Rot-Weißes Round-Up: Marcel Witeczek

Felix Trenner 21.10.2014

Witeczek wurde 1968 in Polen geboren, bekam allerdings bereits als Kind die deutsche Staatsbürgerschaft und wurde in Westdeutschland groß. Erst mit 13 Jahren begann er beim Postsportverein Oberhausen im Verein Fußball zu spielen, zeigte sich dort jedoch äußerst talentiert und kam über RW Oberhausen in die Jugendabteilung der damals sehr erfolgreichen Bayer 05 Uerdingen. In Uerdingen reifte er zu einem erfahrenen Bundesligaspieler und bestritt 142 Spiele, bis er nach dem Abstieg 1991 zum 1. FC Kaiserslautern wechselte. Nach zwei Jahren im Stamm der Pfälzer kam er schließlich an die Isar, wo er in vier Saisons beinahe 100 Spiele machte und zwei Deutsche Meisterschaften (1994 und 1997) sowie den UEFA-Pokal 1996 gewinnen konnte. In seiner Zeit in München war er zumeist als dynamischer zentraler Mittelfeldspieler auf dem Feld, half hier und da aber auch auf dem Flügel aus. 9 Tore konnte Witeczek in der Bundesliga erzielen, eines davon in seinem vorletzten Spiel gegen den VfB Stuttgart.

Neben den Titeln und Toren erlebte spielte er mit einigen großen Namen zusammen und war dabei, als Thomas Helmer 1993/94 das legendäre Phantomtor gegen den 1. FC Nürnberg erzielte. Nach vier soliden Saisons ging er nach Gladbach, wo er die erfolgreichste Zeit seiner Karriere erlebte. 167 Spiele in 6 Saisons machten ihn bundesweit als „Fohlen“ bekannt – dabei vor allem das letzte seiner 13 Tore. Am 7. April 2002 (30. Spieltag) gastierte Gladbach bei der Energie in Cottbus, die einen Sieg brauchte, um den Nichtabstieg zu fixieren. Wenige Minuten vor dem Ende lag die Borussia 2:3 hinten und Witeczek zog von außerhalb des Strafraums ab. Was dann passierte, ist Bundesligageschichte – der Ball wurde abgefälscht und Tomislav Piplica im Tor der Cottbuser ließ den Ball, aus welchen Gründen auch immmer, auf seinen Kopf fallen, von wo aus er ins Tor sprang. Es war gleichzeitig Witeczeks letztes Tor in der Bundesliga, er wechselte nach der Saison zur SG Wattenscheid 09, wo er seine Karriere zwei Jahre lang ausklingen ließ.

Heute ist der Deutsch-Pole als Sportmanager bei der AOK angestellt, wo er Fußballveranstaltungen für die Krankenkasse organisiert. Desweiteren treibt Witeczek seine Karriere nach der Karriere an und läuft Marathons, Triathlons und Ironmans. Wir wünschen ihm alles Gute für die Zukunft und zu seinem Geburtstag.

Miasanrot.de stellt regelmäßig am Dienstag und Freitag in einem Round-Up lesenswerte Texte und Fundstücke rund um den FC Bayern zusammen. Gewidmet wird jedes Round-Up einem ehemaligen Bayern-Spieler, der am jeweiligen Tag (oder kurz zuvor/danach) Geburtstag hat.

Presseschau

Starke fällt drei Monate aus – Konsequenzen?

Wie der FC Bayern am Montag mitteilte, hat sich Tom Starke im Training einen Syndesmosebandriss zugezogen und wird rund drei Monate fehlen. Nach Pepe Reina ist nun auch der dritte Torwart nicht verfügbar – exakt die Situation, die Pep Guardiola vor der Saison mit drei überragenden Torhütern im Kader umgehen wollte. Doch es hilft kein Lamentieren: Lösungen müssen her. Die erste Lösung heißt, zumindest für die nächsten Wochen, wie Pressechef Hörwick auf Twitter mitteilte, Leopold Zingerle. Der 20-Jährige ist Stammtorwart bei den Amateuren und zeigt dort eigentlich durchwegs gute Leistungen. Wie viel das auf Profi-Niveau Wert ist, bleibt jedoch fraglich. Einige Medien spekulierten nach der Verletzung von Starke nun über eine kurzfristige Verpflichtung eines Klasse-Torwarts – reine Spekulation und unserer Ansicht nach weder realistisch noch sinnvoll. Wenn, dann müsste es ein vertragsloser Torwart sein der die nötige Klasse hätte, Neuer zu vertreten. Aktuell haben nur Valdes und Kusczcak (langjährig Ersatz-TW bei Manchester Utd.) das Zeug dazu, zumindest Valdes würde allerdings aus wirtschaftlicher Sicht über die Stränge schlagen. Ohnehin könnte Pepe Reina wenn es keine Rückschläge gibt in 2-3 Wochen wieder ins Mannschaftstraining zurückkehren. Es bleibt zu hoffen, dass diese Zeit ohne weitere Verletzungen auf der Torwart-Position überbrückt werden kann.

Thiago wird in Spanien operiert

Nach seinem erneuten Innenbandriss hat sich Thiago für eine Operation in Spanien entschieden. So äußerte sich zumindest Trainer Guardiola auf der PK vor dem Spiel beim AS Rom zu der Geschichte. Der FC Bayern wird trotzdem im OP-Saal von Dr. Cugat vertreten sein, wenn der Mittelfeldspieler am heutigen Dienstag auf den Tisch kommt. Dr. Lutz Hänsel, der zusammen mit Dr. Müller-Wohlfahrt die Praxis in der Münchner Innenstadt leitet, wird Thiago begleiten. Ein Indiz für Skepsis seitens des FC Bayern? Nein, offenbar nur eine zusätzliche Absicherung. Karl-Heinz Rummenigge betonte vor dem Abflug nach Italien erneut, dass eine OP in Spanien „von Anfang an“ die einzige Option gewesen sei. Somit dürfen wir nun drauf hoffen, dass die Genesung des Spaniers endlich wieder in den Gang kommt.

Martinez macht Fortschritte

Wie der am Kreuzband verletzte Javi Martinez am Rande einer Autogrammstunde gegenüber fcb.de sagte, sei er auf einem guten Weg. Die Krücken habe der Baske bereits ablegen können, jetzt gehe es weiter im Reha-Programm. Bei komplett optimalem Heilungsverlauf könnte Martinez Mitte Februar bereits wieder langsam ins Training einsteigen, wäre also in der Endphase der Saison wieder spielfähig – wenn alles glatt geht. Ob er dann bereits in einer Verfassung ist, die dem FC Bayern auf dem Platz weiterhilft, ist fraglich.

SZ lobt Lahm in den höchsten Tönen

Die „Süddeutsche Zeitung“ hat Philipp Lahm ein Extrastück zum Spiel gegen Werder Bremen gewidmet. In „Vernarrt in Lahm“ beschreibt Saskia Aleyhte treffend, wie sich Lahm mit seinen Toren ein weiteres Stück der Perfektion angenähert hat. In der Tat: Torgefahr fehlte Lahm in seiner Karriere meistens, vor allem aber in dieser Saison. Das hat sich am Samstag geändert. Durch die klare 1-2-Staffelung mit Alonso als alleinigem 6er kam der Kapitän in der Offensive mehr zur Geltung – und nutzte seine Chancen.

YCL live bei FCB.tv

FCB.tv überträgt das heutige Youth Champions League Spiel der U19 live. Ab 12 Uhr kämpft der Nachwuchs gegen die AS um eine letzte Chance, die Gruppenphase doch noch zu überstehen.