die wahren Kraftverhältnisse sind, als ein wie auch immer gearteter Sieg im Supercup.

        “Also nicht zuviel Risiko, alles unter Kontrolle halten, nur kein frühes Tor kassieren.”
        Tut mir leid, aber was ist denn das für ein Selbstverständnis? Mia san Angsthasen und ham die Hosen voll? Dieses Spiel war das unwichtigste Pflichtspiel der Saison, ein leicht aufgepepptes Vorbereitungsspiel gegen eine runderneuerte Mittelmaßtruppe und deiner Meinung nach wollten wir alles unter Kontrolle halten und kein frühes Tor kassieren? Was ist denn dann dein Rezept in wichtigen Spielen gegen starke Gegner…
        Die Zeit für gewagte Experimente ist genau jetzt, wenn nicht mal jetzt Nachwuchsspieler oder andere Systeme (zum Beispiel eine Abkehr vom Fokus auf die offensiven Flügelspieler) ausprobiert werden wird man es nie tun. Konservativer als heute hätte Kovac das nicht machen können, die alten Recken ins alte System stellen. Natürlich reicht das gegen Frankfurt, aber es bringt halt auch null weiter.

      2. Ich glaube, du siehst das alles viel zu verbissen!
        Ich denke, ein Kovac ist viel zu sehr Profi und abgezockt genug, um zu wissen, was er zum Saisonbeginn am wenigsten braucht.
        Irgendwelche Unruhe – von den Medien produziert und unzufriedenen Fans unterstützt. – in einer Phase, in der er gerade mal 10 Tage mit dem fast kompletten Kader arbeiten konnte und noch 2 Wochen bis zum Bundesligastart hat.
        Da fehlt ihm gerade noch das Gezeter- “den Supercup verloren, gegen doch so geschwächte Frankfurter, bla,bla,bla….”
        Wie du schon sagst, das interessiert in ein paar Wochen keinen mehr – aber im Moment schon! Du regst dich doch auch auf, über ein Spiel, das nach deiner Aussage keinen interessiert.

        Dann lass es doch gut sein. Sicherheitsfußball ohne Risiko. Keine einzige wirkliche Torchance für den Gegner. Die für jeden sichtbare Erkenntnis, dass ein Coman auf einer der Außenbahnen eigentlich ein MUSS ist; dass das Mittelfeld demnächst “wegen überfüllung geschlossen” ist; dass ein Lewandowski nicht den Leistungsverweigerer gibt. Und dank des klaren Ergebnisses jetzt erst mal Ruhe an der Medienfront herrscht.
        Ist doch für ein unwichtiges Spiel eigentlich ein ordentliches Fazit.

  3. So kann man anfangen. Den ersten Titel gleich mal mit einem 5:0 holen.
    Defensiv absolut souverän. Frankfurt ohne eine einzige ernst zu nehmemde Chance. Da war Rottach-Egern doch gefährlicher.
    Offensiv unglaublich effizient. Fast jeder Schuss ein Treffer. Ansonsten ist im Aufbauspiel noch deutlich Luft nach oben. Was sich solange zeigte, wie Frankfurt noch halbwegs im Spiel war.

    Lewy? Professionell? Motiviert? Hat sich wohl geklärt.
    Thiago schon wieder gut in Spiellaune.
    Und ohne Angriff gegen Ulreich, aber gerade in einem solchen Spiel in dem es um das Herausspielen ging, war es ein Genuss mal wieder Neuer in einem Pflichtspiel zu sehen.

    Bitterer Wermutstropfen ist natürlich die Alaba-Verletzung. Sah nicht gut aus. Vielleicht der einzig positive Effekt, dass man mal wieder (wenn man die möglichen Folgerungen durchdenkt) sieht wie wenig „überbesetzt“ der Kader ist.

    In diesem Zusammenhang, wie nach jedem Spiel gegen sie, die freundliche Anmerkung, dass die dreckigste Truppe der BL weiterhin in Frankfurt spielt.

    Und nachdem die letzte Saison mit einem Schiri-Eklat endete, beginnt die neue wieder genauso. Eine Leistung von Schiri und VAR die schon an das skandalöse grenzt.
    Schon seltsame Entwicklung. Früher hat man sich über irgendwelche Schiri-Exoten bei der WM lustig gemacht. Heute sind die BL-Schiedsrichter die Lachnummern.

    Antwortsymbol4 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Bzgl. “überbesetzter” Kader machst du dir es zu einfach. Auf Außen, das gilt für Verteidiung und Offensive, sind wir nicht überbesetzt. Da schmerzt die Verletzung eines Leistungsträgers ungemein. Hoffen wir dass es bei Alaba nicht zu schlimm ist.

      Das ändert aber nichts daran, dass wir – Stand heute – auf den beiden Planstellen im offensiven Mittelfeld krass überbesetzt sind.
      Wir (ich) hatten das nach dem letzten Test bereits angesprochen. Bisher hat Kovac durchgängig mit einem 6er und zwei offensiven davor spielen lassen.
      Als 6er hat fast ausschließlich Martinez gespielt (dazu Rudy und Will mit Einsätzen), während Müller, James, Thiago, Goretzka und Sanches jeweils ausschließlich auf den offensiveren Positionen spielten. Dazu wird noch Tolisso kommen. Dort, und nur dort, ist der Kader überbesetzt.

      Deine Beobachtung zum Schiedsrichter und insbesondere VAR teile ich komplett. Ebenfalls krass. Gott sei Dank war es nicht spielentscheidend, aber das klare Elfmeterfoul an Lewandowski, Ellbogencheck gegen Lewandowski und natürlich auch die mutmaßliche Notbremse von Hummels, und nicht einmal greift der VAR ein und empfielht zumindest ein Review? Ich fand das so auffälig, dass ich mir zwischendurch sicher war, beim Sußercup gebe es keine VAR-Unterstützung.

      1. Wenn du es auf die beiden Planstellen im offensiven MF begrenzt, reden wir also nur noch über 2/11 der Mannschaft. Schon mal nicht so schlimm.

        Und wenn die dann tatsächlich überbesetzt sind? Was passiert dann? Im Regelfall werden nie alle Spieler einsatzfähig sein, im Regelfall wird es immer eine vernünftig begründbare Rotation geben.

        Und wenn dann alle Stricke reißen, werden die Spieler mit der geringsten Reputation (aus heutiger Sicht Rudy und Sanches) eben sehr wenige Spiele machen. So what? Da wird kein Hahn danach krähen, außer der Clickbait-Journaille.

        Bei Alaba soll es sich übrigens um eine starke Prellung handeln. Durchatmen angesagt.

    2. Da die Verletzung Alabas nun doch nicht so schlimm zu sein scheint, habe auch ich wieder Lust, über dieses Spiel zu sprechen.

      Die von dir angesprochene Effizienz sowie die fehlenden Chancen für Frankfurt, würde ich unter dem positiven Aspekt zusammenfassen, dass man während der schwierigen ersten halben Stunde die Nerven behalten und nicht allenthalben mit hanebüchenen Ballverlusten Umschaltmomente provoziert hat. Auffällig dabei, dass schon in der Positionierung mit Ball großer Wert auf Absicherung gelegt wurde. Ein Fingerzeig dafür, dass die von dir festgestellte deutliche Luft nach oben im Aufbauspiel in Kauf genommen wird, um stets eine passable Restverteidigung hinter dem Ball zu haben. Deutlich zu sehen war das an Kimmich, bei dem man, wenn die Kamera auf die erste Aufbaulinie zoomte und er nicht zu sehen war, stets dachte, dass der wahrscheinlich gerade hochschiebt, dann jedoch in einer eigentlich viel zu tiefen Position auftauchte, mit der er eine mögliche Isolation Süles verhinderte. Ich fragte mich mehrmals, ob das 1. so geplant und 2. wirklich nötig ist, oder ob darunter nicht viel stärker die Verbindung nach vorne leidet, als es Stabilität in die Zirkulation bringt.(?) Unterm Strich scheint das Motto zumindest vorerst zu lauten: Geile Staffelungen? Sehr sehr gern – aber nur, wenn es kein Risiko auf Ballverluste mit sich bringt.

      VAR natürlich wieder verdammt unglücklich gelaufen. Den Ellbogenschlag hätte man vielleicht auch als sehr ungestümen Versuch des Klammerns werten können, wodurch eben auch die Entscheidung dunkelstes Dunkelgelb vertretbar gewesen wäre. Wir müssen uns nun alle so langsam mal entscheiden, ob wir uns das Vergnügen des Spiels durch ein ständiges Bangen vor einer Entscheidung des VAR kaputt machen lassen möchten, oder ob wir akzeptieren, dass es nur um glasklare Fehlentscheidungen gehen soll. Wozu auch gehört, dass nicht bei jeder strittigen Szene der Schiedsrichter an den Spielfeldrand rennen und sich das ansehen kann. Wenn das gestrige Spiel nun die Blaupause für die zukünftige Linie des Assistenten ist, dann könnte ich damit leben. Wir haben zu fünft geschaut und bei jeder Szene war mindestens einer der Auffassung, dass die Entscheidung des Schiris durchaus gangbar war. Glasklar war daher in unserer Runde keine dieser Aktionen.

      1. Zu deinem zweiten Absatz:
        Ja, scheint für mich so geplant und gewollt. Wenn ich die anderen Vorbereitungsspiele mit ins Kalkül ziehe (bei aller Vorsicht dabei) sollen die AV eindeutig nicht mehr so hoch schieben, sondern mehr im Anschluss an die übrige Mannschaft agieren. Der RV rückt dazu häufig ein (gestern weniger), die Flügel ebenfalls. Die Achter halten die Position (gestern sogar Müller über weitere Strecken).

        Kovac bringt so ein ziemlich kompaktes, schwer zu überwindendes Zentrum aufs Feld. Aus dieser Position heraus kannst du es dann auch mit den langen Bällen versuchen, die wir gestern zeitweise stark fokussiert haben. Das klappt naturgemäß öfter nicht und sieht dann nicht sehr hübsch aus.
        Allerdings konnten wir die folgenden Ballverluste durch unsere kompakte Aufstellung fast immer kompensieren.
        Aber wenn du damit mal durchkommst generierst du damit vielleicht bessere Chancen, als wenn du dich als ganze Mannschaft langsam hochschiebst und der Gegner, mit Gesicht zu dir, sich selbst in aller Ruhe positionieren kann.
        Das dann auch vielleicht zur Chanceneffizienz. Die Chancen die wir denn dann hatten, waren diesmal wirklich hochklassig. Von den vier Toren (ohne Standard) waren drei in der Abschlusssituation fast
        100%er und die eine sehr gut. Und bei allen (wenn ich mich recht erinnere) kamen wir nicht gerade aus einem Konter, aber aus einer Umschaltsituation, als die Frankfurter sich noch nicht fix positioniert hatten.
        Falls es tatsächlich in Zukunft öfter auf ein ähnliches Spiel bei uns herauslaufen sollte, wären natürlich auch die Personalien Boateng und James hochinteressant. Das wären die Spieler um mit ihren Fähigkeiten diese Anspiele in die Tiefe zu bringen und die angesprochene Luft nach oben rauszulassen.

  4. Was für eine bemitleidenswerte Treter-Truppe, diese Eintracht.
    Bayern hatte in Unterzahl gefühlt immer noch einen Mann mehr auf dem Platz.
    Danke, Justin, für die rasche wie zutreffende Spielanalyse. Ribéry und Robben sind in der Tat nicht mehr bundesligatauglich. Ich hoffe sehr, in den wichtigen Spielen wird Coman nicht weiterhin zunächst auf der Bank geparkt.

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    1. Das ist jetzt doch etwas übertrieben. Bundesligatauglich sind die beiden allemal noch. Nicht mehr Weltklasse, nicht mehr überragend bzw. prägend gegen die ganz großen Gegner. Aber für 90% der Bundesligisten immer noch ausreichend.

      Und warum nicht Coman mal auf der Bank lassen? Kann doch ne gute Taktik sein, erstmal Robben den Gegner müde spielen zu lassen und dann einen frischen Coman zu bringen, der den erschöpften Gegner dann schwindelig spielt. Haben wir so ähnlich ja auch gestern gesehen. Sicherlich ist Coman mit seiner Explosivität aber eher der Mann für die wichtigen Spiele, da sind wir uns, denke ich, einig.

      1. @Sirius

        Viele Jahre bin ich nach München gefahren (wenn ich eine Karte ergattern konnte), allein um Ribéry zu sehen. Mitzuerleben, was er mit gegnerischen Abwehrreihen so alles anstellen konnte, waren mir die vielen hundert Kilometer Anfahrt immer wert. Mag sein, dass ich mich von diesen Erinnerungen noch nicht so recht verabschieden kann, indem ich (immer noch) vergleiche und (immer häufiger) enttäuscht bin, was ich dann sehe. Wie Justin ja richtig schreibt, haben Ribéry und Robben an Geschwindigkeit verloren, auch gestern kamen beide an ihren Gegenspielern nicht mehr vorbei. Das aber ist doch ihre Aufgabe als Flügelspieler (auch wenn beide als inverse agieren). Die meisten Bundesligisten werden gegen Bayern mauern. Umso wichtiger ist es, das Angriffsspiel breit aufziehen und bis zur Grundlinie durchspielen zu können, um in den Rücken einer massierten Abwehr flanken zu können. Wenn beide, wie gestern, diese Aufgabe nicht mehr erfüllen können, fällt sie zwangsläufig Alaba oder Kimmich zu. Damit aber wird das Angriffsspiel der Bayern, über die Flügel, für jeden Bundesligatrainer völlig berechenbar.
        Nun will Kovac ja offenbar vertikaleres und schnelleres Umschaltspiel. Dazu bedarf es schneller Angriffsspitzen. Die sehe ich momentan nur in Coman und Gnabry. (Lewandowski ist ja auch nicht der allerschnellste.)
        “Und warum nicht Coman mal auf der Bank lassen? Kann doch ne gute Taktik sein, erstmal Robben den Gegner müde spielen zu lassen und dann einen frischen Coman zu bringen, der den erschöpften Gegner dann schwindelig spielt.”
        Warum nicht genau umgekehrt? Coman spielt seinem Gegner Knoten in die Beine und Ribéry darf ihm in den (maximal) letzten 20 Minuten den Rest geben. Vielleicht ist das ja Kovac’s Plan für die wirklich wichtigen Spiele und das gestrige war nur ein Test.
        Meine Formulierung “nicht mehr bundesligatauglich” bezog sich auf die Position des offensiven Flügelspielers. Etwas tiefer positioniert, als Ballverteiler im Mittelfeld, haben mir Ribéry und Robben in den Spielen des ICC durchaus gefallen. Dummerweise ist der Kader der Bayern genau hier bereits reichlich gut besetzt.
        Sehr erleichtert bin ich über die Nachricht, dass Alaba nicht so schwer verletzt wurde.

    2. Dieses unsachliche Draufhauen auf die beiden ist echt etwas nervig. Robben lässt immer noch 90% der Bundesligaspieler links liegen und Ribery war einer der wenigen, die sich gegen Real gegen das Ausscheiden gestemmt haben.

      Dass man nach 10 Jahren keine Solos von Strafraum zu Strafraum mehr sieht, ist uns allen klar. Auch dass die beiden irgendwann einmal abgelöst werden.

      Status diese Saison sind beide aber nunmal fester Bestandteil des Kaders und essentiell für jeden Erfolg. Das sollte man einfach mal akzeptieren. Oder wer kommt dann als nächstes, den man als „zu alt“ befindet? Neuer?

      1. “Ribery war einer der wenigen, die sich gegen Real gegen das Ausscheiden gestemmt haben.”

        Wie bitte? Wer hat sich denn gegen Real nicht gegen das Ausscheiden gewehrt? Wir haben gegen Real zwei hervorragende Spiele gemacht und waren ein Tor vom Weiterkommen entfernt. Die Leistung jetzt in Grund und Boden zu reden, nur weil das Ergebnis enttäuschend ist, hilft niemanden weiter.

  5. Gibt es News zu Alaba? Hoffentlich macht er nicht den Supercup-Javi.
    Transfertechnisch fällt mir nur R. Rodriguez von Milan ein, der war ja in Gespräch für den Bernatverkauf. Oder man holt P. Max wieder zurück an die Säbener Straße? Gibt es bei Friedl eine Rückkehroption?

  6. Mir ist im Stadion (neben der unsäglichen Verkehrsleitung und der 40 Min-Zwangsanderung durch Frankfurter Flughafenwald) wieder einmal aufgefallen, wie gedanklich abwesend Hummels zuweilen scheint. Wann kommt der Artikel “Hummels, wir müssen reden?” Wie viele Spiele muss er seine handvoll Patzer einstreuen, bevor wir uns hier mal mit dem Sicherheitsrisiko befassen, dass er darstellt? Sollte Boateng gehen, haben wir eine richtig große, neue Baustelle.

    Ah, und Goretzka hat mir als RV besser gefallen als Alaba.

    Antwortsymbol1 AntwortKommentarantworten schließen
    1. LV. Und Alaba hatte eins seiner besten Spiele der letzten Zeit gemacht.

      Als Goretzka (und Thiago) die LV-Position übernommen hat, war ja kein wirkliches Spiel mehr, sondern nur noch ein bisschen verwalten. Frankfurt hatte an dem Punkt schon lange aufgegeben.

  7. Ich finde es ehrlich gesagt gar nicht so schlimm, dass Kovac vieles beim Alten belässt und in etwa so spielen lässt wie Jupp. Warum sollte man jetzt das Rad neu erfinden wollen und alles umkrempeln? Das wäre recht riskant. Ein taktisches Gerüst mit einer Dreierkette wäre eher etwas für die nächste Saison, vor der man kein internationales Turnier hat und man die Mannschaft bereits besser kennengelernt hat. Mir ist gestern aufgefallen, dass die Bayern deutlich schneller nach vorne spielen, alles am Spiel der Bayern war vertikaler als in den Jahren zuvor. Natürlich schwierig das jetzt nur an diesem Spiel auszumachen, aber eine Spielidee von Kovac meine ich bereits grob erkannt zu haben > “Wir spielen wie die Triple-Bayern unter Jupp, nur körperbetonter und schneller nach vorne, weniger kontrolliert und ballbesitzorientiert”. Bin gespannt ob sich dieser Eindruck im Laufe der Saison bestätigt.

    Bei aller Seriosität mit der wir hier kommentieren, kommt in mir echt der Basler raus wenn ich an das Rumgetrete der Frankfurter denke. Einfach maximal unsportlich. Hoffe Alaba wird schnell wieder fit.

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    1. Wozu warten?
      Das Gros des Kaders ist mit der Dreierkette vertraut. Weiters passt eine Formation mit einer Dreierkette meines Erachtens nach besser zu dieser Mannschaft. Abhängig vom Gegner würde ich eher zur Dreierkette tendieren.

      1. Grundsätzlich gibt es doch erstmal wenig Grund, irgendetwas über den Haufen zu werfen. Wir sind im 433 Meister geworden und standen eine Ulreich-Ballverarbeitung vom CL Finale entfernt. All unsere Spieler (bis auf evtl. Alaba und Müller) finden sich mit ihrer Idealposition im 433 wieder.

        Die Aufgabe diese Saison wird erstmal sein, den Altersumbruch voranzutreiben und Coman, Gnabry, Goretzka, Tolisso, Sanches, Süle, Davies.. stärker einzubinden. Dies geht einfacher, wenn sie in ein bewährtes System kommen.

  8. kicker meldet: Alaba “nur” mit knieprellung…uff! hat eines seiner besten spiele der letzten zeit gestern abgeliefert. war schnell und lauffreudig – wie übrigens die ganze Mannschaft. was ja immerhin schon mal ein Fingerzeig Richtung Kovac sein könnte.
    schneller, vertikaler, mehr Risiko nach vorn. und hinten ziemlich kompromisslos. fitnesszustand der Mannschaft sieht viel besser aus als vor einem jahr unter carlo.

    auch ich dachte mir beim betrachten der Aufstellung heimlich: gäääähn…aber das ist etwas ungerecht und vielleicht auch der ständigen erwartung von sensationellen Neuerungen geschuldet. vielleicht müssen die gar nicht sein, nur etwas mehr Konsequenz, Ernsthaftigkeit, Humorlosigkeit. eine echte Neuerung wäre übrigens ein videoschiri, der nicht bei fast allem die äuglein zudrückt. keine verschwörungstheorie, aber den eindruck hab ich schon lang: gegen Bayern darf man sich mehr erlauben…”die sind ja eh so überlegen”.

  9. Wenn man bedenkt, wer alles noch nicht dabei war und wie lange Kovac erst da ist, war das gestern schon sehr ansehnlich. Beherztes Gegenpressing, viel mehr direkter Zug zum Tor, gefährlichere Standards, insgesamt besseres Abwehrverhalten hinten. Das habe ich in drer Form in den letzten beiden Jahren auch nicht mehr so häufig gesehen und so ein Spiel gegen einen eher schwachen Gegner war unter Don Jupp dann auch schon mal eher bräsiger. Auch das Umschalten bekommt wieder ein höheres Gewicht. Wie oft habe ich mich in den letzten Jahren geärgert, dass oftmals im Ansatz vielversprechende Konter nicht vernünftig zu Ende gespielt wurden. Und dass die Mannschaft generell eine höhere Laufbereitschaft zeigt und auf micht fitter als die letzten Jahre wirkt, kann generell auch nicht schaden.

  10. Es ist “nur” eine Kniegelenkprellung bei Alaba. Bänderverletzung wurde ausgeschlossen.

    Puh. Schwein gehabt.

  11. Dürfte eine sehr schwierig Kabine werden in der kommenden Saison. Robben und Ribery mit der Eigenwahrnehmung als Weltstars, obwohl sie eigentlich auch ihre zweitbeste Zeit schon hinter sich haben. Lewandowski, der nicht verwinden kann, dass an dem nach Eigenwahrnehmung besten Stürmer der Welt nicht ein einziger Verein Interesse hatte. Ein überbesetztes Mittelfeld mit vielen jungen Spielern, die Spielzeit bräuchten, um sich zu entwickeln. Das will moderiert sein.

    Und wenn wir wieder so durchmarschieren, ist die Bundesliga endgültig zur Farce verkommen. Macht keinen Spass ohne richtigen Wettbewerb.

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    1. Ich würde das nicht so eng sehen. Auch in der vergangenen Saison war ein Ribery bis zu Comans Verletzung die klare Nr.2 auf der Position. Und auch ein Robben weiß genau, wo es lang geht – und vor einer Vertragsverlängerung stehen immer auch Gespräche. Und für so blöd halte ich die Vereinsführung nicht, dass sie den beiden nicht klar gesagt haben, wo es lang geht.
      Und auch bei einem Lewandowski konnte man doch gestern sehen, dass er weiß, was von ihm erwartet wird. Immerhin gibt es jetzt einen Wagner und auch einen Gnabry – also auf den schon etwas angewelkten Lorbeeren ausruhen – geht nicht.
      Und wenn jetzt ein Rudy wirklich zu RB wechselt – und man sich die letzten Jahre ansieht – gesund sind niemals alle, fit sind auch nie alle und dan wird sich bei drei Wettbewerben sehr schnell herausstellen, dass man alle braucht.
      Einem Süle wurde letzte Jahr auch viel Zeit auf der Bank vorhergesagt – und wieviel hat der in seiner ersten Saison gespielt.
      Also erst mal abwarten – und Frankfurt in der derzeitigen Form war kein wirklicher Prüfstein.
      Da wird Hoffenheim schon etwas schwieriger werden.

  12. 5:0 für unseren FCB! Ein sehr gefährliches Ergebnis!!!
    Warum? Weil das Spiel gestern schon als Herausragend bezeichnet, und jetzt schon in den Medien erklärt wird, die Saison sei bereits gelaufen, das Ergebnis klar: Meister nur der FCB! Weil Kovac jetzt schon in einer Weise dargestellt wird, wie zuvor nur Jupp oder Pep nach erfolgreicher Saison: Alles richtig gemacht! Wirklich???
    Ich hoffe sehr, dass unsere Spieler NICHT in diese Lobhudelei einstimmen, denn dann kämen sie aus dem gegenseitigen Schulterklopfen nicht mehr heraus und verlören ganz schnell die Bodenhaftung vor lauter Überheblichkeit! Dafür gibt es aber keinen Grund! Sondern vielmehr einigen Grund zur Sorge!

    Denn gerade die ersten 20 Minuten haben die Schwächen der Kovac’schen Spielidee aufgezeigt: Gegen eine kompakt und tiefstehende, robust verteidigende Gegnermannschaft gibt es spielerisch keine Mittel, um sie in Bedrängnis zu bringen und das Abwehrbollwerk aufzubrechen. Gegen die Herangehensweise der raschen Aussenverlagerung und des Vorstoßes über Außen reicht es, die Aussenpositionen zu doppeln und noch eine dritte Absicherung einzubauen, um unsere Flügelzange wirkungslos sein zu lassen! Da nützen auch keine Sprinter und Turbodribbler!
    Und so verwundert mich das behäbige und ideenlose Spiel aus der Anfangsphase überhaupt nicht, und ich vermute, dass wir derartiges Anlaufen häufiger zu sehen bekommen, und leider wohl auch oft genug ohne Erfolg!
    Denn nicht immer können wir das Glück haben, dass die Flanke aus dem Halbfeld genau genug gezirkelt werden kann, um den Ball im gegnerischen Netz zu versenken. Da muss hinsichtlich Flexibilität und Offensivkraft mehr kommen, gerade hinsichtlich unseres Kombinationsspiels! Aus der sicheren Defensive heraus auf den schnellen “Punch” zu hoffen, reicht nicht, wenn man ganz vorn dabei sein möchte.

    Aber es gibt auch vielversprechende Ansätze, denn fünf Tore gegen den Vorjahresachten wollen auch erstmal erzielt werden.
    Da wäre zunächst das gelingende Pressing zu nennen, dass auch einer geordneten Defensivstruktur erfolgt ist und gut koordiniert werden konnte. Tatsächlich waren alle Mannschaftsteile beteiligt und auch bereit, sich einzusetzten, sodass die Zahl der Frankfurter Gegenstöße begrenzt blieb, letztlich nur ein einziger Konter gefährlich für uns wurde. Was meines Erachtens nicht an Mats lag!

    Zum anderen gab es tatsächlich gute Ansätze im Positionsspiel zu sehen, war das Bemühen um Dreiecksbildung und schnelle Pässe sogar teils im “one-touch” zu sehen, sodass es gelang, auch aus der eigenen Defensive heraus zu kombinieren.
    Gut, zu diesem Zeitpunkt war das Spiel schon entschieden, mit einem 3:0 im Rücken kombiniert es sich halt lockerer! Trotzdem war es zu sehen und ist für mich eine Hoffnung für die Zukunft!

    In dieser Hinsicht war für mich auch die Entwicklung zum 1:0 ein Fingerzeig!
    Denn der Flanke von Kimmich ging die geniale Seitenverlagerung von Thiago voraus, der quasi noch aus der eigenen Hälfte den Ball unserer Nr.32 über 40 Meter direkt in den Fuss servierte, sodass Josh mit einer schnellen Bewegung Raum gewinnen und flanken konnte. DIESE Seitenverlagerungen sind das Entscheidende, um eine kompakte Abwehr durcheinander zu bringen! DIESER Spielzug zum 1:0 hat mich begeistert!
    Nun kann man nicht ständig diese 40 Meter Pässe spielen, daher spielt man eben die 20 Meter Pässe mit “Speed” um den gegnerischen Strafraum herum und die Gegnerabwehr so auseinander, nutzt dann die entstehenden Lücken für Sprints in die Tiefe.
    Doch halt, dafür muss man ja hoch stehen und das Spiel in Breite ziehen! Ist ja nicht mehr gewollt!
    Also doch sich darüber freuen, dass wir defensiv nichts mehr zulassen und darauf hoffen, in jedem Spiel einen Dosenöffner a la Thiago zu haben!

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    1. Wann bist du eigentlich mal nicht am zweifeln und hadern? Nicht böse gemeint, aber irgendwie tust du mir richtig leid. So klar und eindeutig kann ein Sieg oder Titelgewinn gar nicht sein, dass du nicht irgendwo noch ein böses Omen für die Zukunft findest. Freu dich doch einfach mal und schau zuversichtlich auf die nächste Saison. Der Untergang des bayerischen Reichs ist noch weit weg

    2. @OSRIG, sehr gute Analyse von Dir. M.M.n. werden wir durch die destruktive Spielweise vieler Mannschaften dazu gezwungen, hoch zu stehen, auch wenn es nicht gewünscht wird :). Und mit James und Tolisso in Zusammenarbeit mit Thiago werden wir auch das Ballbesitzspiel besser auf den Platz bringen(schnelle 20m Pässe). Defensiv wünsche ich mir weiterhin, das Boateng bleibt. Wir brauchenq in der Rückwärtsbewegung gg. starke Gegner seinen Speed. Offensiv sind seine Seitenverlagerungen zudem fast nicht zu toppen. Anders als Du sehe ich schnelle, dribbelstarke Flügelstürmer, wie Coman, durchaus in der Lage an zwei Gegenspielern vorbeizukommen. (Gnabry evt. auch) Allein das permanente Doppeln auf den Flügeln schafft in der Mitte Platz für vertikale Pässe in die Spitze. Insgesamt bin ich mit der Einstellung, Fitness, Pressing und der Ordnung der Defensive zu diesem Zeitpunkt in der Vorbereitung sehr zufrieden. Alaba hat mich auch erstmals wieder begeistert. Zudem wurde der Wert von Neuer als spielender Torwart wieder deutlich. Wenn jetzt noch das Kombinationsspiel (meine Hoffnung ist Peter Hermann) und Kreativität dazukommt(James) kann das richtig gut werden.

      1. “Insgesamt bin ich mit der Einstellung, Fitness, Pressing und der Ordnung der Defensive zu diesem Zeitpunkt in der Vorbereitung sehr zufrieden.”

        Da kann ich mitgehen! Denn ganz so negativistisch bin ich nun auch nicht! Mit einem 5:0 im CL-Finale wäre ich daher durchaus zufrieden ;-) (hallo @Wohlfarth ^^)
        Aber für solche Erfolge muss eben auch die Taktik in offensiver Hinsicht stimmen, und da zweifele ich tatsächlich noch und lege meine Hoffnung auf James und Peter Hermann sowie die Zeit zu Beginn der Saison! Vielversprechende Ansätze sind zweifelsohne da!

    3. @Osrig

      5:0 ist überhaupt kein “sehr gefährliches Ergebnis”.
      Warum?
      Weil niemand hier das Spiel gestern als “herausragend” bezeichnet hat. Niemand hat hier behauptet, die Saison sei gelaufen, die Meisterschaft entschieden, und Kovac habe alles richtig gemacht. Ihre Sorge, “dass unsere Spieler” in diese Lobhudelei einstimmen, ist völlig unbegründet und aus der Luft gegriffen. Da ist eher von “viel Luft nach oben” die Rede.
      Und Ihrer Analyse der ersten 20 Minuten vermag ich auch nicht zuzustimmen. JU und JO haben dazu überzeugende
      Erklärungsansätze geboten. Im übrigen vermag ich, ebenso wie Olorin, noch keine Kovac’sche Spielidee zu erkennen, deren “Schwächen” sich bereits jetzt glasklar analysieren liessen.
      Lassen wir dem Mann doch erstmal Zeit – und die Möglichkeit, personell aus dem Vollen zu schöpfen.
      Vertrauen wir ihm erstmal. Ist auch segensreich für unseren Stuhlgang.

  13. @ Olorin & Osrig

    Muss sagen war echt gespannt wie von euch beiden “Kovac-Chefzweiflern” (zumindest in diversen Diskussion in den Wochen nach der FCB-Kovac Verkündung in denen ich als ne Art “Kovac-Chefverteidiger” fungierte) denn nun ein 5:0 Sieg im ersten Pflichtspiel des Jahres aufgenommen wird. Bei dem selbst wenn man zb. zeitliche Verteilung der Tore (ein 5:0 wie das aktuelle ist zb. für mich klar “souveräner” oder auch “aussagekräftiger” als zb. eines wo man sich 70 Minuten lang die Zähne ausbeist ohne Tor, dann die letzten Minuten der Gegner aber am Schluß total auseinanderfällt und man dann “weils denen dann auch schon egal ist” nochmal schnell paar Dinger mehr oder weniger geschenkt bekommt) oder deren Entstehung (selten ein Spiel gesehen wo die Tore auf so unterschiedliche Weise gefallen sind – Standard, Flanke/Kopfball, Konter, flache Reingabe und schließlich eins wo die Vorlage der eigentliche “winner” war – was ich als äußerst positiv einschätze im Vergleich dazu wenn fast alle nach gleichem Rezept fallen, wo dann gerne mal die Gegner das durchschauen und es dann in einzelnen Spielen oder gar in Serie so gar nicht mehr funktionieren will) zu Grunde legt nicht nur das Ergebnis absolut Top war.

    Aber klar, wie soll es anders sein – der eine hackt zu 90% auf dem Gegner ein (klar war Eintracht auch ex ante schwächer als im Pokal, dass man sie aber so souverän wie eben beschrieben mit 5:0 weghaut war in keinster Weise vorher total klar und ich glaube auch kein bisschen, dass die Eintracht so wie Köln enden wird diese Saison, wenn auch natürlich zb. ein erneutes Erreichen von Europa doch ziemlich utopisch erstmal – mit so großem Umbruch der Mannschaft und Trainer – sein wird) und der andere sieht im 5:0 vorallem ein ganz gefährliches Ergebnis, lol.

    Ich bin ja gespannt was Kovac bringen muß/müßte (weil so optimistisch bin ich dann auch wieder nicht) bis ihr beiden es endlich glauben wollt dass es die FCB-Verantwortlichen höchstwahrscheinlich mal wieder geschafft haben (wie schon viele Male davor bei Trainersuchen, klar waren aber auch Totalnieten dabei – wo gehobelt wird fallen Späne..) unter den im letzten Frühjahr “machbar” zu bekommenden Trainern den Besten ausgewählt zu haben. Mehr hätte ich auch nie behauptet, der CL-titel (der ev. bei dem einen oder anderen von euch dann nach weiter großen Zweifeln nach Finaleinzug dann ev. doch endlich für ein Umstimmen reichen könnte?) würde dieses Jahr selbst mich ziemlich überaschen…

    Antwortsymbol19 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. ahja, und noch hinzuzufügen – dieses 5:0 im ersten Pflichtspiel mit den Bayern (also das erste Mal wo unter “Ernstbedingungen” – völlig was anderes als Testspiele auch wenn es natürlcih relativ unwichtiger Titel ist – zu beobachten war, wie sich das ganze Bayernspiel unter Kovac denn nun ausgestaltet, wohlgemerkt in einer totalen Frühform, das Ganze ist sicherlich nur ein Vorgeschmack dessen wohin Kovac das noch entwickeln wird im Laufe der Zeit, umso beachtlicher wie positiv sich das schon gestaltet hat) NACHDEM Kovac ja auch schon bei der Eintracht deutlich nach unseren ersten Diskussionen zuerst mal ziemlich sensationell zum 2. Mal in Folge das Pokalfinale erreichte (was einem Verein der üblichen Tabellenregionen wie Eintracht seit 30 Jahren nicht gelungen ist) und dann (Erreichen des Pokalfinals und Gewinnen desselben sind erst mal 2 voneinander völlig unabhängige positive Events) sogar nochmal deutlcih sensationeller (auch wenn so ein Aussenseitersieg im Pokalfinale ähnlich lange her ist) den dt. Rekordmeister gar nicht so unverdient besiegt hat..

      Und apropos “was das für ein Spielsystem werden/sein soll erschließt sich mir weiter nicht” (grob zitiert) – ich würde genau das als extrem positiv sehen, dass es eben kein althergebrachtes System ist das jeder sofort durchschaut. Sondern wohl eher eine recht kreative und wohl auch innovative Mischung von diversen bekannten Systemen ist oder sich zumindest dahin entwickelt: Klingt für mich genau danach, was ein Verein wie Bayern braucht, um auch ohne Geldscheisser in den nächsten Jahren weiter reele Chancen auf einen CL-Titel zu haben…

      1. Auf deinen sehr langen Text kann man sehr einfach antworten: mir ist es scheiß egal wie hoch Bayern gewinnt, ich erwarte von kovac und der Mannschaft einen modernen, attraktiven, aktiven dominanten Fußball und keine Rückkehr zum hero ball. Ist es wirklich… wirklich wirklich sooo schwer zu verstehen, dass man erst mal skeptisch und latent unzufrieden ist wennman vor wenigen jJahren den geilsten Fußball der Welt gespielt hat und nun seit zwei Jahren eine völlig offensichtliche regression stattfindet?

      2. @Lukas
        Dem kann man ganz lässig entgegnen, dass wir erst vor ein paar Monaten einen Patzer vom CL-Finale entfernt waren. Der mit dem Altern von Leistungsträgern zusammenhängende schleichende Abfall ist also eine ziemliche Luxus-Regression. Der Punkt ist aus meiner Sicht jener: Bayern hat jahrelang einen wunderbar anzusehen Fussball gespielt und in der Rückschau damit weniger geholt, als drin gewesen wäre. Wenn man nun an Kocac (wie auch an Ancelotti) die Hoffnung heranträgt, dies ein Stück weit zu drehen, dann ist ein lockeres 5:0 gegen einen indisponierten Abstiegskandidaten dafür rein gar nichts wert. Ich war immer viel eher Fan des schönen Fussballs, als der Pokale – und werde daher meckern, wenn im Herbst Gurkenkicks gezeigt werden. All jene, die in Kovac den Messias für die großen Spiele im Frühjahr sehen, werden sich mit ihrem Urteil allerdings noch ein halbes Jahr gedulden müssen. Und müssten, wenn wir ihre Logik mal streng nehmen, über die Frühform der Mannschaft eher erschrocken sein.
        Sicher, das Spiel könnte ein Fingerzeig darauf sein, dass die Befürchtungen einiger (ich gehöre eher nicht dazu), Kovac könne im Liga-Alltag Probleme bekommen, unbegründet sind. Wenn die letzten Jahre aber eines gezeigt haben, dann dass der Supercup (mal von Nuancen abgesehen) eines nicht ist, nämlich ein Fingerzeig.

      3. wow, eigentlich gings hier ja noch um Kovac den manche noch ziemlich kritisch sehen (und erst mal auch gar nicht so schwer nachvollziehbar als noch relativ unerprobter Jungspund), aber jetzt sind schon die ganzen letzten Jahre am Arsch bei Bayern, nett.

        Also zu gewissen Teilen – wenn wir von Guardiola hin zu Ancelotti sprechen – bin ich sogar bei dir. Aber dass nun auch Heynkes (der paar Jahre davor ja so nicht ganz unbeachtenswert den größten Erfolg der Vereinsgeschichte hervorgebracht hat) dann ja offensichtlich von dir mit in den Topf der völlig offensichtlichen Regression geschmissen wird – wow, es geht immer noch weiter zu steigern die Miesrederei, man muß nur die richtigen Leute finden…

      4. äh, und das war natürlcih auch @Lukas, Ju ist mir da minimal zuvorgekommen und hat es mit dem wirklcih eigentlich verdienten (klar mehr denn je seit dem tatsächlich gewonnen) CL Finale letzte Saison noch klar besser auf den Punkt gebracht.

        Man kann ja nun durchaus geteilter Meinung sein, ob Guardiola wirklcih den attratktivsten Fußball aller Zeiten bei Bayern hat spielen lassen (Anwärter ist er allemal, klar), dass es aber davor/danach bei Jupp nur ein unansehnlicher Dreck war, da biste sicherlich bei einer ziemlich kleinen Minderheit, die das so sieht. Und danaben biste sicherlich bei einer ebenso kleinen Minderheit denen es dann wirklcih NUR um die Attraktivität des Fußballs bei Bayern geht – aber denen dann mal wieder so ein CL-titel auch total egal ist, für den Guardiola nun wirklcih offensichtlich nicht der bestmögliche Trainer ist, so wie er in 5 Saisons in Serie bei CL-kandidatenclubs gezeigt hat wo den Mannschaft IMMER in der entscheidenen Endphase der Saison die Puste ausging.

        Aber ja, auch das alles ist dir wohl scheißegal…

      5. @JU
        Ich verstehe nicht ganz, inwiefern das eine Entgegnung ist… Bayern kam ja nicht ins Finale. Ich sage ja nicht, dass Kovac die CL nicht gewinnen kann. Ich denke nur, dass die Heinckes-Guardiola Zeit so erfolgreich war, wie es fast nur geht, bei gleichzeitig extrem anspruchsvollem Fußball. Spiele, in denen ManCity, AS Rom oder Juve so derartig fertig gemacht wurde, dass ich dachte, so was geht eigentlich nicht, fand ich halt ganz nett. Seit Ancelotti gibt es solche Spiele eigentlich immer weniger. Tatsächlich ist es so, dass ich mal ausschließlich bei Barca und Real realistischerweise gedacht habe, dass wir verlieren könnten. Jetzt gibt es 8 Teams, bei denen (Gefühlt) die Tagesform entscheiden wird. Mag sein, dass wir immer noch stärker sind als Chelsea, ich denke aber eher nicht.
        Ich verstehe deinen Punkt mit der Luxus-Regression auch nicht. In einem auf Wachstum basierten Geschäft,, in dem die Konkurrenz wächst wie bekloppt, kann das einzige Luxusproblem ein geringes Wachstum sein. Wäre die Mannschaft, seit dem neuen Mia-San-Mia erfolgreicher, wäre das eine andere Geschichte. Ist sie ja aber nicht.

        @IBIZA
        “Ich bin ja gespannt was Kovac bringen muß/müßte (weil so optimistisch bin ich dann auch wieder nicht) bis ihr beiden es endlich glauben wollt…”
        Damit wir nicht den Bezug zueinander verlieren: Du findest ein 5:0 gegen Frankfurt im unwichtigsten Pflichtspiel der Saison, bedeutet, dass es quatsch ist, danach zu meckern, bzw. dass das ein Zeichen ist, dass Kovac eine gute Verpflichtung war. Darauf habe ich ganz einfach (oder lässig) geantwortet, weil ich nicht verstehe, was daran so kompliziert ist, dass man gewinnt und trotzdem unzufrieden ist. Dass Bayern gegen Frankfurt keine überzeugende Spielidee zu zeigen hatte, ist jetzt einfach nur mal ein einziger Punkt.

        Dein Beitrag ist ansonsten ein bisschen wirr.

        “schon die ganzen letzten Jahre am Arsch bei Bayern, nett.”
        Hat niemand gesagt. Bayern könnte lediglich (fußballerisch) besser darstehen, als sie es tun.

        “Aber dass nun auch Heynkes (der paar Jahre davor ja so nicht ganz unbeachtenswert den größten Erfolg der Vereinsgeschichte hervorgebracht hat)”
        Hier gibt es keinen Widerspruch. Der 2013 Heinckes war sensationell, der vom letzten Jahr, musste durch die Martinez Verletzung zum besten Bayern Spiel des Jahres gezwungen werden.

        “dass es aber davor/danach bei Jupp nur ein unansehnlicher Dreck war”
        Hat niemand geschrieben. War einfach nicht sehr ansehnlich, trotzdem sehr solide

        Nein ein CL Titel ist mir nicht scheiß egal, aber ich weiß nicht wie man den gewinnen soll, außer, indem man versucht die beste Mannschaft zu sein. Das waren wir mal, sind wir jetzt nicht mehr. Dass man als beste Mannschaft automatisch gewinnt, ist sehr naiv, dachten aber wohl auch die Bayernbosse. Selbst Real hat es als beste Mannschaft zweimal nur mit sehr viel Glück geschafft.

      6. wow, Lukas, es wird immer geiler.

        “Ich denke nur, dass die Heinckes-Guardiola Zeit so erfolgreich war, wie es fast nur geht”

        Guardiola hat die Meisterschaft mit ordentlcihem Vorsprung geholt – genau wie das Jahr vor ihm und die 2 Jahre nach ihm. In der CL hat man sich statt einem 7:0 im HF unter Heynkes die Jahre drauf von Real und Barca richtig schön fette Klatschen abgeholt und war nicht mal irgendwie in der Nähe ins Finale einzuziehen. Die letzten beiden Jahre, sowohl unter Ancelotti, als auch zuletzt unter Heynkes ist man so knapp und so unglücklich wie es nur geht (Verletzte genau im blödesten Moment, Spielpech ohne Ende und trotzdem immer nur um nen Hauch – einmal in Verlängerung, einmal wegen 2 Megaböcken die man so fast nie bei Bayernspielern sieht, aber halt nicht von ungefähr kamen die von Spielern die eben nur wegen dem massiven Verletzungspech überhaupt auf dem Platz standen.

        Soviel zum Thema, so erfolgreich unter Gurdiola wie es fast nur geht. In der CL waren es mit unter ihm mit Riesenabstand die schwächsten Jahre der letzten 6, wo man am weitesten davon entfernt war wieder den Titel zu holen.

        “Dass Bayern gegen Frankfurt keine überzeugende Spielidee zu zeigen hatte, ist jetzt einfach nur mal ein einziger Punkt.”
        frage mal tausend Fußballfans nach einem 5:0 ob die Spielidee überzeugend genug war, würde mal schwer tippen du wirst wenige (bei hochverwöhnten FCB fans) bis gar keine (bei jedem anderen Verein in D) Gleichgesinnte vorfinden, die deine Meinung teilen.
        Und wer definitert den bitteschön was eine “überzeugende” Spielidee ist? Du? Vielleicht verstehst du sie nur (noch) nicht? Ich würde im Zweifel jedenfalls zu 100% eher Kovac vertrauen, dass er es beurteilen kann, was eine “überzeugende” Spielidee ist als Dir..

        “aber ich weiß nicht wie man den gewinnen soll, außer, indem man versucht die beste Mannschaft zu sein. Das waren wir mal, sind wir jetzt nicht mehr”
        wenn wir so klar früher besser waren, warum waren wir in den letzten 2 Jahren dann sowas von klar näher dran (da gibts eignetlich keine 2 Meinungen zu) den späteren Sieger zu schlagen als in den Jahren davor?

      7. “Du findest ein 5:0 gegen Frankfurt im unwichtigsten Pflichtspiel der Saison”

        und auch das mit dem unwichtigsten Pfichtspiel der Saison ist ziemliche Ansichtssache und halt vorallem mal deine Meinung. Meine (weiß aber wirklich nicht ob sich dich interessiert) ist da eine völlig andere und ich denke auch beim Trainer und vielen Spielern war die Auffassung eine andere, zumindest auf der Bayernseite. Man muß natürlich, wenns um wichtig oder unwichtig geht, in einer an sich völlig offen Sache was nun wichtiger ist (eins von 34 Bundesligaspielen oder 1 Spiel in dem es um einen, ja, nicht gar so wichtigen aber auch nicht völlig belanglosen Titel geht) auch mal auf die ganz spezielle Situation aktuell schauen: Es war ne Art Revanche nach der Pokalpleite gegen Frankfurt. Es war der Bayernbesieger Kovac gegen den Pokalsieger Frankfurt. Es war, und das ist sicherlich am wichtigsten das erste nennenswerte Spiel von Kovac als Bayerntrainer.

        Dann leg ich mal dagegen irgendeinen Wald und Wiesen BL Spiel in der Rückrunde, die Bayern wohl/hoffentlich schon mit ordentlichem Vorsprung in der Meisterschaft, gegen einen Abstiegskandidaten (und wie schon oben ausgeführt, ich würde trotz allem tippen, dass die Eintracht nicht bis Ende der Saison im Abstiegskampf sein wird) wos eigentlich nur noch so richtig um die Frage geht wirds ein langweiliges 1/2:0 oder gibts ne nette Klatsche für den Gegner.

        Immer noch so sicher, dass es klar das unwichtigste Pflichtspiel der Saison war?

      8. und ja, zumindest da muß ich dir recht geben, mal nochmal Durchlesen vor dem Abschicken, die eine oder andere Klammer eliminieren oder wenigstens fehlende Klammerenden ergänzen und paar Rechtschreibfehler korrigieren.

        Schon wäre das Ganze wohl nicht mehr gar so wirr wie es dir vorkam. Leider gibts hier keine Edit funktion, weil nach dem undisziplinierten/voreiligen Abschicken ärgerts mich dann meistens doch, wenn später nochmal lese und in der Tat etwas wirr rüberkommt…

      9. @Ibiza
        Du solltest dir nochmal das Halbfinale 2016 anschauen. Nur, um nicht noch mehr Sätze der Qualität von “war nicht mal irgendwie in der Nähe ins Finale einzuziehen” einzubringen, die deine restliche Argumentation ad absurdum führen. Und bevor du ein Taschentuch brauchst, um Ancelottis Verletzte zu beweinen, überleg dir nochmal, welche Spieler im Halbfinale 2015 nicht fit waren. Wenn man am Ende so tut, Ancelotti hätte kurz vorm CL-Titel gestanden und wäre nicht durchaus verdient im Viertelfinale rausgeflogen; sowie völlig unterschlägt, dass wir 2018 nur mit Spiel- und Losglück überhaupt ins Halbfinale gekommen sind, macht man sich halt auch selbst was vor.

        Ach verdammt, jetzt bin ich wieder auf diese Diskussion eingegangen.

      10. Hey alles gut. Das war mein Fehler, ich habe die Diskussion sehr provokativ begonnen. Du fandest dieses 5:0war ein Anlass optimistisch zu sein. Ich habe das nicht so empfunden. Ich denke in beiden Richtungen gibt es reichlich Argumente. Ich bin for diese Ergebnis-Erfolg Fokus auch einfach nicht Fan genug denke ich.

      11. Ja wenn das alles so schlecht ist – offenbar sind hier schon einige auf dem gleichen Trip, wie diverse Boulevardblätter – was nacht denn dann eigentlich die Vereinsführung des großen Barca?
        Die sind jetzt – im Gegensatz zum FCB – schon dreimal hintereinander im Viertelfinale rausgeflogen!
        Lösen die sich jetzt auf?
        Anscheinend gehört ja doch auch eine gehörige Portion Glück, Losglück, wenig Verletzteu nd am richtigen Tag die entsprechende Tagesform dazu.
        Und wenn das ja alles so einfach wäre, gäbe es ja nicht in Europa nur 10 Vereine, die es in den letzten 70 Jahren überhaupt geschafft haben, ein Triple zu gewinnen. Real gehört übrigens sinnigerweise nicht dazu.
        Und warum ist ein Zidane zurückgetreten – weil er genau weiß, wie ein Perez bei nicht erreichten Meisterschaften tickt. Einmal ja, ein zweites Mal wird das nicht toleriert.

        Und hier wird zu Teil so gentan, als ob das alles Selbstläufer wären. Was sollen denn die immer wieder erwähnten Topmannschaften sagen, die schon seit Jahrzehnten hinter dem CL-Titel herhecheln.

      12. eiei, Ju, du hast da glaub ich gründlich was missverstanden. Von einer Ancelotti Beweihräucherung bin ich soweit entfernt wie es nur geht – ich hatte Lukas sogar in dem Punkt recht gegeben, dass einzig unter ihm OVERALL (aber eben noch nicth wirklcih klar ersichtlich in seiner 1. CL saison, ob man nun im Viertel oder Halbfinale gegen den späteren Sieger ausscheidet ist für mich nun wirklcih völlig bedeutunglos, das entscheidende für mich ist ob man ne reele Chance hatte weiterzukommen und das denke ich kann keiner bestreiten ähnlich wie 2018 und meinetwegen auch gegen Atletico 2016 -) eine klare Rückwärtsentwicklung stattgefunden hat.

        Das einzige was mir etwas zu weit ging war die extreme Guardiola Beweihräuerung als ob in seinen Jahren als supertoll gewesen wäre. Vielleicht ist dir auch aufgefallen dass ich 2016 als einziges Ausscheiden unter Guardiola nicht erwähnt hatte – ja da wars gegen Atletico ähnlich knapp wie die beiden Jahre drauf wegen Real , es war aber halt das einzige Mal überhaupt wo man nicht gegen den späteren CL-Sieger (ja, auch das wären sie in dem Jahr beinahe geworden, Atletico) ausgeschieden ist.

        Alleine der Satz schon sollte doch aber recht deutlich machen – das einzige was ich wirklcih total fragwürdig fand an Lukas urpsrünglicher Aussage ist die Einschätzung der Entwicklung (wenn man mal den kurzen offensichtlichen Fehlgriff Ancelotti außen vor läßt) ganz zuletzt. Was daran jetzt so völlig klar und deutslich schlechter gewesen sein soll (klar, ein Ribery/Robben sind aus dem besten Jahren, dafür hat man neue Topstars a la Kimmich und Coman aufgebaut) als die Jahre davor – das wird mir wohl nie eingehen…

        Ich würde sogar behaupten – hätte Heynkes schon zum Saisonanfang von Ancelotti übernommen wären noch deutlich reele Chancen da gewesen das Triple zu wiederholen als es auch so schon der Fall war (dass das Pokalfinale ohne das bitter erneute CL-Halbfinal ausscheiden sehr wahrschienlich anders gelaufen wäre denke ich ist recht naheliegend).

        Dann hätte es nämlich nicht eine völlig versaute Vorbereitung (wobei da auch nicht nur Ancelotti schuld war) gegeben und anscheinds im weiteren Verlauf unter Ancelotti in Punkto Trainingsintensität (passend zu dem rauchenden Cotrainer) hinten und vorne gefehlt, so dass Heynkes mitten in der Saison massiv die Belastung steigern mußte um den Erfolg zurück zu erzwingen. Was dann aber schon klar war, dass dies keineswegs optimal sein kann in Punkto Verletztungsanfälligkeit und auch gerade das Durchhalten bis ans Saisonende…

      13. @IBIZA“Ich würde sogar behaupten – hätte Heynkes schon zum Saisonanfang von Ancelotti übernommen wären noch deutlich reele Chancen da gewesen das Triple zu wiederholen als es auch so schon der Fall war (dass das Pokalfinale ohne das bitter erneute CL-Halbfinal ausscheiden sehr wahrschienlich anders gelaufen wäre denke ich ist recht naheliegend).“
        Das sehe ich genauso. Deshalb freut es mich, das die Mannschaft zu diesem Zeitpunkt fit und spritzig wirkt. Zudem scheint es auch im Gegensatz zum letztjährigen Saisonbeginn eine bessere defensiv Ordnung und sichtbare Verbesserung im Pressing zu geben. Durch die Verpflichtung von Gnabry (und Wagner) sind wir Offensiv auch besser aufgestellt. Jetzt gilt es die Kombinationsicherheit und eine Verbesserung des offensiven Positionspieles zu finden. Aber da setze ich auf James, Tolisso und die Erfahrung von Peter Hermann. Ich hoffe zudem, das Kovac auf Gnabry und Coman setzt. Wir sollten Kovac und dem Team ein wenig Zeit zugestehen. Die Nationalspieler sind auch erst kurz im Training.
        Und übrigens gibt es tatsächlich Fans, die sich über einen 5:0 Supercup Sieg freuen. Ich gehöre dazu. 2013 unter J.H. habe ich im Nachhinein insgesamt sogar noch als ein wenig besser als die Jahre unter Pep empfunden.(obwohl das System Guardiola echt toll anzusehen war.)

      14. @Ibiza
        Weiter oben hat Ihnen JU einen Rat gegeben:
        “Du solltest dir nochmal das Halbfinale 2016 anschauen. Nur, um nicht noch mehr Sätze der Qualität von “war nicht mal irgendwie in der Nähe ins Finale einzuziehen” einzubringen, die deine restliche Argumentation ad absurdum führen.”

        Diesem Rat kann ich mich nur anschließen.
        Und wenn Sie dazu das Statement eines ausgewiesenen Fachmanns interessiert:
        Am 16.12.2017 erschien in der Equipe ein mehrseitiges Interview mit Diego Simeone.
        Darin wurde er gefragt (ich erlaube mir zu übersetzen):
        “Wann hat Sie das letzte Mal ein Gegner beeindruckt?”
        Seine Antwort:
        “Bayern München unter Guardiola, in den ersten 30 Minuten des Halbfinalrückspiels der Championsleague (2016). Ein sehr großer Gegner. Ein sehr großes Spiel. Totale Erstickung. Enormes Leid. Nie hatten wir größere Schwierigkeiten durch einen Gegner.”

      15. ok, @JU & Eigentor, dann will ich mich bzgl. 2016 und Guardiola doch mal geschlagen geben!

        Denn ja, die Aussage von Simione, auf dessen Meinung ich durchaus sehr viel geben würde, ist ja wirklcih äußerst prägnant und eindrucksvoll formuliert.

        Dann haben wir also doch dieses EINE “Leuchtturmspiel” (gerade wenn man noch diese Aussagen von Simione dazunimmt denke ich passt der Ausdruck nicht schlecht) bzw. Hin/Rückspielserie, bei der Guardiola in 5 Jahren bei CL-Titelanwärtern, eben sehr wohl mal durchaus sehr nahe dran war, es zumindest mal wieder ins Finale zu schaffen. Und ich will auch gar nicht in Abrede stellen, dass so ein “Leuchturmspiel” Bzw. Serie von 2 Spielen Hin/Zurück durchaus ne Menge aussagen kann.

        Von daher ja, ich gebe zu, ich habe 2016 auch nicht von ungefähr “unterschlagen” in meinem Vergleich der 5 Jahre nach dem Triple. Gleichzeit hatte ich es aber wirklcih auch nciht mehr so ganz genau in Erinnerung, bei 3 Mal in Serie (16-18) so knapp ausgeschieden in der CL, ist das glaube ich nicht so schwer nachzuvollziehen.

        Und ich war auch durchaus nicht begeistert Ende 2015 als Guardiola leider eben nicht verlängert hat bei uns, sondern sich für die “Geldscheisser” Variante bei City entschieden hat. Wo er sich dann prompt auch mittlerweile dann plötzlich doch für mehr als 3 Jahre schon verpflichtet hat, gerade die Arguementation mit der er sich bei uns ja schon etwas unglaubwürdig rausgewunden hatte, dass er eben die Erfahrung gemacht hätte dass er grob gesagt mehr als 3 Jahre in einer Station nicht mehr machen will aufgrund der Erfahrung bei Barca am Ende.

        Aber trotz allem – ja, es hätte was wirklcih ganz Großes werden können mit Guardiola bei uns. Und ich würde mich auch durchaus ziemlich freuen wenn er denn vielleicht in 5-10 oder gar 20 Jahren (er ist dann ja immer noch nicht sonderlihc alt, von daher wohl gar nicht so unrealistisch) nochmal bei uns aufschlagen würde.

        Aber jetzt zu sagen, unter Guardiola war man so so viel klarer “bei der Musik” in der CL wie in den nächsten beiden Jahren und Ancelotti und Heynkes. Ja, also da wirds dann für mich doch weiterhin schwierig dem zu folgen. Und nur das, und genau das, war mein ursprünglicher Punkt in der Diskussion mit Lukas auf seinen “seit zwei Jahren eine völlig offensichtliche Regression stattfindet” Spruch hin…

        Denn dazu jetzt Guardiola gar so sehr in den Himmel zu heben: Also dafür hat er mir in den letzten 2 Jahren in der CL, wo er bei City ja nun wirklich absolut traumhafte Rahmenbedinungen hat, wo ihm endlich quasi jeder Spielerwunsch von den Augen abgelesen wird. Ja, dafür war das schon etwas “wenig” die letzten 2 Jahre, gerade im Vergleich dazu wie nahe der FCB da jeweils war es doch mal wieder ins FInale zu schaffen.

        Dass er parallel in der PL mit Alltime Punkterekord ähnlich wie bei uns/der BL in 2014 durchaus extrem außergewöhnliches geleistet hat – auch völlig klar! Aber anders als in der PL, wo Meistertitel ja nun wirklcih noch extrem viel wert sind – bei Bayern in der BL dagegen kann man sich dafür, wenn jetzt noch ein Siebtes Mal, dann mit vielleicht mal mit 30 Punkten Vorsprung Meister zu werden, wie es Guardiola schaffen könnte, weil er dafür nun wirklich der absolut optimale Trainer wäre, ja dafür könnte man sich leider sozusagen “auch nicht viel von kaufen”…

      16. @Ibiza
        Nein, wir haben mehr als nur dieses EINE „Leuchtturmspiel“ (in Halbfinals der CL unter Guardiola). JU empfahl Ihnen, sich mal die Verletztenliste 2015 gegen Barca anzuschauen. Auch dieses Hinspiel war grandios, eine Rumpfelf hielt bis zur 77. Minute ein 0:0. (Eingeleitet wurde die Wende durch einen übereilten Abwurf von Neuer auf Bernat, der an der linken Aussenlinie den Ball leider nicht unter Kontrolle bekam. Der Rest ist uns allen immer noch vor Augen.)
        Auch das Hinspiel 2014 in Madrid war grandios. Selten wurde Real im eigenen Stadion dermaßen vorgeführt. Dummerweise lief Bayern in einen Konter. Bleibt das ominöse Rückspiel.
        Es ist das einzige, das Sie Guardiola ankreiden können. Warum aus einem von Guardiola ursprünglich geplanten 3-4-3, das er aufgrund einer Verletzung von Martínez zu einem 4-2-3-1 abwandelte, letztendlich ein 4-2-4 wurde, lässt sich bei Perarnau „Herr Guardiola“ ab Seite 364 nachlesen.
        Will sagen: Unter Guardiola waren die Bayern öfter mal „irgendwie in der Nähe“ einer Finalteilnahme, nämlich jedes Jahr.
        Doch das ist vielleicht nur einem nachlassenden Gedächtnis geschuldet. Bemerkenswerter finde ich Ihre Formulierung, Guardiola habe die „Geldscheißer Variante bei City“ gewählt, statt bei Bayern zu verlängern. Für mich ist das eine bodenlos üble Unterstellung.
        Zur Erinnerung: Guardiola wollte, dass Kroos bleibt, de Bruyne, Sané und Gündogan verpflichtet werden. Nichts davon geschah (und de Bruyne wollte damals zu Bayern). Und so entschloss er sich, zu einem Verein zu gehen, dessen sportliche Leitung Guardiolas Vision erstens versteht und zweitens respektiert.
        Ich glaube, auf Bayerns Beletage haben sie ihn nie verstanden. Ihm Geldgier zu unterstellen, ist einfach nur auf peinlichste Weise nachgetreten.

      17. eieiei, da haste noch viel mehr missverstanden als vorher.

        Grundsätzlich mal: Ich bin viel eher ein Guardiola fan als ein Guardiola Zweifler.

        Aber er hat halt leider auch seine sehr gravierenden Schwächen/Problematiken. Die dummerweise gerade bei CLspielen in der entscheidenden Saisonphase und noch krasser/eindeutiger bei CL-Auswärtsspielen (hatten wir mal ne Diskussion hier auch zu, da hat er nun wirklcih unfassbar schlechte Statisiken relativ zu seiner sonstigen Performance die natürlich top bis best ever Werte in vielen Belangen sind) zu Tage treten.

        Dass es grundsätzclih nur dieses eine Spiel (und ich hatte dann auch schon mehrfach Spielserie geschrieben also Hin/Rückspiel) gibt das man als “Leuchtturmspiel” fungieren kann hab ich auch wieder gar nicht behauptet. Das bezog sich eben nur auf die jeweiligen Ausscheiderunden in den letzten 5 Jahren. Und ja, das eine Hinspiel gegen Real, ich würde aber sogar auch sagen das Hinspiel gegen Barcelona, wo dann wenn recht in Erinnerung habe erst in den letzten 10min die 3 Dinger kassiert hat – das war alles auch keineswegs nur schlecht…

        Am meisten haste mich aber bzgl. meiner “Geldscheisseraussage” missverstanden. Damit ihm Geldgier zu unterstellen hatte das nun wirklich nicht im geringsten was zu tun. Sondern es geht darum dass man bei Man city sagt – der Guardiola will einen, dann holen wir ihn, egal was er kostet. Bei Bayern sagt man – hmm, der Trainer will ihn, können wir den zu nem vernünftigen Preis (und ja was das ist liegt im Ermessen der Bosse und die können da natürlich auch mal falsch liegen und werden das in der Natur der Dinge liegen öfter mal falsch einschätzen, weil es halt niemand wirklcih wissen kann wie sich Spieler genau weiterentwickeln werden, da ist immer ein hohes Maß an Spekulation dabei) bekommen, dann machen wir das (a la Thiago), wenn nicht (zb. Neymar, wäre natürlich trotzdem geiles Investment gewesen wie sein PSG Transfer gezeigt hat) dann lassen wirs.

        Dass er dahin geht werfe ich ihm auch null vor. Nur wäre es bei Bayern eine größere Leistung gewesen es zu packen mit CL-Titel wo nur “vernünftige” Transfers gemacht werden. Und das einzige was ich ihm jetzt wirklcih etwas übel nehme ist die “scheinheilige” Ausrede damals dass gehen “muss” weil er nie mehr länger als 3 Jahre wo bleiben will, aber schon beim nächsten Verein wird was er (hat das ja glaub ich immerhin ja sogar auch im Buch der Pernarnau, ganz aus den Finger gesogen hat er sich also immerhin nicht, der Guardiola, bei uns als “Ausrede” zum gehen) gerade noch als “goldene Regel” für sich selber verkündet hat dann prompt gleich gebrochen wird. Hätte er gesagt – war schön hier, aber man hat zu oft nicht einen gemeinsamen Nenner bei Transfers gefunden (oder irgendwas halt in diese Richtung was die Bosse nicht gleich groß vor den Kopf stößt) und AUCH deswegen probier ichs jetzt woanders, das hätte ich “echte Größe” gefunden…

      18. und weil Osrig weiter unten recht witzig den Begriff “fanboy” ins Rennen gebracht hat. Wer auch nur im geringsten dahin tendiert, sowas für Guardiola zu sein/werden, dem empfehle ich das ausführliche Lanz Interview mit Müller Wohlfahrt (gibts schnell zu finden auf youtube), bei dem dieser wirklcih extremst glaubwürdig seine Erfahrungen mit Guardiola schildert.

        Und da muss ich schon sagen, menschlich gesehen hört sich das für mich ziiiiiiemlich gruselig an – da (also menschlich gesehen) ist mir so ein Typ wie Kovac (fachlich gesehen hat er natürlich noch nen guten Weg vor sich, bevor er auch nur annähernd an Guardiola “anstinken” könnte, wie man einen wirklich dominanten Verein/Mannschaft trainiert kann man in D aber halt auch wirklcih nur bei Bayern, wo er jetzt immerhin schon mal gelandet ist, lernen) nun wirklich hundert Mal lieber!

  14. Will zum Spiel gar nicht viel sagen, für mich noch Testphase mit mitten in der Vorbereitung befindlichen Nationalspielern. Dafür fand ich die Defensive solide und nach vorne leider die altbewährten “Bremsen” im Spiel mit Robbery, was Kovac hoffentlich mehr früh als spät zu ändern weiß.

    Weiterhin: Ich kann es einfach nicht mehr ertragen, wenn Robben nicht in der Lage ist sich über ein Tor von Lewy zu freuen und mit ihm zu jubeln. Nichtmal ein einfacher Applaus ist da drin, gar nix. In so Momenten würden mich mal seine Gedanken interessieren. Das kotzt mich nur noch an.

    Das zeitgleiche Austragen mit dem letzten Tag der Leichtathletik-EM und ausgerechnet zwei dicken Medaillenchancen habe ich auch nicht verstanden. Gegen Montag hätte auch nicht so viel gesprochen. So habe ich erst Mitte/Ende 1. HZ eingeschalten und musste zusehen, wie die Frankfurter (Fabian, Abraham) auf alles getreten haben was ging.

    Der eigentliche Skandal ist aber, dass man damit seit Jahren einfach durchkommt. Es dauert schon “ewig” bis es mal gelb gibt, gelb-rot oder rot gibt’s ja quasi nie. Der VAR, der bei der WM für meine Begriffe überraschend gut und unspektakulär funktioniert hat wird in Deutschland tatsächlich schonwieder im ersten Pflichtspiel ad absurdum geführt. Abraham hat dann sicherheitshalber auch noch gelb bekommen, damit auch im Nachhinein gar kein Einschreiten mehr möglich ist obwohl derartige Ellebogenchecks für mich zwingend mit rot zu ahnden sind. Gegen Bayern wird das einfach alles durchgewunken und weggelächelt. Das wird munter so weitergehen dieses Jahr worauf ich mich schon extrem “freue”.

    Ansonsten bitte zum Start nächste Woche gleich mal ein Statement, damit die Kovac-Kritiker mal etwas die Luft anhalten können, muss ja auch furchtbar anstrengend sein, diese dauerhafte Schwarzmalerei… ;)

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    1. das mit der Leichtathletik-EM Überschneidung ist interessanter Punkt und wurde weiter oben auch schon mal angesprochen:

      Die Veranstalter in Berlin/Glasgow hatten sich da ja diesmal was Besonderes überlegt und aus paar Einzel-EMs (inkl. Leichtathletik) die “European Championships” geschnürt als ne Art Mini- oder auch Anti-Olympia (je nach Sichtweise) Veranstaltung. Das Ganze war dann anscheinds selbst für die Veranstalter ziemlcih überaschend wie extrem erfolgreich das Ganze durch die Zusammenlegung der EMs sowohl im Fernsehen (mit teilweise Rekordeinschaltquoten für Nicht-Fußball-Sportübertragungen) als auch den Stadien angenommen wurde. Für die nächste Runde im selben Format 2022 sollen sich aufgrund des Erfolgs bereits 10 Kandiatenstädte beworben haben hies es gestern auch noch.

      Alles in allem denke ich hatte der Erfolg halt dann nicht nur die Veranstalter sondern viel naheliegender noch auch den DFB überascht – würde mal tippen beim nächsten Mal in 2022 werden sies dann schon berücksichtigen und den “Clash” verhindern…

  15. Der Boulevard gratuliert Bayern schon zum Meistertitel. Ist natürlich provokant gemeint, doch ich wünsche mir für diese Saison viel Spielzeit für die Jungen und viel taktische Innovation. Wenn wir deshalb ein paar Punkte weniger holen sollten, tut das der Bundesliga nur gut. Die Liga ist in einer kritischen Phase und insbesondere wenn Klopp mit Liverpool um die Meisterschaft spielen sollte, befürchte ich dass sich das Interesse langsam aber sukzessives zur PL verlagert.

  16. Ok, dann möchte ich mal auf die umfangreiche Diskussion von weiter oben eingehen:
    Den “Titel” des “Kovac-Chefzweiflers” nehme ich vorläufig gern mal an, denn ich bin tatsächlich skeptisch, was Entwicklung der Mannschaft und das Erreichen von Titeln betrifft!
    Übrigens: Darf ich Dich, @Ibiza, im Gegenzug mit dem Titel des “Ersten Kovac-Fanboy” beehren? Nein? Na gut, kann ich verstehen! ;-)

    Zunächst mal, ich halte das Ergebnis vom Sonntag für gefährlich, weil es riesige Erwartungen weckt, der Neigung zur “Rosaroten Brille” Vorschub leistet und vor allem den Blick für die noch immer bestehenden Probleme verstellt! Ich bin sicher, Sammer hätte andere Worte der Einordnung dieses Ergebnisses gefunden, als Salihamidzic.

    Welche Probleme? Nun, in aller erster Linie das Problem der – meiner sicherlich nicht maßgeblichen Meinung nach – NICHT für große Erfolge geeigneten Spielidee von Kovac!
    Und die lässt sich schon zumindest in groben Umrissen erkennen:
    Eine auf defensive Stabilität ausgerichtete Struktur, in der der Ball aus der eigenen Hälfte schnell auf die Aussenbahn gelenkt und entweder im weiten Schlag nach vorn, oder im Kombinationsspiel bis in den Gegnerischen Strafraum gespielt werden soll. Dabei soll die Geschwindigkeit im vertikalen Spiel liegen, bei Ballverlust durch energisches Gegenpressing der Ball schnell zurückerobert werden.

    Das ist zunächst ja auch mal keine schlechte Idee, und ganz sicher auch gut anzusehen, wenn es gelingt, die Spielidee auch auf den Platz zu bringen.
    Nur gibt es dabei einige große Fragezeichen:
    Was ist, wenn der Gegner selbst in seiner defensiven Struktur bleibt und keine Anstalten macht, sie aufzulösen, sondern selbst auf Konter lauert, dabei mit sechs bis sieben Spielern hinter dem Ball bleibt, selbst wenn man versucht, offensiv Akzente zu setzen? Dann prallen unsere schnell vorgetragenen Angriffe an den kompakten Defensivriegeln ab.
    Dieses Problem werden wir in der Liga und in der CL-Gruppenphase sehr oft haben! Wie lösen?? Da habe ich gegen Frankfurt – aus der Kovac’en Spielidee heraus – keine Ansätze gesehen, gerade die ersten 20 Minuten haben dies meiner Meinung nach schon offenbart!
    Das 1:0 für uns fiel dann aus einem Ansatz heraus, den ich der “alten” Spielidee eines Guardiolas, eines Heynckes zuordne, bei der es um das Spiel in die Breite, das Auseinanderziehen der Gegnerabwehr geht – mittels schnellem Seitenwechsel, der vor dem Führungstreffer durch Thiago wunderbar initiiert wurde.
    Nach diesem “Dosenöffner” und dem Standardtreffer zum 2:0 kurz danach ist Frankfurt auseinander gefallen und bot außer Härte im Grunde keine Gegenwehr mehr.
    Das ändert aber nichts daran, dass gerade zu Beginn unsere offensiven Waffen im Rahmen der Spielidee von Kovac stumpf blieben!

    Das zweite Fragezeichen betrifft natürlich die CL. Man scheint der Vorstellung anzuhängen, durch diese stark betonte defensive Struktur gegen die Top-Vereine Europas, gewissermaßen aus einer “Underdog-Rolle” heraus überraschen zu können und wieder mal ins Finale zu kommen und den Titel gewinnen zu können.
    Der Gedanke ist sicherlich verführerisch: Durch konzentrierte Abwehrarbeit und schnelles Spiel nach vorn City und Co. auszukontern und quasi überrumpeln zu können.

    Anzunehmen ist sicherlich, dass auf allerhöchstem Niveau in Europa sich keine Mannschaft mehr hinten reinstellen wird, um auf Kontergelegenheiten und Standards zu lauern. Die WM wird da meiner Ansicht nach kein Beispiel sein!
    Die Top-Mannschaften werden spielen wollen, den Ball haben wollen, und sie werden offensiv enormen Druck entfalten können – durch Hochstehen, frühes Pressing UND schnelles Pass-und Positionsspiel auch und gerade um den Gegner-Strafraum herum.
    Und sie werden dadurch auch Tore erzielen können, denn selbst die besten Abwehrreihen werden durch das ständige Verschieben müde und unkonzentriert.
    Wir könnten das auch, die Entwicklung unter Pep, aber auch noch unter Jupp ging in diese Richtung einer offensiven Spielidee.
    Unter der defensiv ausgerichteten Struktur in der Spielidee von Kovac befürchte ich, werden gegen mauernde Gegner Punkte liegen gelassen werden, offensiv wiederum befürchte ich, dass es gegen starke Gegner eben doch nicht so viele Chancen gibt, das schnelle vertikale Spiel durch zubringen und gefährlich zu werden.
    Weil sie sich auf dieses im Grunde recht einfache Offensivspiel schnell einstellen, gleichzeitig selbst ihr Pass- und Positionsspiel durchbringen können und damit erfolgreich sind, während wir es eben nicht mehr schaffen, bzw. freiwillig darauf verzichten.

    Den Mix aus schnellem vertikalen Kombinationsspiel (!) UND schnellem Pass- und Positionsspiel in die Breite halte ich für den richtigen Weg, zusammen mit Phasen des frühen Pressings im Wechsel mit abwartendem Locken des Gegners.
    Grundlage muss aber das schnelle Pass- und Positonsspiel sein, der Aufbau von Dominanz. Und davon sehe ich in den Ansätzen von Kovac – noch – zu wenig!

    Wenn sich das im Laufe der nächsten Zeit ändert, möglicher Weise unter der Einflussnahme von Hermann, dann bin ich gern bereit, meine Skepzis abzulegen! Vielleicht werde ich dann ja sogar selbst zum “Kovac-Fanboy” ;-)

    Antwortsymbol10 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Wer hat eigentlich dieses defensiv-ausgerichtete System, das auf Konter bzw schnelles Umschaltspiel setzt, salonfähig gemacht? Ein gewisser Diego Simeone! Und an ihm haben sich dann so einige – auch Barca und der FCB die Zähne ausgebissen.
      Als nächstes wird dann Portugal mit sowas Europameister. Und als dann alle dachten, es geht nicht schlimmer, kommt dann 2018 das Halbfinale , wo dann Frankreich mit seinem “Wundersturm” gegen Belgien was macht – Simeone zum Quadrat.
      Und gerade die WM hat doch in vielen Spielen gezeigt, wie schwer es ist gegen dieses System zu bestehen, wenn man keine Schnelligkeit und kein sicheres Passspiel in sein Spielsystem bekommt.
      Und vielleicht braucht man ja dafür auch die richtigen Spieler – wieviel Spiele hat eigentlich ein James bisher gemacht?
      Was ein Coman drauf hat, weiß man, was das Duo Coman-Gnabry drauf hat mit einem 8er James und einem 6er Thiago hat noch keiner gesehen – dürfte aber interessant sein.
      Ein Goretzka ist auch noch eher ein Fragezeichen?
      Wir erinnern uns an das nette Spiel in der letzten Saison mit einem Thiago und einem James in der Mitte im Pokalhalbfinale gegen Leverkusen – und das ohne einen Coman und einen Gnabry. Das war zum Zungeschnalzen.
      Aber man muss eben erst mal eine Chance haben, sowas auch auszuprobieren!
      Vielleicht bekommt Kovac diese Chance ja noch in nächster Zeit.

      1. ja, die klingen durchaus spannend deine Aufstellungskombis und wüßte nicht was Kovac davon abhalten sollte sie in den nächsten Monaten auszuprobieren…

      2. Das die beiden, sowohl Coman als auch Gnabry, eine hohe Schnelligkeit aufweisen, steht ausser Zweifel! Die Frage ist, wie werden die beiden eingesetzt. Wenn meine Befürchtungen sich bewahrheiten, werden sie in Kovac’ System den weiten, vertikalen Bällen nachjagen, oder mit dem Ball am Fuß Meter nach vorn machen müssen. Ich halte sie für noch wertvoller, wenn sie gerade auch durch ihre Antrittsschnelligkeit in der Lage sind, die Lücken in einer auseinander gespielten Gegnerabwehr zu nutzen und die gut gezirkelten Pässe von James oder auch Thiago anzunehmen und zu versuchen, sie zu verwerten.
        Wir werden es sehen

    2. ach bleiben wir doch bei “Chefzweifler” und “Chefverteidiger”, mit Fanboys assoziere ich schon recht ähnlich wie Hoeness viel eher das typische asocial media Fan-Herdenvolk..

      und wie schon öfter mal – war gute Sache euch beide (Olorin auch noch ne Runde im Ring?) mal wieder bisschen anzustacheln. Das jetzt alles von Dir gesagte fand ich mal wieder durchaus interessant und bin ich auch gespannt, wie sich das entwickeln wird.

      Und auch wenn den Supercup nicht ganz so belanglos finde wie manche in der Diskussion mit mir eins drüber – dass wegen diesem Titel oder einem 5:0 da jetzt jemand im Verein ungut abhebt, also das finde ich schon extrem weit hergeholt, es ist ein gute Laune macher – durchaus nicht zum falschen Zeitpunkt nach der miesen Stimmung sowohl zum Saisonausklang in CL+Pokal und obendrein noch bei fast allen Bayernvertretern bei der WM.

      Zudem bin ich auch weiter guten Mutes, dass Kovac (den ich allemal, nach allem was zuletzt so von ihm durchgedrungen ist an konkreten Maßnahmen/Ansagen, wenn dann nur noch mehr als bisher schon, für ein “äußerst cleveres Kerlchen halte) zusammen mit Hermann schon “schnallen” werden wie das dann, wenn es auch mal nicht so easy peasy alles läuft, dann wieder angepasst werden muß, dass doch wieder funktioniert…

      1. Siege tun immer gut! Unseren Jungs nach dem verpatzten Ende der letzten Saison bestimmt auch! Selbst ein Sieg in einem sicherlich nicht hochbedeutungsvollen, aber sicher auch nicht belanglosen Super-Cup.
        Und wenn Kovac wirklich das “äußerst clevere Kerlchen” ist – was ich nicht in Abrede stellen will – dann läßt er sich darauf ein, was Hermann ihm an Ideen anbietet, und fängt nicht an, “Ich Chef, Du nix!” mit unserem erfahrenen Co-Trainer zu spielen.

      2. “Und wenn Kovac wirklich das “äußerst clevere Kerlchen” ist – was ich nicht in Abrede stellen will – dann läßt er sich darauf ein, was Hermann ihm an Ideen anbietet, und fängt nicht an, “Ich Chef, Du nix!” mit unserem erfahrenen Co-Trainer zu spielen.”

        gefällt mir auch wieder sehr gut der Gedanke, osrig, Danke dafür! Weil ist wirklich sehr schöne Vorlage:

        Denn ja, genau das, wenn jemand wie Kovac jetzt anfangen würde die Bodenanhaftung zu verlieren und zu meinen, er wäre schon die Weisheit persönlich, und müßte sich, mit seinen paar Jahren im Profigeschäft auf der anderen Seite der Seitenlinie – wo man sich dann, weil die paar Jahre gar nicht so “unerfolgreich” (jetzt natürlich mal überspitzt andersrum wie sonst formuliert) waren, dann von einem Typen wie Hermann, nix mehr sagen lassen oder dass er nix von dem Lernen könnte:

        Von Einem Co für den der FCB fast soviel ausgegeben hat (in einem ev. internationale Transferrekord für einen Co-trainer) wie für ihn (und nicht von ungefähr, weil ohne Hermann hätte der erfolgreicheste – zumindest innerhalb eines Jahres – Cheftrainer der FCBgeschichte Henynkes mit guter Wahrscheinlcihkeit das Ganze mit einem 3. Mal den FCB “retten” wohl gar nicht in Erwägung gezogen), den Cheftrainer Kovac. Weil eben dieser Co, der seit 1989, dem Fall der Mauer, hinter eben dieser Seitenlinie bei Profivereinen sein “Unwesen” (natürlich auch wieder exklusiv im positiven Sinne gedacht) treibt, wo er sich jetzt fast exakt 30 Jahre später, beim Branchen Primus immer noch rumtreibt….

        Ja, also dann hätte mich wirklcih der letzte Funke an Menschenkenntnis verlassen, wenn das wirklcih so und auf absehbare Zeit passieren würde!

        Denn das würde ALLEM widersprechen, was ich jetzt so in den letzten Jahren über den Menschen Kovac und seinen Charakter gelernt habe! Und habe Kovac auch bereits zu seinen Zeiten – immerhin über 2 Jahre – bei der Eintracht wirklich intensivst verfolgt, weil ich schon “gerochen” (wie sehr ich wirklich daran geglaubt hätte dass es so schnell gehen könnte wie es jetzt kam, ist ne andere Frage, aber es hat micht zumindest sicherlich auch nicht großartig überascht) hatte, dass der bald mal wieder bei uns landen könnte (zu dem Zeitpunkt ein noch recht verwegener Gedanke), und dass dann den Menschen Kovac schon etwas genauer zu kennen, durchaus nochmal recht wertvoll (im Sinne von interessant/spannend) werden könnte…

      3. @IBIZA: Ich finde deinen Hinweis, dass Du Kovac seit mindestens zwei Jahren intensiv verfolgst, sehr interessant! Das meine ich ohne jede Polemik, denn ich gehe davon aus, dass Du unseren neuen Trainer deshalb gut einschätzen kannst. Was mich allerdings – noch – nicht davon abhalten wird, ihn und seine Spielidee weiterhin kritisch zu betrachten! ;-)

      4. Was mich allerdings – noch – nicht davon abhalten wird, ihn und seine Spielidee weiterhin kritisch zu betrachten! ;-)

        and i wouldn’t want to have it any other way! Um mal kurz ins Englische (lebe in London) abzudriften, wo das ein sehr typischer Ausdruck ist….

        Denn passenderweise hast Du deutlich mehr Ahnung (auch wieder ohne jede Ironie) von Spielsystemen als ich, was dann gerade eine kritische Sichtweise sehr interessant und wertvoll macht. Ohne die kann es nämlich so oder so (ob man nun Optimist oder Pessimist ist) keine Verbesserung geben und auch keine interessante Analyse…

      5. PS: in Punkto Charakter von Trainern (weil wir es hier auch gerade gestreift hatten, beim Thema ob Kovac die Sachen von Hermann “annehmen” wird) habe ich gerade bei der Guardiola Endlosdiskussion eins drüber nochmal nachgelegt – nur dass es auch mal noch hier am Ende der Diskussion (wo es bei nem älteren Artikel wohl eher noch mehr Leute mitbekommen) steht…

  17. […] bedeutet dies aktuell ein sehr klassisches 4-1-4-1 System. Rafinha ersetzte Alaba, der sich im Supercup eine Verletzung am Knie zugezogen hatte. Trotz einer sehr guten zweiten Hälfte gegen Frankfurt saß Coman erneut […]

  18. […] gegen Hoffenheim muss sich seine Mannschaft extrem steigern. Frankfurt und Drochtersen/Assel waren nicht die Gradmesser, die eine Standortbestimmung zulassen. Erst jetzt […]

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