Scouting-Report: Callum Hudson-Odoi

Steffen Trenner 16.01.2019

Vorwürfe aus London in Richtung München. Gelöschte Instagram-Posts mit kryptischen Botschaften vom Spieler selbst. In wenigen Jahren wahrscheinlich nur eine Randnotiz in der Karriere eines Spielers, der mit 18 Jahren nicht nur talentiert ist, sondern auch erstaunlich selbstbewusst agiert.

Doch der Reihe nach.

Bisherige Karriere:

Der in London geborene Hudson-Odoi kam schon mit sechs Jahren zum FC Chelsea und durchlief dort alle Jugendmannschaften. Mit 15 debütierte er in der U18. Mit 16 in der U23. Im Jahr 2017 spielte er sich mit starken Leistungen für Englands U17 bei EM und WM endgültig in die Notizbücher der europäischen Top-Teams. Bei der WM stand er in sieben Spielen auf dem Platz und holte mit seinem Team am Ende den Titel.

Unter Chelsea-Coach Maurizio Sarri spielte sich der Flügelspieler mit mehr Spielzeit und starken Leistungen zum Beispiel im FA Cup gegen Nottingham erst in den vergangen drei Wochen so richtig in den Fokus. Auch das trägt inzwischen zur schwierigen Gemengelage bei, denn durch das öffentlich artikulierte Interesse der Bayern ist Hudson-Odoi längst zum Politikum geworden.

Pulisic für viel Geld holen und Eigengewächs Hudson-Odoi, der auf einmal aufblüht, günstig abgeben? Das stößt vielen Chelsea-Anhängern übel auf oder sorgt zumindest für Gesprächsbedarf.

Sarri scheint nun um seinen Youngster zu kämpfen. Bayern will ihn sofort. Ausgang offen. Teurer als ursprünglich geplant wird es so definitiv.

Stärken und Schwächen

Unabhängig vom medialen Bohei wird beim Blick auf die Stärken von „CHO“ schnell deutlich, warum sich der FC Bayern so stark um den 18-Jährigen bemüht. Acht Pflichtspieleinsätze stehen in dieser Saison zu Buche. Vier Mal durfte er dabei von Beginn an ran.

Hudson-Odoi kann auf beiden Flügelpositionen spielen. Er hat einen sehr starken rechten und einen bemerkenswert ordentlichen linken Fuß, der gerade für Hereingaben von der linken Seite immer wieder zum Einsatz kommt. Auf den ersten Blick sticht natürlich seine Schnelligkeit hervor. Er hat einen guten Antritt, eine extrem enge Ballführung und wahnsinnig schnelle Füße im Dribbling.

Immer wieder gelingt es ihm damit auch auf Herren-Niveau, den Gegner durch schnelle Haken und Bewegungen mit Ball aus der Balance zu bringen und vorbei zu ziehen. Fast sechs erfolgreiche Dribblings pro 90 Minuten in vier Europa-League-Einsätzen unterstreichen diesen Eindruck.

Doch es lohnt sich vor allem der zweite, vertiefte Blick auf sein Spiel, um zu verstehen, warum der FC Bayern offenbar bereit ist, für ihn tief in die Tasche zu greifen. Anders als viele talentierte Dribbelkünstler in seinem Alter agiert „CHO“ bemerkenswert abgeklärt und beinahe geradlinig.

Sein Spiel ist von einem bemerkenswerten Selbstvertrauen geprägt. Dieses Selbstvertrauen zeigt sich nicht nur in seiner aktiven Kommunikation auf dem Feld, sondern auch in seiner Spielweise. Der Brite fordert den Ball. Er setzt nicht allein auf seine Wucht, sondern bricht Angriffe immer wieder ab, wenn er merkt, dass ein Dribbling nicht erfolgversprechend ist.

Er nimmt den Kopf hoch. Er verzögert Angriffe, wenn es hilfreich ist. Er stößt konsequent zur Grundlinie, wenn sich die Gelegenheit bietet. Es ist wohl vor allem dieser Aspekt seines Spiels, der ihn von der Vielzahl an dribbelstarken Nachwuchsspielern unterscheidet. „CHO“ bietet mehr als Tempo und Dribbelstärke.

(Foto: Clive Rose / Getty Images)

Eine Szene aus einem Vorbereitungsspiel gegen den FC Arsenal ist für diese Beobachtung exemplarisch: Hudson-Odoi bricht nach einem Steilpass auf der linken Strafraumkante bis zur Grundlinie durch. Doch anstatt die direkte Hereingabe auf Morata zu probieren, der dort allein gegen drei Verteidiger agiert, dreht Hudson-Odoi scheinbar Richtung Außenlinie ab. Erst als weitere Chelsea-Spieler nachrücken, ändert er erneut die Richtung und bedient mit einem feinen Chip den nachrückenden Fabregas in zentraler Position an der Sechzehner-Grenze. Čech lenkt den nachfolgenden Schuss nur mit Mühe über die Latte.

Eine vielleicht unbedeutende Szene, die aber dennoch viel über das Spiel des Engländers aussagt.

Nicht alle Fragezeichen lassen sich mit Blick auf seine bisherigen Leistungen beantworten. Sein Abschluss ist unkonstant. „CHO“ schließt gern mit der Innenseite ab, was nicht schlecht ist, aber außerhalb des Strafraums wenig Durchschlagskraft erzeugt.

Gegen dribbelstarke Offensivspieler ist er ganz gut darin, die Bewegungen des Gegners zu kontern und den Ball zu erobern, ansonsten fällt er defensiv nicht besonders auf. Ein Plus-Spieler ist er hier in dieser Phase seiner Karriere nicht – was wohl auch mehr Einsatzzeit in London bisher verhindert hat.

Mögliche Rolle bei Bayern

Hudson-Odoi ist ein Flügelspieler, der schnell in der Lage wäre, eine Alternative auf dem Flügel darzustellen. Was Tempo und Dribbelstärke angeht, ist er Robben und Ribéry schon jetzt überlegen. Ein großes Fragezeichen bleibt: Kann „CHO“ in Zukunft pro Saison 20-30 Torbeteiligungen auflegen wie Ribéry und Robben in ihrer besten Zeit?

Das war der entscheidende Faktor, der die beide Altstars über Jahre von vielen anderen dribbelstarken Flügelspielern unterschieden hat. Die Fähigkeit, nicht nur durchzubrechen, sondern aus Situationen am und im Strafraum immer wieder Tore zu kreieren. Das ist der Unterschied zwischen Top-Klasse und Top-Top-Klasse, wie es Michael Reschke gern zu sagen pflegte.

Der Nachweis, dass Hudson-Odoi diese Fähigkeit konstant auf höchstem Niveau besitzt steht aus. Eine Offensive tragen musste er noch nie. Das Potenzial, mehr zu sein als einer von vielen jungen dribbelstarken Flügelspielern, hat er – wie beschrieben – definitiv. Der Rest ist wie immer bei so jungen Top-Talenten ein Stück weit Wette auf die Zukunft. Und nebenbei auch ein Arbeitsauftrag an das Coachingteam, das aus einem Juwel mit vielen spannenden Ansätzen einen Weltklasse-Mann formen muss.

Insgesamt ganz schön viele Variablen. Für wahrscheinlich sehr viel Geld. Sollte der Transfer gelingen, wird vor allem der Druck auf Hasan Salihamidzic größer. Er hat sich öffentlich festgelegt. Es wäre der erste größere Transfer, der ausschließlich mit seinem Namen verbunden wird. „CHO“ oder nix? Mal sehen.

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  1. Gute Zusammenfassung.
    Wenn man das so liest, erinnert das stark an Arjen Robben.
    Grundsätzlich würde man mit dieser Verpflichtung sicher keinen Fehler machen.
    Die interessante Frage ist natürlich zu welchem Preis das dann möglich wäre. Und da scheint sich ein sehr breites Spektrum zu eröffnen.

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    1. Den Vergleich mit Arjen kannst du vergessen. Er hat schon als junger Spieler den Abschluss gesucht.

  2. CHO kann ich nicht beurteilen, aber was du schreibst, liest sich sehr gut. 6 erfolgreiche Dribblings ist der Hammer!
    (Leider natürlich auch absolut richtig dahingehend einzuschränken, dass es nur eine “Wette auf die Zukunft” sein kann, mehr nicht. Also: Doucement!)

    Was ich nicht verstehe: Wie passen er und Davies in die Kaderplanung? Zwei 18-jährige Top-Talente. Auf den ersten Blick super. Aber wie soll das nächstes Jahr aussehen?
    Nur mit Coman, Gnabry und den beiden in die Saison gehen? Kann der FCB eigentlich nicht machen, viel zu riskant.
    Kommt aber noch ein weiterer “fertiger” Flügelspieler, dann ist der Weg in die erste Elf für die beiden auf lange Sicht versperrt.
    Und was würde es für OBM und Jeong bedeutetn, wenn CHO und Davies beide kommen?

    So richtig schlau werde ich daraus nicht.

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    1. Das ist ganz einfach, JOSEF. Der phonzy ist Linksfuß, der Callum ist rechts stärker.

      Was ich sonst noch so denke kommt gleich in einem separaten post …

      1. Lehne mich jetzt mal weit aus dem Fenster,aber der Junge würde einschlagen wie eine Bombe! Hohe spielintelligenz gepaart mit Schnelligkeit und einem sehr gutem Auge für den Mitspieler.
        Der junge wird mal Weltklasse…

  3. Wer erinnert sich noch an Sterni?

    Jetzt bin ich mal “böse”, bzw. “warnernd”. Als MSR die Umfrage zu den größten Bayernspielern gemacht hat, habe ich natürlich auch die einzelnen Generationen revue passieren lassen. Denkt man an 1990 zurück, gab es mal einen ähnlichen Transfer. Bayern München zahlte 1990 ca. 3 Mio. DM an den KSC und verpflichtete den gerade 20-jährigen Michael Sternkopf.

    Ich möchte jetzt nicht so weit gehen und sagen, der Sterni sei ein Fehleinkauf gewesen. Aber die Erwartungen – eine Verstärkung im Sturm – hat er wohl nicht erfüllt. Insgesamt vier Saisons hat er bei Bayern gespielt, insgesamt vier Bundesligatore in dieser Zeit erzielt, kein einziges A-Länderspiel (nun gut, da war vielleicht die Wiedervereinigung nicht ganz unschuldig, Thomas Doll war halt besser), und dann wurde er für kleines Geld nach Mönchengladbach verkauft.

    Der Sterni war schon ein guter Fußballer. Einmal, unter Ribbeck, spielte er nach meiner Erinnerung sogar rechter Außenverteidiger (da war ich im Stadion). Aber die hohen Erwartungen, die etwa Uli Hoeness in ihn hatte (gleicher Spielertyp wie er selbst), hat er einfach nicht erfüllen können. Woran vielleicht auch die Katastrophensaison 1991 / 1992 mit schuld war (nach dem Verkauf von Kohler und Reuter an Juve wurde Bayern die Schießbude der Liga).

    Der Sterni war ein Talent, aber auch nicht mehr. Die Ablöse war für damalige Verhältnisse in der Bundesliga “happig” (zum Vergleich: Effenberg und Laudrup kosteten 1990 ca. 4 Mio. und 6 Mio. (alles DM). Nach einem schweren Start wurde er immerhin Bayern-Stammspieler, was man aber nicht mit den heutigen Verhältnissen vergleichen kann.

    Ich bleibe bei dem, was ich schon vor einigen Tagen gepostet habe. Bei der Ablöse für CHO wirds mir schwummrig. Ich bin sehr abwartend darin, ob er wirklich einschlagen könnte. Das einzige Argument, das eine Ablöse von EUR 30 Mio. oder noch mehr rechtfertigen könnte ist, dass er bei einem Weiterverkauf, auch wenn sich alles als Missverständnis herausstellen sollte, wahrscheinlich seine Ablöse locker wieder einspielen würde.

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    1. Worst Case: man verkauft ihn in drei Jahren für 20 Millionen weiter

      Best Case: Man bekommt für 30 -40 Millionen einen Weltklassespieler und auf die nächsten 5 bis 10 Jahre eine nachhaltige Verstärkung

      Ich seh das Risiko nicht…

      1. Das Risiko, bzw. das mögliche Problem liegt darin, dass für die Position kein anderer geholt wird. Nochmal zu meinem Ausgangspost: Sterni hatte damals 3 Mio. gekostet und schaffte es in seiner ersten Saison kaum einmal in den Kader. Thomas Doll – der ein paar Jahre älter war – wechselte im gleichen Jahr von Dynamo Berlin für ca. 1 Mio. zum HSV (dort blieb er eine Saison und ging dann für 15 Mio. nach Italien ..).

        Wenn es für die Nachfolge von Robben und Ribery nur noch Kandidaten gibt, die (i) 18 oder 19 Jahre alt sind, und die (ii) 35 Mio. Ablöse oder noch mehr kosten, frage ich mich ob es Sinn macht, weiter auf Flügelstürmer zu setzen. Der Hinweis auf Gnabry gibt mir zu denken. Das ist der nach Robben und Ribery älteste “winger”, aber noch total “unfertig”. Wenn nächstes Jahr die Aussenpositionen mit Coman, Gnabry, Davies und CHO besetzt werden, ist das schon sehr riskant. Der erfahrenste, Coman, ist zugleich sehr verletzungsanfällig. Mindestens einen Timo Werner sollte man dann auch noch haben. Aber dann ist der Kader voll, und wenn die vier / fünf nicht funktionieren, wird man Probleme bekommen.

    2. Ich würde da weniger an Sternkopf denken. Der war eher schon ein Flop mit Ansage.
      Ich würde ihn eher mit Coman vergleichen. Hat eine beeindruckende Karriere in der Jugend und tolle Prognosen, sich aber auf Erstliganiveau noch so gut wie gar nicht beweisen können.
      Ein Experiment eben.

    3. These: Sterni war im Verhältnis zum damaligen Umsatz des FC Bayern teurer als CHO es wäre.
      Hat jemand alte Umsatzzahlen des FCB?

      1. Ich würde den Umsatz damals auf ca. 50 Mio € schätzen. Die Sternkopfablöse sollte so zwischen 3% bis 4% des Umsatzes liegen.
        Wie CHO da im Vergleich liegt können wir erst einschätzen, wenn die Verpflichtung in trockenen Tüchern sein sollte.

      2. Du könntest sogar recht haben, Josef. Jedenfalls war die Ablöse für Sterni im Vergleich vergleichbar hoch.

        Umsätze der 1990er wird man kaum googlen können. Damals war Bayern ein eingetragener Verein. An eine KGaA, die ihre zahlen im Bundesanzeiger veröffentlicht, war gar nicht zu denken (und hätte den Ausschluss aus der Bundesliga zur Folge gehabt).

        Bei Transfermarkt kann man die Transfers der Saison 1990 / 91 einfach abfragen. Teuerster Transfer ein gewisser Aldair mit 9 Mio. Euro. Plätze 2 und 4 zwei Deutsche, Icke Hässler und Kalle Riedle, 7,8 und 7,5 Mio. Euro. Sterni mit seinen 1,7 Mio. Euro auf Platz 18 (wobei es fast 10 Transfers zwischen ca. 2 Mio. und ca. 1,5 Mio. gab).

        In der Saison 2018 / 2019 gab es sehr viele Transfers zwischen EUR 35 und EUR 45 Mio. Wenn sich CHO da auch einreiht, wird das auch ein Platz zwischen 15 und 20 sein. D.h. es wird mindestens 14 Transfers mit höherer Ablöse geben.

        Andere Frage: Bayerns Rekord-Verkauf ist – na? – ja genau, Douglas Costa (ich ärgere mich immer noch dass er weg ist). Bayern bekam für einen fertigen, ausgereiften Spieler, der bei seinem neuen Club Stammspieler ist, die Ablöse, die jetzt für einen 18 Jährigen bezahlt werden soll? 40 Mio. sind auch der Betrag, für die der WM-Torschützenkönig 2014 (James) aus seinem Vertrag mit Real Madrid rausgekauft werden kann. 40 Mio. sind ein Betrag, für die man Topstars auf dem Zenith ihres Könnens bekommen kann, nämlich dann, wenn ihr alter Verein (Bayern bei Costa, Real bei James) sie loswerden will. So betrachtet ist die Ablöse für Hudson Odoi sehr, sehr hoch (die für Sterni war es damals auch)

  4. Sehr guter Kommentar! An den Michael Sternkopf kann ich mich auch noch gut erinnern und zudem fällt mir noch der Name Kalle del Haye ein, ähnlicher Werdegang.
    Nun gut, glaube das Risiko ist nicht sehr hoch, da ein evtl. Wiederverkauf nach England genug in die Schatulle spülen wird.
    Grüße

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    1. kalle del haye passte damals nicht ins system

  5. Leider brauchen wir um die Höhe der Ablösesummen nicht zu diskutieren. Schaut nur mal welche Summen die PL (aktuell Fulham) für inzwischen zweitklassige Spieler ausgibt.
    Das der Transfer nun mit diesen Nebengeräuschen über die Bühne geht, ist nicht nur Brazzo sondern vielleicht auch dem Verhalten des Spielers geschuldet.
    Brauchen wir den Spieler am 30.01. ?
    Wenn nicht, dann gibt es doch Eingang einfaches Vorgehen. Der Spieler teilt seinem Verein mit, er verlängert nicht und bittet um Freigabe. Der übernehmende Verein gibt den Preis bekannt, den er bezahlen will und gut.
    Diese öffentliche Gezerre ist neu für den FCB und meines Erachtens nicht Top Niveau.
    Über die Qualität des Spielers gibt es meiner Meinung nach nicht viel zu sagen.
    Solche Spieler gibt es nicht viele, deshalb muss der geholt werden.
    Ich würde mir wünschen dass OBM bald wieder fit ist Undank dauerhaft bei den Profis trainiert. Falls er kommende Saison keine Aussicht auf Spielzeit bekommt, Leihe innerhalb der Bundesliga zu einem Aufsteiger und dann Spielpraxis auf Herrenniveau sammeln.
    Dann bekommen wir eine Rakete die wir selbst ausgebildet haben.

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    1. Genau da liegt der Hund doch begraben. Hudson HAT bereits mehrfach um Freigabe gebeten. Sogut wie alle englischen Sportmedien berichten davon. Chelsea scheint bei Hudson-Odoi ein Szenario zu sehen wie bei De Bruyne und Salah. Man unterschätzte sie, gab sie für wenig Geld ab und boom, sie explodierten in ihrer Entwicklung und wurden beide jeweils zu Weltstars. Ähnliches befürchtet Chelsea nun auch bei Hudson-Odoi. Darum versuchen sie ihn noch mit aller Kraft zu halten, aber auch das zweite, verbesserte Angebot zur Vertragsverlängerung soll CHO abgelehnt haben. Er will zu Bayern, so schnell wie es geht. Angeblich soll ihm Brazzo sogar die Rückennummer 10 zugesprochen haben, damit er wechselt. James will not be amused… :D

  6. Der angesprochene Sterni hatte wohl auch mentale Probleme.
    Was mir gestern bei der Kovac-PK zu denken gegeben hat, war die Aussage, dass unsere Eigengewächse erheblich schwächer sind, als z.B. der Davies. Das mag ich gar nicht glauben, wenn ich an den Jeong beim letzten Testspiel denke. Hoffentlich traut sich der Coach die Leute auch mal ins kalte Wasser zu werfen, wie einst ein van Gaal.

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    1. Ja, Jeong vielleicht. Aber wer wäre denn da sonst noch zu nennen?
      Was bei unseren Jugendspielern auffällt, dass fast keiner Topniveau im physischen Bereich hat.
      Wenn man sich die Jungs aus Frankreich und England dagegen anschaut, sind das alles Maschinen. Schnell, stark, beweglich, zumindest diejenigen die für die Topligen infrage kommen.
      Und mittlerweile können diese “starken” Jungs auch noch richtig gut kicken, sind alle gut ausgebildet. Da werden die Nischen für die anderen eben immer kleiner.

      1. Mai, u.U. Shabani. Ich wäre auch schon zufrieden, wenn der Davies nicht drei Jahre lang nur aufgebaut wird, befürchte allerdings, dass dem Kovac dazu der Mut fehlt. Was wiederum am Erfolgsdruck bei Bayern liegt.
        Mit der physischen Stärke der Engländer und Franzosen hast du schon recht.

  7. Die Frage ist ja im Endeffekt nur eine: Ist das ein Spieler, bei dem die Scouting-Abteilung sagt “der ist es, eine bessere Option werden wir nicht finden”, dann sind auch 40 Millionen nicht zu viel. Zumal es tatsächlich der Fall ist, dass ein britischer Spieler, der schon allein von seinen athletischen und technischen Voraussetzungen locker mittleres Premier-League-Niveau bringt, eine gute Geldanlage ist. Wenn die Experten ihn allerdings nur für einen von vielen halten und lediglich Brazzo durchs Studium einiger Youtube-Highlights begeistert ist und Uli es nicht auf sich sitzen lassen möchte, dass lediglich der Aki der englischen Konkurrenz die besten Talente wegschnappen kann, dann sollte man zu diesem Preis tunlichst die Finger davon lassen, denn es gibt noch einige ähnlich spannende Spieler (zB Chakvetadze aus Gent, dessen Vertrag auch nur noch bis 2020 läuft, oder Smith-Rowe von Arsenal). Es ist auch nicht nur eine Frage des Geldes: Man hat mit Alphonso Davies schon ein Experiment auf dieser Position. In Verbindung mit der Tatsache, dass Gnabry nach wie vor nicht nachgewiesen hat, dass er auf höchstem Niveau gut genug ist, ist eigentlich kein Platz für eine weitere Unbekannte.

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    1. “Man hat mit Alphonso Davies schon ein Experiment auf dieser Position. In Verbindung mit der Tatsache, dass Gnabry nach wie vor nicht nachgewiesen hat, dass er auf höchstem Niveau gut genug ist, ist eigentlich kein Platz für eine weitere Unbekannte.”

      Das sind Punkte die mir auch zu denken geben. Es geht ja nicht nur darum, ob man sich im Einzelfall diesen Transfer leisten könnte. Genauso interessant sind die Folgewirkungen auf den Kader. Und da bindet so ein Transfer nun einmal eine Menge Geld das man anderweitig nicht mehr ausgeben kann. Ebenso wird damit ein Kaderplatz fix belegt.
      Und da es mich wundern würde, wenn wir auf einmal zu einer Politik eines üppigen Kaders finden, ist das schon ein gewichtiges Argument.
      Wenn wir nächstes Jahr “nur” mit Coman, Gnabry, Davies und Hudson-Odoi auf den Außen in die Saison gehen, hätte ich jedenfalls einige Bauchschmerzen.

      1. Auch Coman hat – bei aller Klasse die er fraglos hat – ja noch nachgewiesen, dass er dauerhaft und effektiv höchsten Ansprüchen genügt. Lag vor allem an den Verletzungen, aber auch die Scorerausbeute ist (sicher auch altersbedingt) noch nicht außergewöhnlich. Coman, Gnabry, Davies, CHO sind dann vier mehr oder weniger große Wetten auf die Zukunft.

    2. Der FCB hat ja mit solchen Transfers absolut keine Erfahrung!! Oder wie war das bei einem Arjen Robben, wo Real eigentlich froh war, dass man einen Dummen gefunden hat, der den verpflichtet hat. Und was kam danach? Auch ein Ribery gehörte bei seinem Wechsel nicht unbedingt zur Creme d la Creme. Dafür hat man dank des überragenden Trainers solche “Durchschnittskicker” wie Hummels an den BVB verscherbelt. Einem Gerland ist heute noch schlecht deswegen.
      Wieviele Transfers hat es in den letzten 30 Jahren gegeben – und immer gibt es vor- und nachher die Diskussionen über richtig oder falsch. Die Superstürmer, die sich als Durchschnitt entpuppten, die Mittelfeldspieler -mal Top mal eher Flop.
      Das Risiko hatz man doch immer- mit den “spannenden Spielern.
      Wer garantiert uns denn, dass Hudson -Odoi beim FCB zurecht kommt? Keiner! Aber es garantiert auch keiner, dass ein Chakvetadze oder Smith-Rowe beim FCB zurecht kommt.
      Und dann verpflichtet der FCB den Hudson-Odoi und ein Kovac sagt: Super!! Und dann kommt im Sommer ein neuer Trainer und sagt: den brauch ich nicht. Siehe James-Ancelotti.
      Der Auba-Ersatz Batshuai – super Quote beim BVB jetzt in Spanien und trifft nicht mehr:
      Und das war noch nie anders. Der aufgehende Stern Rahn bei Mönchengladbach und in der NM wechselt nach Köln und verschwindet in der Versenkung. Und das kennt der FCB genauso. Es passiert immer wieder und hinterher aaben es sowieso alle schon immer gewußt.
      Real war auch froh, einen Dummen gefunden zu haben, der den Robben nimmt. Einige Zeit später sah man das bei Real ganz anders-wieso hat man den eigentlich abgegeben?

  8. Wenn man CHO bekommt, haben wir meiner Meinung nach vorerst auf den Flügelpositionen ausgesorgt. Coman, Gnabry, Davies und Hudson-Odoi, also vier Spieler für zwei Positionen. Man darf nicht vergessen, dass Coman und Gnabry sehr anfällig für Verletzungen sind, es wird eh nur selten dazu kommen, dass alle vier Winger fit sind. Für mich klingt das alles sehr vielversprechend. Vier absolute Toptalente von denen sich immer nur zwei für den nächsten Startelfeinsatz durchsetzen können. Dieser Konkurrenzkampf wäre sehr förderlich für ihre Entwicklung.

  9. Ich halte herzlich wenig davon, einem Trend der „jungen, athletischen, in England top ausgebildeten Nachwuchsstars“ hinterher zu hecheln.

    Im US-Sport sagt man dazu Bandwagon. Und das machen nur Vereine, die hinterherhinken, Leader nicht. Alleine das sollte zu denken geben.

    Der hohe Preis und das öffentlich zur Schau getragene Säbelrasseln seitens des Managements tragen dazu bei, dass ich hoffe dass dieser Deal nicht stattfindet.

    Hernández ja. Aber hier glaube ich können alle froh sein können, wenn dieser Kelch an überirdischen Erwartungen und öffentlich zur Schau gestelltem Zeitgeist-Getue an uns vorbei geht.

  10. An der Einschätzung, dass nur Vereine, die hinterher hinken, den Entwicklungen hinterher jagen, ist etwas dran!
    Mehr noch, die Tatsache, dass es eben die Führenden, die Leader sind, welche die Trends setzen, unterstreicht, dass wir international gesehen mittlerweile tatsächlich nicht mehr zu den Top-Vereinen in Europa zu zählen sein dürften.
    So, wie unsere Vereinsführung dem Trend der jungen Sprinter und Dribbler nachlaufen, wird das mehr als deutlich!

    Was mich dabei am meisten irritiert, ist die augenscheinliche Unfähigkeit, sich breit aufzustellen und wenigstens in Teilbereichen auch gegen den Trend zu agieren.
    Wir haben mindestens 4 Flügelflitzer in unseren Reihen, von denen man offenbar annimmt, damit die Erfolge gepachtet zu haben, sofern man nur die “angesagtesten” dieser Flitzer holt.

    Doch was passiert, wenn sich die Gegner auf diese Art Spielanlage eingestellt hat? Was ist, wenn die Flügelflitzer ausgebremst werden, weil die Gegner taktische Abläufe und Laufwege verbessert haben, um Jungs wie Coman, Davies, und Co. zu stellen?
    Ich bin überzeugt, dass uns genau das in der Rückrunde passieren wird! Holt man dann zur nächsten Saison den nächsten, vermeintlich noch besseren Flügelmann? Oder fängt man dann endlich mal an, sich auf unsere Stärken zu besinnen, zu der immer schon spielerische Klasse gehört hat!

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    1. @Osrig..“Oder fängt man dann endlich mal an, sich auf unsere Stärken zu besinnen, zu der immer schon spielerische Klasse gehört hat!“Genau richtig. Aber ebenso hatten wir schnelle, dribbelstarke und torgefährliche Winger, die uns momentan fehlen.(die zudem auch spielerische Klasse hatten). Es gilt einen vernünftigen Mittelweg zu finden. Odoi scheint mir dazu die nötigen Anlagen zu haben. Allerdings gebe ich Dir recht das die Winger nur ein Puzzleteil auf dem Weg zur alten Stärke sein können. M.M.n. steht und fällt der ganz große Erfolg mit dem Spielsystem und der Fähigkeit des Trainers dieses zu vermitteln. In den meisten Spielen der BL wird jedoch die individuelle Stärke der Spieler ausreichen…

  11. Zum Thema Trends bei Transfers:

    Als Einer, der unsere Vereinsoberen sonst schnell mal kritisiert, kann ich an der “Strategie” nichts Falsches finden: Alle, wirklich alle jagen jungen Talenten hinterher, so auch Real, Barca, City etc.

    Die Alternative sind ja Mega-Transfers, die aber nur City, PSG und vereinzelt Real und Barca stemmen. That’s it.

    Außerdem gibts ja einen recht neuen Trend: Spieler wechseln fleissig, um sich zu verbessern, danach aber kaum noch. Transfers zwischen den absoluten Großklubs – wie Neymar, Ronaldo in der Reifephase – werden immer seltener. Barca musste nach Neymars Abgang die “Notlösung” Coutinho kaufen, Chelski gibt weder Hazard noch Kanté ab…

    Insofern: Was sollte eine innovative Strategie denn sonst sein? Mega-Transfers, B-Spieler? Dann lieber junge Rohdiamanten!

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    1. Nun, die Kritik ist ja gar nicht so sehr die, das massig die jungen Talente geholt werden sollen! Das ist nachvollziehbar und richtig, vor allem dann, wenn unsere eigene Akademie noch niemanden anbieten kann.
      Die Kritik richtet sich darauf, dass massig junge Talente für EINEN Bereich geholt werden, anstatt über alle Mannschaftsteile zu diversifizieren. Den x-ten jungen Flügelflitzer brauchen wir nun wirklich nicht!
      Ausserdem kritisiere ich, dass es augenscheinlich nicht mehr gewünscht ist, nach erfahrenen Spielern zu schauen, die an ihrer bisherigen Wirkungsstätte auf das Abstellgleis geraten sind, und diese zu uns zu transferieren. Xabi Alonso war ein gutes Beispiel für einen solchen gelungenen Transfer. Aber gut, vielleicht gibt der Transfermarkt in dieser Hinsicht im Moment nichts her.

      1. Das sind schon gute Punkte.

        Der Markt für “Flügelflitzer” ist halt, wie hier schon vielfach und mit x Namen diskutiert – extrem umkämpft: Leute wie Sterling, Martial oder Sanchez lägen wohl schon alle bei >100 Mio., von den Topwingern wie Hazard, Sané, Mbappé usw. erst gar nicht zu reden.

        Einen ausgemusterten Flügelflitzer würde ich nur in Betracht ziehen, wenn er noch unter 28 ist. Gerade auf dieser Position merkt man den Spielern schnell die Jahre, bzw. Fouls und Verletzungen, an. Ich wüsste keinen.

        Den Flügelfokus abzubauen sehe ich auch nicht als Alternative: Komplett durch die Mitte und damit ohne Spielverlagerungen kann ja keine einzige Mannschaft spielen.

        In Ermangelung einer besseren Alternative ist insofern die Strategie für mich ok.

  12. Vor zwei Jahren hätte man Sané für 50 Mio. holen können, war aber zu geizig. Jetzt muss man halt 40 Mio. ausgeben für einen, der ähnliches Potential hat, aber noch nicht ganz so weit ist. Schon in Ordnung!

    Und endlich endlich endlich soll jetzt ein Flügelspieler kommen, den man schon vor drei Jahren so dringend gebraucht hätte (und nicht nur der fünfzehnte Sechser).

    Das einzige, was mich echt wundert: Warum hat man öffentlich zugegeben, an dem dran zu sein? So treibt man doch nur selbst den Preis in die Höhe! Die besten Geschäfte waren immer die, bei denen bis zum Tag der Verkündung keiner was gewusst hat! Jetzt war Pavard schon lange öffentlich klar, Hernandez auch, ist aber noch nicht durch, und aktuell auch noch Hudson-Odoi.
    Warum dieses kontraproduktive öffentliche Feilschen? Hat der Uli sogar das Geschäftemachen verlernt???

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  15. […] Odoi, Pavard, Pépé und auch jemand wie Brandt oder Havertz sind Spieler, die diesem Stil eher […]

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