»Wünsch dir was«, oder auch: Guardiolas Transferpläne

Jan Trenner 21.03.2013

Dieser Tweet machte gestern mal wieder die Runde auf Twitter und wirft einen altbekannten Namen auf die Bühne: Sky Italia. An ihre Rolle im Stück »Quo vadis, Lewandowski?« erinnern wir uns noch sehr gut. Anstatt jeden abgebildeten Spieler zu diskutieren, möchte ich eine kleine Tabelle mit Marktwerten präsentieren – sozusagen unser Programmheft – und die Worte des Direktors Herr Hoeneß in Erinnerung rufen.

Mit Hilfe von Transfermarkt.de entstand folgende Übersicht:

SpielerVerein (Land)PositionMarktwert (in €)
Neymar FC Santos (Brasilien)Sturm50.000.000
Luis SuárezFC Liverpool (England)Sturm36.000.000
IscoFC Málaga (Spanien)Mittelfeld (OFM)20.000.000
Iñigo MartínezReal Sociedad (Spanien)Verteidigung (IV)5.000.000

In dieser Aufstellung fehlen sogar noch einige Namen: Leon Goretzka vom VfL Bochum, Rode von Eintracht Frankfurt und was ist eigentlich aus Gareth Bale geworden? Das Verrückteste ist dabei nicht einmal die schier unfassbare Höhe an Transferausgaben, die man für die abgebildete Aufstellung ausgeben müsste, sondern die Art und Weise wie kleinste Gerüchte aufgebläht werden. Die Ruhe im FC Bayern verleitet dazu auch den kleinsten Grashalm im Wind zur meterstarken Eiche werden zu lassen. Wohlwollende Bemerkungen werden zu handfesten Argumenten und Aussagen die nicht ins Wunschszenario passen einfach ausgeblendet. Sicherlich würde sich jeder Verein über solche Spieler freuen, doch zum Münchner Weg passen sie selten. Wir erinnern uns an »junge deutsche Nationalspieler“? Javi Martínez war nach Jahrzehnten eifriger Arbeit der erste Wechsel einer immensen Größenordnung. Auf ihn soll so schnell kein Transferzirkus mehr folgen. Kirchhoff ist wohl ein besseres Beispiel für eine langfristige Zukunftsstrategie. Talente & (ab und an ein) Ausnahmespieler. In dieses System passt wohl am ehesten noch ein Innenverteidiger, aber im Verein hält man große Stücke auf Badstuber und Boateng. Mit Kirchhoff steht ein weiterer Spieler auf dieser Position bereit. Die Stürmerfrage scheint für mich geklärt. Einzig und allein der Zeitpunkt der Bekanntgabe von Lewandowskis Wechsel steht aus. Abwarten, aber wirklich aufregend ist das nicht mehr.

Unser Präsident sagt nicht umsonst folgendes und obwohl die stille Arbeit an der Säbener Straße vermutlich seit Wochen läuft, zeigt er nicht umsonst mit Stolz auf den bereits vorhandenen Kader.

Wenn ich mir unseren starken Kader anschaue, wird da im Sommer nicht viel passieren. Guardiola hat bis heute auch nicht einen Spieler genannt, den er gerne hätte.

Glauben wir ihm doch einfach statt die spektakulärste Bayerntransferphase aller Zeiten herbeizuwünschen. Das ist nicht notwendig!

Wenn sich das Karussell gerade so schön ruhig und ohne Schwankungen dreht, sollten wir die Situation vielleicht einfach mal genießen. Die schreibende Zunft täte – wie auch die Fans – gut daran sich auf unsere Stärken zu besinnen. Unter die Top 3 der Fußballwelt sind wir gekommen und es fehlt nur noch die Krönung. Verrückte Transfers hat der FC Bayern nicht nötig.