Rot-Weißes Round-Up: Bixente Lizarazu
Seine Karriere begann „Liza“ bei 1988 bei Girondins Bordeaux. Schon bei seiner ersten Station erlebte er ein Auf und Ab, wie es andere in einer ganzen Karriere nicht tun. Auf erfolgreiche Saisons folgte 1991 der Zwangsabstieg aufgrund finanzieller Schwierigkeiten, dem wiederum der direkte Wiederaufstieg und weitere Jahre im internationalen Geschäft folgte. Bereits hier lernte Lizarazu Zinedine Zidane kennen, mit dem er später große Erfolge in der französischen Nationalmannschaft feiern würde. Nachdem 1996 das Finale des UEFA-Cups gegen den FC Bayern verloren wurde, startete Lizarazu seine internationale Karriere. Er wechselte zu Athletic Bilbao, wo er als einer der wenigen nicht-spanischen Basken spielen durfte – zumindest vom Verein her. Die Terrororganisation ETA drohte ihm und seiner Familie später, er müsse Schutzgeld zahlen, wenn er weiterhin für Frankreich spielen würde und sich gleichzeitig als Baske bezeichne. Zu dieser Zeit hatte Lizarazu Spanien allerdings schon den Rücken gekehrt, seit 1997 spielte er für den FC Bayern und hatte sich längst seinen Stammplatz als Außenverteidiger erkämpft. Nachdem er bereits ’98 im eigenen Land Weltmeister geworden war, krönte er seine Karriere mit dem Champions League Sieg 2001. Seine Treue zum FCB zeigte er 2005: Obwohl er den Verein 2004 verlassen hatte, kehrte er ein halbes Jahr später zurück, da sich sein designierter Nachfolger Philipp Lahm das Kreuzband gerissen hatte. Schließlich beendete er 2006 seine große Karriere – zumindest die im Fußball.
Denn für Lizarazu ging es weiter: Zunächst wurde er 2008 TV-Experte im französischen Fernsehen, wollte gleichzeitig jedoch seine sportliche Karriere weiterführen. Sein eigentlicher Plan, bei Olympia 2010 im Skeleton anzutreten scheiterte jedoch, da er nicht zum trainieren in die Alpen ziehen wollte. Lieber surfte er und trieb gleichzeitig eine weitere Karriere voran. Im Jiu-Jitsu konnte er 2009 die Europameisterschaft gewinnen. Wir gratulieren dem Nimmersatten zum 45. Geburtstag!
Miasanrot.de stellt regelmäßig am Dienstag und Freitag in einem Round-Up lesenswerte Texte und Fundstücke rund um den FC Bayern zusammen. Gewidmet wird jedes Round-Up einem ehemaligen Bayern-Spieler, der am jeweiligen Tag (oder kurz zuvor/danach) Geburtstag hat.
Presseschau
Rode: Matchwinner gegen Leverkusen
Der Kicker bezeichnet Rode als »Anarchist im Bayern-Spiel« – vom Titel »Matchwinner« möchte der 24-Jährige nichts wissen. Fakt ist dennoch, dass seine Einwechslung zur zweiten Halbzeit maßgeblich zum Erfolg des FC Bayern über Leverkusen beigetragen hat. Er brachte Kampf, Einsatz und Durchsetzungsvermögen auf den Platz und ersetzte den nie wirklich ins Spiel findenden Mario Götze. Diese Partie ist für ihn deshalb besonders wichtig, weil er kein junges Talent mehr ist und auf einige Einsatzminuten hoffen muss, sondern aufgrund seiner Erfahrung durchaus mehr möchte. Zu Recht, kann man aktuell sagen – wir tun dies in Episode 20 unseres Podcasts ab Minute 45:25 ebenfalls.
Zum Samstagabend-Top-Spiel gegen empfehlen wir unsere Spielanalyse mit den drei Dingen, die auffielen: 1) Pressing, Gegenpressing, 2) WM Müdigkeit? und 3) Benatia oder Dante. Die Kollegen von Spielverlagerung steigen wie gewohnt in die taktischen Tiefen ein.
„SZ“ über Reschke
Die „SZ“ widmete sich vor dem Spiel gegen Bayer Leverkusen am vergangenen Samstag ausführlich Michael Reschke, der vor der Saison zum FC Bayern gekommen war. Reschkes Transfers sei ein Paradigmenwechsel in der Klubpolitik gewesen, ein unausweichlicher noch dazu, schließlich seien Rummenigge und Sammer beiden nicht diejenigen, die „auf fremden Tribünen sitzen und in feindlichen Hinterzimmern um Verträge feilschen“. Christoph Kneer erklärt Reschkes Aufgaben und seine Zusammenarbeit treffend. Gerade mit Pep verstehe sich der langjährige Leverkusener gut.
Reschke könnte in den kommenden Jahren der wichtigste Mann hinter den wichtigen Männern werden. Ein wesentlicher Teil der Vereinszukunft liegt in seinen Händen, er muss jedoch zeigen, dass er auch auf einer Stufe über Leverkusen noch Transfers landen kann, die einschlagen.
11tegen11-Grafik zum Spiel gegen Bayer
Der Expected-Goal-Matchplot des niederländischen Fußballblogs 11tegen11 ist ein Modell, um die Wahrscheinlichkeit eines Torerfolgs zweier Mannnschaften innerhalb von 90 Minuten zu ermitteln. Dabei fließen Position und Art der Schüsse in den Wert mit ein. Zufallsprodukte wie ein nicht erwartbares Eigentor o.ä. werden versucht, näherungsweise rauszurechnen, um das „tatsächliche“ Kräfteverhältnis der Mannschaften aufzuzeigen. Auch wenn das Spiel gegen Leverkusen nur knapp mit 1:0 gewonnen wurde, zeigt sich, dass spätestens mit dem Treffer Franck Riberys der FC Bayern eindeutig die dominantere Mannschaft war.
Bayern escaped the Leverkusen press in the second half, and then effectively killed the game… pic.twitter.com/IKkPMaScos
— 11tegen11 (@11tegen11) December 8, 2014
1. Schweinsteiger-Interview im Focus – oder auch nicht
Der „Focus“ titelt in seiner neuesten Ausgabe mit dem „Ersten Interview nach dem WM-Titel“. Blöd nur, dass es dieses erste, exklusive Interview schon öfter gegeben hat, wie Stefan Niggemeier in seinem Blog auflistet. Der »Fußballgott« spricht mit dem Magazin über seine überstandene Verletzung, die Weltmeisterschaft in Brasilien und den Titelhunger, der noch nicht gestillt ist. Ein lesenswertes Interview auf sechs Seiten in der Ausgabe 50/2014.
Ich will eben immer gewinnen. Immer, immer, immer. Jedes Spiel mit den Bayern, jedes Spiel mit der Nationalmannschaft.
Bastian Schweinsteiger, Focus 50/2014
FC Bayern Frauen gewinnen in Frankfurt
Die Frauenmannschaft des FC Bayern gewinnt mit einer hervorragenden Leistung in Halbzeit 1 ihr Auswärtsspiel gegen den 1. FFC Frankfurt mit 2:1.
Auswärtssieg beim Vizemeister. Klasse Teamleistung. Bericht zu #FFCFCB http://t.co/F86ZwOjkWo Fotos anbei. #MiaSanMia pic.twitter.com/FA85BWU45s
— FCB Frauenfußball (@FCBfrauen) December 7, 2014
Gute Nachrichten von Badstuber
Die beste Nachricht des Tages verbreitete gestern der FC Bayern auf seiner Homepage: Holger Badstuber konnte erstmalig nach seinem Muskelsehnenriss wieder auf dem Platz trainieren. Auf „Koordinationstraining und Ballgewöhnung“ folgte eine halbstündige Laufeinheit. Badstuber dürfte bei weiterhin guter Genesung im Winter-Trainingslager langsam zurück ins Mannschaftstraining einsteigen und hat somit zumindest Chancen, beim Rückrundenauftakt dabei zu sein.