Pizza mit Gomez beim Chefkoch Ribéry

Jan Trenner 24.04.2013
Hannover 96 FC Bayern Aufstellung
45′ Shaqiri für Ribéry,
45′ Robben für Müller,
63′ Can für Gomez

Das Zittern ist weg, denn in den letzten Monaten hat der FC Bayern ganz Fußballdeutschland bewiesen wie sehr sie die Konzentration hochhalten können. Trotz oder gerade durch die Rotation wechselt sich Anspannung und Entspannung. Für die Profis, für die Fans und wahrscheinlich freut sich Matthias Sammer über solche Sätze, denn er prägte diese Begriffe in München neu. Bringt man jetzt einen Trainer in Hochform dazu, kann anscheinend wenig schiefgehen. Spannung hat man als Bayernfan dank Gerüchten, Spekulationen und dem neu entflammten Hass vieler Fans mit anderen Trikot genug. Auf dem Platz können wir gewinnen und Scharmützel dürfen dann die Zeitungen austragen. Doch zurück zum Spiel.

Die Partie in der AWD-Arena zu Hannover liest sich wie ein Drehbuch der Rückrunde. David Alaba »erzwingt« schon in der 16. Spielminute das erste Tor (Lars Stindl in den eigenen Kasten) bevor Franck Ribéry (23′) zum 0:2 erhöht und Mario Gomez (40′) den Halbzeitstand perfekt macht. Dominant, gut gelaunt, spielfreudig und mit genialen Momenten. So ungefähr konnte man die Partie beschreiben. Hannover 96 kam nie richtig in Fahrt und musste bei vielen Gelegenheiten zuschauen. Mit einem Doppelwechsel zum Wiederanpfiff nutzt der Trainer die Chance weitere Akteure für die Partie gegen den FC Barcelona warm werden zu lassen. Shaqiri für Ribéry und Robben für Müller. Bei 20 Punkten Vorsprung und der sowieso schon gravierten Meisterschale ist das nicht einmal frech, sondern schlicht und ergreifend wunderbar. Und was passiert? Eigentlich nichts. Die zwei Veränderungen führen zu keinem sichtbaren Qualitätsverlust. Sie sind vielmehr Zeichen für die beeindruckende Kaderbreite, die hohe Fitness im ganzen Team, Systemtreue und Einsatzbereitschaft Aller ob auf dem Rasen oder der Bank. Dieses von Jupp Heynckes fein justierte Gefüge scheint seine Meisterleistung zu sein. Die Scorerliste ist ein Beweis dafür und zeigt wie sich Jeder den großen Zielen unterordnen kann. Einem Mario Mandzukic wurde »die Torjägerkanone weggenommen«, aber was ist schon dieses kleine Ding im Vergleich zur Schale (oder Pokalen)?

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Was wird schnell deutlich? In die Jagd nach Platz 1 kann höchstens noch Thomas Müller eingreifen. Aufgrund seiner Bedeutung in den (wichtigen) internationalen Spielen wird er aber selten über 90 Minuten auf dem Platz stehen und sich auspowern können. Muss er auch nicht, denn die Kaderbreite wird auch bei den Assists deutlich. Wann hatte ein Lahm zuletzt so viele Vorlagen und in welcher Saison ist der eigentliche »Joker« Pizarro so eingeschlagen? Ich erinnere mich nicht, aber so soll es bitte bleiben.
Wo wir gerade beim Thema sind: woher nimmt Pizarro auf seine alten Tage noch so eine Puste? In meinen Augen hat er sich nach seinem Wechsel an die Isar noch einmal merklich steigern können. Er wirkt austrainierter, im Formhoch und es ist wunderbar anzuschauen mit welchem Grinsen im Gesicht er auf dem Spielfeld unterwegs ist. Absolute Körperbeherrschung in der 86. Minute? Claudio kann das und krönt seinen Sahnetag mit dem 6. Tor für unsere Münchner.

Hat man keine Ziele mehr muss man sich eben neue schaffen. Was ist denn mit der ewigen 101 Tore Marke aus der Saison 1971/72? Könnten wir angehen bei 89 Treffern (14 Gegentoren, +75). Der nervige Punkterekord »für die Ewigkeit« aus der Dortmund ist ja eingestellt und in Sachen Gegentreffer ist Manuel Neuer auf den Spuren von Oliver Kahn. Es läuft, es läuft. Hach.

Aber das Ziel sollte klar sein: die diesjährige Ligabilanz und Souveränität muss auf lange Zeit national beibehalten werden um international Erfolge zu feiern. Das ist der Wunsch eines schwer beeindruckten Bayernfans im April 2013.

> Vielen Dank an Heiko und Kalle für die Bilder aus der AWD-Arena. Folgt ihnen doch auf Twitter!

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