19. Spieltag: Worauf es gegen den VfB Stuttgart ankommt
Worauf es gegen Stuttgart ankommt:
Ibisevic aus dem Spiel nehmen
Stuttgart ist in dieser Saison vor allem eins: Unkonstant. 7 Siege und 7 Niederlagen sprechen hier eine deutliche Sprache. Die schwankenden Leistungen der Schwaben lassen sich dabei vor allem an einem Spieler festmachen. Vedad Ibisevic. Traf der Stürmer, verlor Stuttgart in dieser Saison nur ein einziges Mal (beim 2:4 gegen Hannover). 10 Treffer erzielte der Bosnier trotz seiner Rot-Sperre nach dem 6:1 gegen Bayern im Hinspiel. Auch am ersten Spieltag der Rückrunde, beim 0:2 gegen Wolfsburg in der vergangenen Woche, war 28-Jährige gesperrt. Stuttgarts 4-3-3 ist auf den Abschlussstürmer Ibisevic ausgerichtet. Er wird flankiert von den zwei sehr schnellen Außenstürmern Harnik und Traoré, die gemeinsam mit dem klassischen Zehner Hajnal, Ibisevic im Strafraum finden sollen. Harnik und Ibisevic erzielten zusammen 15 der 21 Stuttgarter Treffer in der Liga. Für Bayerns Defensive kommt es vor allem auf zwei Dinge an. Da Bayern grundsätzlich nicht auf Abseits spielt, gilt es Pässe in die Schnittstellen zu den einlaufenden Außen Harnik und Traore zu verhindern, die im Rücken der Abwehr durch ihre Schnelligkeit eine Gefahr darstellen können. Außerdem wird es darum gehen Ibisevic Ballkontakte im Strafraum auf ein Minimum zu reduzieren. Gelingt das, ist von Stuttgart kaum Torgefahr zu erwarten.
Mehr Bewegung und Risikobereitschaft im Spielaufbau
Der Tabellenletzte aus Fürth hat in der letzten Woche vorgemacht, wie dem FC Bayern mit einem kompakten Mittelfeld-Pressing in einer 4-5-1-Formation beizukommen ist. Stuttgart könnte zwar mit Kvist, Gentner und Holzhauser/Kuzmanovic im Zentrum ein ähnliches Bollwerk aufbauen – Labbadia scheint aber eher an seinem 4-3-3 mit dem offensiveren Hajnal festzuhalten. Auch gegen ein dann zu erwartendes breiteres Pressing der Stuttgarter, wird Bayern jedoch im Spielaufbau mehr investieren müssen, um nicht wieder in den altbekannten Trott der horizontalen Ballzirkulation zu verfallen. Dazu gehört zum einem mehr Bewegungsbereitschaft von Martinez und Schweinsteiger als erste Anspielstation im tiefen Spielaufbau, aber auch mehr Risikobereitschaft der Viererkette. Dies gilt zum Einen für ein offensiveres Hinterlaufen der Außenverteidiger, um die Stuttgarter Defensive in Bewegung und damit aus der Kompaktheit zu bringen. Zum anderen wird aber auch von Dante und van Buyten mehr Risikobereitschaft erwartet. Fürth ließ Beiden in der Vorwoche extrem viel Platz, den Beide hätten nutzen können, um selbst mit Ball am Fuß über die Mittellinie zu marschieren, um die gegnerische Defensive unter Druck zu setzen die gewohnten Positionen zu verlassen. Beide nutzen diese Räume gegen Fürth so gut wie nie. Bayerns Schnelligkeit und Kreativität im Spielaufbau ist ein kritischer Faktor für den Erfolg dieser Mannschaft und wird schon gegen Stuttgart erneut auf die Probe gestellt.
Attackiert die Außenverteidiger
Da Sakai gesperrt ist und Boka beim Afrika-Cup weilt, wird wohl der unerfahrene Rüdiger auf der rechten Abwehrseite zum Einsatz kommen. Es wäre erst sein drittes Spiel von Anfang an in dieser Saison. Die Duelle Bayern gegen Stuttgart haben eine gewisse Historie auf der Außenverteidigerposition. Unvergessen wie Labbadia im Jahr 2010 den völlig unerfahrenen Emir Bicakcic (Kicker-Note 5,5) gegen Ribery verteidigen ließ und Bayern nach einem wilden Spiel mit 5:3 gewann. Kurz darauf leitete Außenverteidiger Khalid Boularouz im Pokal mit einer Gelb-Roten Karte gegen die Münchener eine ebenso wilde 3:6-Niederlage der Stuttgarter ein. Die Erfahrung, die Rüdiger fehlt, hat auf der anderen Seite Molinaro. Dafür fehlt dem taktisch gut ausgebildeten Italiener Schnelligkeit und Robustheit, um einen Gegenspieler über 90 Minuten auszuschalten. Auch deshalb spricht übrigens viel für einen Startelf-Einsatz von Arjen Robben, der Molinaro von Beginn an mit seinen Tempodribblings unter Druck setzen könnte.