Vorschau: FC Bayern München – FC Augsburg
Es ist tatsächlich so, dass der Rekordmeister zuletzt etwas auf dem Zahnfleisch ging. Die Mannschaft stellte sich quasi von selbst auf und die Varianten auf der Bank nahmen ab. Umso wichtiger ist es für die Bayern, dass Ribéry, Bernat und auch Thomas Müller wieder im Mannschaftstraining sind. Inwiefern auch nur einer von ihnen bereits gegen den FCA zum Einsatz kommen könnte, ist noch unklar, aber es ist gut, dass Heynckes demnächst mehr Alternativen zur Verfügung stehen.
Wobei sich daraus auch wieder einige Probleme ergeben könnten. Kingsley Coman zeigte in den letzten Wochen, dass er durchaus das Potenzial hat, sich zu einem wichtigen Spieler des FC Bayern zu entwickeln. Es fehlt hier und da an Präzision, aber zuletzt war er einer der entscheidenden Spieler in der Offensive. Ribéry wird eine Rotationsrolle wohl kaum hinnehmen. Dieses Duell um den Stammplatz kann heiß werden. Entweder führt es dazu, dass beide sich zu Höchstleistungen pushen oder einer wird intern für Probleme sorgen.
Heynckes kann das sicherlich moderieren. Gerade Ribéry, der eine besonders innige Beziehung zu seinem Trainer pflegt, könnte aber enttäuscht werden, wenn Coman seine Leistungen weiter so ausbaut wie bisher. Ähnlich ist die Situation im Mittelfeld. Vidals Verhältnis zu Jupp Heynckes ist richtig gut. Spielt der Chilene allerdings weiterhin so durchwachsen, droht auch hier Unruhe.
Der Weg ist trotz allem immer noch weit
Das Trainerteam ist erfahren. Wenn jemand dieses Konfliktpotenzial in den Griff bekommt, dann dürfte dies der 72-Jährige Tripletrainer sein. Taktisch ist die Herausforderung ohnehin noch viel größer. Ja, der FC Bayern hat Borussia Dortmund verdient geschlagen. Auch Leipzig besiegte man in der Bundesliga deutlich, im Pokal ab der zweiten Halbzeit ebenfalls verdient.
Doch die Ergebnisse können täuschen. Hummels, Boateng und Heynckes deuteten zuletzt an, dass man noch lange nicht da sei, wo man hin wolle. Damit haben sie alle recht. Leipzig bekam man im Auswärtsspiel erst in Überzahl in den Griff. Vorher war RB das bessere Team mit den klareren Chancen. Im Rückspiel begann man konzentriert und dominant, allerdings war die Partie hier schon nach rund 15 Minuten beendet. Auch der extrem schwächelnde BVB hat derzeit keine Aussagekraft für das Niveau des FC Bayern in Europa.
Die Dortmunder sind taktisch so schwach wie schon lange nicht mehr und ließen Räume gegen den Rekordmeister, die eigentlich zu noch viel mehr Gegentoren hätten führen müssen. Und doch schafften sie es, am Ende zumindest eine ausgeglichene Statistik zu erzwingen. Wenn man ehrlich ist, kann diese Partie auch 4:5 für den FC Bayern enden und das ist nicht der Anspruch des Heynckes-Fußballs.
Trotzdem – und das muss einfach gesagt werden – ist der Trend in München ein extrem positiver. Vor einigen Wochen glaubte niemand daran, dass die Münchner diese Wochen vor der Länderspielpause schadlos überstehen. Jetzt haben sie aus 5 Punkten Rückstand auf Borussia Dortmund 6 Punkte Vorsprung gemacht.
Jupp! Jupp! Hurra! Das Pressing ist wieder da!
Es ist endlich eine Entwicklung zu sehen und das ist Jupp Heynckes und Peter Hermann zu verdanken. Bayern spielt druckvoller, ist sicherer im Passspiel und speziell das variable Pressing ragt heraus. Der Rekordmeister spielt gegen den Ball zwischen 4-3-3 und 4-2-3-1 alles, was es so gibt und variiert dabei auch die Höhe und den Druck sehr gekonnt.
Lassen sich die Roten etwas fallen, agieren sie meist im 4-2-3-1, das im defensivsten Fall auch zum 4-5-1 werden kann. Meist bewegen sie sich dann Raum- und Ballorientiert, wenn nötig aber auch mal Mannorientiert. Gerade in den längeren Ballbesitzphasen des BVB war gut zu beobachten, wie die Bayern immer wieder die Räume im Zentrum zuschoben. Javi Martínez ist dabei das Herz des Spiels.
Der Spanier bewegt sich sehr klug und versteht es, die Räume zu schließen, die seine beiden Achter zwangsweise hinterlassen. Genauso funktioniert das Spiel aber auch andersherum, wenn die Achter Martínez unterstützen und so die Zonen vor der Abwehr abdecken, die beim BVB beispielsweise immer wieder offen waren. Das 4-1-4-1 funktioniert deshalb bisher so gut, weil Martínez, Thiago und der jeweilige Achter ein sehr flexibles und individuell starkes Dreieck bilden, das in seinen Bewegungen taktisch gut abgestimmt ist.
Gehen die Bayern ins Angriffspressing, stehen sie nicht weniger strukturiert und kompakt. Dort gibt es dann auch deutlich mehr Mannorientierungen. Lewandowski versucht den Spielaufbau immer wieder so zu lenken, dass die Viererkette hinter ihm zupacken kann. Dafür ist der Pole viel unterwegs. Die beiden Außenstürmer sorgen – je nachdem wo der Ball gerade ist – dafür, dass die Außenverteidiger unter Druck gesetzt werden. Hier spielen auch Bayerns defensive Flügel eine wichtige Rolle. Kimmich und Alaba schieben regelmäßig nach, um keine Lücken hinter Robben oder Coman zu hinterlassen.
Die Achter sind entweder bei den Sechsern des Gegners oder schieben in die Halbräume, um die gegnerischen Außenspieler zu isolieren. Der Großteil der Bundesligisten kommt mit diesem Druck nicht klar. Auf höherem Niveau gab es dennoch hin und wieder Ungenauigkeiten zu beobachten, die dazu führten, dass der offensive Block der Bayern geknackt wurde. Hier ist dann die individuelle Klasse von Javi Martínez, aber auch von Mats Hummels oder Boateng sowie Süle gefragt.
Kaum ein Klub in Europa kann es sich so sehr leisten, im Angriffspressing hin und wieder zu schwächeln, doch die Bayern haben immer die Qualität, Konter des Gegners in letzter Sekunde zu verhindern. Die Entwicklung der Münchner gegen den Ball ist trotz der kleineren Schwächen mehr als positiv. Heynckes und Hermann werden akribisch daran arbeiten, dieses variable Pressing zu verfeinern. Wenn sie das schaffen, winkt den Bayern eine sehr erfolgreiche Saison.
Gegen Augsburg den Rhythmus wieder aufnehmen
Gegen den FC Augsburg wird es eher selten zu Situationen kommen, in denen der FC Bayern sein Pressing trainieren kann. Dafür können sie sich umso mehr daran probieren, wie sie eine tiefstehende und aggressive Mannschaft spielerisch besiegen. Auch hier gab es in der aktuellen Spielzeit mehrfach Probleme für den Meister. Unter Heynckes gibt es zwar wieder einstudierte Laufwege und klare Abläufe, doch gerade im Zentrum kann man noch mehr erwarten.
Das wird gegen defensiv sehr variable Augsburger auch von Nöten sein. Vor der Saison haben viele – auch ich – den FCA als klaren Abstiegskandidaten gesehen. Zu wenig Qualität im Kader und ein Trainer, der sich in der Anfangszeit sehr schwer tat, seinen Spielern etwas an die Hand zu geben, womit sie Erfolg haben.
Nun wusste die Mannschaft von Manuel Baum aber zu überzeugen. Nach 11 Spieltagen steht sie auf Platz 10 mit 8 Punkten Vorsprung auf Freiburg, die den 16. Platz belegen. Mit 11 Gegentoren haben sie nur 3 mehr kassiert als die Bayern. Das ist auch der Hauptgrund dafür, weshalb sie so gut unterwegs sind.
Baum hat dafür gesorgt, dass die Augsburger defensiver agieren. Das spiegelt sich vor allem auf den Außenpositionen wieder, wo die Außenverteidiger deutlich weniger Risiko eingehen. Der FCA steht aber nicht nur tief und verteidigt mit einer hohen Grundintensität, sondern zeigt auch taktisch, dass er dieses System durchaus beherrscht.
Die Augsburger verteidigen nicht nur leidenschaftlich, sondern zeigen auch ein sehr gutes Verständnis dafür, wo der Gegner verwundbar ist. Sie lenken den gegnerischen Spielaufbau bewusst in Zonen, wo sie am ehesten zupacken können. So ein bisschen ist das die typische Underdog-Taktik, die die überlegene Mannschaft auf das eigene Niveau herunterziehen soll. Aber es funktioniert und zwar so gut, dass alle Zweifler bis jetzt verstummt sind.
Für die Bayern ist es deshalb wichtig, die nötige Konzentration an den Tag zu legen. Wenn sie ihr Spiel auf den Platz bekommen, wird der FCA keine Chance haben. Es braucht auf der einen Seite Geduld und Ruhe, um eine sichere Ballzirkulation zu erzeugen und Augsburg rennen zu lassen. Auf der anderen Seite ist aber auch Tempo wichtig. Seitenverlagerungen, Tempoverschärfungen in den richtigen Augenblicken und auch die Geschwindigkeit des Spiels immer wieder zu variieren, werden das Grundrüstzeug für einen Heimsieg sein.
Der FC Bayern muss gegen Augsburg wieder den Rhythmus aufnehmen und wird dabei auf eine sehr aggressive Mannschaft treffen, die durchaus in der Lage ist, das Spiel zu intensivieren und dem Meister einiges abzuverlangen.
Expertentipp und die wichtigsten Statistiken müssen aus Zeitgründen diese Woche leider wegfallen, sind beim nächsten Mal aber wieder dabei.
Die Bayern kommen immer mehr ins Rollen und ich denke, dass Heynckes das Spiel der Mannschaft in den letzten Tagen noch etwas weiter optimieren konnte. Ich erwarte einen sehr klaren und nicht nur optisch dominanten Heimsieg.
Meine fünf Thesen zum Heimspiel gegen Augsburg:
1. Der FC Bayern erzielt mindestens drei Tore.
2. Augsburg gelingt maximal ein Tor.
3. Lewandowski zeigt sich auf dem Platz sichtlich erholt und trifft.
4. James steht in der Startelf und erzielt mindestens ein Tor oder/und eine Vorlage.
5. Bayern München wird am Ende des Spiels mindestens 60% Ballbesitz und doppelt so viele Torschüsse und Tore wie Augsburg vorweisen können.
Im Topspiel gegen Dortmund trafen vier von fünf Thesen zu.
Meine Trefferquote liegt bei 58%. (Insg. 49 von 85 richtig)
Es ist mir mittlerweile unangenehm, unter den Artikeln (was für eine schöne Grafik zum Pressing. Die Achter schieben für mein Empfinden übrigens wesentlich häufiger zum Flügel, als es die Abbildung suggeriert. Soll damit nur das pendelnde auffüllen neben Javi verdeutlicht werden?) immer wieder Off-Topic zu thematisieren. Allerdings hat mir eben euer neuer Podcast den Stau versüßt. Ich würde gern noch einmal kurz in das Thema Vidal einhaken, unter den Podcasts ist ja aber meistens tote Hose.
Deshalb mal so in die Runde:
1. Gibt es die Marktlage her, einen Weltklassespieler zugunsten eines qualitativ schlechteren aber besser einzubinden Spieler zu ersetzen, oder könnte man die Einbindung Vidals nicht als Meisterstück des Trainers betrachten?
2. Die Gretchenfrage: Wie halten es H. und R. mit Vidal? Hat die Personalie das Zeug zum Politikum?
3. Tauschdeals sind unüblich. Könnte Vidal trotzdem Verhandlungsmasse sein? Mauschelei sollte der einzige Weg sein, wie man zu einem vernünftigen Preis an Spieler kommt.
Mein absolutes Traumszenario wäre folgendes: Wenn man es schafft Vidal für mehr als 40 oder sogar 50 Mio zu verkaufen und Goretzka ablösefrei zu verpflichten, haben wir alles richtig gemacht. Ich befürchte allerdings, dass Goretzka eher den Flieger nach Barcelona nimmt als den nach München. Dort wird er nämlich kaum Konkurrenz haben und wohl auf Iniestas Spielposition gesetzt sein. Aber sollten es Kalle und Uli schaffen Vidal zu verkaufen und Goretzka zu holen, könnte man den beiden (mal wieder) kräftig auf die Schultern klopfen. Vidal ist nämlich wenig spielstark, technisch so lala und viel zu aggressiv und riskant in seinem Spiel, er ist schon um die 30 Jahre alt und auch sonst kein wirkliches Gesicht des Klubs. Mit Leon Goretzka hätten wir Vidal mit einem jungen, lauf- und spielstarken deutschen Nationalspieler ersetzt der zudem extrem viel Potential zeigt bald zur Weltklasse aller Mittelfeldspieler zu gehören. Wäre nach Lewandowski und Rudy der nächste ablösefreie Geniestreich unseres Klubs. WENN man es denn so hinbekommen kann.
Die Grafik hat natürlich Schwächen, aber deshalb steht ja auch im Text, dass die Achter gern mal rechts und links helfen. Hätte auch noch zwei Pfeile ranmachen können.
@FR7
Ohne mich jetzt für oder gegen Leon Goretzka aussprechen zu wollen: Durch den Tausch Goretzka gegen Vidal ist ja weder das Problem der Einbindung, noch das der brach liegenden Möglichkeiten beim Spiel ins letzte Drittel und im letzten Drittel behoben. Sicher ist Goretzka technisch gut und lernwillig, sonst wäre Löw kein Fan von ihm. Dennoch ist sein Spiel eher weiträumig angelegt. Primär er er ein Spieler um Räume zu überbrücken und keiner, der in engen Räumen wirkt, geschweige denn sie auflöst. Seine Rolle wäre die eines etwas defensiver orientierten (orthodoxeren) Thomas Müller oder eines etwas umtriebigeren Tolisso mit Selbstvertrauen. Deshalb sind mit Goretzka die aktuell bestehenden Fragen hinsichtlich Spielstil und Spielertypen eigentlich nicht beantwortet, sondern eher erneut aufgeworfen. Die sollte man schon erstmal beantworten, bevor man ihm einen Vertrag mit einem Gesamtvolumen von mindestens 50 Millionen anbietet.
@Justin
Sorry, das war nicht klugscheißend gemeint, hatte nur darüber nachgedacht.
Alles gut, danke fürs Feedback.
Deine Einschätzung bezüglich Goretzka und der möglicherweise auftretenden Probleme teile ich. Max Meyer finde ich diesbezüglich sehr interessant, da er sowohl offensiv eine 10er-Rolle einnehmen kann und uns zu mehr Ballsicherheit im Zentrum und im Halbraum verhelfen kann und hervorragende Schnittstellenpässe spielt. Außerdem kann er das auch als 8er im 433 spielen und als 6er für eine ruhige Ballzirkulation inklusive starken Zwischenlinienpässen sorgen und ist zusätzlich pressingresistent bis zum Gehtnichtmehr. Defensiv hat er halt teilweise noch Probleme beim Stellungsspiel, ist aber im individuellen Zweikampf überraschend stark und aggressiv.
Zu 2. würde ich ein klares Nein antworten. Ich glaube Vidal wäre eine Personalie die man eher rational und abwägend betrachten würde.
Zu 3. Direkte Tauschdeals sind wohl unüblich, aber irgendwelche Verrechnungs- und Kompensationsgeschäfte sind im Grunde auch nicht so selten. Ein für mich schönes Beispiel unser Hummels/Götze/Rode-Deal mit dem BVB. Zwar alles offiziell unbestätigt, aber man hatte schon deutlich den Eindruck da wurden solange Summen hin und her geschoben bis alle Beteiligten ihr Gesicht wahren konnten.
Schwierig ist halt, dass dabei so viele Parteien in die gleiche Richtung agieren müssen.
Wie könnte das bei Vidal aussehen? Es wurde ja ein starkes Interesse von Inter an seiner Person kolportiert. An wen könnten wir im Gegenzug denken? Da wäre z.B. Perisic zu nennen, als möglicher LA. Der hat angeblich eine AK von 70 Mio, was nach oben zumindest mal einen Deckel setzt. Wenn man dann noch einen Vidal mit im Geschäft hätte, könnte man auf eine Summe kommen die auch für einen FCB akzeptabel sein könnte.
Also warum nicht in die Richtung denken.
Es könnte Alles so einfach kommen:
Vidal und Sanches verkauft für ca. 70 Mio.
Goretzka – 0
Gnabry – 0
Brandt – 12
Wagner – 12
Draxler – 46
Ergebnis ebenfalls – 70 Mio. + Handgeld für Goretzka.
Anteil der deutschen Nationalspieler im Bayernteam:
1 Neuer, 2 Kiimmich, 3 Boateng, 4 Hummels, 5 Süle, 6 Rudi, 7 Müller, 8 Gnabry, 9 WAGNER, 10 GORETZKA, 11 BRANDT, 12 DRAXLER
Anteil der ausländischen National- und ExNationalspieler:
1 Alaba, 2 Bernat, 3 Rafinha, 4 Martinez, 5 Tolisso, 6 Thiago, 7 James, 8 Robben, 9 Lewandowski, 10 Rinery, 11 Coman
Das wären 21 Nationalspieler unter 30 und 2 ExNationalspieler über 30
Damit wäre und das auch noch preiswert, die Verjüngung vollzogen.
Nun sage einer das wäre keine Weltklassemannschaft.
Ach so und Morgen mindestens 3:0
Wenn man Draxler kauft, wäre das qualitativ ein neuer Rafinha (bloß offensiv): zu hohe Meinung von sich selbst, athletisch nicht auf Topniveau (Laufstärke, Antritt) und zu wenig Spielintelligenz, um wirklich mit den Großen mithalten zu können
….Ribery…. warum liegt, ohne Licht, das n auch direkt neben dem b?
Ich habe das Gefühl, dass die Länderspielpause für den ein oder anderen gut tat. Ich schliesse mich fr7 an, dass Lewa min. 1 Tor macht und dass James min. 2!! Scorer erzielt. Endergebenis denke ich mal 4:1 für uns.
Warum nicht mal Sanches, sofern er überhaupt zurückkommt, als RM oder RZM testen? ich bin der Meinung, dass Sanches net so schlecht ist wie der ein oder andere hier schreibt. Er ist jung und braucht Vertrauen. Kimmich zahlt es nun auch zurück, da man ihm das Vertrauen gab.
Vidal würde ich auch, sofern ein sehr gutes Angebot kommen sollte, abgeben.
Zitat aus dem Interview von Uli in der SZ vom Samstag.
Das sagt alles darüber welche die Spieler jetzt wieder gekauft werden.
Frage: Wie groß ist Ihr Spielverständnis beim Basketball? Erkennen Sie, welche Spielsysteme gerade gelaufen werden?
Wie im Fußball gebe ich der Taktik keinen allzu hohen Stellenwert. Ich bin kein großer Freund von Leuten, die über die flache Sechs oder die tiefe Raute alles wissen – aber nichts darüber, wie die Psyche eines Spielers sein muss, um Höchstleistungen zu bringen. Ich habe festgestellt, dass ich in der Nachbetrachtung von Basketballspielen sehr oft kongruent mit unseren Fachleuten bin.
Also, davon abgesehen, dass die Antwort nicht zur Frage passt: Was sagt das denn darüber aus, welche Spieler man holen wird?
Ich bin heilfroh, dass reine Taktiknerds außerhalb der Analyseabteilung keinen Platz im Verein haben – und das sage ich als Hobby-Taktikenthusiast. Bin sicher, dass er diesen Satz auch vor den Verpflichtungen von Javi oder Ribery hätte sagen können, auch wenn diese Spieler individualtaktisch großartig sind und gerade Javi ein mannschaftstaktisch sehr wichtiger Baustein war.
Bin mal gespannt, wie wir aus der Länderspielpause kommen. Beim BVB hats ja super geklappt… :P
Augsburg ist nicht zu unterschätzen, die sind ziemlich stabil dieses Jahr. Dennoch sollten 3 Punkte relativ sicher eingefahren werden, wobei mir die Höhe wurst ist, zu null wäre mir wichtiger.
Heynckes wird wohl wieder mit der zuletzt bewährten Formation spielen, bei der im Grunde nur noch die Besetzung der IV variiert. Es stehen im Nachgang schon wieder zwei Auswärtsspiele an und da wird man die nächsten Spiele doch wieder durchwechseln müssen. Fraglich ist, wie ernst man das Spiel in Anderlecht noch nimmt. Aber heute ist ein Sieg jedenfalls Pflicht.
Bei der Vidal-Diskussion bin ich etwas zwiegespalten. Seine vermeintliche Agressivität wird weder in besonders rüden Fouls noch in Karten offenbar, deswegen zweifle ich an, ob da überhaupt was dran ist, in meinen Augen ist das eher ein Mythos und vermutlich auch dem äußeren Erscheinungsbild geschuldet. Technisch sehe ich ihn als durchaus stark, großartige Probleme sind mir da auch nicht aufgefallen, natürlich ist er kein Zauberfuß wie Thiago. Ich denke man unterschätzt oft seine Leistung für die Mannschaft, die vielen Wege die er geht, die Lücken die er stopft und die Konter, die er durch geschicktes Tackling unterbindet.
Dennoch ist er gefühlt ein Pulverfass mit ausschweifendem Privatleben – um es mal so zu nennen. Könnte mir vorstellen, dass das in der Truppe doch für Kontroversen sorgt. Letztendlich zählt aber die Leistung auf dem Platz, die bleibt er im Grunde selten schuldig. Ist natürlich auch eine Frage der Alternativen und deren Preis.