Zwei-Tore-Führung abgeschenkt: Bayern geht wieder mal in Gladbach baden
Falls Ihr es verpasst habt
Die Aufstellung
Hansi Flick änderte seine Aufstellung auf drei Positionen im Vergleich zur vorherigen Woche. Niklas Süle rückte für den gegen Mainz unglücklichen Boateng in die Mannschaft. Im Mittelfeldspiel konnte der Trainer zum ersten mal seit Monaten die Stammauswahl mit Leon Goretzka und Joshua Kimmich aufbieten. Da Serge Gnabry und Kingsley Coman weiterhin angeschlagen waren, durfte sich Douglas Costa beweisen. Bemerkenswert war die Auswahl der spielenden Franzosen. Der vollkommen formschwache Pavard durfte sich erneut von Anfang an beweisen, während der womöglich stärkste Verteidiger der verkürzen Hinrunde – Lucas Hernández – gleich zum zweiten Mal in Folge zuschauen musste. Alaba und Davies erhielten den Vorzug. Denkbar wäre gewesen, Davies nach vorne zu ziehen um Platz für den französischen Weltmeister zu finden.
Die Aufstellung der Taktik-Gurus Rose und Marić sorgte im Vorfeld für einiges Stirnrunzeln. Am Ende wurde es ganz ähnlich wie Mainz eine Woche zuvor, ein 4-4-2 mit Raute. Vor der Defensivreihe spielten gleich zwei Spieler, für die sich der FC Bayern angeblich interessiert. Zakaria begann im tiefen defensiven Mittelfeld, etwas offensiver spielte Florian Neuhaus. Jonas Hofmann und Welt- und Pokémon-Meister Christoph Kramer ergänzten das Mittelfeld. Vorne stürmte der flexible Lars Stindl um den Büffel Breel Embolo.
1. Halbzeit
Bayern war sich offenbar der ewig verschlafenen Starts leidig und begann hochkonzentriert mit systematischem Pressing, wie man es Monate nicht mehr gesehen hat. Man könnte meinen, das Ende der ewigen Rückstandsserie wäre somit logisch, doch Bayerns Führungstreffer kam ganz anders zustande. Florian Neuhaus schenkte den Bayern einen der absurdesten Elfmeter, die man so je in der Bundesliga gepfiffen hat. Ohne jede Not bewegte er knapp im Strafraum seine Hand tief und aktiv zum Ball. Fraglich war nur, ob er den Ball auch wirklich touchierte. Doch VAR und Schiedsrichter meinten die Berührung ausmachen zu können, somit war eine Elfmeterentscheidung alternativlos (19.). Lewandowski vollstreckte gewohnt kompromisslos zu seinem nunmehr schon 20. Saisontreffer. Bayern blieb am Gaspedal und baute gut fünf Minuten später die Führung weiter aus. Goretzka fing einen weiten Schlag aus der Innenverteidigung vor Neuhaus ab, stolzierte nach vorne und spielte mit Sané einen Doppelpass, um dann aus gut 18 Metern unhaltbar mit einem Gewaltschuss abzuschließen.
Lange gelang der Borussia offensiv wenig, doch praktisch aus dem Nichts kam Gladbach in der 36. Minute dann zurück. Pavard und Sané vertändelten im Spielaufbau den Ball, sodass Lars Stindl die letzte Verteidigungskette mit einem tödlichen Pass auseinanderreißen konnte. Jonas Hofmann ließ sich nicht zweimal bitten. Noch absurder wurde es kurz vor der Pause. Kimmich verlor den Ball auf Höhe der Mittellinie, wurde vom Schiedsrichter geblockt und schied so aus der Spielsituation aus. Wieder sah Stindl sofort den Raum hinter der weit aufgerückten Verteidigungskette und öffnete erneut für Hofmann, der abermals eiskalt im Abschluss blieb. Süle spielte auf Abseits, doch hauchzart kassierte der Videoassistent die Entscheidung des Linienrichters, Gladbach glich aus (45).
2. Halbzeit
So wie das Spiel in die Pause ging, so ging es auch weiter. Erneut vertändelte der FC Bayern im Aufbau den Ball, diesmal durch Süle. Erneut schaltete die Borussia sofort in den Überfallmodus. Erneut trafen sie. Neuhaus machte seinen Fehler vor dem Elfmeterpfiff wieder gut, indem er den Ball aus 20 Metern ins Kreuzeck schweißte.
Mit der Führung im Rücken verteidigte Gladbach nun mehr, Bayern bekam kaum offensive Ballgewinne zustande. In der 68. Minute reagierte Flick und brachte Coman für Costa. Weil es im Fußball noch keine klare Vorgehensweise gegen Kopfverletzungen gibt, spielte man ab diesem Zeitpunkt auch mit einem halben Mann mehr. Denn Matthias Ginter konnte nach einer klaren kurzzeitigen Benommenheit, unmöglich im Vollbesitz seiner Kräfte sein. Helfen tat dies nur nichts, abzüglich eines kurzen Aufbäumens mit Coman, fiel dem FC Bayern rein gar nichts mehr ein und so setzte es die zweite Niederlage innerhalb der letzten 365 Tage.
Am Mittwoch reist der FC Bayern in den hohen Norden zum Nachholspiel bei Holstein Kiel.
Dinge, die auffielen
1. Kurzzeitig im Pressing-Flow
25 Minuten lang schien die Story des Spiels zu sein, wie der FC Bayern sein Pressing wiedergefunden zu haben schien. Ausgeruht und mit dem Duo Kimmich und Goretzka, erinnerte es phasenweise an die letztjährige Rückrunde.
Gladbach spielte in einem extrem fluiden System, schaltete durch alle möglichen Mittelfeldkonstellationen mit Viererkette. Mal gab es ein 4-4-2 mit Raute, mal flach, mal 4-3-3. Hin und wieder gab es Probleme, doch oft hatten die Bayern auch exzellenten Zugriff. Das 2:0 ist da das Paradebeispiel. Vorne zwang man die Innenverteidiger zum langen Schlag, im Mittelfeld powert Goretzka einfach über den schmächtigen Neuhaus hinweg, schreitet über das Feld und trifft.
Mit den Gegentoren verflog sich die Griffigkeit des Pressings aber auch schnell wieder. Die Borussia wurde auch zunehmend risikofreudiger und spielte sich einfach frei. Zum Ende ließen sie sich so tief fallen, dass hohe Ballgewinne nicht mehr möglich waren.
2. Abspielfehler schenken die Führung wieder her
Wer nach der schnellen 2:0-Führung glaubte, Bayern wäre den Gegentorfluch los, sah sich getäuscht. Trotz allerbester Voraussetzungen, schenkte man dem Gegner alle drei Gegentore. Alle einte ein und dasselbe Element. Im Vorlauf der starken Abschlüsse, leistete sich je ein Aufbauspieler einen fatalen Fehlpass.
Vor dem ersten Gegentor bringt Pavard Sané mit einem unnötig gefährlichen Zuspiel in Bedrängnis, ähnliches gilt für das zweite Gegentor mit Davies und Kimmich. Vor dem dritten spielt Süle Hofmann einfach gleich direkt in die Füße. Zugegeben, Bayerns gewollt offensives Spiel zwingt einem zu Risiko im Aufbau, doch haben diese Probleme dann in diesem Maßstab dann auch nur wenig mit Spieltaktik oder systemischen Problemen zu tun. Die Entscheidungen im Aufbau und die Passschärfe müssen einfach besser werden, und in letzter Instanz muss der Ball dann eben auch mal planlos nach vorne gejagt werden.
3. Flick verweigert Wechsel
Es ist schon beachtlich, da liegt das eigene Offensivspiel nach gut 35 Minuten vollkommen brach, man erspielt sich praktisch keine einzige Chance, muss treffen und trotzdem wechselt der Trainer nicht. Nur Kingsley Coman brachte Flick in der zweiten Halbzeit, die vier anderen Optionen blieben ungenutzt. Obwohl die Optionen immerhin da waren. Musiala sorgte in dieser Saison schon wiederholt für Gefahr, Tolisso ist immerhin so etwas wie ein erweiterter Stammspieler und Choupo-Moting dezidiert ein Offensivallrounder.
Obwohl die Bank mittlerweile nicht mehr mit Verlegenheitslösungen und Jugendspielern aufgefüllt wird, vertraute Hansi Flick ihr nicht, das Spiel zu gewinnen. Das wirft noch einmal ein verstärktes Scheinwerferlicht auf die Transferperiode im Sommer. Viele Spieler kamen auf den letzten Drücker, doch steht es Spitz auf Knopf, fehlt Flick das Vertrauen.
Costa hat sich an diesem Abend ebenfalls nicht für weitere Startelfeinsätze profiliert. Sarr sollte immerhin eine offensivere Alternative zu Pavard darstellen, doch obwohl Pavard schwächelt, man Toren hinterherjagt und selbst nur planlos Flanken schlägt, vertraut Flick ihm nicht.
So muss man eben damit leben, dass das Spiel seicht vor sich hin dümpelnd, ohne einer finalen Aufholjagd zu Ende geht.
Was für ein dummer, dummer Fehler auf einmal in Führung zu gehen! Hat das System mit den Rückständen denn nicht funktioniert?
Und natürlich wieder Gladbach. Gladbach nimmt allmählich die Rolle ein, die früher solche Mannschaften wie der FCK inne hatten. Spiele gegen Gladbach, so oft absolut witzlos.
Die erste halbe Stunde war zwar nicht überragend, aber gar nicht so schlecht. Zwei Tore waren fast eines zu viel, aber man hat Gladbach eigentlich ganz gut kontrolliert. Wie dann innerhalb von 15 Minuten drei Tore gegen uns fallen? Schon fast mysteriös.
Im Grunde waren es dann drei Einladungen, wobei es schon ungewöhnlich ist, dass alle drei auch komplett angenommen wurden. Mehr Chancen hatten die Gladbacher dann auch nicht.
Wir leider noch weniger. Abgesehen von den Toren, davon der Elfer ein reines Geschenk, hatten wir keine einzige klare Chance.
In den letzten 30 Minuten haben wir zwar gewaltig Druck aufbauen können, aber richtige Chancen haben wir eigentlich keine einzige gehabt. Insofern kann man sich über das Ergebnis gar nicht so sehr beschweren.
Ansonsten bleiben die Fragen nach dem zweiten Anzug. Eigentlich kaum glaublich, dass wir in einem solchen Spiel mit einem Wechsel vom Platz gehen. Und viele naheliegende hätte es da für mich auch nicht gegeben. Wahrscheinlich hätte ich es noch mit Musiala versucht, aber sonst?
Was vor allem schwierig ist, da der erste Anzug aktuell durchgängig maximal befriedigend funktioniert. Welcher Feldspieler ist denn momentan richtig in Form?
Absolut enttäuschend Costa. Er scheint wirklich jedes Tempo, jede Dynamik in den letzten Jahren verloren zu haben. Was dann übrig bleibt, ist im Grunde nicht mehr Bayernlike.
Auf eine Art und Weise fand ich dagegen Sane beeindruckend. Er scheint, nicht nur heute, vieles von dem Bayern-Mia san mia inhaliert zu haben. Sehr engagiert, immer rackernd, immer anspielbar, mutig. Leider in der letzten Aktion nicht immer glücklich, aber auch sehr oft von seinen Mannschaftskollegen allein gelassen.
Über alles andere will ich mal den freundlichen Mantel des Schweigens decken. Nur so viel, das könnte eine Saison werden, bei der in den diversen Pokalwettbewerben noch am meisten drin sein könnte.
Gehe überwiegend mit dir mit. Nur die Elfmeterentscheidung war halt absolut korrekt. Er geht aktiv mit der Hand zum Ball. Er berührt den Ball (wenn auch nur mit zwei Fingern) und damit ist es absichtliches Handspiel und ein klarer Elfmeter. Nicht unbedingt das Handspiels an sich sondern die Mischung aus Intention des Ballmitderhandspielenwollens und der tatsächlichen Berührung des Balls mit der Hand ergeben hier einen, wie ich finde, absolut unzweifelhaften Elfmeter.
Ansonsten, Ergebnis kann mal passieren. Richtigen Schlüsse aus der Niederlage ziehen, und dann: Weiter, immer weiter!
Klar, der Elfer war zu 100% korrekt. Geschenk ist nicht auf die Entscheidung des Schiris bezogen, sondern darauf, dass dies alles andere als eine herausgespielte Chance o.ä. war.
@Jo
Schön beschrieben.
Das was Du da völlig richtig zu Sané ausführst trifft MMn auch auf Pavard zu. Er hängt sich rein- auch wenn er weit weg von Normalform ist.
Aber was Süle und Davies da gestern an Gleichgültigkeit gezeigt haben ist wirklich beschämend. Das geht einfach nicht so.
Es war ja zu erwarten das man Kimmich pressen und zustellen wird. Finde Kimmich und Goretzka haben es anfangs auch gut gemacht. Umso ärgerlicher wenn dann diese unnötigen Abspielfehler in der Vorwärtsbewegung passieren. Auch wenn dann die Verunsicherung groß ist muss es Kimmich dann auch lernen das Spiel trotzdem an sich zu ziehen und zu beruhigen.
Heute muss sich Flick zumindest fragen lassen warum er Costa nicht viel früher heruntergenommen hat. Auch wenn Coman keine 45 Minuten drinnen hatte und er Sané 90 Minuten geben wollte, wäre es möglich gewesen Musiala für Costa in der HZ und dann später Coman für Müller zu bringen. Das fand ich heute unverständlich. Auch Lucas und Boa hätte man für Süle und Davies zur HZ eingewechseln können.
Vor dem Hintergrund das er Sané damals nach 30 Minuten runtergenommen hatte wäre dies aus der Perspektive des Leistungsgedanken zumindest nötig gewesen.
„“Vor dem Hintergrund das er Sané damals nach 30 Minuten runtergenommen hatte wäre dies aus der Perspektive des Leistungsgedanken zumindest nötig gewesen.““
Genau DAS dachte ich auch!!
Die FCB-Abwehr erinnerte bei den Toren an die freundlich einladenden Sicherheitskräfte mit dünnem Jäckchen und Fahrradhelm am Tag des offenen US-Kapitol neulich. Kimmich wirkte schon direkt nach dem 2:2 so verzweifelt, als ahnte er bereits, dass die Rothosen im zweiten Durchgang nichts mehr zuzusetzen hatten.
Und Grandmaster Flick? 20 Prozent des Wechselkontingentes genutzt – bei 40 Minuten Rückstand, hmm…
Wenn Flick die Wahl zwischen Coman und Musiala hat, nimmt er Costa.
Unser Fast-Welttrainer, Bewahrer des Weltfriedens und eigentlicher Erfinder des Corona Impfstoffs.
Er war und ist ein Scharlatan, ein Wunder das das Team trotz Flick die CL gewonnen hat.
Bei solchen Kommentaren weiß man ja auch irgendwie immer nicht so genau: soll man Troll lieber nicht füttern oder halt doch was sagen, weil offensichtlich großer Unfug…
@ Finn: Immer Ersteres, auch wenn es schwer fällt. :-(
Also, der Kommentar von KJ war doch ganz klar Sarkasmus. Oder bezieht ihr euch auf Mitschnacker?
@Nordbayer: Nun haben die Kommentare von KJ halt immer diesen Tenor.
In demselben Ton ließe sich erwidern: Das „trotz“ hat er seinem Lehrmeister Löw abgeschaut: so wie die N11 trotz Löw 2014 Weltmeister wurde, so jetzt der FC Bayern trotz Flick CL-Sieger.
Im Grunde eine überragende Fähigkeit. Napoleon, der begnadete Feldherr, setzte genau darauf: seine Generäle mussten „Fortune“ haben.
„So muss man eben damit leben, dass das Spiel seicht vor sich hin dümpelnd, ohne einer finalen Aufholjagd zu Ende geht.“
Dem kann ich nicht zustimmen. Die Mannschaft hat wirklich alles versucht, war sehr dominant und hat Gladbach tief hinten reingedrückt. Ja, es fehlten die entscheidenden Geistesblitze, aber man muss auch anerkennen, dass Gladbach leidenschaftlich und gut verteidigt hat. Wenn man die letzte halbe Stunde als seicht vor sich hin dümpelnd empfindet, dann ist für mich der vernünftige Massstab verloren gegangen. Auch viele der Kommentare nach dem Spiel finde ich total unangemessen. Ja, wir haben zur Zeit ein paar Probleme, aber wenn ich Sachen lese wie Frechheit, FC Planlos, erbärmlich und saft- kraft- und willenlos, dann fehlt mir das Verständnis. Empfinde ich auch irgendwie als arrogant. Nach dem Motto: die anderen können nur gewinnen, wenn unsere Leistung absolut erbärmlich ist.
+1 Sehe ich ähnlich. Von wegen „willenlos“ usw., das genaue Gegenteil trifft zu, nur ergaben sich gestern aus dem Druck in der 2. HZ keine klaren, zwingenden Chancen. Was mir auffiel war aber, wie sehr wir uns einerseits auf Einzelaktionen vorne verlassen (Leroy nimmt es zu oft mit einem Gegenspieler zuviel auf und verliert dann halt beim dritten, vierten den Ball), andererseits über die Außen keine wirkliche Torgefahr mehr erzeugt wird bzw. die zumeist hohen Flanken in den Strafraum von den Gladbachern gut verteidigt wurden, und uns das Mittel koordinierter Pass-Stafetten gerade abgeht.
Ich fand den Auftritt gestern saft-, kraft- und willenlos.
Kein Spieler wirkt fit und spritzig, keiner reißt den anderen mit oder feuert ihn an oder staucht mal einen Mitspieler zusammen (Ausnahme Neuer). Radio Müller schweigt, Kimmich hat nur noch einen roten Kopf, alle schauen zu Boden und schütteln mit dem Kopf. Jeder kämpft mit sich selbst und versucht nur seine Haut zu retten.
Kaum ein Eckball, keine Flanke kommt über den ersten Verteidiger drüber. Wenn doch mal, ist bei 2-3 kurz vor Schluss keiner im Zentrum.
Der Trainer anscheinend rat- und hilflos. Wo ist das berühmte Ingame-Coaching?
Warum bringt er nicht Musiala, warum nicht Choupo-Moting als zweiten Stürmer für eine bessere Strafraumbesetzung? Vielleicht Pavard raus, Kimmich nach rechts für mehr Flügelspiel. Links hinten bei gladbach spielte Bensebaini, der war ein Jahr verletzt, pumpt schon nach dreißig Minuten, steht in der zweiten Halbzeit ständig kurz vor Krämpfen. Und wir können den nicht einmal überspielen? Auf der anderen Seite Lainer, ein absolut limitierter Spieler, hält Davies und Costa, später Coman locker in Schach. Unglaublich. Das nenn ich saft- und kraftlos.
Es steht nach 50 Minuten 2-3 und wir warten den Rest des Spiels nur noch darauf, das uns eine geniale Aktion unserer individuellen Klasse noch den Ausgleich bringt?
Mir schwant Böses, diese Scheiß-Klub-WM wird uns endgültig das Genick brechen, ich sehe uns schon Montag Abend gegen Bielefeld untergehen.
Dass die Mannschaft nicht wollte, das kann man ihr, glaube ich, am wenigsten vorwerfen, darauf bezog ich mich. Der schiere Wille scheint ja im Augenblick noch das einzige Pfund, mit dem wir wuchern können, und das würde ich auch gestern jedem attestieren. Über die anderen Punkte kann man gerne reden.
Das alle gewinnen wollten, steht sicher außer Frage. Aber man muss auch bereit sein, dafür was zu tun. Und das hat mir gestern gewaltig gefehlt.
Sowohl von den Spielern, als auch vom Trainerteam.
Kicker:
„War Flick die Qualität seiner Wechseloptionen etwa zu schwach? „Nein, nein, das ist überhaupt nicht der Fall“, widersprach er. „Es war einfach dem Spiel geschuldet. Alle, die auf dem Platz waren, haben – so habe ich den Eindruck gehabt – ihr Bestes versucht, um das Ergebnis zu wenden. Es hat mit dem Spielverlauf zu tun, nicht mit der Qualität, die auf der Bank ist.“
Bei dem Spielverlauf wäre es nicht sinnvoll gewesen frische Spieler zu bringen?
Na ja. Flick wird hoffentlich wissen, was er tut.
Jedenfalls ein katastrophales Signal an unsere zweite Reihe.
Musiala soll mit Volljährigkeit einen neuen Vertrag unterschreiben, man ist sich einig.
Hoffentlich macht der, angesichts seiner Perspektive, nicht noch den Thiago und überlegt es sich kurzfristig anders.
Nicht, dass wir noch die Musialaintelligenz verlieren .
@Tobi13….“ War Flick die Qualität seiner Wechseloptionen etwa zu schwach?“
Genau das habe ich auch permanent gedacht. Manchmal wirkt Flick ein wenig stur. Gerade ab der 70-75 min hätte ich mir schon
ein wenig mehr Risiko gewünscht. Z.B Kimmich auf RV und Musiala rein. Oder Müller mal rausnehmen. Dreierkette oder Chupo in die Box um die Strafraumbesetzung zu erhöhen? Egal, Hauptsache eine Reaktion auf das Spielgeschehen.Mit Perisic und Couthino war das letztes Jahr schon eine starke Bank. Gerade im Finalturnier sicherlich ein entsprechender Faktor .Aber in Anbetracht der Leistungskurve der Mannschaft , die hier ja oft genug Thema war, war eine Niederlage zu erwarten. Die Frage war nur wann. Heute holen die Bienen ein 2:2 und Alles ist gut ;-).
@Rainer:
Ich fürchte an Müller traut er sich nicht ran, egal was der spielt.
Verlierst du Müller, verlierst du die Kabine.
Und das überlebt kein Bayerntrainer.
Ich hätte gestern nach 70 Minuten auch Müller raus genommen und Choupo dafür gebracht.
@ Tobi13..“ Verlierst du Müller, verlierst du die Kabine.“
+1
Trotzdem muss man lt. Flick zum Wohle der Mannschaft handeln. Siehe Sane in-out nach ca. 35min.
Konsequent wäre tatsächlich Choupo oder Musiala nach 70min. Müller ist immens wichtig, aber Gestern war er
nicht gut drauf. Das ist auch menschlich und ok.
Das Spiel hat auf drei Positionen Handlungsbedarf aufgezeigt:
1. Costa : Das war eine Frechheit . Wir brauchen einen anderen Winger als Coman Backup
2. Süle: leider hat man wieder gesehen, daß es ihm an Wendigkeit, Schnelligkeit und Spielintelligenz fehlt. Mit Boa auf den letzten Metern und Alaba aufm Aufsprung, ist der Kauf von Upamecano fast schon Pflicht
3. Pavard: normal hinten recht sicher aber schwach nach vorne , aber halt weit entfernt von Weltklasse . Wir brauchen für CL-Siege das Format Lahm/Kimmich als RV , sonst wird es nicht reichen. Wenn seht Ihr als Optionen ?
Zu Costa: Ich finde, dass man bei ihm schon etwas milde sein muss. Klar, das Spiel war absolut gar nichts von ihm, er ist aber auch total aus dem Rhytmus, hat null Komma null Spielpraxis und kennt dementsprechend das System und seine Mitspieler teilweise kaum. Es hat ihm sicherlich auch nicht geholfen, dass Davies der derzeit eh sehr verunsichert wirkt gestern einen rabenschwarzen Abend erwischt hat.
Klar, ich wünsche mir da auch mehr und will ihn jetzt gar ncht groß in Schutz nehmen – aber diese Faktoren gehören in die Betrachtung schon mit rein
Davies ist wahrscheinlich der Spieler, der am meisten von unserem System letzte Saison profitiert hat, und es aktuell entsprechend vermisst. Für seine Fähigkeiten hat es perfekt gepasst, wenn nach einem Ballgewinn sofort die Post abgeht und alle wissen, was sie dabei zu tun haben. Wenn Du ihm das wegnimmst, bleibt auf dieser Position nur ein Spieler übrig, der extrem schnell, aber in der Positionierung und gegen den Ball eher unterdurchschnittlich geschult ist. Bis das wieder läuft, sollte man ihn vielleicht eher als Stürmer einplanen.
Zu Costa: Der war bei mir nach seiner ersten Zeit schon unten durch. Selbst falls er außer Form sein sollte, fehlte es da mal wieder an Einsatz und Willen. Noch dazu probiert er dann sowas von unnötige Kabinettsstückchen (kann mich an zwei Szenen erinnern, wo er durch unnötig hohe Bälle einmal Alaba in Bedrängnis bringt, einmal den Ball verliert). Keine Ahnung warum man es überhaupt nochmal mit dem probiert hat.
Davies hingegen ist noch jung und jetzt in einem Leistungsloch und hatte ja auch Verletzungen, dem kann ich keinen großen Vorwurf machen.
Bei Süle bin ich zwiegespalten. Als Rechtsverteidiger zuletzt eigtl. ziemlich solide, gestern wieder schwach. Wird man sehen müssen.
Pavard war letzte Saison stark, ich denke wenn er wieder auf das Niveau kommt, müssen wir hier nicht unbedingt nachlegen, bzw nur für einen ordentlichen Back-up sorgen.
Ungenutzte Wechseloptionen angesichts eines verdienten Rückstands, und den sehr schwachen 20 Minuten nach dem dritten Gegentreffer, sprechen schon Bände. Aber es ist halt so, dass die Transferpolitik bei Bayern schon seit längerem vom Vorstand geprägt wird, und nicht von den Wünschen der Trainer. Einige davon werden erfüllt, wenn sie relativ kostengünstig zu machen sind, wie Thiago oder James. Selbst dem Startrainer Pep blieb jedoch ein zwar teurer, aber grundsätzlich machbarer Transfer wie de Bruyne verwehrt. Kovacs Vorschläge wurden gleich komplett abgeschmettert. Flick wiederum musste seine Bedenken bei Sané hintenanstellen (wobei ich da dem Vorstand Recht gebe), bekam dann zwar die geforderten quantitativen Verstärkungen, aber offenbar in Form von Spielern, mit denen er eigentlich nichts anzufangen weiss.
Man könnte jetzt argumentieren, dass Trainer immer kurzfristig denken (müssen), während der Verein als Institution Transfers tätigt, die der gewünschten Philosophie und Mentalität entsprechen und langfristig ins Bild passen. Aber das ist eher schwer zu sehen, wenn Spieler auf den allerletzten Drücker eingekauft werden oder ein Rekordtransfer in erster Linie realisiert wird, um eine heftige Steuerrechnung zu vermeiden. Tolisso ist auch nicht gerade ein Beispiel für strategische Planung: als er damals kam, waren als physische Box-to-Box Spieler bereits Vidal und der damals noch als Rohdiamant eingestufte Sanches da, zudem hatte es wohl auch schon erste Gespräche mit Goretzka gegeben.
Der letzte Sommer war natürlich ein schwieriger Markt, und kurzfristig lassen sich auch keine grossen Korrekturen mehr vornehmen. Aber wenn der Verein nach wie vor von Flick als langfristige Lösung überzeugt ist, dann hoffe ich, dass man sich in Zukunft auch enger bei Transfers abstimmt.
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Werde nie verstehen warum Trainer nicht mehr bei Transfers mitreden dürfen, soll in England ja so sein, der Trainer hat spielphilosophie und dafür braucht entsprechende Spieler. Kleiner Tipp:Trainer so aussuchen, dass er zur gewünschten Philosophie passt. Dann habe ich auch Konstanz über den jeweiligen Trainer hinaus.
Kleine Anmerkung:kovac ist der Trainer für den die höchsten Transfersummen ausgeben wurden in der Geschichte des FC Bayern.ausgerechnet der Trainer der eigentlich gar nicht in die Philosophie reingepasst hat. Und das ist ein bisschen das Problem unserer rekordtransfer ist ein super Verteidiger passt aber eben eigentlich nicht so 100% in unsere Philosophie weil er im spielaufbau zu schwach ist was aber bei unserem gewollten System total wichtig ist
Transfers sind nunmal immer eine gemeinschaftliche Entscheidung der sportlichen Führung die natürlich immer im Rahmen der vom VS und AR vorgegeben ist. Man kann die Transferperioden auch nicht vergleichen.
Aber wenn man weiß das der finanzielle Rahmen und der Terminkalender eng sind dann hält man sein Team zusammen.
Kein anderes Top Team verkauft einen der wichtigsten Leistungsträger (Thiago) für peanuts ohne ihn ersetzen zu können, und noch schlimmer verliert absehbar einen weiteren wichtigen Leistungsträger (Alaba). Rechtzeitige Vertragsverlängerungen mit Leistungsträgern sind eben mindestens genauso wichtig wie Transfers.
Auch wenn Flick irgendwie fragwürdig aufstellt und wechselt ist das grundlegende Problem woanders zu verorten.
Da bin ich sprachlos.
Letzte Woche war selbst leiseste Kritik am Welttrainer Flick noch was ganz Erbärmliches und jetzt stößt du in dasselbe Horn.
Bemerkenswert.
Rummenigge und Hoeneß haben sich in der Vergangenheit mehrmals klar zu diesem Thema positioniert: Der Trainer darf Wünsche äußern, der Vorstand entscheidet.
In diesem Geschäft hat es doch überhaupt keinen Sinn, den Trainer bei Transfers groß mitreden zu lassen:
Selbst beim glorreichen FCB haben seit den 90ern nur Hitzfeld, Pep und Magath(!) 3 Jahre geschafft. Auf so einer Verweildauer kann man doch keine Wunschspieler holen, die 5 Jahre und länger bleiben.
Das Grundproblem ist, dass man „ganz oben“ bei Spielerverpflichtungen keine konsequente Linie hat: Man muss sich halt strategisch für Ballbesitz, Umschaltspiel, tiki taka oder was auch immer entscheiden und dann dazu die passenden Spieler holen: RB Leipzig, Ajax Amsterdam und der BVB machen es vor. Wir holen stumpf 5-6 dynamische Box-to Box-Spieler und scheuen vor Schlüsseltransfers zurück. Was bei so zusammengeschusterten Teams passieren, kann macht Barca gerade vor.
Ich sage auch nicht, dass der Trainer alleine den Ton angeben sollte. Aber die aktuelle Situation ist, dass keine spezifischen Trainerwünsche erfüllt werden, sondern hauptsächlich innerhalb bestimmter Parameter gesucht wird (RV, offensiv, unter zehn Mio zu haben – willkommen, Bouna Sarr). Ich finde, ein Triple-Sieger hätte da schon etwas mehr Mitspracherecht verdient. Vor allem, wenn der deutlich weniger erfolgreiche Sportvorstand im Alleingang Transfers bis 25 Millionen eintüten darf, und auch jenseits dieser Grenze etwa seinem persönlichen Faible für Callum Hudson-Odoi nachgehen durfte. Da muss man in Zukunft schon wieder mehr an einem Strang ziehen.
Dortmund würde ich übrigens auch nicht als Vorbild sehen, zumindest nicht nach Klopp. Die haben inzwischen eine sehr lange Liste von aufstrebenden deutschen Talenten, die dort einen Karriereknick erlitten haben: Schürrle, Ginter, Philipp, Dahoud, aktuell stehen anscheinend auch Brandt und Schulz schon wieder auf dem Abstellgleis.
Wo sind denn diese 5-6 dynamischen Box-to-Box-Spieler?
Wir könnten momentan dringend einen brauchen.
@ Horst: Ich meinte auch nur die klare Linie, nicht die Zahl der Volltreffer.
@ wohlfarth: Wen hättest Du gerne wieder? Sanches, Rudy, Vidal, einen besseren Tolisso…? Wir haben auch da die klare Linie gescheut und zu oft ins B-Regal gegriffen. Meine Meinung.
Rudy ein dynamischer Box-to-box-Spieler?
Ok, weitere Diskussion überflüssig.
@ wohlfarth: Du bleibst doch sonst gerne beim Thema. Mein Thema war die klare Linie, eine Kohärenz von Spielphilosophie und Einkäufen. Ob Du Rudy nun als dynamischen B2B-Spieker einordnest oder nicht, ist unerheblich: Gespielt hat er nun einmal auf der 6 und der 8.
Ich kann aber bei einem kurzen Blick auf unsere Trannfers im Mittelfeld seit 2016 eben diese Linie nicht erkennen:
Höjbjerg, Luis Gustavo, Rode, Vidal, Sanches, Rudy, Tolisso, Goretzka
Da wurde viel Geld mit wenig Plan verbraten, wobei Goretzka und mit Einschränkungen Gustavo gute Käufe waren und hier nur der Vollständigkeit halber stehen.
@Mehmet68:
Du hast das Thema verlassen. Du hast Rudy als dynamischen Box-to-box-Spieler bezeichnet, weil er auf der 6 oder 8 spielt.
Dann sind auch Thiago, Alonso und Kimmich Box-to-box-Spieler.
Jede Mannschaft, auch Ballbesitzmannschaften braucht richtige Box-to-box-Spieler. Und vielleicht war ja die vorgegebene Strategie von oben ‚weniger Ballbesitz, mehr Umschaltspiel‘.
Nur weil du dir die Spielphilosophie ‚Ballbesitz‘ wünscht, muss der Verein nicht so einkaufen.
„Höjbjerg, Luis Gustavo, Rode, Vidal, Sanches, Rudy, Tolisso, Goretzka“. Hier wurde viel Geld für wenig Plan verbraten.
??????????
Hojbjerg, Rode, Rudy, Goretzka kamen ablösefrei. Rode und Rudy waren nur als Kaderspieler gedacht und haben uns sogar Geld eingebracht.
Aber was interessieren schon Fakten.
@Mehmet: Luiz Gustavo kam bereits in der Winterpause der Saison 2010/11 und war nach der Saison 2012/13 wieder weg, weil er seinen Stammplatz an Javi Martinez verloren hatte.
Vidal würde ich nicht als Fehleinkauf bezeichnen, auch wenn er sich nicht wie erhofft zu einem unverzichtbaren Bestandteil entwickelte. Seine Leistung brachte er durchaus. Höjbjerg, Rudy und Rode waren sportlich nicht gut genug für Bayern aber wirtschaftlich sinnvolle Investitionen, da man mit diesen drei insgesamt einen schönen zweistelligen Millionenbetrag einnahm. Auch bei Sanches kam man finanziell gesehen noch ganz gut weg und wenn man einen jungen Spieler mit diesen Anlagen kriegen kann, dann sollte man das auf jeden Fall versuchen auch wenn es immer mit einem gewissen Risiko verbunden ist. Bliebe aus deiner Liste nur noch Tolisso. Der hat bei uns leider nicht so eingeschlagen, wie erhofft. Die Tatsache, dass eigentlich alle Trainer angefangen von Ancelotti, über Heynckes hin zu Flick Tolisso viele Einsatzzeiten geben, spricht irgendwie dann aber doch auch wieder für den Spieler, oder?
Das Problem ist allerdings nicht nur finanzieller Natur, wobei man natürlich außerdem nicht übersehen darf, daß auch ein Spieler, den man mit „Gewinn“ verkauft, zwischendurch ja auch mal Gehalt bekommt. Aber das ist, wie gesagt, nur ein Teilaspekt. Jeder Vidal/Tolisso/Sanches-Typ belegt einen Kaderplatz und Einsatzzeit, die sonst vielleicht ein anderer Spieler bekommen hätte, der für die Entwicklung des Teams besser geeignet gewesen wäre. Unser Mittelfeldkader war bzw ist auch aufgrund der Einkaufspolitik in den letzten Jahren nicht immer optimal ausbalanciert gewesen.
Die momentane Lage hat damit allerdings nur bedingt zu tun. Flicks Personalentscheidungen sind tatsächlich nicht immer selbsterklärend. Mal sehen, ob die Niederlage vom Freitag zumindest eine vorübergehende Katharsis bewirken kann.
Derzeit 8(Stand: 9.1.2021) haben wir außer Neuer und Lewandowski leider keinen Spieler, der annähernd in der überragenden Form der Triple-Saison wäre. Hoffentlich kann Coman schnell wieder in seine Dezember-Form kommen. Auch bei Kimmich wird es nicht mehr lange dauern, bis er wieder auf dem Level ist, auf dem er vor der Verletzung war. Wir haben auf jeden Fall genügend Spieler, die zumindest einigermaßen gut drauf sind. Leider sind auch ein paar Spieler dabei, die derzeit sehr weit von ihrer Normalform entfernt sind und somit auch gegenüber dem Rest der Mannschaft leistungsmäßig abfallen. Man kann vielleicht einmal einen solchen Spieler kompensieren, was beispielsweise beim Sieg in Dortmund der Fall war, als die Mannschaft den schwachen Sarr „mitzog“. Wenn allerdings zu viele Spieler auf dem Feld stehen, die weit weg von ihrer Form sind, dann wird das immer schwieriger. Am Sonntag konnte man es durch einen geschickten Wechsel zur Pause und einen Gegner, der nicht umsonst auf einem Abstiegsplatz steht, noch kompensieren. Gestern ging das nicht mehr. Da wir aus einer (wenn auch nur kurzen) Pause kommen, sollte der Aspekt Schonung momentan keine so große Rolle spielen, wie das noch im Dezember der Fall war. Deshalb fehlt mir jegliches Verständnis dafür, wenn man Spieler wie Musiala und Hernandez 90 Minuten auf der Bank lässt, obwohl diese von der Form her bewiesen haben, dass sie der Mannschaft helfen können. Musiala sorgte eigentlich immer für frischen Wind und mMn wäre er statt Costa sogar der logischere Kandidat für die Startelf gewesen. Mit Hernandez standen wir hinten auch immer sicherer als ohne ihn. In dieser Saison gab es in 4 von 15 Liga-Spielen 3 oder mehr Gegentore (in Hoffenheim, gegen Hertha, gegen Leipzig und in Gladbach). Hernandez war in Hoffenheim, gegen Leipzig und in Gladbach keine Minute auf dem Feld und als er gegen Hertha ausgewechselt wurde, stand es noch 2:1 für Bayern.
Ich verstehe nicht, wieso man als Trainer nicht lieber ein paar Umstellungen vornimmt, und dann eine Mannschaft aufs Feld schickt, bei der keine Spieler, die offensichtlich nicht in Form sind, vom Rest der Mannschaft mitgezogen werden müssen. Dass dies im schlimmsten Fall dazu führt, dass auch noch andere Spieler runtergezogen werden, die zuletzt eigentlich eher gut drauf waren (Süle), hat man gestern wieder eindrucksvoll gesehen. Wir wären eigentlich auch gestern in der glücklichen Lage gewesen, eine Mannschaft ins Rennen zu schicken, die aus 11 Spielern besteht, von denen keiner komplett außer Form ist. Leider hat sich Flick dafür entschieden, ein Spiel bei einem Gegner, der uns in den letzten Jahren eigentlich immer weh getan hat, dafür zu nutzen, um formschwachen Spielern die Chance zu geben, ihre Krise zu beheben. Darum trägt er für mich die Hauptverantwortung an der Niederlage. Ich finde, dann sollte man das auch mal klar ansprechen und nicht immer nur die Faktoren kurze Vorbereitung, enger Terminplan und falsche Transfers herankarren. An der Niederlage gestern und an der absurden Gegentorflut trägt Flick nämlich auch eine gewaltige Schuld. Es war von einigen Seiten her unterste Schublade, die Verdienste von Flick in der Triplesaison durch die coronabedingten Verschiebungen im Spielplan kleinreden zu wollen. Ich finde es allerdings auch unfair, ihm jetzt nur sehr zaghaft Fehler anzukreiden, denn dass auch er zurzeit einige Entscheidungen trifft, die nicht unbedingt sinnvoll erscheinen, sollte nicht nur durch andere Faktoren relativiert werden.
https://fcbinside.de/2020/11/28/hernandez-ist-die-siegesversicherung-fuer-die-bayern-in-der-bundesliga/
Richtig
Die katastrophalen und fast schon beschämenden Leistungen von Süle Davies und Costa hätten schon zur HZ die Konsequenz haben müssen das Boa Licas und Musiala eingewechselt werden.
Denke Süle ist leider jetzt Badstuber 2.
Man muss ihn verkaufen und Ersatz holen.
Fehler sind das eine aber mangelnder Einsatz und sichtbare Gleichgültigkeit das andere.
Und Davies sollte man mal ziemlich schnell daran erinnern das ein Hauptgrund für seinen Stammplatz darin begründet war nach hinten zu arbeiten und die Gegner abzulaufen sowie solide aufzubauen und unnötige Ballverluste zu vermeiden. Alles andere kommt dann oben drauf.
Am liebsten würde Flick sicher so spielen lassen, wie letztes Jahr – d.h. ein ständiges, sehr intensives Pressing, das von einer weitestgehend gleichen Stammelf umgesetzt wird. Das war so erfolgreich, weil sowohl gegnerische Konter früh unterbunden werden konnten, als auch bei eigenem Ballgewinn gleich die Automatismen griffen und gefährliche Spielzüge ausgespielt werden konnten.
Das war aber wahrscheinlich nur durch die Corona-bedingten Pausen möglich, würde die Spieler aktuell weit jenseits ihrer Belastungsgrenzen bringen und in einem so eng getakteten Spielplan eine Verletzungskrise auslösen. Also macht man an verschiedenen Stellen Kompromisse: alle laufen etwas weniger, man gönnt sich mal einen Power-Nap, wenn die Dinge laufen, und es wird rotiert – nicht immer nachvollziehbar und leistungsgerecht. Dadurch handelt man sich die bekannten Probleme ein, aber die überragende Qualität und Form einiger zentraler Spieler reisst es meistens noch heraus.
Dieses Durchwursteln wird auf absehbare Zeit wohl noch Programm bleiben. Ich sehe zumindest nicht, wann wir diese Saison nochmal etwas Zeit zur Arbeit an den grundsätzlichen Problemen bekommen. Einige periphere Spieler stehen offensichtlich nicht in Flicks Gunst, vielleicht wäre es konsequenter, die dann gleich abzuschreiben und eine Stammelf so spielen zu lassen, wie es kräftemässig gerade noch möglich ist.
Man ist jetzt mit 24 Gegentoren viertschlechteste Mannschaft der Liga. Meine Fresse, aber da muss was passieren. Ich glaube seit Neuer auf Schalke war, hat er nicht mehr soviele Gegentore kassiert und es ist noch nicht einmal die Hälfte der Saison vorbei.
Das Ergebnis selbst stört mich weniger. Gegen Gladbach verliert man ständig, und zur Halbzeit hatte ich gestern ein ganz, ganz flaues Gefühl im Magen. Hat sich dann ja auch bewahrheitet. Ich denke Dortmund schlägt Leipzig und danach auch Gladbach. Und wenn nicht, verliert Dortmund. :)
Die zwei Spieltage können wir quasi nicht verlieren.
24 Gegentore in 15 spielen, aber es scheint außer Neuer niemanden so richtig zu stören. Wird als logisch und nicht zu verhindern hingenommen.
Beim 2-2 hab ich mir gestern gedacht: „Mit Libero wär das nicht passiert“ ;-)
Aber schon geil: Ballverlust im Mittelfeld und zwei Sekunden später läuft einer alleine auf Neuer zu. Und das bei Führung auswärts bei einem Top-Team der Liga, das für Umschaltspiel bekannt ist.
Aber was verstehe ich schon.
Früher hätte man dem Gegner einfach den besten Mann abgekauft:
Max Eberl!
Ganz stark was der aufgebaut hat.
Den würde ich auch mit Kusshand nehmen. Da muss Brazzo noch sehr viel lernen. Auch in der Außendarstellung.
Hotzenplotz sagte gestern in DAZN „Selbstverständlich machen wir im Winter nichts“.
Er ist der Mörder des FCB.
Und Nichtsmachen ist das was er als zweitbestes kann, am besten ist er im Hypen von Spielern an denen er interessiert ist um damit den Transfer unbezahlbar und unmöglich zu machen.
Salihamidzic raus. Flick raus. Hoeneß endgültig entmachten.
Was haben Sie denn Dir verschrieben…???
Ja, Max Eberl wäre wirklich der richtige Mann für uns. Der findet gute Spieler, die sich weiterentwickeln – und gibt dabei nicht gleich Unsummen aus. Zudem scheut er sich nicht vor unangenehmen Entscheidungen (wie der Rauswurf von Hecking, obwohl Gladbach unter ihm ok war, aber eben die Entwicklungsfähigkeit fehlte). Dass er damals nicht zu uns gekommen ist, war wirklich schade. Hoffentlich ergibt sich in den nächsten 2-3 Jahren noch einmal die Chance.
Was war das denn? In der gesamten Hinrunde habe ich mir die Dramen noch eher ruhig angesehen: Dauerbelastung, Covid, Quintruple… da werden Kopf und Beine schon mal schwer.
Inzwischen bin ich aber fassungslos, wenn ich mir die 2 Spiele nach der (zu kurzen) Pause ansehe.
Was mich am meisten beunruhigt ist, dass die Mannschaft insgesamt nicht mehr intakt zu sein scheint: Neben der katastrophalen Defensive – da schließe ich alle Verteidiger, aber auch Kimmich aber natürlich nicht Neuer mit ein – funktionieren selbst offensiv nur Lewa, Müller und Coman.
Egal, wen wir in der Verteidigung aufstellen, die Fehler wiederholen sich. Pavard außer Form, Boa zu alt, Süle zu langsam, Alaba mit dem Kopf woanders, Davies ohne letzten Einsatz, etc. Wie kann es sein, dass wir plötzlich 5 „Problemspieler“ in der Defensive haben?
Wir reden von lediglich 4 Spielern, die konstant liefern: Neuer, Lewa, Müller, Coman. Kimmich solide, aber mit Fehlern, Goretzka ordentlich, macht 6, die man bringen kann. Tolisso, Sane, Gnabry, Hernandez maximal passabel. Und das beim CL-Sieger.
Fehlt da der Team Spirit? Gibt es Spannungen in der Kabine? Hat Flick wirklich keinen Plan, um die Defensive zu stabilisieren und das gesamte Spiel besser zu strukturieren?
Ich bin ja ein großer Fan des „schönen Spiels“, aber wir steuern gerade auf >50 Gegentore am Saisonende zu. Das kann doch nicht wahr sein. Beim BVB sagt Hummels „wir können nicht verteidigen“ – und das bei 6 Gegentoren weniger. Da muss ganz schnell etwas passieren. Und ich hoffe wirklich für Flick, dass er da Lösungen findet, sonst wird sein Lorbeer schnell welken.
Mir klingt immer noch der Satz in den Ohren: „Wenn Lewandowski nicht so gnadenlos überperformen würde …………“
Aber das war eine andere Zeit.
Ich habe nicht den Anschein, dass Flick derzeit irgendetwas ändern will. Schauen wir mal, wie viele Gegentore noch fallen müssen, bis er umdenkt. Zurzeit geht der Trend nicht hin zu irgendwelchen Umstellungen, sei es taktischer oder personeller Art. Er hat ja schon einmal angemerkt, dass er die hohe Anzahl an Gegentoren als Resultat der vielen Wechsel in der Abwehr sieht und im Umkehrschluss deshalb mehr Konstanz für mehr Sicherheit sorgen wird. Seine Handlungen seit der Winterpause zielen genau darauf ab. Seit Davies wieder fit ist, ist er gesetzt und der auch von Flick selbst so gelobte Hernandez ist plötzlich wieder komplett außen vor, obwohl er nachweislich in der Hinrunde für mehr Stabiltät sorgte. Bis zu seiner Verletzung im Spiel gegen Bremen, die ihn ein bischen außer Tritt brachte, hat Bayern mit ihm zumindest deutlich weniger Gegentore bekommen. Auf rechts wird Pavard nach dem kurzzeitigen Denkzettel kurz vor Weihnachten wieder alle Zeit der Welt eingeräumt, um aus seiner Krise zu kommen, die bei ihm sicherlich nicht nur auf seine Verletzung im Sommer zurückzuführen ist. Ich habe schon mal geschrieben, dass ich bei Pavard den Eindruck habe, dass er manchmal eher ein Typ Leichtfuß ist, wie es auch mein Lieblingsspieler Willy Sagnol war. Er nimmt halt gerne mal nach großen Erfolgen etwas den Fuß vom Gas. Beispiele: Starke Saison mit Stuttgart, WM-Titel, ganz schwache Saison beim VFB, Wechsel nach München und Triple, sehr durchwachsene Leistungen seitdem. Alaba ist sowieso unantastbar, egal wie durchwachsen er spielt und egal was er für ein Theater abgezogen hat. Die einzige Rotation besteht zwischen Boateng und Süle. Wie gesagt: Flick denkt wohl, dass mit mehr Konstanz in der Aufstellung auch wieder mehr Konstanz in die Abwehrleistung kommt. Als Trainer muss er machen, was er für sinnvoll erachtet. Er muss schließlich auch den Kopf hinhalten, wenn es nicht klappt. Für mich persönlich ist es der falsche Weg, die Abwehr vom letzten Jahr als unumstößliche Alternative zu halten. Wenn die Spieler ihre Leistung nicht bringen, dann haben sie es auch nicht verdient dauerhaft zu spielen. Nur zu hoffen, dass es mit Spielpraxis automatisch wieder besser wird, ist für mich der falsche Weg. Es könnte durchaus auch sein, dass das in Teilen der Mannschaft ähnlich gesehen wird und manche Spieler es nicht für vernünftig erachten, was Flick da gerade macht. Für mich ist das, was im Defensivbereich seit der Winterpause abläuft eine völlige Mißachtung des Leistungsprinzips und die Ergebnisse sprechen ja für sich. Der Abstiegskandidat Mainz hätte mehr als zwei Tore schießen müssen und so sind selbst die 5 Tore nach 2 Spielen trotz 2 Trainingswochen sicherlich nicht mit Pech bzw. unnatürlicher Effizienz des Gegners zu entschuldigen.
Der letzte Trainer, der stur an seinem Spielsystem festhielt war Louis van Gaal und der musste bekanntlich nach nicht einmal 2 Jahren gehen. Im Vergleich zu van Gaal hat Flick im zwischenmenschlichen Bereich riesige Vorteile und deshalb wird es zwischen ihm und der Mannschaft sicherlich zu keinem Bruch kommen, wie wir das bei van Gaal, Ancelotti und Kovac hatten. Ich hoffe, dass Flick die Abwehr dicht bekommt, denn sonst könnte es sein, dass wir bald wieder Trainerdiskussionen erleben.
Da gehe ich mit. Allerdings müssten wir nach dem Leistungsprinzip aktuell mit einem Verteidiger – Hernandez – spielen.
Das Abwehrverhalten macht mir insgesamt ebenfalls Sorgen, die Tatsache, dass wir aber möglicherweise mal nicht Meister werden, stimmt mich eher freudig. Mittlerweile ist doch die Meisterschaft eher langweilig.
Was mir schon eher Sorgen macht, ist dass die Verträge, welche 2022 auslaufen noch nicht verlängert wurden (zumindest Goretzka und auch Süle).
Wenn dich die Tatsache, dass wir nicht Meister werden, freudig stimmt und für dich ein Meistertitel langweilig ist, sorry, dann hast du echt ein Problem.
Dann solltest du dich nicht um irgendwelche auslaufende Verträge sorgen, sondern um dich selbst.
+1
Deutscher Meister wird nur der FCB!
Mittlerweile sehe ich sogar RB Leipzig positiv, da Konkurenz vorhanden ist, soweit ist es schon gekommen.
Ich erinnere mich an Meisterschaften aus den späten Neuzigern und den 2000ern, da war noch Spannung drin, die ist raus, dementsprechend finde ich es langweilig.
Also erstmal muss man sagen,das Gladbach keine Gurkentruppe ist und auf einem hohen Niveau gespielt hat.
Bei solchen Gegnern,wäre es durchaus cleverer nicht immer Pressing zu spielen,sondern durch einen vernünftigen Spielaufbau in die Räume zu kommen.Das hat am Anfang auch gut funktioniert.
Ich denke,das die Gegentore natürlich durch individuelle Fehler entstanden sind,das ist Fussball,zum Anderen auch der offensiven Ausrichtung geschuldet ist.
Grösste Baustelle ist die Innenverteidigung !
Das Nianzou so lange verletztist,oder wieder verletzt ist konnte ja keiner wissen.
Der Junge würde einiges beitragen in der Verteidigung.
Also,damit wäre die erste Baustelle schon gelöst.
Zum Anderen bleibt es mir auch ein rätsel,das Hernandez nicht gespielt hat.Also kann Er nur verletzt gewesen sein.Anders kann ich mir das nicht erklären.
Süle war schon immer etwas ungelenk,das weiss man schon.Das er sicherlich ein Schwachpunkt ist,könnte man so sehen.Letzte Woche allerdings haben viele nach Süle „geschrien“ !
Bei Alaba kann ich weder eine Verbesserung,noch eine Verschlechterung erkennen.Der spielt eigentlich immer so,wie sonst auch.
Ich habe gestern im Verlauf des Spiels immer wieder an Lucio denken müssen.Keine Ahnung warum genau,aber der Gedanke kam mir immer wieder.
Warscheinlich deswegen weil Er damals,sowohl in der Defensive sehr stark war,aber auch unglaublich viel nach vorne gemacht hat.
So ein Spieler fehlt uns zur Zeit in der Innenverteidigung.
Costa ist lange raus,dem würde ich jetzt keinen Vorwurf machen,der konnte gestern nicht besser.
Auch Coman hat nach seiner Einwechslung gestern nicht überzeugt.
Müller und Lewa waren gestern komplett abgemeldet.
Sane sehr bemüht,bekam aber kaum Hilfe.
Fazit :
Eine verdiente Niederlage !
Durch die Passfehler in der Vorwärtsbewegung lud man praktisch Gladbach ein.
Die nutzen ihre Chancen eiskalt aus.
Sowas gelingt denen auch nicht jede Woche.
Es fehlt ein starker Innenverteidiger erstens,zweitens ist es unglaublich schwierig gegen stark defensiv gut stehende Gegner Tore zu erspielen.Ich meine erspielen,keine Standardsituationen.
Unser Spiel wirkt leider etwas ideeenlos,das beobachte ich aber schon seit Längerem.Auch letzte Saison hatten ich öfter den Eindruck.Da muss ich immer wieder an Pep denken,der deutlich variabler spielen liess.
Man kann sich jetzt Spieler herauspicken und diese kritisieren,klar.Aber ich denke,das dass nicht das eigentliche Problem ist.
Es liegt eher daran,das die Aufgabenverteilung oft nicht stimmt,so wirkt es zumindestens,und dazu die sehr offensive Ausrichtung die viel Kraft kostet.
Auch die Wechsel hätte man machen können,andererseits wiederum war von den Namen her,ansatzweise die stärkste Truppe auf dem Platz.
Ob die Wechsel den Effekt gehabt hätten steht in den Sternen.
Nun gut,jetzt hat man einmal verloren.Es gibt Schlimmeres und gehört auch zum Sport.Insofern sollte man jetzt nicht Alles in Grund und Boden schreiben und die grosse Keule rausholen.
Man sollte allerdings kritisch beobachten,ob das die nächsten spiele besser wird und da kommen mir schon ein paar Zweifel.
Na,lassen Wir uns überraschen und hoffen Wir das Beste.
In diesem Sinne :)
Es gab Zeiten, da wurde hier nach 5-1-Siegen in Gladbach die große Keule rausgeholt.
Also alles und alle ganz entspannt.
Das wir irgendwann fällig sind war ja klar und das es in Gladbach passiert, ist auch nicht verwunderlich. Verwunderlich ist scho eher, dass es so lange gedauerrt hat.
Womit ich mich schon länger schwer tue ist, dass von Flick nicht viel kommt. Wir haben so viele Ballverlustmaschinen auf dem Feld, dass ist unwürdig und einfach nur weit entfernt von dem Fußball, den wir seit van Gaal gewohnt sind. Wir spielen diesen typischen Buli Fußball, nur das wir nicht tief, sondern hoch pressen und dann schnell nach vorne und viele weite Bälle. Das wird allerdings schlecht umgesetzt und ist unerträglich zum anschauen. Flick selbst sagt, dass Ballbesitzphasen wichtig sind, nur kann ich keinen Ballbesitzfußball erkennen und die Aufstellungen lassen ebenfalls keinen entsprechenden Rückschluss zu. Mir kann keiner erzählen, dass Roca nicht aufgestellt werden kann, weil er nicht genügend ins Spiel integriert ist, da“unser Spiel“ nicht existent ist. Wenn ich Thiago verkaufe und dann keinen entsprechenden Ersatz hole, brauch ich nix von Ballbesitz erzählen. Wir haben keinen einzigen Edeltechniker mehr in den Reihen. Speziell das Mittelfeld fällt fussballerisch so dermaßen gegenüber dem ab, was wir aus der Vergangenheit gewohnt sind, dass es schon fast ein Witz ist, von Ballbesitzfußball zu sprechen. Das Gegenteil ist der Fall. Man kann schon nicht mehr von leichten und unnötigen Ballverlusten sprechen. Das was da diesbezüglich die bisherige Saison gezeigt wird, ist übelster „vor van Gaal Fußball“, oder halt Kovac-Fußball. Auch unsere Außenspieler, defensiv und offensiv, sind Ballverlustmaschinen. Einzig Coman ist da auf einem guten Niveau. MMn. haben wir ein fußballerisches Qualitätsproblem im Kader, gemessen an unseren Ansprüchen. Schneller Powerfußball schön und gut, nur muß halt auch bei dieser Art von Fußball die technische Qualität stimmen. Robben, Ribery, Thiago, Lahm, der Boateng bis 2014, Alonso… Das waren starke- bis überragende Techniker und standen teilweise alle gleichzeitig auf dem Platz. Wenn ich das mit heute vergleiche, erkenne ich da einen klaren Abfall in Sachen Ballbehandlung.
Dazu kommt dann noch das, was Goretzka im Interview nach dem Spiel sagte. „Man kann sich auch vorher schon so positionieren, dass ein Ballverlust nicht so verherend ist. Zum technischen Qualitätsabfall im Kader kommt also noch fehlende frische im Kopf. Das war dann allerdings tatsächlich schon vor der Saison so zu erwarten.
Der Trend scheint nicht unser Friend zu sein. Dies stimmt mich nicht übermäßig optimistisch. Die Hoffnungen auf die „Winterpause“ haben sich (natürlich) zerschlagen, da es keine gab. Optimistische Aussagen ab Januar würde sich die Mannschaft leichter finden, mentale und physische Kräfte sammeln, die Neuzugänge sich einspielen können, werden vom Blick auf den Spielplan konterkariert. Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, wie man überhaupt auf diese Idee kommen konnte.
Im Grunde muss man sich mit dem Gedanken anfreunden, sich einfach irgendwie durch die Saison hangeln zu müssen und das Bestmögliche herausholen. Das können in diesem Jahr, wie ich oben schon mal erwähnte, sogar eher die Pokalwettbewerbe als die Meisterschaft sein.
Vielleicht gewinnen wir am Ende leichter die CL als die Meisterschaft. Gerade in Bezug auf die Tatsache, dass aktuell jede andere Topmannschaft in Europa zu schwächeln scheint. Dass sich hier ein Muster abzeichnet ist überdeutlich und ist sicher auch ein Gutteil der Erklärung für die derzeitige Formdelle unserer Mannschaft.
Und unternehmensstrategisch, auch wenn das eine sehr umstrittene These sein dürfte, bringt uns eine gute Performance und der Titel bei der Klub-WM wahrscheinlich sogar mehr als der neunte Titel in Serie.
Zu den Individualleistungen:
Wie schon mehrfach erwähnt hat jeder Spieler seine eigene Geschichte zu tragen. Aber auffällig ist es schon, dass fast kein Feldspieler derzeit so richtig zu überzeugen weiß. Das weist für mich darauf hin, dass das Problem eher struktureller als individueller Natur ist.
Beispiel: Wie oft konnte man vor diesem Spiel lesen, wie einfach doch alles wäre. Stelle man doch einfach die Top-Perfomer Süle und Hernandez zusammen in die IV. Was für ein Bollwerk wir dann doch hätten. Jetzt spielt Süle. Und verliert quasi im Alleingang das Spiel.
Zur Mannschaftstaktik:
Ich bin doch sehr überrascht, wie wenig registriert wird, dass wir spätestens seit diesem Jahr einige Dinge deutlich verändert haben. Und das gerade in die Richtung, die sich die meisten gewünscht haben. Wer sich darüber informieren möchte, mag sich die, wie so oft analytisch interessanten, Ausführungen von Thomas Müller zu Gemüte führen. Der Erfolg dabei hält sich im Endeffekt dabei noch in engen Grenzen.
Und die Tore gegen Gladbach haben z.B. für mich gar nichts mit einem zu hohen Stehen oder ähnlichen Dingen, bzw. vergangenen Mustern zu tun. Wir sind hier gruppentaktisch eigentlich bei jedem Treffer gut aufgestellt, hinter den Gegnern, in Überzahl, zumindest im Moment der Entstehung der Situation. Und dann wirft Süle das Ding praktisch dreimal weg.
Und natürlich sollte immer auch Zeit für das gepflegte Ceterum Censeo sein, dass wir unsere Mannschaft in dieser Saison leider auch individuell deutlich geschwächt haben. Stichwort: Thiago!
Bin in vielen Dingen bei dir, aber ob uns Thiago in seinen 138 Spielminuten entscheidend weiter geholfen hätte, wage ich zu bezweifeln.
Vielleicht hätte er bei uns ja 2000 Minuten gespielt?
Unabhängig davon, wenn er bei uns verletzt ausgefallen wäre, hätte er uns genauso gefehlt. Das ändert ja nichts.
Wichtig ist es in diesem Zusammenhang, und für mich nicht zu ignorieren, das man aus solchen „Diagnosen“ auch Ableitungen für die Zukunft treffen kann und muss.
Es nützt doch keinem sich vor diesem Thema wegzuducken.
Vielleicht aber auch 0 Minuten. Vielleicht wäre er der größte Schwachpunkt überhaupt gewesen.
Wäre, wäre fahrradkette.
Wir haben einen guten Kader, in dem aber maximal drei Spieler ihre normale Leistung bringen, der Rest ist neben der Spur, teilweise völlig ab vom Weg.
Da liegt das Hauptproblem.
@wohlfarth: Uns fehlt sowohl Thiagos Defensivstärke, als auch seine Spielstrukturierung/Passquote. Das zu leugnen, wäre einfach nur dogmatisch. (Auf einem anderen Blatt steht, dass er weg wollte und weg ist). Wieso gehst Du eigentlich davon aus, dass Thiago auch in der BL – so wie in der PL, nach üblem Foul übrigens – verletzt gewesen wäre? Schon sehr merkwürdige Argumentation.
@Jo: so merkwürdig ist die Argumentation nicht, da Thiago auch bei uns ständig und oft auch längerfristig verletzt war.
Wieso hätte das jetzt anders sein sollen?
Und vielleicht hätte er ja bei uns schlecht und lustlos gespielt, weil er nicht wechseln durfte. Vielleicht hätte er aber auch 15 Tore geschossen und die Liga in Schutt und Asche gespielt und wir wären mit 20 Punkten Vorsprung vorne.
Alles hypotetisch und vor allem vollkommen sinnlos. Wir sollten uns um die Spieler kümmern die wir haben.
Ich bemühe den Konjunktiv ja gar nicht, sondern sage nur, dass wir den Verlust Thiagos spüren. Hier wurde ja verschiedentlich so getan, als könne man den Abgang locker auffangen. Das ist alles, was ich sage. Thiago wollte weg und durfte gehen, das ist schon ok so.
Jau jau jau
Also beim 1:2 steht Alaba viel zu hoch,soviel zum Thema taktisch gut aufgestellt.Gruppentaktisch gut ja,aber Individualtaktisch falsch.
Beim 2:2 steht Süle falsch und hofft auf Abseits,wieder ein Individualtaktischer Fehler.
Beim 2:3 fehtl mindestens ein 6er,der hätte absichern müssen,oder aber Alaba muss früher rausrücken.
Also Süle hier komplett die Schuld an den 3 Gegentoren zu geben,ist schon wirklich kaum ernst zu nehmen.
„Vielleicht gewinnen wir am Ende leichter die CL als die Meisterschaft“
Das halte ich für ein Gerücht. Wie soll das gehen? Wie sind momentan in miserabler Verfassung und alle sind sich einig, dass es wegen des Terminkalenders nicht besser werden wird.
Weil man die CL in verhältnismäßig wenigen Spielen gewinnen kann.
Meister kannst du nur werden, wenn du eine ganze Saison durchgängig performst. Deshalb ist auch noch keiner zufällig Meister geworden. Aber es haben schon einige die CL gewonnen, die in ihren Ligen nicht die überragenden Teams waren.
Und wo wäre denn auf internationaler Ebene die überzeugende, einschüchternde Mannschaft? Jedes Topteam hat zu kämpfen und viele würden von unserer Situation gerne träumen.
Vielleicht ist es auch das Jahr für einen Außenseitersieg in der CL? Wer weiß.
@Jo: du musst definitiv weniger Spiele gewinnen, um am Schluss den Henkelpott in die Höhe stemmen zu dürfen. Rein theoretisch würden 6 Remis in den KO-Runden und 1 Sieg im Elfmeterschießen im Finale reichen. Das Problem ist halt nur, dass die Gegner ein anderes Niveau haben als die meisten Gegner, denen man in der Bundesliga gegenübersteht. Ich gebe dir Recht, dass es derzeit kein absolut furchteinflößendes Team in Europa gibt. Dennoch sind von den restlichen verbliebenen Teams im Topf alle Konkurrenten mindestens auf dem Niveau der deutschen Topteams Dortmund, Leipzig und Gladbach. Gegen diese drei Teams haben wir einmal knapp gewonnen, einmal knapp verloren und einmal Unentschieden gespielt. Anders als in manch anderen Spielen dieser Saison hatte ich den Eindruck, dass wir diese Spiele von Beginn an Ernst genommen haben. Der größte Haken an der CL ist und war nämlich schon immer der, dass selbst gute Leistungen nicht immer reichen. Ich denke da an das Duell gegen Atletico 2016 oder an die Begegnungen gegen Real 2017 und 2018. Wenn ich allerdings das Niveau der Bundesliga so anschaue und bedenke, dass wir drei der besten Teams (Dortmund, Leverkusen und Gladbach) daheim haben, dann komme ich auf jeden Fall zu dem Schluss, dass die Meisterschaft leichter zu gewinnen wäre. Einzige Voraussetzung (und das ist das große Problem): die Mannschaft muss jedes Spiel mit der Einstellung und der Aggressivität bestreiten, wie in der 2. Hälfte gegen Mainz. Dann sollte der 9. Titel in Folge kein Problem sein. Weil es aber eben noch die Pokalwettbewerbe gibt, wird dies bei dem engen Spielplan eher schwierig sein. Von daher wäre die mMn größte Titelchance gegeben, wenn wir unter der Woche in Kiel ausscheiden und auch die Hürde Lazio nicht überstehen. Dass wünscht sich natürlich niemand und deshalb kann es durchaus sein, dass die Meisterschaft heuer nicht nach München geht.
https://youtu.be/BPn21gr5mII
„Trost“ für gestern! ;-)
Danke! War das ne geile Rückrunde.
In Hansi we trust!
„Hat Ihnen Messi leid getan?“
Um Himmels Willen. Ich verachte die deutsche Sportjournaille.
https://m.sportbild.bild.de/bundesliga/vereine/bayern-muenchen/fc-bayerns-abwehr-dilemma-diesen-fragen-muss-hansi-flick-sich-jetzt-stellen-74812912.sportMobile.html
Der Artikel ist aber schon ziemlicher Mist: Flick wird einerseits für seine Personalentscheidungen kritisiert, andererseits wird jeder Verteidiger bis auf Hernandez in die Pfanne gehauen . Soll Flick 3 Amateure aufstellen?
Ich habe ja weiter oben selbst geschrieben, dass man nach dem Leistungsprinzip aktuell nur mit Hernandez in der Verteidigung spielen dürfte. Ich denke aber, dass es hier größere strukturelle oder Mentalitätsprobleme gibt, die wir von Aussen nicht sehen können.
Schlimm genug, wenn der einzige, der vom Leistungsprinzip her spielen müsste bei bislang 0 Spielminuten steht, obwohl er im letzten Spiel vor der Winterpause mitgeholfen hat, dass die Abwehr eine der offensivstärksten Angriffsreihen der Liga sehr gut aus dem Spiel nahm.
Wenn man sich die Verteidigung von 2007/2008 anschaut,kann man deutlich sehen,denke ich,wie stark Wir damals besetzt waren.
Vergleicht man diese Verteidigung mit heute,würde ich die Behauptung aufstellen wollen,das die von 2007/2008 in der Innenverteidigung deutlich besser war !
Ich hab mir mal folgende Zahlen errechnet. Sie zeigen, wie viele Tore die Mannschaften, gegen die Bayern bisher gespielt hat, im Schnitt in ihren restlichen Saisonspielen erzielt haben. Die Tore, die sie gegen Bayern geschossen haben, habe ich für diesen Durchschnittswert abgezogen. Dahinter steht, wie viele Tore sie tatsächlich gegen Bayern geschossen haben.
Schalke: 0,61 (0)
Hoffenheim: 1,38 (4)
Hertha: 1,53 (3)
Bielefeld: 0,61 (1)
Frankfurt: 1,76 (0)
Dortmund: 2,00 (2)
Bremen: 1,07 (1)
Stuttgart: 1,92 (1)
Leipzig: 1,69 (3)
Union: 2,15 (1)
Wolfsburg: 1,46 (1)
Leverkusen: 2,15 (2)
Mainz: 0,92 (2)
Gladbach: 1,78 (3)
Für 5 von 14 Gegnern war die Torausbeute gegen Bayern somit höher als im bisherigen Saisondurchschnitt.
Ich finde, dass diese Statistik zeigt, wo der Schuh drückt.
Gegenprobe: hier sind die Gegentore, die die bisherigen Gegner im Schnitt kriegten. Die Anzahl unserer Tore gegen diese Gegner steht in Klammern.
Schalke: 2,38 (8)
Hoffenheim: 1,92 (1)
Hertha: 1,53 (4)
Bielefeld: 1,53 (4)
Köln: 1,53 (2)
Frankfurt: 1,38 (5)
Dortmund: 1,15 (3)
Bremen: 1,69 (1)
Stuttgart: 1,38 (3)
Leipzig: 0,46 (3)
Union: 1,30 (1)
Wolfsburg: 1,00 (2)
Leverkusen: 0,92 (2)
Mainz: 2,00 (5)
Gladbach: 1,57 (2)
Hier haben wir in 10 von 15 Fällen den Gegner teilweise deutlich mehr Gegentore zugefügt, als sie sonst bekamen. Die Offensive funktioniert also.
Sorry: Fehler bei Leverkusen. In der 1. Auflistung muss in Klammern natürlich eine 1 stehen.
Fun-Fact: Die einzigen beiden Trainer der letzten Jahre, die eine makellose Bökelberg-Bilanz haben, sind Kovac (5:1 Sieg!) und Ancelotti, die jeweils ihr einziges Gastspiel in Gladbach gewonnen haben. Van Gaal hat 2 Unentschieden auf seinem Konto, Heynckes einen Sieg und 2 Niederlagen, Guardiola 1 Sieg, 1 Remis und 1 Niederlage und Flick seit gestern 2 Niederlagen.
Allgemein weiß ich eigentlich keinen Auswärtsgegner, bei dem wir so oft nach Führungen nicht gewonnen haben und bei dem es nach eigener Führung sogar noch zu Niederlagen kam.
OT..Upamecano vs Haaland. Bin echt gespannt wer sich durchsetzt.
Haaland ist schon ein geiler Spieler…….
Und btw kassiert Leipzig auch viele Gegentore gegen Topteams.
3:3 gegen uns. 3Gegentore gg. Dortmund und 7 in zwei CL Spielen gg. ManU.
Unfassbar, wie dieses Mentalitätsmonster sich das 3:0 selbst vorbereitet. So groß, so schnell, so schwer – und trotzdem tanzt der da drei, vier Mann aus, bereitet die Flanke vor und köpft dann auch noch ein. Ist schon beeindruckend.
Es ist seit heute erwiesen, dass die Leipziger Abwehr gegen Spitzenteams nicht so gut ist, dafür aber (im Vergleich zu uns) gegen schwächere Teams konzentriert und gewissenhaft zu Werke geht. Zieht man die „Ausreißer“ gegen den BVB und gegen Bayern mal ab, haben sie in 13 Spielen 6 Tore bekommen, was weniger als 0,5 Tore im Schnitt ausmacht. Alleine deshalb sind sie vorne dabei und deshalb werden sie das auch bleiben, weil ihnen halt dann auch mal ein Tor reicht, um zu gewinnen, während wir jedes Mal mindestens 2, manchmal sogar 3 oder mehr Tore brauchen, um Siege einzufahren.
@Willythegreat…auch wenn ich die erzielten Treffer aufzeige und auch z.B RB als ebenfalls defensiv schwach gg. top Gegner
sehe,empfinde ich den momentanen Zustand unserer Gegentorflut als sehr gefährlich. Gerade in KO Spielen könnte das schnell
unser Ausscheiden bedeuten. Da bin ich voll bei Dir.
@ Willythegreat
Absolut richtig. Die andere Seite der Medaille zeigt bei uns 20!!! Tore mehr erzielt als RB.
@Rainer: Das stimmt absolut und wenn es eine Garantie dafür gäbe, dass wir diesen Schnitt von 3,06 erzielten Treffern über die gesamt Saison hinweg halten und dann am Ende bei 104 Toren stehen, dann würde ich mich auch nicht so über die Defensivleistung aufregen, die momentan bei 1,6 Toren im Schnitt steht und auf eine Saison hochgerechnet dann auf 54 Gegentore käme. Das sind Zahlenspiele, aber immerhin basieren die Schnitte nicht auf Werte von 2 Spieltagen, sondern auf solche von einer fast vollständigen Hinrunde.
Kann bitte jemand dem Rummenigge die Telefonnummer vom Tuchel geben. Auch wenn es hier nicht gern gehört wird. Flick war ein one hit wonder, der von 2 Corona Pausen profitiert hat. Jetzt kommt der Co-Trainer wieder ans Licht. Kein Konzept, kein ingame coaching, keine Auswechslungen, eine Defensive des Grauens. Das wird nichts mehr.
Bin mal auf unser Spiel am Sonntag gg Freiburg gespannt. Die Breisgauer sind zurzeit das formstärkste Team.
Und wir müssen 3 Tage vorher ja noch in Kiel ran…
Bei der Betrachtung des heutigen Abendspiels kommt mir wieder ein Satz von Kovac in den Sinn, der an sich schon richtig ist: Verteidigen hat immer etwas mit Wollen zu tun (oder so ähnlich?). Beim BVB setzt dieses Wollen jetzt scheinbar ein. Als Hummes und Reus nach dem Debakel gegen Stuttgart sagten, dass sie nicht verteidigen können, hatte der BVB 15 Gegentore in 11 Spielen kassiert (wir übrigens 17). Seitdem ist beim BVB nicht alles perfekt gelaufen, denn sie stehen jetzt trotz Trainerwechsel bei 20 (wir bei 24) Interessant ist aber folgender Fakt: seit der kurzen Winterpause, also der Phase in der man als Trainer auch mal etwas einstudieren konnte, hat der BVB nur 1 Tor gefangen, während wir seit der Winterpause 5 Gegentore kassiert haben. Kann es sein, dass man da beim Rivalen im Westen etwas kapiert hat, was man bei uns noch nicht wahrhaben will und darauf hofft, es nur mit Gerede zu verbessern?
Also ich bin zufrieden mit dem Spieltag. Raba und Leverkusen haben nicht gewonnen und wir sind weiter erster! Also nix passiert
Tja. Genau das ist das Problem. Die Situation schön zu reden, ist exakt das Falsche. Wo sind Sammer und Hoeneß? Wer übernimmt deren Part, mal dazwischen zu hauen und Trainer und Mannschaft in die Pflicht zu nehmen?
Eigentlich wäre das ja die Aufgabe des Sportdirektors, aber vermutlich stellt er sich im Falle eines Falles wieder vor die Kameras und möchte dann einfach nur nett sein und kommt deswegen nochmal raus zu den Journalisten.
Der ist aber meiner Meinung nicht der Typ dafür. Warum hört man von Kahn nichts? Das wäre doch mal eine Chance für ihn aktiv zu werden (natürlich intern abgestimmt).
Der Sportvorstand ist nicht der Typ für seinen Job?
Du bringst es absolut auf den Punkt!!!
Faszinierend, wie einige – selbst in diesem sonst für seine Ernsthaftigkeit bekannten – Forum sich in die eigene Tasche lügen können. Dass Thiago bei Liverpool zwischenzeitlich nicht spielen konnte (jetzt aber Aston Villa!), ändert nichts an der Tatsache, dass ein Spieler dieser Klasse im Mittelfeld des FC Bayern klar fehlt. Bei am Schlusstag des letzten Transferfensters getätigten Verpflichtungen war offenbar kein gleichwertiger Ersatz dabei. Sollte die – jetzt gern bemühte – „Verletzungsanfälligkeit“ von Thiago den Verein letztlich zur Trennung bewogen haben, hätte man eigentlich keine Vertragsverlängerung anbieten dürfen, sondern sich rechtzeitig um einen hochpreisigen Verkauf bemühen müssen. So scheinen es jedenfalls die Manager von den großen Vereinen zu machen, die z.B. sogar noch für einen Sané 50 Mio rausholen (um ein Haar wären es möglicherweise 100 Mio geworden…).
Es geht denen nicht um Fakten oder eine sachliche Diskussion.
KHR und Kahn wissen heute das sie eine Fehlentscheidung gemacht haben. Genauso das man das Thema RAV nicht schon viel früher entschieden hat.
Kimmich wird sich auf gar keinen Fall wieder dauerhaft auf die RAV Position ziehen lassen.
Dazu das Dauerthema Alaba das man auch frühzeitiger entscheiden muss.
Thema Alaba ist doch frühzeitig entschieden:
Angebot zurückgezogen und Upamecano verpflichtet.
@918:
Wieso muss ich immer lachen, wenn du irgendwas von „Fakten und sachliche Diskussion“ schreibst?
Das ist leider recht simpel. Es gibt hier im Forum ein kleines Grüppchen von Kovac und Salihamidzic-Fanboys.
Die Entlassung von Kovac haben sie bis heute nicht verkraftet, um so wichtiger ist ihnen die Heiligung ihres anderen Abgotts.
Dieses Grüppchen macht lautstark und aggressiv Stimmung pro Salihamidzic und contra Flick.
Deshalb darf auch der historische Thiago-Fehler ihrer Ansicht nach nicht diskutiert werden. Das würde Salihamidzic belasten und Flick entlasten.
Leider ist es ihnen erfolgreich gelungen dieses Thema so erfolgreich zu vergiften, dass auch andere Foren-User das Thema meiden, um nicht sofort aggressiv und höhnisch angegangen zu werden.
Ein schönes Beispiel für erfolgreich praktiziertes Cybermobbing.
@BM:
Das ist so nicht richtig.
Thiago hat das Gespräch mit Rummenigge gesucht und dem 5 Minuten weinend in den Armen gelegen.
Grundsätzlich trifft bei uns eine solche Entscheidung keine einzelne Person. Dein eindimensionales Schwarz/Weiß-Denken greift also viel zu kurz.
Aber um Fakten geht es dir eh nicht, oder?
Andere User als Fanboys beleidigen, aber sich im gleichen Beitrag über Cybermobbing echauffieren.
Genau mein Humor. :D
Ich bin auch einer, der sich beim Thema Thiago in die eigene Tasche lügt.
Ich weiß sehr wohl, dass wir Thiago oder einen Spieler seiner Klasse sehr gut gebrauchen könnten.
Mit meinen zynischen Kommentaren begegne ich nur diesen eindimensionalen ‚Thiago oder nix‘-Kommentaren. Ich mochte Thiago und seine Moves immer und er hatte am Ende seinen Anteil am Triple. Seine Gesamtbilanz seit 2013 ist aber nicht so berauschend. Und seine Verletzungsanfälligkeit lässt sich wohl kaum leugnen.
Ich hätte ihn gern behalten, aus verschiedenen Gründen ist er halt jetzt weg. Jetzt bei jedem Gegentor, jedem Sieg unter 5-0 und bald jedem Fehlpass Thiago hinterher zu weinen, dass passt für mich nicht in dieses -sonst für seine Ernsthaftigkeit bekannte – Forum.
Aber ist dieses Forum wirklich für seine Ernsthaftigkeit bekannt? Du scheinst die letzten 918 Kommentare nicht gelesen zu haben :-)
Mich nervt diese Welt der alternativen Fakten. Es war keine Fehlentscheidung Thiago zu verkaufen. Das wollte nämlich niemand. Thiago wollte weg, hatte nach sieben Jahren bei uns gerade das Triple gewonnen und man hat ihm keine Steine in den Weg gelegt.
Man hat mMn im Umgang mit Thiago im Nachhinein einen Fehler gemacht und der war es, nicht schon im Frühjahr 2019 Nägel mit Köpfen zu machen. Die Wochen nach dem CL-Aus gegen Liverpool wären der ideal Zeitpunkt dafür gewesen. Hätte man Thiago hier einen Vertrag hingelegt, wäre der wohl zügig unterschrieben worden. Man hätte den kritischen Stimmen, die es nach jedem CL-Aus gab und die besagten, dass Thiago in wichtigen Spielen abtaucht, mit einer konkreten Handlung entgegenwirken können und dem Spieler, der in der Saison 2018/19 neben Lewandowski der Hauptgarant für die Aufholjagd in der Liga war, seine Wertschätzung zeigen können. Statt dessen unternahm man nichts gegen Meldungen von außen, die besagten, dass Thiago auf dem Prüfstand stehe und man sehr großes Interesse an Havertz habe. Das hinterlässt natürlich Spuren. Endgültig schwierig wurde es dann mit Beginn der Saison 2019/20 und der dauerhaften Versetzung von Kimmich ins Mittelfeld. Kimmich und Thiago gehören beide sicherlich zu den 10 besten zentralen Mittelfeldspielern, die es momentan im Weltfußball gibt. Das Duo Kimmich und Thiago hat aber in vielen Spielen nicht so richtig funktioniert. Ein intelligenter Spieler wie Thiago merkte das und er merkte auch, dass er den Wettkampf gegen Kimmich aufgrund dessen Lobby in der Mannschaft nicht gewinnen kann. Als dann noch Flick kam und Thiago erst einmal rausnahm, dürfte ihn das möglicherweise in seiner Annahme noch bestätigt haben. Zwar trumpfte Thiago zu Beginn der Rückrunde noch einmal auf und hatte eine seiner stärksten Phasen überhaupt bis zum Lockdown. Dann war er verletzt und musste mit an sehen, wie sich das Duo Kimmich/ Goretzka immer besser aufeinander eingroovte. Zudem konnte er klar erkennen, dass die Entwicklung des FCB immer klarer in Richtung schnelles Umschaltspiel nach Ballgewinn abzielt. Das alles ließ die Zweifel wachsen und führte zu Überlegungen, ob er weiterhin Teil dieses Systems sein wollte oder noch einmal etwas anderes probieren möchte. Auch wenn Flick immer wieder betonte, wie wichtig Thiago für ihn ist, ist nicht gesagt, ob Thiago ihm das auch tatsächlich abnahm. Es wäre im Nachhinein interessant gewesen, was passiert wäre, wenn Pavard sich nicht in der Vorbereitung auf die CL-Finalrunde verletzt hätte. Hätte Flick dann die Kombination Kimmich/ Goretzka gesprengt oder wäre Thiago nur Ersatzspieler gewesen?
Die Frage, ob man einen Spieler, der den Verein verlassen will, lieber noch ein Jahr behält und dann ablösefrei verliert oder ob man versucht, zumindest noch ein bisschen Geld für ihn einzunehmen, ist dann natürlich schwierig zu beantworten, war aber die logische Konsequenz aus dem angesprochenen ersten Fehler. Man entschied sich, was für mich in gewissem Sinne nachvollziehbar ist, dafür ihn zu verkaufen, was wirtschaftlichen Spielraum für den Kauf von dringend benötigten Ergängzungsspielern brachte und der Vereinsphilosophie entsprach, die eben besagt, dass man verdienten Spielern wenn möglich keine Steine in den Weg legen will und die auch besagt, dass man Leistungsträger eigentlich nicht ablösefrei verlieren will. Endgültig als Fehler bezeichnen kann man den Verkauf ohnehin erst dann, wenn am Schluss der Saison die Ergebnisse absolut nicht stimmen sollten, man also z.B. die Meisterschaft klar verpasst oder in der CL früh scheitert.
Fazit: komplexes Thema, das einer populistischen Vereinfachung nicht gerecht wird.
@willy
Du argumentierst die Thiago Situation theoretisch und allgemein als wenn es Sars2-Cov nicht gäbe.
Seit Mai weiß man das er nicht verlängert.
Wann hat uns Liverpool ein Angebot gemacht? Richtig Ende September / Anfang Oktober.
Zu welchem Preis? Zu einem CL Konkurrenten der sein Glück nicht fassen kann?
Notwendige Backup Spieler? Die jetzt auf der Bank sitzen weil qualitativ zu schlecht?
Der richtige Weg wäre ein anderer gewesen. Nämlich der das man ihm sagt, ok wir liegen Dir keine Steine in den Weg, Du sagst uns offen wohin und wir sagen Dir zu viel und zu welcher deadline vorausgesetzt wir finden adäquaten Ersatz für Dich. ZB Ende August. Bis dahin hätte man Zeit gehabt zu sehen ob man Ersatz findet oder nicht. Liverpool haben lange lange gewartet. Warum? Weil sie wussten das wir verkaufen würden und den Preis zu drücken. Alles aber auch alles bei diesem Transfer ist GEGEN uns nicht FÜR den FCB bzw. den Trainer gelaufen. Erzähl mir bitte nicht es wäre essential Thiago zu verkaufen um Sarr CM Roca und Costa zu kaufen.
Was ist eigentlich das Problem das zu erkennen und einen Fehler zu zugeben?
Leute machen Fehler- that’s life. Aber nur wenn man einen erkennt und einsieht macht man es beim nächsten mal besser.
Gerade in Corona Zeiten hält man den Kader zusammen wie jeder andere Top ten Club und wir schwächen nicht nur uns sondern stärken anders herum einen direkten Konkurrenten.
Das gleiche gilt für den RAV Backup. Da haben sich Salihamidzic und Flick schon letzten Winter gezofft. Warum holst Du keinen der zu unserem System passt bzw so rechtzeitig das er sich anpassen kann?
Warum lässt Du Dich von Zahavi bzgl Alaba mit dem Ring durch die Manege ziehen, und warum solange?
Der Thiago Verkauf zu diesem späten Zeitpunkt zu dieser Summe ohne adäquaten Ersatz ist eine historische Fehlentscheidung.
Sogar ein mittelmäßiger Trainer wie Funkel hat das erkannt. Thiago hätte uns diese seine letzte Saison gut getan. Auch wenn Du meinst er sei so intelligent den Konkurrenzkampf Kimmich/Goretzka zu fürchten bzw. vor ihm dorthin zu fliehen wo Henderson Fabino Milner Ox Wijnaldum Keita etcetcetc natürlich keine Konkurrenz sind…….
@918: Ich habe niemals behauptet, dass Thiago der Konkurrenz wegen aus München wegwollte. Ich bin aber der Meinung, dass die Tatsache, dass er in seinem „gemachten Nest“ plötzlich auch Konkurrenz verspürte, ihn vielleicht eher dazu bewogen hat, noch einmal etwas neues auszuprobieren. Das ist natürlich nur Spekulation, erscheint mir aber nicht ganz unplausibel. So nach dem Motto: eigentlich bin ich am liebsten uneingeschränkter Stammspieler bei einem Verein, der Ballbesitzfußball bevorzugt. Wenn sich die Spielweise dieses Vereins gravierend ändert (und das hat sie seit Thiago hier 2013 seine Zelte aufschlug) und es plötzlich auch Konkurrenz gibt und ich fürchten muss, dass ich in den wichtigen Spielen nicht mehr automatisch gesetzt bin, dann kann ich es doch gleich noch woanders probieren, weil ich dann wenigstens noch etwas anders erlebe.
Ohne Haarspaltereine betreiben zu wollen: Gerade wegen der Corona-Lage hat wohl auch Liverpool sein Angebot erst so spät abgegeben. Normalerweise hätte es dieses Angebot irgendwann nach Saisonende gegeben, bloß das unmittelbar nach dem Saisonende in England die CL-Finalrunde gespielt wurde und Bayern sicherlich klar gemacht haben wird, dass man während dieser Phase der Konzentration wegen nicht über Wechsel und Ablösesummen feilscht. Auch Liverpool musste sich wohl über den Sommer hinweg erst mal klar werden, wie viel Geld sie investieren wollen und für welches Budget sie von ihren Investoren grünes Licht bekommen.
Beim Preis gebe ich dir recht, hier hätte man wohl noch bis zu 10 Millionen mehr rausschlagen können. Das ist aber ein generelles Problem beim FCB, denn auch Kroos und Vidal gab man mMn zu günstig ab bei ähnlicher Vertragskonstellation. Auf der anderen Seite haben wir das mit guten Geschäften bei Rode und Rudy wieder einigermaßen ausgeglichen.
Auch wenn du anderer Meinung bist, so glaube ich trotzdem, dass man ohne Thiago-Verkauf sicherlich keine 3 weiteren Spieler geholt hätte. Dass diese Spieler bisher so wenig gezeigt haben, konnte man nicht unbedingt wissen.
Bei der Thematik RV hat man einen Fehler gemacht, nämlich sich zu lange auf Dest zu versteifen. Ich denke seinen Aussagen nach zu urteilen hat er so lange wie möglich auf ein Angebot von Barca gewartet und Bayern nur als Plan B gesehen. Als Barca nach dem Semedo-Verkauf endlich wieder genug Geld hatte, ging es auf einmal sehr schnell. Auch dieser Transfer ging coronabedingt sehr spät über die Bühne, weil Wolverhampton das Geld für Semedo auch erst kurz vorher einnahm als sie Diogo Iota nach Liverpool transferierten. Hätte man das vorher gewusst, hätte man sich z.B. um Ridle Baku bemühen können, der vom Gesamtkonzept her auch besser in unser „Beuteschema“ gepasst hätte.
Dass Bayern im Regelfall mit einem Spielerverkauf immer einen CL-Konkurrenten stärkt, liegt wohl in der Natur der Sache, denn die meisten Spieler, die wir im Kader haben, wollen sich ja bei einem Wechsel nicht verschlechtern, wenn es sich nicht gerade um Bankdrücker wie Rode, Rudy oder Sanches handelt, die bewusst eine Stufe drunter wählen, um wieder regelmäßig zu spielen.
Im Fall Alaba/ Zahavi hat man sich vorführen lassen, was mMn aber auch daran liegt, dass Alaba sich auf das falsche Spiel, das Zahavi von Anfang an mit dem Verein abzog, einließ. Ich glaube, dass Alaba kein großes Interesse dran hatte, zu verlängern. Wenn das Unvorstellbare passiert wäre und er zum Topverdiener aufgestiegen wäre, dann hätte er es sich möglicherweise noch einmal umstimmen lassen. Gegenüber Bayern erweckte er jedoch immer den Eindruck, dass eine Einigung sein größter Wunsch sei. mMn war das die Aufgabe, die Zahavi ihm auferlegt hat: Du schmierst ihnen Honig um den Maul und ich bringe dich ablösefrei nach Spanien wird möglicherweise der Plan gewesen sein. Dass Zahavi wie viele andere Berater auch nur aufs Geld aus ist, wusste man bei Bayern. Dass Alaba bereit ist, dieses vereinsschädigende Spiel mitzugehen, hat man bei Bayern leider falsch eingeschätzt, weil man Alaba so etwas einfach nicht zutraute. Der Fehler, der hier zugrunde liegt ist wie im Fall Thiago auch schon das zu lange Warten.
PS: Ich kann in keinster Weise mit Gewissheit behaupten, dass meine Theorien die unverrückbare Wahrheit darstellen. Für mich klingen sie allerdings logisch und deshalb ist das meine Meinung zu den Punkten. Du darfst gerne eine andere Einschätzung dieser Dinge vornehmen und ich schließe auf keine Fall aus, dass du damit richtig liegen könntest.
@willythegreat: Vielen Dank für die tollen Worte zum Thema (und vielen Dank für Deine Beiträge hier, dich ich immer als sehr wohltuend wahrnehme). Bei Thiago mag der Fehler früher gemacht worden sein, die Konsequenz ist ja immer die Gleiche: In der Sache ist sein Abgang schwer zu kompensieren, denn wenn Kimmich und/oder Goretzka fehlen, dann ist unser zentrales MF spielerisch schon sehr schwach. Und das Problem hat man entweder nicht erahnt, nicht erahnen wollen oder auf andere Spieler gehofft, die das in Zukunft kompensieren können (wobei ich mir im letzen Fall die Frage stelle, an wen man da ernsthaft gedacht hat – Tolisso, Roca?). Nun stellt sich für den kommenden Sommer die Frage, wie man damit umgehen möchte, denn Kimmich ist auf der 6 weitgehend gesetzt, aber wer kann ihn ersetzen (bei Verletzungen oder auch mal so notwendigen Pausen)? Und wie will man zudem das RV-Problem angehen, wenn Pavard formschwach oder verletzt ist? Kimmich kann ihn ja auch nur punktuell ersetzen. Aus dem Thiago-Abgang resultieren also inzwischen zwei Folgeprobleme, die wir beheben müssen – eben den Ersatz für die 6er-Position und der RV-Backup (denn die Verpflichtung von Sarr hat das RV-Problem ja ganz offensichtlich nicht gelöst und so muss Kimmich da auch wieder aushelfen). Diese Probleme muss man in der sportlichen Führung anerkennen und auch beheben wollen. Das hat zur Folge, dass man entweder einen richtig guten 6er holen muss, damit Kimmich auch immer mal wieder RV spielen kann oder dass man einen besseren RV-Backup als Sarr und einen wenigstens halbwegs guten 6er holen muss – es sei denn, Roca startet nun endlich mal durch.
Und generell fällt uns halt auf die Füße, dass alle fast Zugänge des Sommers ein downgrade gegenüber den Abgängen waren. ECM, Costa, Sarr kommen einfach nicht auf FCB-Niveau. Niandzou ist bisher andauernd verletzt, Roca ist mit völlig schleierhaft, Tiago Dantas war bisher nicht spielberechtigt. Aber bis auf Sané waren das alles Spieler, bei denen klar war, dass sie nur mit einer überraschenden Leistung regelmäßig Ansprüche auf die Startelf stellen können. Aus den Fehlern mit den Abgängen (insbesondere eben Thiago) muss dringend gelernt werden. Für mich wäre eine Lektion: Es nützt uns wenig, B-Spieler von anderen Teams zu holen, sondern wir brauchen Top-Klasse. Da wir da aber in den letzten Jahren zu oft versäumt haben, dünnt der Kader eben immer mehr aus. Ich bin zumindest nicht überrascht, dass die meisten der Spieler, die das Triple gewonnen haben und zentrale Spieler waren, schon vor 2017/2018 verpflichtet wurden (Müller, Lewa, Coman, Gnabry, Thiago, Kimmich, Boateng, Alaba, Süle, Neuer). Danach sind mit Pavard, Davies, Sané und Goretzka sowie mit Abstrichen Hernandez lediglich vier bzw. fünf Spieler zu uns gekommen und dauerhaft geblieben, die das Gesicht der Mannschaft prägen und Startelfpotenzial haben. Das ist für die Zahl der Transferperioden und angesichts der Abgänge in diesen Jahren nicht sonderlich toll (wir haben Hummels, Robben, Ribery, Thiago, Vidal, Lahm, Alonso verloren, die Stamm- oder Fast-Stammspieler waren, mit Abstrichen zählen dazu auch Rafinha und Bernat, die zumindest sehr soldie Backups waren). Und dann ist es wie bei der deutschen Bahn: Du kannst viele Jahre ausdünnen, ohne dass es auffällt, aber irgendwann trifft es dich dann mit voller Härte; dann hast du überall Mängel und das ganze System funktioniert nicht mal mehr halbwegs ordentlich. Und genau an dem Punkt sind wir nun angekommen, weil wir qualitativ einfach mehr Verluste als Gewinne bei den Transfers der letzten 3-4 Jahre hatten. Die entscheidende Frage ist für mich deshalb: Lernen wir aus der Fehleinschätzung zum Thiago-Abgang und aus den zahlreichen Abgängen der letzten Jahre?
@willy
Ich schätze Deine Meinung-alles gut.
Ich kann natürlich wie immer Deiner ausführlichen Argumentation folgen und respektiere sie natürlich.
Aber es ist mir da wirklich etwas zuviel Verständnis für Thiago und Liverpool dabei und zuwenig Notwendigkeit für unsere Situation. Sei es drum. Eins ist natürlich richtig das es jetzt so ist wie es ist. Hoffen wir mal das Kimmich/Goretzka jetzt verletzungsfrei bleiben und alle notwendigen Spiele machen können.
Das gleiche gilt für die AV Pavard und Davies damit die endlich wieder in Tritt kommen und das spielen können was nötig und verlangt wird. In der IV werden wir sehen wie es Flick gestaltet (wobei MMn Süle da am weitesten weg ist).
Vorne stellen sich die Spieler je nach Situation und Gegner sowieso von selbst auf.
Wen wann wie Flick die 4 Backups einsetzt definiert dann deren Zukunft bei uns aber die Gelegenheiten reduzieren sich in natürlicher Weise mit jedem Spieltag.
Bis zur Club WM bzw zum Lazio Spiel kennen wir seine Stammformation.
Sind einige Stellschrauben, bin da aber zuversichtlich das es bald wieder flubbt….
Wer sind denn unsere Vereinsverantwortlichen – keine Hellseher, sondern Leute die sich Gedanken machen, aber auch nicht in die Zukunft blicken können.
Vor gar nicht allzulanger Zeit wurde das Ende des Konkurrentkampfs in der IV ausgerufen. Daraufhing ging Hummels – was ja absehbar war. Nicht absehbar war aber der KBR von Süle und die Verletzung von Hernandez dank des Grobmotorikers von Piräus. Und plötzlich war ein Alaba der Abwehrchef und Boateng gesetzt.
Wer hat das denn genau wie das Durchstarten eines Davies vorhergesehen.
Dann wird ein Sane und ein von allen Expeten als Riesentalent beurteilter Nianzou verpflichtet.
Der eine ist immer noch nicht wirklich bei 100%, was vielleicht absehbar war und der andere bisher dauerverletzt.
Hat man so auch nicht geahnt. Und dann laufen plötzlich im Vergleich zur letzten Saison ein Pavard, ein Süle, ein Davies und auch ein Alba ihrer Form hinterher.
Ein Kimmich fällt wochenlang aus, ein Tolisso kommt genauso wenig aus dem Knick, wie offensichtlich ein Roca.
Und dann braucht nur noch ein Müller und ein Goretzka einen eher gebrauchte Tag und es geht dahin.
Ein Pavard hat eine sehr starke Rückrunde gespielt – welcher Spieler mit Ambitionen, der das zur Kenntnis nimmt, will sich denn hinter den auf die Bank setzen. Ein Lewandowski hat wirklich alle Titel abgeräumt, die es gibt – hinter dem hast du auch keine Chance. Ein Kimmich war überragend. Na da setzt man sich doch gerne dahinter.
Die UEFA hat die Mannschaft des Jahres aufgestellt. Da waren 6 Spieler des FCB drin.
Da finde mal jemanden, der etwas werden will, der sich hinter die auf die Bank setzt als Ergänzungsspieler.
Und plötzlich laufen die alle ihrer Form hinterher. Ja das hätte man doch wissen müssen – oder eben vielleicht auch nicht.
Blödes Beispiel – warum hat eigetlich der BVB keinen Spieler für Witzel geholt – hätte man doch wissen könne, dass der sich die Achillessehne reißt. Oder eher nicht.
Wir planen eine Saison und die notwendigen Transfers im Sommer. Und wenn dann eben das ein oder andere sich nicht so entwickelt, wie erwartet, dann muss man damit leben.
Und das ist auch keine neue Erkenntnis. Das kennen wir seit Jahren – da verlängert man mit Robben um ein Jahr und der ist 2/3 der Saison verletzt. Da hat man mit Coman einen guten Ersatz für Ribery und der holt sich 2x einen Syndesmosbandriss.
Zu Guardiolas Zeiten haben sich die Medien über die Zwergenabwehr amüsiert, weil plötzlich von drei Innenverteidigern drei nicht zur Verfügung standen- hatte auch keiner gedacht.
Und so geht es doch letztlich jedes Jahr – du planst und dann passieren Dinge, die du nicht auf der Rechnung hattest. Und das ist kein Alleinstellungsmerkmal des FCB.
Beispiele gibt es ohne Ende. Und selbst wenn du deine Wunschgspieler bekommst, wer garantiert dir, dass es dann klappt. Das Paradebeispiel ist Barca, die für immerhin schlappe 260 Millionen zwei Wunschspieler holten – Coutinho und Dembele – wer von denen hat auch nur annähernd die Erwartungen erfüllt? Letztlich keiner.
Vielleicht sollte man auch unseren Vreinsverantwortlichen einfach zugestehen, dss sie nicht hellsehen können.
@herrispezial: ich sehe es als größtes Problem an, dass wir einen realtiv kleinen aber dennoch enorm teuren Kader haben, vor allem was die Startelf und die 3 namhaftesten Bankspieler betrifft. Deshalb gibt es für die Positionen ab Nummer 15 nicht das Budget, um Spieler zu holen, die es annähernd mit den ersten 14 aufnehmen könnten. Zudem wird es immer schwerer, gestandene Bundesligaspieler als Backups zu bekommen. Ende der 90er bzw. Anfang der 00er Jahre setzten sich Spieler wie Torsten Fink oder Michael Tarnat auch mal klaglos öfters auf die Bank, weil sie wussten, dass sie als Bankdrücker bei Bayern wahrscheinlich immer noch ein Vielfaches von dem verdienen, was sie beispielsweise bei ihrem früheren Verein Karlsruhe bekamen. Damals ging es auch noch immer darum, mit seiner Fußballerkarriere für die Zukunft auszusorgen und da spielte es schon eine erhebliche Rolle, ob es ein Jahresgehalt von 500.000 Mark war oder ob es 2 Millionen gab. Seit den 2010er Jahren kann ein Bayern-Backup bei einem Verein eine Stufe drunter auch sehr gut verdienen. Ich denke, dass sich der Wechsel von Rudy von Bayern zu Schalke gehaltstechnisch nicht zu seinem Nachteil ausgewirkt hat. Dann gibt es auch noch im Ausland, v.a. im England, zahlreiche Klubs, die die Gehälter zahlen, die Bayern normalerweise für Ergänzungsspieler zahlt. Wenn man irgendwo Stammspieler ist und gut verdient, dann überlegen viele Spieler zurecht, ob sie zu Bayern gehen sollen. Junge Spieler scheuen oft den direkten Weg zu Bayern, weil sie fürchten zu wenig Spielpraxis zu bekommen. Das macht es schwierig, außer man spekuliert auf kurzfristige Leihgeschäfte, die aber den Nachteil haben, dass sie oft erst auf den letzten Drücker zu Stande kommen und man in den meisten Fällen Spieler bekommt, die nicht gerade in Bestform sind, denn sonst hätte sie ihr Stammverein ja kaum abgegeben.
Die einzige, aber nicht wirklich erstrebenswerte Option wäre es wohl, das Niveau der besten 14 Spieler etwas abzusenken und dafür für die Positionen 15 bis 20 den dadurch gesparten Betrag zu investieren. Es würde auch leichter fallen, dann bessere Ergänzungsspieler zu kriegen, denn wenn man als potentiellen Konkurrenten keinen Kimmich, Müller oder Lewandowski hat, traut man sich den Sprung nach München eben eher zu. Diese Taktik würde allerdings bedeuten, dass man die Chancen auf interantionale Titel massiv einschränkt. Somit werden wir uns wohl an den status quo gewöhnen müssen und hoffen, dass von den vielen jungen Talenten, die schon im Verein sind, möglichst viele den Sprung schaffen.
@willythegreat: Ich kann die Argumentation nachvollziehen, aber an einem Punkt ist sie für mich nicht ganz stimmig, denn man muss halt auch immer mit Verletzungen rechnen, die bei uns ja immer zur Folge haben, dass 2-3 Spieler pro Spiel ausfallen. Und dann stellt sich die Startelf von alleine auf. Nun ist es schwierig, die Position vorherzusagen, wo Bedarf durch Verletzungen entstehen. Aber genau deswegen wir ja einige Spieler geholt, die polyvalent sind (Hernandez als LV und IV, Niandzou für die IV oder 6, Sané für die Flügel). Und das ist der Punkt, wo die sportliche Führung m.E. ansetzen muss, denn am Ende gibt es bei uns nur wenige Spieler, die so gut wie nie ausfallen und die Startelf sicher haben (Neuer, Müller, Lewa, Kimmich, vielleicht noch Alaba). Und somit ist nur die Hälfte der Startelf wirklich schwer zu verdrängen. Und deswegen brauchen wir m.E. sogar mehr als 14 Top-Spieler.
Aber legen wir mal Deine Idee mit den Top14-Spielern an: Das Problem der letzten Jahre war halt, dass wir zuviel Geld in eher mittelprächtige Spieler investiert haben (Tolisso, Hernandez), die nicht klare Startelfspieler geworden sind. Wären Tolisso und Hernandez so wie Lewa, Kimmich und Co. unumstrittene Stammspieler und Leistungsträger, dann wäre ja schon vieles besser (Sané könnte ein weiterer Fall von zu teuer eingekauft werden, aber da muss man noch abwarten). Und das ist unser eigentliches Problem: Die Transfers sitzen in letzter Zeit zu selten. Gerade die teuren Transfers sind nicht die klaren Upgrades für den Kader wie sie es bei den Preisen sein müssten. Und dann geht halt der Ansatz mit einer TOP14 auch nicht mehr auf. Die Schlussfolgerung muss sein, entweder besser zu scouten, sich abzeichnende Fehleinkäufe schnell wieder zu verkaufen (Tolisso, Hernandez), um den wirtschaftlichen Schaden in Grenzen zu halten oder nur noch sehr, sehr, sehr selten mal mehr als 25-30 Mios in die Hand zu nehmen. Interessanterweise haben wir ja gerade im Preisbereich darunter oft gute Verpflichtungen getätigt (wie Gnabry, Coman oder Kimmich). Am Ende sind aus meiner Sicht wirklich teure Transfers nur hilfreich, wenn man vollkommen überzeugt sein kann, weil man von dem Spieler weiß, dass er in verschiedenen Umständen (z.B. diverse Trainer oder in verschiedenen Vereinsmannschaften) schon Top-Leistungen erbracht hat. Den Irrsinn mit horrenden Preisen für junge Talente sollten wir nicht mitmachen. Dann lieber 4 junge Spieler für jeweils 5-10 Mios holen, da streut man wenigstens das Risiko und steigert die Chance, dass doch mal einer durchkommt.
@BM: für mich war und ist das, was in diesen Forum gegenüber Angestellten des Vereins abgezogen wurde, Cybermobbing in reinster Form. Diejenigen, die hier am meisten abbekamen, waren eben Kovac und Salihamidzic, dicht gefolgt von Perisic. Das Problem war, dass es sich leider viel zu oft nicht um konstruktive Kritik handelte, sondern um Verunglimpfungen auf untersten Niveau. Wenn jetzt die Forumsteilnehmer, die sich über diese mMn teilweise abartige Abkanzlung von Angestellten aufregen bzw. es noch immer tun, zu Kovac-Fanboys werden, dann ist das für mich eine Verdrehung von Tatsachen. Wenn dann noch jegliche Kritik an Flick dazu führt, dass man ebenfalls in diese Kovac-Fanboy Schublade gesteckt wird, dann wird es nur noch lächerlich. Wenn es miasanrot schon vor 10 Jahren gegeben hätte und jemand van Gaal kritisiert hätte, wäre der dann auch als Klinsmann-Fanboy bezeichnet worden?
Ich bin mir sicher, dass es in diesem Forum niemanden gibt, der sich Kovac zurückwünscht. Es gibt jedoch einige, die ihn nicht als taktischen und menschlichen Totalschaden abkanzeln. Das reicht der Fraktion der Kovac-Gegner schon, um Kovac-Fans aus ihnen zu machen. Selbiges könnte man auch bzgl. Salihamidzic sagen. Keiner wird bestreiten, dass er Fehler macht. Wenn ich aber nicht bereit bin, ihn aufgrund dieser Fehler als absolute Fehlbesetzung zu bezeichnen, bin ich dann automatisch ein Brazzo-Jünger?
Brazzo zu verteidigen, weil man den Kovac-Rausschmiss nicht verdaut hat, ist für mich der Treppenwitz des noch jungen Jahres. Leute wie du, die anderen Forumsteilnehmern solche Dinge unterstellen, vergiften mMn das Klima in diesem Forum mit ihren kruden Verschwörungstheorien.
Leider eins nach unten verrutscht.
Willy, ich liebe dich.
@WillytheGreat:
Nicht schlimm, dass dir der Beitrag verrutscht ist.
Der trifft den Kern der Sache dermaßen auf den Punkt, dass er ruhig etwas Hervorhebung verdient.
Hut ab für deine treffende Analyse.
Danke willy.
@Willy: Ganz so eindeutig verhält es sich leider nicht, auch wenn der übliche Jubelchor hier wieder einsetzt. Dieser Empörungsgestus wäre glaubwürdiger, wenn er denn gleichmäßig und in alle Richtungen Anwendung finden würde. Passiert aber nicht, wie man oben sehen kann, wo jetzt mehr oder weniger offen die Entlassung des vermeintlichen one-hit-wonders Flick gefordert wird, nach der zweiten Niederlage und in einer historisch unvergleichbar schwierigen Situation. Da kommt aber keine Kavalerie zum Einsatz, wieso wohl? Außerdem zündeln andere seit längerem schon immer wieder gegen Flick etc., und der Verdacht, es handele sich dabei um ressentimentbehaftes Vorgehen ist nicht ganz von der Hand zu weisen. Die gleichen Leute erklären wahlweise das Kovac-Thema für beendet, nerven aber selbst ständig rechthaberisch damit wie beleidigte Kinder, wenn es ihnen gerade in den Kram passt („Vor einem Jahr hab ich hier das und das gelesen/Ich hab in der Vergangenheit gelernt, dass..“) Ähnliches gilt für die sehr selektive Respektshuberei, die Schelte der Spielerschelte (vom gleichen Foristen, von dem man zuvor lesen durfte „Davies schlechtester Mann auf dem Platz“) usw., Flick-Schelte nach Untätigkeit vom gleichen User, der Flick-Schelte betrieben hat, nachdem Flick „experimentiert“ usw. usf. – Man kann bestimmt inhaltlich Gründe für die verschiedensten Positionen finden, das ist so vollkommen akzeptabel, das kann man entschieden vortragen und meinetwegen polemisch überspitzt. Aber es gibt hier eine ganz bestimmte Gruppe von Aktivisten, die immer extrem diskursregulierend und -zensierend vorgehen, die sich anmaßen zu sagen, was man darf, und was nicht, welche Themen tabu sind, welche nicht usf. Und sich selbst so gut wie nie an die eigenen Vorgaben halten. Kurzum: es geht um diskursive Macht. Und manchen natürlich schlicht auch darum, im Forum permanente Präsenz zu zeigen und „jemand“ zu sein. Deshalb kann ich den etwas selbstgerecht anmutenden Moralüberschwang Deines Posts und Deiner Zujubler nicht wirklich teilen.
@severalseasons:
Andersrum wird ein Schuh draus.
Wieso ist Kritik an Flick „erbärmlich“ und wieso werden plötzlich ganz andere Maßstäbe angesetzt, als an Kovaç?
Natürlich wäre es Schwachsinn Flick zu entlassen, aber das macht ihn doch nicht zu einer heiligen Kuh.
Und nur, weil man bei Flick Dinge hinterfragt, macht einen das eben nicht zu einem Kovaç-Fanboy.
Vielleicht ginge es, im Sinne einer angenehmeren Diskussionskultur, ja ohne solche Beleidigungen.
Scheint aber von einigen nicht gewünscht zu sein.
In ein paar Punkten gehe ich mit deinen Ausführungen mit. Tendenziell ist es ohnehin schwer zu verstehen, wer den ersten Stein geschmissen hat und wer dann darauf reagiert hat. Der Umgang mancher Teilnehmer untereinander erweckt teilweise wirklich den Eindruck, dass es nur noch darum geht, anderen deren Fehler aufs Brot zu schmieren. In dieser Hinsicht nehmen sich beide Seiten nicht wirklich viel, was Schade ist, da ich persönlich den Eindruck habe, dass man mit jedem der Teilnehmer für sich gesehen gute Diskussionen führen kann. Ich stimme deinem Post bei Weitem nicht in allen Punkten zu, aber ich kann deine abweichende Meinung akzeptieren, vor allem weil sie fundiert begründet ist. Zu ein paar Punkten möchte ich mich noch explizit äußern:
1. Ich sehe sehr wohl einen Unterschied darin, wenn gesagt wird, dass ein Spieler der „schlechteste Mann auf dem Platz war“ oder wenn man behauptet, dass jemand unwürdig sei, das Trikot des FCB zu tragen, wie es im Falle Perisic einige Male zu lesen war. Es gibt da nämlich schon ein paar Teilnehmer in diesem Forum, die sich auf bestimmte Spieler einschießen und jeden Fehler beckmesserisch posten, was mancher dann bei nicht so gut laufenden Spielen fast im Sekundentakt macht (anstatt sich das Spiel anzuschauen). Wenn jemand sagt, dass jemand der schlechteste Spieler auf dem Platz ist, dann ist das für mich nichts anderes als eine temporäre (möglicherweise subjektive) Einschätzung zu einem Spiel. Wenn ich jemandem die Berechtigung abspreche, für einen Verein zu spielen ist das einfach beleidigend.
2. Ich habe nach dem Gladbach-Spiel fast jeden Kommentar gelesen und kann sehr wohl Kritik an Flick erkennen. Es waren ein paar absolut deplazierte Posts dabei, die aber eher trollmäßig zu verstehen sind (Tiefpunkt sicherlich die Antwort von KJ auf Mitschnacker) und sicherlich nicht von den Usern stammen, die man gemeinhin gerne als Kovac-Fanboys abstempelt und die du als meine Zujubler titulierst. Die wenigsten kritischen Posts machten auf mich den Eindruck, dass man Flick schnellstens weghaben möchte. Ich persönlich kritisierte gestern einige Dinge, was aber nicht heißt, dass ich Flick loswerden möchte. Ganz im Gegenteil: ich finde, dass er nachwievor mehr als geeignet für diesen Job ist. Dennoch sehe ich ein paar Dinge, die er in den Griff kriegen muss, weil sonst eine Lawine außerhalb dieses Forums in Gang gesetzt werden wird, die nur Unruhe in den Verein bringt. Kritik an Flick muss erlaubt sein, auch wenn die Ausgangsvoraussetzungen wirklich schwierig sind. Eine regelrechte Gegentorflut darf man aber mMn nicht alleine mit externen Faktoren erklären.
Abschließend muss ich sagen, dass mich eine Sache ganz besonders stört, nämlich das permanente Überdramatisieren. Kritik ist eben nicht gleichbedeutend mit der Tatsache, dass ich jemanden los werden will. Wenn jemand Fehler macht, kann er trotzdem eine sehr gute Lösung für einen Job sein. Niemand ist perfekt und niemand ist absolut ungeeignet. Würden mehrere Leute diese Meinung teilen, dann gäbe es für manche Teilnehmer weniger Anlässe die immer gleichen Themen kommentieren zu müssen.
@Tobi13: Ich bin sicher, für Flick werden die gleichen Mechanismen greifen, wie sie branchenüblich sind. Meiner Meinung nach war die Kovac-Entlassung alternativlos, und was unter Flick dann möglich wurde, war einmalig. Ich sage nirgendwo, man dürfe Flick nicht kritisieren, aber seine Entlassung jetzt zu fordern ist einfach nur abstrus -und eben ziemlich sicher resentimentgeleitet: die erste Trainer-Schlacht hat man „verloren“, da muss nun die zweite „gewonnen“ werden. Das war relativ schnell nach der Übernahme im Forum spürbar. Die Umstände, und das wirst Du wohl zubilligen, sind im Augenblick aber nicht gut vergleichbar mit der Zeit vor einem Jahr, der Kader ist anders, der komplette Kontext, mit den asymmetrischen Vorbereitungsphasen usw. – Ich bin mir übrigens ganz und gar nicht sicher, wie das weitergehen wird, vielleicht haben wir ja in einem Jahr einen anderen Trainer. Flick selbst dürfte klar sein, dass ihm die Erfolge der letzten Saison keinen Freifahrtschein verschaffen, bei Bayern gibt es Ansprüche, die bedient sein wollen und keiner kann es sich auf Dauer leisten, das zu ignorieren. Schafft es Flick, die richtigen Schlüsse zu ziehen, dann ist es gut, wenn nicht, dann hilft ihm der CL-Titel auch nichts. Aber ein wenig Zeit darf er schon noch haben, oder?
Auf den Punkt.
Der Schenkelklopfer ist natürlich wer sich so alles angesprochen fühlt. Wie kommt’s?
@Severalseasons:
Von mir bekommt Flick alle Zeit der Welt. Aber man muss Dinge ansprechen dürfen, ohne beleidigt zu werden.
Ich seh das auch bei weitem nicht so dramatisch wie du.
Trainerschlacht gewonnen/verloren?
Die Leute, die hier gern als Kovaç-Fanboys beleidigt werden, haben noch nie grundsätzlich Flicks Kopf gefordert, oder?
Ich zumindest bin da ganz weit von weg.
Ich finde nur die Doppelmoral zum Kotzen, mit der hier plötzlich ganz andere Maßstäbe angelegt werden.
Wäre Kovaç Freitag noch unser Trainer gewesen, hätte dieser Thread schon über 200 Beiträge, in denen es Schwerpunktmäßig um sein Versagen an der Seitenlinie ging.
@Willy. Stimme dir insofern zu, dass grundsätzlich alles kritikfähig sein muss (Trainer, Spieler, Vorstand etc.), aber persönliche Beleidigungen nicht zu dulden sind. Auch das „Dramatisieren von Kritik“ verläuft nicht nur in eine Richtung. Wenn man sich zum Spiel äußert, dann ist z.B. die Formulierung „Das war ein ziemliches Gegurke etc.“ keine solche. Wurde aber in der Vorsaison so aufgefasst. Schau dir andererseits an, wie auf Leute losgegangen wird, deren Meinung man nicht toleriert. Jemand kritisierte unlängst, die mangelnde Pressingresistenz eines Spielers wegen fehlender Ballkontrolle, der bekam zu hören er habe offenkundig von Fußball keine große Ahnung, denn das sei ja nicht auf jeder Position nötig. (Was, finde ich, nicht unbedingt stimmt, technische Fähigkeiten sind auf allen Positionen nützlich). Gestern schrieb jemand, er habe kein Problem damit, wenn Bayern nicht Meister werde, dem wurde gesagt, er habe ja wohl ein Problem mit sich selbst etc. Diese Art von Ton finde ich viel schlimmer als überzogene Kritik an Spielern, dem Trainer etc., die als öffentliche Personen immer mehr davon abkriegen, gerade im digitalen Zeitalter. – Eine gewisse Toleranz gegen verhaltensauffällige User, die es ja in jedem Forum gibt, müssen wir uns wohl oder über, so schwer es auch fallen mag, zulegen. Und daran muss ich auch arbeiten, zugegeben.
„Der Schenkelklopfer ist natürlich wer sich so alles angesprochen fühlt. Wie kommt’s?“
@BM: kommt daher, dass es einige Menschen gibt, die willythegreat’s Meinung teilen. So einfach ist das.
@severalseasons: persönliche Beleidigungen sind absolut inakzeptabel und dafür gibt es ja auch die Meldefunktion. Ansonsten gibt es für Forumsteilnehmer immer noch die Möglichkeit, sich mit denjenigen, die ihre Ansichten nicht teilen, auseinanderzusetzen, vorausgesetzt man hat die nötige Zeit und Muße dafür. Weil sich aber Spieler, Trainer und Offizielle unseres Vereins nicht gegen die Anschuldigen in diesem Forum zur Wehr setzen können (außer – was ich nicht glaube – sie beteiligen sich unter irgendwelchen Pseudonymen ebenfalls lebhaft an den Diskussionen), meinen zahlreiche User – mich eingeschlossen, dich wahrscheinlich auch – diese Angestellten unseres Lieblingsvereins gegen ihrer Meinung nach ungerechtfertigte Äußerungen verteidigen zu müssen. Wir machen uns darüber wohl mehr Gedanken als die kritisierten bzw. manchmal sogar diffamierten Promis, die sicherlich schlau genug sind, sich nicht im Netz aufzuhalten.
Was mich immer wieder schockt ist generell die Art des Umgangs, egal ob untereinander oder beim Gespräch über Dritte. In meinem Verständnis von Fan kann man jeden Spieler, Trainer, Manager…. kritisieren. Dass man ausfallend gegenüber Angestellten des eigenen Lieblingsvereins werden muss bzw. immer gleich mit negativ gerichteten Superlativen um sich werfen muss, kann ich mit meinem Verständnis jedenfalls nicht in Einklang bringen.
@severalseasons:
Bitte bei der Wahrheit bleiben.
Du schreibst:
„Gestern schrieb jemand, er habe kein Problem damit, wenn Bayern nicht Meister werde….“
Er schrieb aber:
„die Tatsache, dass wir aber möglicherweise mal nicht Meister werden, stimmt mich eher freudig“
Das ist ein großer Unterschied. Ich hätte auch kein Problem damit, wenn Bayern mal nicht Meister wird. Aber darüber freuen? Nein, bestimmt nicht.
Es ist auch ganz legitim sich zu freuen, wenn Bayern nicht Meister wird. Ich kenne viele solcher Menschen, das sind aber alles keine Bayern-Fans.
Und wenn jemand dies in einem FC Bayern-Fanforum kund tut, muss er wohl damit rechnen, dass er nicht so nette Reaktionen erntet.
Das sich lediglich zwei!!! Leute angesprochen fühlten ihm contra zu geben, finde ich mehr als beschämend und eines FC Bayern-Fanforums unwürdig.
Stattdessen werden noch die zwei Leute kritisiert, die diesen Superfan kritisieren.
Unglaublich.
also, ohne mich inhaltlich zu positionieren, möchte ich nochmal etwas klarstellen: die Kritik an Verantwortlichen ist etwas völlig anderes als die Kritik an Usern. Bis vor kurzem gab es massives Cybermobbing gegen einen User mit drei Zahlen, dies wurde von mehreren Usern festgestellt, die Redaktion griff, spät, aber immerhin ein. Das es auch unsachliche Äußerungen in die andere Richtung gab, steht für mich ebenso fest. Das Problem war jedoch ein zahlenmäßige Unausgeglichenheit die wesentlich für Mobbing ist.
Es kann hier gar kein Cybermobbing gegen Brazzo und Co geben, weil sie gar nicht Teil dieser Community sind.
Personen des öffentlichen Lebens sind naturgemäß größerer Kritik (keine Beleidigungen) ausgesetzt als andere, das gehört zu ihrem Beruf. Die Personen, um die es hier geht, haben abgesehen davon eine ganz andere soziale und finanzielle Macht als jeder User hier im Forum. Und sorry, Brazzo wird es komplett am A… vorbei gehen was hier über ihn geschrieben wird. Wenn nicht wäre er komplett ungeeignet für eine Position in der Öffentlichkeit. Wohlgemerkt keine Beleidigungen, sondern Kritik. Das Ziel dieses Forums ist ein Austausch über den FC Bayern nicht ein Austausch über seine User. Deswegen ist Kritik an Usern hier völlig am Thema vorbei und gehört für mich radikal unterbunden. Kritik an den Verantwortlichen gehört zum Themengebiet dieses Forums. Diese zu Unterbinden würde seine Existenz in Frage stellen.
Da hast du Recht. Auch wenn es manchmal schwierig ist, Usern, die ihre Kritik an Spielern, Trainern etc. auf eine Weise äußern, die dem Niveau dieses Blogs in keinster Weise entsprechen, sachlich gegenüberzutreten.
Die Verwendung des Begriffs Cybermobbing war in meinem ersten Beitrag fachlich evtl. nicht ganz korrekt, da wie du richtigerweise schreibst, nicht anzunehmen ist, dass die betroffenen Spieler, Trainer etc. diese Beleidigungen mitbekommen. Auf der anderen Seite ist der Tatbestand des Cybermobbings meines Wissens auch dann erfüllt, wenn beispielsweise in einem Chat über eine Person hergezogen wird, die selbst nicht in diesem Chat registriert ist. So hat es mir zumindest einmal ein Polizist bei einem Fall an unserer Schule erklärt.
Halten wir uns aber hier nicht mit Haarspalterein bzgl. der Begrifflichkeit Cybermobbing auf.
Auch wenn Promis ein dickes Fell haben müssen, heißt das nicht, dass man sie auf eine Art und Weise beschimpfen oder verunglimpfen sollte, wie es hier manchmal geschah und immer noch geschieht. Wer das macht, hat mMn nach auch kein Recht darauf, sich selbst darauf zu berufen, dass man für seine eigene Meinung nicht angegriffen werden sollte.
Wer austeilt muss auch einstecken können.
Und dein Busenfreund mit den drei Zahlen teilte und teilt immer noch in viele Richtungen kräftig aus. Da liegt es in der Natur der Sache, dass er auch von vielen Seiten Gegenwind bekommt. Cybermobbing kann ich hier nicht erkennen.
Nur zur Erinnerung: Wortschöpfungen wie ‚Kovac-Fanboys‘ oder ‚Gang of four‘ haben wir ihm zu verdanken. Tolle Beiträge für eine positive Diskussionskultur.
Mach den Täter nicht zum Opfer.
@wohlfarth: Ich verstehe, dass es verschiedene und durchaus leidenschaftliche Einstellungen dem Fußball im Allgemeinen und dem eigenen Verein im Besonderen gegenüber gibt. Was die Frage der Meisterschaft angeht, da stimme ich Dir voll inhaltlich zu, wie du die Sachlage umschreibst. Dennoch könnte man sein Unverständnis über die kundgetane Position auch anders formulieren. Aber das war ein Fall von vielen. Vielleicht wäre es besser, wir schrieben alle mehr zum Spiel oder anderen Themen, und weniger wertend zu den Kommentaren anderer Personen. Man muss ja nicht jedem/jeder immer einen mitgeben, nur weil man dessen/deren Sicht der Dinge nicht teilt. In der Sache widersprechen und, wenn es geht begründen, ansonsten leben und leben lassen. Dann wird es auch nicht gleich so anstrengend. Das, und nur das, ist, worauf ich hinauswollte.
Vielleicht wäre es ja auch möglich, dass die Redaktion eine like/dislike-Funktion einführt, wenn das nicht zu aufwändig ist. Das kann durchaus eine mildernde Funktion haben, wenn man dann sieht, dass bestimmte Äußerungen auch von anderen missbilligt werden, oder dazu führen, das man sich mehr überlegt, welchen Ton man anschlägt.
Alexander, ich vermisse dich in dieser Fußball-Welt; zu viele Bäume, kein Wald.
Ich habe diese spannende Diskussion gerade erst jetzt gesehen. Im Gegensatz zu dir fand ich den Austausch doch gar nicht so schlimm? Es tut doch gut, wenn die Beteiligten an dem schwelenden Dauerkonflikt Kovač vs. Flick und was faire Kritik an Personen und Leistungen ausmacht hier im Forum ihre jeweiligen Positionen und Beschwernisse einmal offen und weitestgehend sachlich auf den Tisch legen und ausdiskutieren. Auch der größte Wald besteht aus vielen einzelnen Bäumen (in diesem Fall sehr vielen). Big picture ist dann nächstes Mal wieder dran. ;-)
Ja ein sehr amüsantes Schauspiel, quasi ein chinesisches Schattentheater
Den Austausch über die Diskussionskultur finde ich an sich auch gut, aber darüber hinaus scheitern trotzdem regelmäßig leider fast alle fußballerischen Fragen an Befindlich- und Empfindlichkeiten; was auch immer angesprochen wird, wird innerhalb kürzester Zeit zum ideologischen Zankapfel. Die persönlichen (vermeintlich verletzten) Ehrgefühle dominieren die sachliche Diskussion – das meinte ich mit Bäumen und Wald.
Frustrierend finde ich an der Diskussion den Umstand, dass, obwohl sehr viele, womöglich alle maßgebenden Argumente genannt wurden, für den Moment zwar eine der Diskussionsmüdigkeit geschuldete Waffenruhe herrscht, aber im nächsten Moment aufgewühlter Gefühle das gleiche Spiel von vorne beginnt. Als ob es nicht möglich wäre, dass in einem Gespräch legitimerweise unterschiedliche und zum Teil gegensätzliche Meinungen vertreten werden und man diesen Umstand eher als fruchtbaren Nährboden für weiterführende Vertiefungen akzeptiert, als die immanente Uneindeutigkeit unter Einsatz des persönlichen Kommentatorenwohls bis zur argumentativ-nivellierten Endlösung zu führen versucht.
Der Preis dieser Strategie ist das Zurückfallen in immer gleiche sachliche Diskussionsmuster mit anschließender forumsethischer Selbstreflexion, während die fußballerischen Themen stagnieren: Die geballte Expertenschar verharrt erstarrt und entgeistert vor den aktuellen Darbietungen des FCB.
Dabei gibt es einige sehr aufmerksame Beobachter und fundierte Analysten, von denen man weitreichende und erhellende Einschätzungen erwarten dürfte, wäre da nicht die oben erwähnte Diskussionskultur, die jeden Gedanken sofort in pro oder kontra, akzeptabel oder unsinnig, konform oder Illoyal qualifiziert und damit den Weg zu unvoreingenommenen Einsichten, der oftmals ein wenig holprig, ausschweifend, provokativ und fragil ist, mehr oder weniger von vornherein ausschließt.
Ich persönlich werden mich größtenteils auf das sporadische Mit- und Nachlesen des Blogs beschränken, erinnere mich aber mit Wehmut an unsere Gespräche zurück, nicht weil sie von so unschätzbarem Wert und hoher Qualität gewesen wären, sondern weil es möglich war ganz unbefangen, ungeniert und teilweise auch unverfroren seinen Gedanken freien Lauf zu lassen, ohne damit rechnen zu müssen, dass eine Schar empörter Blogwarte sich verbal auf einen stürzt.
Diese Toleranz und dieses Zutrauen habe ich im Gespräch mit dir immer gespürt und genau das gleiche Privileg würde ich auch den anderen Kommentatoren wünschen, aus deren Beiträgen man herauslesen kann, dass sie noch viel mehr zu sagen hätten, wenn man sie denn nur ließe.
Danke für deine netten Worte! Ich hatte schon verstanden, wie du das mit den Bäumen und dem Wald gemeint hast, auch wenn ich dachte, du bezögest deine Aussage neben der Beziehungsebene auch auf die Sachebene (also ob auch die relevanten Themen diskutiert werden und nicht nur, wie sie diskutiert werden).
Ich weiß ja um deinen im Grunde leicht negativ angehauchten Blick auf die Welt, aber findest du die Qualität der Diskussionskultur und des Inhalts der Diskussionen hier im Forum wirklich so schlecht? Ich hänge zwar nicht wie der Süchtige an der Nadel an jedem einzelnen Kommentar, der hier veröffentlicht wird, aber wenn ich mir beispielsweise nach einem Spiel ein inhaltlich fundiertes Stimmungsbild über die Leistung der Mannschaft einholen möchte, wüsste ich schlechtere Orte als diesen hier.
Mich stört auch das immer wiederkehrende gegenseitige Anpflaumen mancher der Diskutanten hier nicht so sehr wie du. Es handelt sich nach meinem Eindruck doch um einen relativ eng umrissenen Kreis von Teilnehmern, die sich in aller Regel selbst genug sind und wenig diskursive Außenwirkung haben. Wenn es ihnen Spaß macht, sich in ihren Threads untereinander immer und immer wieder nach demselben Strickmuster zu beharken, lass sie doch einfach und ignorier es. Oder findest du, dass die Diskussionskultur und die Qualität der Diskussionen hier insgesamt darunter so sehr leiden? Ich empfinde das eigentlich nicht so. Der Anteil substanzieller Konversationen, bei denen die Leute hier Argumente austauschen und keine Invektiven, scheint mir nach wie vor relativ hoch zu sein (allerdings mag ich mich auch irren, dafür verfolge ich die Diskussionen hier nicht minutiös genug).
Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass man kommunikativ so gut wie immer seines eigenen Glückes Schmied ist. Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus. Ich glaube, du wirst die Erfahrung machen, dass wenn du eine vernünftige Frage stellst oder einen inhaltlich gut argumentierten Beitrag leistest, die anderen hier – inklusive deiner üblichen Verdächtigen – dir ebenso vernünftig und fundiert darauf antworten werden, selbst wenn sie sich zur gleichen Zeit in einem parallelen Thread gegenseitig Heuchelei und Unaufrichitigkeit vorwerfen. Auch deinen sehr düsteren Eindruck, dass hier einige so viel zu sagen hätten, „wenn man sie nur ließe (sprich, sie würden nicht gelassen) teile ich nicht. Ist es wirklich so schlimm? All die Kommentare hier im Thread zuvor jedenfalls legen mir das nicht wirklich nahe.
Wahrscheinlich hat mir eine Überdosis MSR den Kopf vernebelt. Ich habe die Diskussion seit Anfang Dezember kaum verfolgt und dann auf einmal ziemlich viel überflogen um mir einen Überblick zu verschaffen; das hätte ich nicht tun sollen!
Logischerweise kommt einem der Diskurs dann sehr statisch und repetitiv vor; das liegt wohl in der Natur des Blogs, der sein Lesevieh am Nasenring durch den Kalender zieht.
Aber trotz allem gibt es einige sehr interessante Kommentatoren, denen man wünschen würde, dass sie sich einmal ganz ungestört und vernünftig öffentlich miteinander unterhalten könnten, ohne dass die Blog-Besetzer bei erster Gelegenheit wieder aus dem Hinterhalt kommen um die Diskussion auf das ihnen genehme Niveau herunterzuziehen.
Ich rege mich zuerst einmal ab und schaue dann Ende Februar nochmal rein, wenn dann die Qualifikation für die Champions League langsam in Gefahr gerät; womöglich hat sich die Diskussion bis dahin wieder versachlicht.
PS. Die Bäume-Wald-Metapher hat tatsächlich auch eine inhaltliche Dimension, aber erstens habe ich mir in sportlichen Fragen ein Schweigegelübde auferlegt, zweitens möchte ich nicht noch mehr Öl ins Feuer gießen und drittens würde auch ich mich dann unnötigerweise wiederholen, was ich vermeiden möchte, solange ich nicht in der Lage bin das wie 918 zu einer Kunstform zu erheben.
Ich erinnere mich noch gut, dass du im letzten Herbst mit ominösen Worten bedeutungsschwanger deinen Abschied aus diesem Forum verkündet hast: „Wenn ich noch einmal in diesem Forum poste, ist in meinem Leben irgendetwas schiefgegangen“, oder so ähnlich. Jetzt habe ich dich schon ein oder zwei Mal wieder hier rumgeistern sehen.
Muss ich mir Sorgen machen?
Ja, scheinbar;)
Wobei ich persönlich – wider Erwarten – genesen bin, nur leider die Welt um uns herum noch nicht.
Das andere Schlimme ist aber, dass ich scheinbar mein Interesse für den Fußball verloren habe; selbst spielen kann ich nicht mehr und das Zuschauen macht mir schon seit einiger Zeit keinen Spaß mehr. Das von dir geschätzte Narrativ fand ich schon immer langweilig, aber inzwischen sind auch die fußballerischen Darbietungen auf dem Platz grauenhaft.
Das führte dann in Verbindung mit meiner Krankheit zu einer Negativität, die mir so eigentlich nicht zu eigen ist.
Zudem hat mir die Standortbestimmung hier im Forum scheinbar Probleme bereitet; ich habe als Kommentator erstmals an einer virtuellen Runde teilgenommen und die selbstverständlichen Implikationen fahrlässig unterschätzt: dass nämlich in einem FCB-Blog das Spielfeld der Allianz-Arena mit heiligen Kühen, die Ränge mit heiligen Schafen gefüllt sind.
Natürlich darf man hier schreiben, was man will, die allermeisten Teilnehmer sind schließlich gebildete, höfliche und tolerante Menschen. Allerdings gibt es dennoch einen gewissen Grundtenor und eine damit verbundene Erwartungshaltung, die man nicht leichtfertig ignorieren sollte, weil selbst die gebildetsten, höflichsten und tolerantesten Menschen in ihrer Geduld nicht grenzenlos belastbar sind. Und warum auch?
Wenn es mir um reine Negativität und Kritik ginge, würde ich mich komplett in den englischsprachigen Bereich dieses Blogs zurückziehen. Was dort an Gift und Galle gespuckt wird, ist ganz wunderbar, wenn man nach unvoreingenommenen Spielberichten und Kommentaren Ausschau hält. Es ist wie eine blasphemische non-stop Party auf dem Balkon der Muppet Show mit Statler und Waldorf, Marc, Maurice, Daniel et al. Anfangs sehr amüsant und erholsam, weil dort das Fan-Dasein von allem sittlichen Kodex und Ballast befreit zu sein scheint; schließlich ein bisschen langweilig, weil es ziemlich wenig positiv-konstruktive Impulse gibt.
Reine Kritik für mich nur dann attraktiv, wenn ich das Gefühl habe, dass es unter einer scheinbar makellosen Oberfläche Fehlentwicklungen gibt, die es aufzudecken gilt. Sobald das geschehen ist, schalte ich den konstruktiven Modus.
Nur, dass das im Fall des FC Bayern im Moment vergebliche Liebesmühe scheint, weil die Agonie sehr wahrscheinlich noch auf Jahre hinaus anhalten wird.
Dass das Flicksche Einheitsmodell mit dem derzeitigen Kader und Spielplan nicht funktionieren kann, scheint inzwischen ein Allgemeinplatz zu sein. Dass über die Person und Spielphilosophie des aktuellen Trainers hinaus Unwuchten in der Komposition der Mannschaft und der strategischen Ausrichtung des Vereins zu erkennen sind, wird wohl dazu führen, dass die Justierung des komplexen Gebildes Jahre in Anspruch nehmen wird, wenn sie denn überhaupt auf dem Niveau gelingt, das gemeinhin als bayernlike propagiert wird.
Erfolge und Titel sind mir ziemlich egal, mein persönlicher Briefkopf ist wohlweislich blank. Hingegen die organische Entwicklung einer Mannschaft, die versucht sich mit Intelligenz, Technik und Phantasie Spielvorteile zu erarbeiten, ist das, was mich fasziniert und beglückt. Der gegenwärtige verzweifelte Versuch der fußballerischen und hierarchischen Besitzstandswahrung mag zwar angemessener Ausdruck unserer Zeit im Allgemeinen sein, interessiert mich persönlich aber kaum. Für mich ist Fußball nutzloses Spiel oder nix; mit unvermeidlichen Übeln beschäftige ich mich nur professionell.
Wundere dich deshalb nicht, wenn ich hier irgendwann mal wieder auftauche und dich anpöbele, ein wenig orientierungslos herumgeistere oder tatsächlich ganz verschwinde, wer weiß das schon. Menschen sind ja in der Regel nicht so konsequent in ihren Handlungen, wie sie es gerne hätten. Sorgen hingegen muss man sich meinetwegen nicht mehr machen.
@Alain
da gibst du dich so wortgewandt und kennst die Bedeutung von „scheinbar“ nicht?
Bin normalerweise kein Erbsenzähler aber gerade in dem Fall kann ichs mir grade nicht verkneifen…
Bist du vielleicht doch nur scheinbar intellektuell?
Hallo Marco,
jetzt hast du mich wirklich auf dem falschen Fuß erwischt: Ich benutze ’scheinbar‘ im Kontext der Phänomenologie Husserls als das geistige Anschauen des Wesens der Dinge im Gegensatz zu den rein sinnlich-rationalen Erkenntnismethoden.
Alles, was darüber hinausgeht, ist mir aufgrund meiner intellektuellen Limitierungen nicht geläufig.
Verzeih‘ mir!
naja dann hast du es in deinem Beitrag 3x falsch und 1x richtig benutzt…
Aber ok, mach nur so weiter, ich überlese dein Geschwurbel eh in der Regel. Die Kunst ist es schwere Sachen einfach zu erklären und nicht einfache Sachen möglichst pseudokomplex daherzufaseln. Nur meine 2 Pfennig…
@Alain: Ich höre deinen Frust, aber ich frage dich ganz ehrlich, was denn deine Wunschvorstellung von einer gelungenen Diskussion in diesem Forum ausmacht? Wenn du hier die aus deiner Sicht vorhandenen Fehlentwicklungen bei den Bayern sachlich ansprichst – die fehlende (oder falsche) strategische Ausrichtung des Vereins, die nicht durchzuhaltende Spielphilosophie des Trainers, die lückenhaft oder unausgewogen zusammengestellte Mannschaft – was wäre denn dann die deiner Vorstellung nach gewünschte Reaktion? Dass alle dir beipflichten? Was, wenn die Leute andere Ansichten haben als du und schlicht nicht deiner Meinung sind? Was, wenn deine deiner Meinung nach schlagenden Argumente die anderen kalt lassen? Ist denn überhaupt irgendeinen Widerspruch gegen deine Sichtweise legitim und begründbar? Erwartest du dir tatsächlich auf einer höheren Ebene eine inhaltliche Auflösung, sozusagen eine diskursive Katharsis der divergierenden Standpunkte bei der Diskussion zum FC Bayern hier im Blog? Sollen Stiftl, Tobi13, wolfarth usw. dir hinterher alle zustimmen? Wärst du umgekehrt deinerseits auch offen dafür, dich etwa von einem 918 überzeugen zu lassen? Überhaupt, wie sähe denn beißende, gefolgt von konstruktiver Kritik in einem multilateralen Diskurs deiner Meinung nach aus? Würdest du dich besser fühlen, wenn alle hier gemeinsam analysieren würden, dass sich der FC Bayern seit Jahren auf Gedeih und Verderb einem nach oben offenen ‚höher, schneller, weiter‘ eines sich vollkommen durchkapitalisierten Profifußballs verschrieben hat, die sportliche Führung in der Kaderzusammenstellung seit Jahren höchstens Mittelmaß abliefert, der Trainer einen eindimensionalen Fußball-Brutalismus pflegt, der nichts mehr gemein hat mit der filigranen Schönheit der Guardiola-Zeiten, Thiago abzugeben ein großer Fehler war usw.?
Und wenn dir dann auch noch alle beipflichten, dass sich die Bayern aus der ökonomisch hoffnungslos überhitzten Kunstvorstellung Profifußball ebenso wie aus Katar schnellstmöglichst zurückziehen müssen und sich wieder auf ihre fußballerischen Wurzeln als Verein für jedermann konzentrieren sollten – wäre dann dieses Forum für dich ein befriedigenderer Ort? Letztlich, geht es dir um die Form des Diskurses oder geht es dir um das Ergebnis? Oder beides? Mir scheint, du bist dir da selber nicht ganz klar.
Wie sähe denn dein konstruktiver Vorschlag für eine bessere Diskussion(-skultur) hier im Forum aus? ;-)
P.S. Wenn dir nach sachlicher, ehrlicher, unaufgeregter Diskussion zum Fußball des FC Bayern ist, dann sprich doch häufiger mal mit @willythegreat.
P.P.S. Schön, dass es dir wieder besser geht. Willkommen zurück!
Es geht nur darum sich an einer möglichst komplexen Ausdrucksweise zu ergötzen und den vermeintlichen Stammtischkommentierern hier zu suggerieren geistig mehrere Ebenen über ihnen zu stehen. Das ist hier meines Erachtens total unangebracht aber den Sinn und Zweck konnte man schon nach einer Handvoll Posts durchschauen.
Fußball ist ein einfaches Spiel: 22 Spieler rennen 90 Minuten einem Ball nach… und am Ende diskutiert man drüber. Jeder nach seiner Fasson. Nur manche sehen sich wie in allen Lebensbereichen gleicher als die anderen. Dementsprechend sage ich dazu nur ein Wort: Auf Wiedersehen!
@Marco05: Nein, das kann ich so nicht stehen lassen. Meiner Erfahrung nach ist Alain Sutter ein durchaus ernsthafter Diskussionspartner, dem es tatsächlich um den Austausch von Ansichten geht und nicht darum, andere dumm aussehen zu lassen oder sich im Licht seiner intellektuellen Überlegenheit zu sonnen. Natürlich ist er ab und zu etwas polemisch, aber das dient in der Regel nur dazu, die Diskussion anzuheizen. Wenn du dich davon nicht abschrecken lässt, sondern darauf einlässt und dich ernsthaft mit seinen Argumenten auseinandersetzt, werdet ihr eine wunderbare Diskussion haben.
Naja auch hier gilt: jeder hat seine Meinung. Meine ist eine andere. Überdies habe ich an derartig „philosophischen“ Diskussionen kein Interesse. Wie gesagt, Fußball ist ein einfaches Spiel und ich halte es auch auf dem bisherigen Diskussionsniveau für vollkommen ausreichend. Zumal das Ganze ja im Kern die Diskussion nicht weiter bringt als wenn man es anders macht, es sieht nur anders aus. Oder auf den Fußball bezogen: In Schönheit gestorben. Das ist weder fußballerisch noch privat meine Intention. Das Leben ist kompliziert genug. Deswegen soll so diskutieren wer will, ohne mich.
So soll es ja auch sein. Niemand soll sich gezwungen fühlen, an Diskussionen teilzunehmen, die ihm nicht gefallen – was auch nicht notwendig sein sollte, denn auf diesem Blog sollte ja für jeden Geschmack etwas zu finden sein. Nur was spricht dagegen, dass genausowenig wie Alain dir deinen „einfachen“ Ansatz über Fußball zu diskutieren streitig macht, du ihm seinen in deinen Augen überkandidelten und hochtrabenden Stil missgönnst? Es ist doch genug Platz für alle da.
Im Grunde gebe ich dir absolut recht aber „missgönnen“ ist in dem Zusammenhang das komplett falsche Wort.
Wie gesagt (und wie auch du sagst) hat jeder das Recht so zu kommentieren wie es ihm beliebt solange eine gewisse Etikette und die Blogregeln beachtet werden.
Genauso steht auch jedem das Recht zu eine Meinung zu der jeweiligen Art zu haben. In meinem Fall ist die das mich sowas nervt. Das habe ich allerdings nicht über Gebühr hier postuliert (vielleicht 1-2 Mal).
Auch die dramaturgisch unwertvollen Abschiedsabsichten habe ich nicht kommentiert sowie auch nicht das noch unwertvollere Brechen dieser.
In dem Beispiel hier konnte ich nicht umhin die Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit zu kommentieren. Damit soll es von meiner Seite auch gut sein.
Immer wieder Gladbach! Es ist schon bezeichnend, dass es in den letzten 10 Jahren immer wieder Gladbach war, die uns erfolgreich in die Suppe spucken. Seit 2010 gab es immerhin 22 Duelle in der Bundesliga. Und ich müsste mich schon sehr irren, ob es wirklich einen Gegner gibt, wo es dem FCB nicht gelungen ist auch nur 50 % der Spiele zu gewinnen. Selbst gegen den BVB ist die Bilanz in der Liga besser.
Gegen Gladbach sind es gerade einmal 9 Siege. Das erinnert einen an Zeiten, wo selbst die Spieler des FCB schon keine Lust mehr hatten, zum FCK zu fahren.
Und wie immer in diesen Spielen gegen Gladbach werden gerade am Bökelberg haarsträubende Fehler begangen, während bei Gladbach fast alles funktioniert.
Im vorletzten Spiel schafft es ein natürlich in dem Spiel wieder überragender Sommer kurz vor Schluß noch mit den Fingerspitzen an den Ball zu kommen. Im letzten ist es dann kurz vor Schluß ein Ginter, der auf der Linie klärt.
Nein, das soll nicht die Spielweise des FCB entschuldigen. Aber die Truppe vom Freitag befindet sich in guter Gesellschaft mit den Mannschaften der letzten 10 Jahre.
Es gibt -warum auch immer – keine andere Mannschaft in der Liga, gegen die der FCB immer wieder mehr als mäßige Leistungen und mehr als mäßige Ergebnisse bringt.
Vermutlich ist das ebensowenig zu erklären, wie z.B. die Tatsache, das Gladbach es seit Dezember 2007 nicht mehr geschafft hat, in Freiburg zu gewinnen.
@willy, danke für diene sachliche Antwort, du hast Recht mit deiner Definition von Cybermobbing, hier war ich im Irrtum.
Ich kann hier einfach teilweise nur den Kopf schütteln. Wir haben jetzt 24 Tore in 15 Spielen kassiert. Wieso ist es da nicht legitim, den Trainer in die Pflicht zu nehmen? Flick wird hier von vielen als Opfer der Umstände hingestellt – aber sorry: das ist doch zu billig.
Es muss doch erlaubt sein, wenn man vom Trainer erwartet dass er dieser Gegentorflut entgegen wirkt. Ohne deswegen gleich als Fanboy des vorherigen Trainers oder Königsmörder diffamiert zu werden.
Und das Thema Thiago kann ich bald nicht mehr lesen. Was soll dieses permanente Mimimi? Auch mit Thiago hätten wir massive Probleme (wenn er denn überhaupt spielen würde, ich bin da bei den Ausführungen von willythegreat).
Ich vermisse hier Diskussionen, wie wir aktuell aus dieser Misere heraus kommen könnten. Welche Umstellungen würdet Ihr als sinnvoll erachten?
Hier mal mein Vorschlag. Neuer im Tor ist unantastbar. In der Verteidigung würde ich Alaba auf LAV ziehen. Hernandez als linker IV; Süle auf rechts (trotz seiner diskutablen Leistung in Gladbach). An Pavard auf RAV würde ich erstmal fest halten. Oder Sarr mehr Chancen geben – würde sich jetzt in Kiel ja anbieten.
Im Mittelfeld dann Kimmich und Goretzka. Wenn wir das auf RAV überhaupt nicht mitbekommen, dann muss Kimmich wieder auf seinen alten Posten. Ohne Wenn und Aber. Das wäre dann die Chance für Roca oder Tolisso im Mittelfeld. Auf Außen sehe ich Coman , Gnabry und Sane gesetzt (da kann man in der Startformation variieren). Erstes Backup wäre dann Musiala. Müller weiter hinter Lewa, wenn er mal einen schlechten Tag hat (wie in Gladbach) würde ich dann im Lauf der zweiten Halbzeit durch Choupo ersetzen. Im Sturm ist dann Lewa natürlich auch unantastbar.
Ich finde auch, dass man Flick mal deswegen kritisieren sollte, warum er Hernandez zuletzt 2mal draußen ließ und warum er ihm gefühlt nie die Chance gibt, dass er auf der IV-Position ran darf.
Ansonsten gehe ich mit deiner präferierten Aufstellung mit, außer dass ich Alaba durch Davies ersetzen würde. Wenn ein Spieler, der im nächsten Jahr nicht mehr da sein wird, nicht deutlich besser ist, dann gehört er auf die Bank, damit diejenigen, die nächstes Jahr Leistung bringen sollen, nicht ein halbes Jahr als Ergänzungsspieler hinter sich haben. Pavard gehört dahingehend unterstützt, dass wieder ein Rechtsfuss vor ihm spielt, damit er sich wieder mehr auf die Defensive konzentrieren kann und nicht mehr so oft bis zur Grundlinie marschieren muss. Sane muss im Zweifelsfall dann halt auch mal links spielen.
Mich wundert sowieso, dass Sané nicht öfters links spielt, hat er ja auch bei Pep zumindest zeitweise (hab nicht alle City-Spiele gesehen) getan. Ich mag Sané als Spieler und fand es auch richtig, dass er geholt wurde. Im Augenblick agiert er aber eher wie eine „freie Radikale“ in unserem Spiel, geht ein hohes Risiko mit seinen Dribblings, was zu vielen Ballverlusten führt – mit den Konsequenzen, die wir jetzt schon allzuoft gesehen haben bei der hochstehenden Abwehr. dass er mit seinen platzierten Schüssen nach einem dribbling auch schon erfolgreich war, möchte ich natürlich nicht übergehen, im Augenblick überwiegt aber erstere Variante, leider. Womöglich ist er immer noch nicht so gut eingebunden, Tatsache ist aber, dass wir im Augenblick über beide Flanken nicht so effektiv und durchschlagskräftig, besser: „durchspielkräftig“ sind, dass wir uns mal mit Kombinationen in den Strafraum spielten und in gefährliche Positionen. Stattdessen kommen dauernd hohe Flanken, wodurch meistens Kopfbälle möglich werden und weniger scharfe Schüsse. Fiel mir vor allem gegen Gladbach auf.
Hernandez innen, Davies außen würde ich auch gerne mal sehen, und davor darf ruhig Alaba noch ran, wenn Flick Roca nicht vertraut. Hätte den Vorteil, dass Kimmich ein wenig weiter vorrücken könnte. Müller könnte dann auch mal eine Pause bekommen.
@severalseasons: ich denke auch, dass sich Sane auf links womöglich sogar sehr wohl fühlen würde. Auf rechts hat er durch den AV deutlich weniger Unterstützung, weil egal wer RV spielt, derzeit offensiv keine große Hilfe ist. Als Rechtsfuß ist Sanes Weg nach innen quasi vorprogrammiert und das ist im Prinzip halt dann auch leichter zu verteidigen, vor allem wenn das letzte bisschen Spitzigkeit noch fehlt nach der langen Pause.
Spielt er auf links, dann hat er mit Davies einen Partner, der offensiv viel stärker ist. Das erfordert zwar mehr Disziplin in der Rückwärtsbewegung, aber dann hat er umso mehr die Chance zu zeigen, dass er auch beissen kann.
Meine erste Elf:
Neuer – Pavard, Süle, Hernandez, Davies – Kimmich, Goretzka – Gnabry, Müller, Coman – Lewandowski
Boateng wäre 1. Ersatz für Süle, Alaba wäre der 1. Ersatz für Hernandez, Davies und Kimmich, Tolisso der 1. Ersatz für Goretzka und dann noch Musiala und Sane als 1. Ersatz für die offensive Dreierrreihe. Mit diesen 15 Spielern sollte man einen guten Kern zur Verfügung haben. Costa, Choupo-Moting, Sarr und Roca können dann erst einmal noch besser reinschnuppern bzw. langsamer herangeführt werden. Wenn jeweils nur einer aus diesem Quartett in einer Elf steht, die ansonsten nur aus den oben genannten 15 Feldspielern besteht, dann kann man ihm auch viel besser helfen. Hast du dagegen zu viele dieser Spieler auf einmal drin, dann tun sie sich viel schwerer, weil die Abstimmung einfach fehlt.
Die Probleme der Mannschaft liegen m.E. vor allem im Kopf. Triple gewonnen. 8x Meister in Folge. Dazu die ungewöhnliche Saison und keine Ruhepause. Dann gehen einige wichtige Mitspieler, Du musst phasenweise auf Teile des Gehalts verzichten, Dich andauernden Tests unterziehen usw. Solange das große Ziel CL-Titel in Sicht war, nimmst Du das noch gerne in Kauf. Aber dann kommt irgendwann der mentale Einbruch. Zumal die neuen Spieler nun auch nicht den Schwung in die Mannschaft bringen, die es gebraucht hätte. Da kann man nun über mangelnde Professionalität reden, aber gegen diesen mentalen Einbruch ist schwer etwas zu machen.
Nicht umsonst haben viele Experten schon vor der Saison gesagt, dass die Chance auf einen anderen Meister in der dieser Saison so groß sein wird wie lange nicht mehr. Und dann kommt die Phase, in der die Ergebnisse nicht mehr stimmen. In der die Spielweise nicht mehr stimmt. Und jeder fängt an, zu hadern. Und genau an diesem Punkt sind wir jetzt. Eigentlich hätten wir eine normale Winterpause gebraucht, um etwas körperlich, aber vor allem vom Kopf her durchzuschnaufen und dann auch mal 2 Wochen am Stück systematisch zu traineren, damit sich Abläufe wieder einspielen können. Im Moment habe ich den Eindruck, dass Flick genau das bei einigen Spielern systematisch nachholt. Süle war ein paar Wochen raus, Pavard auch, Davies ebenso, nun ist Hernandez dran. So bekommen die Spieler nur ihre individuelle Pause, aber das hilft natürlich nicht mit Blick auf die Abläufe, die so auch nicht trainiert werden können. Aber von der Idee her finde ich das ganz clever. So bekommen einzelne Spieler einfach mal für 1-2 Wochen etwas Entlastung und vielleicht sind dann die meisten im März wieder besser beieinander.
@Willy: Sané ist Linksfuß, aber das meintest du wohl, sonst müsste er ja auf rechts auch nicht nach innen ziehen. Andererseits hatten wir mit Robben ja jemanden, bei dem das gut geklappt hat.
Da beklagt sich jemand als Fanboy diffamiert zu werden.
Einen Satz später diffamiert er andere „Und das Thema Thiago kann ich bald nicht mehr lesen. Was soll dieses permanente Mimimi?“
Kannst du dir nicht ausdenken. Wenn es nicht so traurig wäre….
Was das mit Diffamieren zu tun hat, musst Du mir jetzt aber schon erklären.
Scheint mir zur aktuellen Diskussion zu passen, deshalb mal etwas Eigenwerbung:
https://m.focus.de/sport/fussball/bundesliga1/fc-bayern-flick-ploetzlich-in-der-kritik-bayern-trainer-stellt-grosse-fehler-nicht-ab_id_12851607.html
@Justin:
Liest sich interessant.
-Was ich mich frage ist, wie lange wird es dauern bis Spieler aus der zweiten Reihe schlechte Laune kriegen, wenn das Leistungsprinzip außer Kraft gesetzt ist?
– War Flick in die Transfers eingebunden?
Der hier manchmal vorherrschende „Salihamidzic hat ihm ein paar Notnägel aus der Resterampe vorgesetzt“ -Tenor, erscheint mir doch sehr FCB-untypisch.
Du hast doch ein recht gutes Ohr am Verein.
Weißt du da mehr?
Nachtrag:
In deinem Artikel heißt es, dass Alaba eine Mitverantwortung trägt.
Gerade gelesen, dass der sich, im Vergleich zum Vorjahr, massiv verschlechtert hat und nur noch die Hälfte seiner Zweikämpfe gewinnt.
Wie sinnvoll ist es dann noch, stur an ihm festzuhalten, anstatt zukunftsorientiert für die nächste Saison zu planen und sich andere Leute einspielen zu lassen?
Man hört immer wieder, dass selbst Sané nicht der Wunschspieler von Flick gewesen sein soll, aber so funktioniert es beim FC Bayern ja eh nicht. Flick hat größtenteils Spieler bekommen, die von den Anlagen her zum FC Bayern und seinem Stil passen. Diskutabel sind vor allem Sarr und die Sache mit Roca. Ich glaube aber nach wie vor, dass Roca den Bayern langfristig helfen kann. Man hat vielleicht unterschätzt, wie weit der Weg von Espanyol zu Bayern ist und wie schwer es wird, die Qualität von Thiago aufzufangen. Andererseits wäre es auch mit anderen Bewusstsein schwer geworden, das anzugehen. Im Mittelfeld sehe ich die größte Diskrepanz zwischen dem, was Flick sich vorstellt und dem, was er zur Verfügung hat. Da wird der Sommer interessant.
Ansonsten bin ich mir ziemlich sicher, dass dem Trainer nix einfach so vorgesetzt wird. Es gibt immer einen Austausch, bei dem der Klub natürlich das letzte Wort hat im Zweifelsfall. Ich sehe den Kader eher nicht als Ausrede, sondern als Chance, die es zu nutzen gilt.
Was Alaba angeht, hast du insofern recht, dass seine Formkurve kaum zu übersehen ist und gerade die Sache mit Lucas doch sehr komisch anmutet. Ich würde als Trainer auch versuchen, Alaba erstmal rauszunehmen. Wenn ich versuche, mich in Flick reinzuversetzen, dann glaube ich, dass er in Alaba einfach noch mehr sieht als den Fußballer. Er sieht in ihm vielleicht den Schlüssel zur Behebung der Probleme. Nach dem Motto: Wenn der wieder konstant abliefert, steht auch der Rest wieder besser. Alaba hat das Kommando hinten und so die Verantwortung. Vielleicht hat Flick Sorge, dass es ohne noch wilder wird. Andererseits zeigt das Leverkusen-Spiel, dass es auch ohne geht. Bin da gespannt auf die kommenden Wochen. Ich glaube gelesen zu haben, dass Flick erstmals auch Alaba öffentlich in die Pflicht genommen hat.
@Justin:
Danke für deine Einschätzung.
Hoffen wir, dass Flick die Chance nutzt.
Ich bin eigentlich guter Dinge, dass Flick da einen Weg raus findet. Wobei ich gleichzeitig skeptisch bin, ob er ein Trainer ist, der eine Alternative zum attraktiven und zweifelsohne erfolgreichen Fußball entwickeln kann, für den er steht. Das muss ja gar nicht bedeuten, dass er von seinen Prinzipien (hoch verteidigen, schnell in die Spitze spielen, hohe Intensität) abweicht. Etwas mehr Variabilität wäre ganz schön. Gladbach hat es jetzt schon zweimal vorgemacht, dass kleine Anpassungen manchmal Wunder bewirken können. Eigentlich ist Flick sehr detailversessen. Vielleicht liegt es wirklich maßgeblich daran, dass er einfach nicht die Zeit hat, sich um mehr zu kümmern als Plan A. Einiges lässt einen aktuell ratlos zurück.
https://m.spox.com/de/sport/fussball/bundesliga/fc-bayern/2101/Artikel/flicks-baustelle-abwehr-im-check-nibelungentreue-vor-leistungsprinzip-alaba-suele-boateng-hernandez-pavard-davies-sarr-ftr.html
@Justin: Danke für den sehr interessanten Artikel!!! Dem kann ich nur voll und ganz zustimmen!
So schnell kann’s halt gehen. Erst gefeierter Held und jetzt hagelt es Kritik. Natürlich auch nicht ganz unbegründet.
Ich fand auch am Freitag einige Entscheidungen bzw. „Nicht-Entscheidungen“ etwas fragwürdig. Warum wurden Hernandez und Musiala nicht eingewechselt? Süle oder wahlweise Pavard hatten wirklich keinen guten Tag und hätten schon zur Halbzeit gegen Hernandez ausgetauscht werden können.
Auch Alaba weit weg von seiner Normalform. Bzw. aktuell entspricht das Gezeigte leider seiner Form der vergangenen Wochen :(
Vielleicht sollte man ihn eben wirklich auch mal auf die Bank verbannen und stattdessen mit Hernandez beginnen. Alaba ist zwar sicher der bessere Aufbauspieler, aber zweikampftechnisch Lucas unterlegen. Und momentan geht uns Zweikampfstärke im Zentrum ab!!
Musiala hätte ab der 70 Min. (für Sane) sicher auch nochmal Schwung gebracht!
Thema Ingame Coaching: Vielleicht sehe ich es nur nicht, aber was Umstellungen und Einflussnahme während des Spiels betrifft, muss sich Hansi noch extre, verbessern. Wenn man 2-0 bei einer so konterstarken Mannschaft wie Gladbach führt, kann man doch auch einfach mal etwas tiefer stehen und den Gegner kommen lassen. Klar, wir waren mega erfolgreich mit der Flick-Taktik des hohen Pressings. Aber muss man das immer und gegen jeden Gegner so gnadenlos durchziehen?! Die Qualität unserer Spieler sollte eigentlich genügen, einen 2-0-Vorsprung mit „Ballbesitzfußball“ zu halten und dann evtl. selbst mit einem Konter für die Vorentscheidung zu sorgen.
Aktuell bin ich mir jedenfalls zu keinem Zeitpunkt eines Spiels „sicher“, dass wir die jeweilige Partie im Sack habe. Das 3-2 gegen den BVB wäre auch so ein Bsp. Ebenfalls 2-0 geführt, dann das 2-2 kassiert und mit Glück noch 3-2 gewonnen. Aber auch in dem Spiel haben wir exakt die gleichen Tore kassiert wie gegen Gladbach: Steilpass durchs Zentrum, Stürmer kann alleine auf Manu zulaufen und versenkt die Dinger. Ist einfach viel zu einfach, Tore nach Schema F gegen uns zu erzielen. Und DAS muss Flick endlich irgendwie in den Griff bekommen!!!
Dem ist fast nix hinzuzufügen. Es ist mir völlig schleierhaft, dass Flick die Neuzugänge verhungern läßt. Es kann mir niemand erzählen, dass er bei ihrer Verpflichtung komplett übergangen wurde. Momentan leben wir von der individuellen Klasse unserer Offensive und von sonst von gar nichts.
Eine kleine Korrektur muss sein :-) In Dortmund haben wir nie 2-0 geführt, sondern nur 3-1. Aber auch da wäre es nach dem 3-2 fast noch schief gegangen. Man darf gespannt sein, wieviele Tore wir gegen Kiel machen müssen um weiterzukommen.
@Klaus: Ich glaube, er meint das Spiel gegen den BVB im „Supercup“ 2020. Da haben wir 2:0 geführt, dann wie oben beschrieben den Ausgleich kassiert, bevor Kimmich im Fallen das 3:2 gelingt :) Wenn ich falsch liege, sorry! Beste Grüße.
Ups. Das hatte ich schon wieder vergessen. Aber du hast Recht. Leider ändert das nicht an unserer Misere. Schaun mer mal am Mittwoch …
@jo
Denke er nimmt jetzt Lucas ins Zentrum (sein Stammplatz ab 21/22) mit Boa um eine gewisse Stabilität zu bekommen. Alaba auf LAV wo er ähnlich wie Kimmich auf RAV das Spiel eröffnen kann. Auf RAV dann Pavard der wie schon früher eher konservativ spielt.
Davie muss jetzt erst einmal wieder die basics trainieren. Alles das was Davies so furios exzellent gemacht hat fehlt momentan. Was mir besonders aufgefallen ist das er nach Ballverlust nicht mehr jeden Ball bzw Gegner hinterher sprintet- aber genau das war ja sein großes Plus.
Ich meinte das 3-2 im Supercup. Glaube wir lagen 2-0 in Front. Haaland machte dann das 2-2 und hatte die Chance zum 3-2 im Eins-Eins gegen Neuer, der dann stark parierte…
Josh machte dann mit dem „Bayern-Dusel“ das 3-2 :-)
Nachdem ja Hernandez in den letzten Tagen sehr intensiv diskutiert wurde, habe ich mir seine Einsatzzeiten mal angesehen.
In der „Vorrunde“, also bis Dezember, stand er in 19 Pflichtspielen uneingeschränkt zur Verfügung (Union rechne ich mal nicht wg. mutmaßlicher Schonung nach seiner Verletzung). In diesen Spielen stand er 17-mal auf dem Platz, davon 14-mal in der Startelf.
Das sieht bis dahin sehr gut für ihn aus.
Das einzige was diskussionswürdig ist, sind dann seine beiden Bankplätze in der „RR“. Da wäre ich auch von zumindest einem Einsatz ausgegangen. Aber auch jetzt steht er im Ranking nach Einsatzminuten noch auf Platz 8 bei den Feldspielern.
Mein Fazit: Um Hernandez mache ich mir eigentlich wenig Sorgen. Er hatte seine Einsätze und wird auch seine Einsätze bekommen. Vielleicht nicht so viele, wie er es sich selber erträumen würde. Aber das liegt in der Natur der Sache.
Es gibt im Kader eigentlich nur einen Spieler, der bei vernünftiger Abwägung mit seinen Einsätzen unzufrieden sein dürfte und das ist Roca. Aber vielleicht werden wir aus diesem Mysterium auch noch irgendwann schlau ;-)
Ich empfinde es auch als etwas überzogen, Flick zu unterstellen, er würde ihn ignorieren oder Leute absichtlich übergehen. Ich hätte mir für viele auch andere Einsatzzeiten gewünscht, aber beim Versuch, Flick zu verstehen, gibt es schon für jede Personalie nachvollziehbare Gründe. Und nochmal: nachvollziehbar bedeutet nicht, dass ich es auch so gemacht hätte.
Naja. Ich sehe da allenfalls einen (gefährlichen) nachvollziehbaren Punkt: Alaba spielt weil Flick glaubt ihn dadurch halten zu können. Kann es sein dass er Angst hat Alaba zu vergrätzen wenn er ihn (vorerst dauerhaft) auf die Bank setzt?
Nach allem, was man hört, ist der Abschied von Alaba doch bereits besiegelt. Ich glaube nicht, dass Flick da als einziger im Wolkenkuckucksheim schwebt und sich noch irgendwelche Illusionen macht. Sensibel muss man mit der Situation trotzdem umgehen, weil Alaba wegen seiner Vertragssituation under Sonderbeobachtung steht, und speziell im Transferfenster eine Pause leicht als Anzeichen auf einen unmittelbaren Abschied gedeutet werden könnte. Dann war er zumindest letztes Jahr noch der Abwehrchef, und es ist unklar, wer aktuell diese organisatorische Rolle übernehmen könnte. Im Mannschaftsgefüge ist er auch gut vernetzt und in der Hierarchie recht weit oben. Das sind alles Faktoren, die neben seiner persönlichen Form mit reinspielen, und diese Entscheidung verkomplizieren. Ich finde auch, dass er rein sportlich jetzt mal auf die Bank gehört und hoffe, dass Flick den entsprechenden Mut aufbringt, aber ganz ohne Risiko ist eine solche Entscheidung nicht.
Warum spielte Hernandez relativ häufig? Meine Vermutung ist, weil Flick kaum Alternativen hatte. Anfangs war Davies außer Form und Flick dachte, dass er eine Pause braucht. Dann war Davies verletzt. Seit Davies wieder fit ist, scheint er wieder gesetzt. Da Flick Alaba ebenfalls bislang für unantastbar ansieht, bleibt für Hernandez nur die Bank. Lange wird er sich das nicht mehr anschauen. Er ist fit, engagiert und hat bei seinen bisherigen Einsätzen in dieser Saison sicherlich nicht schlechter ausgesehen, als Alaba und Davies.
Denke das er Alaba auf LAV denn von da aus kann er auch gut das Spiel eröffnen.
Lucas dann LIV
Ist deine Schlussfolgerung also allen Ernstes, dass Hernandez jetzt die RR auf der Bank verbringen wird?
Und was heißt, er wird sich das nicht länger anschauen? Du meinst länger als eine Woche? Eine ganze, lange Woche? Mehr ist das bis jetzt nämlich nicht, wenn man auch bei diversen Kommentaren den Eindruck hat, Hernandez würde jetzt schon monatelang auf der Bank schmachten. Die psychologischen Mechanismen eines solchen Alarmismus sind in dem Fall zwar leicht nachvollziehbar, aber deshalb trotzdem nicht gerechtfertigter.
Wie gesagt, ich behaupte er wird seine Einsätze bekommen. Wir werden sehen.
@Jo: was macht das im Kopf eines Spielers der in der Hinrunde überzeugt hat, wenn er – nachdem alle Kandidaten für LAV, LIV und RIV wieder fit sind – zwei Spiele komplett von der Bank ansehen muss? Und das Team dabei einmal 0-2 in Rückstand gerät und beim anderen Spiel nach Führung nach 2-3 verliert?
Ich denke Du beschönigst da gerade etwas.
Aber egal. Hernandez MUSS morgen in der Startelf stehen. Ansonsten haben wir mMn ein massives Problem mit dem Leistungsprinzip.
@Stiftl.
Und ich denke, dass du gewaltig dramatisierst. Was auch immer deine Gründe sein mögen.
Und wenn es Hernandez tatsächlich nicht verkraften sollte, mal eine Woche auf der Bank zu sitzen, wäre er hier schlicht falsch am Platz.
Aber ich zweifle ja nicht an der Professionalität von Hernandez, wie einige andere.
@Jo: Natürlich wird Hernandez seine Einsatzzeiten kriegen. Wenn wir nicht gerade absoluten Schiffbruch erleiden, was den nationalen Pokal und die CL betrifft, dann wird der Rest dieser Saison so intensiv, dass es ohne Wechsel nicht geht. Bei dem Programm werden auch Spieler wie Tolisso, Costa und sogar Roca und Sarr genügend Einsatzzeiten bekommen. Mir geht es aber vor allem darum, dass wir seit Trainingsbeginn nach Weihnachten 2 Wochen ohne 3-Tages-Rhythmus mit einigen Trainingseinheiten hatten und man davon ausgehen kann, dass sich der Trainer in Sachen Wunschelf in der Zeit Gedanken gemacht hat. Das hatte den Effekt, dass das Duo Alaba und Davies 180 Minuten spielen durfte und Hernandez noch bei 0 Minuten im Jahr 2021 steht. Für mich ist das zumindest ein Fingerzeig, wie der Trainer ursprünglich plant und wen er seinen Vorstellungen nach für die Position des linken Innenverteidigers und die Position des linken Verteidigers präferiert. Für Hernandez kann da schon der Eindruck entstehen, dass er in Flicks Gunst mittlerweile wieder hinter Alaba und Davies steht. Im Vergleich zur letzten Saison, als Flick wegen der coronabedingten Entzerrung des Spielplans und der deutlichen Reduzierung der ansonsten anfallenden englischen Wochen, ohne Rotation auskommen konnte, geht der Verzicht auf Wechsel nicht mehr und deshalb wird Hernandez seine Spiele kriegen. Es werden aber halt möglicherweise (nur um Beispiele zu nennen) Spiele im Pokal gegen Kiel und (ein Sieg am Mittwoch vorausgesetzt) Darmstadt bzw. in der Liga bei Hertha und gegen Bielefeld sein, damit sich Alaba und Davies für Spiele wie die Klub-WM, die CL etc. schonen können. Das ist zwar dann schon mal mehr als im Vorjahr für Hernandez aber wenn er das Gefühl bekommt, dass egal welche Leistung er bringt und egal wie sehr seine Konkurrenten schwächeln, diese trotzdem in der Gunst des Trainers vorne liegen, dann wird ihn das nicht zufriedenstellen. Ein Spieler, der rein als Ergänzungsspieler geholt wurde, wird sich über jeden Einsatz freuen, aber nicht ein amtierender Weltmeister, der seine Verletzungsmisere augenscheinlich überstanden hat und in der Hinrunde mehr als solide performt hat. Bei Hernandez wird möglicherweise bald auch noch der Druck dazu kommen, dass er um seinen Platz im EM-Kader fürchten muss. Wenn er bei Bayern nur Ergänzungsspieler sein sollte, kann es sein, dass ihm auch bei der Nationalelf andere Spieler den Rang ablaufen. Sein Bruder Theo spielt beispielsweise bei Milan eine echt starke Saison und so wie Deschamps Hernandez kurz vor der WM 2018 zur Überraschung vieler aus dem Hut zauberte, könnte das auch im Frühjahr 2021 in der anderen Richtung der Fall sein. Hernandez ist ein Musterprofi, was er im Vorjahr bewiesen hat, als kein Murren von ihm zu hören war, obwohl er auch da schon fit war und trotzdem kaum Einsatzzeit bekam. Ob er sich im zweiten Jahr noch einmal so wird abspeisen lassen, wage ich zu bezweifeln. Das wäre für mich auch kein Zeichen von Charakterschwäche, wenn er dann zum Ende der Saison sagt, dass es das für ihn war und er weg möchte. Wenn ein fitter Spieler mit seinem Anspruch nach einem weiteren Jahr als Ergänzungsspieler damit zufrieden wäre, wäre das für mich eher ein Zeichen für Charakterschwäche. Er wird sich auch fragen, was er sonst noch tun kann, als sich im Training voll reinzuhängen und im Spiel seine Leistung zu bringen.
Vielleicht dramatisiere ich das ganze etwas zu sehr nach erst 2 Spielen. Es kann auch sein, dass sich die Frage im Falle einer Verletzung eines Spielers aus dem Trio bald von selbst löst. Es ist für mich halt einfach auffällig, dass sich Flick wenn er die Wahl hatte bisher fast nie pro Hernandez entschieden hat.
@Willy.
Das halte ich jetzt für eine realistische Einstellung.
Soweit sind wir uns einig. Hernandez ist ein Profi und wird hier weiter voll durchziehen, auch wenn ihm in der Zukunft einiges nicht passen sollte. Und er wird seine Spiele bekommen.
Welche Spiele das dann werden, ist tatsächlich nicht absehbar. Vielleicht gibt es da die eine oder andere Enttäuschung. Aber auch hier gibt es bisher keinen Grund zur Unzufriedenheit. Er hat war in allen Spitzenspielen (2xBVB, 2xAtletico, Sevilla, Leverkusen, Wolfsburg, in Salzburg) Starter, gegen Leipzig war er verletzt. Das Spiel gegen MG war jetzt das erste aus dieser Kategorie das er verpasst hat.
Was das für die EM bedeutet, falls er nicht durchgängig spielt, wird man sehen. Aber, klingt vielleicht zynisch, was will er machen? Außer eben in jedem Spiel das er bekommt bestmöglich abzuliefern.
Und in die Zukunft geschaut. Selbst wenn sich herausstellen sollte, dass er hier in der RR deutlich nur Ergänzungsspieler sein wird. Ist es dann selbstverständlich und vernünftig seinen Abgang anzustreben? Für mich nicht. Könnte eher ein ganz fataler Fehler sein. Er ist dann 25 Jahre, steht hier noch drei Jahre unter Vertrag. Und gehen wir mal davon aus, dass Alaba geht, dann ist ihm doch hier die Bahn bereitet. Er ist bei einem der Topvereine unter Vertrag, hat ein Megagehalt, spielt immer um jeden Titel, hat sich zwei Jahre „eingearbeitet“, der größte Konkurrent geht, Brazzo wird sich hüten ihm einen anderen Mega-Einkauf vor die Nase zu setzen. Und das wegwerfen und gehen?
Das wegwerfen weil er mal ein paar Spiele nicht gemacht hat? Daran kann er sich in 10 Jahren ja nicht mal mehr erinnern. Das sind Situationen in denen sich zeigt, ob ein Spieler gut beraten, oder einfach clever ist.
Könnte natürlich sein, dass tatsächlich, wie leider so oft, eine Verletzung sowieso alle Probleme dergestalt löst. Aber auf solche „Lösungen“ würde ich natürlich liebend gerne verzichten und lieber mit den „Problemen“ leben.
@Jo: Eine Garantie für Hernandez gibt es auch nach einem Abgang von Alaba nicht. Man will scheinbar Upamecano und wenn man den nicht kriegt, wird man sich wohl anderweitig umschauen. Dann kommt irgendwann hoffentlich auch Nianzou als Alternative in Frage und wenn Boateng gehen sollte, evtl. noch jemand. Süle steht bei Flick auch nicht so schlecht im Kurs, was man auch daran sieht, dass Flick Süle nach mehrmonatiger Pause und ohne Matchpraxis gleich ins kalte CL-Wasser warf, während Hernandez kaum eine Chance bekam. Von daher kann Hernandez nicht automatisch davon ausgehen, dass seine Zeit automatisch gekommen ist, vor allem weil dann ja mit großer Wahrscheinlichkeit immer noch der Trainer am Ruder sein wird, der ihn bisher auch nicht unbedingt als uneingeschränkt geeignet für seine Abwehr gehalten hat.
Natürlich hat er in der Hinrunde oft gegen namhafte Gegner gespielt. Wer hätte das aber sonst machen sollen? Davies war erst völlig außer Form und dann über 6 Wochen verletzt.
@Willy
Richtig eine Einsatzgarantie hat er auch nächstes Jahr nicht. Allerdings wird das für jeden anderen ambitionierten Verein genauso gelten.
Und dort fängt er wieder von vorne an. Als der, der es bei Bayern nicht geschafft hat. Und trotzdem eine Menge Geld gekostet haben wird.
Es ist Profifußball, auf höchstem Niveau. Da gibt es selten Geschenke.
@Jo: eine Einsatzgarantie wird außer einer Handvoll Spieler kaum jemand haben und das ist auch gut so. Die Chance auf realistische Einsatzchancen kann ein Spieler normalerweise aber ganz gut einschätzen, vor allem wenn er mit einem Trainer längere Zeit zusammenarbeitet. Ich persönlich glaube, dass sich die Zukunft von Hernandez in den nächsten Wochen/ Monaten entscheiden wird. Wenn er sich weiterhin bestenfalls mit Davies als LV abwechseln darf, keine Chancen als LIV bekommt und Bayern möglicherweise relativ frühzeitig die Verpflichtung von Upamecano klarmachen sollte, dann wird es zu Gesprächen kommen und zwar nicht nur zwischen Verein und Spieler, sondern auch zwischen Vorstand und Trainer, denn in der derzeitigen Situation wäre es wirtschaftlich nicht zu verantworten, einen Spieler der Gehaltsklasse von Hernandez als Ergänzungsspieler zu behalten. Bei diesem Gespräch müsste dann Flick klipp und klar sagen, ob er Hernandez als künfitge Stammkraft sieht oder nicht.
Das andere Argument deiner letzten Antwort kann man so oder so sehen. Ich persönlich würde als Spieler, der es in zwei Jahren nicht geschafft hat, einen Stammplatz zu bekommen, auf einen Wechsel drängen und versuchen woanders durchzustarten. Das Argument es im dritten Jahr unter anderer personeller Konstellation noch einmal zu versuchen, hat allerdings auch seine Berechtigung.
@jo
Denke er nimmt jetzt Lucas ins Zentrum (sein Stammplatz ab 21/22) mit Boa um eine gewisse Stabilität zu bekommen. Alaba auf LAV wo er ähnlich wie Kimmich auf RAV das Spiel eröffnen kann. Auf RAV dann Pavard der wie schon früher eher konservativ spielt.
Davie muss jetzt erst einmal wieder die basics trainieren. Alles das was Davies so furios exzellent gemacht hat fehlt momentan. Was mir besonders aufgefallen ist das er nach Ballverlust nicht mehr jeden Ball bzw Gegner hinterher sprintet- aber genau das war ja sein großes Plus!
Also mir macht Davies etwas Kummer. Hatte den Eindruck/die Hoffnung er hätte sich wieder gefangen. Aber das Spiel gegen Gladbach war wieder ein deutlicher Rückschritt. Nach vorn kein Faktor. Defensiv eher wacklig und viele seiner Zuspiele schlecht getimt. In der Form hilft er weder nach vorn, noch hinten. Aktuell würde ich ihn eher weiter vorschieben und hinten eher Hernandez sehen.
Nein Alaba
Pavard Boa Lucas Alaba
Da sind wir doch tatsächlich mal einer Meinung :-)
Die ganze Thiago Diskussion hätte man sich vielleicht sparen können, wenn man Kimmich als AV gelassen und Thiago die unumstrittene Nr. 1 auf der 6er Position zugesprochen hätte. Die Formation, mit der man die CL gewonnen hat.
Aber es gab ja viele Stimmen (insb. hier), die Kimmich als den weltbesten 6er ausmachten, der den FCB lenkt und leitet wie sonst nirgendwo auf diesem Planeten. Vielleicht hat der durchaus vielversprechende Ausblick Goretzka/Kimmich in der Nationalmannschaft hier auch eine Rolle gespielt? Wäre Thiago geblieben, hätte der Verein ihm diese knallharte Zusage gemacht?? Schwer zu sagen.
Fest steht aber, dass es schön war aber man in Summe auch verdammt viel aufgab, um Kimmich auf den Thron zu heben. Denn ich bleibe dabei: die CL Formation mit Kimmich als AV und einem Thiago auf der 6 , war der beste und stimmigste Fußball, den wir seit dem CL-Spiel 2017 gegen Atletico unter Pep gesehen haben. Und die nächsten Jahre sehen werden.
Nun ist die Situation aber nunmal so und @Herri hat es oben ganz gut zusammengefasst: Der Kader erfährt gerade einen schleichenden qualitativen Aderlass: mit Thiago und Alaba gehen in kurzen Abständen zwei Spitzenspieler ohne viel finanziellen Gegenwert. Das hat es davor eigentlich nur alle 10 Jahre einmal gegeben.
Abgänge in dieser Dimension in so kurzer Zeit fängt man nicht so leicht auf, weil Spitzenspieler a) teuer sind und b) nicht einfach so von Tag 1 funktionieren, insbesondere bei unserem Verein. Sie können teilweise z.B. auch gar nicht funktionieren (Tolisso). Nun haben wir Sane und Hernandez. Ersterer findet noch nicht ins System und man kann nur hoffen, dass er lernwillig ist und sich einordnet. Zweiterer schlägt (aus diversen Gründen) nicht so ein, sodass es die gewaltige Transfersumme gerechtfertigt.
Nach wie vor hat der Verein eine Menge Spieler, die er verdammt günstig verdammt gut gemacht hat (Davies, Goretzka, Gnabry, Coman, Kimmich, selbst Süle und Pavard -> mal die gezahlten Preise und aktuelle Marktwerte summieren, da können selbsternannte „Kaderschmieden“ einpacken.) Das ist die Substanz des FC Bayern. Aber der Verein darf sich definitiv keinen weiteren Nuller-Doppel-Whopper dieser Güte mehr erlauben, sonst schlägt das Pendel irgendwann einmal in die andere Richtung um.
Die Spirale, teure eingekaufte Spieler nicht zu konkreten Leistungsträgern zu formen und im Gegenzug regelmäßig Leistungsträger mit einer schwarzen Null abzugeben, bricht jedem Verein das Genick. Und davor hat sich der FC Bayern eigentlich immer bewahrt. Vor diesem Abgrund zu warnen, ist absolut berechtigt. Und auch wenn noch kein Grund zur Panik herrscht, liegen geschätzte Forums-Kollegen wer jener mit den 3 Zahlen schon richtig, hier den Finger Richtung langfristiger Strategie zu heben. Zumal die Flickschusterei und Leihgeschäfte in den letzten zwei Sommern, einen wenig strukturierten Eindruck gemacht haben.
Etwas verwundert bin ich allerdings doch, wie wenig das Forum Flick zutraut. Ja, Corona hat ihm in die Karten gespielt. Aber neben seiner fachlichen Kompetenz, war es doch vor allem das Menschliche, was ihn zum augenscheinlich so perfekten Trainer für diesen Verein machte.
Ich schätze Flick nicht so ein, dass er einen Hernandez oder Roca draußen lässt, weil es die Taktiktafel so sagt. Er wird seine Gründe haben und nach über 40 Spielen mit 2 Niederlagen, darf Flick auch mal etwas Vertrauens-Vorschuss genießen. Er wird schon wissen, was er tut. Ist das ärgerlich, weil Millionen auf der Bank sitzen bzw. nicht 100% funktionieren? Ja, aber die Gründe liegen dann woanders. Jeder, nicht total verblendete Soccer Manager wusste, dass diese BL-Saison mit der kurzen Vorbereitung enger wird, als gewohnt. Dafür, dass der Verein jede Woche Spiele dreht und ganz offensichtlich ein hoch intaktes Mannschaftsgefüge hat, zieht er sich gut aus der Affäre und steht trotz vier Titel voll hinter Mission und Trainer. Insofern: alle mal ruhig durchatmen und in Flick we trust – soweit nichts Gegenteiliges bewiesen ist.
Das wird jetzt wieder gegen mich verwendet werden: Flick hat mit 50 Jahren zum ersten Mal eine Erstliga Mannschaft als Trainer betreut. Trainer auf hohem Niveau war er zuvor nur bei N11. Turniermodus ist etwas anderes als Liga Alltag. Dass er den Turniermodus beherrscht, hat er letztes Jahr eindrucksvoll bewiesen.
Um im Liga Alltag auch ein hervorragender Trainer zu sein, sind fachliche und menschliche Kompetenz notwendig. Aber noch nicht hinreichend.
Ich hatte mir erlaubt, den Jubelarien bei seiner Amtsübernahme eben diese Skepsis hinsichtlich seiner Eignung als „Ligatrainer“ entgegen zu setzen. Jetzt ist es natürlich unfair, ihn anhand dieser Saison zu beurteilen – die widrigen Umstände sind ja mehr als genug hier diskutiert worden. Aber mir wäre wohler, wenn Flick eben wegen dieser widrigen Umstände bereits die ein oder andere reguläre Liga-Saison als Trainer einer Spitzenmannschaft auf dem Buckel hätte.
Momentan verstehe ich einfach zu viel von dem was er tut nicht. Aber mal abwarten – auch ihm ist eine Lernkurve zuzugestehen und vielleicht heisst es ja am Ende doch wieder: Flick knows best ;-)
Alleine dass die Mannschaft seit nun über einem Jahr jedes Spiel voll motiviert ist, alle hinter dem Trainer zu stehen scheinen und er offenbar großes Vertrauen bei den Spielern genießt, zeigt für mich, dass er mehr ist, als ein reiner Turnier-Trainer (mit dem Prädikat man die CL durchaus begründen könnte – da gebe ich dir recht).
Aber Frage: wäre es dir lieber, er wäre sagen wir mal ein semi-taktisches Genie und zaubert jede Woche eine neue Startelf auf den Platz, dafür meckert alle 2 Wochen ein anderer Spieler über Verein, Einsatzzeiten und Spielsystem? Flick bringt Ruhe in den Verein, was bisher nur ganz wenige schafften (wir kennen sie alle).
Die ewige Dikussion um Thiago und Kimmich.
Hinterher ist man immer schlauer!
Dass ein Kimmich sich im Mittelfeld sieht, ist ja nichts neues. Dass ein Kimmich UND Thiago im Mittelfeld nicht immer oder eher selten harmonierten, ist auch keine neue Erkenntnis.
Und nun bekommt Kimmich die 6 und Thiago will weg. Erschreckend!
Und die andere Variante – Thiago behält die 6 und Kimmich will weg.
Und nun kann man sich wieder ewige Zeiten darüber streiten, was den von beiden Fällen schlimmer gewesen wäre.
Thiago wollte weg und man hat ihm keine Steine in den Weg gelegt, was für mich für den Verein spricht.
Kimmich ist mit Lewa so ziemlich das Ehrgeizigste, was ich bisher gesehen habe.
Ein Weltklassespieler auf RV und auf der 6 zumindest auf dem Weg dahin.
Und dann gibt man Thiago einen 4-Jahresvertrag für die Position, auf der sich Kimmich sieht.
Dann ist der weg, denn dafür ist er zu ehrgeizig um sich mit einer Position, auf der er sich nur im Notfall sieht, zufrieden zu geben.
Und dann haben wi wieder genau die gleiche Diskussion – wie kann man denn nur!!!
Man muss es eben so nehmen, wie es ist. Etwas anderes bleibt UNS doch sowieso nicht übrig.
Lahm wurde doch auch als AV zum Weltfußballer, für mich ist das keine zweitrangige Position.
Wäre Kimmich gegangen, wenn der Verein offiziell Thiago zur Nr. 1 deklariert bzw. gebauchpinselt hätte? Ich glaube es nicht. Kimmich ist, indem er in die Fußstapfen von Lahm trat, erst groß geworden. Und selbst wenn man Thiago durch dieses Commitment zum Bleiben bewegt hätte, es gäbe genügend Spiele, in denen Kimmich auf der 6 hätte spielen können. 1-2 Verletzungen und das ganze Karussell dreht sich. Kimmich ist jung und hätte 2 Jahre später übernehmen können. Der Verein hatte alle Zeit der Welt. Aber es hätte eine klare Ansage geben müssen: Junge, du spielst noch 2 Spielzeiten offiziell außen, dann trittst du in die Garde Schweini, Alonso und Co ein. Und ich hatte auch nie den Eindruck, dass Kimmich damit ein Problem gehabt haben würde.
Nun spielt Kimmich alleine auf der 6, die AV-Position (immerhin eine FCB-historische) bleibt irgendwie schwankend, an Form und Gesundheit Kimmichs hängt das Wohl des Vereins, der noch dazu wie du selbst sagst an dieser Stelle (noch) nicht besser aufgehoben ist, als als AV.
„….an Form und Gesundheit Kimmichs hängt das Wohl des Vereins“
Naja, man kanns auch übertreiben.
Stiftl, vielleicht ist das ja auch der Grund, warum ihn trotz der Titel die Triner nicht zum Welttrainer gewählt haben.
Es hakt hier und es hakt da, Aber auch da ist er ja nicht der Einzige, bei dem es das immer mal gegeben hat.
Die Hitzfelds, Heynckes, Guardiolas waren ja auch alles andere als immer nur Top, sondern hatten auch ihre Fehler.
Und solange ihm der Erfolg recht gibt, genießt er eben auch einen entsprechenden Bonus.
Man kann jetzt wieder anführen, dass die letzte Saison nicht die normale Saison war. Aber er hat eben etwas geschafft, was vor ihm in den letzten 70 Jahren nur Jupp Heynckes mit dem Verein geschafft hat – das Triple zu gewinnen. Etwas, das das große Real in seiner gesamten Geschichte noch nie geschafft hat.
Aber um ihn selbst zu zitieren: Erfolg ist nur gemietet und du musst ihn jeden Tag neu verdienen.
Wenn er es schafft, den Widrigkeitendieser saison zu trotzen und wieder erfolgreich zu sein – und da muss es nicht das Triple sein, dann ist er ein Gro0er. Warten wir es ab!
Also dass er nicht Welttrainer wurde, dürfte ausschließlich der Tatsache geschuldet sein, dass Flick noch zu neu/unbekannt im Geschäft der Cheftrainer ist. Denn irgendwelche Details aus der täglichen Arbeit nimmt von außen doch keiner wahr, die haben alle was anderes zu tun als deutsche Medienberichte oder gar Fan-Foren zu lesen :-)
Ansonsten bin ich ganz bei Dir: wenn man sich ehrlich an die beiden erfolgreichsten Trainer der letzten Jahre (Heynckes und Guardiola) zurück erinnert, dann war einem da auch oft nicht klar, warum derjenige nun in einem bestimmten Spiel gerade den Spieler X aufgestellt hat und Y nicht (oder auf der „falschen“ Position), warum er so eine seltsame Taktik gewählt hatte oder warum er nicht endlich auswechselt etcetc. …
Als Trainer stehst Du in Bezug auf die Gunst der Vereinsanhänger vor einer unlösbaren Aufgabe: Du hast einen Kader von zwei kompletten Mannschaften mit vollwertigen Profis, die jeweils millionenschwere Einkommen und oft auch Ablösen kosten / gekostet haben. Jeder von denen will spielen, jeder hat seine Qualitäten, Du kannst aber nur 11 starten lassen. Die anderen 11+x und deren „Fans“ werden das zwangsläufig nicht gut finden. Sobald dann irgendetwas in den Spielen nicht passt (z.B. zu viele Gegentore trotz gewonnener und ansehnlicher Partien), kommt Kritik auf; von Niederlagen ganz zu schweigen, obwohl so etwas im Fußball ja durchaus vorkommen soll :-)
Was am Ende zählt, ist speziell bei Bayern der Erfolg. Dazu brauchst Du die Profis hinter Dir; und die gewinnst Du am ehesten mit einer klaren Linie, die Du ihnen auch klar kommunizierst. Bis zu Beweis des Gegenteils gehe ich davon aus, dass Hansi Flick diesen Punkt im Griff hat; ob seine Linie schlussendlich zum Erfolg führt, wird man sehen – aufgrund der letzten Saison dürfen wir aber zuversichtlich sein.
Es ist natürlich legitim, hier über seine Entscheidungen, Spielerauswahl, Nicht-Wechsel, Ingame-Coaching etc. umfassend zu diskutieren; aber den Kopf für alle Entscheidungen muss Hansi hinhalten, und ich glaube kaum, dass er hier mitliest, um von der Weisheit der Forumsteilnehmer sich inspsirieren zu lassen …
Bei Liverpool sind im MF
Henderson
Milner
Fabino
Wijnaldum
Keita
Ox
Jones
Shaq
Es ist doch absoluter Unsinn wenn nicht sogar an der Grenze zur Lächerlichkeit Thiago unterstellen zu wollen das er angeblich Angst vor der Konkurrenz hätte.
Thiago wollte bis April bleiben (diverse Interviews ua im Club 51) und der FCB wollte auch das er bleibt. Was da genau passiert ist weiß kein Mensch- aber sicherlich keine Angst vor Konkurrenz die in Liverpool viel größer ist.
Davon abgesehen hat Flick immer wieder und wieder die Wichtigkeit und Bedeutung von Thiago für das Team hervorgehoben. Gegen diese eindringlichen Wünsche des Trainer hat man Thiago verkauft und argumentiert dann er wollte weg. Seit wann sind Wünsche eines Spielers oder unseres größten CL Konkurrenten wichtiger als die des Trainers???
Auch wenn Thiago „etwas anderes machen wollte“ muss man ihn in so einer Situation eben noch ein Jahr halten.
Welche Spieler haben es unter Flick im MF nicht geschafft. Fein Cuisance Stiller Roca Dantas. Musiala hat es geschafft. Tolisso kommt mangels Alternative immer mal wieder zum Zug. Also kann es doch nur so sein das Flick eine ganz genaue Vorstellung hat welchen Typ Spieler auf der wichtigen Position vertraut.
Roca kommt von Espanol die einen komplett anderen Fußball spielen als wir unter Flick.
Das gleiche gilt für die RAV Backup Position. Welcher Typ Spieler passt zu dem System Flicks. OM spielt doch seit Jahren einen ganz anderen Fußball als wir.
CM und Costa kennen unseren Fußball.
Aber wie sollen denn die Anfang Oktober verpflichten Roca und Sarr die unsere Spielphilosophie nicht kennen, über Nacht unsere Abläufe lernen ohne Saisonvorbereitung und ausreichende Trainingseinheiten?? Wie?
Drei Monate Zeit ist ja nun nicht gerade „über Nacht“.
Auf Ersatzbank / Tribüne werden sie unsere Spielphilosophie jedenfalls nicht lernen.
Und so toll laufen die Abläufe bei den anderen Spielern jetzt auch nicht.
Man braucht nicht so tun, als wenn man durch die Aufstellung von Roca oder Sarr Fremdkörper in eine gut aufeinander abgestimmte Mannschaft setzen würde.
Wenn ich mich nicht irre, dann gibt es einen Verantwortlichen dafür. Mir fällt die Stellenbeschreibung gerade nicht ein. Aber es hat irgendwas mit Trainer zu tun. Aber der baut ja gerade seinen Schützling Thiago ohne „h“ auf, statt ein Defensivkonzept zu etablieren. Mal schaun was er schneller hinkriegt. Ich tippe auf Tiago. Wie?
Schon richtig. Aber nur auf der Bank lernen Sie es ja auch nicht. Speziell Roca verstehe ich nicht. Der hat doch in seinen wenigen Einsätzen jetzt nicht enttäuscht. Da muss ich ihn doch mehr Spielzeit geben, um Ihn ran zuführen.
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