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Rot-Weißes Round-Up: Oskar Rohr

Jan Trenner 24.04.2015

Der 1912 in Mannheim geborene Stürmer begann seine Karriere bei Phönix und dem VfR Mannheim. 1930 wechselte er an die Isar und wollte mit seinen fußballerischen Fähigkeiten in einer Zeit Geld verdienen, als man noch längen vom heutigen Profi-sein im Fußball entfernt war. Nach dem Gewinn der Meisterschaft ging der 20-Jährige nach Zürich und heuerte bei den Grasshoppers an. Rohr gilt als einer der ersten »Auslandsprofis« und wollte sich mit seiner Leidenschaft auch stets den Lebensunterhalt finanzieren. Ab 1934 lief er deshalb für das französische Team Racing Strasbourg auf. Als Prämie erhielt er einen Citroën zur Vertragsunterzeichnung. Mit dem Wechsel nach Frankreich war seine Karriere in der deutschen Nationalmannschaft beendet. Er galt als »Fahnenflüchtiger« und wurde nicht mehr berücksichtigt. Frankfreich hatte es Rohr aber so angetan, dass er allein in Strasbourg über 117 Tore erzielte, Vize-Meister und Pokaltorschütze wurde.

Mit dem Ausbruch des zweiten Weltkriegs 1939 floh Oskar Rohr von der deutsch-französischen Grenzstadt Strasbourg nach Südfrankreich und spielte bis 1942 für den FC Sète. 1942 wurde Rohr von der Gestapo aufgegriffen, im Konzentrationslager Kislau interniert und kurz darauf an die Ostfron abkommandiert. Nach Kriegsende blieb der Stürmer in Deutschland und war bis 1949 unter anderem für den VfR Mannheim, den TSV Schwaben Augsburg, FK Pirmasens und die SV Waldhof Mannheim aktiv, bevor er seine Karriere beendete. Er arbeitete später bei der Mannheimer Stadtverwaltung.

Oskar Rohr verstarb im November 1988. Heute hätte er seinen 103. Geburtstag gefeiert.

Miasanrot.de stellt regelmäßig am Dienstag und Freitag in einem Round-Up lesenswerte Texte und Fundstücke rund um den FC Bayern zusammen. Gewidmet wird jedes Round-Up einem ehemaligen Bayern-Spieler, der am jeweiligen Tag (oder kurz zuvor/danach) Geburtstag hat.

Presseschau

Nachberichte: Triumph gegen Porto

Eigentlich müsste man nach dem grandiosen 6:1 Sieg im Heimspiel gegen den FC Porto nicht mehr sagen, als die Choreo in der Allianz Arena schon vor dem Anpfiff deutlich machte.

Selbstverständlich gab es im Anschluss dennoch ausführliche Analysen. Steffen konzentrierte sich für uns auf Guardiolas Plan, der vollkommen auf ging, Lewandowski & Müller und die Einstellung der Mannschaft. Die „Zeit“ schlussfolgerte, dass der Triumph Guardiolas Qualität offenbarte, während die „Frankfurter Allgemeine“ mehrere Aspekte der Partie näher beleuchtete und eine Datenbetrachtung durchführte. Mit ausgesprochen vielen Grafiken versehen, analysierte bzw. erklärte auch Constantin Eckner für „Spielverlagerung“ das Viertelfinale. Er hob außerdem Unterschiede zum Hinspiel hervor. Während bei „T-Online“ die Superlativen nicht ausreichten, hatte „11Freunde“ den Vergleich zum WM-Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Brasilien – mit einem Augenzwinkern – auf Lager.

Opta Sports präsentierte außerdem die Passgrafik zur Entstehung des dritten Treffers. 26 Zuspiele ohne Unterbrechung bedeuteten neuen Champions League Rekord in dieser Spielzeit.

Richtig bitter: Badstuber erneut verletzt

Gerade erst hatte er ein fantastisches Spiel gegen Porto absolviert und einen kleineren Verletzungsausfall überstanden, da teilte der FC Bayern am Donnerstagnachmittag die nächste schlechte Nachricht mit. Holger Badstuber erlitt einen Riss im Oberschenkelmuskel, muss operiert werden und fällt für 3-4 Monate aus.

Leider dazu passend: Als Nachklapp zum Round-Up von Dienstag, in welchem bereits ein Tabelle zum Vergleich von Verletzungen im Fußball, enthalten war, ergänzte „Fußballverletzungen“ noch eine Übersicht zu Muskelfaserrissen und zeigte Unterschiede zwischen ihrer Datenerfassung und der von „Transfermarkt“ auf.

Am Mittwoch wurde eine Meldung im „Presseportal“ veröffentlicht, die über die sogenannte „Wunder-Methode“ bei der Heilung von Muskelfaserrissen berichtete. Dieter Waibler, der in Doktor Müller-Wohlfahrts Praxis arbeitet, führt nach Informationen der „ARD-Recherche-Redaktion Sport“ Behandlungen mit Magnetstimulation durch.

Die von ihm entwickelte Behandlungsmethode sei eine Kombination aus Magnetstimulation, Osteopathie und manueller Therapie mit besonderen Maschinen […] Mit ihr sollen sich vor allem Muskelverletzungen wie Prellungen, Zerrungen und Muskelrisse vier- bis fünfmal schneller heilen lassen als mit herkömmlichen Methoden.
ARD-Recherche-Redaktion Sport, Presseportal.de am 22.04.2015

Ebenfalls lesenswert: Thorsten Rarreck, der als Arzt für Schalke 04 arbeitete, sprach mit „Der Westen“ über die Arbeit eines Mediziners im Verein, Verletzungen, Doping und den Rücktritt von Müller-Wohlfahrt. Karl-Heinz Rummenigge möchte dem Ärzteteam einen „bayern-like“ Abschied bereiten und sich versöhnen („Welt“).

Erik ten Hag verlässt Amateure im Sommer

Bereits in den letzten Wochen hatte sich angedeutet, dass Erik ten Hag, der die zweite Saison der Trainer der Bayern Amateure ist, den Verein im Sommer verlassen wird. Nun wurde bekannt, dass er einen Zweijahres-Vertrag beim FC Untrecht unterschrieben hat und dort als Trainer und technischer Direktor arbeiten wird.

»Inside Bayern Munich« mit Owen Hargreaves