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Round-Up: Stefan Maierhofer

Felix Trenner 14.08.2015

Alles Gute, Stefan Maierhofer!

Stefan Maierhofer ist ohne Frage einer der größten Fußballer, die jemals in München gespielt haben. Mit seinen 202 cm Körperlänge teilt er sich den Bundesliga-Rekord für den größten Körper unter anderem mit Jan Koller.

Mit 23 Jahren war der in der niederösterreichischen Gemeinde Gablitz geborene Maierhofer in der österreichischen Landesliga aktiv. Bei Österreichs ältestem Fußballverein, dem First Vienna FC, war er 2002/03 gescheitert und dann zum SV Langenrohr gewechselt. Man könnte daher sagen, dass sein Wechsel zum FC Bayern II 2005 einen Karrierefortschritt darstellte. Und bei den Amateuren zeigte sich, dass der älteste Fußballklub Österreichs offenbar nicht genau hingeschaut hatte: 21 Tore in 42 Spielen erzielte der Mannschaftskapitän und durfte mit den Profis ins Trainingslager 2006 mitreisen. 06/07 kam er auch zu zwei Einsätzen in der Bundesliga, einer davon gegen Eintracht Frankfurt.

Doch die Regionalliga reichte Maierhofer nicht: 2007 zog es ihn zur TuS nach Koblenz, dort blieb er jedoch nur eine halbe Saison. Und danach begann die Karriere des Wandervogels erst richtig: Erst zu Greuther Fürth, ein halbes Jahr später weiter nach Wien zu Rapid, wo er eine überaus erfolgreiche Saison absolvierte. Das Niveau konnte er jedoch bei seinem nächsten Verein, den Bolton Wanderers, nicht bestätigen und kam zu lediglich 9 Einsätzen in zwei Jahren. Erst nach einer Leihe zum MSV Duisburg bekam er wieder mehr Einsatzzeiten. 2011 bis 2013 spielte er wieder in Österreich, diesmal bei RB Salzburg. Nach 39 Einsätzen ging es zum 1. FC Köln, von dort nach einem halben Jahr wieder nach England zum FC Millwall. 2014-2015 verhalf er dem FC Wiener Neustadt zu erstaunlich viel Aufmerksamkeit im österreichischen Fußball, danach ging es wieder zum FC Millwall. Nachdem sein Vertrag dort in diesem Sommer allerdings nicht verlängert wurde, ist Maierhofer derzeit vereinslos.

Suchen die Amateure vielleicht noch einen erfahrenen Stürmer? Wohl kaum. Doch wenn, dann könnte Stefan Maierhofer mit der Erfahrung aus 14 Vereinen in 14 Jahren helfen. Wir gratulieren zum 32. Geburtstag am Sonntag.

Miasanrot.de stellt während der Sommerpause einmal wöchentlich in einem Round-Up lesenswerte Texte und Fundstücke rund um den FC Bayern zusammen.

Presseschau

Guardiola und die Deutschen

Ja, sie nerven, die ewigen Diskussionen um Pep Guardiola. Die “Sport Bild” titelte zuletzt erneut mit dem “Rätsel Pep” – eines von vielen Beispielen, wie derzeit über den Katalanen berichtet wird. Umso schöner ist es, wenn Journalisten, in diesem Fall Oliver Fritsch von “Zeit Online”, einen Schritt zurücktreten und das Gesamtbild analysieren. “Deutschland spielt gegen den Ball, Guardiola mit ihm”. Ob das grundsätzliche Verständisproblem zwischen Trainer und Land schon einmal besser in Worte gefasst worden ist? Vermutlich nicht. Hier passt auch eine Beobachtung vom Drittligaspiel Dynamo Dresden und Rot-Weiß Erfut:

Greens Neustart

Vom Talent zum Wunderkind und schließlich zum Versager. So in etwa lassen sich die letzten 1,5 Jahre von Julian Green beschreiben, in denen ein WM-Treffer und eine Abmahnung stecken. Nun will sich der Youngster bei Bayern durchsetzen, wie er selbst sagt. “Spox” schreibt gut über Greens Situation und liefert einige interessante Aussagen aus dem Verein sowie von Greens Berater.

Blogempfehlungen zum FCB

Drei Blogs möchten wir euch aktuell ans Herz legen:
Zum einen wäre da der “Stadtneurotiker”, der sich in seiner Saisonvorschau festhält “Es wird hart”, und treffend die Vorbereitung zusammenfasst. “Breitnigge” schreibt über seine persönlichere Herangehensweise an die kommende Saison und äußert sich auch kritisch gegenüber dem Umgang der Medien mit Pep Guardiola. Und schließlich dürfen wir euch noch den Blog von Napto ans Herz legen, der wie immer mit viel Hintergrundwissen über den Saisonstart der Amateure schreibt und sich auf seinen ebenso lesenswerten Vorschau-Text bezieht.

Taktik-Interview von “Spox”

“Spox” spricht in diesem ausführlichen Interview mit Mario Himsl, 2010 Jahrgangsbester der DFB-Trainerausbildung, über seine Gedanken zum Spiel des FC Bayern und dem Münchner Trainer. Himsl verteidigt Guardiola gegenüber seinen Kritikern und findet für den FCB nur lobende Worte, Redakteur Andreas Lehner stellt die richtigen Fragen.

“Spiegel Online” über “Mia san Mia” in China

“Fluch und Segen zugleich” sei das Bayern-Motto “Mia san Mia”, wenn man über die Auslandsvermarktung spricht – so äußert sich zumindest Christoph Metzelder im Artikel von “Spiegel Online”. Nachdem man auf nationaler Ebene keine Chance gegen die großen Klubs aus Spanien und England habe, müsse man im Ausland Umsätze aquirieren, fasst Autor Christian Teevs zusammen und zieht ein positives Fazit.

Update Frauen: Verletzung & Testspiel

Erneut eine Hiobsbotschaft für die FCB-Frauen: Mittelfeldspielerin Sarah Romert musste erneut am Kreuzband operiert werden und fällt für die gesamte Hinrunde aus, wie der Verein mitteilte.
Das Team von Trainer Wörle befindet sich derzeit im Trainingslager und testet heute Abend gegen Paris St. Germain – eine sehenswerte Partie für alle Frauenfußball-Fans. “Eurosport” überträgt live.

Emotionen, Emotionen

Der “Club Nr. 12” widmet sich vor dem Saisonstart mit einer beeindruckenden Foto-Aktion dem Abgang von Bastian Schweinsteiger. Die Fans können sich heute Abend vor dem Spiel mit einem überdimensionalen Styropor-Trikot mit der Nummer 31 fotografieren lassen und das Foto auf Facebook hochladen.

Und wer auch wenige Stunden vor dem Bundesligastart noch keine wirkliche Vorfreude empfindet, dem könnte dieses Video von Bianca helfen – bei “Das ist der FC Bayern München” stellen sich einem die Haare auf…

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— Oliver Kahn

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  1. Hallo Felix

    Ich habe den Artikel von Oliver Fritsch in Zeit Online gelesen, weil Du ihn oben verlinkt hast, und dann noch einmal nachgeschaut: Du hast tatsächlich geschrieben: “Ob das grundsätzliche Verständisproblem zwischen Trainer und Land schon einmal besser in Worte gefasst worden ist? Vermutlich nicht.” Sei nicht böse, aber meiner Meinung nach liegst Du hier einmal daneben..

    Herr Fritsch macht doch nur bei dem Spiel mit, das im kommerziellen Journalismus fast immer gespielt wird. Zuerst wird eine Diskussion mit der medialen Herde zusammen ins eine Extrem getrieben (Pep ist heilig, der Beste der Welt), dann versuchen die ersten “Experten”, die 180 Grad Wende hinzubekommen und laufen in die andere Richtung (Pep ist irdisch und selbst seine Hose ist kaputt). Und wenn die Meinungsweide dann auch fast abgekaut ist, stellen sich die “sachlichen Kenner” auf die Bühnenmitte und erklären, wie’s wirklich ist (Pep wird missverstanden). Viel Meinung, wenig sachliche Substanz.

    Fritsch macht nichts anderes. Dazu pauschalisiert er ins Unerträgliche. Er schwafelt von “den Deutschen”, von “Deutschland”, hat aber nicht mehr zu bieten als Schlagzeilenabfall aus der Bild-Kloake. Fritsch tut so, als sei Pep der einzige Trainer, der sich über unsachliche Fragen auf PKs aufregt. Fritsch suggeriert, dass Pep ein Außerirdischer sei, der sich verwundert die Augen über die so ganz anders tickenden “Deutschen” reibt (die, laut Fritsch, fußball-ästethisch zu grob geschnitzt sind, um Pep’s feinen Fuißball folgen zu können) . Der Höhepunkt ist dann der Satz: “Doch die aktuellen Schlagzeilen klingen, als sehnten sich viele, selbst Bayernfans, nach dem Tag, an dem Guardiola endlich geht.” Wie bitte? Bild gibt jetzt vor, was sich Bayernfans wünschen? Geht’s noch?

    Dieser Blog hier ist u.a. so kostbar, weil man sich über unseren Verein ohne solchen Zeitungsmurks austauschen kann. Bitte vergiss das nicht, wenn Du in Ausbildung auf der Journalistenseite stehst und lass Dir Deinen klaren Blick nicht durch die (Verkaufs-)Gesetze des Sportjournalismus verstellen.

    Nichts für ungut.

    Antwortsymbol1 AntwortKommentarantworten schließen
    1. Hallo Axel, danke für den Kommentar. Ich sehe zwar deine Punkte – und es mag sein, dass Fritsch an der ein oder anderen Stelle übertreibt. Dennoch denke ich, dass er in den meisten Punkten, die du ansprichst absolut recht hat. “Fußballdeutschland”, wie ich es nennen würde, hat ein Problem mit Guardiola, an dem er nicht Schuld ist – es ist einfach seine grundsätzliche Herangehensweise an den Sport, die komplett anders ist. Und ja, die aktuellen Schlagzeilen klingen nun mal so. Wenn ich am vergangenen Freitag im Stadion sitze und bei Peps Vorstellung vereinzelte Pfiffe erklingen, dann macht das auch auf mich den Eindruck, als gäbe es genug Fans, die sich diesen Tag herbeisehnen. Ich bin keiner von ihnen, sondern hoffe, dass wir uns weiterhin Peps Variante von Fußball widmen – mir gefällt sie nämlich sehr gut. Und Oliver Fritsch, der in seinem Artikel natürlich recht meinungsstark schreibt, hat vielleicht dieselbe Meinung.
      Meinen klaren Blick lass ich mir schon nicht verstellen – ich würde den Artikel nicht dramatisieren. Auch wenn ich dir zustimme, dass diese linearen Abläufe im Journalismus, die du darstellst, nicht gut sind, kommt ab und an ein Artikel rum, der die Thematik aus meiner Sicht (und das ist dieses Round-Up nun mal) nicht übertrieben besserwisserisch, sondern richtig darstellt. Ich hoffe, du verstehst meine Herangehensweise und freu mich auf eine Antwort!

    1. Allein die musikalische Untermalung inklusive Effekte sind Gold wert! Haha :)

  2. ….Hättest Du in beiden Ländern gelebt, dann würde Dir “typisch deutsch” und “typisch spanisch” sofort ins Auge stechen.
    Felix hat sehr gut den Unterschied herausgearbeitet….

  3. PitvonBonn, ich habe lange in Katalonien gelebt (und kann Dir gerne die zahlreichen “Unterschiede” zu Spanien erklären) und finde nicht den Artikel von Felix schlecht, sondern den in Die Zeit.

  4. Ich bleibe dabei, dass der Fußball, den Guardiola spielen lässt, in Deutschland nicht verstanden wird. Natürlich gilt das nicht für alle, auch nicht für alle gleichermaßen. Wer das aus meinem Text rausliest, will mich wohl falsch verstehen. In meinem Text stehen ja mehr Indizien als die Guardiolas Blicke.

    Aber es betrifft viele Sportjournalisten, Experten, Trainer und Fans. Ja, selbst Bayernfans. Was ich in meinem Text aber vergessen habe: Ich glaube, das gilt sogar für Teile des Vereins. Hat Beckenbauer nach dem 0:1 in Madrid (2014) nicht geschimpft? Dabei war das eins der besten Spiele unter Guardiola. Wollten Rummenigge und Sammer ihm nicht Kroos durch Khedira ersetzen? Da hat der Trainer vor Fassungslosigkeit den Kopf geschüttelt. Ich glaube auch nicht, dass Alonso und Vidal Lieblingsspieler von ihm sind.

    “Kommerzieller Journalismus” ist übrigens süß. Muss ich mir merken. Und wer von “den Medien” schreibt, unterliegt einem Missverständnis. Wir, “die Medien”, sind vor allem Konkurrenten. Bild ist Konkurrent von Zeit Online, Spiegel Online noch viel mehr. Ich bin nicht für Texte anderer verantwortlich. Auch war ich nicht bei der Heiligsprechung von Guardiola beteiligt, als er nach München kam. Darf ich jetzt nicht darüber schreiben, weil ich auch Teil der Medien bin (tschuldigung, der kommerziellen Medien)?

    Antwortsymbol1 AntwortKommentarantworten schließen
    1. Ich bin da Felix Meinung, dass der Ausgangsartikel gut ist.
      Ob das jetzt die beste Beschreibung des Themas Guardiola/Deutschland ist weiß ich nicht, aber er ist einer der wenigen die überhaupt lesbar sind und sich nicht in Tiki-Taka-Klischees ergehen.
      Leider komme ich selber immer mehr zu der Erkenntnis dass viele Vorgänge/Erzählweisen rund um das Thema wirklich am Besten unter der Überschrift “Guardiola und Deuschland- ein Mißverständnis” zu verstehen sind.

      Ebenso komme ich leider immer zu der Überzeugung, dass das über das Thema Fußball hinausgeht und deutliche soziokulturelle Bezüge hat. Guardiola, der Spanier, erscheint mir dabei geradezu wie eine archetypische Figur der vieles von dem verkörpert was “die Deutschen (zumindest relevante Teile)” nicht sind, nicht sein wollen und teilweise schon verachten und ablehnen.
      Und das die Fähigkeit und der Willen sich mit “Anderssein” hierzulande zu beschäftigen, es zu tolerieren und akzeptieren abzunehmen scheint, nun die Erkenntnis durften schon ein paar andere gewinnen.
      Ironisch gesagt: Nur wenn er Grieche wäre, wär’s noch schlimmer.

      Dagegen steht, fast wie ein teutonischer Siegfried, der andere der deutsche Archetyp Jürgen Klopp. Lange hat sich für mich die Frage gestellt, warum Klopp in Deutschland offenbar nichts falschmachen kann.
      Mittlerweile ist meine, etwas simplifizierte, Meinung: Klopp erscheint mir teilweise wie eine Verkörperung der deutschen “Volksseele” mit allen ihren Stärken und Schwächen. Klopp ist so wie viele sehr gern wären, wenn sie denn könnten und sich trauten.

      Kurz zusammengefasst: Die Deutschen mögen Guardiola nicht, weil er nicht so ist wie sie. Klopp lieben sie dafür, dass er genau das ist.

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