Vor der Saison hat sich bei den Amateuren einiges verändert. Wir blicken auf die Kaderplanung und werfen dabei ein besonderes Auge auf die Leihspieler. Außerdem diskutieren wir im größeren Kontext, warum am Ende der Abstieg steht.
Danke für die lange Folge zu den Amateuren, eine insgesamt sehr, sehr bedauerliche Entwicklung.
Vor eine „Generalkritik“ muss man natürlich fragen, ob der langfristige Verbleib in der 3. Liga wirklich gewollt war/ist? Gehört die 3. Liga nicht zur langfristigen Strategie – was ich für absolut falsch hielte – hätte man die abgelaufende Saison sicherlich gewinnbringender nutzen können, nicht zuletzt mit mehr Einsatzzeiten für Spielen wie Rhein. Falls die 3. Liga strategisch aber gewollt ist, wurde sie im vergangenen Jahr, vermutlich für längere Zeit, fahrlässig verstolpert.
Zunächst wurde man vom Abschied Sebastian Hoeneß‘ offenbar überrascht, was widerrum selbst mich als Außenstehenden überrascht. Dann ist man als FC Bayern München nicht in der Lage, eine bessere Alternative als den anders eingeplanten und offenbar eher unwilligen Holger Seitz zu finden? Schließlich hält man trotz offensichtlicher und von Euch ja auch häufig aufgezeigter Defizite plus massiver Ergebniskrise viel zu lange an Seitz fest und verbrennt dann auch noch Schwarz/Demichelis (ob das tatsächlich ein Verlust wäre vermag ich nicht zu beurteilen).
Auch sonst wirkt für mich vieles konzeptlos, insbesondere der Einsatz junger Talente. Hoeneß lies man durchgehen, dass er den Erfolg über die Entwicklung der Talente gestellt hat. Im Anschluss hat sich dann Seitz trotz führender Rolle am Campus ebenfalls nicht übermäßig als Förderer der großen Talente hervorgetan. Als es am Ende in der entscheidenden Phase gegen den Abstieg geht, stehen die Ches und Motikas dann aber auf dem Platz? Das wirkt alles arg erratisch.
Bei der Kaderplanung stimme ich Eurer Kritik an den Ü23-Spielern sowie den Leihen zu. Letztere wurden größtenteils geradezu stümerhaft umgesetzt, haben die Spieler mit wenigen Ausnahmen (Mai, Richards) nicht vorangebracht und den Qualitätsverlust bei den Amateuren noch vergrößert.
Zur Entschuldigung kann man eigentlich nur anführen, dass Musiala die Erwartungen brutal übertroffen hat, Arp diese in keinster Weise erfüllen konnte und Tillman langfristig ausgefallen ist. Das hätte zugegebenermaßen auch anders laufen können. Spätestens in der Winterpause hätte man aber einen treffsicheren Stürmer holen müssen (also nicht Oberlin…).
Alles in allem ist hier wirklich schlecht gearbeitet worden, was ich, ohne mich in die tobenden und meist sinnlosen Diskussionen um ihn einmischen zu wollen, durchaus dem Sportvorstand ankreide. Ihr sprecht recht nebulös von „anderen Leuten am Campus“, die für die Kaderplanung zuständig sind, zumindest in der Trainerfrage hat Salihamidzic aber fehlerhaft agiert. Auch sonst hätte energischer ein- und durchgreifen müssen (Stichwort Unterstützung durch die Profis) und hat so nicht unerheblich zum Abstieg beigetragen. Das wird ihm beim künftigen Werben um Talente noch richtig weh tun. Ich denke, die 3. Liga war schon ein Pfund mit dem man wuchern konnte oder eher hätte wuchern können.
Das mit den „anderen Leuten am Campus“ kann ich mir persönlich nur schwer vorstellen. Sicher wird Brazzo da Leute haben, der ihm zuarbeiten, für wenig anderes zuständig sind und insbesondere die Fleißarbeiten erledigen. Anders wäre das auch gar nicht darstellbar. Bei anderen Bundesligisten wird allein Brazzos zumindest in der Außendarstellung etwas unscharfe Rolle von zwei Leuten erledigt (bspw. Leverkusen). Und ausgerechnet bei uns, wo auch noch der ein oder andere Reise- und Medientermin mehr hinzukommt, soll der SpoVo die zweite Mannschaft mal so eben vollumfänglich mit managen? Sicher nicht. Nichtsdestotrotz kann ich mir schwer vorstellen, dass andere Leute tatsächlich verantwortlich „Kaderplanung“ betreiben. Wie soll ich mir deren Job denn vorstellen? Brazzo wirbt auf der ganzen Welt Talente an, die je nach Alter mit „Perspektive zur ersten Mannschaft“ irgendwo zwischen U17 und Amateuren eingebaut werden müssen – und zwar völlig egal, ob in den jeweiligen Mannschaften gerade Bedarf auf der jeweiligen Position besteht, oder nicht. Dazu kommen jedes Jahr Spieler aus der Jugend nach, bei denen man sich nicht aussuchen kann, ob sie nun gerade ein schneller Stürmer, ein kantiger Rechtsverteidiger, oder eben mal drei zentrale Mittelfeldspieler auf einmal sind. Es wäre also auf dem Papier nötig, sich jedes Jahr den Pool der Jugendspieler anzuschauen und dann passende Support-Spieler zu holen. Dort wären harte Entscheidungen zu treffen. Denn streng genommen müssten gestandene Spieler dann sofort abgegeben werden, sobald sie einen Platz für ein Talent blockieren. Problem: Das wird selten perfekt klappen, es bräuchte ein eigenes (nicht ganz kleines) Scouting-Netz, Budgethoheit samt etwas Spielgeld und vor allem keine am Deadline-Day eingekauften „Top-Talente“, die dann nun auch wieder irgendwo mitspielen müssen. Sprich: Eine einigermaßen eigenverantwortliche sportliche Leitung. Ich würde mal behaupten, dass man davon schonmal gehört hätte, wenn es sowas gäbe. Unterm Strich würde ich sagen: Das Konzept der Zweiten, die neben der Ersten mal so mitläuft und alles aufsammelt, was von unten hoch, von oben runter und von der Seite dazukommt – und trotzdem stabil erfolgreich ist – funktioniert nicht. Sonst bräuchten die anderen Drittligisten ja auch keine sportliche Leitung, sondern würden das von irgendwem aus der Geschäftstelle auf der halben Arschbacke miterledigen lassen. Das hätte klar sein müssen.
Ich hätte das spezifizieren sollen: Natürlich wird im Team daran gearbeitet. Aber Salihamidzic ist nicht federführend dafür zuständig, den Kader der Amateure zusammenzustellen. Das dürfte Jochen Sauer sein, wenn ich mich nicht irre. Sollte ich mich irren, ist es aber dennoch nicht Salihamidzic, der diesen Kompetenzbereich vor allem für jene Teile des Kaders abgibt, die für die Profis nicht relevant sind. So habe ich es verstanden. Unabhängig davon versucht ja niemand, ihm die Verantwortung zu entziehen. Er ist sportlicher Leiter und damit ist seine Rolle auch untrennbar mit den Amateuren verknüpft. Der Punkt ist aber, dass da nicht ein oder zwei Menschen dranhängen, sondern mehrere. Genauso holt Salihamidzic ja nicht einfach mal alleine Talente an die Säbener Straße. Auch im Scouting gibt es bekanntlich Teams, die ihn dabei unterstützen. Er nickt letztendlich ab, nachdem er die zusammengestellten Berichte mitanalysiert hat (so mein Eindruck, weiß ich an der Stelle nicht genau). Letztendlich ist die Kaderplanung der Amateure aber eine Baustelle, die du nur schwer allein auf ihm abladen kannst und ich bin mir auch nicht sicher, ob man sie nicht sogar eher bei Sauer abladen kann als bei ihm. Fakt ist aber in jedem Fall: Es sind komplexe Entscheidungen, die nicht von 2 Personen getroffen werden und weder das Eine (komplett aus der Verantwortung ziehen), noch das Andere (hauptverantwortlich machen) ist aus meiner Perspektive heraus zutreffend.
Unsere Überlegungen zum Kompetenzwirrwar sprechen ja schon für sich. Unabhängig von der Person würden die Anzahl der begangenen Fehler und die Fehlentwicklung insgesamt jedefalls rechtfertigen, über die von Ju angesprochene dedizierte Rolle nachzudenken. Man kann ja jetzt nicht einfach so weiterwurschteln (und da würde ich Seitz in seiner Campus-Rolle und Demichelis/Schwarz mal mit einschließen).
Es ging mir da vor allem um das Schaffen von Grautönen. Ich habe nicht sagen wollen, dass eine der genannten Personen überhaupt keine Finger im Spiel hat. Nur wie so oft in den letzten Monaten wurde halt viel auf eine Person projiziert. Das ist Quatsch. Ob nun Sauer, Salihamidzic, Scoutingabteilung oder sonst wer: Der FC Bayern hat hier als Ganzes versagt.
Die Frage ist ja immer, woher kommt das kollektive Versagen? Eben gibt im Verein Leute, die Entscheidungen in verschiedenen Bereichen vorbereiten. Wenn diese Leute zu oft schlechte Entscheidungen vorbereiten, dann stellt sich mir die Frage, wie man diese einfangen kann. Wenn ich z.B. für die Akquise neuer Werbepartner zuständig bin, dann kann ich mich ja nicht gleichzeitig um neue Spieler kümmern. Dennoch trage ich die Entscheidungen des Kollegen im Gremium mit, weil sie dort gemeinsam beschlossen werden. Wenn ich nun merke, dass ich mit diesen Entscheidungen des Öfteren unglücklich bin oder diese oftmals schlecht sind – was soll ich dann tun? Ich kann ja nicht die Aufgaben des Kollegen mitmachen. Natürlich kann ich dann auch meine Meinung dazu einbringen, doch die Arbeit des Anderen kann ich dann ja nicht auch noch machen. Und das ist dann die Crux, z.B. die Spielerverpflichtungen. Irgendwann läuft die Zeit ab und man braucht dringend neue Spieler, weil ja andere den Verein verlassen – gerade bei der 2. Mannschaft, aber auch in der 1. Mannschaft. Und dann muss ich ggf. Entscheidungen zustimmen, die nicht optimal sind. Das wäre für mich sogar eine Erklärung für die vielen späten Leihen/Käufe in den letzten Jahren.
Wenn Salihamidzic nicht verantwortlich ist warum entscheidet er dann über wer die jeweiligen U Teams trainieren soll?
Warum gerät er dann überhaupt mit Klose aneinander?
Warum verlangt er das sein Sohn mehr spielt?
Wie so oft: Deine Art wird nicht dazu führen, dass sich Leute mit Deiner Kritik auseinandersetzen. In der Sache sind die Fragen nichtsdestotrotz berechtigt.
Natürlich ist Salihamidzic verantwortlich. Welcher Vorstand ist nicht verantwortlich für das was in seinem Ressort abgeht?
Hat eigentlich jemand mal eine Stellungnahme des verantwortlichen Vorstands zur Rassismus-Affäre auf dem Campus gehört? Und wenn nein, warum nicht?
Geht es um die Profis ist Salihamidzic für nichts verantwortlich weil da ganz andere Bosse mitreden. Geht es um die Amateure ist Salihamidzic für nichts verantwortlich weil dafür seine Untergebenen zuständig sind.
Ich muss gerade an ein Trump-Zitat denken: „Ich könnte mitten auf der Fifth Avenue stehen und jemanden erschießen, und ich würde keine Wähler verlieren“
Der Mann hatte wahrscheinlich recht.
So funktioniert aber Management nicht.
Entweder ist Sauer verantwortlich oder nicht.
Wenn der Vorstand Salihamidzic, Sauer die operative Verantwortung überlässt, muss er auch konsequent delegieren und sich nicht permanent in das operative Geschäft einmischen. Salihamidzic greift ein, entscheidet, und dann macht man Sauer verantwortlich?
So läuft es heute in der Politik aber nicht in erfolgreichen Organisationen.
Das fängt doch schon bei der Trainerwahl und der daraus folgenden Spielphilosophie an. Da passen doch weder Hoeneß noch Seitz Demichelis Schwarz und wohl auch nicht Klose zu dem propagierten dominanten Ballbesitzfussball den man als Club Philosophie ausgegeben hat. Jetzt holt man Nagelsmann- wird man dann zumindest mal eine klare Struktur und Spielphilosophie analog der Profis vorgeben und etablieren? Wird man die entsprechenden Trainer verpflichten? Wird man die scouting Abteilung entsprechend instruieren die dafür passenden Spieler zu finden?
Klare Strukturen, klare Inhalte, klare Anforderungsprofile, klare Vorgaben, klare transparente nachvollziehbare Entscheidungswege und damit klare Verantwortlichkeiten.
Das muss ein Vorstand eigentlich können, denn er bezieht ja auch ein fürstliches Vorstandsgehalt. Man redet ja immer von davon von der geballten DAX Vorstandskompetenz im Vorstand zu profitieren. Da werden sicherlich einige mit Grauen das Treiben und Eingreifen der beratungsresistenten Koryphäe vom Tegernsee verfolgen.
Grundsätzlich ist es ja richtig das man weltweit die besten youngster scoutet und verpflichtet. Es können nicht immer alle Volltreffer wie Davies und Musiala sein. Und Fehlgriffe wie Arp gehören eben auch dazu- that’s life.
Sauer ist jetzt seit 1.7.2017 im Amt- was hat er eigentlich für Befugnisse? Er weiss ja von RB wie man einen Campus erfolgreich führt, die entsprechenden Trainer und Spieler holt. Glaubt man hier wirklich das er hier so autark und damit effektiv arbeiten konnte wie bei RB?
Paradebeispiel für diffuses unstrukturiertes Denken ist doch der Abgang von Stiller während man dann einen Roca oder Dantas verpflichtet. Man verleiht Spieler an Clubs wo sie nicht spielen. Man lässt einen Arp abstürzen anstatt ihn rechtzeitig mit Verlust zu verkaufen. Wer beurteilt letztlich die Spieler, mit welchen Konsequenzen? Glaubt man wirklich das OBM Zirkzee Mai Singh Dajaku Fein Cuisance etc es von der sportlichen Qualität in den Profikader schaffen? Wenn nicht muss man sie konsequent verkaufen und nicht verleihen.
Perspektiven aufzeigen ok. Aber Einsätze garantieren und dann auch noch schriftlich? Nübel lässt grüßen. Das sind doch keine klaren Denkprozesse sondern ein konvolutes Durcheinander oder Chaos ohne Grenzen. Was passiert wenn man einem abgehobenen Sportvorstand zuviel Autonomie gewährt sieht man gerade bei Juve. Conte hat sich rechtzeitig verabschiedet- Flick seiner Meinung nach auch.
Conte geht aber doch bei Inter und nicht bei Juve? Und die Gründe sind auch nicht wirklich vergleichbar. Was bei Inter abläuft, ist ja als wenn man z. B. Neuer, Müller und Lewa aus Kostengründen verkaufen wollte. Das ist eher ein Beispiel dafür, was das Problem mit Investoren ist, die die Lust (oder das Geld) verlieren.
Und zu Arp, klar, man kann auch mal bei Talenten daneben liegen. Aktuell müsste man da aber wahrscheinlich noch Geld dazu geben (Verkauf oder Leihe egal), denn wer holt schon einen Stürmer von einem Drittliga-Absteiger, der dort nicht einmal regelmäßig gespielt hat und fünf Millionen im Jahr verdient? Das ist ja auch so ein Beispiel, was einem dann bei Vertragsverhandlungen auf die Füße fällt. Waren Alabas Forderungen über 20 Millionen im Jahr oder jetzt die von Coman dann im Verhältnis so überzogen? Find es nach wie vor richtig, dass sich der Verein da Limits setzt, aber da sollte man dann auch bei der Verpflichtung von vermeintlichen Talenten machen.
Conte hat Juve auf einem Hoch verlassen, weil der Sportdirektor mit Plazet von Agnelli ihm Spieler vorgesetzt hatte mit denen er nichts anfangen konnte. Hauptsache ablösefrei. Conte kann man in seiner Art bzw seiner Philosophie kritisieren aber nicht für eine klare Vorstellung wie er Fußball spielen will bzw mit welchen Spielern.
Jetzt hat man diesen Sportdirektor sogar noch vor dem hilflosen Trainer Pirlo gefeuert .
Ohne die Probleme auf dem Campus ignorieren zu wollen, wäre es meiner Meinung nach ohnehin längst an der Zeit, den Umgang mit 2. Mannschaften im Profibereich zu überdenken. Ich würde die Lösung der Reserve-Bundesligen bevorzugen, d.h. jede Zweitvertretung eines Erst- und Zweitligisten spielt in der Liga, in der auch die 1. Mannschaft spielt. Die Spiele finden immer einen Tag nach dem Spiel der ersten Mannschaft statt. So besteht auch die Möglichkeit, dass Spieler aus dem Kader der 1. Mannschaft, die am Vortag gar nicht oder nur wenige Minuten gespielt haben, zu Einsätzen kommen. Ich denke, dass gerade Teams, die nicht international spielen, darüber sehr froh wären. Aber selbst für Teams wie den FCB könnte es in manchen Fällen eine gute Gelegenheit sein, die Spielpraxis einiger Spieler zu erhöhen. Das Niveau dieser Reserve-Liga dürfte spielerisch dementsprechend ziemlich hoch sein und durch gewisse Prämienregelungen könnte man sicherlich auch den Wettbewerbscharakter hoch halten und somit erreichen, dass es keine Freundschaftsspiele sind. Wenn man ehrlich ist, wollen die meisten Drittligisten die 2. Mannschaften doch gar nicht als Kontrahenten in ihrer Liga haben.
Ein Problem gäbe es nur beim Abstieg eines Zweitligisten, da dann ja auch dessen Zweitvertretung quasi für die nächste Saison „arbeitslos“ wäre. Aber auch hierfür ließe sich eine Lösung finden, z.B. durch Aufstockung der entsprechenden Regionalliga oder (falls vom Absteiger gewünscht) Verbandsliga.
Für mich würde das nach einer praktikablen Lösung klingen. Oder fallen euch irgendwelche gravierenden Mängel an der Idee auf, die ich übersehen habe?
Ob die anderen Drittligisten Zweitvertretungen wollen oder nicht, kann uns egal sein. Gerade für Talente anderer Vereine ohne zweite Mannschaft, wäre die dritte Liga ein überzeugendes Argument für einen Wechsel zu uns.
Ist sicher zum Überdenken und würde viele Befürworter finden. Vor allem natürlich im Lager der Konkurrenten in dritter und vierter Liga. Dort sind diese Zweitmannschaften regelrecht verhasst.
Ein Problem wäre, dass einige Profiklubs gar keine Zweite mehr haben. Müsste man die also zwangsverpflichten? Für finanziell nicht so rosig aufgestellte Vereine, wäre das sicher happig.
Was mich, von Detailfragen abgesehen, am meisten daran stören würde, ist der mangelnde Wettbewerbscharakter. Und ich glaube nicht, dass der reinzubringen wäre. Das wären Spiele deren Ausgang im Grunde völlig bedeutungslos wäre und die auf irgendeinem Nebenplatz vor 500 Zuschauern stattfinden würden. Das kannst du nicht abschütteln.
Gar kein Vergleich, wenn du vor 20.000 Zuschauern in Dresden oder Kaiserlautern antrittst und diese Teams um Auf- und Abstieg fighten.
Wenn wir die Zweitmannschaften vor allem als Sprungbrett und Entwicklungsstation für junge Talente betrachten, wäre dieser Unterschied um Erfahrung und Wettkampfhärte zu sammeln, für mich zu sehr eklatant.
@Jo: Kann es sein, dass einige Klubs ihre Zweitvertretungen abgemeldet haben, weil es für sie nicht rentabel ist, eine 2. Mannschaft in der 4. oder 5. Liga zu haben, da das für die Entwicklung eigener Talente eher wenig bringt und sie hoffen, dass ihre U19-Spieler den direkten Sprung zu den Profis schaffen? Sie merken, dass sie sich die 3. Liga nicht leisten können und stellen fest, dass alles was drunter ist, kein wirkliches Sprungbrett ist. Bei einer Reserverunde hätte man – sofern das Verletzungspech nicht gewaltig zuschlägt – immer ein paar Spieler aus dem Profikader zur Verfügung und müsste darüber hinaus eher selten gestandene ältere Spieler rein für die U23 bezahlen, die die jungen Spieler führen sollen, wie wir es eben mit ein paar Spielern wie Feldhahn etc. gemacht haben. Unter diesen Vorzeichen müsste eine Reserve schon finanzierbar sein und im schlimmsten Fall gibt es halt keine 18 Mannschaften pro Liga und ein paar Spiele weniger.
Das Argument mit den Zuschauern leuchtet mir ein. Ein mögliches Upgrade meiner Idee wäre es, bei Nachmittagsspielen die 2. Mannschaft etwa eine halbe Stunde nach der ersten Mannschaft auflaufen zu lassen. Ich könnte mir schon vorstellen, dass in einer ausverkauften Arena schon noch 5.000 bis 10.000 Leute da bleiben würden, um sich das Spiel danach anzuschauen, bei dem dann ein paar Profis, die vorher kaum oder gar nicht spielten, auflaufen und die besten Nachwuchsspieler mal über einen längeren Zeitraum zu sehen sind. Nur wenn die 1. Mannschaft am Abend spielt, geht das halt nicht und man muss das Spiel dann am Folgetag vor weniger Leuten absolvieren.
Anreize, damit die Spiele eine gewisse Ernsthaftigkeit bekommen, könnte ich mir schon vorstellen: Über die Schiene Bezahlung könnte man einige Klubs sicherlich motivieren, indem man z.B. für die Berechnung der Auszahlungen aus dem Fernsehtopf auch den Tabellenrang der 2. Mannschaft einfließen lässt. Eine Motivation wäre es auch, dem Meister der 2. Mannschaften im nächsten Jahr einen Platz im DFB-Pokal in der 1. Runde freizuhalten.
Eine perfekte Lösung ist das natürlich nicht, aber es geht mir eigentlich nur drum, eine bessere Lösung als die aktuelle Lösung zu finden.
Das war ein ziemlich blamabler Abstieg und vor allem unnötig und vermeidbar. Ergebnistechnisch begann die Hinrunde so wie auch letzte Saison. Allerdings fand ich, dass man besser Stand als unter Hoeneß. Man hatte nicht so riesige Abstände zwischen den Mannschaftsteilen und auch spielerisch sah es anfangs besser aus, als die Saison zuvor. Allerdings stellten sich nicht die gewünschten Ergebnisse ein, da man einfach nicht nach vorne kam und ein leichtes Tor nach dem anderen kassiert hat. Seitz versuchte durch die 5er-Kette defensive Stabilität zu erreichen. Die Abstände im Defensivverhalten zwischen den Mannschaftsteilen passten eigentlich immer noch, dennoch hatten die Gegner permanent Zeit und Raum zur Ballverarbeitung. Man hat es bis zum Ende der Saison nicht geschafft, in Zweikämpfe zu kommen. Jede kleine Finte des Gegners hat die Mannschaft überrascht und für Chaos gesorgt. Antizipation war ein Fremdwort über die ganze Saison hinweg. Der Trainer- und der damit erfolgte Systemwechsel und das setzen auf noch jüngere Spieler hat zumindest dafür gesorgt, dass man wenigstens noch ein paar Tore geschossen hat. Zu Siegen hat es trotzdem nicht gereicht. Bis zuletzt sah es nach Schülern gegen Erwachsene aus (ist schon klar bei dem Altersunterschied). Man hat etliche Tore viel zu leicht kassiert, den Gegner geradezu zum Tore schießen eingeladen und da kommen wir zu den Ü23ern und dem fehlenden Stürmer. Die Ü23er konnten zu keiner Zeit für Stabilität sorgen. Mit Kern viel dann auch noch der stärkste Ü23 längere Zeit aus. Feldhahn ist ein super Fußballer, aber bei ihm reicht es einfach nicht mehr um als Stabilisator aufzutreten. Das hat sich auch schon letzte Saison angedeutet. Diese Saison kam er nach längerer Verletzungspause zurück und hatte häufig mit sich selbst zu kämpfen. Welzmüller hatte nie das Niveau um hier einen Ü23-Platz zu besetzen. Das man auf Arp, Jastremski und Dajaku gesetzt hat, kann ich nachvollziehen. Allerdings hat sich schnell gezeigt, dass man zur Winterpause einen besseren Stürmer braucht. Herausgekommen ist Oberlin. In der Winterpause einen guten Stürmer zu bekommen ist schwer. Aber als FC Bayern kann man das über Kohle regeln, wenn einem der Verbleib in der dritten Liga wirklich wichtig ist. Allgemein finde ich die Qualität in der Offensive viel zu gering. Es fehlt massiv an Tempo und Ballbehandlung. Keiner der Angreifer hat genügend Tempo, wie es im heutigen Profifußball benötigt wird. Einziger Lichtblick am Ende war Motika. Der scheint zwar auch nicht der Supersprinter zu sein, ist aber ausreichend schnell und kombiniert mit seiner Ballbehandlung, seinen Bewegungen und seinem Spielverständnis hat er ein gutes Gesamtpaket. Die Gegner haben Schwierigkeiten ihn zu greifen. Lichtblicke waren für mich Scott, Stanisic, Motika, Che und zu Beginn noch Lawrence und mit Abstrichen vielleicht auch noch Sieb, weil der sich wenigstens was traut. Bis auf Stanisic alles sehr junge Spieler. Rhein, der im Vorfeld enorm gehypt wurde, ist im Erwachsenenfußball bisher nicht angekommen und hat bisher auch wenig gezeigt, dass Besserung vermuten lässt.
Ich bin der Meinung, dass die Auswahl der 23er und des Stürmers entscheidend ist, wenn man in der dritten Liga bestehen will. Wenns nicht läuft müssen die für Stabilität sorgen und diesem Anspruch können die derzeitigen ü23er nicht gerecht werden. Die dritte Liga ist mMn. sehr wichtig, wenn man externe Talente verpflichten will. Gerade für Talente anderer Vereine ohne zweite Mannschft ist das ein sehr überzeugendes Argument zu uns zu kommen. Man kann gespannt sein wie es weitergeht und wie lange es diesmal dauert, bis es wieder mit dem Aufstieg klappt.
Danke für die lange Folge zu den Amateuren, eine insgesamt sehr, sehr bedauerliche Entwicklung.
Vor eine „Generalkritik“ muss man natürlich fragen, ob der langfristige Verbleib in der 3. Liga wirklich gewollt war/ist? Gehört die 3. Liga nicht zur langfristigen Strategie – was ich für absolut falsch hielte – hätte man die abgelaufende Saison sicherlich gewinnbringender nutzen können, nicht zuletzt mit mehr Einsatzzeiten für Spielen wie Rhein. Falls die 3. Liga strategisch aber gewollt ist, wurde sie im vergangenen Jahr, vermutlich für längere Zeit, fahrlässig verstolpert.
Zunächst wurde man vom Abschied Sebastian Hoeneß‘ offenbar überrascht, was widerrum selbst mich als Außenstehenden überrascht. Dann ist man als FC Bayern München nicht in der Lage, eine bessere Alternative als den anders eingeplanten und offenbar eher unwilligen Holger Seitz zu finden? Schließlich hält man trotz offensichtlicher und von Euch ja auch häufig aufgezeigter Defizite plus massiver Ergebniskrise viel zu lange an Seitz fest und verbrennt dann auch noch Schwarz/Demichelis (ob das tatsächlich ein Verlust wäre vermag ich nicht zu beurteilen).
Auch sonst wirkt für mich vieles konzeptlos, insbesondere der Einsatz junger Talente. Hoeneß lies man durchgehen, dass er den Erfolg über die Entwicklung der Talente gestellt hat. Im Anschluss hat sich dann Seitz trotz führender Rolle am Campus ebenfalls nicht übermäßig als Förderer der großen Talente hervorgetan. Als es am Ende in der entscheidenden Phase gegen den Abstieg geht, stehen die Ches und Motikas dann aber auf dem Platz? Das wirkt alles arg erratisch.
Bei der Kaderplanung stimme ich Eurer Kritik an den Ü23-Spielern sowie den Leihen zu. Letztere wurden größtenteils geradezu stümerhaft umgesetzt, haben die Spieler mit wenigen Ausnahmen (Mai, Richards) nicht vorangebracht und den Qualitätsverlust bei den Amateuren noch vergrößert.
Zur Entschuldigung kann man eigentlich nur anführen, dass Musiala die Erwartungen brutal übertroffen hat, Arp diese in keinster Weise erfüllen konnte und Tillman langfristig ausgefallen ist. Das hätte zugegebenermaßen auch anders laufen können. Spätestens in der Winterpause hätte man aber einen treffsicheren Stürmer holen müssen (also nicht Oberlin…).
Alles in allem ist hier wirklich schlecht gearbeitet worden, was ich, ohne mich in die tobenden und meist sinnlosen Diskussionen um ihn einmischen zu wollen, durchaus dem Sportvorstand ankreide. Ihr sprecht recht nebulös von „anderen Leuten am Campus“, die für die Kaderplanung zuständig sind, zumindest in der Trainerfrage hat Salihamidzic aber fehlerhaft agiert. Auch sonst hätte energischer ein- und durchgreifen müssen (Stichwort Unterstützung durch die Profis) und hat so nicht unerheblich zum Abstieg beigetragen. Das wird ihm beim künftigen Werben um Talente noch richtig weh tun. Ich denke, die 3. Liga war schon ein Pfund mit dem man wuchern konnte oder eher hätte wuchern können.
Das mit den „anderen Leuten am Campus“ kann ich mir persönlich nur schwer vorstellen. Sicher wird Brazzo da Leute haben, der ihm zuarbeiten, für wenig anderes zuständig sind und insbesondere die Fleißarbeiten erledigen. Anders wäre das auch gar nicht darstellbar. Bei anderen Bundesligisten wird allein Brazzos zumindest in der Außendarstellung etwas unscharfe Rolle von zwei Leuten erledigt (bspw. Leverkusen). Und ausgerechnet bei uns, wo auch noch der ein oder andere Reise- und Medientermin mehr hinzukommt, soll der SpoVo die zweite Mannschaft mal so eben vollumfänglich mit managen? Sicher nicht. Nichtsdestotrotz kann ich mir schwer vorstellen, dass andere Leute tatsächlich verantwortlich „Kaderplanung“ betreiben. Wie soll ich mir deren Job denn vorstellen? Brazzo wirbt auf der ganzen Welt Talente an, die je nach Alter mit „Perspektive zur ersten Mannschaft“ irgendwo zwischen U17 und Amateuren eingebaut werden müssen – und zwar völlig egal, ob in den jeweiligen Mannschaften gerade Bedarf auf der jeweiligen Position besteht, oder nicht. Dazu kommen jedes Jahr Spieler aus der Jugend nach, bei denen man sich nicht aussuchen kann, ob sie nun gerade ein schneller Stürmer, ein kantiger Rechtsverteidiger, oder eben mal drei zentrale Mittelfeldspieler auf einmal sind. Es wäre also auf dem Papier nötig, sich jedes Jahr den Pool der Jugendspieler anzuschauen und dann passende Support-Spieler zu holen. Dort wären harte Entscheidungen zu treffen. Denn streng genommen müssten gestandene Spieler dann sofort abgegeben werden, sobald sie einen Platz für ein Talent blockieren. Problem: Das wird selten perfekt klappen, es bräuchte ein eigenes (nicht ganz kleines) Scouting-Netz, Budgethoheit samt etwas Spielgeld und vor allem keine am Deadline-Day eingekauften „Top-Talente“, die dann nun auch wieder irgendwo mitspielen müssen. Sprich: Eine einigermaßen eigenverantwortliche sportliche Leitung. Ich würde mal behaupten, dass man davon schonmal gehört hätte, wenn es sowas gäbe. Unterm Strich würde ich sagen: Das Konzept der Zweiten, die neben der Ersten mal so mitläuft und alles aufsammelt, was von unten hoch, von oben runter und von der Seite dazukommt – und trotzdem stabil erfolgreich ist – funktioniert nicht. Sonst bräuchten die anderen Drittligisten ja auch keine sportliche Leitung, sondern würden das von irgendwem aus der Geschäftstelle auf der halben Arschbacke miterledigen lassen. Das hätte klar sein müssen.
Ich hätte das spezifizieren sollen: Natürlich wird im Team daran gearbeitet. Aber Salihamidzic ist nicht federführend dafür zuständig, den Kader der Amateure zusammenzustellen. Das dürfte Jochen Sauer sein, wenn ich mich nicht irre. Sollte ich mich irren, ist es aber dennoch nicht Salihamidzic, der diesen Kompetenzbereich vor allem für jene Teile des Kaders abgibt, die für die Profis nicht relevant sind. So habe ich es verstanden. Unabhängig davon versucht ja niemand, ihm die Verantwortung zu entziehen. Er ist sportlicher Leiter und damit ist seine Rolle auch untrennbar mit den Amateuren verknüpft. Der Punkt ist aber, dass da nicht ein oder zwei Menschen dranhängen, sondern mehrere. Genauso holt Salihamidzic ja nicht einfach mal alleine Talente an die Säbener Straße. Auch im Scouting gibt es bekanntlich Teams, die ihn dabei unterstützen. Er nickt letztendlich ab, nachdem er die zusammengestellten Berichte mitanalysiert hat (so mein Eindruck, weiß ich an der Stelle nicht genau). Letztendlich ist die Kaderplanung der Amateure aber eine Baustelle, die du nur schwer allein auf ihm abladen kannst und ich bin mir auch nicht sicher, ob man sie nicht sogar eher bei Sauer abladen kann als bei ihm. Fakt ist aber in jedem Fall: Es sind komplexe Entscheidungen, die nicht von 2 Personen getroffen werden und weder das Eine (komplett aus der Verantwortung ziehen), noch das Andere (hauptverantwortlich machen) ist aus meiner Perspektive heraus zutreffend.
Unsere Überlegungen zum Kompetenzwirrwar sprechen ja schon für sich. Unabhängig von der Person würden die Anzahl der begangenen Fehler und die Fehlentwicklung insgesamt jedefalls rechtfertigen, über die von Ju angesprochene dedizierte Rolle nachzudenken. Man kann ja jetzt nicht einfach so weiterwurschteln (und da würde ich Seitz in seiner Campus-Rolle und Demichelis/Schwarz mal mit einschließen).
Es ging mir da vor allem um das Schaffen von Grautönen. Ich habe nicht sagen wollen, dass eine der genannten Personen überhaupt keine Finger im Spiel hat. Nur wie so oft in den letzten Monaten wurde halt viel auf eine Person projiziert. Das ist Quatsch. Ob nun Sauer, Salihamidzic, Scoutingabteilung oder sonst wer: Der FC Bayern hat hier als Ganzes versagt.
@Justin: bei diesem erschreckenden Fazit sind wir uns auf jeden Fall einig! ;-)
Die Frage ist ja immer, woher kommt das kollektive Versagen? Eben gibt im Verein Leute, die Entscheidungen in verschiedenen Bereichen vorbereiten. Wenn diese Leute zu oft schlechte Entscheidungen vorbereiten, dann stellt sich mir die Frage, wie man diese einfangen kann. Wenn ich z.B. für die Akquise neuer Werbepartner zuständig bin, dann kann ich mich ja nicht gleichzeitig um neue Spieler kümmern. Dennoch trage ich die Entscheidungen des Kollegen im Gremium mit, weil sie dort gemeinsam beschlossen werden. Wenn ich nun merke, dass ich mit diesen Entscheidungen des Öfteren unglücklich bin oder diese oftmals schlecht sind – was soll ich dann tun? Ich kann ja nicht die Aufgaben des Kollegen mitmachen. Natürlich kann ich dann auch meine Meinung dazu einbringen, doch die Arbeit des Anderen kann ich dann ja nicht auch noch machen. Und das ist dann die Crux, z.B. die Spielerverpflichtungen. Irgendwann läuft die Zeit ab und man braucht dringend neue Spieler, weil ja andere den Verein verlassen – gerade bei der 2. Mannschaft, aber auch in der 1. Mannschaft. Und dann muss ich ggf. Entscheidungen zustimmen, die nicht optimal sind. Das wäre für mich sogar eine Erklärung für die vielen späten Leihen/Käufe in den letzten Jahren.
Wenn Salihamidzic nicht verantwortlich ist warum entscheidet er dann über wer die jeweiligen U Teams trainieren soll?
Warum gerät er dann überhaupt mit Klose aneinander?
Warum verlangt er das sein Sohn mehr spielt?
Das machen doch alles Sauer Seitz und Gerland!
Wie so oft: Deine Art wird nicht dazu führen, dass sich Leute mit Deiner Kritik auseinandersetzen. In der Sache sind die Fragen nichtsdestotrotz berechtigt.
+1 – gilt auch für andere.
Natürlich ist Salihamidzic verantwortlich. Welcher Vorstand ist nicht verantwortlich für das was in seinem Ressort abgeht?
Hat eigentlich jemand mal eine Stellungnahme des verantwortlichen Vorstands zur Rassismus-Affäre auf dem Campus gehört? Und wenn nein, warum nicht?
Geht es um die Profis ist Salihamidzic für nichts verantwortlich weil da ganz andere Bosse mitreden. Geht es um die Amateure ist Salihamidzic für nichts verantwortlich weil dafür seine Untergebenen zuständig sind.
Ich muss gerade an ein Trump-Zitat denken: „Ich könnte mitten auf der Fifth Avenue stehen und jemanden erschießen, und ich würde keine Wähler verlieren“
Der Mann hatte wahrscheinlich recht.
So funktioniert aber Management nicht.
Entweder ist Sauer verantwortlich oder nicht.
Wenn der Vorstand Salihamidzic, Sauer die operative Verantwortung überlässt, muss er auch konsequent delegieren und sich nicht permanent in das operative Geschäft einmischen. Salihamidzic greift ein, entscheidet, und dann macht man Sauer verantwortlich?
So läuft es heute in der Politik aber nicht in erfolgreichen Organisationen.
Das fängt doch schon bei der Trainerwahl und der daraus folgenden Spielphilosophie an. Da passen doch weder Hoeneß noch Seitz Demichelis Schwarz und wohl auch nicht Klose zu dem propagierten dominanten Ballbesitzfussball den man als Club Philosophie ausgegeben hat. Jetzt holt man Nagelsmann- wird man dann zumindest mal eine klare Struktur und Spielphilosophie analog der Profis vorgeben und etablieren? Wird man die entsprechenden Trainer verpflichten? Wird man die scouting Abteilung entsprechend instruieren die dafür passenden Spieler zu finden?
Klare Strukturen, klare Inhalte, klare Anforderungsprofile, klare Vorgaben, klare transparente nachvollziehbare Entscheidungswege und damit klare Verantwortlichkeiten.
Das muss ein Vorstand eigentlich können, denn er bezieht ja auch ein fürstliches Vorstandsgehalt. Man redet ja immer von davon von der geballten DAX Vorstandskompetenz im Vorstand zu profitieren. Da werden sicherlich einige mit Grauen das Treiben und Eingreifen der beratungsresistenten Koryphäe vom Tegernsee verfolgen.
Grundsätzlich ist es ja richtig das man weltweit die besten youngster scoutet und verpflichtet. Es können nicht immer alle Volltreffer wie Davies und Musiala sein. Und Fehlgriffe wie Arp gehören eben auch dazu- that’s life.
Sauer ist jetzt seit 1.7.2017 im Amt- was hat er eigentlich für Befugnisse? Er weiss ja von RB wie man einen Campus erfolgreich führt, die entsprechenden Trainer und Spieler holt. Glaubt man hier wirklich das er hier so autark und damit effektiv arbeiten konnte wie bei RB?
Paradebeispiel für diffuses unstrukturiertes Denken ist doch der Abgang von Stiller während man dann einen Roca oder Dantas verpflichtet. Man verleiht Spieler an Clubs wo sie nicht spielen. Man lässt einen Arp abstürzen anstatt ihn rechtzeitig mit Verlust zu verkaufen. Wer beurteilt letztlich die Spieler, mit welchen Konsequenzen? Glaubt man wirklich das OBM Zirkzee Mai Singh Dajaku Fein Cuisance etc es von der sportlichen Qualität in den Profikader schaffen? Wenn nicht muss man sie konsequent verkaufen und nicht verleihen.
Perspektiven aufzeigen ok. Aber Einsätze garantieren und dann auch noch schriftlich? Nübel lässt grüßen. Das sind doch keine klaren Denkprozesse sondern ein konvolutes Durcheinander oder Chaos ohne Grenzen. Was passiert wenn man einem abgehobenen Sportvorstand zuviel Autonomie gewährt sieht man gerade bei Juve. Conte hat sich rechtzeitig verabschiedet- Flick seiner Meinung nach auch.
Conte geht aber doch bei Inter und nicht bei Juve? Und die Gründe sind auch nicht wirklich vergleichbar. Was bei Inter abläuft, ist ja als wenn man z. B. Neuer, Müller und Lewa aus Kostengründen verkaufen wollte. Das ist eher ein Beispiel dafür, was das Problem mit Investoren ist, die die Lust (oder das Geld) verlieren.
Und zu Arp, klar, man kann auch mal bei Talenten daneben liegen. Aktuell müsste man da aber wahrscheinlich noch Geld dazu geben (Verkauf oder Leihe egal), denn wer holt schon einen Stürmer von einem Drittliga-Absteiger, der dort nicht einmal regelmäßig gespielt hat und fünf Millionen im Jahr verdient? Das ist ja auch so ein Beispiel, was einem dann bei Vertragsverhandlungen auf die Füße fällt. Waren Alabas Forderungen über 20 Millionen im Jahr oder jetzt die von Coman dann im Verhältnis so überzogen? Find es nach wie vor richtig, dass sich der Verein da Limits setzt, aber da sollte man dann auch bei der Verpflichtung von vermeintlichen Talenten machen.
Conte hat Juve auf einem Hoch verlassen, weil der Sportdirektor mit Plazet von Agnelli ihm Spieler vorgesetzt hatte mit denen er nichts anfangen konnte. Hauptsache ablösefrei. Conte kann man in seiner Art bzw seiner Philosophie kritisieren aber nicht für eine klare Vorstellung wie er Fußball spielen will bzw mit welchen Spielern.
Jetzt hat man diesen Sportdirektor sogar noch vor dem hilflosen Trainer Pirlo gefeuert .
Sorry my bad , meinte natürlich Allegri der den erfolgreichen Conte erfolgreich beerbt hatte.
Ohne die Probleme auf dem Campus ignorieren zu wollen, wäre es meiner Meinung nach ohnehin längst an der Zeit, den Umgang mit 2. Mannschaften im Profibereich zu überdenken. Ich würde die Lösung der Reserve-Bundesligen bevorzugen, d.h. jede Zweitvertretung eines Erst- und Zweitligisten spielt in der Liga, in der auch die 1. Mannschaft spielt. Die Spiele finden immer einen Tag nach dem Spiel der ersten Mannschaft statt. So besteht auch die Möglichkeit, dass Spieler aus dem Kader der 1. Mannschaft, die am Vortag gar nicht oder nur wenige Minuten gespielt haben, zu Einsätzen kommen. Ich denke, dass gerade Teams, die nicht international spielen, darüber sehr froh wären. Aber selbst für Teams wie den FCB könnte es in manchen Fällen eine gute Gelegenheit sein, die Spielpraxis einiger Spieler zu erhöhen. Das Niveau dieser Reserve-Liga dürfte spielerisch dementsprechend ziemlich hoch sein und durch gewisse Prämienregelungen könnte man sicherlich auch den Wettbewerbscharakter hoch halten und somit erreichen, dass es keine Freundschaftsspiele sind. Wenn man ehrlich ist, wollen die meisten Drittligisten die 2. Mannschaften doch gar nicht als Kontrahenten in ihrer Liga haben.
Ein Problem gäbe es nur beim Abstieg eines Zweitligisten, da dann ja auch dessen Zweitvertretung quasi für die nächste Saison „arbeitslos“ wäre. Aber auch hierfür ließe sich eine Lösung finden, z.B. durch Aufstockung der entsprechenden Regionalliga oder (falls vom Absteiger gewünscht) Verbandsliga.
Für mich würde das nach einer praktikablen Lösung klingen. Oder fallen euch irgendwelche gravierenden Mängel an der Idee auf, die ich übersehen habe?
Ob die anderen Drittligisten Zweitvertretungen wollen oder nicht, kann uns egal sein. Gerade für Talente anderer Vereine ohne zweite Mannschaft, wäre die dritte Liga ein überzeugendes Argument für einen Wechsel zu uns.
Ist sicher zum Überdenken und würde viele Befürworter finden. Vor allem natürlich im Lager der Konkurrenten in dritter und vierter Liga. Dort sind diese Zweitmannschaften regelrecht verhasst.
Ein Problem wäre, dass einige Profiklubs gar keine Zweite mehr haben. Müsste man die also zwangsverpflichten? Für finanziell nicht so rosig aufgestellte Vereine, wäre das sicher happig.
Was mich, von Detailfragen abgesehen, am meisten daran stören würde, ist der mangelnde Wettbewerbscharakter. Und ich glaube nicht, dass der reinzubringen wäre. Das wären Spiele deren Ausgang im Grunde völlig bedeutungslos wäre und die auf irgendeinem Nebenplatz vor 500 Zuschauern stattfinden würden. Das kannst du nicht abschütteln.
Gar kein Vergleich, wenn du vor 20.000 Zuschauern in Dresden oder Kaiserlautern antrittst und diese Teams um Auf- und Abstieg fighten.
Wenn wir die Zweitmannschaften vor allem als Sprungbrett und Entwicklungsstation für junge Talente betrachten, wäre dieser Unterschied um Erfahrung und Wettkampfhärte zu sammeln, für mich zu sehr eklatant.
@Jo: Kann es sein, dass einige Klubs ihre Zweitvertretungen abgemeldet haben, weil es für sie nicht rentabel ist, eine 2. Mannschaft in der 4. oder 5. Liga zu haben, da das für die Entwicklung eigener Talente eher wenig bringt und sie hoffen, dass ihre U19-Spieler den direkten Sprung zu den Profis schaffen? Sie merken, dass sie sich die 3. Liga nicht leisten können und stellen fest, dass alles was drunter ist, kein wirkliches Sprungbrett ist. Bei einer Reserverunde hätte man – sofern das Verletzungspech nicht gewaltig zuschlägt – immer ein paar Spieler aus dem Profikader zur Verfügung und müsste darüber hinaus eher selten gestandene ältere Spieler rein für die U23 bezahlen, die die jungen Spieler führen sollen, wie wir es eben mit ein paar Spielern wie Feldhahn etc. gemacht haben. Unter diesen Vorzeichen müsste eine Reserve schon finanzierbar sein und im schlimmsten Fall gibt es halt keine 18 Mannschaften pro Liga und ein paar Spiele weniger.
Das Argument mit den Zuschauern leuchtet mir ein. Ein mögliches Upgrade meiner Idee wäre es, bei Nachmittagsspielen die 2. Mannschaft etwa eine halbe Stunde nach der ersten Mannschaft auflaufen zu lassen. Ich könnte mir schon vorstellen, dass in einer ausverkauften Arena schon noch 5.000 bis 10.000 Leute da bleiben würden, um sich das Spiel danach anzuschauen, bei dem dann ein paar Profis, die vorher kaum oder gar nicht spielten, auflaufen und die besten Nachwuchsspieler mal über einen längeren Zeitraum zu sehen sind. Nur wenn die 1. Mannschaft am Abend spielt, geht das halt nicht und man muss das Spiel dann am Folgetag vor weniger Leuten absolvieren.
Anreize, damit die Spiele eine gewisse Ernsthaftigkeit bekommen, könnte ich mir schon vorstellen: Über die Schiene Bezahlung könnte man einige Klubs sicherlich motivieren, indem man z.B. für die Berechnung der Auszahlungen aus dem Fernsehtopf auch den Tabellenrang der 2. Mannschaft einfließen lässt. Eine Motivation wäre es auch, dem Meister der 2. Mannschaften im nächsten Jahr einen Platz im DFB-Pokal in der 1. Runde freizuhalten.
Eine perfekte Lösung ist das natürlich nicht, aber es geht mir eigentlich nur drum, eine bessere Lösung als die aktuelle Lösung zu finden.
Das war ein ziemlich blamabler Abstieg und vor allem unnötig und vermeidbar. Ergebnistechnisch begann die Hinrunde so wie auch letzte Saison. Allerdings fand ich, dass man besser Stand als unter Hoeneß. Man hatte nicht so riesige Abstände zwischen den Mannschaftsteilen und auch spielerisch sah es anfangs besser aus, als die Saison zuvor. Allerdings stellten sich nicht die gewünschten Ergebnisse ein, da man einfach nicht nach vorne kam und ein leichtes Tor nach dem anderen kassiert hat. Seitz versuchte durch die 5er-Kette defensive Stabilität zu erreichen. Die Abstände im Defensivverhalten zwischen den Mannschaftsteilen passten eigentlich immer noch, dennoch hatten die Gegner permanent Zeit und Raum zur Ballverarbeitung. Man hat es bis zum Ende der Saison nicht geschafft, in Zweikämpfe zu kommen. Jede kleine Finte des Gegners hat die Mannschaft überrascht und für Chaos gesorgt. Antizipation war ein Fremdwort über die ganze Saison hinweg. Der Trainer- und der damit erfolgte Systemwechsel und das setzen auf noch jüngere Spieler hat zumindest dafür gesorgt, dass man wenigstens noch ein paar Tore geschossen hat. Zu Siegen hat es trotzdem nicht gereicht. Bis zuletzt sah es nach Schülern gegen Erwachsene aus (ist schon klar bei dem Altersunterschied). Man hat etliche Tore viel zu leicht kassiert, den Gegner geradezu zum Tore schießen eingeladen und da kommen wir zu den Ü23ern und dem fehlenden Stürmer. Die Ü23er konnten zu keiner Zeit für Stabilität sorgen. Mit Kern viel dann auch noch der stärkste Ü23 längere Zeit aus. Feldhahn ist ein super Fußballer, aber bei ihm reicht es einfach nicht mehr um als Stabilisator aufzutreten. Das hat sich auch schon letzte Saison angedeutet. Diese Saison kam er nach längerer Verletzungspause zurück und hatte häufig mit sich selbst zu kämpfen. Welzmüller hatte nie das Niveau um hier einen Ü23-Platz zu besetzen. Das man auf Arp, Jastremski und Dajaku gesetzt hat, kann ich nachvollziehen. Allerdings hat sich schnell gezeigt, dass man zur Winterpause einen besseren Stürmer braucht. Herausgekommen ist Oberlin. In der Winterpause einen guten Stürmer zu bekommen ist schwer. Aber als FC Bayern kann man das über Kohle regeln, wenn einem der Verbleib in der dritten Liga wirklich wichtig ist. Allgemein finde ich die Qualität in der Offensive viel zu gering. Es fehlt massiv an Tempo und Ballbehandlung. Keiner der Angreifer hat genügend Tempo, wie es im heutigen Profifußball benötigt wird. Einziger Lichtblick am Ende war Motika. Der scheint zwar auch nicht der Supersprinter zu sein, ist aber ausreichend schnell und kombiniert mit seiner Ballbehandlung, seinen Bewegungen und seinem Spielverständnis hat er ein gutes Gesamtpaket. Die Gegner haben Schwierigkeiten ihn zu greifen. Lichtblicke waren für mich Scott, Stanisic, Motika, Che und zu Beginn noch Lawrence und mit Abstrichen vielleicht auch noch Sieb, weil der sich wenigstens was traut. Bis auf Stanisic alles sehr junge Spieler. Rhein, der im Vorfeld enorm gehypt wurde, ist im Erwachsenenfußball bisher nicht angekommen und hat bisher auch wenig gezeigt, dass Besserung vermuten lässt.
Ich bin der Meinung, dass die Auswahl der 23er und des Stürmers entscheidend ist, wenn man in der dritten Liga bestehen will. Wenns nicht läuft müssen die für Stabilität sorgen und diesem Anspruch können die derzeitigen ü23er nicht gerecht werden. Die dritte Liga ist mMn. sehr wichtig, wenn man externe Talente verpflichten will. Gerade für Talente anderer Vereine ohne zweite Mannschft ist das ein sehr überzeugendes Argument zu uns zu kommen. Man kann gespannt sein wie es weitergeht und wie lange es diesmal dauert, bis es wieder mit dem Aufstieg klappt.