Round-Up: Viggo Jensen
Im September 1947 geboren spielte Jensen in der Jugend bei Skærbæk und Odense, bevor er 1973 nach München wechselte. Für den FC Bayern absolvierte er zwar nur fünf Partien, konnte sich jedoch am Ende Deutscher Meister und Europapokal-Sieger der Landesmeister 1974 nennen. Rainer Zobel, einer der Europapokal-Helden, erzählte bereits 2012 im Interview mit der Abendzeitung eine interessante Geschichte zum in München spielerisch wenig auffälligen Dänen. Nach dem 4:0 gegen Atletico Madrid stand ein Ligaspiel gegen die starken Gladbacher an und Jupp Heynckes war drauf und dran, Gerd Müller den Titel als Top-Torjäger zu entreißen. Der Sieg im Europapokal wurde gefeiert, aber die Aufgabe, Heynckes Torlauf zu verhindern, musste dennoch jemand übernehmen:
Wir hatten einen auserkoren, der sich dazu bereit erklärt hatte, nach dem Sieg in Brüssel am Abend nichts zu trinken [AZ: Wie hieß der Held?] Viggo Jensen. Der hat sonst nicht gespielt. Der hat gesagt: ,Ich trinke nicht’ – und hat dann gegen Heynckes gespielt. Deswegen hat der Viggo mein Atletico-Trikot gekriegt. Und der Heynckes hat dann nur drei oder vier von den fünf Toren geschossen – und Müller nicht überholt.
Rainer Zobel, Abendzeitung am 16.05.2012
Neben dieser Anekdote blieben nicht viele Eindrücke von Viggo Jensen in München haften. Bereits 1974 wechselte er zur SpVgg Fürth, wo er 102 Partien bestritt. Im Anschluss kehrte Jensen nach Dänemark zurück, lief erneut für Odense auf und beendete 1980 seine Karriere als Spieler. Auch in der dänischen Nationalmannschaft stand er nur acht Mal auf dem Platz.
Dennoch wandte er sich dem Fußball nicht ab, sondern wurde Trainer und Vereinsfunktionär. Zwischen 1981 und 2013 arbeitete er für zwölf verschiedene Vereine in Dänemark. Außerdem trainierte er für fünf Monate die estnische Nationalmannschaft, wurde sportlicher Leiter bei Esbjerg und erneut Trainer bei Silkeborg. Bis auf den frühen Dänischen Pokalsieg 1971 blieben weitere Titel aus und Abstiege wurden die neuen Erlebnisse.
Viggo, danke, dass du Heynckes den Griff zur Torjägerkanone verwehrt hast! Wir gratulieren herlich zum 68. Geburtstag.
Miasanrot.de stellt regelmäßig am Dienstag und Freitag in einem Round-Up lesenswerte Texte und Fundstücke rund um den FC Bayern zusammen. Gewidmet wird jedes Round-Up einem ehemaligen Bayern-Spieler, der am jeweiligen Tag (oder kurz zuvor/danach) Geburtstag hat.
Presseschau
FCBVfL & FCBFCA – Die Analysen vom Wochenende
Wie bereits in der Einleitung zu diesem Round-Up erwähnt konnten sich am Wochenende sowohl die Bayern Frauen als auch die Herren gegen ihre Gäste durchsetzen.
Caroline Abbé traf in der 36. Spielminute zum 1:0 Endstand für die FCB-Frauen, nachdem sie Melanie Behringers Freistoß einköpfte. In unserer Spielanalyse konzentrierte sich Jolle auf Wolfsburgs variable Abwehr- und Defensivreihen sowie Bayerns »Außenseitertaktik«. Abbé sprach im Anschluss mit DFB.de über die Partie.
Ebenso spannend verlief die Partie der Herren. Kurz vor dem Halbzeitpfiff brachte Esswein (43.) die Gäste aus Augsburg in Führung. Lewandowski konnte in der 77. Spielminute ausgleichen, aber es brauchte eine Schiedsrichter-Fehlentscheidung, die Thomas Müller die 2:1 Führung in der 90. Minute schießen ließ. Trotz Knut Kirchers Fehler kurz vor Schluss tat der FC Bayern alles, um den Sieg zu erzwingen. Steffen analysierte, wie Augsburg den Münchner das Leben schwer machte, Müller und Lewandowski zum eingespielten Angriffsduo wurden und welches Vertrauen Neuzugang Kingsley Coman mit seiner Einwechslung in der 56. Minute bekam. Die Kollegen von Spielverlagerung stellten ihre Analyse unter die Überschrift »Zwischen Formationswechseln und Fokusveränderungen«.
Löw & Guardiola gegen »massive Abwehrreihen«
Im Video erklärte die Süddeutsche Zeitung taktische Mittel gegen tief-stehende Gegner, die sich weit zurückfallen und Räume eng machen. Als Beispiel wird das Costa-Tor gegen Leverkusen an der Taktiktafel vorgeführt.
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Martínez ist zurück
Nach fast 13 Monaten stand Javi Martínez am Samstag das erste Mal wieder im Kader des FC Bayern. Seine komplizierte Knieverletzung ist verheilt und Guardiola sagte »Sein Knie ist perfekt«, wie die Süddeutsche Zeitung veröffentlichte. Der Trainer äußerte sich weiterhin über Mario Götze und seine Leistungen in der Deutschen Nationalmannschaft.
Sport1 überträgt UEFA Youth League
Der Nachwuchs des FC Bayern präsentierte sich in der Vergangenheit in der UEFA Youth League wirklich durchwachsen und konnte sich z.B. gegen die starken Mannschaften aus England nicht durchsetzen. Auch in diesem Jahr werden im Vorfeld der Champions-League-Partien Spiele der U19-Nachwuchsmannschaften stattfinden. Sport1 gab gestern bekannt, dass sie als exklusiver Partner der UEFA Übertragungen zeigen werden. Dafür soll pro Spieltag eine Partie live und im Free-TV ausgestrahlt werden.
In der Regel ist pro Spieltag eine Partie mit deutscher Beteiligung live im Free-TV vorgesehen. Zudem werden auf SPORT1 weitere ausgewählte Begegnungen live ausgestrahlt. Neben den deutschen Teilnehmern FC Bayern München, VfL Wolfsburg, Borussia Mönchengladbach, Bayer 04 Leverkusen und FC Schalke 04 nehmen alle europäischen Spitzenklubs wie Real Madrid, FC Barcelona, Manchester United, FC Chelsea oder Juventus Turin an der UEFA Youth League teil.
Sport1.de am 14.09.2015
Die Spiele werden im Fernsehen und live auf der Homepage des Senders kostenlos zu sehen sein.
»Love FC Bayern – Hate Racism«
Die Südkurve München präsentierte am Samstagnachmittag nicht nur eine Choreografie, sondern veröffentlichte ein Statement zur Situation von Flüchtlingen auf ihrer Webseite. In den Pausen rund um die Partie gegen Augsburg wurden Spenden für den Yara e.V. gesammelt. Man will den Verein und seine kreative Arbeit unterstützen.
Gemeinsam sehen wir unglaubliches Potential, um eine großartige Botschaft an die Flüchtlinge zu senden – Ihr seid willkommen in diesem Land, in dieser Stadt, bei uns! Viele werden sagen, dass es auch ihnen selbst nicht gut geht. Wer aber die Augen öffnet, wird sehen, dass es ihm und der absoluten Mehrheit der Menschen hier immer noch viel, viel besser geht als denjenigen, die vor Krieg und Tod fliehen müssen. Jede noch so kleine Geste zählt, um gemeinsam etwas erreichen zu können.
Südkurve München, am 11.09.2015
Hallo zusammen,
Danke für den Beitrag.
Eine Frage: Martinez stand doch schon gegen Ende der letzten Saison im Kader und hat auch Spiele gemacht oder ?
Für mich ist das wichtig, weil meiner Meinung nach sein jetziger Ausfall jedenfalls nicht direkt mit dem Knie-Totalschaden zu tun hat den er gegen den BVB erlitten hat.
Nach meinem Verständnis ist das eine neue Verletzung, bloß auch die Kommunikation der Bayern war hier (bewusst ?) nicht sonderlich detailliert.
Soweit ich es verstanden hatte, hängen die Verletzungen eher direkt zusammen. Der FC Bayern kommunizierte aber nur einen Teil statt des „Totalschadens“ (Sammer?), den Martínez hatte. Ich glaube er stand im April nach dem Kreuzbandriss im Kader und spielte auch für ein paar Minuten, ging aber direkt wieder ins Lazarett mit Patellasehnenproblemen.
Bin mal gespannt wann Martinez wieder seine ersten Einsätze bekommt, ob er mehrere Spiele verletzungsfrei durchhält und wieder sein Niveau erreicht.
Schon traurig das man auf einen, vielleicht sogar den „Key-Player“ aus der Tripple-Saison so lange verzichten muss.
Eigentlich unfassbar wenn man sich die Mannschaft von vor 2 Jahren anschaut und die jetzige, es gab wahnsinnig viele Änderungen…
Martinez hat am 02.05.15 gegen Bayer Leverkusen sogar gespielt. So viel zu „Nach fast 13 Monaten“.
Ich hoffe sehr das sein Aufbau diesmal besser verläuft.
Es gibt leider so viele negative Beispiele wo Spieler immer wieder verletzt sind oder nicht mehr an ihr altes Niveau herankommen: Badstuber/Subotic/Jakub Blaszczykowski/Piszczek…
Haltet mich für parteiisch, aber ich sehe beim Elfer nicht diese eindeutige Fehlentscheidung. Im folgenden ein Link zum Bild und zum Videomaterial der BILD.
http://www.bayerncentral.com/2015/09/why-bayerns-penalty-against-augsburg-was-not-stolen-screenshots/
https://www.youtube.com/watch?v=lB4B2vgaYqw
Feuler war auf dem Weg in die andere Richtung und bremst für einen Richtungswechsel ab, den er dann einleitet. Man erkennt eindeutig die Gewichtsverlagerung an seiner Haltung. Er versucht nicht sich zu drehen und orientiert sich nicht am Ball.
Sondern an Costa. Zudem nimmt er seine Arme (schützend/blockierend) hoch um sich auf den „Aufprall“ vorzubereiten.
Aus dem Regelwerk des DFB (http://www.dfb.de/fileadmin/_dfbdam/34715-Regelheft_2014-15-DFB.pdf):
„Behindern des Gegners
Behinderung des Gegners liegt vor, wenn sich ein Spieler in den Weg eines Gegenspielers stellt und ihn dadurch auflaufen lässt, zum Abbremsen oder zu einer Richtungsänderung zwingt, wobei sich der Ball für beide Spieler außer Reichweite befindet.
Jeder Spieler darf seine Position auf dem Feld selbst bestimmen. Er darf dem Gegner zwar im Weg stehen, ihm jedoch nicht in den Weg treten.“
Und genau hier liegts: tritt er ihm in den Weg oder steht er schon da, wo Costa langläuft?
So eindeutig ist das nicht, denn Feulners Oberkörper hat sich eindeutig in den Laufweg von Costa bewegt. Hinzu kommt ein weiterer Regelpunkt:
„Zweikampf
Als Zweikampf gilt der Kampf um Raum in Ballnähe mit Körperkontakt, jedoch ohne den Einsatz von Armen und Ellbogen.“
Ich sage nicht, dass es ein zwingender Elfmeter war oder dass man nicht glücklich sein kann, diesen bekommen zu haben.
Aber das große Gezeter kann ich nicht nachvollziehen. Es gab schon weitaus strittigere Entscheidungen…
Ich bin bei dir! Meine allererste Reaktion war: „kann man geben“. Begründung: Feulner macht sich breit und interessiert sich null für den Ball. Eine normale Bewegung wäre die, in die Ballrichtung gewesen. Von daher war es klare Absicht, sich a) nicht zu bewegen und b) den Zusammenprall zu suchen. Natürlich ist die Argumentation von Feulner und dem Rest der Welt auch klar („Kann sich nicht in Luft auflösen“). Er hat allerdings auch nichts getan, um den Zusammenprall zu verhindern sondern zielt darauf ab – auch wenn er möglicherweise keinen aktiven Schritt in den Lauf von Costa macht.
Seis drum, das ganze Gelaber von Bayern-Bonus ist wieder sowas von abstrus. Den nicht gegebenen Handelfmeter oder das Foul von Langerak an Lewy gegen den BVB vor nicht allzulanger Zeit hat offenbar ein großer Teil vergessen…
Sehe ich genauso, es grüßt die Heuchelei des Profis. Wie oft simulieren Spieler während einer Partie und profitieren durch die dadurch provozierte Fehlentscheidung? Feulner weiß doch ganz genau, dass er Costa stoppen muss und er den Aufprall mit „kann mich nicht in Luft auflösen“ entschuldigen kann. Ist diesmal halt schief gegangen. Wie oft hat Robben wg seiner gelegentlichen Flugeinlagen dann auch bei tatsächlichem Foul an ihm keinen Freistßoß/Elfer bekommen? Gleiches Spiel. Solange kein Heiliger spielt, sollte sich keiner über so etwas beschweren.
Ich verstehe eure Punkte, aber für mich dennoch eindeutig eine Fehlentscheidung.
Aber, und das verdeutlich mir eure Argumente und Links: Es ist zwar eine eindeutige, aber dennoch nicht „offensichtliche“ Fehlentscheidung. Insofern ist es hanebüchnener Unsinn, den Spielern des FCB in irgendeiner Art und Weise unsportliches Verhalten vorzuwerfen (siehe z.B. Callsen-Bracker, der von Müller einfoderterte absichtlich zu verschießen).
Badstuber fand ich in der letzten Saison in seinen wenigen Spielen besser denn je. Besonders gegen Porto. Aber das war ja dann zu schön, um wahr zu sein.