Pokal: FC Bayern – Borussia Dortmund 2:1 (2:0)

Tobi Trenner 20.12.2017

Das Dauerduell des deutschen Fußballs kam diesmal überraschend früh. Schon im Dezember trafen die Bayern auf Dortmund. Die Gäste hatten erst vor wenigen Tagen den Trainer gewechselt, inzwischen stand Peter Stöger statt Peter Bosz an der Bande.

Beide Mannschaften konnten am Wochenende die BL-Hinrunde mit einem zähen und doch emotionalen Erfolg beenden. Während der FCB in Stuttgart dank Sven Ulreich mit 1:0 gewann, siegten die Dortmunder daheim durch ein spätes Tor gegen Hoffenheim.

Falls ihr es verpasst habt:

Jupp Heynckes durfte bzw. musste einige Wechsel im Vergleich zum letzten Spiel vornehmen. So rotierten David Alaba und Thomas Müller wie geplant für Rafinha und Corentin Tolisso in die Startelf. Darüber hinaus fiel Mats Hummels gänzlich aus und Kingsley Coman nahm angeschlagen auf der Bank Platz – sie wurden positionsgetreu durch Niklas Süle und Franck Ribery ersetzt. So ergab sich das gewohnte 4-3-3 / 4-2-3-1 der letzten Monate. Für Arjen Robben kam die Partie leider etwas zu früh.

Die Startformationen vor der Dortmunder Umstellung.

Auch der Dortmunder Neu-Trainer wurde zu Anpassungen gezwungen. Da Peter Stöger auf Stürmerstar Pierre-Emerick Aubameyang verzichten musste, entschloss er sich für eine Systemänderung. Marc Bartra rückte in die Startelf, die eine 5-3-2-Formation einnahm. Den Aushilfssturm bildeten hierbei Christian Pulisic und (leicht zurückgezogen) Andriy Yarmolenko. Eine Aufstellung, die nach Konterspiel roch.

Das Spiel begann rasant. Schon in der 3. Minute gab es die erste Riesenchance für die Bayern. Nach einer guten Flanke von Müller setzte Arturo Vidal den Kopfball an die Latte. Es wäre ein Auftakt nach Maß gewesen. Zwei Minuten später wurde ein gefährlicher Schuss von James Rodriguez noch von einem Dortmunder Abwehrspieler geblockt. Als im Anschluss auch Lewandowski und Ribery an Bürki scheiterten, dürfte es schon ein erstes Hadern mit der Chancenverwertung gegeben haben. Vier Großchancen in den ersten zehn Minuten – verschwendeter Anfangselan oder der Beginn eines Feuerwerks?

Der FCB drang in der Anfangsphase immer wieder über die Außen in den Strafraum ein. Man nutzte die gesamte Breite des Platzes. Die Gäste versuchten währenddessen immer wieder den schnellen Pulisic in Laufduelle mit Niklas Süle zu bringen, kamen aber nicht häufig genug in geordnete Umschaltsituationen.

In der 12. Minute war es dann doch endlich so weit. James lieferte einen Freistoß aus dem linken Halbfeld in den Strafraum. Den Kopfball von Süle konnte Bürki noch an die Latte lenken, doch den Abpraller köpfte Jerome Boateng ins Netz. Verdienter kann eine frühe Führung nicht sein, schließlich zeigten sich die Dortmunder defensiv völlig überfordert.

Nach der Führung hatten die Münchner plötzlich Probleme damit, weiter Druck aufzubauen. In dieser Phase lief offensiv fast alles über das traditionelle Flügelduo aus Ribery und Alaba. Die rechte Seite diente derweil nur als Flankenkatapult. Doch die Gäste kamen so langsam aus dem Winterschlaf. Zwar wurden weiterhin defensiv viele Räume geboten, doch weitere Torchancen gab es für die Bayern zunächst nicht. Schwarzgelb ließ den Ball besser laufen.
Als das Spiel sich gerade etwas einpendelte, wechselte Stöger früh. Nach nur 33 Minuten nahm er Verteidiger Bartra vom Platz und brachte mit Dahoud einen Mann fürs Mittelfeld, inklusive Umstellung auf eine Viererkette. Sekunden später hätte Yarmolenko nach einem Abwehrschnitzer von Alaba fast ausgeglichen, doch der Österreicher machte seinen Fehler wieder gut, indem er den Schuss auf der Torlinie köpfte.

Dieser Schreckensmoment diente den Bayern als Weckruf. Thomas Müller und Robert Lewandowski kombinierten sich herrlich von rechts in den Strafraum. Der aktuelle Kapitän ließ sich die Möglichkeit nicht nehmen und lupfte den Ball über Bürki hinweg in die lange Ecke. Das vom Ergebnis völlig verdiente 2:0 zu einem etwas überraschenden Zeitpunkt (40.).

In den letzten Minuten vor der Pause passierte nichts mehr. Nach furiosem Start belohnten sich die Bayern durch Boateng, schalteten daraufhin jedoch einige Gänge zurück und schenkten den langsam ins Spiel kommenden Dortmundern fast den Ausgleich. Umso wichtiger war das zweite Tor durch Müller.

Nach der Pause erneut der Beinahe-Blitzstart der Bayern. Bürki konnte nach 30 Sekunden den Schuss von James halten, nachdem Ribery hervorragend eingeleitet hatte. Kurz darauf scheiterte Müller per Kopf aus kurzer Distanz am Schweizer Keeper. Erneut ein frühes Chancenplus, doch die Gäste waren in der zweiten Halbzeit nicht mehr so passiv wie zu Spielbeginn. Der FCB zeigte sich nicht mehr so drückend überlegen, man setzte häufiger auf Umschaltmomente.

Stöger wechselte in der 56. Minute zum zweiten Mal, Andre Schürrle kam für Raphael Guerreiro und rückte ins Sturmzentrum – die zweite Systemumstellung der Partie, was sowohl Symptom für die Dortmunder Probleme als auch ein Zeichen für Stögers Spielverständnis war. Kurz darauf reagierte Heynckes: Kingsley Coman ersetzte nach einer Stunde den gut aufgelegten Franck Ribery.

Spielerisch passierte bei den Roten in dieser Phase nicht viel. Die Ballzirkulation stockte, Kontersituationen konnten auch nicht erspielt werden. Man erlaubte den Dortmundern eine leichte Dominanz. Mitten in diese Zeit fiel fast die Vorentscheidung. Erneut war es aber Bürki, der die Hereingabe von Müller entscheidend abfälschte und Lewandowski am Tor hinderte. Demnach drohte die Partie weiter ins Wanken zu geraten.

Sven Ulreich musste nun immer häufiger eingreifen. So lenkte er in der 70. Minute einen Kraftschuss von Marcel Schmelzer aus spitzem Winkel über die Latte. Die Bayern hatten sich inzwischen völlig zurückgezogen und schienen sich aufs Verteidigen zu konzentrieren. Ein fragwürdiges Konzept angesichts der Dortmunder Defensivschwächen, welches durch den zweiten Wechsel von Heynckes – Tolisso für James – eher noch unterstrichen wurde.

Nach 77 Minuten gab es die verdiente Quittung. Dortmund durfte sich gefühlt minutenlang den Ball im Münchner Strafraum hin- und herschieben, bis Kagawa flankte und Yarmolenko am langen Pfosten einnickte. Ohne jeglichen Grund hatten die Bayern das Spiel wieder spannend werden lassen. Es ging ein Ruck durch die Allianz Arena.

An der Heimmannschaft ging dieser Ruck aber gnadenlos vorbei. Wer jetzt erwartete, dass sich die Bayern die Kontrolle zurückerobern und das Ding nach Hause schaukeln, sah sich getäuscht. Eher lag der Ausgleich in der Luft. Vier Minuten vor dem Ende verzog Schürrle aus der Distanz knapp. Martínez durfte nochmals für Sebastian Rudy Platz machen, bei den Gästen kam Isak für Toljan. Zeitspiel auf der einen, Schlussoffensive auf der anderen Seite.

In der zweiten Minute der Nachspielzeit dann eine skurrile Szene: Isak stand plötzlich frei im Strafraum, sein Schuss wurde von Boateng abgefälscht…und landete Zentimeter neben dem Pfosten im Toraus. Die anschließende Ecke brachte eine Kopfballchance für Sokratis, die das Ziel verfehlte. Nach kurzem Zeitspiel der Bayern beendete der Schiedsrichter schließlich nach 94 Minuten die Partie.

Der FC Bayern zieht dank des 2:1-Sieges also ins Viertelfinale des DFB-Pokals ein. Teilweise sehr stark, zum Schluss kläglich – die Partie war eine Achterbahnfahrt für alle Bayernfans. Schlussendlich zählt aber nur das Ergebnis und das war verdient. Nach Leipzig hat man mit Dortmund nun den zweiten Brocken aus dem Pokal geworfen. Jetzt wartet die verdiente Winterpause.

3 Dinge, die auffielen:

1. Die Bundesliga in Kurzform

Wer die Bundesliga in dieser Saison nicht näher verfolgt haben sollte, dieses Spiel ist eine wunderbare Zusammenfassung. Die Bayern spielten phasenweise gut auf, konnten das Niveau aber nicht mal ansatzweise über 90 Minuten halten. Dass es am Ende tatsächlich zum Sieg reichte, lag auch am Gegner. Die Dortmunder offenbarten in der ersten Halbzeit unfassbare Schwächen im Verschieben und der Raumdeckung, was unter Berücksichtigung der dortigen Situation zwar nicht überraschen sollte, in dieser Deutlichkeit es aber doch tat.

Auch wenn sich die Gäste in der zweiten Halbzeit verstärkt zeigten, eine Macht waren sie weiterhin nicht. Hätten die Bayern ein seriöses Kombinationsspiel auf den Platz gebracht, hier wäre nichts angebrannt. Stattdessen war es ein Krampf zwischen Nichtwollen und Nichtkönnen. Der FCB stolperte über die Ziellinie.

Ähnlich läuft es schon seit Monaten im deutschen Fußball. Sowohl in einzelnen Spielen als auch im Gesamtbild zeigen sich die Münchner häufiger als fehleranfällig und besiegbar, jedoch gelingt es keiner Mannschaft, dies auszunutzen.

Der Weg der Bayern zurück an die eigene Leistungsspitze ist ein weiter. Der Weg der Liga an eine ernstzunehmende Konkurrenzfähigkeit ist aktuell ein noch viel weiterer.

2. Die Müllerfrage

Auch wenn es aufgrund des Münchner Linksfokus und den oft tief stehenden Dortmundern gar nicht sein Spiel sein konnte: Thomas Müller trat wieder in Erscheinung. Nach dem Siegtreffer in Stuttgart gab er am Mittwochabend den ewigen Pendler zwischen Flügel und Zentrum.

Sein Treffer zum 2:0 war Thomas Müller in Reinform. Kluger Pass zum Mitspieler, perfekter Lauf in den dadurch entstandenen Raum, überlegter Abschluss – wie in besten Zeiten war er Raumdeuter und Torjäger in Personalunion.

Sollte es Müller gelingen, die Formkurve auch über die Winterpause hinaus nach oben zu halten, wird es für Heynckes eine weitere Option in der Offensive geben. Zu individuell und zu wichtig für Lewandowski sind seine Fähigkeiten, um den stellvertretenden Kapitän in die zweite Reihe zu schieben.

Die Frage wird nicht sein, ob er spielt, sondern wo. Die Stammposition der letzten Jahre hinter Lewandowski wird mehr und mehr durch James Rodriguez gefüllt, der aus der Mannschaft aktuell kaum wegzudenken ist. In den Wochen der Wahrheit wird diese Frage dank Rotation, Formkrisen und Verletzungen beantwortet werden. Bis dahin sollten wir uns auf zahlreiche Diskussionen und Gedankenspiele einstellen.

3. Frohes Fest

Mit dem Pokalspiel gegen Dortmund endete ein aus Bayernsicht turbulentes Jahr 2017. Wir erlebten spektakuläre Siege wie das 5:4 in Leipzig und tragische Niederlagen wie im Estadio Bernabeu. Auf der Trainerbank gab eine der frühzeitigsten Entlassungen und kurz darauf eines der überraschendsten Comebacks der Vereinsgeschichte.

Rückblickend fühlt sich das Jahr wie ein kleiner Rückschritt an. Der Punkteschnitt war zwar nicht wesentlich schlechter als in der jüngeren Vergangenheit und das Ausscheiden in den Pokalwettbewerben höchst unglücklich, doch die spielerischen Höhepunkte wurden mehr und mehr zur Seltenheit. Hin und wieder wehte noch der Wind der Superbayern durch die Allianz Arena, doch er schien nie stark genug zu sein, um die Mannschaft über mehrere Spiele hinweg zu tragen. Es sollte ein Vorsatz des Vereins sein, in 2018 wieder näher an die alte Stärke heranzukommen.

Zuletzt bleibt uns nur noch eines zu sagen: vielen Dank! Ohne euch, die treuen Leser, würden wir nicht Woche für Woche über unseren Verein schreiben. Ihr seid ein wesentlicher Bestandteil von Miasanrot. Wir hoffen, dass ihr es auch im kommenden Jahr sein werdet. Die gesamte Redaktion wünscht euch frohe, erholsame Feiertage und einen guten Rutsch!

FC Bayern – Borussia Dortmund 2:1 (2:0)
Bayern Ulreich – Kimmich, Boateng, Süle, Alaba – Martínez (87. Rudy), Vidal – Müller, James (75. Tolisso), Ribéry (60. Coman) – Lewandowski
Bank Starke, Rafinha, Bernat, Götze
Dortmund Bürki – Toljan (88. Isak), Sokratis, Bartra (34. Dahoud), Toprak, Schmelzer – Pulisic, Kagawa, Weigl, Guerreiro (56. Schürrle) – Yarmolenko
Bank Weidenfeller, Zagadou, Subotic, Sahin
Tore 1:0 Boateng (12.), 2:0 Müller (40.), 2:1 Yarmolenko (76.)
Karten Ribéry, Lewandowski, Vidal – Dahoud
Schiedsrichter­ Sascha Stegemann (Niederkassel)
Zuschauer 75.000 (ausverkauft)
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  1. Frohes Fest und riesigen Dank an Euch für die durchdachten und prompten Analysen! Die beste Bayern fanseite im http://www., speziell wenn man nicht in Deutschland wohnt.

  2. Bayern war die klar bessere Mannschaft, hätte auch mit 5 oder 6:0 führen können. Schwache Chancenverwertung und eine gewisse Müdigkeit hintenraus machen die Sache noch unnötig spannend.

    Mo Dahoud hat heute eindrucksvoll gezeigt, dass er so überhaupt nicht das Niveau für einen Bayernspieler hat. Wo ist eigentlich sein Fanboy hier abgeblieben?

    Antwortsymbol5 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Mo Dahoud hat heute gezeigt, warum er viel besser ist als Tolisso und nur 12 Mio gekostet hat. Aber du hast recht, er ist nicht gut genug für Bayern, das hat man vor allem dadurch gesehen, dass er vor dem Dortmunder Tor 1 Minute lang den Ball um unseren Strafraum herum verteilt hat ohne ihn gegen 3 Mann auf engstem Raum zu verlieren. Ich bin übrigens ein Fanboy

      1. Nie im Leben ist Dahoud besser als Tolisso.

      2. “Mo Dahoud hat heute gezeigt, warum er viel besser ist als Tolisso und nur 12 Mio gekostet hat. Aber du hast recht, er ist nicht gut genug für Bayern, das hat man vor allem dadurch gesehen, dass er vor dem Dortmunder Tor 1 Minute lang den Ball um unseren Strafraum herum verteilt hat ohne ihn gegen 3 Mann auf engstem Raum zu verlieren. Ich bin übrigens ein Fanboy”

        Hättest du den Fernseher nicht erst spät in der zweiten Hälfte angeschaltet, wüsstest du, dass Dahoud bis dahin nur dadurch aufgefallen ist, dass ihm Vidal und James mehrmals den Ball vom Fuß gepflückt haben, er einen Fehlpass nach dem anderen produziert hat, Weigl bspw die ärmste Sau war, weil der gute Mo sich permanent im Deckungschatten von Martinez/Vidal aufhielt anstatt sich abspielbar zu laufen und als Sahnehäubchen oben drauf ständig sich selbst wohl als Dirigent wahrnehmend den anderen Dortmundern mit den Armen Kommandos gegeben hat. Würde der sowas als Bayernspieler bringen, wär was los in der Kabine… achwas… schon auf dem Spielfeld ;-)

    2. Ohne jetzt sagen zu wollen, dass Dahoud besser ist als Tolisso: Es ist ziemlich dümmlich, aus einem einzelnen Spiel das Niveau eines Spielers ableiten zu wollen. Erst recht, wenn die beiden völlig verschiedene Spielertypen bei unterschiedlichen Mannschaften sind, beide in diesem konkreten Spiel nur eingewechselt wurden und der eine (Tolisso) mehr als ein Jahr älter ist als der andere.

      Davon abgesehen kann ich mich nicht daran erinnern, dass hier im Forum eine qualitative Bewertung der beiden ernsthaft vorgenommen wurde. Ich kann mich nur daran erinnern, dass verschiedene Leute in Frage gestellt haben, ob es großen Bedarf nach einem laufstarken Achter gibt und infolgedessen ob es sinnvoll ist, die bisherige Rekordablöse von über 40 Mio (deutlich mehr als das Dreifache von Dahoud) für diesen Spieler zu investieren. Schließlich hat Bayern mit Vidal einen der besten Spieler mit diesem Profil auf der Welt im Kader, woran bereits in der Saison zuvor ein junges Talent gescheitert war. Erst recht, wenn der Kader an anderen Stellen deutliche Lücken aufweist.

      Tolissos erste Halbserie bewegt sich wie ich finde innerhalb des Erwartbaren: einige gute Leistungen, in Folge der Umstellungen auf Liga und Verein aber auch viele weniger gute bis schlechte. Leider hat sich meine Prognose vom Saisonbeginn bewahrheitet: Vidal und Tolisso schließen einander auf hohem Niveau aus, so dass für den Franzosen in den meisten Fällen nur die Reservistenrolle bleibt. Das ist an sich nicht schlimm, nur ist das halt für diese Ablöse etwas wenig. Insofern bleib ich dabei: das Geld hätte man besser investieren können. Was nix daran ändert, dass Tolisso ein toller Spieler ist.

      1. Genau, dass ist dumm das anhand eines Spieles zu bewerten. Deshalb ist es auch sehr dümmlich, Dahoud als zu schlecht für Bayern zu bezeichnen, während er genau einer der Spielertypen wäre, die Bayern gebrauchen könnte. Aber das hast du ja selbst ganz gut ausgeführt. Ich merke anhand der letzten Jahre, dass ich einfach nicht verstehe, was es beutetet ein derart emotionaler Fan zu sein. Nichts anderes sind die meisten Beiträge hier inzwischen – emotionale Stammtisch-Fan-Aussagen. Das ist schade. Wer Dahoud in seiner zeit bei Gladbach gesehen hat schreibt sicherlich was anderes, als jemand der einfach den Gegenspieler aus dem letzten Spiel noch einmal Umgrätschen will.

  3. Zunächst mal, liebes MSR-Team, vielen Dank! Die guten Wünsche gebe ich gern wieder zurück^^ Vielen Dank auch an euch Mitforisten hier, ich freue mich auf eure Beiträge in der Rückrunde!

    Zum Spiel: Ein absolut dominanter Auftritt in der ersten Halbzeit, ein unfassbarer Chancenwucher und zwei schöne, verdiente Tore. Zu dem Zeitpunkt kein Zweifel daran, dass unser FCB den Platz als Sieger verlassen würde. In der zweiten Halbzeit wieder dickste Chancen ausgelassen, dann irgendwie das Spiel aus der Hand gegeben und fast die Quittung dafür bekommen.
    Ich will aber nicht meckern! Es war wohl tatsächlich keine Kraft mehr da, weswegen die Jungs nachvollziehbarer Weise Tempo heraus genommen haben. Und in solchen Situationen den Schalter wieder umlegen, dass ist uns nur selten gelungen.

    Sei es drum! Was mich positiv stimmt, war die ersten Halbzeit: Ball und Gegner laufen lassen, ihn gar nicht erst in die Zweikämpfe kommen lassen, dabei gut kombinieren! Durch Beweglichkeit und Ideenreichtum Chancen kreieren!
    So stelle ich mir das vor! Falsche Taktik der DO hin oder her, diese Dominanz muss man auch erstmal auf den Rasen bringen! Und das ist unserem FCB in den ersten 45 Minuten phasenweise herausragend gelungen!
    Jetzt in der Winterpause wieder Kraft tanken, in der Vorbereitung weiter an den Stellschrauben feinjustieren, und ich bin sicher, dass die Mannschaft in der Rückrunde wieder solche Dominanz entwickeln wird, wie in dieser ersten Hälfte dieses Spiels, in der DO im Grunde keinen Stich gesehen hat.
    Wenn die Chancen dann noch wieder besser genutzt werden, dann werden wir nicht nur zum 6. mal hintereinander Meister, sondern auch in Pokal und CL weit kommen, den Traum vom Triple weiter träumen können.
    Jedenfalls vielen Dank dafür, Jungs, und frohe Festtage! :-)

  4. Klasse Analyse. Wie immer schafft Ihr es, mit der (trotz der) Bayernbrille klar und sachlich zu sein. Ich bin auch deshalb beeindruckt, weil ich ohne Bayernbrille selbst immer viel weniger sachlich bin.

  5. Puh, das ist dann nochmal gut gegangen. Machen wir uns nix vor, hätte Dortmund den Ausgleich noch gemacht, dann hätten sie es in der Verlängerung gerichtet. Bei uns waren Luft und Körner komplett raus.

    Vor dem Spiel war eh nur die Frage wie es läuft: Wir sind besser und gewinnen. Oder wir sind deutlich besser und vergeigen die Sache, wie vor 1 und 3 Jahren. Die extreme Überlegenheit zu Beginn hätte ja fast auf die zweite Variante hingedeutet. Aber wir haben dann doch so stark nachgelassen, das wir gewinnen mussten.

    Spaß beiseite, die letzten 20 Minuten waren schon sehr schwere Kost. Was ich nicht verstanden habe waren die Auswirkungen der Wechsel auf unser Spiel. Franck war heute prima, hat sich zwar wie gehabt immer wieder festgedribbelt, aber auch sehr viel fürs Spiel getan. Der Wechsel zu Coman nach 60. Minuten war nachvollziehbar. Aber warum Coman dann auf rechts ging und Müller auf links war für mich unverständlich. Auf links war dann nur noch Alaba und auf rechts gab Coman fast schon einen Außenverteidiger, weil Kimmich immer wieder einrückte. Als dann James ging (der zwar auch abgebaut hat), war dann jedwede Struktur dahin. Da waren dann plötzlich Tolisso und Vidal in der Spitze und Lewandowski hing zurück, grotesk. Und Rudy in der aktuellen Form hätte man dann auch gleich auf der Bank lassen können und nur Martinez zum Duschen schicken. Wie schon gesagt, der Ausgleich hätte uns gekillt. Ich hoffe einfach mal, es waren die fehlenden Körner am Ende einer anstrengenden Saison.

    Aber sei’s drum, hat ja irgendwie gereicht. Loben sollte man heute in jedem Fall mal Lewandowski. Der war heute IMO mentaler und aggressiver Leader und wollte unbedingt gewinnen als manche Kollegen längst die Orientierung verloren hatten.

    Jetzt ausspannen, regenerieren und eine ordentliche Vorbereitung unter Jupp, dann sieht die Welt gleich wieder anders aus.

    Insofern: Frohes Fest & guten Rutsch!

    Antwortsymbol3 AntwortenKommentarantworten schließen
    1. Ebenfalls frohe Weihnachten und ein gutes Neues Jahr 2018!

      Beide Wechsel (Ribery/ James) fand ich falsch. Erst wurden die Angriffsbemühungen eingestellt, dann wurde die defensive Struktur aufgegeben. Coman blieb völlig unsichtbar und Tolisso wuselte irgendwo rumliegen, während niemand den Part des 6ers spielte. Denn James erkämpfte öfters den Ball, machte Seitenverlagerungen, spielte Pässe nach vorne.

      Nachdem er draußen war, wurde nur gebolzt und sich am 16er eingeigelt! Ich empfand die Minuten 60 – 94 als quälend. Es gab keine spielerischen Lösungen mehr; mit James hätte es diese aber gegeben.

      Und Carlo Ancelotti wäre für diese beiden Wechsel gesteinigt worden. Da sich aber unser geschätzter Don Jupp vergriff, wird es verschwiegen. Jupps Argument ‘Verletzungsanfälligkeit’ ist in einem Knock-Out-Spiel nur ein Argument unter vielen anderen, wichtigeren Argumenten. Ich hätte ‘Stabilität’ bevorzugt.

      Aber ich will nicht meckern!! Jupp darf auch schwere Fehler machen; muß es vielleicht sogar. Dann vermeidet er sie im CL Viertelfinale :-D

      1. Das ist natürlich Ansichtssache mit den Wechseln. Ich fand den von Ribéry einfach fällig. Er hat kaum noch gewinnbringende Aktionen gehabt. Der Abbau begann schon ab Minute 30, nachdem er vorher unglaublich aufgedreht hat. Allerdings hat er eine unterirdische Zweikampfbilanz (0/7) und leider auch mangelnde Effizienz (warum schießt er aus 10m genau auf Bürki?). Die gefahr ist dann, dass er bei gescheiterten Dribblings gefährliche Konter provoziert. Deswegen war für mich die Auswechslung richtig.

        James ging gefühlt auf der Felge, der hatte ein sehr hohes Laufpensum und einen großen Aktivitätsradius. Ich denke wenn es gegangen wäre, hätte Jupp ihn drauf gelassen. Aber mit Tolisso kam nochmal etwas Körperlichkeit und Dynamik in die nicht unproblematische Schlußphase.

        Insofern für mich alles im grünen Bereich. Nachdem es nicht geklappt hat einen höheren Vorsprung rauszuschießen und nicht unbedingt davon auszugehen war, dass noch ein Tor fällt hieß es den Vorsprung zu sichern. Hat ja geklappt.

      2. Ribery war für mich nachvollziehbar. Das reicht momentan maximal für eine Halbzeit bei ihm.
        James war schon schmerzhafter, da ging tatsächlich der letzte Rest von Übersicht verloren.
        Klar, er wirkte schon etwas platt. Das galt allerdings so ziemlich für jeden andern auch.

        Dieses extreme Nachlassen in den letzten 30 Minuten war überhaupt ziemlich besorgniserregend. Man könnte meinen wir hätten gerade noch eine Halbzeit Vollgasfußball im Tank und dann war’s das.
        Sollte das tatsächlich auf einen so schlechten körperlichen Zustand hindeuten? Dem Anschein nach sah es so aus.
        Und wenn dem so ist, weiß ich nicht was 10 Tage Urlaub und 10 Tage Training groß dran ändern sollten.
        Wollen wir mal hoffen, dass es doch eher der Kopf war, der so müde ist.

  6. Zu 3.: Aus welchen Pokalwettbewerben ist der FC Bayern unglücklich ausgeschieden?

    Antwortsymbol1 AntwortKommentarantworten schließen
    1. Letzte Saison!!!!!!!!

  7. Gratulation.
    Die drei härtesten Gegner im Pokal sind ausgeschieden.
    Leipzig und Dortmund durch Bayern selbst
    und
    Gladbach durch Bayer.
    Das Jahr 2017 endet ausgepowerd aber erfolgreich.
    11 Punkte Vorsprung in der Bundesliga,
    unter den besten 8 im Pokal
    und
    Besiktas als nächsten Gegner in der CL.
    Endlich ein Backup für Lewandowski.
    2018 kann kommen, dann mit Neuer, Robben, Bernat und Thiago.

    Einen besonderen Dank an das Team für die sehr gute Arbeit im Forum.

  8. Das Spiel lief fast wie immer zueletzt im Pokal gegen den BVB. Diesmal aber mit dem besseren Ende für uns. Dass dieses verdient war steht wohl außer Frage.
    Mein besonderes Lob zum Jahresabschluß geht diesmal an David Alaba. Er wird in diesem Leben kein Flankengott mehr, die waren erneut ganz schwach, der Rest allerdings war so, wie ich mir das vorstelle. Unermüdlich, dynamisch, kombinationssicher und mit einer sehr gedankenschnellen Aktion (auch wenn er vorher eher unglücklich am Ball vorbeitritt) bei Jarmolenkos Schlenzer in HZ. Wenn zu dem Zeitpunkt der völlig unverdiente und unerwartete Ausgleich fällt, weiß ich nicht, wie das ausgegangen wäre, ich befürchte nicht gut. Insofern für mich ein kleiner Matchwinner.

    Ansonsten habt ihr (wie immer) alles treffend analysiert. Vielen Dank an die MSR-Redaktion für stets interessante und zum Teil wertvolle Beiträge und die schnellen Spielanalysen. Ebenso finde ich es erwähnenswert, dass es in der Kommentarspalte fast nie nötig ist, dass jemand eingreifen muss. Das ist durchaus nicht selbstverständlich und somit ein Lob an die Community an sich.

    Ich wünsche eine schöne Zeit und hoffe wir sind ab 12.1. gestärkt zurück!

  9. Gestrandedinberlin Seite 21.12.2017 - 08:57

    Vielen lieben Dank an das miasanrot Team für 2017 und eure super Beiträge.

  10. Puhhh gerade nochmal gut gegangen. Viele fühlten sich 8 Monate zurückversetzt in den verflixten April. Auch da führten wir gegen unterlegene Dortmunder, auch da mindestens 2 Tore zu niedrig. Und auf einmal fiel der Ausgleich. Danach konnte der Schalter nicht mehr umgelegt werden. Ich bin mir ziemlich sicher, auch gestern hätten wir den nicht mehr umlegen können, wenn Isak das 2:2 macht. Puhhh gerade nochmal gut gegangen. Jetzt Kräfte sammeln, Robben, Thiago und Neuer noch fit bekommen und wie ein Surfer eine Welle erwischen, die uns in 2018 sehr weit tragen kann. Das ist mein Wunsch. Frohe Weihnachten!

  11. Ich konnte nicht fassen, was in der erste 25-30 Minuten passierten. Wir waren agressiv, stark, läuferisch, kämpferisch, mehrere Großchanche gehabt. Und kurz nach der Seitenwechsel hatten wir auch Möglichkeiten, um noch ein Tor zu erzielen.
    Und dann…
    Vielleicht war der Wechsel James/Tolisso ein Fehler, aber ich möchte keinen Vorwurf an Don Jupp machen – auch nicht, weil man während dieser Partie genau wieder sehen konnte, dass unseren Kader nicht so gut besetzt ist, und es gibt leider auch Mangel bei Fitness… :(
    Diese kleine Pause wird sicherlich ein Retter sein. ;)
    Ich wünsche alle von euch schöne Feiertage und einen guten Rutsch ins neue Jahr! :) Mia san Mia!

  12. Klasse erste Halbzeit. Leider ein paar Tore zu wenig. Trotzdem ein super Ausklang des Jahres.(es gibt keine Siege im Pokal und der BL die mir mehr geben, als die gegen Dortmund). J.H. hat mit seinem Team das Optimum aus der Situation nach C.A. zusammen mit der Manschaft herausgeholt. Nun gilt es Kraft zu schöpfen und die kurze Vorbereitug zu nutzen. Dafür nochmals danke. Jetzt gilt es, wie hier schon häufig besprochen, die richtigen Weichen für die Zukunft zu stellen. Auch da bin ich zuversichtlich.
    Auch von mir ein großes Dankeschön an das miasanrot Team für die tollen Berichte und Analysen. Die Diskussionen waren meistens auch sehr interessant. Ich wünsche Euch allen ein frohes Fest und einen guten Rutsch ins nächste Jahr.

  13. Vielen Dank für all eure Arbeit, fröhliche Weihnachten und nen guten Rutsch ans gesamte miasanrot Team!

  14. Gestrandedinberlin Seite 21.12.2017 - 09:46

    Aus meiner Sicht hat Bayern gerade ein Problem, wenn eine Mannschaft etwas mehr Druck macht. Der Spielaufbau war gestern in der zweiten Halbzeit nicht mehr vorhanden, es gab für Boateng und co. keine Anspielstationen mehr im Mittelfeld, der Ball ging lang an Müller und war dann weg. Es erinnerte mich ein wenig an das CL Finale gegen Dortmund, damals ließ sich ja Schweinsteiger fallen und gab dem Spielaufbau wieder Struktur. In der Guardiola Zeit hat dann Alonso den deep lying playmaker gemacht. Thiago kann das sicherlich auch aber Martinez anscheinend nicht. Da fragt man sich aber schon, warum man mit solchen Situationen nicht umgehen kann.

  15. Die hier (zurecht und auch von mir) allseits geliebten Taktikanalysen sollte man bei diesem Spiel außen vor lassen.
    Die Bayern haben in Halbzeit eins nochmal alle Kräfte mobilisiert und alles reingeworfen, was möglich war. Ab Minute 55 war dann kein Korn mehr im Kessel und man schleppte sich dem Ende einer langen, aufregenden und z.T. schwierigen Hinrunde entgegen. Zum Glück hatte der BvB (wie fast alle BL-Teams) nicht die Klasse, das auszunutzen.

    Jetzt können wir uns alle auf 2018 freuen, in dem wirklich alles möglich erscheint. Die Entschlossenheit von Jupp bei seinem diesmal sicher letzten Trainerjob, nochmal das Optimum rauszuholen, ist ihm in jeder Sekunde anzumerken. Er wird das Team engagiert, konzentriert und richtig dosiert durch das Frühjahr coachen….und wer weiß was am Ende allen Unkenrufen zum Trotz (falsche Kaderzusammensetzung, zu alt, zu viele Kämpfer, zu wenig Stürmer usw.) alles in der Vitrine stehen wird…

    Vielen Dank an die komplette MSR Redaktion für die kompetenten und schnellen Analysen und an alle Foristen für die spannenden Diskussionen.

    To be continued in 2018…Frohes Fest!

  16. Vielen vielen Dank für die vielen Artikel dieses Jahr!
    Schöne Weihnachtszeit

  17. Thomas Müller Fußballgott!

    Nach der Auswechslung Riberys ging’s bergab. Coman braucht ne Pause.

  18. Alle brauchen eine Pause.

  19. Super Jahresabschluss auf der allerletzten Rille. Ich brauche jetzt auch mal ne Pause vom Fußball.

    Euch allen frohe Weihnachten!

  20. Toll! Zum Abschluss des Jahres nochmal ein Spielbericht wie aus einem Guss. Respekt MSR. Respekt Tobi. Ich kann dir nur in jedem einzelnen Punkt und Detail zustimmen.

    In unserer Community (Justin weiß sicher darüber zu berichten ) – https://goo.gl/SPpbnB – habt ihr zahlreiche Fans und eure Beiträge werden gerne gelesen und vielfach diskutiert. Frohes Fest und Guten Rutsch ins hoffentlich stabilere Jahr 2018!

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